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gb-1834-02-27-03

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Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> London, 27. Februar 1834 Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen Sohn; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London; Düsseldorf, 3. März 1834 Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Charlotte (1805-1889)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)Moscheles, Charlotte (1805-1889) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/56. Autograph Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 27. Februar 1834 Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen Sohn; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [GP / P], [F 24 / 8 8], [8 PAID 3 / 7 NIGHT 7 / 28 FR], [Engeland over Rotterdam].

Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. Februar 1834 Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Charlotte (1805-1889)counter-resetMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)Moscheles, Charlotte (1805–1889) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Via Rotterdam Single Sr Wohlgeb DHerrn Musikdirektor F. Mendelssohn-Bartholdy Düsseldorf on the Rheine
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) 3 Chester Plan den 27t Februar 1834 Abends Mein bester Felix

Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen SohnMoscheles, Felix Stone (1833-1917); ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl jeh verändern sollte. – Durch Dein reichhaltiges Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-02-07-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834</name> vom 7ten d. (welches ich erst am 24t d. erhielt) hast Du nicht nur unsern Groll für Dein selten-schreiben (wenn er Wurzel gefasst hätte) geschmolzen, sondern prenumerandoprenumerando – lat., im Voraus. unsere Nachsicht auf ein Jahr Dir erworben, wenn Dich Deine Berufs Geschafte oder die ungestimmte Laune vom schreiben abhalten sollten.

Wir wollen mit Resignation diesem Vergnügen entsagen wenn Du nur so fortfährst uns frisch in Deinem Andenken zu erhalten. Was soll es heißen „mich zu fragen ob ich die Dedikation Deiner Composition<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bpxupipb-6d9j-9ux5-3qz4-ejnsoc74dmoi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name> annehmen will.“ Ich konnte die Stimme der Eitelkeit und der Selbstliebe noch nicht genug unterdrücken um mich nicht gern fêtirtfêtirt – von frz., fêter, gefeiert. zu sehen, besonders von denen die ich liebe und achte; daher greife ich mit allen Händen nach einer Gabe die mich öffentlich als den geehrten Empfänger ankündigt. Ueber ein Doppel Geschenk beklagt man sich gewöhnlich nicht, und ich würde sicher nicht hesitirenhesitiren – von frz., hésiter, zögern. 2 Didikationen2 Dedikationen – Rondo brillant Es-Dur, op. 29 (MWV O 10), und die Fantasie fis-Moll, op. 28 (MWV U 92). auf einmahl von Dir zu empfangen wenn ich nicht die ungünstigen Folgen zu erwarten hätte die der auf mich fallende Neid Anderer hervorbringen könnte. Wenn es daher Deine festgesetzte Intention ist mich durch eine Doppel Dedikation zu erfreuen, so überlaße ich mich gerne dem süßen Rausch der geschmeichel ten haften Eigenliebe ohne zu genau zu berechnen welche Nachwehen ein Rausch gewöhnlich mit bringt. Die Compositionen selbst sollen mich entschädigen wenn jener verraucht seyn wird.

|2| Dein anhaltender Fleiß, die Berichte darüber, und die Erwartung schöner Produkte haben etwas Wohlthätiges für mich, ich sehe auf sie ihn hin wie etwa ein Gefangener aus seiner Fenster Luke auf die emsig industriese Volks Maße die frey ihrem Instinkt und Berufe folgen darf. Ich bin wieder der freywillige Sklave meiner Schülerinnen, und habe daher nicht viel Komponirtes aufzuzählen, wenn ich nicht etwa Skizzen mit rechnen sollte. Ein <hi rend="latintype">Concert</hi> Stück – <hi rend="latintype">Fantasie</hi> – oder fantastische <hi rend="latintype">Effusion</hi> in <hi rend="latintype">B dur</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110039" style="hidden" type="music">6. Klavierkonzert B-Dur, op. 90 (»Concerto fantastique«)</name> aus mehrern zusammenhängenden Theilen (movements) bestehend, ist das einzige Ganze was zu meiner nächsten öffentlichen Produktion bereit ist. Ich habe gewisse Tage an welchen ich es für gut halte – an andern nicht – an solchen hätte ich Dich gern zur Hand um von Dir zu hören wo ich das carving Knifecarving Knife – Tranchiermesser, eigentlich zum kunstgerechten Zerschneiden von Speisen. ansetzen, oder wo ich mich bestimmter aus und mit mehr Effekt aussprechen könnte. –

Klingemann hat mir ein Lied im orientalischen Styleein Lied im orientalischen Style – Das Lied für Jeanette Goldschmidt von 1834 ist nicht bekannt. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu op. 97/6 aus dem Jahr 1841, dem Lied Sakontala (»Vom fernen Osten herüber«), dessen Text ebenfalls von Carl Klingemann stammt. gedichtet welches ich für Mad. Adolph GoldschmidGoldschmidt, Marie Elise Jeanette an ihrem Geburtstage in Musik gesetzt habe. Es hat in meinem Kreise gefallen daher ist etwas gut daran. – Den Gipsies<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> March<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mebgdcyx-w10g-3lu9-smdw-jubqm0t32hde"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name> hab ich KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) zur Beförderung für Dich übergeben.x Es ist spaßig wie die Leute gern aus dieser Doppel Composition herausfinden möchten wer dieses wer jenes, wer den Diskant wer den Baß, wer jene Variation wer diese jene Modulation gemacht hatMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870). Mir gefällt die innige Mischung zweyer musikalischer Geister, und ich sage ihnen man müßte ein Eis alla tutti frutti nicht anders anatomirenanatomiren – Sezieren. als während des dem Genußes und sich den Nachgeschmack behagen laßen. – Einige Juweleneinige Juwelen – Nicola Mori gab in den Jahren 1829-1834 im Londoner Verlag Mori & Lavenu ein Periodikum unter dem Namen The musical Gem heraus. für MorisMori, Nicolas (1796-1839) Schopf (gem für Moris Shop)Moris Schopf (gem für Moris Shop) – Gemeint ist der Verlag von Nicola Mori. habe ich komponirt, und laße mir sie von meinen Schülern im langsamen Presto vorleyern.

|3| Deine Theater Aventuren (in höherem Sinne)Deine Theater Aventuren (im höheren Sinne) – vgl. Brief fmb-1834-02-07-02 (Brief Nr. 856), Z. 55-57: »Als Mitglied eines Kunstvereins, der sich auf die Verbesserung des Theaters legt, studire ich jetzt den Wasserträger ein.« sind sehr interessant. Das In’s Leben rufen von Claßischen Werken ist eine beneidenswürdige Beschäftigung. Regen und Sonnenschein Theater-Intrigen und Vivat-Empfang sind Erscheinungen die man an sich vorüber gehen laßen kann ohne sich irre machen zu laßen. – Die 2 ersten Theile von Zelters Briefwechsel mit G.<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name> haben mich lüstern gemacht wieder einmahl einen guten Chor zu hören; Dein jetziger Wirkungskreis steigert diese Sehnsucht in mir noch bedeutend – der dumme BlaggroveBlagrove, Henry Gamble (1811-1872)Blaggrove – Henry Gamble Blagrove; siehe Brief mb-1834-02-07-02 (Brief Nr. 856) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834, Z. 87-89. der dabey einschlafen konnte! – Mit meinen intimen ?!?! Freund SpringSpring, Herr laße Dich nur weiter nicht ein; da er wahrscheinlich im Beutel so leer wie an Talent ist, so wird er durch ein Almosen abzufertigen seyn.

Das Harmonicon<name key="PSN0109595" style="hidden" type="author">Ayrton, William (1777–1858)</name><name key="CRT0111942" style="hidden" type="science">The Harmonicon (Herausgabe)</name>Harmonicon – Eine der ersten musikalischen Zeitschriften Englands, erschien monatlich von 1823 bis 1833. ist seit letztem Sommer eingegangen, es konnte sich nicht neben den wohlfeilen <hi rend="latintype">Penny Publicationen</hi><name key="PSN0117445" style="hidden" type="author">Long, George (1800-1879)</name><name key="CRT0112294" style="hidden" type="science">The Penny Cyclopedia of the Society for the Diffusion of Useful knowledge</name><name key="PSN0117269" style="hidden" type="author">Knight, Charles (1791–1873)</name><name key="CRT0112295" style="hidden" type="periodical">The Penny Magazine of the Society for the Diffusion of Useful knowledge</name> der Society for the Diffusion of KnowledgeSociety for the Diffusion of Knowledge – Eine 1826 durch Initiative von Lord Brougham gegründete Organisation, die die Bevölkerung mit Wissen in Form von Aufsätzen und Publikationen versorgen wollte; unter den Serien der Society gab es das Penny Magazine und die Penny Cyclopedia, von denen eine hier gemeint sein dürfte. halten. Die verkappten Unternehmer dieses Werkes, unter welchen man noch immer Mr AyrtonAyrton, William (1777-1858) an der Spitze glaubt, haben anonim angekündigt daß ein anderes Werk unter dem NahmenMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Musical LibraryMusical Library – Musikperiodikum, zusammengestellt von William Ayrton, erschien 1834-1837 im Verlag Charles King und stellte nach acht Bänden das Erscheinen ein. dieses im März angefangenMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) jenes ersetzen soll. Es werden 48 Musik-Seiten für 1 Schilling geboten, ob Original oder Nachstich wird nicht deutlich gesagt. Das Letztere ist wahrscheinlich gemeint. Diese Ankündigung hat die Musik Verleger in einen solchen Alarm versetzt daß sich die ersten Häuser zusammen getreten sind um Gegenschritte zu nehmen. Dazu haben sie auch Componisten geladen, und Pläne vorgelegt, den Preis von Musikalien besonders von Non-Copyright herabzusetzen. Die Profeßion ist sogar geneigt weniger Rabatt zu nehmen als sonst um die Preis Reduction zu befördern; denn von die Schilling-Publikationen können sie wenig oder gar nichts erwarten. Ayrton fragt mich ob ich für den Verleger Mr KnightKnight, Charles (1791-1873)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870), der Musical Library etwas komponiren wollte. Ich lehnte es ab und sagte ich habe noch Verbündlichkeiten mit meine Verleger zu erfüllen, ehe ich neue anknüpfen kann. – Das Programm des 1ten Phil: Conc:Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien1t. Phil.Conc: – erste Konzert der Philharmonic Society in London. ist: Sinfonie in <hi rend="latintype">Es</hi><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110942" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur, op. 20</name> von SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859), ditto in A<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108068" style="hidden" type="music">7. Sinfonie A-Dur, op. 92</name> von BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827), Schluß Ouvert: Deux Journ<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name>: keine im 1ten Akt,x weil BishopBishop, (seit 1842) Sir Henry Rowley (1786-1855) lärmende <hi rend="latintype">Cantate</hi> <name key="PSN0109963" style="hidden" type="author">Bishop, (seit 1842) Sir Henry Rowley (1786–1855)</name><name key="CRT0111688" style="hidden" type="music">The Seventh Day</name>den Akt schließen soll. JB. CramerCramer, Johann (John) Baptist (1771-1858) conductet undMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) spielt sein Quintett in <hi rend="latintype">E dur</hi><name key="PSN0110487" style="hidden" type="author">Cramer, Johann (John) Baptist (1771–1858)</name><name key="CRT0111735" style="hidden" type="music">2. Klavierquintett E-Dur, op. 69</name>. MasoniMassoni, Santiago (Vicente Tito) (1798-1878) spielt ein Concert v KreutzerKreutzer, Joseph (1790-1840), ZuchelliZucchelli, Carlo (1793-1879), E. TaylorTaylor, Edward (1784-1863), HorncastleHorncastle, Frederick William (?-1850) Mrs BishopBishop, Ann Rivière (1810-1884), und Clara NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) singen. An Prima Donnas leiden wir noch immer Noth. Die ital. Oper wird morgen mit der ledernen Katze (gazza ladra<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110578" style="hidden" type="music">La gazza ladra</name>) eröffnet. Myauen werden Mad. Feron GlossopGlossop, Mad. CurioniCurioni, Alberico (1785-1875) GiubileiGiubilei (eigtl. Davaux), Theodore Victor (1801-1845) und Zuchelli; die TaglioniTaglioni, Marianne (Marie) Sophie (1804-1884) wird tanzen – das ist doch die Hauptsache. – Die CaradoriCaradori-Allan, Maria Caterina Rosalbina (1800-1865) treibt sich in den Provinzen herum, wird aber zum 2ten Philh: ConcertPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien2ten Philh: Concert – erste Konzert der Philharmonic Society in London. zurückkommen. – Denk Dir der alte SiboniSiboni, Giuseppe Vincenzo Antonio (1780-1839) aus CopenhagenKopenhagenDänemark kündigt sich mir an, daß er Anfang März mit 2 Schülerinnen (Sopran und Alt) hieher kommt um durch Lection geben und singen in Concerte und Soirén viel Geld zu verdienen. Ich sollte ihm einige Schülerinnen für die 1te Woche seines Aufenthalts besprechen, damit er gleich seine Reisekosten decken könne. –

Mögen alle Spuren des Unwohlseyns bey Dir verschwunden und Du so fröhlich und glücklich seyn! wie es wünscht Dein Freund I. Moscheles
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)

Weißt Du ob SchindlerSchindler, Anton Felix (1795-1864) meinen Brief mit der Abschrift v. BeethovensBeethoven, Ludwig van (1770-1827) CoresspondenzBeethovens Coresspondenz – Einige Briefe Ludwig van Beethovens an Ignaz Moscheles befinden sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin PK. erhalten hat?

Ignaz Moscheles
Moscheles, Charlotte (1805–1889) Moscheles, Charlotte (1805–1889)

|4| MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat mir recht aus der Seele gesprochen lieber Freund – wir können Ihnen über Nicht-schreiben niemals böse werden weil wir Sie zu gern haben um nicht zu wünschen daß Sie sich beständig durch neue Compositionen neuen Ruhm erwerben, und daß Sie uns vergessen, dazu bin ich nun schon zu eingebildet um das zu glauben. Ich will Sie gern recht lebhaft nach Chester placeChester place – Der Wohnort der Familie von Ignaz Moscheles versetzen und zwar zu einer angenehmen Stunde in einen Kreis hübscher Mädchen der sich übermorgen an unserm 9ten! Hochzeittage hierMoscheles, Charlotte (1805–1889) versammeln soll – deshalb schreibe ich Ihnen erst Sontag das Ausführlichste – diesen Augenblick hält Moscheles eine Vorlesung über die versteckten 8ven in ChopinsChopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849) Etüden<name key="PSN0110374" style="hidden" type="author">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810–1849)</name><name key="CRT0108407" style="hidden" type="music">Douze Études op. 10</name> und zwar seinem Schüler und Freunde FontanaFontana, Julian (1810-1869)Fontana – Julian Fontana verbrachte zusammen mit Chopin die Schulzeit in Warschau und gehörte zu dessen engsten Freunden. 1833-1836 lebte er in London. einem jungen Polen. Sie können denken wie gern der das hört. Wären Sie hier wir könnten ruhig in der Ecke lachen und die Beiden würden’s nicht gewahr, so tief stecken sie drin. Lassen Sie sich sehr vor dem alten Spring-in’s feld warnen, M.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat schon viel drüber ausstehn müssen daß er den gegen meinen Willen eingeladen hat. Ihre Äußerungen über ihn sind also Oel in meine Flamme. Für heute adieu. Wie immer Ihre

Ch. Moscheles
auch 5 Nummern von SchlesingersSchlesinger, Moritz Adolf (Maurice) (vorh. Mora Abraham) (1798-1871) französisch Marktschreyscher Musikalischer ZeitungSchlesingers … Zeitung – Am 5. Januar 1834 erschien erstmalig die Gazette musicale von Maurice Schlesinger in Paris. 1835 vereinte sie sich mit der Revue musicale, herausgegeben von Fétis, unter dem Namen Revue et gazette musicale (erschien bis 1880). Deine Hebriden Ouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fspq6slp-rehu-u7wd-fy5o-oytmdd5fqjrz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> würde gemacht worden seyn, wenn im ersten Akt Platz dazu gewesen wäre. Zum Schluß (als ungünstiger Platz) wollte ich sie nicht geben laßen.
            3 Chester Plan den 27t Februar 1834 Abends Mein bester Felix
Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen Sohn; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl jeh verändern sollte. – Durch Dein reichhaltiges Schreiben vom 7ten d. (welches ich erst am 24t d. erhielt) hast Du nicht nur unsern Groll für Dein selten-schreiben (wenn er Wurzel gefasst hätte) geschmolzen, sondern prenumerando unsere Nachsicht auf ein Jahr Dir erworben, wenn Dich Deine Berufs Geschafte oder die ungestimmte Laune vom schreiben abhalten sollten.
Wir wollen mit Resignation diesem Vergnügen entsagen wenn Du nur so fortfährst uns frisch in Deinem Andenken zu erhalten. Was soll es heißen „mich zu fragen ob ich die Dedikation Deiner Composition annehmen will. “ Ich konnte die Stimme der Eitelkeit und der Selbstliebe noch nicht genug unterdrücken um mich nicht gern fêtirt zu sehen, besonders von denen die ich liebe und achte; daher greife ich mit allen Händen nach einer Gabe die mich öffentlich als den geehrten Empfänger ankündigt. Ueber ein Doppel Geschenk beklagt man sich gewöhnlich nicht, und ich würde sicher nicht hesitiren 2 Didikationen auf einmahl von Dir zu empfangen wenn ich nicht die ungünstigen Folgen zu erwarten hätte die der auf mich fallende Neid Anderer hervorbringen könnte. Wenn es daher Deine festgesetzte Intention ist mich durch eine Doppel Dedikation zu erfreuen, so überlaße ich mich gerne dem süßen Rausch der geschmeichel haften Eigenliebe ohne zu genau zu berechnen welche Nachwehen ein Rausch gewöhnlich mit bringt. Die Compositionen selbst sollen mich entschädigen wenn jener verraucht seyn wird.
 Dein anhaltender Fleiß, die Berichte darüber, und die Erwartung schöner Produkte haben etwas Wohlthätiges für mich, ich sehe auf ihn hin wie etwa ein Gefangener aus seiner Fenster Luke auf die emsig industriese Volks Maße die frey ihrem Instinkt und Berufe folgen darf. Ich bin wieder der freywillige Sklave meiner Schülerinnen, und habe daher nicht viel Komponirtes aufzuzählen, wenn ich nicht etwa Skizzen mit rechnen sollte. Ein Concert Stück – Fantasie – oder fantastische Effusion in B dur aus mehrern zusammenhängenden Theilen (movements) bestehend, ist das einzige Ganze was zu meiner nächsten öffentlichen Produktion bereit ist. Ich habe gewisse Tage an welchen ich es für gut halte – an andern nicht – an solchen hätte ich Dich gern zur Hand um von Dir zu hören wo ich das carving Knife ansetzen, oder wo ich mich bestimmter aus und mit mehr Effekt aussprechen könnte. –
Klingemann hat mir ein Lied im orientalischen Style gedichtet welches ich für Mad. Adolph Goldschmid an ihrem Geburtstage in Musik gesetzt habe. Es hat in meinem Kreise gefallen daher ist etwas gut daran. – Den Gipsies March hab ich Klingemann zur Beförderung für Dich übergeben. x Es ist spaßig wie die Leute gern aus dieser Doppel Composition herausfinden möchten wer dieses wer jenes, wer den Diskant wer den Baß, wer jene Variation wer jene Modulation gemacht hat. Mir gefällt die innige Mischung zweyer musikalischer Geister, und ich sage ihnen man müßte ein Eis alla tutti frutti nicht anders anatomiren als während dem Genußes und sich den Nachgeschmack behagen laßen. – Einige Juwelen für Moris Schopf (gem für Moris Shop) habe ich komponirt, und laße mir sie von meinen Schülern im langsamen Presto vorleyern.
 Deine Theater Aventuren (in höherem Sinne) sind sehr interessant. Das In’s Leben rufen von Claßischen Werken ist eine beneidenswürdige Beschäftigung. Regen und Sonnenschein Theater-Intrigen und Vivat-Empfang sind Erscheinungen die man an sich vorüber gehen laßen kann ohne sich irre machen zu laßen. – Die 2 ersten Theile von Zelters Briefwechsel mit G. haben mich lüstern gemacht wieder einmahl einen guten Chor zu hören; Dein jetziger Wirkungskreis steigert diese Sehnsucht in mir noch bedeutend – der dumme Blaggrove der dabey einschlafen konnte! – Mit meinen intimen ?!?! Freund Spring laße Dich nur weiter nicht ein; da er wahrscheinlich im Beutel so leer wie an Talent ist, so wird er durch ein Almosen abzufertigen seyn.
Das Harmonicon ist seit letztem Sommer eingegangen, es konnte sich nicht neben den wohlfeilen Penny Publicationen der Society for the Diffusion of Knowledge halten. Die verkappten Unternehmer dieses Werkes, unter welchen man noch immer Mr Ayrton an der Spitze glaubt, haben anonim angekündigt daß ein anderes Werk unter dem Nahmen Musical Library dieses im März angefangen jenes ersetzen soll. Es werden 48 Musik-Seiten für 1 Schilling geboten, ob Original oder Nachstich wird nicht deutlich gesagt. Das Letztere ist wahrscheinlich gemeint. Diese Ankündigung hat die Musik Verleger in einen solchen Alarm versetzt daß sich die ersten Häuser zusammen getreten sind um Gegenschritte zu nehmen. Dazu haben sie auch Componisten geladen, und Pläne vorgelegt, den Preis von Musikalien besonders von Non-Copyright herabzusetzen. Die Profeßion ist sogar geneigt weniger Rabatt zu nehmen als sonst um die Preis Reduction zu befördern; denn von die Schilling-Publikationen können sie wenig oder gar nichts erwarten. Ayrton fragt mich ob ich für den Verleger Mr KnightKnight, Charles (1791-1873), der Musical Library etwas komponiren wollte. Ich lehnte es ab und sagte ich habe noch Verbündlichkeiten mit meine Verleger zu erfüllen, ehe ich neue anknüpfen kann. – Das Programm des 1ten Phil: Conc: ist: Sinfonie in Es von Spohr, ditto in A von Beethoven, Schluß Ouvert: Deux Journ: keine im 1ten Akt, x weil Bishop lärmende Cantate den Akt schließen soll. JB. Cramer conductet und spielt sein Quintett in E dur. Masoni spielt ein Concert v Kreutzer, Zuchelli, E. Taylor, Horncastle Mrs Bishop, und Clara Novello singen. An Prima Donnas leiden wir noch immer Noth. Die ital. Oper wird morgen mit der ledernen Katze (gazza ladra) eröffnet. Myauen werden Mad. Feron Glossop Curioni Giubilei und Zuchelli; die Taglioni wird tanzen – das ist doch die Hauptsache. – Die Caradori treibt sich in den Provinzen herum, wird aber zum 2ten Philh: Concert zurückkommen. – Denk Dir der alte Siboni aus Copenhagen kündigt sich mir an, daß er Anfang März mit 2 Schülerinnen (Sopran und Alt) hieher kommt um durch Lection geben und singen in Concerte und Soirén viel Geld zu verdienen. Ich sollte ihm einige Schülerinnen für die 1te Woche seines Aufenthalts besprechen, damit er gleich seine Reisekosten decken könne. –
Mögen alle Spuren des Unwohlseyns bey Dir verschwunden und Du so fröhlich und glücklich seyn! wie es wünscht Dein Freund I. Moscheles
Weißt Du ob Schindler meinen Brief mit der Abschrift v. Beethovens Coresspondenz erhalten hat?
Ignaz Moscheles
 Moscheles hat mir recht aus der Seele gesprochen lieber Freund – wir können Ihnen über Nicht-schreiben niemals böse werden weil wir Sie zu gern haben um nicht zu wünschen daß Sie sich beständig durch neue Compositionen neuen Ruhm erwerben, und daß Sie uns vergessen, dazu bin ich nun schon zu eingebildet um das zu glauben. Ich will Sie gern recht lebhaft nach Chester place versetzen und zwar zu einer angenehmen Stunde in einen Kreis hübscher Mädchen der sich übermorgen an unserm 9ten! Hochzeittage hier versammeln soll – deshalb schreibe ich Ihnen erst Sontag das Ausführlichste – diesen Augenblick hält Moscheles eine Vorlesung über die versteckten 8ven in Chopins Etüden und zwar seinem Schüler und Freunde Fontana einem jungen Polen. Sie können denken wie gern der das hört. Wären Sie hier wir könnten ruhig in der Ecke lachen und die Beiden würden’s nicht gewahr, so tief stecken sie drin. Lassen Sie sich sehr vor dem alten Spring-in’s feld warnen, M. hat schon viel drüber ausstehn müssen daß er den gegen meinen Willen eingeladen hat. Ihre Äußerungen über ihn sind also Oel in meine Flamme. Für heute adieu. Wie immer Ihre
Ch. Moschelesauch 5 Nummern von Schlesingers französisch Marktschreyscher Musikalischer ZeitungDeine Hebriden Ouverture würde gemacht worden seyn, wenn im ersten Akt Platz dazu gewesen wäre. Zum Schluß (als ungünstiger Platz) wollte ich sie nicht geben laßen.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-02-27-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-02-27-03">Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> London, 27. Februar 1834</title> <title level="s" type="incipit">Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen Sohn; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1834-02-07-02" type="precursor" xml:id="title_6993ec32-e9cb-4405-9768-d94b898bbb7d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834</title> <title key="fmb-1834-03-03-01" type="successor" xml:id="title_fac36bb9-0021-40f2-af95-a02227993463">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London; Düsseldorf, 3. März 1834</title> <author key="PSN0113441">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</author> <author key="PSN0113436">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</persName><persName key="PSN0113436" resp="writer">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/56.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-02-27-03" type="letter">Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  London, 27. Februar 1834</title> <incipit>Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und meinen Sohn; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich dieses Gefühl</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [GP / P], [F 24 / 8 8], [8 PAID 3 / 7 NIGHT 7 / 28 FR], [Engeland over Rotterdam].</p> <handDesc hands="1"> <p>Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-02-27">27. Februar 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113441" resp="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</persName> <persName key="PSN0113436" resp="author" xml:id="persName_xrk3epf5-n8hd-th50-rfz2-tbd4iqv6xje6">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</persName><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</persName><persName key="PSN0113436" resp="writer">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">Via Rotterdam</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Single</hi></addrLine> <addrLine>Sr Wohlgeb</addrLine> <addrLine>DHerrn Musikdirektor <hi rend="latintype">F. Mendelssohn-Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">on the Rheine</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <dateline rend="right">3 <hi rend="latintype">Chester Plan</hi></dateline> <dateline rend="right">den <date cert="high" when="1834-02-27">27<hi rend="superscript">t</hi> <hi rend="latintype">Februar</hi> 1834</date></dateline> <dateline rend="right">Abends</dateline> <salute rend="left">Mein bester Felix</salute> <p style="paragraph_without_indent">Wenn ich Dich begrüßend einen Brief anfange so ist mir als adreßirte ich ihn zugleich an meinen Freund und <persName xml:id="persName_c712b660-5958-427f-b290-4e277ed72abb">meinen Sohn<name key="PSN0113440" style="hidden" type="person">Moscheles, Felix Stone (1833-1917)</name></persName>; ich glaube es müßten große Natur Umwälzungen vor sich gehen wenn sich <hi n="1" rend="underline">dieses</hi> Gefühl jeh verändern sollte. – Durch <title xml:id="title_b8d73a48-a0dd-433a-ae97-6fa0d51f4eb5">Dein reichhaltiges Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-02-07-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834</name> </title> vom <date cert="high" when="1834-02-07">7<hi rend="superscript">ten</hi> d.</date> (welches ich erst am <date cert="high" when="1834-02-24"><hi n="1" rend="underline">24</hi><hi rend="superscript">t</hi> d.</date> erhielt) hast Du nicht nur unsern Groll für Dein selten-schreiben (wenn er Wurzel gefasst hätte) geschmolzen, sondern <hi rend="latintype">prenumerando</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_8b02debe-53f7-49bd-98c0-5f9b8c70a34f" xml:lang="la ">prenumerando – lat., im Voraus.</note> unsere Nachsicht auf ein Jahr Dir erworben, wenn Dich Deine Berufs Geschafte oder die ungestimmte Laune vom schreiben abhalten sollten.</p> <p>Wir wollen mit Resignation diesem Vergnügen entsagen wenn Du nur so fortfährst uns frisch in Deinem Andenken zu erhalten. Was soll es heißen „mich zu fragen ob ich die Dedikation <title xml:id="title_e06acd42-7c42-4289-b54c-12f933d61623">Deiner Composition<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bpxupipb-6d9j-9ux5-3qz4-ejnsoc74dmoi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100352" style="hidden">Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, [November 1833] bis 29. Januar 1834<idno type="MWV">O 10</idno><idno type="op">29</idno></name></title> annehmen will.“ Ich konnte die Stimme der Eitelkeit und der Selbstliebe noch nicht genug unterdrücken um mich nicht gern fêtirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_323c5b39-6b0a-4d26-bfc4-f26d757ac971" xml:lang="fr ">fêtirt – von frz., fêter, gefeiert.</note> zu sehen, besonders von denen die ich liebe und achte; daher greife ich mit allen Händen nach einer Gabe die mich öffentlich als den geehrten Empfänger ankündigt. Ueber ein Doppel Geschenk beklagt man sich gewöhnlich nicht, und ich würde sicher nicht hesitiren<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a7eda29a-8cb8-46af-821d-3273c94f371a" xml:lang="de">hesitiren – von frz., hésiter, zögern.</note> 2 Didikationen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cfa92fdf-485e-4ebb-abfc-6e91dd7aaecb" xml:lang="de">2 Dedikationen – Rondo brillant Es-Dur, op. 29 (MWV O 10), und die Fantasie fis-Moll, op. 28 (MWV U 92). </note> auf einmahl von Dir zu empfangen wenn ich nicht die ungünstigen Folgen zu erwarten hätte die der auf mich fallende Neid Anderer hervorbringen könnte. Wenn es daher Deine festgesetzte <hi rend="latintype">Intention</hi> ist mich durch eine Doppel Dedikation zu erfreuen, so überlaße ich mich gerne dem süßen Rausch der geschmeichel<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">ten</corr> <sic resp="writer">haften</sic> </choice> Eigenliebe ohne zu genau zu berechnen welche Nachwehen ein Rausch gewöhnlich mit bringt. Die <hi rend="latintype">Compositionen</hi> selbst sollen mich entschädigen wenn jener verraucht seyn wird.</p> <p><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Dein anhaltender Fleiß, die Berichte darüber, und die Erwartung schöner Produkte haben etwas Wohlthätiges für mich, ich sehe auf <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">sie</corr> <sic resp="writer">ihn</sic> </choice> hin wie etwa ein Gefangener aus seiner Fenster Luke auf die emsig industriese Volks Maße die <hi n="1" rend="underline">frey</hi> ihrem Instinkt und Berufe folgen darf. Ich bin wieder der freywillige Sklave meiner Schülerinnen, und habe daher nicht viel Komponirtes aufzuzählen, wenn ich nicht etwa Skizzen mit rechnen sollte. Ein <title xml:id="title_bddc47cd-2d9a-4217-8717-4a75bb9d9156"><hi rend="latintype">Concert</hi> Stück – <hi rend="latintype">Fantasie</hi> – oder fantastische <hi rend="latintype">Effusion</hi> in <hi rend="latintype">B dur</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110039" style="hidden" type="music">6. Klavierkonzert B-Dur, op. 90 (»Concerto fantastique«)</name></title> aus mehrern zusammenhängenden Theilen (<hi rend="latintype">movements</hi>) bestehend, ist das einzige Ganze was zu meiner nächsten öffentlichen Produktion bereit ist. Ich habe gewisse Tage an welchen ich es für gut halte – an andern nicht – an solchen hätte ich Dich gern zur Hand um von Dir zu hören wo ich das <hi rend="latintype">carving Knife<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_fc9f7fd3-456b-4a18-9564-e0857f74d33b" xml:lang="en">carving Knife – Tranchiermesser, eigentlich zum kunstgerechten Zerschneiden von Speisen. </note></hi> ansetzen, oder wo ich mich bestimmter <del cert="high" rend="strikethrough">aus</del> und mit mehr Effekt aussprechen könnte. –</p> <p>Klingemann hat mir ein Lied im orientalischen Style<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3f40804-4f1a-4c58-87bc-4f2c201307bf" xml:lang="de">ein Lied im orientalischen Style – Das Lied für Jeanette Goldschmidt von 1834 ist nicht bekannt. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu op. 97/6 aus dem Jahr 1841, dem Lied Sakontala (»Vom fernen Osten herüber«), dessen Text ebenfalls von Carl Klingemann stammt.</note> gedichtet welches ich für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4f6a99f5-ac52-4397-86d0-bb0d352a2c5b">Mad. Adolph Goldschmid<name key="PSN0111446" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Marie Elise Jeanette</name></persName></hi> an ihrem Geburtstage in Musik gesetzt habe. Es hat in <hi n="1" rend="underline">meinem</hi> Kreise gefallen daher ist <hi n="1" rend="underline">etwas</hi> gut daran. – Den <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7a575e9d-6599-4b65-8c02-df1c7673a257">Gipsies<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title> <title xml:id="title_a71066e3-7b88-4bd0-b7b5-d483efb36632">March<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mebgdcyx-w10g-3lu9-smdw-jubqm0t32hde"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> hab ich <persName xml:id="persName_8458c99e-fa55-4279-9b7e-761af7a4a77a">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> zur Beförderung für Dich übergeben.<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">x</ref> Es ist spaßig wie die Leute gern aus dieser Doppel Composition herausfinden möchten wer dieses wer jenes, wer den Diskant wer den Baß, wer jene <hi rend="latintype">Variation</hi> wer <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">diese</corr> <sic resp="writer">jene</sic> </choice> <hi rend="latintype">Modulation</hi> gemacht <add place="above">hat<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add>. Mir gefällt die innige Mischung zweyer musikalischer Geister, und ich sage ihnen man müßte ein Eis <hi rend="latintype">alla tutti frutti</hi> nicht anders <hi rend="latintype">anatomiren</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_412d00ae-122b-4931-82f6-30e16b96f3f0" xml:lang="de">anatomiren – Sezieren.</note> als während <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">des</corr> <sic resp="writer">dem</sic> </choice> Genußes und sich den Nachgeschmack behagen laßen. – Einige Juwelen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9be4a486-308e-4a68-b7bb-d4649aa15848" xml:lang="de">einige Juwelen – Nicola Mori gab in den Jahren 1829-1834 im Londoner Verlag Mori &amp; Lavenu ein Periodikum unter dem Namen The musical Gem heraus.</note> für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6804db8d-25ad-4b99-9766-8616a7d1d3ac">Moris<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi> Schopf (<hi rend="latintype">gem</hi> für <hi rend="latintype">Moris Shop</hi>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0000e9d6-24c3-4501-a1c3-fa95f87eef32" xml:lang="de">Moris Schopf (gem für Moris Shop) – Gemeint ist der Verlag von Nicola Mori.</note> habe ich komponirt, und laße mir sie von meinen Schülern im langsamen <hi rend="latintype">Presto</hi> vorleyern.</p> <p><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Deine Theater <hi rend="latintype">Aventuren</hi> (in höherem Sinne)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e1055b4-85e5-4a45-a462-c22688611ac7" xml:lang="de">Deine Theater Aventuren (im höheren Sinne) – vgl. Brief fmb-1834-02-07-02 (Brief Nr. 856), Z. 55-57: »Als Mitglied eines Kunstvereins, der sich auf die Verbesserung des Theaters legt, studire ich jetzt den Wasserträger ein.«</note> sind sehr interessant. Das In’s Leben rufen von Claßischen Werken ist eine beneidenswürdige Beschäftigung. Regen und Sonnenschein Theater-Intrigen und <hi rend="latintype">Vivat</hi>-Empfang sind Erscheinungen die man an sich vorüber gehen laßen kann ohne sich irre machen zu laßen. – Die 2 ersten Theile von <title xml:id="title_db0e61da-4908-439b-bfa5-75c14cd2a3a4">Zelters Briefwechsel mit G.<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title> haben mich lüstern gemacht wieder einmahl einen guten Chor zu hören; Dein jetziger Wirkungskreis steigert diese Sehnsucht in mir noch bedeutend – der dumme <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cbcdacbc-f062-4bd2-941f-988e471b88ff">Blaggrove<name key="PSN0109967" style="hidden" type="person">Blagrove, Henry Gamble (1811-1872)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f4056859-f852-437c-ab48-184a0b5da153" xml:lang="de">Blaggrove – Henry Gamble Blagrove; siehe Brief mb-1834-02-07-02 (Brief Nr. 856) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Düsseldorf, 7. Februar 1834, Z. 87-89.</note> der dabey einschlafen konnte! – Mit meinen intimen ?!?! Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eb5623bf-020a-4137-bde0-36c3de0107b6">Spring<name key="PSN0115040" style="hidden" type="person">Spring, Herr</name></persName></hi> laße Dich nur weiter nicht ein; da er wahrscheinlich im Beutel so leer wie an Talent ist, so wird er durch ein Almosen abzufertigen seyn.</p> <p>Das <hi rend="latintype"><title xml:id="title_0b3da968-a97a-44c8-b1b6-8a970b7e1483">Harmonicon<name key="PSN0109595" style="hidden" type="author">Ayrton, William (1777–1858)</name><name key="CRT0111942" style="hidden" type="science">The Harmonicon (Herausgabe)</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_598229ea-09a7-441a-84c1-9d47ed3f2fe5" xml:lang="de">Harmonicon – Eine der ersten musikalischen Zeitschriften Englands, erschien monatlich von 1823 bis 1833.</note> ist seit letztem Sommer eingegangen, es konnte sich nicht neben den wohlfeilen <title xml:id="title_81e508ab-7a1c-4c4b-9d50-052d045eb454"><hi rend="latintype">Penny Publicationen</hi><name key="PSN0117445" style="hidden" type="author">Long, George (1800-1879)</name><name key="CRT0112294" style="hidden" type="science">The Penny Cyclopedia of the Society for the Diffusion of Useful knowledge</name><name key="PSN0117269" style="hidden" type="author">Knight, Charles (1791–1873)</name><name key="CRT0112295" style="hidden" type="periodical">The Penny Magazine of the Society for the Diffusion of Useful knowledge</name></title> der <hi rend="latintype">Society for the Diffusion of Knowledge</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0da00661-9fee-4500-ac00-05e253520ea0" xml:lang="de">Society for the Diffusion of Knowledge – Eine 1826 durch Initiative von Lord Brougham gegründete Organisation, die die Bevölkerung mit Wissen in Form von Aufsätzen und Publikationen versorgen wollte; unter den Serien der Society gab es das Penny Magazine und die Penny Cyclopedia, von denen eine hier gemeint sein dürfte.</note> halten. Die verkappten Unternehmer dieses Werkes, unter welchen man noch immer <hi rend="latintype">Mr <persName xml:id="persName_d59d2bb7-eb8c-44e3-88ac-73ff091346a1">Ayrton<name key="PSN0109595" style="hidden" type="person">Ayrton, William (1777-1858)</name></persName></hi> an der Spitze glaubt, haben <hi rend="latintype">anonim</hi> angekündigt daß ein anderes Werk <add place="above">unter dem Nahmen<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> <hi rend="latintype">Musical Library</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fa2b09c8-dfea-41bc-9075-45355edd7497" xml:lang="de">Musical Library – Musikperiodikum, zusammengestellt von William Ayrton, erschien 1834-1837 im Verlag Charles King und stellte nach acht Bänden das Erscheinen ein.</note> <del cert="high" rend="strikethrough">dieses</del> <add place="above">im März angefangen<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> jenes ersetzen soll. Es werden 48 Musik-Seiten für 1 Schilling geboten, ob Original oder Nachstich wird nicht deutlich gesagt. Das Letztere ist wahrscheinlich gemeint. Diese Ankündigung hat die Musik Verleger in einen solchen Alarm versetzt daß <del cert="high" rend="strikethrough">sich</del> die ersten Häuser zusammen getreten sind um Gegenschritte zu nehmen. Dazu haben sie auch Componisten geladen, und Pläne vorgelegt, den Preis von Musikalien besonders von <hi rend="latintype">Non-Copyright</hi> herabzusetzen. Die Profeßion ist sogar geneigt weniger <hi rend="latintype">Rabatt</hi> zu nehmen als sonst um die Preis <hi rend="latintype">Reduction</hi> zu befördern; denn von die Schilling-Publikationen können sie wenig oder gar nichts erwarten. <hi rend="latintype">Ayrton</hi> fragt mich ob ich für den <hi n="1" rend="underline">Verleger</hi> <add place="above"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b3ce3793-ccdc-4b4d-9dea-a78711e300af">M<hi rend="superscript">r</hi> Knight<name key="PSN0117269" style="hidden" type="person">Knight, Charles (1791-1873)</name></persName></hi><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add>, der <hi rend="latintype">Musical Library</hi> etwas komponiren wollte. Ich lehnte es ab und sagte ich habe noch Verbündlichkeiten mit meine Verleger zu erfüllen, ehe ich neue anknüpfen kann. – Das Programm des 1<hi rend="superscript">ten</hi> <placeName xml:id="placeName_153f6f38-3e47-4c0d-86cb-172b2d52ede2"><hi rend="latintype">Phil</hi>: <hi rend="latintype">Conc</hi>:<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_725b053b-31cc-4c2b-b704-112326486a2c" xml:lang="de">1t. Phil.Conc: – erste Konzert der Philharmonic Society in London.</note> ist: <title xml:id="title_14a0a929-c0ce-41e4-ba4f-11b53ef085c1">Sinfonie in <hi rend="latintype">Es</hi><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110942" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur, op. 20</name></title> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_83b81221-0541-46ec-88d3-53eb2dc4c09a">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi>, ditto in <hi rend="latintype"><title xml:id="title_87009bd5-5807-43c2-ba2e-fb5220874201">A<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108068" style="hidden" type="music">7. Sinfonie A-Dur, op. 92</name></title></hi> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4cfff56f-7497-488d-8929-49e77317f9ab">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi>, Schluß <hi rend="latintype">Ouvert</hi>: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d653b849-aa8a-47eb-ab34-3832e6d5e487">Deux Journ<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name></title></hi>: keine im 1<hi rend="superscript">ten</hi> Akt,<ref target="#fn2" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr2">x</ref> weil <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_24715b96-c57a-432a-8950-4bc9b22e7171">Bishop<name key="PSN0109963" style="hidden" type="person">Bishop, (seit 1842) Sir Henry Rowley (1786-1855)</name></persName></hi> <title xml:id="title_3f5d675e-d111-497e-88c0-0a18092dd28c">lärmende <hi rend="latintype">Cantate</hi> <name key="PSN0109963" style="hidden" type="author">Bishop, (seit 1842) Sir Henry Rowley (1786–1855)</name><name key="CRT0111688" style="hidden" type="music">The Seventh Day</name></title>den Akt schließen soll. <persName xml:id="persName_6658b55a-be57-4abd-b5b3-476030cd5f7e"><hi rend="latintype">JB</hi>. <hi rend="latintype">Cramer</hi><name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName> <add place="above"><hi rend="latintype">conductet</hi> und<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> spielt <hi rend="latintype">sein</hi> <title xml:id="title_26d1d3d4-4e1b-4654-b667-1390ad106392">Quintett in <hi rend="latintype">E dur</hi><name key="PSN0110487" style="hidden" type="author">Cramer, Johann (John) Baptist (1771–1858)</name><name key="CRT0111735" style="hidden" type="music">2. Klavierquintett E-Dur, op. 69</name></title>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1fd86def-1b0c-427c-8781-7b346326fcfb">Masoni<name key="PSN0113117" style="hidden" type="person">Massoni, Santiago (Vicente Tito) (1798-1878)</name></persName></hi> spielt ein <hi rend="latintype">Concert</hi> v <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a33d4ea7-6c07-49ef-a758-9cc691daff9d">Kreutzer<name key="PSN0112545" style="hidden" type="person">Kreutzer, Joseph (1790-1840)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b8ec4179-a39d-497b-ba3e-fea3e7bbb413">Zuchelli<name key="PSN0115940" style="hidden" type="person">Zucchelli, Carlo (1793-1879)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_4e9141fa-317a-40c6-9fbe-42d176eefc66"><hi rend="latintype">E</hi>. <hi rend="latintype">Taylor</hi><name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_66dbd586-81e5-47a7-b0d5-aa6896a86096">Horncastle<name key="PSN0117104" style="hidden" type="person">Horncastle, Frederick William (?-1850)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9f8fdc9e-3012-4fc8-937d-f733a575a28a">Mrs Bishop<name key="PSN0116240" style="hidden" type="person">Bishop, Ann Rivière (1810-1884)</name></persName></hi>, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_415a67e3-21c5-4bed-b5ac-79daa24236ab">Clara Novello<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName></hi> singen. An <hi rend="latintype">Prima Donnas</hi> leiden wir noch immer Noth. Die ital. Oper wird morgen mit der ledernen Katze (<hi rend="latintype"><title xml:id="title_a603fcb1-147a-424b-b552-35fd94e0eb1c">gazza ladra<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110578" style="hidden" type="music">La gazza ladra</name></title></hi>) eröffnet. Myauen werden <hi rend="latintype">Mad</hi>. <hi rend="latintype">Feron <persName xml:id="persName_ab42348a-061b-40c3-8796-beef69edb83d">Glossop<name key="PSN0116828" style="hidden" type="person">Glossop, Mad.</name></persName> <persName xml:id="persName_2408da66-8cb0-43be-a0fe-d2e5c54a6732">Curioni<name key="PSN0110518" style="hidden" type="person">Curioni, Alberico (1785-1875)</name></persName> <persName xml:id="persName_a07530fa-38de-41a7-bb35-6a0c5c1933d0">Giubilei<name key="PSN0111388" style="hidden" type="person">Giubilei (eigtl. Davaux), Theodore Victor (1801-1845)</name></persName></hi> und <hi rend="groundline">Zuchelli</hi>; die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_112d220b-903f-48df-8ac4-1dc986b5ee73">Taglioni<name key="PSN0115238" style="hidden" type="person">Taglioni, Marianne (Marie) Sophie (1804-1884)</name></persName></hi> wird tanzen – das ist doch die Hauptsache. – Die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bd486bb7-d179-4c71-abd9-e24374c150ee">Caradori<name key="PSN0110278" style="hidden" type="person">Caradori-Allan, Maria Caterina Rosalbina (1800-1865)</name></persName></hi> treibt sich in den Provinzen herum, wird aber zum 2<hi rend="superscript">ten</hi> <placeName xml:id="placeName_a78d325f-2f9c-44a4-a0f2-37eb72cfe5ce"><hi rend="latintype">Philh</hi>: <hi rend="latintype">Concert</hi><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Konzerte" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4658b465-20a3-42af-8a01-1ac9a34ca950" xml:lang="de">2ten Philh: Concert – erste Konzert der Philharmonic Society in London.</note> zurückkommen. – Denk Dir der <persName xml:id="persName_bb26593d-41f4-4c01-b5a0-f7fd80df6225">alte <hi rend="latintype">Siboni</hi><name key="PSN0114896" style="hidden" type="person">Siboni, Giuseppe Vincenzo Antonio (1780-1839)</name></persName> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c6c999fc-0128-49aa-ba4e-8c40e4266502">Copenhagen<settlement key="STM0100112" style="hidden" type="locality">Kopenhagen</settlement><country style="hidden">Dänemark</country></placeName></hi> kündigt sich mir an, daß er Anfang <hi rend="latintype">März</hi> mit 2 Schülerinnen (<hi rend="latintype">Sopran</hi> und <hi rend="latintype">Alt</hi>) hieher kommt um durch <hi rend="latintype">Lection</hi> geben und singen in <hi rend="latintype">Concerte</hi> und <hi rend="latintype">Soirén</hi> viel Geld zu verdienen. Ich sollte ihm einige Schülerinnen für die 1<hi rend="superscript">te</hi> Woche seines Aufenthalts besprechen, damit er gleich seine Reisekosten decken könne. –</p> <closer rend="left">Mögen alle Spuren des Unwohlseyns bey Dir verschwunden und Du so fröhlich und glücklich seyn! wie es wünscht Dein Freund</closer> <signed rend="right">I. Moscheles</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Weißt Du ob <persName xml:id="persName_3fcf4128-dfa7-4633-a8c4-4f5ab32f05a7">Schindler<name key="PSN0114551" style="hidden" type="person">Schindler, Anton Felix (1795-1864)</name></persName> meinen Brief mit der Abschrift v. <persName xml:id="persName_89112d89-5967-4b4a-bc53-29cb81342c29">Beethovens<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> <hi rend="latintype">Coresspondenz</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b19db3dd-58db-4f51-bb3e-d235840ba355" xml:lang="de">Beethovens Coresspondenz – Einige Briefe Ludwig van Beethovens an Ignaz Moscheles befinden sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin PK.</note> erhalten hat?</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Ignaz Moscheles</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113436" resp="author" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113436" resp="writer" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg><persName xml:id="persName_2839d08c-3ba2-4612-96bb-750aae707e5d">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hat mir recht aus der Seele gesprochen lieber Freund – wir können Ihnen über <hi n="1" rend="underline">Nicht-schreiben</hi> niemals böse werden weil wir Sie zu gern haben um nicht zu wünschen daß Sie sich beständig durch neue Compositionen neuen Ruhm erwerben, und daß Sie uns vergessen, dazu bin ich nun schon zu eingebildet um das zu glauben. Ich will Sie gern recht lebhaft nach <hi rend="latintype">Chester place</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8bb29d7f-256b-44d1-815f-808ba90c39f6" xml:lang="de">Chester place – Der Wohnort der Familie von Ignaz Moscheles</note> versetzen und zwar zu einer angenehmen Stunde in einen Kreis hübscher Mädchen der sich übermorgen an unserm 9<hi rend="superscript">ten</hi>! Hochzeittage <add place="above">hier<name key="PSN0113436" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</name></add> versammeln soll – deshalb schreibe ich Ihnen erst Sontag das Ausführlichste – diesen Augenblick hält Moscheles eine Vorlesung über die versteckten 8<hi rend="superscript">ven</hi> in <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fa7289b2-21c0-466f-bde4-97ca7d8b0db9">Chopins<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi> <title xml:id="title_56f256d2-27c9-4f03-983f-ead13c8a9a37">Etüden<name key="PSN0110374" style="hidden" type="author">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810–1849)</name><name key="CRT0108407" style="hidden" type="music">Douze Études op. 10</name></title> und zwar seinem Schüler und Freunde <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1b27f5e7-968f-40ac-b048-accb5ce84f00">Fontana<name key="PSN0116723" style="hidden" type="person">Fontana, Julian (1810-1869)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bf6657bd-e06c-4e87-a2b1-bfdca7e01a32" xml:lang="de">Fontana – Julian Fontana verbrachte zusammen mit Chopin die Schulzeit in Warschau und gehörte zu dessen engsten Freunden. 1833-1836 lebte er in London.</note> einem jungen Polen. Sie können denken wie gern der das hört. Wären Sie hier wir könnten ruhig in der Ecke lachen und die Beiden würden’s nicht gewahr, so tief stecken sie drin. Lassen Sie sich sehr vor dem alten <hi n="1" rend="underline">Spring</hi>-in’s feld warnen, <persName xml:id="persName_763f0b15-662f-4dfe-86c5-006e01c16591">M.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hat schon viel drüber ausstehn müssen daß er den <hi n="1" rend="underline">gegen</hi> meinen Willen eingeladen hat. Ihre Äußerungen über ihn sind also Oel in meine Flamme. <seg type="closer">Für heute adieu. Wie immer Ihre</seg></p> <signed rend="right">Ch. Moscheles</signed> </div> <div type="footnotes_area"> <note n="x" place="in_the_marginal_area_right,_left_or_right_and_left" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">auch 5 Nummern von <persName xml:id="persName_fc1b0678-5d1d-4234-ac02-48be5d906ff3">Schlesingers<name key="PSN0114582" style="hidden" type="person">Schlesinger, Moritz Adolf (Maurice) (vorh. Mora Abraham) (1798-1871)</name></persName> französisch Marktschreyscher Musikalischer Zeitung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eb055bd5-7841-45bc-957b-763bb3d91aa3" xml:lang="de">Schlesingers … Zeitung – Am 5. Januar 1834 erschien erstmalig die Gazette musicale von Maurice Schlesinger in Paris. 1835 vereinte sie sich mit der Revue musicale, herausgegeben von Fétis, unter dem Namen Revue et gazette musicale (erschien bis 1880).</note></note> <note n="x" place="in_the_marginal_area_right,_left_or_right_and_left" subtype="author" target="fnr2" type="footnote" xml:id="fn2">Deine <title xml:id="title_c24f4fab-786f-41e2-ba8a-79f9dee00343">Hebriden Ouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fspq6slp-rehu-u7wd-fy5o-oytmdd5fqjrz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> würde gemacht worden seyn, wenn im ersten Akt Platz dazu gewesen wäre. Zum Schluß (als ungünstiger Platz) wollte ich sie nicht geben laßen.</note> </div> </body> </text></TEI>