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gb-1834-02-24-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 24. Februar 1834 Einen Tag nachdem Dein heut hier angekommener Brief von dort abgegangen war, hast Du unser ergebenes Letztes und Reue über die uns ausgetheilten Schelte bekommen. Ich muß Dich doch trösten Du armer verschnupfter Mensch, damit, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 7. April 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/53. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 24. Februar 1834 Einen Tag nachdem Dein heut hier angekommener Brief von dort abgegangen war, hast Du unser ergebenes Letztes und Reue über die uns ausgetheilten Schelte bekommen. Ich muß Dich doch trösten Du armer verschnupfter Mensch, damit,

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel. [BERLIN 3-4 / 26 / 2].

Rebecka Lejeune Dirichlet, Gustav Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Februar 1834 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf frey
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Der vierundzwanzigste Februar eine Schicksalstragödie<name key="PSN0118600" style="hidden" type="author">Werner, Friedrich Ludwig Zacharias (1768–1823)</name><name key="CRT0111730" style="hidden" type="music">Der vierundzwanzigste Februar</name> von WernerSchicksalstragödie von Werner – Anspielung auf die Tragödie Der 24. Februar von Friedrich Ludwig Zacharias Werner.

Einen Tag nachdem Dein heut hier angekommener Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-02-19-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. Februar 1834</name> von dort abgegangen war, hast Du unser ergebenes Letztes und Reue über die uns ausgetheilten Schelteausgetheilten Schelte – siehe Brief fmb-1834-02-19-01 (Brief Nr. 863) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 19. Februar 1834., Z. 4 f.: »schilt die Geren, daß sie so schreibefaul sind, denn ich habe gar zu lange nichts von ihnen gehört.« bekommen. Ich muß Dich doch trösten Du armer verschnupfter Mensch, damit, daß wir alle ein klein Grippchen haben, MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) sind schon durch, SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) und ich haben sie eben, mir sitzt mein ganzer Kopf in der Nase, und thut mir weh, und DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) bekommt sie eben, deswegen gehen wir heut Abend nicht herüber, sondern essen Eier mit Zucker und gehen um 9 zu Bett. Wir haben uns so gestern Abend wieder bis halb 12 herumgezankt, in Sachen RellstabRellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860) gegen Sebastian BachBach, Johann Sebastian (1685-1750), er hat nämlich wieder einen unverschämten Artikel über die <hi rend="latintype">h mol</hi> Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name> geschrieben. Es ist sehr dumm, wenn man sich noch immer über Zeitungsartikel ärgert, aber es ist doch immer unangenehm anzusehen, wenn ein Straßenjunge einen respectablen Mann mit Schmutz bewirft, obgleich es dem Manne nichts schadet. Vater vertheidigte Rellstab, den er jetzt überhaupt liebt. |2| Herr LecerfLecerf, Justus Amadeus (1789-1868) griff ihn schlecht an, FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) schimpfte schön, ich war heiser, und schrie erst nachher mit, als von Hofgeschichten die Rede war. Mittags war ich sehr unartig gewesen, Mutter erzählte eine sehr grüne Geschichte aus einem französischen Buch, die sie aber so rührte, daß sie beim Erzählen anfing zu weinen, und vor Thränen es kaum zu Ende bringen; ich merkte es gleich zu Anfang, und konnte nicht umhin mit Sachen herauszuplatzen über das Weinen, denn die Geschichte war zu dumm. Ich glaube aber, Mutter hats übel genommen. Die Klexerei bei Mutter hat WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) aber gemacht, der eben frisch wie ein Äpfelchen von MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) herkommt, und auf dem Papier umherpatscht. Felix das ist ein großes Schätzchen. Jetzt liegt er in der Wiege und soll schlafen zieht es aber vor mit der hellsten und höchsten Stimme sich was zu krähen, gleich wird er aber sich einknurren wie damals, als wir aus dem Hübnerschen Thorweg herausfuhren.Hübnerschen Thorweg herausfuhren – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet besuchten im Oktober 1833 Mendelssohn in Düsseldorf. Vgl. Brief fmb-1833-10-02-01 (Brief Nr. 798) Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn, Düsseldorf, 2. Oktober 1833, Z. 22: »Beckchen ist seit gestern hier«. Das Verhältniß von SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) zu ihm ist allerliebst, Sebastian sagt, lieber Kleiner zu ihm, und bewundert alle seine kleinen Schönheiten sehr, und Walter kennt Sebastian mit am besten; besonders freut sich Seb. darauf, wenn Walter groß seyn wird, ihn zu prügeln.

|3| Von Deinen RhebusRhebus – siehe Brief fmb-1834-02-02-01 (Brief Nr. 847) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834. habe ich nur eines gerathen, und das falsch, das große Bett nämlich, wo niemand drin ist, hielt ich für einen Bettler, berlinisch ausgesprochen. Sie sind aber schön. Mehr dergleichen. Ich habe auch ein paar gemacht, ich kann sie aber nicht malen. Dirichlet hat aufgehört zu arbeiten, und verlangt, ich soll liebenswürdig seyn, er spricht oder krächzt wie ein Rabe. Adies, morgen schreibe ich den Bogen voll, so lange schreibe ich 4 Seiten mit einem Couvert, als die Frankschen dauern, schickt mir dann kein Mensch neue, so giebts nur dreiseitige.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)

Es ist nichts wie Zank in diesem Hause. Der jetzige ist aber leicht zu schlichten, und Du wirst Dir dieses Verdienst um unsere häusliche Ruhe erwerben. Indem ich den Brief eben durchlese und meine Frau auf das überflüssige h in Rhebus aufmerksam mache, behauptet sie, meine schwache Seite benutzend, das Wort sey griechisch und also gewiß richtig geschrieben. Mehr kann ich Dir vor Heiserkeit nicht sagen. Leb daher wohl und empfiehl mich bei BBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889), HHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882) und WWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851). Du wirst das wohl errathen

Gustav Lejeune Dirichlet
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)

Was ist das für ein Name

Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. d. 29/53, fol. 2r Bildrätsel (Rebus)

Vorher haben sich meine sämmtlichen Finger an Deinem zweiten Liedean Deinem zweiten Liede – Gemeint sind die Lieder, die Rebecka Lejeune Dirichlet als ihr versprochenes Weihnachtsgeschenk erwartet hatte. Siehe Brief gb-1834-01-16-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 15. und 16. Januar 1834. die Beine gebrochen, ich werde es wohl nun adagio ma troppo spielen lernen. Die Volkslieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_alapqflh-lwz5-vpcj-lngq-kvg63zqp0dps"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name> habe ich mir aus grippigen |4| Gründen noch nicht geholt. Heut haben wir Mutter die Zigeuner<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> Variationen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vjfjmn92-mx7u-gs1i-lnpf-rfzjz8kstedy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name> vorgespielt, Du scheinst mir an ihnen sehr unschuldig zu seyn. Aber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hat einen allerliebsten Brief von der MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) bekommen, wovon sie viel von Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qlq28fgk-zd4n-b0xy-yrki-0k0kq9uighi0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name> schreibt. Die habe ich bis jetzt nur durch die Zimmerdecke gehört. Nun wirklich lebewohl für heut, unser Souper steht auf dem Tisch.

Rebecka Lejeune Dirichlet
            Der vierundzwanzigste Februar eine Schicksalstragödie von Werner Einen Tag nachdem Dein heut hier angekommener Brief von dort abgegangen war, hast Du unser ergebenes Letztes und Reue über die uns ausgetheilten Schelte bekommen. Ich muß Dich doch trösten Du armer verschnupfter Mensch, damit, daß wir alle ein klein Grippchen haben, Mutter und Hensel sind schon durch, Sebastian und ich haben sie eben, mir sitzt mein ganzer Kopf in der Nase, und thut mir weh, und Dirichlet bekommt sie eben, deswegen gehen wir heut Abend nicht herüber, sondern essen Eier mit Zucker und gehen um 9 zu Bett. Wir haben uns so gestern Abend wieder bis halb 12 herumgezankt, in Sachen Rellstab gegen Sebastian Bach, er hat nämlich wieder einen unverschämten Artikel über die h mol Messe geschrieben. Es ist sehr dumm, wenn man sich noch immer über Zeitungsartikel ärgert, aber es ist doch immer unangenehm anzusehen, wenn ein Straßenjunge einen respectablen Mann mit Schmutz bewirft, obgleich es dem Manne nichts schadet. Vater vertheidigte Rellstab, den er jetzt überhaupt liebt. Herr Lecerf griff ihn schlecht an, Fanny schimpfte schön, ich war heiser, und schrie erst nachher mit, als von Hofgeschichten die Rede war. Mittags war ich sehr unartig gewesen, Mutter erzählte eine sehr grüne Geschichte aus einem französischen Buch, die sie aber so rührte, daß sie beim Erzählen anfing zu weinen, und vor Thränen es kaum zu Ende bringen; ich merkte es gleich zu Anfang, und konnte nicht umhin mit Sachen herauszuplatzen über das Weinen, denn die Geschichte war zu dumm. Ich glaube aber, Mutter hats übel genommen. Die Klexerei bei Mutter hat Walter aber gemacht, der eben frisch wie ein Äpfelchen von Mutter herkommt, und auf dem Papier umherpatscht. Felix das ist ein großes Schätzchen. Jetzt liegt er in der Wiege und soll schlafen zieht es aber vor mit der hellsten und höchsten Stimme sich was zu krähen, gleich wird er aber sich einknurren wie damals, als wir aus dem Hübnerschen Thorweg herausfuhren. Das Verhältniß von Sebastian zu ihm ist allerliebst, Sebastian sagt, lieber Kleiner zu ihm, und bewundert alle seine kleinen Schönheiten sehr, und Walter kennt Sebastian mit am besten; besonders freut sich Seb. darauf, wenn Walter groß seyn wird, ihn zu prügeln.
 Von Deinen Rhebus habe ich nur eines gerathen, und das falsch, das große Bett nämlich, wo niemand drin ist, hielt ich für einen Bettler, berlinisch ausgesprochen. Sie sind aber schön. Mehr dergleichen. Ich habe auch ein paar gemacht, ich kann sie aber nicht malen. Dirichlet hat aufgehört zu arbeiten, und verlangt, ich soll liebenswürdig seyn, er spricht oder krächzt wie ein Rabe. Adies, morgen schreibe ich den Bogen voll, so lange schreibe ich 4 Seiten mit einem Couvert, als die Frankschen dauern, schickt mir dann kein Mensch neue, so giebts nur dreiseitige.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Es ist nichts wie Zank in diesem Hause. Der jetzige ist aber leicht zu schlichten, und Du wirst Dir dieses Verdienst um unsere häusliche Ruhe erwerben. Indem ich den Brief eben durchlese und meine Frau auf das überflüssige h in Rhebus aufmerksam mache, behauptet sie, meine schwache Seite benutzend, das Wort sey griechisch und also gewiß richtig geschrieben. Mehr kann ich Dir vor Heiserkeit nicht sagen. Leb daher wohl und empfiehl mich bei B, H und W. Du wirst das wohl errathen
Gustav Lejeune Dirichlet
Was ist das für ein Name
Vorher haben sich meine sämmtlichen Finger an Deinem zweiten Liede die Beine gebrochen, ich werde es wohl nun adagio ma troppo spielen lernen. Die Volkslieder habe ich mir aus grippigen Gründen noch nicht geholt. Heut haben wir Mutter die Zigeuner Variationen vorgespielt, Du scheinst mir an ihnen sehr unschuldig zu seyn. Aber Vater hat einen allerliebsten Brief von der Moscheles bekommen, wovon sie viel von Melusina schreibt. Die habe ich bis jetzt nur durch die Zimmerdecke gehört. Nun wirklich lebewohl für heut, unser Souper steht auf dem Tisch.
Rebecka Lejeune Dirichlet          
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Februar von Friedrich Ludwig Zacharias Werner.</note></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Einen Tag nachdem Dein heut hier <title xml:id="title_8674c259-6574-410d-8114-66ae1b5e4e90">angekommener Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1834-02-19-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 19. Februar 1834</name> </title> von dort abgegangen war, hast Du unser ergebenes Letztes und Reue über die uns ausgetheilten Schelte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3091ea8c-8544-498c-ba51-6740df04faa8" xml:lang="de">ausgetheilten Schelte – siehe Brief fmb-1834-02-19-01 (Brief Nr. 863) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 19. Februar 1834., Z. 4 f.: »schilt die Geren, daß sie so schreibefaul sind, denn ich habe gar zu lange nichts von ihnen gehört.«</note> bekommen. Ich muß Dich doch trösten Du armer verschnupfter Mensch, damit, daß wir alle ein klein Grippchen haben, <persName xml:id="persName_2cca5560-2cc1-48a7-a1a7-1fc0d552cd11">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_6ba03785-8422-43a5-a868-f4a0ccdce845">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> sind schon durch, <persName xml:id="persName_7be0957f-42c9-4387-b0d8-e69b26dcb7c1">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> und ich haben sie eben, mir sitzt mein ganzer Kopf in der Nase, und thut mir weh, und <persName xml:id="persName_eb3f1317-1282-4494-a200-77dd77151489">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> bekommt sie eben, deswegen gehen wir heut Abend nicht herüber, sondern essen Eier mit Zucker und gehen um 9 zu Bett. Wir haben uns so gestern Abend wieder bis halb 12 herumgezankt, in Sachen <persName xml:id="persName_98f046bf-eef3-41da-a639-dce720a58c83">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> gegen <persName xml:id="persName_46f6ddbf-38ee-48b2-8aad-5ef335dfcf5b">Sebastian Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>, er hat nämlich wieder einen unverschämten Artikel über die <title xml:id="title_1dece0bd-420e-42ff-aa2b-a0dc6ec039c2"><hi rend="latintype">h mol</hi> Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title> geschrieben. Es ist sehr dumm, wenn man sich noch immer über Zeitungsartikel ärgert, aber es ist doch <del cert="high" rend="strikethrough">immer</del> unangenehm anzusehen, wenn ein Straßenjunge einen respectablen Mann mit Schmutz bewirft, obgleich es dem Manne nichts schadet. Vater vertheidigte Rellstab, den er jetzt überhaupt liebt.<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Herr <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6bbc8574-d8e2-4bfc-b65d-12ae0f6364e7">Lecerf<name key="PSN0112737" style="hidden" type="person">Lecerf, Justus Amadeus (1789-1868)</name></persName></hi> griff ihn schlecht an, <persName xml:id="persName_77e58a95-bafc-4637-9bd9-81eebbef552d">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> schimpfte schön, ich war heiser, und schrie erst nachher mit, als von Hofgeschichten die Rede war. Mittags war ich sehr unartig gewesen, Mutter erzählte eine sehr grüne Geschichte aus einem französischen Buch, die sie aber so rührte, daß sie beim Erzählen anfing zu weinen, und vor Thränen es kaum zu Ende bringen; ich merkte es gleich zu Anfang, und konnte nicht umhin mit Sachen herauszuplatzen über das Weinen, denn die Geschichte war zu dumm. Ich glaube aber, Mutter hats übel genommen. Die Klexerei bei Mutter hat <persName xml:id="persName_713ab6fe-8e13-4cae-a65a-c93c11f381e7">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> <del cert="high" rend="strikethrough">aber</del> gemacht, der eben frisch wie ein Äpfelchen von <persName xml:id="persName_76bb7120-dd6c-4af1-b3d8-9e78f73805de">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> herkommt, und auf dem Papier umherpatscht. Felix das ist ein großes Schätzchen. Jetzt liegt er in der Wiege und soll schlafen zieht es aber vor mit der hellsten und höchsten Stimme sich was zu krähen, gleich wird er aber sich einknurren wie damals, als wir aus dem Hübnerschen Thorweg herausfuhren.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fdd09352-5adc-4006-ba8c-da93ed71bd2a" xml:lang="de">Hübnerschen Thorweg herausfuhren – Peter Gustav und Rebecka Lejeune Dirichlet besuchten im Oktober 1833 Mendelssohn in Düsseldorf. Vgl. Brief fmb-1833-10-02-01 (Brief Nr. 798) Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn, Düsseldorf, 2. Oktober 1833, Z. 22: »Beckchen ist seit gestern hier«.</note> Das Verhältniß von <persName xml:id="persName_a7ee2d08-b207-44e3-a834-59d1c55edfd1">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> zu ihm ist allerliebst, Sebastian sagt, lieber Kleiner zu ihm, und bewundert alle seine kleinen Schönheiten sehr, und Walter kennt Sebastian mit am besten; besonders freut sich Seb. darauf, wenn Walter groß seyn wird, ihn zu prügeln.</p> <p><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Von Deinen Rhebus<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_256b333d-d1f7-4d95-802d-9c9ae5ea295a" xml:lang="de">Rhebus – siehe Brief fmb-1834-02-02-01 (Brief Nr. 847) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834.</note> habe ich nur eines gerathen, und das falsch, das große Bett nämlich, wo niemand drin ist, hielt ich für einen Bettler, berlinisch ausgesprochen. Sie sind aber schön. Mehr dergleichen. Ich habe auch ein paar gemacht, ich kann sie aber nicht malen. Dirichlet hat aufgehört zu arbeiten, und verlangt, ich soll liebenswürdig seyn, er spricht oder krächzt wie ein Rabe. Adies, morgen schreibe ich den Bogen voll, so lange schreibe ich 4 Seiten mit einem <hi rend="latintype">Couvert</hi>, als die Frankschen dauern, schickt mir dann kein Mensch neue, so giebts nur dreiseitige.</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0110672" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110672" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es ist nichts wie Zank in diesem Hause. Der jetzige ist aber leicht zu schlichten, und Du wirst Dir dieses Verdienst um unsere häusliche Ruhe erwerben. Indem ich den Brief eben durchlese und meine Frau auf das überflüssige h in Rhebus aufmerksam mache, behauptet sie, meine schwache Seite benutzend, das Wort sey griechisch und also gewiß richtig geschrieben. Mehr kann ich Dir vor Heiserkeit nicht sagen. Leb daher wohl und empfiehl mich bei <persName xml:id="persName_fc54d826-7d6a-4a15-ae40-80adf7b88bd3"><hi rend="latintype">B</hi><name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0a34f6d8-5868-4e5c-8439-48b7b170b8bf">H<name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e8314224-afaa-4c6d-a1e6-9e2a8d1cc35a">W<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName></hi>. Du wirst das wohl errathen</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Gustav Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Was ist das für ein Name <figure rend="inline" style="inline" subtype="inline" type="drawing"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Zeichnungen/gb-1834-02-24-01-Z-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. d. 29/53, fol. 2r</head> <figDesc style="display_none">Bildrätsel (Rebus)</figDesc> </figure></p> <p>Vorher haben sich meine sämmtlichen Finger an Deinem zweiten Liede<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_05f7a7a6-118b-45a7-b186-11782403114c" xml:lang="de">an Deinem zweiten Liede – Gemeint sind die Lieder, die Rebecka Lejeune Dirichlet als ihr versprochenes Weihnachtsgeschenk erwartet hatte. Siehe Brief gb-1834-01-16-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 15. und 16. Januar 1834.</note> die Beine gebrochen, ich werde es wohl nun <hi rend="latintype">adagio ma troppo</hi> spielen lernen. Die <title xml:id="title_9821975b-e649-476a-84a5-95579e315a19">Volkslieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_alapqflh-lwz5-vpcj-lngq-kvg63zqp0dps"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name></title> habe ich mir aus grippigen<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Gründen noch nicht geholt. Heut haben wir Mut<unclear reason="covering" resp="SP">ter</unclear> die <title xml:id="title_a5bea560-0922-454d-9d42-360cbed6d5f4">Zigeuner<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title> <title xml:id="title_51b46b03-6392-4016-82c8-a682086f8ae4">Variationen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vjfjmn92-mx7u-gs1i-lnpf-rfzjz8kstedy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title> vorgespielt, Du schein<unclear reason="covering" resp="SP">st</unclear> mir an ihnen sehr unschuldig zu seyn. Aber <persName xml:id="persName_df5b5758-7583-4725-a372-cad89c477a67">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat einen allerliebsten Brief von der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f8320378-3e5f-42cd-beef-492151084bc2">Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi> bekommen, wovon sie viel von <hi rend="latintype"><title xml:id="title_407f2781-04fb-4a88-b445-acce09150670">Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qlq28fgk-zd4n-b0xy-yrki-0k0kq9uighi0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title></hi> schreibt. Die habe ich bis jetzt nur durch die Zimmerdecke gehört. Nun wirklich lebewohl für heut, unser Souper steht auf dem Tisch.</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>