gb-1834-02-14-01
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Berlin, 13. und 14. Februar 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
3. Zahntage und an überlaufe oder überfahre. – Da ich stets an Dich denke, so mag ich Dir auch gern alles mittheilen, was Dich intereßiren kann, und so wird meine kleine Mühe der beiligenden Abschriften billet wirst Du den alten Sarkastischen nicht verkennen. Mais il y a de quoi! und es charakterisirt wieder die Herausgeber der ärgerlichen Korrespondenz , daß nur so einflußreiche, vornehme Leute wie die
Lust, das ganze Buch zu lesen, Kind! Aber er zieht viel zu sehr auf sein Land los, um DirByron
rébushaben uns Sonntag Abend noch zu schaffen gemacht, doch vergeblich, obschon die
sehrlange Zeit dort bleiben.
1/2confirmiren. Man sagt, er habe die Beendigung des Unterrichts dem JonasJonasNotabilitäten Berlins, das schnell nach einander seinen geistigen Schmuck und Glanz dahingehen sieht. Ich besuchte heut die ihr möglich zu machen, mit nicht zu großen Kosten den Kindern die beste Erziehung zu geben, war sehr weise: wie traurig, daß die schreckliche Erinnerung ihr den lieben Ort nun wahrscheinlich verhaßt machen wird!
trio mit ihnen, und
c molSonate
Masurcktanzen, Du bist jetzt Mode. – Mo.s
Triogefällt uns nach öfterm Hören immer beßer, besonders
habe ich mir holen laßen, sie sind zu 4 Händen und alles Mögliche und noch was steht aufvariationen
envoi, wo nicht bekömmst Du es nächstens. Du erfreust mich ganz besonders, wenn Du Dir etwas von mir forderst.
Durham aus so lieben Händen! Es ist sehr wohl gelungen, die Architektur sauber, die Bäume und Felsen und Waßer allerliebst, und wenn ich eine Kleinigkeit tadeln soll, wär es das Gesträuch des Mittelgrundes, das nicht so fein und nett wie das übrige ausgeführt ist. Ich war so heroisch, mich gleich davon zu trennen, um es einrahmen zu laßen. Das Notenpapier ist nicht fertig, aber bestellt.
Eben bin ich durch einen Dankbesuch gestört worden. Vor 6 Wochen kam die Frau eines Blechlakirers mit Drillingen nieder, die Mutter starb, die Kinder leben. Der Fall war selten und rührend. Ich habe mich viel um die armen Leute bekümmert und nebst den Schwestern öfters Geld und Sachen hingeschickt, was die Wöchnerin noch in ihren letzten Stunden tröstete und über die große Vermehrung ihrer Familie (sie hatte bereits 4 Kinder) beruhigte. Vom indolentem Vorsitz thätig und gehorsam zu sein, finden sie sich durchaus nicht darin, Louis die ganze Wirthschaft erhält; letztrer benimmt sich ganz besonders aufopfernd.
Ave Maria sei sehr gut aufgenommen worden und die
einen Dienstag mit Fremden, einen en famille. An den letztern wird unmäßig gelacht; Fanny erzählte in
Berlin 13 Februar, an Walters 3. Zahntage und an Tante Hinnis und Dirichlets Geburtstage, begrüße ich Dich, herzgeliebter Sohn und will wißen, wie sich Deine Oehrlein befinden. Dies wird mich auch entschuldigen, daß ich Dich so mit Briefen überlaufe oder überfahre. – Da ich stets an Dich denke, so mag ich Dir auch gern alles mittheilen, was Dich intereßiren kann, und so wird meine kleine Mühe der beiligenden Abschriften überbeh sein, wenn Du sie gern lesen magst. In Humbolds billet wirst Du den alten Sarkastischen nicht verkennen. Mais il y a de quoi! und es charakterisirt wieder die Herausgeber der ärgerlichen Korrespondenz, daß nur so einflußreiche, vornehme Leute wie die Humbolds, befragt werden, was über sie gedruckt werden dürfe. – Wilhelm H. s Aufsatz ist in mehr als einer Hinsicht merkwürdig. Er empfiehlt das Studium der Musik, stellt den ersten Profeßor dieser Kunst in Preußen an, verlangt eine Kirche für die Universität, und betrachtet die Musik besonders aus dem Standpunkt für die Religion! Uebrigens ahndete er wohl selbst die weitverzweigten Folgen des Antrags nicht. Unser Staat ist seitdem mit Musikern überschwemmt; das Heilige dieser Kunst verlor viel, seit es für Gewichte und Ungewichte einen Erziehungstheil ausmachen muß, die Pfuscherei ins Unglaubliche steigert, und den gemeinsten Maßen Ansprüche auf Kunstbildung giebt. Wie würde Balwer uns erst preisen, wüßte er, wie auch in Armenschulen und bei Militairs der Gesang getrieben wird! – Vielleicht machen Dir die Stellen auf Deinen Liebling Byron Lust, das ganze Buch zu lesen, Kind! Aber er zieht viel zu sehr auf sein Land los, um Dir nicht unangenehm zu erscheinen. Und doch scheint es wahr, ist mit Beweisen belegt. Nun, liesest Du es nicht, so kriegst Du doch wenigstens eine Idee vom Buche. Nützlich ist es auf jeden Fall, Wahrheit zu sagen, in einem Lande wo Oeffentlichkeit herrscht. Aus den Zeitungen sehe ich, daß nächstens im Parlament mehrere der gerügten entsetzlichen Mißbräuche zur Sprache kommen werden. – Deine rébus haben uns Sonntag Abend noch zu schaffen gemacht, doch vergeblich, obschon die Hähnel, die Noeldechen Varnhagen und Dr. Erdmann all ihren Witz anstrengten, dem Deinen auf die Spur zu kommen. Letztrer hat die Räthsel aufgegeben, die unter Bulwer stehen; knacke hübsch die Nüße und beiß Dir die Zähne nicht entzwei. – Fanny hat eben einen Brief von Betty bekommen; es gefällt ihr ungemein, ja es heißt sogar, sie würde eine sehr lange Zeit dort bleiben. Meine Familie thut alles was Gastlichkeit, Güte und Freundlichkeit in so glücklicher Situation nur vermögen. Sie gedenkt Deiner äußerst freundlich, liebes Herz! und sagt, daß sie Dir nun zum andernmale das Wiederanknüpfen mit Musik verdanke. Müllers sollen Dein Quartett überaus schön gespielt haben. Thalberg, obgleich ein höchst glänzender Spieler, hält ihrer Meinung nach, nicht im Entferntesten den Vergleich mit Dir aus. Du weißt, daß Denny Eskeles als Du in Wien warst, das schöne Wort sagte, Thalberg ist ein Tausendkünstler, und Felix ein Künstler. Berlin hat gestern einen ungeheuren Verlust gelitten. Schleiermacher ist gestorben. Er war nur 5 Tage an einer Entzündung krank gewesen. Vater hatte ihn 2 Tage vor der Krankheit in der Armendeputation gesprochen und 1 Tag vorher wohnte er der Sitzung der Akademie bei. Bewußtsein behielt er bis zum letzten Athemzug, auch Kenntniß seines Zustandes. Das Abendmahl administrirte er sich selbst 1/2 Stunde vor dem Verscheiden. Im März sollte er, wie gewöhnlich, eine große Zahl Kinder confirmiren. Man sagt, er habe die Beendigung des Unterrichts dem Prediger Jonas aufgetragen. Diesem ist er nun auch verwandt, da seine Tochter den Grafen Schwerin, den Bruder der Predigerin Jonas, heirathet. Es ist eine der größten Notabilitäten Berlins, das schnell nach einander seinen geistigen Schmuck und Glanz dahingehen sieht. Ich besuchte heut die Herz, die ordentlich Kondolenzen erhält. – Daß die Magnus-Barcy das Unglück gehabt, eine ihrer beiden Töchter in Lausanne, am Scharlachfieber zu verlieren, weißt Du wohl schon durch Bendemanns. Ihr Entschluß, das schöne Land zu bewohnen und es ihr möglich zu machen, mit nicht zu großen Kosten den Kindern die beste Erziehung zu geben, war sehr weise: wie traurig, daß die schreckliche Erinnerung ihr den lieben Ort nun wahrscheinlich verhaßt machen wird! Fannys Sonntag war wieder sehr brillant und hübsch. Sie spielte, auf Bitte der Herren Ganz, Moschelestrio mit ihnen, und Beeth. s c mol Sonate mit Ries. Die Hähnel sang 2 Arien aus Samson mit einem improvisirten Chor, bestehend aus der Steffens, der Noeldechen, einer jüngern Reichard-Langes Schwester, Iris Friedländer, der Ganz, Beckchen und 5 Kammermusikern. Montag war Ball bei Fränkels, Beckchen sagte, Fanny Du mußt Masurck tanzen, Du bist jetzt Mode. – Mo. s Trio gefällt uns nach öfterm Hören immer beßer, besonders das Schottische. Eure variationen habe ich mir holen laßen, sie sind zu 4 Händen und alles Mögliche und noch was steht auf dem Titel. Sollte weder der Londner noch der Leipziger Herausgeber so höflich sein, Dir 1 Ex. zu senden, so klatsche sie nur an, und Du bekömmst sie von mir. Melde es nur. – Ich laße Nachmittag Dein Päckchen von der Post holen, Schätzchen! Hat Sachs das Notenpapier wie Du es brauchst, fertig, so schick ichs mit diesem kleinen envoi, wo nicht bekömmst Du es nächstens. Du erfreust mich ganz besonders, wenn Du Dir etwas von mir forderst. d. 14. Tausend Dank für Durham aus so lieben Händen! Es ist sehr wohl gelungen, die Architektur sauber, die Bäume und Felsen und Waßer allerliebst, und wenn ich eine Kleinigkeit tadeln soll, wär es das Gesträuch des Mittelgrundes, das nicht so fein und nett wie das übrige ausgeführt ist. Ich war so heroisch, mich gleich davon zu trennen, um es einrahmen zu laßen. Das Notenpapier ist nicht fertig, aber bestellt. Eben bin ich durch einen Dankbesuch gestört worden. Vor 6 Wochen kam die Frau eines Blechlakirers mit Drillingen nieder, die Mutter starb, die Kinder leben. Der Fall war selten und rührend. Ich habe mich viel um die armen Leute bekümmert und nebst den Schwestern öfters Geld und Sachen hingeschickt, was die Wöchnerin noch in ihren letzten Stunden tröstete und über die große Vermehrung ihrer Familie (sie hatte bereits 4 Kinder) beruhigte. Vom Könige und dem Hofe bekam er in allem 30 rt. – Arme Leute sind stets am Wohlthätigsten, und so hat der Buchdrucker Hayn die Militair-Musiker veranlaßt, ein Koncert im Tivoli zu geben, das über 500 rt., das billet zu 5 Sbg. einbrachte. Druckkosten und andre Ausgaben hat Hayn mit 40 rt. geschenkt, und es blieben rein 492 rt. übrig, von denen für die Drillinge 300 rt. festgesetzt und dem Vater zur Verbeßerung seines Handwerks 192 geblieben sind. Das hat er mir nun alles auseinander gesetzt, und sich als einen recht gutmüthigen und nach seiner Art gebildeten Mann gezeigt. – Die Spaltungen im Stadtrath beschäftigen Vater fortwährend. Wenig gewohnt unter Büschingsindolentem Vorsitz thätig und gehorsam zu sein, finden sie sich durchaus nicht darin, Ey kräftigen, vielleicht auch harten Zügel zu dulden: es ist zu heftigen, fatalen Scenen gekommen, und die Stadtverordneten wollen ihren Bürgermeister nun mit 3000 rt., und falls er sterben sollte, sein jüngstes Kind bis zur Majorennität mit 400 pensioniren. Ein um so unerhörterer Fall, als der Geldmangel drückend in der Stadtverwaltung ist. Es hängt nun noch von des Königs Genehmigung ab: Bär. selbst dürfte der Absetzung nicht abgeneigt sein, da er neben diesem Gehalt noch seine Regierungsrathsstelle behielte. Vater, der wie Du weißt, stets von seinem Geist und festen Charakter eingenommen war, hat ihm, da er ganz allein stand, immer beigepflichtet; jetzt wo die andern Räthe merken, die Regierung begünstige Bär., gaben sie klein bei, aber Vater ist entschloßen, Falls er wirklich resignire, auch abzudanken. Die Sache intereßirt und beschäftigt ihn, besonders seit er auch in der Armendirektion zu thun hat (wo er mehreremale wöchentlich mit Schleiermacher zusammenkam) er widmete fast die ganzen Vormittage seinem Amte; in so fern würde er also eine Lücke fühlen. – Heydemanns schlechte Angelegenheiten hat er auch zu Ende gebracht, die Leute, statt gar nichts zu kriegen, mit Etwas zufrieden waren; Vater allein ging leer aus. Nun suchen sie eine andre Wohnung, da der größern Ersparniß wegen, Albert zu ihnen zieht, der nebst Louis die ganze Wirthschaft erhält; letztrer benimmt sich ganz besonders aufopfernd. Werner schreibt aus Petersburg, Dein Ave Maria sei sehr gut aufgenommen worden und die Dulken habe Dein Koncert schon verschiedenemale mit großem Beifall gespielt. – „Selbst wilde Thiere fühlen – nur Berlina bleibt davon“. Beckchen giebt einen Dienstag mit Fremden, einen en famille. An den letztern wird unmäßig gelacht; Fanny erzählte in Minna H. s Gegenwart, wie diese und Hensel Großmutter (sagt Sebastian) Nachts durchaus wollten haben schießen hören, und einen Schmutzhaufen für einen Todten gehalten; auf ihr Hülfeschreien aus dem Fenster, habe ein Mann gesagt, legen Sie sich man zu Bett, Mammsellken, Sie haben gedröhnt. – Ein andermal klopft es als der Morgen noch dämmerte, an Hensel Großmutters Thür; sie schreit laut auf und lamentirt mit Minna über das Unglück, das gewiß bei Wilhelm geschehen – ohne Zweifel ist er – Luise, Fanny, Sebastian – die Nacht gestorben! nach langer Verzweiflung entschließen sie sich die Thür zu öffnen, da steht eine Waschfrau und bestellt ein Kompliment v. Mde. Scherzer, die sie zu Mittag bitten läßt. – Ich glaube; geschrieben nimmt sichs nicht lächerlich aus, aber mit Fannys Vortrag wars so überaus komisch, daß ich, als ich schon längst zu Bett war, ganz für mich laut lachen mußte. Märker und Rellstab zanken sich jetzt in der Zeitung über Devrients Stück; es nimmt sich edel und vornehm aus! – Alexanders Herrmann und Franz haben das Scharlachfieber, aber sehr leicht und gutartig, indeß veranlaßt es doch eine Trennung, unsrer Kinderchen wegen. Letztre sind so wohl und prächtig als man nur wünschen kann; Sebastian spricht, in Ton und Styl, beßer als ich je von einem Kinde gehört. Dich grüße ich mit Zärtlichkeit und den innigsten Wünschen! Lea Mendelssohn Bartholdy
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1834-02-13" xml:id="date_bc9af705-fe64-4648-9bd2-d0486348a50e">13.</date> und <date cert="high" when="1834-02-13" xml:id="date_0418772f-2346-4358-9d6c-0c1c94be9afe">14. 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Zahntage und an <persName xml:id="persName_99974ade-7fac-4bf5-b56c-4a5bab059bb2">Tante Hinnis<name key="PSN0113223" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_eb961e40-a1b1-4288-8556-4acd832f8cd8">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Geburtstage,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3dc535ae-b095-4dff-985f-2eda5fcf31d9" xml:lang="de">Dirichlets Geburtstage – Peter Gustav Lejeune Dirichlet wurde am 13. Januar 1834 29 Jahre alt. </note> begrüße ich Dich, <seg type="salute">herzgeliebter Sohn</seg> und will wißen, wie sich Deine Oehrlein befinden. Dies wird mich auch entschuldigen, daß ich Dich so mit Briefen <hi n="1" rend="underline">überlaufe</hi> oder überfahre. – Da ich stets an Dich denke, so mag ich Dir auch gern alles mittheilen, was Dich intereßiren kann, und so wird meine kleine Mühe der beiligenden Abschriften<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c997ad3-9139-46ad-a127-1ca1e6d684ec" xml:lang="de">beiliegenden Abschriften – Dabei handelte es sich a) um einen undatierten Brief Alexander von Humboldts an Joseph Mendelssohn, b) das Konzept zu Wilhelm von Humboldts Denkschrift »Über geistliche Musik« an König Friedrich Wilhelm III. von Preußen vom 4. April 1809 und c) um Auszüge aus Edward Bulwers Schrift England and the English, London 1833 (heutiger Standort der drei Schriftstücke: GB-Ob, M.D.M. d. 29/63).</note> <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">überbelohnt</corr><sic resp="writer">überbeh</sic></choice> sein, wenn Du sie gern lesen magst. In <persName xml:id="persName_5e4395db-b47f-4295-9aed-01b10a8d4613">Humbolds<name key="PSN0112142" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835)</name></persName> <hi rend="latintype">billet</hi> wirst Du den alten Sarkastischen nicht verkennen. <hi rend="latintype">Mais il y a de quoi!</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7f31e549-cd01-4ef0-8b1b-745c028162a3" xml:lang="fr ">Mais il y a de quoi! – frz., Aber es ist etwas da!</note> und es charakterisirt wieder die Herausgeber der ärgerlichen Korrespondenz<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_68d24a08-cf8b-47d5-a402-3fb09bac2f46" xml:lang="de">die Herausgeber der ärgerlichen Korrespondenz – Friedrich Wilhelm Riemer, der den Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter herausgab. </note>, daß nur so einflußreiche, vornehme Leute wie die <persName xml:id="persName_a81917b9-bdac-436b-a260-8edbd3fd74a6">Humbolds<name key="PSN0112142" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835)</name></persName>, befragt werden, was über sie gedruckt werden dürfe. – <title xml:id="title_08793040-c1cc-431d-8215-59c45f5ae21e">Wilhelm H.s Aufsatz<name key="PSN0112142" style="hidden" type="author">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767–1835)</name><name key="CRT0109404" style="hidden" type="science">Über geistliche Musik</name></title> ist in mehr als einer Hinsicht merkwürdig. 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Wie würde <persName xml:id="persName_6479c9c1-7e16-4125-adfe-dcc3602e9ec3">Balwer<name key="PSN0110189" style="hidden" type="person">Bulwer (seit 1843: Bulwer-Lytton), (seit 1838) Sir Edward George, (seit 1866) 1st Baron Lytton of Knebworth (1803-1873)</name></persName> uns erst preisen, wüßte er, wie auch in Armenschulen und bei Militairs der Gesang getrieben wird! – Vielleicht machen Dir die Stellen auf Deinen Liebling <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3fdcb735-76f7-4968-b7fb-39ffdae0dff4">Byron<name key="PSN0110239" style="hidden" type="person">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name></persName></hi> Lust, das ganze Buch zu lesen, Kind! Aber er zieht viel zu sehr auf sein Land los, um Dir<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>nicht unangenehm zu erscheinen. Und doch scheint es wahr, ist mit Beweisen belegt. Nun, liesest Du es nicht, so kriegst Du doch wenigstens eine Idee vom Buche. Nützlich ist es auf jeden Fall, Wahrheit zu sagen, in einem Lande wo Oeffentlichkeit herrscht. Aus den Zeitungen sehe ich, daß nächstens im Parlament mehrere der gerügten entsetzlichen Mißbräuche zur Sprache kommen werden. – Deine <hi rend="latintype">rébus</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d86ce7d5-65dc-4c3c-9e3c-3a47545feb3a" xml:lang="fr ">Deine rébus – siehe Brief fmb-1834-02-02-01 (Brief Nr. 847) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 1. und 2. Februar 1834.</note> haben uns Sonntag Abend noch zu schaffen gemacht, doch vergeblich, obschon die <persName xml:id="persName_219b6ad1-0a8e-4755-b602-864e7b7ac355">Hähnel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName>, die <persName xml:id="persName_7bfb4f14-02ec-4203-aba5-41c890f8bf84">Noeldechen<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName> <persName xml:id="persName_f128c604-4972-4e58-9fad-4fcd9da5abb8">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3333ab25-04d7-4ba8-a370-6bb1d039d1da">Dr. Erdmann<name key="PSN0116645" style="hidden" type="person">Erdmann, Johann Eduard (1805-1892)</name></persName> all ihren Witz anstrengten, dem Deinen auf die Spur zu kommen. Letztrer hat die Räthsel aufgegeben, die unter Bulwer stehen; knacke hübsch die Nüße und beiß Dir die Zähne nicht entzwei. – Fanny hat eben einen Brief von <persName xml:id="persName_2ec6a9a6-2c83-4377-aaad-aa76aa246bd5">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> bekommen; es gefällt ihr ungemein, ja es heißt sogar, sie würde eine <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> lange Zeit dort bleiben. <persName xml:id="persName_8fe4d320-64d1-4320-9515-1b6db2e56e15">Meine Familie<name key="PSN0113799" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Familie von → Henriette von P.-A. (-)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2bd08d63-30b0-4ee8-9048-a5809dcd8af9" xml:lang="de">Meine Familie – Gemeint ist Lea Mendelssohn Bartholdys Cousine Henriette Pereira-Arnstein und deren Familie in Wien.</note> thut alles was Gastlichkeit, Güte und Freundlichkeit in so glücklicher Situation nur vermögen. Sie gedenkt Deiner äußerst freundlich, liebes Herz! und sagt, daß sie Dir nun zum andernmale das Wiederanknüpfen mit Musik verdanke. <placeName xml:id="placeName_5407a9bc-ef70-4678-bb15-a35cae81d989">Müllers<name key="NST0104560" style="hidden" subtype="" type="institution">Müller-Quartett</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8713598d-2c08-4ff8-9e84-a3edb3379722" xml:lang="de">Müllers – Das »Müller-Quartett« bestand aus den Brüdern Carl Friedrich Müller, Franz Ferdinand Georg Müller, Theodor Heinrich Gustav Müller und August Theodor Müller.</note> sollen <title xml:id="title_d8ab8295-e627-4f1b-aa2d-b80373724506">Dein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sb1yjp0d-qzzc-twcv-pxwc-oovysy7b34gx"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nqvxvhja-kjjf-cety-dj7w-ppax9i20nlg4"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> überaus schön gespielt haben. <persName xml:id="persName_504d98d3-3664-4121-aba2-74e48a4f479c">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>, obgleich ein höchst glänzender Spieler, hält ihrer Meinung nach, nicht im Entferntesten den Vergleich mit Dir aus. Du weißt, daß <persName xml:id="persName_1925e190-53c3-487b-9288-13114b5baa99">Denny Eskeles<name key="PSN0110950" style="hidden" type="person">Eskeles, (Denis) Daniel Bernhard Freiherr von (1803-1876)</name></persName> als Du in Wien warst, das schöne Wort sagte, Thalberg ist ein Tausendkünstler, und Felix ein Künstler.</p> <p><placeName xml:id="placeName_f13c56c9-bed5-401f-ba51-3ce7daa019df">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat gestern einen ungeheuren Verlust <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">erlitten</corr><sic resp="writer">gelitten</sic></choice>. <persName xml:id="persName_69cd4bd9-600e-4040-8adc-5f33619f8bd2">Schleiermacher<name key="PSN0114564" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName> ist gestorben. Er war nur 5 Tage an einer Entzündung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_386f0a6e-e14d-4ea4-a588-d2502a6da19f" xml:lang="de">Entzündung – eine Lungenentzündung. </note> krank gewesen. Vater hatte ihn 2 Tage vor der Krankheit in der <placeName xml:id="placeName_c8869eb3-a47a-4726-aeaf-e10373b56b4d">Armendeputation<name key="NST0103445" style="hidden" subtype="" type="institution">Armen-Direction</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_45a69a23-86d4-470a-8f6b-7c23b924ee8c" xml:lang="de">Armendeputation – Organ der städtischen Selbstverwaltung in Preußen nach der Städtereform von 1808.</note> gesprochen und 1 Tag <add place="above">vorher<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> wohnte<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>er der Sitzung der Akademie bei. Bewußtsein behielt er bis zum letzten Athemzug, auch Kenntniß seines Zustandes. Das Abendmahl administrirte er sich selbst <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Stunde vor dem Verscheiden. Im März sollte er, wie gewöhnlich, eine große Zahl Kinder <hi rend="latintype">confirmiren</hi>. Man sagt, er habe die Beendigung des Unterrichts dem <persName xml:id="persName_a38d3dd8-d16e-41a3-a468-1e98c45c43c0">Prediger <hi rend="latintype">Jonas</hi><name key="PSN0112268" style="hidden" type="person">Jonas, Ludwig (1797-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99da6c62-9492-47af-a10e-44f50c0d4881" xml:lang="de">Prediger Jonas – Ludwig Jonas war ein Schüler Friedrich Schleiermachers.</note> aufgetragen. Diesem ist er nun auch verwandt, da <persName xml:id="persName_b095b8d2-8152-4433-88df-247fe04172aa">seine Tochter<name key="PSN0118131" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Hildegard Marie (1817-1889)</name></persName> den <persName xml:id="persName_dc6b6618-4999-41fc-9e83-6d5734472146">Grafen Schwerin<name key="PSN0118248" style="hidden" type="person">Schwerin-Putzar, Maximilian Heinrich Karl Anton Kurt (1804-1872)</name></persName>, den Bruder der <persName xml:id="persName_103ee680-fed6-413b-bca3-a88b8ee8e5d8">Predigerin <hi rend="latintype">Jonas</hi><name key="PSN0117194" style="hidden" type="person">Jonas, Elisabeth</name></persName>, heirathet. Es ist eine der größten <hi rend="latintype">Notabilitäten</hi> Berlins, das schnell nach einander seinen geistigen Schmuck und Glanz dahingehen sieht. Ich besuchte heut die <persName xml:id="persName_37c3b340-a078-421c-b018-f93e4276a33d">Herz<name key="PSN0111940" style="hidden" type="person">Herz, Henriette Julie (1764-1847)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3052de2f-ca6a-4441-8c55-b9d06b11d9b8" xml:lang="de">die Herz – Henriette Herz war eine enge Freundin von Friedrich Schleiermacher.</note>, die ordentlich Kondolenzen erhält. – Daß die <persName xml:id="persName_75953722-904c-42fd-a26c-81c14b4ab6fe">Magnus-Barcy<name key="PSN0117491" style="hidden" type="person">Magnus-Barcy, Frau</name></persName> das Unglück gehabt, eine ihrer beiden Töchter in <placeName xml:id="placeName_4cb9e699-602f-4447-ad00-661fb098ce29">Lausanne<settlement key="STM0103709" style="hidden" type="locality">Lausanne</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName>, am Scharlachfieber zu verlieren, weißt Du wohl schon durch <persName xml:id="persName_7685739a-8e2c-46f3-8297-6b954f41421f">Bendemanns<name key="PSN0109804" style="hidden" type="person">Bendemann, Familie von → Eduard B. (-)</name></persName>. Ihr Entschluß, das schöne Land zu bewohnen und es <del cert="high" rend="strikethrough">ihr</del> möglich zu machen, mit nicht zu großen Kosten den Kindern die beste Erziehung zu geben, war sehr weise: wie traurig, daß die schreckliche Erinnerung ihr den lieben Ort nun wahrscheinlich verhaßt machen wird!</p> <p><persName xml:id="persName_f3fe7185-d0d9-4ace-b46d-c59979de6cc6">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_33110e6b-985c-4c30-baff-5f5f723894b8">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war wieder sehr brillant und hübsch. Sie spielte, auf Bitte der <persName xml:id="persName_cc3927fe-ecd5-4d28-80ac-9fc19c7db066">Herren Ganz<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName>, <persName xml:id="persName_ffb73aa2-d80d-4cff-867e-1bbe964d6e6a">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName><hi rend="latintype"><title xml:id="title_48360752-d875-435e-991d-ddd047b41d4d">trio<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110031" style="hidden" type="music">Grand Trio c-Moll, op. 84</name></title></hi> mit ihnen, und <persName xml:id="persName_942ad52b-9616-4161-8e61-92f403458bbc">Beeth<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName>.s <title xml:id="title_0361c33d-3a64-45d3-8cab-7048f95f0904"><hi rend="latintype">c mol</hi> Sonate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108076" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine c-Moll, op. 30/2</name></title> mit <persName xml:id="persName_4f78bebe-3c6b-4e4d-af1a-315c6d735ecd">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName>. Die <persName xml:id="persName_5f3d0f3d-dff0-401f-99f0-c365773012db">Hähnel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName> sang <title xml:id="title_3b48563f-ff8b-401d-8695-8edaabf7ffae">2 Arien aus Samson<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name></title> mit einem improvisirten Chor, bestehend aus der <persName xml:id="persName_ed908a0c-c211-4cf5-8d82-78d6a95ef45b">Steffens<name key="PSN0115076" style="hidden" type="person">Steffens, Clara (Claire) (1806-1865)</name></persName>, der <persName xml:id="persName_f0fb73cf-6995-4512-a311-d36387384597">Noeldechen<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName>, einer <persName xml:id="persName_5dd904ed-2bb5-42bc-8760-468e1efa3a97">jüngern Reichard-Langes Schwester<name key="PSN0117931" style="hidden" type="person">Reichard-Langes, Frau</name></persName>, <persName xml:id="persName_5f66caa1-425c-47de-a5d1-ba653474372c">Iris Friedländer<name key="PSN0111204" style="hidden" type="person">Friedländer, Iris</name></persName>, der <persName xml:id="persName_e7cc3a80-33ee-469d-9e2a-5a9fc478587d">Ganz<name key="PSN0119703" style="hidden" type="person">Ganz, Franziska (1811-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_58d60f0f-9074-4d6e-942f-8d2365db985a">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und 5 Kammermusikern. <date cert="high" when="1834-02-10" xml:id="date_e7d5b667-af8a-482b-899e-9f6e5cf05721">Montag</date> war Ball bei <persName xml:id="persName_b96a71e0-9f69-4346-82f0-f33ee6b19f94">Fränkels<name key="PSN0111138" style="hidden" type="person">Fränkel, Familie von → Joseph Maximilian F.</name></persName>, <persName xml:id="persName_27cba878-85fe-42b9-85e0-d194d9d1c7c2">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sagte, Fanny Du mußt <hi rend="latintype">Masurck</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1e19dd5c-ea76-4b0f-a347-6af229cc123d" xml:lang="de">Masurck – Mazurka, polnischer Nationaltanz im 3/4-Takt, der unter August III. von Sachsen (1733-1763) aufkam und sich anschließend verbreitete.</note> tanzen, Du bist jetzt Mode. – Mo.s <hi rend="latintype">Trio</hi> gefällt uns nach öfterm Hören immer beßer, besonders <title xml:id="title_363acaae-7666-4402-928e-36ad69716d7d">das Schottische<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110031" style="hidden" type="music">Grand Trio c-Moll, op. 84</name></title>. <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cbedd641-dfad-42a6-aefe-6eb9cd5373c6" xml:lang="de">das Schottische – Lea Mendelssohn Bartholdy meinte den dritten Satz, Scherzo alla Scozzese, aus dem Grand Trio pour Piano, Violon et Violoncelle dédié à Cherubini c-Moll, op. 84, von Ignaz Moscheles.</note><title xml:id="title_fd42eee0-8e10-458b-9272-27195a2b8af3">Eure<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name></title> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5cb43310-d2e3-4970-95c6-964c8ce7e45d">variationen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_waa13c7t-640r-1cgy-c4lx-qoahbjf0q87a"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> habe ich mir holen laßen, sie sind zu 4 Händen und alles Mögliche und noch was steht auf<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>dem Titel. Sollte weder der <persName xml:id="persName_71b045ed-4dbb-4246-935c-c821c6346246">Londner<name key="PSN0110489" style="hidden" type="person">Cramer, Addison & Beale, Musikverlag in London</name></persName> noch der <persName xml:id="persName_547f21ff-5479-4fd8-88bd-06179e5ff61b">Leipziger Herausgeber<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> so höflich sein, Dir 1 Ex. zu senden, so klatsche sie nur an, und Du bekömmst sie von mir. Melde es nur. – Ich laße Nachmittag Dein Päckchen von der Post holen, Schätzchen! Hat <persName xml:id="persName_5fe8fb5d-c20f-4645-bf90-7c687e70d7a0">Sachs<name key="PSN0114396" style="hidden" type="person">Sachse, Louis Friedrich (1798-1877)</name></persName> das Notenpapier wie Du es brauchst, fertig, so schick ichs mit diesem kleinen <hi rend="latintype">envoi</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e8155dd3-1078-4e58-b67e-1452c02bf67d" xml:lang="fr ">envoi – frz., Sendung.</note> wo nicht bekömmst Du es nächstens. Du erfreust mich ganz besonders, wenn Du Dir etwas von mir forderst.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1834-02-14">d. 14</date>. Tausend Dank für <hi rend="latintype"><title xml:id="title_9eefb5ea-3ef3-4a6a-8316-ca95f8aafc14">Durham<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gd79eyx9-kqjg-9ws0-rjhn-bcok8rzwxngf"><item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100725" style="hidden">Die Kathedrale von Durham, [Februar 1830 / Dezember 1833]; D-B, Musikabteilung, MA BA 188,39<idno type="MWV">AQ 1</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> aus so lieben Händen! Es ist sehr wohl gelungen, die Architektur sauber, die Bäume und Felsen und Waßer allerliebst, und wenn ich eine Kleinigkeit tadeln soll, wär es das Gesträuch des Mittelgrundes, das nicht so fein und nett wie das übrige ausgeführt ist. Ich war so heroisch, mich gleich davon zu trennen, um es einrahmen zu laßen. Das Notenpapier ist nicht fertig, aber bestellt.</p> <p>Eben bin ich durch einen Dankbesuch gestört worden. Vor 6 Wochen kam die Frau eines Blechlakirers mit Drillingen nieder, die Mutter starb, die Kinder leben. Der Fall war selten und rührend. Ich habe mich viel um die armen Leute bekümmert und nebst den Schwestern öfters Geld und Sachen hingeschickt, was die Wöchnerin noch in ihren letzten Stunden tröstete und über die große Vermehrung ihrer Familie (sie hatte bereits 4 Kinder) beruhigte. Vom <persName xml:id="persName_3a5623f0-a186-45a9-9903-b0fa54746738">Könige<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> und dem Hofe bekam er in allem 30 rt. – Arme Leute sind stets am Wohlthätigsten, und so hat der <persName xml:id="persName_03b94c5d-8610-4d21-a024-40d3a066eff5">Buchdrucker Hayn<name key="PSN0116995" style="hidden" type="person">Hayn, Adolph Wilhelm</name></persName> die Militair-Musiker veranlaßt, ein Koncert im <placeName xml:id="placeName_7b9b829a-778a-412a-ab0b-662c19de6c72">Tivoli<name key="NST0103221" style="hidden" subtype="" type="institution">Winters Tivoli</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu geben, das über 500 rt., das billet zu 5 Sbg. einbrachte. Druckkosten und andre Ausgaben hat Hayn mit 40 rt. geschenkt, und es blieben rein 492 rt. übrig, von denen für die Drillinge 300 rt. festgesetzt und dem Vater zur Verbeßerung seines Handwerks 192 geblieben sind. Das hat er mir nun alles auseinander gesetzt, und sich als einen recht<seg type="pagebreak"> |5| <pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>gutmüthigen und nach seiner Art gebildeten Mann gezeigt. – Die Spaltungen im Stadtrath<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9029a380-1a80-49ae-ade6-cadb304bad67" xml:lang="de">Spaltungen im Stadtrath – Es kam unter Friedrich von Bärensprungs Amtszeit als Oberbürgermeister Berlins (1832-1834) zu mehreren Streitigkeiten um seine Kompetenzen, welche Anfang 1834 zu einer Verständigung zwischen ihm und dem Magistrat und schließlich zur Einreichung des Rücktritts von seinem Amt beim König am 3. Februar 1834 führten.</note> beschäftigen Vater fortwährend. Wenig <add place="above">gewohnt<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> unter <persName xml:id="persName_d6607c7d-2a84-4c4a-8240-010bddac742e">Büschings<name key="PSN0116341" style="hidden" type="person">Büsching, Johann Stephan Gottfried (1761-1833)</name></persName><hi rend="latintype">indolentem</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ac2df0b1-e49f-42c9-ba29-42b02571b901" xml:lang="de">indolent – geistig träge, gleichgültig.</note> Vorsitz thätig und gehorsam zu sein, finden sie sich durchaus nicht darin, <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer"><persName xml:id="persName_e4e61357-084b-4b66-896c-1e06e3c2077e">Bärensprungs<name key="PSN0116104" style="hidden" type="person">Bärensprung, Friedrich Wilhelm Leopold von (1779-1841)</name></persName></corr><sic resp="writer">Ey</sic></choice> kräftigen, vielleicht auch harten Zügel zu dulden: es ist zu heftigen, fatalen Scenen gekommen, und die Stadtverordneten wollen ihren Bürgermeister nun mit 3000 rt., und falls er sterben sollte, sein jüngstes Kind bis zur Majorennität mit 400 pensioniren. Ein um so unerhörterer Fall, als der Geldmangel drückend in der Stadtverwaltung ist. Es hängt nun noch von des Königs Genehmigung ab: Bär. selbst dürfte der Absetzung nicht abgeneigt sein, da er neben diesem Gehalt noch seine Regierungsrathsstelle behielte. Vater, der wie Du weißt, stets von seinem Geist und festen Charakter eingenommen war, hat ihm, da er ganz allein stand, immer beigepflichtet; jetzt wo die andern Räthe merken, die Regierung begünstige Bär., gaben sie klein bei, aber Vater ist entschloßen, Falls er wirklich resignire, auch abzudanken. Die Sache intereßirt und beschäftigt ihn, besonders seit er auch in der Armendirektion<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9ceb08bb-d063-48a7-a327-7c390747cc1d" xml:lang="de">Armendirektion – Direktion der Armendeputation, Organ der städtischen Selbstverwaltung in Preußen nach der Städtereform von 1808.</note> zu thun hat (wo er mehreremale wöchentlich mit Schleiermacher zusammenkam) er widmete fast die ganzen Vormittage seinem Amte; in so fern würde er also eine Lücke fühlen. – <persName xml:id="persName_4e70070b-f8ea-49e4-a0d5-e727ee7b2d41">Heydemanns<name key="PSN0117055" style="hidden" type="person">Heydemann, Adolph Friedrich (bis 1811: Abraham) (1773-1848)</name><name key="PSN0117055" style="hidden" type="person">Heydemann, Adolph Friedrich (bis 1811: Abraham) (1773-1848)</name></persName> schlechte Angelegenheiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d794e3b7-dad8-4086-a9cd-e720f8222888" xml:lang="de">Heydemanns schlechte Angelegenheiten – siehe Brief gb-1833-12-07-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 6. und 7. Dezember 1833, Z.: »Eine andre betrübte Sache ist, daß der alte Heydemann einen quasi Bankerott macht: Vater giebt sich alle Mühe, die Gläubiger zu beschwichtigen und zu verhindern, daß sie ihn nicht ins Gefängniß setzen laßen.«</note> hat er auch zu Ende gebracht, <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> die Leute, statt gar nichts zu kriegen, mit Etwas zufrieden waren; Vater allein ging leer aus. Nun suchen sie eine andre Wohnung, da der größern Ersparniß wegen, <persName xml:id="persName_db0159eb-a4ac-45a0-b8a1-c40c15be9668">Albert<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> zu ihnen zieht, der nebst <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0e0b4d39-d550-467a-816c-5fc73cf2dee0">Louis<name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName></hi> die ganze Wirthschaft erhält; letztrer benimmt sich ganz besonders aufopfernd.</p> <p><seg type="pagebreak">|6| <pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg><persName xml:id="persName_fedfe404-fd8e-4daa-b8cc-91fee9ccf437">Werner<name key="PSN0115713" style="hidden" type="person">Werner, Carl Friedrich</name></persName> schreibt aus <placeName xml:id="placeName_296bd32e-9efa-4db1-a4f2-6a29dcdeb101">Petersburg<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>, Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7bc3f761-f852-4551-988d-fa0f4e93e3de">Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mgyn2pti-ai5z-hc5i-sirh-5egukkbzhvkh"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title></hi> sei sehr gut aufgenommen worden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_230b18ac-8a4a-4f36-8918-80cd90675a31" xml:lang="de">Werner schreibt aus Petersburg, Dein Ave Maria sei sehr gut aufgenommen worden – siehe Brief gb-1834-01-24-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 24. Januar 1834.</note> und die <persName xml:id="persName_f3e21c24-a366-41f0-9d43-ac6b49357772">Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden" type="person">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName> habe <title xml:id="title_8c3b4040-db6e-48bf-96e0-a11c319cf539">Dein Koncert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uldd9vvi-phef-dr0q-qvkp-xnfcbfjhy9xa"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100349" style="hidden">Konzert Nr. 1 g-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [November 1830 bis Oktober 1831]<idno type="MWV">O 7</idno><idno type="op">25</idno></name></title> schon verschiedenemale mit großem Beifall gespielt. – <title xml:id="title_30002984-5474-498e-8fd9-8a42779f4e17">„Selbst wilde Thiere fühlen – nur Berlina bleibt davon“<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_335a7cf4-f68e-4971-b512-8a4a8736ad82" xml:lang="de">„Selbst wilde Thiere fühlen – nur Berlina bleibt davon“. – eigtl. »Selbst wilde Tiere Freude fühlen. Doch Pamina, nur Pamina bleibt davon!« Zitat aus der Arie des Tamino in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Zauberflöte KV 620, erster Akt, dritte Szene.</note></p> <p><persName xml:id="persName_d6566014-ade0-4439-ad7f-d14e48c232ee">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> giebt <hi n="1" rend="underline">einen</hi> Dienstag mit Fremden, einen <hi rend="latintype">en famille</hi>. An den letztern wird unmäßig gelacht; Fanny erzählte in <persName xml:id="persName_c618ebec-7763-4527-a345-d73bca4d4496">Minna H.s<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> Gegenwart, wie diese und <persName xml:id="persName_0554df52-1f6b-4226-8fa3-e0f72ce01ded">Hensel Großmutter<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> (sagt <persName xml:id="persName_df7bb8c4-d0c4-4a2d-92f4-ef2cf77c2f2f">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>) Nachts durchaus wollten haben schießen hören, und einen Schmutzhaufen für einen Todten gehalten; auf ihr Hülfeschreien aus dem Fenster, habe ein Mann gesagt, legen Sie sich man zu Bett, Mammsellken, Sie haben gedröhnt. – Ein andermal klopft es als der Morgen noch dämmerte, an Hensel Großmutters Thür; sie schreit laut auf und lamentirt mit Minna über das Unglück, das gewiß bei Wilhelm geschehen – ohne Zweifel ist er – <persName xml:id="persName_0740bdc7-61b6-40a6-b4f7-1329f1874d97">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>, <persName xml:id="persName_ccc7a172-ae00-4487-9c06-bba73130d6b1">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, Sebastian – die Nacht gestorben! nach langer Verzweiflung entschließen sie sich die Thür zu öffnen, da steht eine Waschfrau und bestellt ein Kompliment v. <persName xml:id="persName_92e2077a-3928-41b7-87fc-fb840c59a3cf">Mde. Scherzer<name key="PSN0118117" style="hidden" type="person">Scherzer, Mde.</name></persName>, die sie zu Mittag bitten läßt. – Ich glaube; geschrieben nimmt sichs nicht lächerlich aus, aber mit Fannys Vortrag wars so überaus komisch, daß ich, als ich schon längst zu Bett war, ganz für mich laut lachen mußte.</p> <p><persName xml:id="persName_96484ced-cb9b-4934-9d24-33905f85bd71">Märker<name key="PSN0113062" style="hidden" type="person">Märcker, Friedrich Adolf (1804-1889)</name></persName> und <persName xml:id="persName_980e1ae6-d066-41eb-8f09-30e80a4656b4">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> zanken sich jetzt in der Zeitung über <persName xml:id="persName_91c6adcf-0894-4634-a642-29a9efa7f6f8">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> <title xml:id="title_2c83f9f3-fc7e-4ef2-9a77-fc4ef8916247">Stück<name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name><name key="CRT0108542" style="hidden" type="dramatic_work">Das graue Männlein (Libretto)</name></title>; es nimmt sich edel und vornehm aus! – <persName xml:id="persName_1d0515a9-328c-4542-b4b6-9909c6078027">Alexanders<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> <persName xml:id="persName_16e3664b-028c-4ff9-a397-67b83421ac12">Herrmann<name key="PSN0113226" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Hermann Joseph Ernst (1824-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_eac6407f-11fe-48bc-a517-8eae6c52843c">Franz<name key="PSN0113220" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Franz Paul Alexander (seit 1888) von (1829-1889)</name></persName> haben das Scharlachfieber, aber sehr leicht und gutartig, indeß veranlaßt es doch eine Trennung, unsrer Kinderchen wegen. Letztre sind so wohl und prächtig als man nur wünschen kann; Sebastian spricht, in Ton und Styl, beßer als ich je von einem Kinde gehört. Dich grüße ich mit Zärtlichkeit und den innigsten Wünschen!</p> <signed rend="right"> <add resp="SP" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> </body> </text></TEI>