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gb-1834-01-28-01

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Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 25., 26. und 28. Januar 1834 Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. November 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Düsseldorf, 7. April 1834 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 29/15. Autograph Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 25., 26. und 28. Januar 1834 Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast Cur

1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.

Fanny Hensel

Green Books

Citron, Letters, S. 451-453.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25.-28. Januar 1834 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 25sten Januar 34

Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem GeburtstageDeinem Geburtstage – Felix Mendelssohn Bartholdys beging am 3. Februar 1834 seinen 25. Geburtstag. recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast Du keinen Begriff, und zu keiner vernünftigen Sache kann man kommen, so vielen Kühen hat man die Schwänze aufzubinden. Nebenbei ist es mir seit Deiner AbreiseDeiner Abreise – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte sich im September 1833 in Berlin aufgehalten und reiste am 16. September 1833 von dort nach Düsseldorf. Vgl. Hensel, Tagebücher, S. 46. fast beständig so gegangen, daß ich meine Briefe an Dich, eine Stunde, ehe die Deinigen kamen, abgeschickt habe, und daß ist denn doch, mit Respekt zu sagen, absurd. Jetzt aber liegt einer vor mir, und da muß ich Dir denn zuerst sagen, daß es mich sehr amüsirt, wie gewisse kleine Beziehungen, zufällige und andre, sich immer zwischen uns wiederholen, und auch in der Entfernung nicht ausbleiben. Als man mir Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1833-12-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 20. Dezember 1833</name> herüberschickte, worin Du vonHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Deinen Proben des Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name> schreibst, saß ich grade am Clavier, mit der Partitur des Don Juan vor mir, weil er den andern Abend bei der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) gesungen werden sollte.weil er den andern Abend bei der Decker gesungen werden sollte – Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 war bereits am Mittwoch, dem 4. Dezember 1833, in Pauline Deckers Wohnung zur Aufführung gekommen. Neulich, schreibst Du, Du habest auf die Cellos aus Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name> phantasirt,Neulich, schreibst Du, Du habest auf die Cellos aus Fidelio phantasirt – siehe Brief fmb-1834-01-16-01 (Brief Nr. 843) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 16. Januar 1834, Z. 73 f.: »dann brachte ich die Cello’s aus „mir ist so wunderbar“«. und da liegt auch richtig das Stück der Partitur aufgeschlagen vor mir, denn morgen habe ich lustige SonntagsmusikSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland, und laß die Hauptstücke aus Fidelio singenmorgen habe ich lustige Sonntagsmusik, und laß die Hauptstücke aus Fidelio singen – Die von Fanny Hensel geleitete Aufführung von Ludwig van Beethoven Fidelio op. 72 fand am 26. Januar 1834 statt (Hensel, Tagebücher, S. 50). |2| Ich habe in dieser Zeit sehr viel einzustudiren und zu musiciren gehabt, könnte ich nur einmal eine Sache mit so viel Proben einüben, als ich wollte, ich glaube wirklich, ich habe Talent dazu, und auch es den Leuten deutlich zu machen aber die Dilettanten! Wäre ich Jean PaulRichter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825), ich schaltete hier ein Extrablatt über sie ein, an Stoff fehlt es mir nicht. Aber mit der Decker ist prächtig musiciren; das ist ein Talent! Sie war gestern hier, und sagte gelegentlich, sie habe eine zärtliche Zuneigung für Dich, ich bat um Erlaubniß Dir das wörtlich zu Deinem Geburtstag schreiben zu dürfen. Du erhältst nachträglich zu Deinem Geburtstag von Deinen soeurs grisessoeur grises – frz. sœurs grises, barmherzige Schwestern. einen Ofenschirm,einen Ofenschirm – Auf den Ofenschirm, einen metallenen Wandschirm, der vor zu großer Hitze von Öfen und Kaminen schützen soll, musste Mendelssohn noch bis zum 5. Mai 1834 warten. Siehe Brief fmb-1834-05-06-01 (Brief Nr. 921) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 6. Mai 1834. der sich wird sehn lassen. Du kannst ZickZick, Januarius (1730-1797) und PreyerPreyer, Johann Wilhelm (1803-1898) einladen, danach zu studiren. Vorträglich aber bitten HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) und ich, den Violinspieler<name key="PSN0114829" style="hidden" type="author">Sebastiano del Piombo (eigtl. Sebastiano Luciani) (?-1547)</name><name key="CRT0110843" style="hidden" type="art">Der Violinspieler</name><name key="PSN0111024" style="hidden" type="author">Felsing, Georg Jakob (1802–1883)</name><name key="CRT0108697" style="hidden" type="art">Der Violin-Spieler (nach Raffael [→ Sebastiano del Piombo])</name>den Violinspieler – Kupferstich Der Violin-Spieler (1833) von Jakob Felsing nach einem Gemälde, das lange Zeit Raffael zugeschrieben worden war (ehemals in der Galleria Sciarra in Rom, heute in Paris, Sammlung Guy de Rothschild). Es gilt heute als ein Werk von Sebastiano del Piombo. anzunehmen, der aus der Kiste herauskuckt. Ich hoffe Du hast ihn noch nicht, ich habe eine kleine Passion für das Blatt, und es VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) zu Weihnachten geschenkt, nun wollten wir Dich auch gern dran Theil nehmen lassen. Hoffentlich schreibst Du uns vorher, wo Du ihn zubringen wirst (nämlich Deinen Geburtstag)Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847), damit wir Dich da suchen. Apropos, warum hast Du noch gar keinen Riß Deiner StubeDeiner Stube – Mendelssohn wohnte in Düsseldorf im Parterre von Friedrich Wilhelm Schadows Haus im Flinger Steinweg, seit 1851: Schadowstraße (Abbildung des Hauses im Zustand um 1900 in Kopitz, Norbert Burgmüller, S. 188). geschickt? mit no. 1 Sopha 2 Flügel, etc. Ich bitte darum, nebst ähnlichem Portrait der Wirthstafel die Dich speist.

Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

|3| 26sten. Eben ist mein Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name> beendet, und den Umständen nach, hat er sich sehr wohl befunden, und das Publicum welches schon wieder so anfängt zu wachsen, wie damals, war entzückt. Die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) hat wunderschön schön gesungen, und alle Dilettanti leidlich. Wenn Du frägst, wer jetzt hier Tenor singt, so ist es H. v. DachrödenDacheröden (Dachröden), Cäsar von (1800-1882), der sich sehr viel Mühe giebtHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847), und eine hübsche Stimme hat, mit der er singt, und ein hübsches Gesicht, mit dem er sitzt, nämlich im AttelierAttelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel. . Ferner ein Studentchen von 4 Zoll,4 Zoll – ein Zoll entsprach zur damaligen Zeit in Preußen 26,15 mm; demnach sind hier 10,46 cm gemeint. Fanny Hensel spielte demnach auf die geringe Körpergröße des Studenten Eduard Jörg an. JörgJörg, Eduard (1808-1878), mit einer sehr hübschen Stimme, die wie eine Parodie von MantiusMantius, Eduard (1806-1874) klingt, der singt Jaquino.Jaquino – Person des Pförtners in Beethovens Oper Fidelio op. 72. Ferner Antonie NöldechenNöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896), BusoltBusolt, Julius Eberhard (1799-1838) und RieseRiese, Friedrich Wilhelm (Pseud.: Wilhelm Friedrich) (1805-1879). Der arme schwerfällige Mann, der ein unglaublicher musikalischer Tölpel ist, hat es durch rührenden Fleiß dahin gebracht, nur die Hälfte der Fehler zu machen, die ich erwartete, Manches hat er sogar recht gut gesungen. – Kennst Du die Frau WaagenWaagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880)? Sie ist eine der schönsten Frauen in Berlin, wie Rose BehrendBehrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842) das schönste Mädchen, und hatte heut ganz eigne Zöpfe, aus Gehorsam gegen ihren MannWaagen, Gustav Friedrich (1794-1886), als aber die Musik aus war, nahmen RebeccaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und ich sie vor, und meinten, das müßte noch etwas anders seyn, sie mußte sich hinsetzen, ich holte Kamm und Staubmantel, und sie wurde frisirt, da hättest Du Haar gesehn, das würde Dir gefallen haben. Wie ein Mantel, lang egal, und vom schönsten Schwarz. Ich kann mich an der Frau nicht satt sehn.

Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) |4| 28sten

Gestern hat sich MöserMoeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851) einmal wieder zu MozartsMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791) GeburtstagMozarts Geburtstag – Carl Moeser gab am 27. Januar 1834 ein Konzert zur Feier des Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem folgende Werke des Jubilars aufgeführt wurden: die Sinfonie C-Dur, KV 551 (Jupiter), ein Duett aus der Oper La clemenza di Tito KV 621, ein Terzett und ein Duett aus Idomeneo KV 366, ein Quintett g-Moll, ein Klavierkonzert D-Dur mit Wilhelm Taubert als Solisten, sowie eine Arie und das Finale aus Così fan tutte KV 588 (Rezension: AMZ 36, Nr. 10, 5. März 1834, Sp. 157). die Taschen gefüllt. (Du siehst wie musikalisch wir sind.) Der alte Fuchs befindet sich wohl dabei, und das Publicum auch. Die Symphonie aus <hi rend="latintype">c.dur</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110140" style="hidden" type="music">Sinfonie C-Dur, KV 551 (Jupiter)</name> ging ganz vortrefflich, und erfrischte und erfreute. Was ist das für ein prächtiges Stück, welche Lebendigkeit, und Jugendlichkeit. Die Gesangstücke waren nicht alle günstig gewählt, und TaubertTaubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891) spielte ein nicht sehr schönes Concert<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0111678" style="hidden" type="music">Klavierkonzert D-Dur</name> sehr unschön. Er spielt so sehr dilettantisch und unfertig, und kann keine Melodie schön vortragen. In der Thür stand H. Robert MüllerMüller, Robert, Dilettant aus Schottland. – Du willst ein Buch SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) und ein Buch WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)?Du willst ein Buch Sebastian und ein Buch Walter? – bezieht sich auf Mendelssohns Brief fmb-1834-01-16-01 (Brief Nr. 843) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 16. Januar 1834, Z. 16 ff.: »schreibt nur oft und viel, wie es Abends aussieht, und alle Kleinigkeiten mit, ein ganzes Buch Sebastian und ein Buch Walter«. Das Buch WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) wird Dir BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) schreiben, es wird anfangen: der Zahn, der Zahn der ist heraus. Das Buch SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) könnte ich sehr lang machen, das Kerlchen ist allerliebst. Gestern hatte er bei Beckchen gegessen, und kam wieder herunter, als wir noch bei Tisch waren, und Ente und Rüben aßen. Nach verschiedenen mißglückten Versuchen, noch einmal mitzuHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)essen, fing er aufs Zärtlichste an zu schmeicheln, und sagte: liebste Mutter, thu mir den einzigen Gefallen, giebt mir einen kleinen Knochen, wo gar nichts dran ist, dann will ich spielen, es wäre was dran. Und als er nun sah, daß wir uns des Lachens nicht enthalten konnten, fuhr er dreister fort: und dann giebt mir eine Rübe nach. Ist das nicht grade, wie ein Lorbeerblatt zu? Heut früh sagt er: ich habe dich am allerliebsten, keinen Fremden hab ich so lieb wie dich. Als HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) aufwachte |5| sagte er, die Augen wären ihm noch zugeklebt vor Schlaf, darauf fing der kleine Naseweis gleich an: im Basedow<name key="PSN0116125" style="hidden" type="author">Basedow, Johann Bernhard (1724–1790)</name><name key="CRT0111679" style="hidden" type="literature">Das Basedowische Elementarwerk. Ein geordneter Vorrath aller nöthigen Erkenntniß. Zum Unterrichte der Jugend</name> ist ein Jäger, der stellt ein Gefäß mit Leim hin, da kommen die Affen, und kleben sich die Augen zu. Es ist gar zu niedlich, ihn etwas wieder erzählen zu hören, was er etwa einmal gelegentlich gehört hat, und an der Art, wie ers wiedergiebt, zu erkennen, daß ers ganz richtig und deutlich verstanden hat. Da ist er selbst.

Fanny Hensel
Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Lieber Onkel Felix. Bitte bitte, lieber Onkel Felix, wenn Du wiederkömmst, bitte bitte, nimm ein Trommel, und trommle mit mir im Garten. Mutter sagt, daß ich Krakelfüße schreibe. Lieber Onkel Felix, komm sehr bald wieder. Lieber Onkel Felix, ich bringe Dir ein Pferd, aber mein Schaukelpferd nicht, das gar keine Räder hat, zu Deinen Geburtstag.

Lieber Onkel Felix, es ist gar kein Winter, und es blühen schon Blumen im Garten. Krokusse, und VeilchenKrokusse, und Veilchen – Über diese Passage und die darunter folgenden Zeilen malte Sebastian Hensel mehrere Striche. und Dintefässer, und Gläser und Feder und Papier. Lieber Onkel Felix ich habe in VatersHensel, Wilhelm (1794-1861) Attelier 2 Prinzessinnen gesehn, die eine nicht schön und die andre schön. Lieber Onkel Felix, Madame DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) macht mir eine blaue Tasche. Walter hat neulich mal Diarrhoe gehabt, und sein Popochen hat ihm weh gethan, und hat ihm gebrannt, und Walter hat ein Zahn bekommen und ein Schaukelpferd. Adieu, Onkel Felix jetzt esse ich meine Suppe und geh zu Bett, und Mutter läßt die Thür ein bischen auf.

Sebastian Hensel
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Einen schönen Brief hat der ausgelassene Schummel geschrieben.

Gestern sagt er zum VaterHensel, Wilhelm (1794-1861): aber Vater, du hast immer dieselben Farben, und malst doch so verschiedene Bilder: Tante Beckchen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name>,Tante Beckchen – wohl Anspielung auf Wilhelm Hensels 1830 entstandenes Ölgemälde von Rebecka Mendelssohn Bartholdy. und den Mohr<seg type="pagebreak"> |6| <pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg>und die Juden<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name>, wie kann das wohl sein? (Seine Redensart.) Neulich hatte er mir ein Glas Wasser in meine Pantoffeln geschüttet, und sagte nachher, als ich ihm die gehörige Moral darüber predigte, aber Mutter, du hast mich doch lieb, das war ja nur ungeschickt, das war nicht unartig.

Daß wir durchaus nicht hinter südlicheren Ländern zurücksind, sondern blühende Krokus, grünblätterige Caprifolien,Caprifolien – Geißblattgewächse, aufrechte oder windende Sträucher, mit Blüten und (häufig roten) Beeren, von denen mehr als 80 verschiedene Arten existieren. und fingerlang aufgeschossene Hyacinthen, nebst der obligaten Ueberschwemmung im Garten haben, wirst Du wohl wissen. Mich persönlich ergötzt dieser Unwinter sehr, es ist mir noch nicht geschehn, mich mit einmaligem Heizen in meinem Zimmer behaglich zu fühlen. Dein Ofenschirm wird wohl diesmal als moutarde après dinermoutarde après diner – frz. moutarde après dîner, Senf nach der Mahlzeit; sprichwörtlich für etwas zu spät Kommendes. erscheinen, und Du wirst ihn Dir den Sommer über einpökeln müssen, indessen es kommen ja mehr Winter, und Du wirst ihn einstweilen als Herumsteherchen in der Stube auch nicht verschmähen. Hast Du schon von den neuen Eisenbahnprojekten in England gelesen, auf denen man (nämlich nicht auf den Projekten) in 4 Stunden nach DüsseldorfDüsseldorfDeutschland käme? O Hypercivilisation, wann wirst du uns erreichen? HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) hat Dir natürlich schreiben wollen, aber es natürlich bis heute verschoben, und nun hat er natürlich eine Sitzung, also laß mich sein Schreiber seyn, und Dir Alles sagen. Ich muß mich begnügen, um nicht noch die andre Seite anzufangen, und da BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) jetzt hier steht und zu sieht, kann ich natürlich gar nicht weiter schreiben.

Adieu Fanny Hensel
            Berlin, 25sten Januar 34 Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast Du keinen Begriff, und zu keiner vernünftigen Sache kann man kommen, so vielen Kühen hat man die Schwänze aufzubinden. Nebenbei ist es mir seit Deiner Abreise fast beständig so gegangen, daß ich meine Briefe an Dich, eine Stunde, ehe die Deinigen kamen, abgeschickt habe, und daß ist denn doch, mit Respekt zu sagen, absurd. Jetzt aber liegt einer vor mir, und da muß ich Dir denn zuerst sagen, daß es mich sehr amüsirt, wie gewisse kleine Beziehungen, zufällige und andre, sich immer zwischen uns wiederholen, und auch in der Entfernung nicht ausbleiben. Als man mir Deinen Brief herüberschickte, worin Du von Deinen Proben des Don Juan schreibst, saß ich grade am Clavier, mit der Partitur des Don Juan vor mir, weil er den andern Abend bei der Decker gesungen werden sollte. Neulich, schreibst Du, Du habest auf die Cellos aus Fidelio phantasirt, und da liegt auch richtig das Stück der Partitur aufgeschlagen vor mir, denn morgen habe ich lustige Sonntagsmusik, und laß die Hauptstücke aus Fidelio singen Ich habe in dieser Zeit sehr viel einzustudiren und zu musiciren gehabt, könnte ich nur einmal eine Sache mit so viel Proben einüben, als ich wollte, ich glaube wirklich, ich habe Talent dazu, und auch es den Leuten deutlich zu machen aber die Dilettanten! Wäre ich Jean Paul, ich schaltete hier ein Extrablatt über sie ein, an Stoff fehlt es mir nicht. Aber mit der Decker ist prächtig musiciren; das ist ein Talent! Sie war gestern hier, und sagte gelegentlich, sie habe eine zärtliche Zuneigung für Dich, ich bat um Erlaubniß Dir das wörtlich zu Deinem Geburtstag schreiben zu dürfen. Du erhältst nachträglich zu Deinem Geburtstag von Deinen soeurs grises einen Ofenschirm, der sich wird sehn lassen. Du kannst Zick und Preyer einladen, danach zu studiren. Vorträglich aber bitten Hensel und ich, den Violinspieler anzunehmen, der aus der Kiste herauskuckt. Ich hoffe Du hast ihn noch nicht, ich habe eine kleine Passion für das Blatt, und es Vater zu Weihnachten geschenkt, nun wollten wir Dich auch gern dran Theil nehmen lassen. Hoffentlich schreibst Du uns vorher, wo Du ihn zubringen wirst (nämlich Deinen Geburtstag), damit wir Dich da suchen. Apropos, warum hast Du noch gar keinen Riß Deiner Stube geschickt? mit no. 1 Sopha 2 Flügel, etc. Ich bitte darum, nebst ähnlichem Portrait der Wirthstafel die Dich speist.
 26sten. Eben ist mein Fidelio beendet, und den Umständen nach, hat er sich sehr wohl befunden, und das Publicum welches schon wieder so anfängt zu wachsen, wie damals, war entzückt. Die Decker hat wunderschön schön gesungen, und alle Dilettanti leidlich. Wenn Du frägst, wer jetzt hier Tenor singt, so ist es H. v. Dachröden, der sich sehr viel Mühe giebt, und eine hübsche Stimme hat, mit der er singt, und ein hübsches Gesicht, mit dem er sitzt, nämlich im Attelier. Ferner ein Studentchen von 4 Zoll, Jörg, mit einer sehr hübschen Stimme, die wie eine Parodie von Mantius klingt, der singt Jaquino. Ferner Antonie Nöldechen, Busolt und Riese. Der arme schwerfällige Mann, der ein unglaublicher musikalischer Tölpel ist, hat es durch rührenden Fleiß dahin gebracht, nur die Hälfte der Fehler zu machen, die ich erwartete, Manches hat er sogar recht gut gesungen. – Kennst Du die Frau Waagen? Sie ist eine der schönsten Frauen in Berlin, wie Rose Behrend das schönste Mädchen, und hatte heut ganz eigne Zöpfe, aus Gehorsam gegen ihren Mann, als aber die Musik aus war, nahmen Rebecca und ich sie vor, und meinten, das müßte noch etwas anders seyn, sie mußte sich hinsetzen, ich holte Kamm und Staubmantel, und sie wurde frisirt, da hättest Du Haar gesehn, das würde Dir gefallen haben. Wie ein Mantel, lang egal, und vom schönsten Schwarz. Ich kann mich an der Frau nicht satt sehn.
 28sten Gestern hat sich Möser einmal wieder zu Mozarts Geburtstag die Taschen gefüllt. (Du siehst wie musikalisch wir sind. ) Der alte Fuchs befindet sich wohl dabei, und das Publicum auch. Die Symphonie aus c. dur ging ganz vortrefflich, und erfrischte und erfreute. Was ist das für ein prächtiges Stück, welche Lebendigkeit, und Jugendlichkeit. Die Gesangstücke waren nicht alle günstig gewählt, und Taubert spielte ein nicht sehr schönes Concert sehr unschön. Er spielt so sehr dilettantisch und unfertig, und kann keine Melodie schön vortragen. In der Thür stand H. Robert Müller, Dilettant aus Schottland. – Du willst ein Buch Sebastian und ein Buch Walter? Das Buch Walter wird Dir Beckchen schreiben, es wird anfangen: der Zahn, der Zahn der ist heraus. Das Buch Sebastian könnte ich sehr lang machen, das Kerlchen ist allerliebst. Gestern hatte er bei Beckchen gegessen, und kam wieder herunter, als wir noch bei Tisch waren, und Ente und Rüben aßen. Nach verschiedenen mißglückten Versuchen, noch einmal mitzuessen, fing er aufs Zärtlichste an zu schmeicheln, und sagte: liebste Mutter, thu mir den einzigen Gefallen, giebt mir einen kleinen Knochen, wo gar nichts dran ist, dann will ich spielen, es wäre was dran. Und als er nun sah, daß wir uns des Lachens nicht enthalten konnten, fuhr er dreister fort: und dann giebt mir eine Rübe nach. Ist das nicht grade, wie ein Lorbeerblatt zu? Heut früh sagt er: ich habe dich am allerliebsten, keinen Fremden hab ich so lieb wie dich. Als Hensel aufwachte sagte er, die Augen wären ihm noch zugeklebt vor Schlaf, darauf fing der kleine Naseweis gleich an: im Basedow ist ein Jäger, der stellt ein Gefäß mit Leim hin, da kommen die Affen, und kleben sich die Augen zu. Es ist gar zu niedlich, ihn etwas wieder erzählen zu hören, was er etwa einmal gelegentlich gehört hat, und an der Art, wie ers wiedergiebt, zu erkennen, daß ers ganz richtig und deutlich verstanden hat. Da ist er selbst.
Fanny Hensel
Lieber Onkel Felix. Bitte bitte, lieber Onkel Felix, wenn Du wiederkömmst, bitte bitte, nimm ein Trommel, und trommle mit mir im Garten. Mutter sagt, daß ich Krakelfüße schreibe. Lieber Onkel Felix, komm sehr bald wieder. Lieber Onkel Felix, ich bringe Dir ein Pferd, aber mein Schaukelpferd nicht, das gar keine Räder hat, zu Deinen Geburtstag.
Lieber Onkel Felix, es ist gar kein Winter, und es blühen schon Blumen im Garten. Krokusse, und Veilchen und Dintefässer, und Gläser und Feder und Papier. Lieber Onkel Felix ich habe in Vaters Attelier 2 Prinzessinnen gesehn, die eine nicht schön und die andre schön. Lieber Onkel Felix, Madame Decker macht mir eine blaue Tasche. Walter hat neulich mal Diarrhoe gehabt, und sein Popochen hat ihm weh gethan, und hat ihm gebrannt, und Walter hat ein Zahn bekommen und ein Schaukelpferd. Adieu, Onkel Felix jetzt esse ich meine Suppe und geh zu Bett, und Mutter läßt die Thür ein bischen auf.
Sebastian Hensel
Einen schönen Brief hat der ausgelassene Schummel geschrieben.
Gestern sagt er zum Vater: aber Vater, du hast immer dieselben Farben, und malst doch so verschiedene Bilder: Tante Beckchen, und den Mohr und die Juden, wie kann das wohl sein? (Seine Redensart. ) Neulich hatte er mir ein Glas Wasser in meine Pantoffeln geschüttet, und sagte nachher, als ich ihm die gehörige Moral darüber predigte, aber Mutter, du hast mich doch lieb, das war ja nur ungeschickt, das war nicht unartig.
Daß wir durchaus nicht hinter südlicheren Ländern zurücksind, sondern blühende Krokus, grünblätterige Caprifolien, und fingerlang aufgeschossene Hyacinthen, nebst der obligaten Ueberschwemmung im Garten haben, wirst Du wohl wissen. Mich persönlich ergötzt dieser Unwinter sehr, es ist mir noch nicht geschehn, mich mit einmaligem Heizen in meinem Zimmer behaglich zu fühlen. Dein Ofenschirm wird wohl diesmal als moutarde après diner erscheinen, und Du wirst ihn Dir den Sommer über einpökeln müssen, indessen es kommen ja mehr Winter, und Du wirst ihn einstweilen als Herumsteherchen in der Stube auch nicht verschmähen. Hast Du schon von den neuen Eisenbahnprojekten in England gelesen, auf denen man (nämlich nicht auf den Projekten) in 4 Stunden nach Düsseldorf käme? O Hypercivilisation, wann wirst du uns erreichen? Hensel hat Dir natürlich schreiben wollen, aber es natürlich bis heute verschoben, und nun hat er natürlich eine Sitzung, also laß mich sein Schreiber seyn, und Dir Alles sagen. Ich muß mich begnügen, um nicht noch die andre Seite anzufangen, und da Beckchen jetzt hier steht und zu sieht, kann ich natürlich gar nicht weiter schreiben.
Adieu Fanny Hensel          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1834-01-28-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1834-01-28-01">Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> Berlin, 25., 26. und 28. Januar 1834</title> <title level="s" type="incipit">Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1833-11-14-01" type="precursor" xml:id="title_0d2fe081-75db-43ba-b79f-bcefb7dc1900">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. November 1833</title> <title key="fmb-1834-04-07-02" type="successor" xml:id="title_aeabcf30-5102-434e-ae47-8300ba69470b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Düsseldorf, 7. April 1834</title> <author key="PSN0111893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0111898">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 29/15.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1834-01-28-01" type="letter">Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf;  Berlin, 25., 26. und 28. Januar 1834</title> <incipit>Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast</incipit> <incipit>Cur</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Fanny Hensel</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Citron, Letters, S. 451-453.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" from="1834-01-25" to="1834-01-28">25.-28. Januar 1834</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0111898" resp="author" xml:id="persName_pbdvrtht-h3v8-0j6i-23ks-ef90y5mtxyi9">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, <date cert="high" when="1834-01-25">25sten Januar 34</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich hatte mir vorgenommen, Dir einmal zu Deinem Geburtstage<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc7a0fbf-a96a-42f7-9c0c-4f0e198b7443" xml:lang="de">Deinem Geburtstage – Felix Mendelssohn Bartholdys beging am 3. Februar 1834 seinen 25. Geburtstag.</note> recht ausführlich, lang und weilig zu schreiben, und 4 Wochen vorher anzufangen, aber Gott weiß, wie es zugeht, wie mir die Tage jetzt fliegen, davon hast Du keinen Begriff, und zu keiner vernünftigen Sache kann man kommen, so vielen Kühen hat man die Schwänze aufzubinden. Nebenbei ist es mir seit Deiner Abreise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_edca6c1e-b693-421a-8ebf-7802500e8a14" xml:lang="de">Deiner Abreise – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte sich im September 1833 in Berlin aufgehalten und reiste am 16. September 1833 von dort nach Düsseldorf. Vgl. Hensel, Tagebücher, S. 46.</note> fast beständig so gegangen, daß ich meine Briefe an Dich, eine Stunde, ehe die Deinigen kamen, abgeschickt habe, und daß ist denn doch, mit Respekt zu sagen, absurd. Jetzt aber liegt einer vor mir, und da muß ich Dir denn zuerst sagen, daß es mich sehr amüsirt, wie gewisse kleine Beziehungen, zufällige und andre, sich immer zwischen uns wiederholen, und auch in der Entfernung nicht ausbleiben. Als man mir <title xml:id="title_42ae765c-a988-4d4d-8ac5-23c8e09e9e36">Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1833-12-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Düsseldorf, 20. Dezember 1833</name> </title> herüberschickte, worin Du <add place="above">von<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> Deinen Proben des <title xml:id="title_0d281ae1-861e-4019-98a2-9ccde973debb">Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> schreibst, saß ich grade am Clavier, mit der Partitur des Don Juan vor mir, weil er den andern Abend bei der <persName xml:id="persName_8f257def-08b3-443b-9d3e-c3fc1a1b30d6">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> gesungen werden sollte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_687088a1-3994-4e97-bf2b-4eb67ad4733f" xml:lang="de">weil er den andern Abend bei der Decker gesungen werden sollte – Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 war bereits am Mittwoch, dem 4. Dezember 1833, in Pauline Deckers Wohnung zur Aufführung gekommen.</note> Neulich, schreibst Du, Du habest auf die Cellos aus <title xml:id="title_ea2f04b6-17e8-4f8c-b4cf-22fb96fec714">Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title> phantasirt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84dd4c16-aa4f-413b-a0a0-42f2ab69eac0" xml:lang="de">Neulich, schreibst Du, Du habest auf die Cellos aus Fidelio phantasirt – siehe Brief fmb-1834-01-16-01 (Brief Nr. 843) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 16. Januar 1834, Z. 73 f.: »dann brachte ich die Cello’s aus „mir ist so wunderbar“«.</note> und da liegt auch richtig das Stück der Partitur aufgeschlagen vor mir, denn <date cert="high" when="1834-01-26" xml:id="date_450c14f9-da5a-4da2-ae04-b0b3ac2ece19">morgen</date> habe ich lustige <placeName xml:id="placeName_805b10cb-a0a4-4490-9a3d-048641feec8e">Sonntagsmusik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und laß die Hauptstücke aus Fidelio singen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1714d5b1-305d-470e-b76d-0ebb92e0fc54" xml:lang="de">morgen habe ich lustige Sonntagsmusik, und laß die Hauptstücke aus Fidelio singen – Die von Fanny Hensel geleitete Aufführung von Ludwig van Beethoven Fidelio op. 72 fand am 26. Januar 1834 statt (Hensel, Tagebücher, S. 50).</note><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Ich habe in dieser Zeit sehr viel einzustudiren und zu musiciren gehabt, könnte ich nur einmal eine Sache mit so viel Proben einüben, als ich wollte, ich glaube wirklich, ich habe Talent dazu, und auch es den Leuten deutlich zu machen aber die Dilettanten! Wäre ich <persName xml:id="persName_7bec6242-c4e3-4eea-bd30-772c3503ce72">Jean Paul<name key="PSN0114173" style="hidden" type="person">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name></persName>, ich schaltete hier ein Extrablatt über sie ein, an Stoff fehlt es mir nicht. Aber mit der Decker ist prächtig musiciren; das ist ein Talent! Sie war gestern hier, und sagte gelegentlich, sie habe eine zärtliche Zuneigung für Dich, ich bat um Erlaubniß Dir das wörtlich zu Deinem Geburtstag schreiben zu dürfen. Du erhältst nachträglich zu Deinem Geburtstag von Deinen <hi rend="latintype">soeurs grises</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c0897369-5c3b-4d6d-a8b3-ec5a3288a0c0" xml:lang="fr ">soeur grises – frz. sœurs grises, barmherzige Schwestern.</note> einen Ofenschirm,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c87197d-dcfe-4d08-afb0-bdc888a0dcec" xml:lang="de">einen Ofenschirm – Auf den Ofenschirm, einen metallenen Wandschirm, der vor zu großer Hitze von Öfen und Kaminen schützen soll, musste Mendelssohn noch bis zum 5. Mai 1834 warten. Siehe Brief fmb-1834-05-06-01 (Brief Nr. 921) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 6. Mai 1834.</note> der sich wird sehn lassen. Du kannst <persName xml:id="persName_f55f30ea-4b3a-4be6-9332-90d87d8faefe">Zick<name key="PSN0119056" style="hidden" type="person">Zick, Januarius (1730-1797)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3560b516-2c7a-444c-b87a-6dde21776864">Preyer<name key="PSN0119057" style="hidden" type="person">Preyer, Johann Wilhelm (1803-1898)</name></persName> einladen, danach zu studiren. Vorträglich aber bitten <persName xml:id="persName_04500e8c-9a05-4715-8c53-d8e64de6a031">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und ich, den <title xml:id="title_fc7de64b-1223-4b8d-95ba-2d9381171eab">Violinspieler<name key="PSN0114829" style="hidden" type="author">Sebastiano del Piombo (eigtl. Sebastiano Luciani) (?-1547)</name><name key="CRT0110843" style="hidden" type="art">Der Violinspieler</name><name key="PSN0111024" style="hidden" type="author">Felsing, Georg Jakob (1802–1883)</name><name key="CRT0108697" style="hidden" type="art">Der Violin-Spieler (nach Raffael [→ Sebastiano del Piombo])</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9ec78e5b-12f0-45c2-99cd-af182ff03d68" xml:lang="de">den Violinspieler – Kupferstich Der Violin-Spieler (1833) von Jakob Felsing nach einem Gemälde, das lange Zeit Raffael zugeschrieben worden war (ehemals in der Galleria Sciarra in Rom, heute in Paris, Sammlung Guy de Rothschild). Es gilt heute als ein Werk von Sebastiano del Piombo.</note> anzunehmen, der aus der Kiste herauskuckt. Ich hoffe Du hast ihn noch nicht, ich habe eine kleine Passion für das Blatt, und es <persName xml:id="persName_e37009a5-b390-436c-8872-9506a2ccbf6c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> zu Weihnachten geschenkt, nun wollten wir Dich auch gern dran Theil nehmen lassen. Hoffentlich schreibst Du uns vorher, wo Du ihn zubringen wirst <add place="above">(nämlich Deinen Geburtstag)<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, damit wir Dich da suchen. Apropos, warum hast Du noch gar keinen Riß Deiner Stube<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6782abee-61ad-456d-8d0e-652f06f50c86" xml:lang="de">Deiner Stube – Mendelssohn wohnte in Düsseldorf im Parterre von Friedrich Wilhelm Schadows Haus im Flinger Steinweg, seit 1851: Schadowstraße (Abbildung des Hauses im Zustand um 1900 in Kopitz, Norbert Burgmüller, S. 188).</note> geschickt? mit <hi rend="latintype">no</hi>. 1 Sopha 2 Flügel, <hi rend="latintype">etc</hi>. Ich bitte darum, nebst ähnlichem Portrait der Wirthstafel die Dich speist.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1834-01-26">26<hi rend="superscript">sten</hi></date></hi>. Eben ist mein <title xml:id="title_38526c37-a046-4e97-b579-725d26f2fb41">Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title> beendet, und den Umständen nach, hat er sich sehr wohl befunden, und das Publicum welches schon wieder so anfängt zu wachsen, wie damals, war entzückt. Die <persName xml:id="persName_9fa13a9e-28db-4d14-8416-d14ae4fd4b65">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> hat wunderschön <del cert="high" rend="strikethrough">schön</del> gesungen, und alle Dilettanti leidlich. Wenn Du frägst, wer jetzt hier Tenor singt, so ist es <persName xml:id="persName_d418d1cd-46bf-44ec-9bdf-d39ffb1443ba">H. v. Dachröden<name key="PSN0110527" style="hidden" type="person">Dacheröden (Dachröden), Cäsar von (1800-1882)</name></persName>, der sich sehr viel Mühe <add place="above">giebt<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, und eine hübsche Stimme hat, mit der er singt, und ein hübsches Gesicht, mit dem er sitzt, nämlich im Attelier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_11ab54d9-4d61-4e52-bf9d-e50bed9064a2" xml:lang="de">Attelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel. </note>. Ferner ein Studentchen von 4 Zoll,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_67a2829b-b313-4d44-be52-d7ae2e1d16e3" xml:lang="de">4 Zoll – ein Zoll entsprach zur damaligen Zeit in Preußen 26,15 mm; demnach sind hier 10,46 cm gemeint. Fanny Hensel spielte demnach auf die geringe Körpergröße des Studenten Eduard Jörg an.</note> <persName xml:id="persName_1bafc7a3-ad15-4959-874f-43d3ddd87d34">Jörg<name key="PSN0119058" style="hidden" type="person">Jörg, Eduard (1808-1878)</name></persName>, mit einer sehr hübschen Stimme, die wie eine Parodie von <persName xml:id="persName_6bc78854-7cff-44f7-99c6-3d4f24e13d51">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> klingt, der singt Jaquino.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_19aad3da-5b6a-40fb-ad02-4b017d640a0f" xml:lang="de">Jaquino – Person des Pförtners in Beethovens Oper Fidelio op. 72.</note> Ferner <persName xml:id="persName_ca96913c-3a4e-4fce-95b1-c56138119bf6">Antonie Nöldechen<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName>, <persName xml:id="persName_621518b8-36fa-4708-839a-8561c4915f41">Busolt<name key="PSN0110224" style="hidden" type="person">Busolt, Julius Eberhard (1799-1838)</name></persName> und <persName xml:id="persName_0accba8b-32ba-44f6-ba0b-70fb7e088c42">Riese<name key="PSN0114193" style="hidden" type="person">Riese, Friedrich Wilhelm (Pseud.: Wilhelm Friedrich) (1805-1879)</name></persName>. Der arme schwerfällige Mann, der ein unglaublicher musikalischer Tölpel ist, hat es durch rührenden Fleiß dahin gebracht, nur die Hälfte der Fehler zu machen, die ich erwartete, Manches hat er sogar recht gut gesungen. – Kennst Du die <persName xml:id="persName_e33f8bb0-9f82-4ff5-8342-021acd5abc2e">Frau Waagen<name key="PSN0118544" style="hidden" type="person">Waagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880)</name></persName>? Sie ist eine der schönsten Frauen in Berlin, wie <persName xml:id="persName_9ea4a913-f408-4954-bd04-6d4b238ac21e">Rose Behrend<name key="PSN0116166" style="hidden" type="person">Behrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842)</name></persName> das schönste Mädchen, und hatte heut ganz eigne Zöpfe, aus Gehorsam gegen <persName xml:id="persName_f1eb7594-c443-4aa9-9777-9152f3ac4a9e">ihren Mann<name key="PSN0115575" style="hidden" type="person">Waagen, Gustav Friedrich (1794-1886)</name></persName>, als aber die Musik aus war, nahmen <persName xml:id="persName_52fe5599-eb31-4e5b-8802-dd7bb6068adb">Rebecca<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich sie vor, und meinten, das müßte noch etwas anders seyn, sie mußte sich hinsetzen, ich holte Kamm und Staubmantel, und sie wurde frisirt, da hättest Du Haar gesehn, das würde Dir gefallen haben. Wie ein Mantel, lang egal, und vom schönsten Schwarz. Ich kann mich an der Frau nicht satt sehn.</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="left"><seg type="pagebreak">|4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1834-01-28">28<hi rend="superscript">sten</hi></date></hi></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Gestern hat sich <persName xml:id="persName_daa484be-e10e-4a7c-8918-92fceedb5819">Möser<name key="PSN0113371" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName> einmal wieder zu <date cert="high" when="1834-01-27" xml:id="date_352a73be-b4ba-422e-80e3-34a624316482"><persName xml:id="persName_4f8a8820-ec46-4673-9248-fa671703252e">Mozarts<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> Geburtstag</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7458815-6292-4df0-a3e5-8ed84a1dcaba" xml:lang="de">Mozarts Geburtstag – Carl Moeser gab am 27. Januar 1834 ein Konzert zur Feier des Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem folgende Werke des Jubilars aufgeführt wurden: die Sinfonie C-Dur, KV 551 (Jupiter), ein Duett aus der Oper La clemenza di Tito KV 621, ein Terzett und ein Duett aus Idomeneo KV 366, ein Quintett g-Moll, ein Klavierkonzert D-Dur mit Wilhelm Taubert als Solisten, sowie eine Arie und das Finale aus Così fan tutte KV 588 (Rezension: AMZ 36, Nr. 10, 5. März 1834, Sp. 157).</note> die Taschen gefüllt. (Du siehst wie musikalisch wir sind.) Der alte Fuchs befindet sich wohl dabei, und das Publicum auch. Die <title xml:id="title_0c9f85e7-abde-4dd4-86e0-7809ab103799">Symphonie aus <hi rend="latintype">c.dur</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110140" style="hidden" type="music">Sinfonie C-Dur, KV 551 (Jupiter)</name></title> ging ganz vortrefflich, und erfrischte und erfreute. Was ist das für ein prächtiges Stück, welche Lebendigkeit, und Jugendlichkeit. Die Gesangstücke waren nicht alle günstig gewählt, und <persName xml:id="persName_32d6da58-7ad1-4864-88b3-c548d652d1c3">Taubert<name key="PSN0115254" style="hidden" type="person">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891)</name></persName> spielte <title xml:id="title_fdb3df4f-a9ba-4acc-8c84-facbe26314fa">ein nicht sehr schönes Concert<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0111678" style="hidden" type="music">Klavierkonzert D-Dur</name></title> sehr unschön. Er spielt so sehr dilettantisch und unfertig, und kann keine Melodie schön vortragen. In der Thür stand <persName xml:id="persName_feb77375-af68-4472-b2bf-3a3ea8924afb">H. Robert Müller<name key="PSN0117673" style="hidden" type="person">Müller, Robert</name></persName>, Dilettant aus Schottland. – Du willst ein Buch <persName xml:id="persName_3162a3cb-61ec-4653-98b4-62985c93badc">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> und ein Buch <persName xml:id="persName_0802e6a7-b6b9-4282-9c67-424a25a17f5f">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7daa4ad7-3e7a-4068-9a13-1d9a547229fc" xml:lang="de">Du willst ein Buch Sebastian und ein Buch Walter? – bezieht sich auf Mendelssohns Brief fmb-1834-01-16-01 (Brief Nr. 843) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 16. Januar 1834, Z. 16 ff.: »schreibt nur oft und viel, wie es Abends aussieht, und alle Kleinigkeiten mit, ein ganzes Buch Sebastian und ein Buch Walter«.</note> Das Buch <persName xml:id="persName_f0d204cc-bdb0-43ba-a96d-e8ad74409479">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> wird Dir <persName xml:id="persName_1dc8a796-427f-4264-ba1e-3f9be3580e1b">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schreiben, es wird anfangen: der Zahn, der Zahn der ist heraus. Das Buch <persName xml:id="persName_260c9885-c6b3-4334-9413-a3fc4959c839">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> könnte ich sehr lang machen, das Kerlchen ist allerliebst. Gestern hatte er bei Beckchen gegessen, und kam wieder herunter, als wir noch bei Tisch waren, und Ente und Rüben aßen. Nach verschiedenen mißglückten Versuchen, noch einmal mit<add place="above">zu<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>essen, fing er aufs Zärtlichste an zu schmeicheln, und sagte: liebste Mutter, thu mir den einzigen Gefallen, gieb<del cert="high" rend="strikethrough">t</del> mir einen kleinen Knochen, wo <hi n="1" rend="underline">gar nichts</hi> dran ist, dann will ich spielen, es wäre was dran. Und als er nun sah, daß wir uns des Lachens nicht enthalten konnten, fuhr er dreister fort: und dann gieb<del cert="high" rend="strikethrough">t</del> mir eine Rübe nach. Ist das nicht grade, wie ein Lorbeerblatt zu? Heut früh sagt er: ich habe dich am allerliebsten, keinen Fremden hab ich so lieb wie dich. Als <persName xml:id="persName_e4f7115d-3dfa-4331-b33c-68e2aed54a1c">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> aufwachte<seg type="pagebreak"> |5| <pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>sagte er, die Augen wären ihm noch zugeklebt vor Schlaf, darauf fing der kleine Naseweis gleich an: <title xml:id="title_3616eee3-fc72-4a82-a1f4-c4955aec37c4">im Basedow<name key="PSN0116125" style="hidden" type="author">Basedow, Johann Bernhard (1724–1790)</name><name key="CRT0111679" style="hidden" type="literature">Das Basedowische Elementarwerk. Ein geordneter Vorrath aller nöthigen Erkenntniß. Zum Unterrichte der Jugend</name></title> ist ein Jäger, der stellt ein Gefäß mit Leim hin, da kommen die Affen, und kleben sich die Augen zu. Es ist gar zu niedlich, ihn etwas wieder erzählen zu hören, was er etwa einmal gelegentlich gehört hat, und an der Art, wie ers wiedergiebt, zu erkennen, daß ers ganz richtig und deutlich verstanden hat. Da ist er selbst.</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111898" resp="author" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Onkel Felix.</seg> Bitte bitte, lieber Onkel Felix, wenn Du wiederkömmst, bitte bitte, nimm ein Trommel, und trommle mit mir im Garten. Mutter sagt, daß ich Krakelfüße schreibe. Lieber Onkel Felix, komm sehr bald wieder. Lieber Onkel Felix, ich bringe Dir ein Pferd, aber mein Schaukelpferd nicht, das gar keine Räder hat, zu Deinen Geburtstag.</p> <p>Lieber Onkel Felix, es ist gar kein Winter, und es blühen schon Blumen im Garten. Krokusse, und Veilchen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c19c1bbe-28f8-424a-bcda-920d613556dd" xml:lang="de">Krokusse, und Veilchen – Über diese Passage und die darunter folgenden Zeilen malte Sebastian Hensel mehrere Striche.</note> und Dintefässer, und Gläser und Feder und Papier. Lieber Onkel Felix ich habe in <persName xml:id="persName_03eeade5-2af4-4d0b-8642-5b0ae15fb544">Vaters<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> Attelier 2 Prinzessinnen gesehn, die eine nicht schön und die andre schön. Lieber Onkel Felix, Madame <persName xml:id="persName_af2f1d2c-2bc8-40fb-9dd6-dce98a52d4fe">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> macht mir eine blaue Tasche. Walter hat neulich mal Diarrhoe gehabt, und sein Popochen hat ihm weh gethan, und hat ihm gebrannt, und Walter hat ein Zahn bekommen und ein Schaukelpferd. <seg type="closer">Adieu, Onkel Felix jetzt esse ich meine Suppe und geh zu Bett, und Mutter läßt die Thür ein bischen auf.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Sebastian Hensel</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Einen schönen Brief hat der ausgelassene Schummel geschrieben.</p> <p>Gestern sagt er zum <persName xml:id="persName_f7291df7-7a3f-401b-a66e-a0d4b9d73a0c">Vater<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>: aber Vater, du hast immer dieselben Farben, und malst doch so verschiedene Bilder: <title xml:id="title_dee41c00-c188-4924-8e0b-d2242145ef1f">Tante Beckchen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2a475f68-7870-4d8a-935e-59bbcee9c0d1" xml:lang="de">Tante Beckchen – wohl Anspielung auf Wilhelm Hensels 1830 entstandenes Ölgemälde von Rebecka Mendelssohn Bartholdy.</note> und <title xml:id="title_7eefea8f-ad8e-49df-a66c-eb197cf63cd2">den Mohr<seg type="pagebreak"> |6| <pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg>und die Juden<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title>, wie kann das wohl sein? (Seine Redensart.) Neulich hatte er mir ein Glas Wasser in meine Pantoffeln geschüttet, und sagte nachher, als ich ihm die gehörige Moral darüber predigte, aber Mutter, du hast mich doch lieb, das war ja nur ungeschickt, das war nicht unartig.</p> <p>Daß wir durchaus nicht hinter südlicheren Ländern zurücksind, sondern blühende Krokus, grünblätterige Caprifolien,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6d827532-0129-40ab-9507-2d0564d11f0e" xml:lang="de">Caprifolien – Geißblattgewächse, aufrechte oder windende Sträucher, mit Blüten und (häufig roten) Beeren, von denen mehr als 80 verschiedene Arten existieren.</note> und fingerlang aufgeschossene Hyacinthen, nebst der obligaten Ueberschwemmung im Garten haben, wirst Du wohl wissen. Mich persönlich ergötzt dieser Unwinter sehr, es ist mir noch nicht geschehn, mich mit einmaligem Heizen in meinem Zimmer behaglich zu fühlen. Dein Ofenschirm wird wohl diesmal als <hi rend="latintype">moutarde après diner</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4701bf57-bb9e-48f7-a959-8e230b98759b" xml:lang="fr ">moutarde après diner – frz. moutarde après dîner, Senf nach der Mahlzeit; sprichwörtlich für etwas zu spät Kommendes.</note> erscheinen, und Du wirst ihn Dir den Sommer über einpökeln müssen, indessen es kommen ja mehr Winter, und Du wirst ihn einstweilen als Herumsteherchen in der Stube auch nicht verschmähen. Hast Du schon von den neuen Eisenbahnprojekten in England gelesen, auf denen man (nämlich nicht auf den Projekten) in 4 Stunden nach <placeName xml:id="placeName_eadd8632-ca60-461e-9fc3-9eeb7a35f63c">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> käme? O Hypercivilisation, wann wirst du uns erreichen? <persName xml:id="persName_d2dba067-7a8e-4ca2-9a9d-653b27b9fde2">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> hat Dir natürlich schreiben wollen, aber es natürlich bis heute verschoben, und nun hat er natürlich eine Sitzung, also laß mich sein Schreiber seyn, und Dir Alles sagen. Ich muß mich begnügen, um nicht noch die andre Seite anzufangen, und da <persName xml:id="persName_2bebfdcb-670c-4a9b-aa7e-02bbf96ef7ca">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> jetzt hier steht und zu sieht, kann ich natürlich gar nicht weiter schreiben.</p> <closer rend="right">Adieu</closer> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> </body> </text></TEI>