gb-1834-01-01-01
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Berlin, 1. Januar 1834
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 9-10 / 2 / 1], Siegel.
Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Adolph Bernhard Marx
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Wärest Du heute hier, philosophirt haben; Nun bist Du aber abwesend, und nachdem ich Dir also hiermit prosit Neues Jahr! schreibe, will ich bemerken, daß es mir leicht wird de mortuo nil aut bene zu sagen, was Du so oft früher am Neujahrstage gelobt, der Kunst treu zu bleiben und sie als Beruf zu treiben, hast Du in diesem Jahre erfüllt, dem ehrenvollen Ruf nach Dusseldorff folgte ein erfreulicher und gleich würdiger Beruf daselbst, und ich zweifle nicht daran, daß Du jezt erst Dich selbstständig und ganz fühlst, daß man Dir auch hier einen freiwilligen, nicht erbettelten Beweis der Anerkennung gegeben, schätzest Du vielleicht gering, nicht so ich, sondern nehme es zu dem Erfreulichen was mir 1833 gebracht. Außer Deinem Halbscenit hat auch Hensel findet
entwickelt sich aufs erfreulichste. Neue Geldverluste habe ich nicht gehabt, und vielmehr mein Vermögen, zuletzt noch durch den Verkauf eines Theils des Meyerey, und eines sicher kleinen des Gartens merklichSebastian
bongré,
malgré, starck und
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Somit scheiden wir von 1833 dankbar und gehn getrost und gefaßt 1834 entgegen.
ein paar Stunden nachdem ich Dich neulich um Nachrichten von
Es ist wahrhaft edel von mir, o Felix! daß ich nicht ein bischen eifersüchtig auf Miss ihr!) Ja ich treibe die Großmuth so weit, dito entzückt zu sein,
pour l’amour de ses propres beaux yeux!) oder wie eine Dame mir gesagt hat „
it is Mr. F. M. with his brain left out!“ – Ist dies Bild nach
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marquisatshier meist mit Gelehrten und Kaufleuten umgehend) den griechischen
etc.
carte blanchefür noch 3 Gäste geschickt, er nimmt die
comptoirmit. Das Wetter ist schauderhaft; mit Ausnahme zweier Tage, regnet und stürmt
Berlin 1 Januar 1834. Wärest Du heute hier, lieber Felix wie Du es zu meinem Leid und zu meiner Freude nicht bist, so würden wir wohl eine viertel Stunde mit einander philosophirt haben; Nun bist Du aber abwesend, und nachdem ich Dir also hiermit prosit Neues Jahr! schreibe, will ich bemerken, daß es mir leicht wird de mortuo nil aut bene zu sagen, was Du so oft früher am Neujahrstage gelobt, der Kunst treu zu bleiben und sie als Beruf zu treiben, hast Du in diesem Jahre erfüllt, dem ehrenvollen Ruf nach Dusseldorff folgte ein erfreulicher und gleich würdiger Beruf daselbst, und ich zweifle nicht daran, daß Du jezt erst Dich selbstständig und ganz fühlst, daß man Dir auch hier einen freiwilligen, nicht erbettelten Beweis der Anerkennung gegeben, schätzest Du vielleicht gering, nicht so ich, sondern nehme es zu dem Erfreulichen was mir 1833 gebracht. Außer Deinem Halbscenit hat auch Paul eine feste Stellung gewonnen, in welcher er dem Anschein nach, sich ehrenvoll behaupten wird; Rebekka ist Mutter geworden, und hat das Glück alle Pflichten derselben mit dem ganzen großen Erfolg erfüllen zu können; Hensel findet ein sehr bedeutendes Werk dem Ende zu, und Sebastian entwickelt sich aufs erfreulichste. Neue Geldverluste habe ich nicht gehabt, und vielmehr mein Vermögen, zuletzt noch durch den Verkauf eines Theils des Meyerey, und eines sicher kleinen des Gartens merklich vermehrt. Endlich habe ich, durch Dich veranlaßt, ganz unerwartet, ein neues Land gesehen, und mein Geschick hat den herben Unfall, welchen ich daselbst erduldet habe, selbst zu neuem Glück für mich umgewandelt, und die Erinnerung an London, und meine Leiden und Freuden daselbst zu einer der wichtigsten und erregendsten meines Lebens gemacht. Mutter ist Gott sey Danck, die gesündeste im Hause, wird bongré, malgré, starck und hat Grund und Lust, glücklich und zufrieden zu seyn. Als Sklave auf diesen Freudenwagen hat sich Zelter mit seiner correspondenz gestellt! Somit scheiden wir von 1833 dankbar und gehn getrost und gefaßt 1834 entgegen. Lebe wohl und empfiehl mich mit meinen besten Wünschen allen dortigen Freunden, und wärs allen und jedem Engelein des Woringhenschen Hauses. Dein Vater und Fd AMB ein paar Stunden nachdem ich Dich neulich um Nachrichten von Alexanders fragte, empfing ich von Mary einen unglaublich hübschen deutschen Brief, auf den ich dieser Tagen antworte. Abraham Mendelssohn Bartholdy Es ist wahrhaft edel von mir, o Felix! daß ich nicht ein bischen eifersüchtig auf Miss Mary bin, obgleich Vater in einer Art Extase über sie schwebt (nicht über ihr!) Ja ich treibe die Großmuth so weit, dito entzückt zu sein, sie mir überaus lieblich zu denken, und Dir ein Stück Brief zu kopiren. „Von Felix selbst haben wir erst neulich gehört aber H. Kling. der vor einigen Wochen in Düß. gewesen ist, hat uns gesagt daß sein Freund so vergnügt als irgend möglich war und am fleißigsten arbeitete, wovon viel zu hoffen ist. Man hat ein sehr unbefriedigendes Bildniß v. ihm in dem mus. gem für 1834 herausgegeben; ich wünsche fast, daß es schlechter wäre, denn die Züge sind ziemlich gut getroffen, aber es ganz und gar im Geiste – er sieht gleichwie einen empfindsamlichen liebeskranken Jüngling aus – (krank aber allein pour l’amour de ses propres beaux yeux!) oder wie eine Dame mir gesagt hat „it is Mr. F. M. with his brain left out!“ – Ist dies Bild nach Hensel und wie soll er sein Geld bekommen? – Wärst Du ein antwortender Mensch – Danke der lieben Bendemann tausendmal für ihre gütige Besorgung und freundliches Schreiben: ich schickte ihrer Schwester Friedl. sogleich das Geld, nach Abzug v. 20 Sbg. die Rebecka ausgelegt. Ich höre mit wahrer Theilnahme, daß Pauline beste Hoffnungen hat, und es freut mich für alle, auch für Dich, daß dies ein Motiv mehr für sie ist, länger dort zu bleiben. – Fannys Sonntag war sehr brillant durch Ganzens, Ries, Maurer, Kubelius und 1 Kontrabaß den sie sich spendirt; sie spielte Hummels Quintett und 1 Mozartsches Koncert, die Decker sang die Arie und 1 Duett aus Fidelio. Fanny macht große Fortschritte im Spiel. Meine soirée war auch schön durch die liebenswürdige Familie Arconati-Visconti (verbannte Mailänder, trotz des marquisats hier meist mit Gelehrten und Kaufleuten umgehend) den griechischen Grafen Lenzi, General Braun, Gans, Varnhagen, Alex. und Mariane, Erdmanns, Steffens, Heydemann, Süßmann etc. Abends vorher hörten wir Dein Quintett bei Ries und waren dann bei Steffens. – Paul fährt sogleich nach Oranienburg, wo Hempel einen großen Ball giebt und ihm carte blanche für noch 3 Gäste geschickt, er nimmt die Heydemänner und 1 aus dem comptoir mit. Das Wetter ist schauderhaft; mit Ausnahme zweier Tage, regnet und stürmt es fortwährend, und ist jetzt um 1 Mittags so finster, daß man kaum schreiben kann. – Daß Du glücklich in Bonn angekommen bist, erfahr ich eben v. Alex., der mich nebst andern Gratulanten stört. Prosit Neujahr mein Herz! – Einliegenden Zettel bittet Becker zu beantworten. Sein Schwiegervater ist am Weihnachtsabend gestorben; was sagst Du zu Bruder Tod? Lea Mendelssohn Bartholdy Pros’t Neujahr! A. B. Marx, Custos a. d. Spree
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-01-01"> <date cert="high" when="1834-01-01">1. 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Hier ist gemeint, dass man sich am Jahreswechsel nur des Guten im vergangenen Jahr erinnern soll. </note> zu sagen, was Du so oft früher am Neujahrstage gelobt, der Kunst treu zu bleiben und sie als Beruf zu treiben, hast Du in diesem Jahre erfüllt, dem ehrenvollen Ruf nach Dusseldorff folgte ein erfreulicher und gleich würdiger Beruf daselbst, und ich zweifle nicht daran, daß Du jezt erst Dich selbstständig und ganz fühlst, daß man Dir auch hier einen freiwilligen, nicht erbettelten Beweis der Anerkennung gegeben, schätzest Du vielleicht gering, nicht so ich, sondern nehme es zu dem Erfreulichen was mir 1833 gebracht. Außer Deinem Halbscenit hat auch <persName xml:id="persName_ab34e348-9247-4107-9edc-513689c36491">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> eine feste<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Stellung gewonnen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4f885839-567d-471a-acd5-2c71df4acb3a" xml:lang="de">hat auch Paul eine feste Stellung gewonnen – Paul Mendelssohn Bartholdy trat am 29. April 1833 als Angestellter in das von seinem Onkel Joseph Mendelssohn und dessen Sohn Alexander Mendelssohn geführte Bankhaus Mendelssohn & Co. ein; die Aufnahme als Teilhaber erfolgte zum 1. Januar 1838 (siehe Elbe, Paul Mendelssohn-Bartholdy, S. 45).</note> in welcher er dem Anschein nach, sich ehrenvoll behaupten wird; <persName xml:id="persName_5b90ec68-f7f7-4bc7-b755-710b7a4b5d72">Rebekka<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ist Mutter geworden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b2f0fc3e-3c30-4765-8b55-a1df041e4b0f" xml:lang="de">Rebecka ist Mutter geworden – Walter Lejeune Dirichlet war am 2. Juli 1833 zur Welt gekommen.</note> und hat das Glück alle Pflichten derselben mit dem ganzen großen Erfolg erfüllen zu können; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a77e0577-5adf-4801-a8f6-5d7387eb20e1">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName></hi> findet <title xml:id="title_409136e2-264b-4046-88f4-e80dca79fd94">ein sehr bedeutendes Werk<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_73e05cbe-fb8e-49d8-9345-e9da234c2782" xml:lang="de">Hensel findet ein sehr bedeutendes Werk – Wilhelm Hensel arbeitete an dem Ölgemälde Christus vor Pilatus.</note> dem Ende zu, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_51ff9642-b335-4153-895f-464a5554c2de">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName></hi> entwickelt sich aufs erfreulichste. Neue Geldverluste habe ich nicht gehabt, und vielmehr mein Vermögen, zuletzt noch durch den Verkauf eines Theils des Meyerey, und eines sicher kleinen des Gartens<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_20e1d51a-1afa-476b-9663-b550c7144fb4" xml:lang="de">den Verkauf eines Theils des Meyerey, und eines sicher kleinen des Gartens – Die Königliche Porzellan-Manufaktur befand sich in der Leipziger Straße Nr. 4, dem Grundstück neben demjenigen der Mendelssohns (Nr. 3); siehe dazu Georg Friedrich Christoph Frick, Geschichte der Königlichen Porzellan-Manufactur in Berlin, 2 Bde., Berlin 1846/48. Die Abgabe eines Teils des Gartens und der Meierei der Leipziger Straße 3 an die Manufaktur erfolgte 1834. Der Kaufpreis betrug 25.000 Reichstaler. Siehe dazu Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 44, und den im Dezember 1833 angefertigten, von dem Direktor der Fabrik Georg Friedrich Christoph Frick und Abraham Mendelssohn Bartholdy signierten »Situations Plan« des verkauften Gartenstücks, Autograph in D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 5/I/X,4c. Abbildung in Klein, Das verborgene Band, S. 135.</note> merklich <unclear reason="covering" resp="SP">vermehrt</unclear>. Endlich habe ich, durch Dich veranlaßt, ganz unerwartet, ein neues Land gesehen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_715a07aa-fd87-4735-9c82-27c4828110df" xml:lang="de">ein neues Land gesehen – Am 19. Mai 1833 war Abraham Mendelssohn Bartholdy nach Düsseldorf und von dort am 3. Juni mit seinem Sohn Felix nach London gereist, wo sie sich bis Ende August aufhielten. Während des Londoner Aufenthalts hatte sich ersterer eine Verletzung am Schienbein zugezogen.</note> und mein Geschick hat den herben Unfall, welchen ich daselbst erduldet habe, selbst zu neuem Glück für mich umgewandelt, und die Erinnerung an <placeName xml:id="placeName_801a9377-9226-4860-9800-276a781371a6">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und meine Leiden und Freuden daselbst zu einer der wichtigsten und erregendsten meines Lebens gemacht. <persName xml:id="persName_5dde025b-736c-47d4-ae83-55156cbe53f8">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> ist Gott sey Danck, die gesündeste im Hause, wird <hi rend="latintype">bongré</hi>, <hi rend="latintype">malgré</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c8836806-da4d-47a4-9619-577b8333c83d" xml:lang="de">bongré, malgré – frz. bon gré mal gré, wohl oder übel.</note> starck und <seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>hat Grund und Lust, glücklich und zufrieden zu seyn. Als Sklave auf diesen Freudenwagen hat sich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_87832137-bc47-4266-ad7f-f905fd20ebce">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName></hi> mit <title xml:id="title_da0bdfca-f2a1-48d7-8531-ac1761b1c377">seiner correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_69417188-701a-406a-b221-45cd90f96d93" xml:lang="de">Zelter mit seiner correspondenz – der seit 1833 erscheinende Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, 6 Bde., Berlin 1833/34.</note> gestellt!</p> <p>Somit scheiden wir von 1833 dankbar und gehn getrost und gefaßt 1834 entgegen.</p> <closer rend="left">Lebe wohl und empfiehl mich mit meinen besten Wünschen allen dortigen Freunden, und wärs allen und jedem Engelein des <persName xml:id="persName_d373b47a-84a5-4d81-a565-ca29660b081f">Woringhenschen Hauses<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName>.</closer> <signed rend="right">Dein Vater und Fd AMB</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">ein paar Stunden nachdem ich Dich neulich um Nachrichten von <persName xml:id="persName_6661a335-918c-416d-b881-e1115adfc651">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName> fragte, empfing ich von <persName xml:id="persName_4d06c918-8b4b-42ec-8c23-d4a357dbf004">Mary<name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName> einen unglaublich hübschen deutschen Brief,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c6c9e7d-ccad-4ff4-8cd9-a8ab98c962c8" xml:lang="de">von Mary einen unglaublich hübschen deutschen Brief – wohl die Antwort auf Abraham Mendelssohn Bartholdys deutschen Brief an Mary Alexander vom 14. Oktober 1833 (Abdruck in englischer Übersetzung bei Boyd Alexander, Some Unpublished Letters of Abraham Mendelssohn and Fanny Hensel, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 12 f.).</note> auf den ich dieser Tagen antworte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3925730-076c-402b-8347-05b714973ca9" xml:lang="de">auf den ich dieser Tagen antworte – Abraham Mendelssohn Bartholdys Antwortbrief an Mary Alexander vom 13. und 19. Januar 1834 ist ebenda in englischer Übersetzung abgedruckt (S. 13-18).</note></p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es ist wahrhaft edel von mir, o Felix! daß ich nicht ein bischen eifersüchtig auf Miss <persName xml:id="persName_9bb0e52e-d122-47bb-9c87-56d338be375b">Mary<name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName> bin, obgleich <persName xml:id="persName_a9ecbc79-2697-4170-81a3-31a7ca9f124e">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> in einer Art Extase über sie schwebt (nicht über <hi n="1" rend="underline">ihr</hi>!) Ja ich treibe die Großmuth so weit, <hi rend="latintype">dito</hi> entzückt zu sein, <unclear reason="covering" resp="SP">sie</unclear> mir überaus lieblich zu denken, und Dir ein Stück Brief zu kopiren. „Von Felix selbst haben wir erst neulich <unclear reason="covering" resp="SP">gehört</unclear> aber <persName xml:id="persName_163dd693-11f6-4c44-ae05-f367b94a434f">H. Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> der vor einigen Wochen in Düß. gewesen ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3dee95aa-f49d-443b-bb8e-cc9d37e87018" xml:lang="de">H. Kling. der vor einigen Wochen in Düß. gewesen ist – Carl Klingemann hatte sich vermutlich vom 2. bis zum 25. November 1833 in Düsseldorf aufgehalten.</note> hat uns gesagt daß sein Freund so vergnügt als irgend möglich war und am fleißigsten arbeitete, wovon viel zu hoffen ist. Man hat <title xml:id="title_50e1ec16-4438-4666-afda-916b430e1da1">ein sehr unbefriedigendes Bildniß v. ihm<name key="PSN0111682" style="hidden" type="author">Hamerton, Robert Jacob (?-1891)</name><name key="CRT0108941" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Lithographie 1833)</name></title> in dem mus. gem für 1834 herausgegeben; ich wünsche fast, daß es schlechter wäre, denn die Züge sind ziemlich gut getroffen, aber es ganz und gar im Geiste – er sieht gleichwie einen empfindsamlichen liebeskranken Jüngling aus – (krank aber allein <hi rend="latintype">pour l’amour de ses propres beaux yeux</hi>!)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b681eabd-7f0f-4400-8788-bec72e218825" xml:lang="fr ">pour l’amour de ses propres beaux yeux – frz., um seiner eigenen schönen Augen willen.</note> oder wie eine Dame mir gesagt hat „<hi rend="latintype">it is Mr. F. M. with his brain left out</hi>!“ – Ist dies Bild nach <persName xml:id="persName_c0109439-9b22-4bd2-8fbf-ec4a7a6cd135">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_966ab92a-0f73-4c85-98cc-e48f944d4c8e" xml:lang="de">Ist dies Bild nach Hensel – Im August 1833 bestellte Mendelssohn bei Wilhelm Hensel ein Bleistiftporträt, da Nicolas Mori im Musical Gem. A Souvenir for 1834 ein Bild des Komponisten abdrucken wollte. Nach dieser Vorlage entstand die Lithographie von Robert Jacob Hamerton, die in der Musical Gem erschien. Die Lithographie Hamertons befindet sich in D-B, Musikabteilung, MA BA 329; vgl. Klein, Das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin, S. 31, und Brief fmb-1833-08-26-01 (Brief Nr. 780) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Rotterdam, 26. August 1833.</note> und wie soll er sein Geld bekommen? – Wärst Du ein antwortender Mensch – </p> <p><seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Danke der lieben <persName xml:id="persName_6a06104b-2ee5-4b3d-b1fc-0573b6f66d44">Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden" type="person">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> <unclear reason="covering" resp="SP">tausendmal</unclear> für ihre gütige Besorgung und freundliches Schreiben: ich schickte <persName xml:id="persName_e18fddd4-42d7-460f-8353-76eec6a564f1">ihrer Schwester Friedl.<name key="PSN0111208" style="hidden" type="person">Friedländer, Rebekka (1775-1857)</name></persName> sogleich das Geld, nach Abzug v. 20 Sbg.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_31201348-ed49-4d14-8359-640300271e1b" xml:lang="de">20 Sbg. – 20 Silbergroschen.</note> die <persName xml:id="persName_2b0ae499-b759-42a9-a1d5-d17163b0bccd">Rebecka<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ausgelegt. Ich höre mit wahrer Theilnahme, daß <persName xml:id="persName_62e27158-e345-40c7-9ebd-ee11b24e9d6d">Pauline<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> beste Hoffnungen hat, und es freut mich für alle, auch für Dich, daß dies ein Motiv mehr für sie ist, länger dort zu bleiben. – <persName xml:id="persName_7582000f-4f86-49ae-9040-0836f33c614b">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_77579cab-044a-4f80-a4f1-f4acc58f1bfd">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_01674bd8-6ba6-4be0-aa1c-3737c088535b" xml:lang="de">Fannys Sonntag – Fanny Hensels Sonntagsmusik am 22. oder 29. Dezember 1833. </note> war sehr brillant durch <persName xml:id="persName_fe2abf4b-1e19-4db3-b99d-0cf928f8c52c"><persName xml:id="persName_bfa61da7-1feb-4e2f-971e-d7adf98ab39a">Ganzens<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name></persName><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName>, <persName xml:id="persName_19e618d6-c422-46dd-83ea-fd718b2f7708">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName>, <persName xml:id="persName_b3661319-853e-4e95-aa1e-4de9d13a0ffa">Maurer<name key="PSN0113132" style="hidden" type="person">Maurer, Ludwig Wilhelm (Louis) (1789-1878)</name></persName> , <persName xml:id="persName_dde47fbf-61ef-4387-8e86-a717cc971e9a">Kubelius<name key="PSN0116460" style="hidden" type="person">Cubelius, August Ferdinand (1798-?)</name></persName> und 1 Kontrabaß den sie sich spendirt; sie spielte <title xml:id="title_84103283-77f6-4749-8524-36c60a8e3b8b">Hummels Quintett<name key="PSN0112147" style="hidden" type="author">Hummel, Johann Nepomuk (1778–1837)</name><name key="CRT0111657" style="hidden" type="music">Quintett es-Moll für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier, op. 87</name></title> und <title xml:id="title_42dc313d-9e14-4d48-b2d9-8a1dcdf8f2bf">1 Mozartsches Koncert<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110101" style="hidden" type="music">Klavierkonzert d-Moll, KV 466</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2a6d576-9feb-4633-842b-85623d81d940" xml:lang="de">1 Mozartsches Koncert – Dass es sich um Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert d-Moll, KV 466, handelt, geht aus Fanny Hensels Tagebucheintrag vom 17. Januar 1834 hervor (Hensel, Tagebücher, s. 49).</note> die <persName xml:id="persName_275adab3-fd4c-4a5b-a5d3-fffd673e0d92">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> sang die Arie und 1 Duett aus <title xml:id="title_afcfc22f-608b-4a07-8def-3f7fa6e767bb">Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fdb890ef-535a-4f4b-a9d5-afc37da93c13" xml:lang="de">die Arie und 1 Duett aus Fidelio – Bei der Arie handelt es sich entweder um die Sopran-Arie der Marzelline »O wär ich schon mit dir vereint« im zweiten Auftritt des ersten Akts oder um die Arie der Leonore »Komm, Hoffnung, lass den letzten Stern« im sechsten Auftritt des ersten Aktes des Fidelio op. 72; als Duett kommen vier verschiedene infrage.</note> <persName xml:id="persName_5d09f902-16e8-430f-b2de-2f44c17828a3">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> macht große Fortschritte im Spiel. Meine <hi rend="latintype">soirée</hi> war auch schön durch die liebenswürdige <persName xml:id="persName_890c9005-41e2-42b9-84cd-5bd495b03d63">Familie Arconati-Visconti<name key="PSN0116064" style="hidden" type="person">Arconati Visconti, Familie von → Giuseppe A.-V.</name></persName> (verbannte Mailänder, trotz des <hi rend="latintype">marquisats</hi> hier meist mit Gelehrten und Kaufleuten umgehend) den griechischen <persName xml:id="persName_f1751df2-df4d-412a-a4af-872324d928d7">Grafen Lenzi<name key="PSN0112780" style="hidden" type="person">Lunzi, Ermanno Conte (1806-1868)</name></persName>, <persName xml:id="persName_9131eb22-0096-43da-99fb-7e3502c917ed">General Braun<name key="PSN0110097" style="hidden" type="person">Braun, Johann Carl Ludwig (1771-1835)</name></persName>, <persName xml:id="persName_19bf1d28-2203-4ec7-a47d-71a45f6d6bd4">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_ee51c29b-dd1d-49ec-af79-1351e0a1db53">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c1199a1a-6dbb-4b69-90fd-e5c2a84ba0b3">Alex.<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> und <persName xml:id="persName_03afd16b-506f-4249-907e-604bd7f5104d">Mariane<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c1b5617e-d970-45e3-ac9a-2e07bed40ce4">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName>, <persName xml:id="persName_ca9cdce0-9b42-4290-ba8a-6d43fef06e37">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_c7ea3202-e01a-415f-9769-34082af3876d">Heydemann<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name><name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName>, <persName xml:id="persName_47bfcaa4-2737-48f7-8363-9de329afa9ab">Süßmann<name key="PSN0118391" style="hidden" type="person">Sußmann, A.</name></persName> <hi rend="latintype">etc</hi>. <date cert="high" when="1833-12-31" xml:id="date_ae263058-8977-45b1-a7cf-c008a7ececd1">Abends vorher</date> hörten wir <title xml:id="title_701ab5f0-fa64-40f5-af1d-4b42b6c04d76">Dein Quintett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ofgvfhv4-oovv-rowh-k7yy-08by7fbtbppv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title> bei <persName xml:id="persName_1e863be1-dc4f-4b48-8c2f-a7ab54d84d00">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> und waren dann bei Steffens. – <persName xml:id="persName_df5c73e5-1fce-4a85-a01c-65385f6fff87">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> fährt sogleich nach Oranienburg, wo <persName xml:id="persName_4e30d988-151b-4db4-beb2-e0108aca12d8">Hempel<name key="PSN0111870" style="hidden" type="person">Hempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836)</name></persName> einen großen Ball giebt und ihm <hi rend="latintype">carte blanche</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ac737937-c4fc-4c55-b4af-ae02a6b96949" xml:lang="fr ">carte blanche – von frz. donner carte blanche à quelqu’un, jemandem freie Hand lassen; hier: freier Zutritt.</note> für noch 3 Gäste geschickt, er nimmt die <persName xml:id="persName_30ac188f-8d2d-4168-a52b-effc45bd15b5">Heydemänner<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name><name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName> und 1 aus dem <hi rend="latintype">comptoir</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c9e1db17-eb03-40ee-b36d-528948f7f471" xml:lang="fr ">comptoir – frz., hier: Bankhaus.</note> mit. Das Wetter ist schauderhaft; mit Ausnahme zweier Tage, regnet und stürmt <unclear reason="covering" resp="SP">es</unclear> fortwährend, und ist jetzt um 1 Mittags so finster, daß man kaum schreiben kann. – Daß Du glücklich in <placeName xml:id="placeName_46671456-d44f-4098-b105-92b2a33f10ab">Bonn<settlement key="STM0100103" style="hidden" type="locality">Bonn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angekommen bist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_34d409c1-5150-418d-9468-bf2233661a32" xml:lang="de">Daß Du glücklich in Bonn angekommen bist – Mendelssohn verbrachte das Weihnachtsfest 1833 bei seinem Cousin Georg Benjamin Mendelssohn und dessen Ehefrau Rosamunde Ernestine Pauline in Bonn.</note> erfahr ich eben v. <persName xml:id="persName_6d864ea5-f2cd-441c-942e-3e303191b07f">Alex<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>., der mich nebst andern Gratulanten stört. <seg type="closer">Prosit Neujahr mein Herz!</seg> – Einliegenden Zettel bittet <persName xml:id="persName_8f73d0be-274a-48de-b135-d0a0a1725e7d">Becker<name key="PSN0109751" style="hidden" type="person">Becker, Ferdinand Wilhelm (1805-1834)</name></persName> zu beantworten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_85fce254-a37f-408b-baf1-bfabb11a2f87" xml:lang="de">Einliegenden Zettel bittet Becker zu beantworten – Brief gb-1834-01-01-02 Ferdinand Wilhelm Becker an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, vor dem oder am 1. Januar 1834. </note> Sein <persName xml:id="persName_cc3ac685-aea7-4be8-8be8-1187ad4dee0b">Schwiegervater<name key="PSN0117988" style="hidden" type="person">Roedlich, Hieronymus Franz Seraph von (1767-1833)</name></persName> ist am Weihnachtsabend gestorben; was sagst Du zu Bruder Tod?</p> <signed rend="right"><add resp="SP" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113108" resp="author" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113108" resp="writer" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</docAuthor> <p style="paragraph_right"><seg type="closer">Pros’t Neujahr!</seg></p> <signed rend="right">A. B. Marx,</signed> <signed rend="right">Custos a. d. Spree</signed> </div> </body> </text></TEI>