gb-1833-12-26-02
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Berlin, 26. Dezember 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Am Tage unsrer Hochzeit, der sich heut d.
ce sont les épines du métier! indeß wird das Bewußtsein Dich belohnen, daß Du auch mit kleinen Mitteln viel bewirken kannst, und was Du als Theaterdirigent durch Selbsterfahrung lernst, wird Dir nicht verloren. Also Kopf oben, Muth im Herzen, Vertrauen zum Beßern! – Auf Deine
Unser Festsehr schön und von allen Seiten gelungen, außer daß mein allerliebster Schatz fehlte. Auf die Gefahr hin, daß Du vom agrémens Sachen ausgestattet; das Hübscheste aber waren die beiden Verkäuferinnen in ländlicher Tracht, mit schwarzen Tüchern deren Zipfel kleidsam ins Gesicht hingen, auf dem Kopfe; sie lockten die Leute mit hundert Scherzen und anmuthigen Redensarten herbei. Da hingen und lagen Bücher und Kupferstiche, Blumen und Schleier, Hut und Kinderhäubchen, Kleider und Tücher, Gläser und Taßen, Schmuck und Häuslichkeiten. Ich theile Dir auch einige Verschen mit, welche die Herrlichkeiten begleiteten. Par exemple
(Für
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(Für mich.) Bist Du gut?
Beiß in den neuen Hut.
(Für Dirichlet mit einem
Nimm den kleinen Bonaparten
Du kannst lang auf einen größern warten.
1 Schleier f.
1 gemachte cravate f.
Werde mager,
Sonst bist Du zu dick
Für diesen Strick.
Fanny an Dir.
Die Glocke hat Kriegsschule
geschlagen.Für chocolade hingen.
Am Epheu.
Wie neu!
Kriechen Käfer und Schnecken
Die schmecken
Rebecken.
Paul bekam v. Fanny „Kurzgefaßte Geschichte v. Frankreich. Magentaschenausgabe.“ Sie bestand aus 1 weißen und 1 trikolor Fähnchen.Dir.attrapen, Späße, Naschwerk etc. Endlich reklamirte ich auch Aufmerksamkeit, schalt auf die Leute die dem jungen Volk nachliefen und auf die alte Frau nicht hören wollten, und setzte mich unter dem, nach Art der Hökerinnen aufgespannten Regenschirm, von meinen Tischen umgeben. Vater bekam 1 Sammtweste, Hensel v. Dir. Fußdecken, Beckchen 1 hellgrünes Thibet Kleid, mock turtle drin und sie fand schöne Blondenermel. Ein Valide v. den Pupsten. Schon sein Zettel war höchst komisch; goutirt, kam nicht aus dem Lachen, so wie auch Herr Decker gemeldet wurde und wer trat herein? toilettenapparat gab, unter dem der feingezahnte Kamm – mit goldnen Buchstaben – Leisekamm, bezeichnet ist. Auf einem Handspiegel waren wieder alle emblême v. Sylphen, Elfen, Lilien und Lotos erschöpft. Zwei Tauben gurgeln sich um 8, und nippen Frühstück um 9. – Quant au moral gehört hieher, daß der
Louisgekauft.
Dir.
Monseigneur j’attendrai, ergattert immer etwas. –
, worin Satire und Skandale mit vollen Händen ausgestreut sein sollen. Er ist bei den Herrnhutern erzogen (ist eben nicht zu merken) und läßt Lieder abdrucken die sonst gesungen wurden, jetzt aber verpönt sind, und an Unanständigkeit denTutti Frutti
,Voltaire
Péron
etc. überbieten sollen. Sie erscheinen mit griechischen Lettern, damit nur der unartige Theil der Schöpfung sich daran ergötzen könne. Nach
Ueber die Cohen
Lebwohl, HerzensJunge, und sage ob Du etwas à votre intention bekommen?
Directoriats Abends zu trösten, aber auch um Gotteswillen zu bitten, wSapienti sat. Du mußt dieses ohne weiteres einsehn, und hast es auch gewiß nicht gethan. Das Publikum hat Rechte, an denen selbst der Mißbrauch keine repressaillen gest
Es ist finster, ich muß schließen. Ich sehe mit Erwartung Deinem nächsten Brief entgeg
Weißt Du Nichts von Alexanders in
Am Tage unsrer Hochzeit, der sich heut d. 26. Dec. zum 29tenmal erneut, Gruß und Liebe zuvor! Wir erhielten Deinen, zum Weihnachtabend bestimmten Brief erst gestern, bester Felix! und es ist mir nicht unlieb, da Du über den Vorfall im Theater mißvergnügt scheinst, und mich dadurch auch betrübt hast. Wir sind sehr begierig über den weiteren Fortgang, den Du hoffentlich berichten wirst. Es wäre mir leid, wenn Du Dich zu irgend einem heftigen Schritte hinreißen ließest, und die Vorstellung unterbrächest, die man doch am Ende dem beßern Theil des Publikums schuldig ist. Habt Ihr denn keine Polizei, die die Unruhstifter vertreibt? – Es war ein schlechter Dank für die unsägliche Mühe, die Du gehabt haben mußt; ce sont les épines du métier! indeß wird das Bewußtsein Dich belohnen, daß Du auch mit kleinen Mitteln viel bewirken kannst, und was Du als Theaterdirigent durch Selbsterfahrung lernst, wird Dir nicht verloren. Also Kopf oben, Muth im Herzen, Vertrauen zum Beßern! – Auf Deine Zeichnung freu ich mich sehr; die für Fanny war zur Bescheerung gekommen, und ich wünschte mir im Stillen grade etwas von Deiner Hand! so ahndest Du alles in weiter Ferne! Unser Fest war sehr schön und von allen Seiten gelungen, außer daß mein allerliebster Schatz fehlte. Auf die Gefahr hin, daß Du vom Weibertrio alles triplirt unisono hörst, erzähl ich Dir doch. Wir hatten uns den Saal eingetheilt; Paul bekam die Nische, die Schwestern den Theil an den Fenstern, ich die Seite am Sopha. Ein Schirm verdeckte und trennte bis es los ging die departements. Als geöffnet wurde, zog der Aufbau am Fenster die Blicke an. Da stand eine schön drapirte Bude, mit Spiegel und Lampen verziert; auf allen Seiten mit einer Maße kleiner und großer, nützlicher und agrémens Sachen ausgestattet; das Hübscheste aber waren die beiden Verkäuferinnen in ländlicher Tracht, mit schwarzen Tüchern deren Zipfel kleidsam ins Gesicht hingen, auf dem Kopfe; sie lockten die Leute mit hundert Scherzen und anmuthigen Redensarten herbei. Da hingen und lagen Bücher und Kupferstiche, Blumen und Schleier, Hut und Kinderhäubchen, Kleider und Tücher, Gläser und Taßen, Schmuck und Häuslichkeiten. Ich theile Dir auch einige Verschen mit, welche die Herrlichkeiten begleiteten. Par exemple Beckchens Reimereien. (Für Vater) . Ein Zirkel von Dirkel. (Für mich. ) Bist Du gut? Beiß in den neuen Hut. (Für Dirichlet mit einem Napoleon von Eisen. Nimm den kleinen Bonaparten Du kannst lang auf einen größern warten. 3 BatistSchnupftücher für Paul. ) Erlaube mir, zu schnauben Dir. 1 Schleier f. Fanny) Keinen Gürtel! diesen Schleier, reiße mit Gesund entzwei. 1 gemachte cravate f. Hensel) . Schwager! Werde mager, Sonst bist Du zu dick Für diesen Strick. Fanny an Dir., mit einer kleinen Werkuhr. ) Hört ihr Herren und laßt Euch sagen, Die Glocke hat Kriegsschule geschlagen. Für Reb. mit einem Epheufenstervorsetzer an dem Thierchen v. chocolade hingen. Am Epheu. Wie neu! Kriechen Käfer und Schnecken Die schmecken Rebecken. Paul bekam v. Fanny „Kurzgefaßte Geschichte v. Frankreich. Magentaschenausgabe. “ Sie bestand aus 1 weißen und 1 trikolor Fähnchen. Dann ein kleiner Napoleon aus Chokolade, und abermals 1. weiß. und 1. trik. Fähnchen. – Nun erschien Paul als Tabuletkrämer, in einem sehr kleidenden Kostum, las sehr hübsche Verse ab (die ich nicht bei der Hand habe) und theilte viel Sachen aus: Vatern ein Taschenbuch, mir 1 Tischdecke, Dir. 1 Barometer, Fanny 1 Waschtisch, deßen Modellchen er in seinem Kasten trug, Hensel eine kleine Zeichenanstalt und eine Menge attrapen, Späße, Naschwerk etc. Endlich reklamirte ich auch Aufmerksamkeit, schalt auf die Leute die dem jungen Volk nachliefen und auf die alte Frau nicht hören wollten, und setzte mich unter dem, nach Art der Hökerinnen aufgespannten Regenschirm, von meinen Tischen umgeben. Vater bekam 1 Sammtweste, Hensel v. Nathan ebenfalls Westen, Varnhagen und Dir. Fußdecken, Beckchen 1 hellgrünes Thibet Kleid, Luise und Minna H. Kleider, die Predigerin 1 Tischgedeck, Walter 1 Polsterstuhl und Tisch, Sebast. 1 Buch, Spielzeug, Wäsche, Strümpfe, Paul Tücher, die Schüler bunte Taßen, geschliffne Gläser, Frank 2 Glasleuchter mit bunten Steinen. Fanny etwas Porcellan, worunter 1 Terrine; ich sagte ihr, es sei mock turtle drin und sie fand schöne Blondenermel. Gans endlich bekam den Schirm der die Hökerbude bedeckte. Als nun alles vertheilt, besehen und bewundert war, trat Moser als Ein Valide v. den Ziethenschen Husaren auf und forderte Aufmerksamkeit für seine Pupsten. Schon sein Zettel war höchst komisch; Gans las ihn vor und er, der so ungern goutirt, kam nicht aus dem Lachen, so wie auch Varnh. der Verse und Idee des ganzen Spiels nicht genug loben konnte. Erst zeigte er eine Musikbande, höchst grotesk kostumirt und gestellt. Diese, die Menuet, worin Paul die Dame machte und das Urtheil des Paris, waren insbesondre vortrefflich. Kaselowski – Venus, Paul – Paris, Wagner – Lamm unübertrefflich. Die Erklärungen und Zwischengespräche Mosers ungemein witzig, launig, originell; alles in Versen; Einfälle Schlag auf Schlag, sogar das Improvisirte Antworten, wenn einer der Zuschauer mitsprach, kurz, ein wahrhaftes komisches, ächtes Talent. Die Gesellschaft war auch prächtig gestimmt, alles ward belacht und beklatscht. Noch vergaß ich, daß vor dem Puppenspiel Herr Decker gemeldet wurde und wer trat herein? Hensel mit 7 Decken, (für die Schüler) drapirt: Heinrich folgte als Mohr mit andern Geschenken. Zu diesem ächt Henselschen Spaß gehört auch daß er Fannyn einen Kopftoilettenapparat gab, unter dem der feingezahnte Kamm – mit goldnen Buchstaben – Leisekamm, bezeichnet ist. Auf einem Handspiegel waren wieder alle emblême v. Sylphen, Elfen, Lilien und Lotos erschöpft. Zwei Tauben gurgeln sich um 8, und nippen Frühstück um 9. – Quant au moral gehört hieher, daß der Kunstverein die römischen Mädchen am Brunnen für 60 Louis gekauft. Schinkel hat dies veranlaßt, und Fanny freut sich, daß ihre Musiken die er öfters besucht, dazu Gelegenheit gegeben. – In dies Kapitel gehört noch, daß Dir., bei der Vertheilung Gehalte der todten Profeßoren 200 rt. v. d. Universität zubekömmt. Wer hier zu Lande nur sagen kann, Monseigneur j’attendrai, ergattert immer etwas. – Gans kriegt 400 rt. Zulage. – Nächstens erscheint ein Buch vom Fürsten Pückler, Tutti Frutti, worin Satire und Skandale mit vollen Händen ausgestreut sein sollen. Er ist bei den Herrnhutern erzogen (ist eben nicht zu merken) und läßt Lieder abdrucken die sonst gesungen wurden, jetzt aber verpönt sind, und an Unanständigkeit den Aristophanes, Voltaire, Péron etc. überbieten sollen. Sie erscheinen mit griechischen Lettern, damit nur der unartige Theil der Schöpfung sich daran ergötzen könne. Nach Zelters Sorge für die bürgerliche Welt tritt doch nun einer auf, der den Hof ärgern will. In Weimar sind sie himmlisch naif, und wundern sich, wie das Buch hier solchen Anstoß giebt, und was den Recensenten im Hamburger Börsenhallenbeiblatt zu so strengem Gericht vermögen konnte. Auch die Zelterschen Töchter sind wie aus den Wolken gefallen; sie bildeten sich ein, jeder der drin genannt werde, müße über die Ehre entzückt sein. Ueber die Familie Cohen war ich falsch berichtet; die Tochter in Holland ist nicht tod, nur sehr krank, und die treue Mlle. Heyn ist zu ihr gereist, auch dort glücklich angekommen. Schon 2 mal hatte die Verstorbene kleine Anfälle vom Schlage, an deßen Wiederholung sie auch geendet. Ich habe Betsy besucht, die durch die Ankunft ihres Bruders etwas aufgerichtet ward. Varnhagen benimmt sich mit der größten Theilnahme und Freundschaft. Es ist recht selten und daher doppelt erhebend, bei dergl. Glückswechsel aller Theile solche Empfindungen dauern zu sehen. – So finde ichs hübsch, daß ein Buch in die Ferne hinwirkt und Unbekannte zu gütiger Thatbezeigung auffordert. Ein Profeßor Scheidler in Jena, den Varnh. gar nicht kennt, hat ihm eine golden Busenschleife „für die gute treue Dorn“ zu Weihnachten geschickt. Lebwohl, HerzensJunge, und sage ob Du etwas à votre intention bekommen? Lea Mendelssohn Bartholdy Für heute Nur 2 Worte lieber F. um Dir im voraus für Dein Geschenk zu danken, und Dich wegen der fatalen Störung Deines ersten Directoriats Abends zu trösten, aber auch um Gotteswillen zu bitten, wozu es freilich für diesesmal zu spät wäre, den Gedanken aufzugeben, bei der Wiederhohlung der Ungebühr, den Platz zu verlaßen, und die Aufführung zu unterbrechen, das wäre ein großer Fehler, und Du hättest das Recht nicht, und würdest vielmehr das Unrecht beschönigen. Sapienti sat. Du mußt dieses ohne weiteres einsehn, und hast es auch gewiß nicht gethan. Das Publikum hat Rechte, an denen selbst der Mißbrauch keine repressaillen gestattet. Es ist finster, ich muß schließen. Ich sehe mit Erwartung Deinem nächsten Brief entgegen und schreibe Dir selbst bald wieder. Heute habe ich einen Brief an Klingemann angefangen. Leb wohl und glücklich und meiner eingedenk Dein Vater. Weißt Du Nichts von Alexanders in London?
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-12-26" xml:id="date_0244a6db-4364-4278-aded-4cabd8ebe14a">26. 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Es wäre mir leid, wenn Du Dich zu irgend einem heftigen Schritte hinreißen ließest, und die Vorstellung unterbrächest, die man doch am Ende dem beßern Theil des Publikums schuldig ist. Habt Ihr denn keine Polizei, die die Unruhstifter vertreibt? – Es war ein schlechter Dank für die unsägliche Mühe, die Du gehabt haben mußt; <hi rend="latintype">ce sont les épines du métier</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_32a7f57f-c287-4be2-91b4-6a63515a5d77" xml:lang="fr ">ce sont les épines du métier! − frz., das sind die Dornen des Berufs!</note> indeß wird das Bewußtsein Dich belohnen, daß Du auch mit kleinen Mitteln viel bewirken kannst, und was Du als Theaterdirigent durch Selbsterfahrung lernst, wird Dir nicht verloren. Also Kopf oben, Muth im Herzen, Vertrauen zum Beßern! – Auf Deine <title xml:id="title_c83294f2-9256-4e86-ad72-a488d32fdb88">Zeichnung<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bsdnkzpo-nf9o-jecg-0lil-w34t30xslb1w"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100725" style="hidden">Die Kathedrale von Durham, [Februar 1830 / Dezember 1833]; D-B, Musikabteilung, MA BA 188,39<idno type="MWV">AQ 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> freu ich mich sehr;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_49f8bcc2-ffb1-421c-babb-09cb814ced69" xml:lang="de">Auf Deine Zeichnung freu ich mich sehr – Im o. g. Brief vom 20. Dezember 1833 kündigte Mendelssohn »ein kleines Bild, das alte wohlbekannte Durham«, an. Gemeint ist das Aquarell Die Kathedrale von Durham MWV AQ 1 (D-B, Musikabteilung, MA BA 188,39. Abbildung in Todd, Felix Mendelssohn Bartholdy, nach S. 384, Abb. 2, und in Felix Mendelssohn Bartholdy zum 200. Geburtstag, S. 63). Es geht auf Mendelssohns Zeichnung Durham 24 July (Regen) MWV-VB ZB 6, fol. 10r, vom 24. Juli 1829 zurück (GB-Ob, M.D.M. d. 2, fol. 10r). Am 16. Januar 1834 teilt Mendelssohn mit, dass er das Bild noch nicht abschicken konnte, da ihm beim Ausführen des Himmels »ein Unglück passirt« sei; vgl. Brief fmb-1834-01-16-01 (Brief Nr. 843) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 16. Januar 1834 (Z. 79). Lea Mendelssohn Bartholdy hat das Geschenk erst am 14. Februar 1834 erhalten (siehe Brief gb-1834-02-14-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 13. und 14. Februar 1834).</note> <title xml:id="title_58fa1257-1106-4025-a663-ce450c503dd9">die für Fanny<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zbthiahi-d28z-gcu7-c1yp-0plpvfogkk5k"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100731" style="hidden">Landschaft, [vor dem oder am 14. November 1833]; Standort unbekannt<idno type="MWV">AQ 10*</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4cd5652c-874d-458a-988d-9d736c4ac549" xml:lang="de">die für Fanny − das Aquarell einer Landschaft MWV AQ 10*; siehe Brief gb-1833-12-26-01 Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy, 26. Dezember 1833, Z.: »Die Landschaft von Dir«.</note> war zur Bescheerung gekommen, und ich wünschte mir im Stillen grade etwas von Deiner Hand! so ahndest Du alles in weiter Ferne!</p> <p>Unser Fest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_20182a8e-8de7-4c75-93f1-5a5f8ca5c7e6" xml:lang="de">Unser Fest − der Weihnachtsabend, Dienstag, den 24. Dezember 1833. Siehe auch Fanny Hensels ausführliche Beschreibung in Brief gb-1833-12-26-01 Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Bonn, Berlin, 26. Dezember 1833.</note> war <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> schön und von allen Seiten gelungen, außer daß mein allerliebster Schatz fehlte. Auf die Gefahr hin, daß Du vom <persName xml:id="persName_8b6b5411-0d1c-42f5-bfc4-16c7d4fecce1">Weibertrio<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> alles triplirt unisono hörst, erzähl ich Dir doch. Wir hatten uns den Saal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff4990e4-6c32-4871-827c-7278772a9953" xml:lang="de">den Saal – wohl das Mittelzimmer mit drei großen Bogen, das Lea Mendelssohn Bartholdy im ersten Stock des Vorderhauses der Leipziger Straße 3 bewohnte (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 51).</note> eingetheilt; <persName xml:id="persName_88f9b9fa-c2dd-428d-bd61-47f4a8aa2f3b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> bekam die Nische, die <persName xml:id="persName_53cf1ad5-51ab-4efa-8a09-be09b04100d8">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> den Theil an den Fenstern, ich die Seite am Sopha. Ein Schirm verdeckte und trennte <add place="above">bis es los ging<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> die departements. Als geöffnet wurde, zog der Aufbau am Fenster die Blicke an. Da stand eine schön drapirte Bude, mit Spiegel und Lampen verziert; auf allen Seiten mit einer Maße kleiner und großer, nützlicher und <hi rend="latintype">agrémens</hi> Sachen<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d7fbeb27-f1cb-4a23-862a-3d7061179b49" xml:lang="fr ">agrémens Sachen – annehmlicher Sachen; von frz. agréments, Annehmlichkeiten.</note> ausgestattet; das Hübscheste aber waren die beiden Verkäuferinnen in ländlicher Tracht, mit schwarzen Tüchern deren Zipfel kleidsam ins Gesicht hingen, auf dem Kopfe; sie lockten die Leute mit hundert Scherzen und anmuthigen Redensarten herbei. Da hingen und lagen Bücher und Kupferstiche, Blumen und Schleier, Hut und Kinderhäubchen, Kleider und Tücher, Gläser und Taßen, Schmuck und Häuslichkeiten. Ich theile Dir auch einige Verschen mit, welche die Herrlichkeiten begleiteten. <hi rend="latintype">Par exemple</hi> <persName xml:id="persName_5a4e4319-1c77-482d-81ba-395248ba0b1c">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Reimereien.</p> <p style="paragraph_without_indent">(Für <persName xml:id="persName_8c7e5708-1c2d-4ea3-82f5-41e1f7d0353e">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>). Ein Zirkel</p> <p>von <persName xml:id="persName_68bbf6b1-3a94-4b99-80a0-4759253be9c4">Dirkel<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b8a362e5-5a07-4953-ae32-459d05e029ac" xml:lang="de">Dirkel − Kompositum aus den Namen Dirksen (für den Mathematiker Enno Heeren Dirksen) und Dirichlet (für den Mathematiker Johann Peter Gustav Lejeune Dirichlet). Gemeint ist letztere Person. Vgl. auch Brief gb-1835-10-08-01 Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 8. Oktober 1835.</note>.</p> <p style="paragraph_without_indent">(Für mich.) Bist Du gut?</p> <p>Beiß in den neuen Hut.</p> <p style="paragraph_without_indent">(Für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a2c208cb-5dd5-45e4-a7b1-b47ccabbc918">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> mit einem <persName xml:id="persName_0e8e2f5f-1dc0-46b3-839d-e8436fed0178">Napoleon<name key="PSN0111152" style="hidden" type="person">Frankreich, Napoléon I. Bonaparte von (1769-1821)</name></persName> von Eisen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a140f331-975c-4f8f-8d3f-f1ecceb41f47" xml:lang="de">(Für Dirichlet … Eisen. – rechts neben der Passage »(Für Vater). … neuen Hut.« notiert; die schließende Klammer fehlt.</note></p> <p>Nimm den kleinen Bonaparten</p> <p>Du kannst lang auf einen größern warten.</p> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>3 BatistSchnupftücher für <persName xml:id="persName_45eaebc9-0b59-4a7a-8b9a-c82764cc18b9">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>.) Erlaube mir, zu schnauben Dir.</p> <p style="paragraph_without_indent">1 Schleier f. <persName xml:id="persName_2466211c-7f7d-4d58-9a6d-17a78ae68788">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>) Keinen Gürtel! diesen Schleier, reiße mit Gesund entzwei.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c8fc3c38-099b-4318-8d16-12bb413e961e" xml:lang="de">Keinen Gürtel! diesen Schleier, reiße mit Gesund entzwei – Anspielung auf Friedrich Schillers Ballade Das Lied von der Glocke, in der es heißt: »Mit dem Gürtel, mit dem Schleier / Reißt der schöne Wahn entzwei.«</note></p> <p style="paragraph_without_indent">1 gemachte <hi rend="latintype">cravate</hi> f. <persName xml:id="persName_dea8ae1d-4b83-46ce-b29e-3cb90412446b">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>). Schwager!</p> <p>Werde mager,</p> <p>Sonst bist Du zu dick</p> <p>Für diesen Strick.</p> <p style="paragraph_without_indent">Fanny an <persName xml:id="persName_53829945-3f7c-4982-8fc7-08d0f827d9a4"><hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, mit einer kleinen Werkuhr.) Hört ihr Herren und laßt Euch sagen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_50bb9f88-7402-448c-a55b-be4f8a815aed" xml:lang="de">Hört ihr Herren und laßt Euch sagen − Beginn des Nachtwächterlieds: »Hört ihr Herren, und laßt euch sagen, / Unsre Glock’ hat Zehn geschlagen«.</note></p> <p>Die Glocke hat Kriegsschule<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_95cf7646-db4a-41b7-a6c5-62c58951c76c" xml:lang="de">Dir. … Kriegsschule – Peter Gustav Lejeune Dirichlet war seit 1831 Professor an der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin.</note> geschlagen. </p> <p style="paragraph_without_indent">Für <persName xml:id="persName_e102041a-1f9c-470a-a144-d82fc803e9f1">Reb.<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> mit einem Epheufenstervorsetzer an dem Thierchen v. <hi rend="latintype">chocolade</hi> hingen.</p> <p>Am Epheu.</p> <p>Wie neu!</p> <p>Kriechen Käfer und Schnecken</p> <p>Die schmecken</p> <p>Rebecken.</p> <p style="paragraph_without_indent">Paul bekam v. Fanny „Kurzgefaßte Geschichte v. Frankreich. Magentaschenausgabe.“ Sie bestand aus 1 weißen und 1 trikolor Fähnchen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_74bf16be-ae63-4f7b-8a5b-51bbb55df351" xml:lang="de">trikolor Fähnchen – Trikolore: die dreifarbige französische Nationalflagge.</note> Dann ein kleiner Napoleon aus Chokolade, und abermals 1. weiß. und 1. trik. Fähnchen. – Nun erschien Paul als Tabuletkrämer, in einem sehr kleidenden Kostum, las sehr hübsche Verse ab (die ich nicht bei der Hand habe) und theilte viel Sachen aus: Vatern ein Taschenbuch, mir 1 Tischdecke, <persName xml:id="persName_c3e7207c-c701-436a-9608-a68aa76ddfe7"><hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> 1 Barometer, Fanny 1 Waschtisch, deßen Modellchen er in seinem Kasten trug, Hensel eine kleine Zeichenanstalt und eine Menge <hi rend="latintype">attrapen</hi>, Späße, Naschwerk <hi rend="latintype">etc</hi>. Endlich reklamirte ich auch Aufmerksamkeit, schalt auf die Leute die dem jungen Volk nachliefen und auf die alte Frau nicht hören wollten, und setzte mich unter dem, nach Art der Hökerinnen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8595edd0-7dde-4996-bca0-1d6084108a09" xml:lang="de">Hökerinnen – Marktverkäuferinnen, die ihre Waren in kleinen als Hökerstand bezeichneten Buden feilboten.</note> aufgespannten Regenschirm, von meinen Tischen umgeben. Vater bekam 1 Sammtweste, Hensel v. <persName xml:id="persName_730e2cb0-5da1-4cfe-ae43-bd6c18e4f6d7">Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> ebenfalls Westen, <persName xml:id="persName_8a353c71-cdaa-4ffb-8297-c64f16a669e4">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> und <hi rend="latintype">Dir</hi>. Fußdecken, Beckchen 1 hellgrünes Thibet Kleid, <persName xml:id="persName_c601c35c-7e74-428e-bbf8-0095eaf049ca">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b47e945a-d087-49d8-9ce9-72bdb31e0e2a">Minna H.<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> Kleider, die <persName xml:id="persName_b047a93e-0439-4c6f-b137-e0301e6761b0">Predigerin<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> 1 Tischgedeck, <persName xml:id="persName_8e36cfab-2826-4257-8ceb-66e759da95d2">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> 1 Polsterstuhl und Tisch, <persName xml:id="persName_b9498d6a-a80f-4812-b77a-e51438e2fa3b">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. 1 Buch, Spielzeug, Wäsche, Strümpfe, <persName xml:id="persName_11e6bd80-ce2f-484d-99aa-423090eaf0da">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Tücher, die Schüler<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2fbae5c-ad1d-4404-b812-e2a0e573df91" xml:lang="de">Die Schüler − die anwesenden Malschüler von Wilhelm Hensel. Siehe Themenkommentar Schüler von Hensel / Atelier. </note> bunte Taßen, geschliffne Gläser, <persName xml:id="persName_cc672111-0395-4b6d-b5f8-455b2dc8d4ae">Frank<name key="PSN0111116" style="hidden" type="person">Franck, Friedrich Albert (1809-1896)</name></persName> 2 Glasleuchter mit bunten Steinen. Fanny etwas Porcellan, worunter 1 Terrine; ich sagte ihr, es sei <hi rend="latintype">mock turtle</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_510a28ba-f189-459f-b49b-906b28d3cc67" xml:lang="en">mock turtle – von engl. mock turtle soup, falsche Schildkrötensuppe (aus Kalbskopf); von engl. mock, nachgemacht, und engl. turtle, Schildkröte.</note> drin und sie fand schöne Blondenermel.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_15f7820c-2f20-42f7-83f1-4029d6d54f99" xml:lang="de">Blondenermel – Spitzenärmel; von Blonde, feine Spitze aus Seide.</note> <persName xml:id="persName_569b6f1f-b852-45ee-9ebb-4b600f9b4466">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> endlich bekam den Schirm der die Hökerbude bedeckte. Als nun alles vertheilt, besehen und bewundert war, trat <persName xml:id="persName_2f3136a3-9da0-4396-8bed-a9c6510620fd">Moser<name key="PSN0113449" style="hidden" type="person">Moser, Julius (1805-1879)</name></persName> als <hi n="1" rend="underline">Ein</hi> <hi n="1" rend="underline">Valide</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2c00ab36-01db-41d4-b497-d4fbc0a0ed8f" xml:lang="de">Ein Valide – Lea Mendelssohn Bartholdy meinte einen Invaliden. </note> v. den <persName xml:id="persName_cd0a8db8-0dd7-408c-b28e-99da2ab043b0">Ziethenschen<name key="PSN0118702" style="hidden" type="person">Zieten, Hans Joachim von (1699-1786)</name></persName> Husaren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_02c39e86-9435-40d0-bc2c-66565d338a4d" xml:lang="de">den Ziethenschen Husaren – Hans Joachim von Zieten führte seit 1741 ein eigenes Husarenregiment, mit dem er an verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen teilnahm. Das berühmte Regiment bestand bis 1918.</note> auf und forderte Aufmerksamkeit für seine <hi n="1" rend="underline">Pup</hi>sten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_65c937f0-30f8-4196-aee1-3aec5633c975" xml:lang="de">Pupsen – Puppen (von lat. pupa, Pupe, Puppe), gemeint ist ein Puppenspiel; oder berlinerisch Puppe für »Redensarten« (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. VII, Leipzig 1889, Sp. 2246).</note> Schon sein Zettel war höchst komisch; <persName xml:id="persName_ae6063e9-5787-4f9e-bc77-7b799f11cc9b">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> las ihn vor und er, der so ungern <hi rend="latintype">goutirt</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ced81167-0115-43ab-ba79-83ccee694f29" xml:lang="de ">goutirt – von frz. goûter, kosten; hier: Gefallen an etwas finden.</note> kam nicht aus dem Lachen, so wie auch <persName xml:id="persName_430e7e0f-e0d0-4276-8941-c673fff3e105">Varnh.<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> der Verse und Idee des ganzen Spiels nicht genug loben konnte. Erst zeigte er eine Musikbande, höchst grotesk kostumirt und gestellt. Diese, die Menuet, worin Paul die Dame machte und das Urtheil des Paris,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4a8ddca2-cf67-49a6-8a4c-5ba38819b28e" xml:lang="de">das Urtheil des Paris – Göttergeschichte aus der antiken Mythologie um den Streit, welche der drei Göttinnen Hera (Juno), Aphrodite (Venus) oder Athene (Minerva) die schönste sei. Der als Hirte lebende trojanische Königssohn Paris wählte Aphrodite. Erstmals taucht die Geschichte in Homers Ilias auf.</note> waren insbesondre vortrefflich. <persName xml:id="persName_c8845578-6026-4786-bd53-98163b92a633">Kaselowski<name key="PSN0112320" style="hidden" type="person">Kaselowsky, August Theodor (1810-1891)</name></persName> – Venus, Paul – Paris, <persName xml:id="persName_ae2cd30c-8303-4c96-806f-8e682f97204b">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName> – Lamm<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fab0ba0e-df62-43ce-9b36-976f3dfdd65e" xml:lang="de">Lamm – hier: liebevolle Bezeichnung für einen sanften, unschuldigen Menschen.</note> unübertrefflich.<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Die Erklärungen und Zwischengespräche <persName xml:id="persName_0e5c57ad-8b3f-4376-ba53-5f2b986deb4f">Mosers<name key="PSN0113449" style="hidden" type="person">Moser, Julius (1805-1879)</name></persName> ungemein witzig, launig, originell; alles in Versen; Einfälle Schlag auf Schlag, sogar das Improvisirte Antworten, wenn einer der Zuschauer mitsprach, kurz, ein wahrhaftes komisches, ächtes Talent. Die Gesellschaft war auch prächtig gestimmt, alles ward belacht und beklatscht. Noch vergaß ich, daß vor dem Puppenspiel <hi n="1" rend="underline">Herr Decker</hi> gemeldet wurde und wer trat herein? <persName xml:id="persName_bcded234-0863-4607-ba33-ed6b76090595">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> mit 7 Decken, (für die Schüler) drapirt: <persName xml:id="persName_71b1b911-36af-4cbf-aab7-fdf42e40c740">Heinrich<name key="PSN0112952" style="hidden" type="person">Löwenstein, Heinrich (1806-1841)</name></persName> folgte als Mohr mit andern Geschenken. Zu diesem ächt Henselschen Spaß gehört <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_731626e8-9611-42db-ab20-566ed4764570"><corr resp="writer">noch</corr><sic resp="writer">auch</sic></choice> daß er Fannyn einen Kopf<hi rend="latintype">toiletten</hi>apparat gab, unter dem der feingezahnte Kamm – mit goldnen Buchstaben – <hi n="1" rend="underline">Leisekamm</hi>, bezeichnet ist. Auf einem Handspiegel waren wieder alle <hi rend="latintype">emblême</hi> v. Sylphen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ed89ba4f-fd37-44c3-b12f-beaef1be14ef" xml:lang="de">Sylphen – in der griechischen Mythologie männliche Luftgeister (Naturgeister); bekannte Sylphen sind Ariel und Oberon.</note> Elfen, Lilien und <hi n="1" rend="underline">Lotos</hi> erschöpft. Zwei Tauben gurgeln sich um 8, und nippen Frühstück um 9. – <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Quant au moral</hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_135759ac-ffcd-4c8d-9e11-f96cee177935" xml:lang="fr ">Quant au moral − frz., Was die Moral angeht.</note> gehört hieher, daß der <placeName xml:id="placeName_9c172192-2f15-4ac3-91fc-2d72bd02bc3c">Kunstverein<name key="NST0103429" style="hidden" subtype="" type="institution">Verein der Kunstfreunde im preußischen Staat (Kunstverein)</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> die <title xml:id="title_b05c2cf9-a4f2-4277-9803-f1406fcacb2a">römischen Mädchen am Brunnen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109211" style="hidden" type="art">Vittoria von Albano (Ölgemälde 1829/30)</name></title> für 60 <hi rend="latintype">Louis</hi> gekauft.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4bc63161-0d9f-4999-b19b-a94eca2c3f8d" xml:lang="de">daß der Kunstverein die römischen Mädchen am Brunnen für 60 Louis gekauft − Wilhelm Hensels Gemälde Vittoria von Albano war 1830 während der 26. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste ausgestellt gewesen (Katalog, Akademie-Ausstellung 1830, Nr. 242, S. 22: Frauen des Albaner Gebirges bei Rom am Brunnen, unter ihnen Vittoria von Albano, die ins Kloster gehen will). Der heutige Aufbewahrungsort des 1829/30 entstandenen Gemäldes ist nicht bekannt (Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 199, und Boetticher, Malerwerke, Bd. 1, S. 500). Der 1825 von Wilhelm von Humboldt mitgegründete Verein der Kunstfreunde im Preußischen Staate bestand seit 1825. Der nachfolgend genannte Karl Friedrich Schinkel gehörte dem Vorstand des Vereins an.</note> <persName xml:id="persName_691b3a87-9c34-43ab-8470-f6cc2c39a270">Schinkel<name key="PSN0114552" style="hidden" type="person">Schinkel, Karl Friedrich (1781-1841)</name></persName> hat dies veranlaßt, und <persName xml:id="persName_13996f89-14dc-4601-9103-2a5d364ac6d7">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> freut sich, daß ihre <placeName xml:id="placeName_58fcd1d4-ee0e-4d6c-979c-403dc8dc7497">Musiken<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> die er öfters besucht, dazu Gelegenheit gegeben. – In dies Kapitel gehört noch, daß <persName xml:id="persName_0e4b39ea-8dcc-44f3-bb5f-22e7ee599007"><hi rend="latintype">Dir</hi>.<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, bei der Vertheilung Gehalte der <persName xml:id="persName_9fb1c975-aa61-4b59-ac1b-52bca795004e">todten Profeßoren<name key="PSN0117745" style="hidden" type="person">Oltmanns, Jabbo (1783-1833)</name><name key="PSN0118327" style="hidden" type="person">Sprickmann, Anton Matthias (1749-1833)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e12fdb1-1711-43af-a304-bb22328b7f85" xml:lang="de">Gehalte der todten Professoren − Lea Mendelssohn Bartholdy hatte bereits in Brief gb-1833-12-07-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 6. und 7. Dezember 1833, über die Verteilung der Gehälter der im November 1833 verstorbenen Berliner Professoren Jabbo Oltmanns und Anton Matthias Sprickmann berichtet (Z.: »Es sind einige jurist. Profeßoren gestorben«).</note> 200 rt. v. d. Universität zubekömmt. Wer hier zu Lande nur sagen kann, <hi rend="latintype">Monseigneur j’attendrai</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b768b5ba-35fc-4537-95b5-3c3c6e682ce9" xml:lang="fr ">Monseigneur, j’attendrai − frz., Eminenz, ich werde warten. Anspielung auf Worte des Abbé François-Joachim de Pierre de Bernis vor seiner Erhebung in die Kardinalswürde durch Kardinal André-Hercule de Fleury. Abraham Mendelssohn Bartholdy hatte bereits dieses Zitat in Brief gb-1833-12-19-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy, 16. und 19. Dezember 1833, Z.: »der Abbé Bernis sagte zum Cardinal premier ministre Fleury«, verwendet.</note> ergattert immer etwas. – <persName xml:id="persName_462dc98e-26c1-462f-92e6-650d12bdb24a">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> kriegt 400 rt. Zulage. – Nächstens erscheint ein Buch vom <persName xml:id="persName_ba55af81-9fc8-447a-8ff6-a6b62cfe9b8c">Fürsten Pückler<name key="PSN0114023" style="hidden" type="person">Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785-1871)</name></persName>, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e6f39c6a-ad45-4dbb-96ba-f1553b4f4cfd">Tutti Frutti<name key="PSN0114023" style="hidden" type="author">Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785–1871)</name><name key="CRT0111873" style="hidden" type="literature">Tutti frutti. Aus den Papieren des Verstorbenen</name></title></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a1a46c9b-d08b-4b39-8109-6893c0aedfcd" xml:lang="de">ein Buch vom Fürsten Pückler, Tutti Frutti – Die Vermischten Schriften Tutti frutti. Aus den Papieren des Verstorbenen von Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau erschienen 1834 in Stuttgart in fünf Bänden.</note> worin Satire und Skandale mit vollen Händen ausgestreut sein sollen. Er ist bei den Herrnhutern<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21a2b20c-aaac-4941-9422-f211b9bb0bef" xml:lang="de">den Herrnhutern – Die Herrnhuter Brüdergemeinde (auch: Brüder-Unität) ist eine im 18. Jahrhundert entstandene, vom lutherischen Protestantismus beeinflusste Glaubensgemeinschaft mit Zentrum in Herrnhut (Berthelsdorf) in Sachsen. Die Herrnhuter wurden maßgeblich von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) geprägt.</note> erzogen (ist eben nicht zu merken) und läßt Lieder abdrucken die sonst gesungen wurden, jetzt aber verpönt sind, und an Unanständigkeit den <persName xml:id="persName_eb01fbf3-133f-4fcf-9492-fa085a1f3b87">Aristophanes<name key="PSN0109523" style="hidden" type="person">Aristophanes (um 445 v. Chr.-um 385 v. Chr.)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b093c076-b2fd-4010-a443-2f261c6be71f">Voltaire<name key="PSN0115559" style="hidden" type="person">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694-1778)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_22b4f928-1f50-452a-8602-465d13c4eb24">Péron<name key="PSN0117809" style="hidden" type="person">Péron, François (1775-1810)</name></persName></hi> <hi rend="latintype">etc</hi>. überbieten sollen. Sie erscheinen mit griechischen Lettern,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_624bda16-a6f2-448f-9cf0-d0373e372d53" xml:lang="de">Fürsten Pückler … läßt Lieder abdrucken … mit griechischen Lettern – In Bd. 1 von Pückler-Muskaus Tutti frutti sind im Kapitel »II. Ein Besuch im Herrnhutischen« ein Hochzeitslied und ein Ehelied (Herrnhuter Gesangbuch, Lieder Nr. 1990 und Nr. 2114) mit griechischen Buchstaben abgedruckt (S. 80-82). Dazu ist vermerkt: »(Wir haben dieß und das folgende mit griechischen, nach Erasmus Aussprache zu lesenden Buchstaben drucken lassen, da es zwar, als in einem gedruckten Gesangbuch stehend, zu den Merkwürdigkeiten seiner Zeit gehört, aber seines empörend gnostisch-mystischen Inhalts wegen sich nicht für das größere Publicum eignet.)« (ebenda, S. 79 f.).</note> damit nur der unartige Theil der Schöpfung sich daran ergötzen könne. Nach <persName xml:id="persName_227d9f3c-1963-40a0-8495-b0a69ca1d683">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> Sorge für die bürgerliche Welt tritt doch nun einer auf, der den Hof ärgern will. In <placeName xml:id="placeName_b1b55470-b3a5-4a7a-ace0-d48aa699387a">Weimar<settlement key="STM0100134" style="hidden" type="locality">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sind sie himmlisch naif, und wundern sich, wie das <title xml:id="title_83ba971a-5c0b-427b-bd7e-879f186882c3">Buch<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title> hier solchen Anstoß giebt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b267a40e-4e21-4255-bb71-547469033bd0" xml:lang="de">wie das Buch hier solchen Anstoß giebt – Gemeint sind die 1833 erschienenen ersten drei Bände des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, 6 Bde., Berlin 1833/34, die Verärgerung hervorriefen. Siehe weiterführend Kommentar zu Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: den eben erschienenen Goethe-Zelter.</note> und was den Recensenten im Hamburger Börsenhallenbeiblatt zu so strengem Gericht vermögen konnte. Auch die <persName xml:id="persName_99f21079-7f93-4ebc-812a-f5e436546aa2">Zelterschen<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> <persName xml:id="persName_2da59795-9030-4f2c-a970-b132f0f664be">Töchter<name key="PSN0115917" style="hidden" type="person">Zelter, Charlotte Rosamunde (1794-1862)</name><name key="PSN0115918" style="hidden" type="person">Zelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c0777d76-01ce-4e70-9344-356039784d5d" xml:lang="de">die Zelterschen Töchter – Charlotte Rosamunde Zelter und Dorothea Auguste Cäcilie Zelter.</note> sind wie aus den Wolken gefallen; sie bildeten sich ein, jeder der drin genannt werde, müße über die Ehre entzückt sein.</p> <p>Ueber die <persName xml:id="persName_069b7851-7c80-47df-ae59-6b283097f19a">Familie <hi rend="latintype">Cohen</hi><name key="PSN0116432" style="hidden" type="person">Cohen, Philippine Amalie Henriette (bis 1800: Pessel) (1774-1833)</name><name key="PSN0117239" style="hidden" type="person">Kiehl, Minna (?-1834)</name></persName> war ich falsch berichtet; die <persName xml:id="persName_41318f0b-6dc4-40be-adb4-d21699432116">Tochter<name key="PSN0117239" style="hidden" type="person">Kiehl, Minna (?-1834)</name></persName> in Holland ist nicht tod,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_07d75be3-ebd4-45f0-87c6-33cca8e23051" xml:lang="de">Ueber die Familie Cohen war ich falsch berichtet; die Tochter in Holland ist nicht tod – Über den angeblichen Tod von Minna Kiehl, der Tochter der tatsächlich 1833 gestorbenen Schriftstellerin Philippine Cohen, hatte Lea Mendelssohn Bartholdy in Brief gb-1833-12-19-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy, 16. und 19. Dezember 1833, berichtet. Diese starb erst 1834.</note> nur sehr krank, und die treue Mlle. <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Heyn</unclear> ist zu ihr gereist, auch dort glücklich angekommen. Schon 2 mal hatte die <persName xml:id="persName_a465f3d9-55bf-46b7-bda6-19b0fc51dc14">Verstorbene<name key="PSN0116432" style="hidden" type="person">Cohen, Philippine Amalie Henriette (bis 1800: Pessel) (1774-1833)</name></persName> kleine Anfälle vom Schlage, an deßen Wiederholung sie auch geendet. Ich habe <persName xml:id="persName_436717aa-25bd-4654-8d95-2d38914ddb30">Betsy<name key="PSN0116430" style="hidden" type="person">Cohen van Baren, Betsy (1799-1861)</name></persName> besucht, die durch die Ankunft ihres <persName xml:id="persName_bbf3057e-b1bd-409b-8012-821c5ea08def">Bruders<name key="PSN0116433" style="hidden" type="person">Cohen van Baren, Jonny (John) (1796-1866)</name></persName> etwas aufgerichtet ward. Varnhagen benimmt sich mit der größten Theilnahme und Freundschaft. Es ist recht selten und daher doppelt erhebend, bei dergl. Glückswechsel aller Theile solche Empfindungen dauern zu sehen. – So finde ichs hübsch, daß ein <title xml:id="title_0931edd8-4523-49bf-ba94-3b28f5d1c0ec">Buch<name key="PSN0115452" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771–1833)</name><name key="CRT0111128" style="hidden" type="literature">Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7d69c7b1-b64c-406f-be89-cc9ff499e2ea" xml:lang="de">ein Buch – Rahel Varnhagen von Ense, Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, hrsg. von Karl August Varnhagen von Ense, Berlin 1833. Lea Mendelssohn Bartholdy äußerte sich am 1. August 1833 in einem Brief an ihre in Wien lebende Cousine Henriette von Pereira-Arnstein ausführlich über das Buch (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15,70. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 297-304, hier S. 302). Das Exemplar aus Mendelssohns Besitz, das ihm seine Mutter zugesandt hatte, ist nachgewiesen in Ward Jones, Library, S. 300, Nr. 50.</note> in die Ferne hinwirkt und Unbekannte zu gütiger Thatbezeigung auffordert. Ein Profeßor <persName xml:id="persName_b3870001-ec81-4a05-be06-87b9fa015505">Scheidler<name key="PSN0118127" style="hidden" type="person">Scheidler, Carl Herrmann Johann Konrad (1795-1866)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_450737b3-a317-44c4-8661-9ec2bfe07899">Jena<settlement key="STM0103267" style="hidden" type="locality">Jena</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, den <persName xml:id="persName_8f9b4cb5-c347-4ff1-8adc-1f96f6369cea">Varnh.<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> gar nicht kennt, hat ihm eine golden Busenschleife „für die gute treue <persName xml:id="persName_bbb852f9-4787-433d-97d0-29ab347ae9a8">Dorn<name key="PSN0116555" style="hidden" type="person">Dorn, Adele</name></persName>“ zu Weihnachten geschickt.</p> <p>Lebwohl, HerzensJunge, und sage ob Du etwas <hi rend="latintype">à votre intention</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_15ef0e4c-046b-420c-bc0e-bd8fc982bb46" xml:lang="fr ">à votre intention – frz., nach Deinem Willen.</note> bekommen?</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4ff52df5-fe1e-4014-87af-ee31d934c8f3"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Für heute Nur 2 Worte lieber F. um Dir im voraus für Dein Geschenk<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5986aa68-da64-4b51-a279-d672c570d37a" xml:lang="de">Dein Geschenk – nicht ermittelt.</note> zu danken, und Dich wegen der fatalen Störung Deines ersten <hi rend="latintype">Directoriats</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dfeaacd6-343f-4190-ae3a-a02b1b2705b3" xml:lang="de">der fatalen Störung Deines ersten Directoriats – siehe Kommentar zu Z.: den Vorfall im Theater.</note> Abends zu trösten, aber auch um Gotteswillen zu bitten, w<unclear reason="covering" resp="UW">ozu</unclear> es freilich für diesesmal zu spät wäre, den Gedanken aufzugeben, bei der Wiederhohlung der Ungebühr, den Platz zu verlaßen, und die Aufführung zu unterbrechen, das wäre ein großer Fehler, und Du hättest das Recht nicht, und würdest vielmehr das Unrecht beschönigen. <hi rend="latintype">Sapienti sat</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4bec1597-a047-4519-840a-0bb48d7f4814" xml:lang="la ">Sapienti sat – lat., dem Weisen ist es genug. Siehe Plautus, Persa 729, und Terenz, Phormio </note> Du mußt dieses ohne weiteres einsehn, und hast es auch gewiß nicht gethan. Das Publikum hat Rechte, an denen selbst der Mißbrauch keine <hi rend="latintype">repressaillen</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_de7505a3-5c84-429f-bdb8-d42c8b15261e" xml:lang="fr ">repressaillen – von frz., représaille, Vergeltungsmaßnahme.</note> gest<unclear reason="covering" resp="UW">attet.</unclear></p> <p>Es ist finster, ich muß schließen. Ich sehe mit Erwartung Deinem nächsten Brief entgeg<unclear reason="covering" resp="UW">en</unclear> und schreibe Dir selbst bald wieder. Heute habe ich einen Brief an <persName xml:id="persName_6ccf1e96-007b-4a4d-9304-e95bfcd4c8ba">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_320f1b90-55a7-4c27-ac85-43631051f18a" xml:lang="de">einen Brief an Klingemann – Ein Brief Abraham Mendelssohn Bartholdys an Carl Klingemann aus dieser Zeit ist nicht bekannt.</note> angefangen.</p> <closer rend="left">Leb wohl und glücklich und meiner eingedenk</closer> <signed rend="right">Dein Vater.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_42608ad4-2eb1-4337-bbfb-5ee461569524"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Weißt Du Nichts von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_09824533-b52c-4fd1-8f24-c38882991925">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName></hi> in <placeName xml:id="placeName_b53081e0-c70a-4499-9fd9-6c1711b62b3e">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_44cbc215-c449-4bb7-aa61-8f51ba4b6afd" xml:lang="de">Alexanders in London – Abraham Mendelssohn Bartholdy stand seit seinem Besuch Londons im Sommer 1833 in brieflicher Verbindung mit der Familie von Mary Alexander.</note></p> </div> </body> </text></TEI>