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gb-1833-12-26-01

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Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Bonn <lb></lb> Berlin, 26. Dezember 1833 Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn Mutter, Rebecka und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/178. Autograph Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Bonn; Berlin, 26. Dezember 1833 Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn Mutter, Rebecka und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Sebastian Hensels Briefteil wurde von Fanny Hensel notiert.

Fanny Hensel

Green Books

Weissweiler, Portrait in Briefen, S. 126-129 (Teildruck). Weissweiler, Briefwechsel, S. 145-147 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. Dezember 1833 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BonnDeutschland deutsch
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 26sten Dec. 1833

Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die Andre schriebe Alles, wird wol Jede Alles schreiben, und so mit grazie in inHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)finitum.mit grazie in infinitum – dt. / ital. / lat., mit Dank bis ins Unendliche. Du hast gefehlt, das weißt Du wohl, und ich denke, wir haben Dir auch gefehlt, und daß Du nicht hier warst, war sehr schade, denn ich habe selten einen so gelungenen Abend gesehn (unser Cäcilienfestunsere Cäcilienfest – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Sie führte darin ihre am 21. und 22. November 1833 komponierte Musik Zum Fest der heiligen Cäcilia für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 mit lebenden Bildern auf. Siehe dazu ihre eigene Beschreibung in Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833. Lea Mendelssohn Bartholdy berichtete darüber ausführlich in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833. war es in andrer Art) wo so Alles gelang und griff, und das war so erfreulicher, als unser letzter theatralischer Versuch<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112032" style="hidden" type="music">Kantate mit Variationen auf den Großvatertanz (»Und als der Großvater die Großmutter nahm«) (vor dem 11. Dezember 1833); verschollen</name>, zu VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Geburtstagunser letzter theatralischer Versuch, zu Vaters Geburtstag – Fanny Hensel schrieb anlässlich des 57. Geburtstags Abraham Mendelssohn Bartholdys, der am 11. Dezember 1833 begangen wurde, eine Kantate mit Variationen auf den Großvatertanz (»Und als der Großvater die Großmutter nahm«), ein deutsches Tanz- und Volkslied mit Ursprung im 17. Jahrhundert. Der Text spielte auf den Lebenslauf des Jubilars an. Die Komposition ist nicht bekannt. Die Aufführung wird von Rebecka Lejeune Dirichlet in Brief gb-1833-12-12-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 12. Dezember 1833, und von Fanny Hensel in Brief gb-1833-12-26-01 Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Bonn, Berlin, 26. Dezember 1833, beschrieben. so komplet geplumpt war, (und ich bleibe dabei, er war sehr komisch angelegt) daß ich mich keiner ähnlichen ChüteChüte – von frz. chute, Fall, Abfallen; im Theaterbereich: Fiasko. in den Annalen unsers Theaterlebens zu erinnern weiß. Dir Kapellmeister von mehr Erfahrung als Jahren, brauch ich ja nicht ein Publicum zu demonstriren. Also: der Saalder Saal – wohl das Mittelzimmer mit drei großen Bogen, das Lea Mendelssohn Bartholdy im ersten Stock des Vorderhauses der Leipziger Straße 3 bewohnte (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 51). war durch drei verschiedene Völkerschaften in Besitz genommen. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) besaß die Nische, Mutter hatte den eigentlichen großen Raum des Saals, bis auf das mittlere Fenster, worin Rebecka und ich eine Bude erbaut hatten, die, um uns nicht selbst zu loben, ganz allerliebst war. Vor dem geschlossenen Fensterladen hing ein Spiegel, an beiden Seitenwänden Theaterlampen, die wir der nachfolgenden Paul-Schülerschen TruppePaul-Schülerschen Truppe – Paul Mendelssohn Bartholdy und die Malschüler von Wilhelm Hensel. Siehe Themenkommentar Schüler von Hensel. genommen hatten. Die Bude selbst war mit allerhand zu verschenkenden Kleiderzeugen drappirt drapirt , und die Pfeiler (Bohnenstangen mit Zeug maskirt) durch |2| Trophäen von Kinderspielzeug geschmückt. Auf einem queervorstehenden langen Tische lagen nun unsre Geschenke ausgebreitet, und dahinter standen wir Beide als Verkäuferinnen (zu Schleuderpreisen) mit schwarzen Kopftüchern, wie die hiesigen Landfrauen. Als wir zu Ende waren, setzte sich Mutter unter einen aufgespannten Regenschirm, und hielt ihren Markt, der sehr reichlich für uns ausfiel, Dich aber interessiren BlondenärmelBlondenärmel – Spitzenärmel. und ThibetkleiderThibetkleider – Kleider aus feinstem Kammgarn (der Wolle des aus Tibet stammenden Merinoschafs). nicht. Hierauf kam Paul, der als Tyroler brillant aussah, und auf seinem Brett eine Menge schöner, nützlicher, gutgewählter Geschenke mit sehr niedlichen, selbstgemachten und abgelesenen Versen vertheilte. Hierauf ließ sich Herr DeckerDecker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877) melden, und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) kam, ganz behangen mit Fußdecken, die wir den jungen Leuten aus dem Attelierdem Attelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel / Atelier. zum Geschenk machten, vertheilte ebenfalls unter sehr hübschen, komischen Versen seine Geschenke, und brachte mir, zu meiner großen Freude die Landschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pkzdkkjz-oat9-tjj1-lswz-in9jwnij5wzf"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100731" style="hidden">Landschaft, [vor dem oder am 14. November 1833]; Standort unbekannt<idno type="MWV">AQ 10*</idno><idno type="op"></idno></name> von Dir, die ihm WaagenWaagen, Gustav Friedrich (1794-1886) eine Stunde vorher abgegeben hatte.die Landschaft von Dir, die ihm Waagen eine Stunde vorher abgegeben hatte – Das Bild war Fanny Hensel in Brief fmb-1833-11-14-01 (Brief Nr. 812) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 14. November 1833, als Geschenk zu deren 28. Geburtstag am 14. November 1833 angekündigt worden. Es handelte sich um Mendelssohns Aquarell einer Landschaft MWV-VB AQ 10*; heutiger Standort unbekannt. Der Direktor der Berliner Gemäldegalerie Gustav Friedrich Waagen sollte es von Düsseldorf mitbringen. Möglicherweise ist das Aquarell identisch mit der Ansicht von Engelberg mit Kloster (1. Fassung) MWV-VB AQ 9, die sich in Fanny Hensels Bilder-Album befindet (D-B, Musikabteilung, MA BA 188,61). Vgl. Ralf Wehner, Vorläufiges Verzeichnis des bildkünstlerischen Werkes von Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 236 f. Habe vielen Dank dafür, sie soll ein neues, schönes Buch zieren, das ich mir anlege. Als nun Jeder beschenkt war, und hatte, trat MoserMoser, Julius (1805-1879) aus der Nische vor, als Einvalite,Einvalite − Invalide. wie er sich nannte, und kündigte ein Puppentheater an, auf dem nun die jungen Leute eine Reihe von allerliebsten Darstellungen gaben, die Moser durch brillant hübsche und witzige Verse erläuterte. Das kleine Ding machte den größten Effekt, und das Publicum kam von Anfang bis zu Ende nicht aus dem Lachen. |3| Die Vorstellung bestand aus vier komischen Bildern, von denen das erste ein Ständchen, von vom ganzen Personale gegeben, vorstellte. PohlkePohlke, Karl Wilhelm (1810-1876) zeichnete sich als sentimentaler Violinist aus. Dann folgte eine altväterischealtväterische − altmodische, antiquierte. Menuett, getanzt von PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) als Dame, und WagnerWagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883), der einen langen Zopf zierlich in der Hand trug. Pohlke war wieder Musikant, wäre aber beinah umgefallen vor Lachen. Dann kam das Urtheil des Paris.das Urtheil des Paris – Göttergeschichte aus der antiken Mythologie um den Streit, welche der drei Göttinnen Hera (Juno), Aphrodite (Venus) oder Athene (Minerva) die schönste sei. Der als Hirte lebende trojanische Königssohn Paris wählte Aphrodite. Erstmals taucht die Geschichte in Homers Ilias auf. Paul als Paris war nicht karikirt, und sah ganz allerliebst aus. KaselowskyKaselowsky, August Theodor (1810-1891) als moderne Venus niederträchtig hübsch, oder wie Hensel sagte so verschämt liederlich. LöwensteinLöwenstein, Heinrich (1806-1841) trug als Minerva einen naiven schwarzen Schnurrbart, Helm und schottischen Mantel, und BurggrafBurggraf, Karl (1803-1857) war eine Juno aus dem vorigen JahrhundertHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847). Der Schäfer war karakterisirt durch ein großes Fell, unter dem Pohlke steckte. Dies Bild mußte auf stürmisches Begehren wiederholt werden. Das Letzte war ein Duell zwischen einem verhungerten Studenten, Pohlke, und einem polnischen Grafen, Wagner. Der eine focht mit einer Gerte, und der andre mit den Nägeln, und das Ganze schloß damit, das Beide auf eine unbeschreiblich komische Art über einander wegsprangen und todt hinfielen. Dies Alles klingt nun erzählt gar nicht schön, Du kannst mir aber glauben, daß außer uns Allen, VarnhagenVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858) und GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) sich ausgeschüttet haben vor Lachen, und Moser und Allen die größte Gerechtigkeit widerfahren ließen. Mir haben die jungen Leute eine wunderhübsche Zeichnungeine wunderhübsche Zeichnung − Diese ist nicht bekannt. Erhalten ist ein Gedicht der Malschüler Wilhelm Hensels für Fanny Hensel: »Der Frau Professorin Fanny Hensel hochachtungsvoll zugeeignet von den Schülern des Ateliers am Weihnachtsheiligen Abend 1833.« (D-B, Musikabteilung, MA Depos. Berlin 224; vgl. Klein, Das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin, S. 74). geschenkt, |4| eine Bocciapartie im Garten, mit allen Portraits. Ich habe Jedem ein kleines Zeichenbuch gearbeitet, und auf eine sehr feine Art durch Verse verloost. Gestern erhielt ich noch ein sehr hübsches Geschenk, mittelbar auch von Dir. Ich bekomme nämlich ein großes Couvert, mit der Addresse Adresse an Fräulein Fanny M.B., und als ich es unter vielem Lachen aufmache, finde ich Deine Hebridenouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vmkhmtwy-lw3c-yqsx-zjoa-piw7wzwp6nkf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name> darin, mit einem sehr artigen Briefe von Breitkopf und HärtelBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig,Deine Hebridenouvertüre … mit einem sehr artigen Briefe von Breitkopf und Härtel – ein Druckexemplar des am 15. Oktober 1833 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienenen Arrangements der Ouvertüre Die Hebriden h-Moll, op. 26 (MWV P 7), für zwei Klaviere; PN 5483. Der Begleitbrief des Verlags an Fanny Hensel ist nicht bekannt. wieso wissen die Leute meine Existenz und meinen Vornamen? Lieber Felix, wir hatten Dir eine Kleinigkeit zu Weihnachten bestimmt, haben sie aber trotz aller Bemühungen noch nicht erhalten können, und werden sie zum Geburtstag nachliefern. Lieber Onkel, SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) war sehr artig zu Weihnachten, und will es Dir selbst erzählen.

Fanny Hensel
Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Lieber Onkel Felix, ich habe einen Säbel bekommen, und habe einen Ochsenwagen bekommen, und habe einen Wagen mit Säcke drin bekommen, und einen Chocolademann. Lieber Onkel Felix, ich habe ein Taubenhaus bekommen, die Tauben sitzen drauf und können tanzen, und 2 Tassen und eine Kanne eine Patronen Tasche, ein Bilderbuch, und Zinn ich weiß nicht so recht genau.

Sebastian Hensel
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Der Brief muß fort in Eil.Der Brief muß fort in Eil. – über die Passage hinweg und darunter Kritzeleien von Sebastian Hensel.

Leb wohl. Fanny Hensel
            Berlin, 26sten Dec. 1833 Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn Mutter, Rebecka und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die Andre schriebe Alles, wird wol Jede Alles schreiben, und so mit grazie in infinitum. Du hast gefehlt, das weißt Du wohl, und ich denke, wir haben Dir auch gefehlt, und daß Du nicht hier warst, war sehr schade, denn ich habe selten einen so gelungenen Abend gesehn (unser Cäcilienfest war es in andrer Art) wo so Alles gelang und griff, und das war so erfreulicher, als unser letzter theatralischer Versuch, zu Vaters Geburtstag so komplet geplumpt war, (und ich bleibe dabei, er war sehr komisch angelegt) daß ich mich keiner ähnlichen Chüte in den Annalen unsers Theaterlebens zu erinnern weiß. Dir Kapellmeister von mehr Erfahrung als Jahren, brauch ich ja nicht ein Publicum zu demonstriren. Also: der Saal war durch drei verschiedene Völkerschaften in Besitz genommen. Paul besaß die Nische, Mutter hatte den eigentlichen großen Raum des Saals, bis auf das mittlere Fenster, worin Rebecka und ich eine Bude erbaut hatten, die, um uns nicht selbst zu loben, ganz allerliebst war. Vor dem geschlossenen Fensterladen hing ein Spiegel, an beiden Seitenwänden Theaterlampen, die wir der nachfolgenden Paul-Schülerschen Truppe genommen hatten. Die Bude selbst war mit allerhand zu verschenkenden Kleiderzeugen drappirt, und die Pfeiler (Bohnenstangen mit Zeug maskirt) durch Trophäen von Kinderspielzeug geschmückt. Auf einem queervorstehenden langen Tische lagen nun unsre Geschenke ausgebreitet, und dahinter standen wir Beide als Verkäuferinnen (zu Schleuderpreisen) mit schwarzen Kopftüchern, wie die hiesigen Landfrauen. Als wir zu Ende waren, setzte sich Mutter unter einen aufgespannten Regenschirm, und hielt ihren Markt, der sehr reichlich für uns ausfiel, Dich aber interessiren Blondenärmel und Thibetkleider nicht. Hierauf kam Paul, der als Tyroler brillant aussah, und auf seinem Brett eine Menge schöner, nützlicher, gutgewählter Geschenke mit sehr niedlichen, selbstgemachten und abgelesenen Versen vertheilte. Hierauf ließ sich Herr Decker melden, und Hensel kam, ganz behangen mit Fußdecken, die wir den jungen Leuten aus dem Attelier zum Geschenk machten, vertheilte ebenfalls unter sehr hübschen, komischen Versen seine Geschenke, und brachte mir, zu meiner großen Freude die Landschaft von Dir, die ihm Waagen eine Stunde vorher abgegeben hatte. Habe vielen Dank dafür, sie soll ein neues, schönes Buch zieren, das ich mir anlege. Als nun Jeder beschenkt war, und hatte, trat Moser aus der Nische vor, als Einvalite, wie er sich nannte, und kündigte ein Puppentheater an, auf dem nun die jungen Leute eine Reihe von allerliebsten Darstellungen gaben, die Moser durch brillant hübsche und witzige Verse erläuterte. Das kleine Ding machte den größten Effekt, und das Publicum kam von Anfang bis zu Ende nicht aus dem Lachen. Die Vorstellung bestand aus vier komischen Bildern, von denen das erste ein Ständchen, von ganzen Personale gegeben, vorstellte. Pohlke zeichnete sich als sentimentaler Violinist aus. Dann folgte eine altväterische Menuett, getanzt von Paul als Dame, und Wagner, der einen langen Zopf zierlich in der Hand trug. Pohlke war wieder Musikant, wäre aber beinah umgefallen vor Lachen. Dann kam das Urtheil des Paris. Paul als Paris war nicht karikirt, und sah ganz allerliebst aus. Kaselowsky als moderne Venus niederträchtig hübsch, oder wie Hensel sagte so verschämt liederlich. Löwenstein trug als Minerva einen naiven schwarzen Schnurrbart, Helm und schottischen Mantel, und Burggraf war eine Juno aus dem vorigen Jahrhundert. Der Schäfer war karakterisirt durch ein großes Fell, unter dem Pohlke steckte. Dies Bild mußte auf stürmisches Begehren wiederholt werden. Das Letzte war ein Duell zwischen einem verhungerten Studenten, Pohlke, und einem polnischen Grafen, Wagner. Der eine focht mit einer Gerte, und der andre mit den Nägeln, und das Ganze schloß damit, das Beide auf eine unbeschreiblich komische Art über einander wegsprangen und todt hinfielen. Dies Alles klingt nun erzählt gar nicht schön, Du kannst mir aber glauben, daß außer uns Allen, Varnhagen und Gans sich ausgeschüttet haben vor Lachen, und Moser und Allen die größte Gerechtigkeit widerfahren ließen. Mir haben die jungen Leute eine wunderhübsche Zeichnung geschenkt, eine Bocciapartie im Garten, mit allen Portraits. Ich habe Jedem ein kleines Zeichenbuch gearbeitet, und auf eine sehr feine Art durch Verse verloost. Gestern erhielt ich noch ein sehr hübsches Geschenk, mittelbar auch von Dir. Ich bekomme nämlich ein großes Couvert, mit der Addresse an Fräulein Fanny M. B., und als ich es unter vielem Lachen aufmache, finde ich Deine Hebridenouvertüre darin, mit einem sehr artigen Briefe von Breitkopf und Härtel, wieso wissen die Leute meine Existenz und meinen Vornamen? Lieber Felix, wir hatten Dir eine Kleinigkeit zu Weihnachten bestimmt, haben sie aber trotz aller Bemühungen noch nicht erhalten können, und werden sie zum Geburtstag nachliefern. Lieber Onkel, Sebastian war sehr artig zu Weihnachten, und will es Dir selbst erzählen.
Fanny Hensel
Lieber Onkel Felix, ich habe einen Säbel bekommen, und habe einen Ochsenwagen bekommen, und habe einen Wagen mit Säcke drin bekommen, und einen Chocolademann. Lieber Onkel Felix, ich habe ein Taubenhaus bekommen, die Tauben sitzen drauf und können tanzen, und 2 Tassen und eine Kanne eine Patronen Tasche, ein Bilderbuch, und Zinn ich weiß nicht so recht genau.
Sebastian Hensel
Der Brief muß fort in Eil.
Leb wohl. Fanny Hensel          
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Dezember 1833</title> <incipit>Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn Mutter, Rebecka und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Sebastian Hensels Briefteil wurde von Fanny Hensel notiert.</p> <handDesc hands="2"> <p>Fanny Hensel</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Portrait in Briefen, S. 126-129 (Teildruck).</bibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 145-147 (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-12-26" xml:id="date_c23930a4-21ea-4ba9-b9ca-893bca7c8833">26. Dezember 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_d3c00ec3-b1f6-4784-b225-1e31a9b0aef5">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0111898" resp="author" xml:id="persName_649e7b03-f416-4bbe-ad5d-896963c7eecc">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_a0410100-4e36-4bbc-93de-d2bf59f48343"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_34810f38-bde0-457b-be12-6e5b18ae4b69">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_7716387e-8fe0-4065-a726-a121c711f110"> <settlement key="STM0100103">Bonn</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_11dd760e-4dd7-49d0-b602-b314e53313d5"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, <date cert="high" when="1833-12-26" xml:id="date_afd44844-f996-47ab-aff3-277e9c73a23a">26sten Dec.</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1833-12-26" xml:id="date_126f0dda-eea1-4c50-a2ec-86f17e8be70c">1833</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wie oft Du dies mal unsre Weihnachtsfreuden lesen wirst, lasse ich dahin gestellt seyn, denn <persName xml:id="persName_078a6871-7e1b-4df2-98d7-b3e20e1d88ce">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_6c046025-4576-4836-a6ee-c51a70663887">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich haben uns verabredet, uns nicht zu verabreden, und nun, aus Furcht, es möchte Jede glauben, die Andre schriebe Alles, wird wol Jede Alles schreiben, und so mit <hi rend="latintype">grazie in <add place="inline">in<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>finitum</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e14dd937-5fd9-4aa3-8685-277ebb4db0f2" xml:lang="la ">mit grazie in infinitum – dt. / ital. / lat., mit Dank bis ins Unendliche.</note> Du hast gefehlt, das weißt Du wohl, und ich denke, wir haben Dir auch gefehlt, und daß Du nicht hier warst, war sehr schade, denn ich habe selten einen so gelungenen Abend gesehn (unser Cäcilienfest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ad55b9fa-62ce-4881-af90-a64e8aab64e1" xml:lang="de">unsere Cäcilienfest – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Sie führte darin ihre am 21. und 22. November 1833 komponierte Musik Zum Fest der heiligen Cäcilia für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 mit lebenden Bildern auf. Siehe dazu ihre eigene Beschreibung in Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833. Lea Mendelssohn Bartholdy berichtete darüber ausführlich in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833.</note> war es in andrer Art) wo so Alles gelang und griff, und das war so erfreulicher, als <title xml:id="title_2ed85c45-8a0e-4bac-92ad-4a706352f4d3">unser letzter theatralischer Versuch<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112032" style="hidden" type="music">Kantate mit Variationen auf den Großvatertanz (»Und als der Großvater die Großmutter nahm«) (vor dem 11. Dezember 1833); verschollen</name></title>, zu <persName xml:id="persName_97c2b2a3-d47b-4529-b4cb-bb13341a1465">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dff1629a-fc56-4171-b216-cad2187b3cdf" xml:lang="de">unser letzter theatralischer Versuch, zu Vaters Geburtstag – Fanny Hensel schrieb anlässlich des 57. Geburtstags Abraham Mendelssohn Bartholdys, der am 11. Dezember 1833 begangen wurde, eine Kantate mit Variationen auf den Großvatertanz (»Und als der Großvater die Großmutter nahm«), ein deutsches Tanz- und Volkslied mit Ursprung im 17. Jahrhundert. Der Text spielte auf den Lebenslauf des Jubilars an. Die Komposition ist nicht bekannt. Die Aufführung wird von Rebecka Lejeune Dirichlet in Brief gb-1833-12-12-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 12. Dezember 1833, und von Fanny Hensel in Brief gb-1833-12-26-01 Fanny Hensel und Sebastian Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Bonn, Berlin, 26. Dezember 1833, beschrieben.</note> so komplet geplumpt war, (und ich bleibe dabei, er war sehr komisch angelegt) daß ich mich keiner ähnlichen Chüte<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d5d621b9-425a-4054-9728-b33e9ca66786" xml:lang="de">Chüte – von frz. chute, Fall, Abfallen; im Theaterbereich: Fiasko.</note> in den Annalen unsers Theaterlebens zu erinnern weiß. Dir Kapellmeister von mehr Erfahrung als Jahren, brauch ich ja nicht ein Publicum zu demonstriren. Also: der Saal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c0a9c64-e72b-4926-ae11-cd48429e9f19" xml:lang="de">der Saal – wohl das Mittelzimmer mit drei großen Bogen, das Lea Mendelssohn Bartholdy im ersten Stock des Vorderhauses der Leipziger Straße 3 bewohnte (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 51).</note> war durch drei verschiedene Völkerschaften in Besitz genommen. <persName xml:id="persName_446e85e0-02f4-410f-ae38-302c0146b667">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> besaß die Nische, Mutter hatte den eigentlichen großen Raum des Saals, bis auf das mittlere Fenster, worin Rebecka und ich eine Bude erbaut hatten, die, um uns nicht selbst zu loben, ganz allerliebst war. Vor dem geschlossenen Fensterladen hing ein Spiegel, an beiden Seitenwänden Theaterlampen, die wir der nachfolgenden Paul-Schülerschen Truppe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_257b4c97-8c2f-4549-8cbf-a835236e409e" xml:lang="de">Paul-Schülerschen Truppe – Paul Mendelssohn Bartholdy und die Malschüler von Wilhelm Hensel. Siehe Themenkommentar Schüler von Hensel. </note> genommen hatten. Die Bude selbst war mit allerhand zu verschenkenden Kleiderzeugen <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_c5ac89d7-029d-4a6d-85ae-42512206f4ea"> <sic resp="writer">drappirt</sic> <corr resp="editor">drapirt</corr> </choice>, und die Pfeiler (Bohnenstangen mit Zeug maskirt) durch<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Trophäen von Kinderspielzeug geschmückt. Auf einem queervorstehenden langen Tische lagen nun unsre Geschenke ausgebreitet, und dahinter standen wir Beide als Verkäuferinn<unclear reason="covering" resp="UW">en</unclear> (zu Schleuderpreisen) mit schwarzen Kopftüchern, wie die hiesigen Landfrauen. Als wir zu Ende waren, setzte sich Mutter unter einen aufgespannten Regenschirm, und hielt ihren Markt, der sehr reichlich für uns ausfiel, Dich aber interessiren Blondenärmel<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1590b463-0ce8-46bd-a531-05802af93662" xml:lang="de">Blondenärmel – Spitzenärmel.</note> und Thibetkleider<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_3debdb5f-8b5f-41e0-b98c-3921b3662d4c" xml:lang="de">Thibetkleider – Kleider aus feinstem Kammgarn (der Wolle des aus Tibet stammenden Merinoschafs).</note> nicht. Hierauf kam Paul, der als Tyroler brillant aussah, und auf seinem Brett eine Menge schöner, nützlicher, gutgewählter Geschenke mit sehr niedlichen, selb<unclear reason="covering" resp="UW">st</unclear>gemachten und abgelesenen Versen vertheilte. Hierauf ließ sich Herr <persName xml:id="persName_ff9bedc4-023d-49d1-9f8b-2bace1faed18">Decker<name key="PSN0110584" style="hidden" type="person">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName> melden, und <persName xml:id="persName_8cfda09e-32b8-476c-ab63-d0aa91c7caf0">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> kam, ganz behangen mit Fußdecken, die wir den jungen Leuten aus dem Attelier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b85376ad-fc76-420e-a377-d2e1aa504320" xml:lang="de">dem Attelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel / Atelier. </note> zum Geschenk machten, vertheilte ebenfalls unter sehr hübschen, komischen Versen seine Geschenke, und brachte mir, zu meiner großen Freude die <title xml:id="title_a8126d8e-064f-4425-aca4-c6d62f2320b1">Landschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pkzdkkjz-oat9-tjj1-lswz-in9jwnij5wzf"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100731" style="hidden">Landschaft, [vor dem oder am 14. November 1833]; Standort unbekannt<idno type="MWV">AQ 10*</idno><idno type="op"></idno></name></title> von Dir, die ihm <persName xml:id="persName_35e944e9-bb69-47e4-a835-d637552af489">Waagen<name key="PSN0115575" style="hidden" type="person">Waagen, Gustav Friedrich (1794-1886)</name></persName> eine Stunde vorher abgegeben hatte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fb2ed698-1eb3-4a9e-8143-476ea97dfecc" xml:lang="de">die Landschaft von Dir, die ihm Waagen eine Stunde vorher abgegeben hatte – Das Bild war Fanny Hensel in Brief fmb-1833-11-14-01 (Brief Nr. 812) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 14. November 1833, als Geschenk zu deren 28. Geburtstag am 14. November 1833 angekündigt worden. Es handelte sich um Mendelssohns Aquarell einer Landschaft MWV-VB AQ 10*; heutiger Standort unbekannt. Der Direktor der Berliner Gemäldegalerie Gustav Friedrich Waagen sollte es von Düsseldorf mitbringen. Möglicherweise ist das Aquarell identisch mit der Ansicht von Engelberg mit Kloster (1. Fassung) MWV-VB AQ 9, die sich in Fanny Hensels Bilder-Album befindet (D-B, Musikabteilung, MA BA 188,61). Vgl. Ralf Wehner, Vorläufiges Verzeichnis des bildkünstlerischen Werkes von Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 236 f.</note> Habe vielen Dank dafür, sie soll ein neues, schönes Buch zieren, das ich mir anlege. Als nun Jeder beschenkt war, und hatte, trat <persName xml:id="persName_02f0b2d4-6f54-473b-8ae5-7f8d397d95de">Moser<name key="PSN0113449" style="hidden" type="person">Moser, Julius (1805-1879)</name></persName> aus der Nische vor, als Einvalite,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5463a249-b608-430b-a49b-5fee006f5b73" xml:lang="de">Einvalite − Invalide.</note> wie er sich nannte, und kündigte ein Puppentheater an, auf dem nun die jungen Leute eine Reihe von allerliebsten Darstellungen gaben, die Moser durch brillant hübsche und witzige Verse erläuterte. Das kleine Ding machte den größten Effekt, und das Publicum kam von Anfang bis zu Ende nicht aus dem Lachen.<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Die Vorstellung bestand aus <supplied reason="faded_characters" resp="UW">vier</supplied> komischen Bildern, von denen das erste ein Ständchen, <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_febb6091-2b9e-4908-8627-21dc0839a7b5"> <sic resp="writer">von</sic> <corr resp="editor">vom</corr> </choice> ganzen Personale gegeben, vorstellte. <persName xml:id="persName_2deae0d6-2310-42eb-ac95-8ada82e76205">Pohlke<name key="PSN0113934" style="hidden" type="person">Pohlke, Karl Wilhelm (1810-1876)</name></persName> zeichnete sich als sentimentaler Violinist aus. Dann folgte eine altväterische<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_37ea36e4-cd8b-4843-af18-a397e08ffb0e" xml:lang="de">altväterische − altmodische, antiquierte.</note> Menuett, getanzt von <persName xml:id="persName_ad4f34ab-97b1-4331-991e-06d0cdc2c5ec">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> als Dame, und <persName xml:id="persName_e53d55bc-71db-4932-ba38-059d75788851">Wagner<name key="PSN0115595" style="hidden" type="person">Wagner, Johann Daniel Lebrecht Franz (1810-1883)</name></persName>, der einen langen Zopf zierlich in der Hand trug. Pohlke war wieder Musikant, wäre aber beinah umgefallen vor Lachen. Dann kam das Urtheil des Paris.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_19a80e62-0946-4460-8184-e3ad44f8fe7b" xml:lang="de">das Urtheil des Paris – Göttergeschichte aus der antiken Mythologie um den Streit, welche der drei Göttinnen Hera (Juno), Aphrodite (Venus) oder Athene (Minerva) die schönste sei. Der als Hirte lebende trojanische Königssohn Paris wählte Aphrodite. Erstmals taucht die Geschichte in Homers Ilias auf.</note> Paul als Paris war nicht karikirt, und sah ganz allerliebst aus. <persName xml:id="persName_70aaa2d7-ee0d-4c8c-bf4c-b6ef0a82da1d">Kaselowsky<name key="PSN0112320" style="hidden" type="person">Kaselowsky, August Theodor (1810-1891)</name></persName> als moderne Venus niederträchtig hübsch, oder wie Hensel sagte so verschämt liederlich. <persName xml:id="persName_a5c7dc93-d9e0-46ff-a190-f569a1eff381">Löwenstein<name key="PSN0112952" style="hidden" type="person">Löwenstein, Heinrich (1806-1841)</name></persName> trug als Minerva einen naiven schwarzen Schnurrbart, Helm und schottischen Mantel, und <persName xml:id="persName_bb03e40b-7998-4373-9e45-d01e38bb7db6">Burggraf<name key="PSN0110206" style="hidden" type="person">Burggraf, Karl (1803-1857)</name></persName> war eine Juno aus dem vorigen <add place="above">Jahrhundert<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>. Der Schäfer war karakterisirt durch ein großes Fell, unter dem Pohlke steckte. Dies Bild mußte auf stürmisches Begehren wiederholt werden. Das Letzte war ein Duell zwischen einem verhungerten Studenten, Pohlke, und einem polnischen Grafen, Wagner. Der eine focht mit einer Gerte, und der andre mit den Nägeln, und das Ganze schloß damit, das Beide auf eine unbeschreiblich komische Art über einander wegsprangen und todt hinfielen. Dies Alles klingt nun erzählt gar nicht schön, Du kannst mir aber glauben, daß außer uns Allen, <persName xml:id="persName_7272c49b-9d52-4bf6-90b3-c25b4a4b7fec">Varnhagen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1ec30a40-467f-4683-a3ae-5f8f6249d27e">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> sich ausgeschüttet haben vor Lachen, und Moser und Allen die größte Gerechtigkeit widerfahren ließen. Mir haben die jungen Leute eine wunderhübsche Zeichnung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b40d292-0602-417f-8b64-c2f7a1db6ccc" xml:lang="de">eine wunderhübsche Zeichnung − Diese ist nicht bekannt. Erhalten ist ein Gedicht der Malschüler Wilhelm Hensels für Fanny Hensel: »Der Frau Professorin Fanny Hensel hochachtungsvoll zugeeignet von den Schülern des Ateliers am Weihnachtsheiligen Abend 1833.« (D-B, Musikabteilung, MA Depos. Berlin 224; vgl. Klein, Das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin, S. 74).</note> geschenkt,<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>eine Bocciapartie im Garten, mit allen Portraits. Ich habe Jedem ein kleines Zeichenbuch gearbeitet, und auf eine sehr feine Art durch Verse verloost. <date cert="high" when="1833-12-25" xml:id="date_15b29ab0-f99d-41a4-85ab-11cb25d9cc17">Gestern</date> erhielt ich noch ein sehr hübsches Geschenk, mittelbar auch von Dir. Ich bekomme nämlich ein großes Couvert, mit der <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_087b9d11-650f-4372-bf86-05a4852000b3"> <sic resp="writer">Addresse</sic> <corr resp="editor">Adresse</corr> </choice> an Fräulein Fanny M.B., und als ich es unter vielem Lachen aufmache, finde ich Deine <title xml:id="title_d9e61219-897a-432c-8e91-f4d2ee48302d">Hebridenouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vmkhmtwy-lw3c-yqsx-zjoa-piw7wzwp6nkf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title> darin, mit einem sehr artigen Briefe von <persName xml:id="persName_e91be792-69a7-47d8-9b7a-313ef39305d4">Breitkopf und Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_932d474d-bb83-400d-9fbc-4785bf9b2030" xml:lang="de">Deine Hebridenouvertüre … mit einem sehr artigen Briefe von Breitkopf und Härtel – ein Druckexemplar des am 15. Oktober 1833 bei Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig erschienenen Arrangements der Ouvertüre Die Hebriden h-Moll, op. 26 (MWV P 7), für zwei Klaviere; PN 5483. Der Begleitbrief des Verlags an Fanny Hensel ist nicht bekannt.</note> wieso wissen die Leute meine Existenz und meinen Vornamen? Lieber Felix, wir hatten Dir eine Kleinigkeit zu Weihnachten bestimmt, haben sie aber trotz aller Bemühun<unclear reason="covering" resp="UW">gen</unclear> noch nicht erhalten können, und werden sie zum Geburtstag nachliefern. <seg type="closer">Lieber Onkel, <persName xml:id="persName_7d37f8fc-3bf2-42e8-abbb-30a66d11eac2">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> war sehr artig zu Weihnachten, und will es Dir selbst erzählen.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4a59e9d5-aa18-46d7-bcea-63485242ca69"> <docAuthor key="PSN0111898" resp="author" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830–1898)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Onkel Felix</seg>, ich habe einen Säbel bekommen, und habe einen Ochsenwagen bekommen, und habe einen Wagen mit Säcke drin bekommen, und einen Chocolademann. Lieber Onkel Felix, ich habe ein Taubenhaus bekommen, die Tauben sitzen drauf und können tanzen, und 2 Tassen und eine Kanne eine Patron<unclear reason="covering" resp="UW">en</unclear> Tasche, ein Bilderbuch, und Zinn ich weiß nicht so recht genau.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Sebastian Hensel</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_43e500d4-5f4e-4a6a-be68-e693dab8f685"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1b2471e9-8c6e-4ee1-8392-80016984a7ca">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_46ddb8b7-ae2a-475f-a292-d202e34cd26a">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Der Brief muß fort in Eil.<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_f7dab056-6b49-45be-9bbf-2c5c1c734f49" xml:lang="de">Der Brief muß fort in Eil. – über die Passage hinweg und darunter Kritzeleien von Sebastian Hensel.</note></p> <closer rend="right">Leb wohl.</closer> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> </body> </text></TEI>