]> Brief: gb-1833-12-08-01

gb-1833-12-08-01

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Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 8. Dezember 1833 Nachdem ich mehreremals an Julius R: geschrieben hatte, ohne Antwort zu bekommen, und nachdem er mir darauf mehrere rendez-vous gegeben hatte, ohne ihnihn ihn zu halten, ist es mir endlich gestern gelungen, ihn in seiner Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 30. Oktober 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 30. Dezember 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/169. Autograph Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 8. Dezember 1833 Nachdem ich mehreremals an Julius R: geschrieben hatte, ohne Antwort zu bekommen, und nachdem er mir darauf mehrere rendez-vous gegeben hatte, ohne ihnihn ihn zu halten, ist es mir endlich gestern gelungen, ihn in seiner

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 8/12], [N 1 / ???], Siegel.

Paul Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

8. Dezember 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
An den Musikdirector Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeb Düsseldorff
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) Berlin, 8 Decbr: 33. Lieber Felix

Nachdem ich mehreremals an Julius R:Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) geschriebenmehreremals an Julius R: geschrieben – Briefe von Paul Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz lassen sich nicht nachweisen. hatte, ohne Antwort zu bekommen, und nachdem er mir darauf mehrere rendez-vous gegeben hatte, ohne sie ihn zu halten, ist es mir endlich gestern gelungen, ihn in seiner Wohnungseiner Wohnung – Julius Rietz wohnte 1833 in der Friedrichsstraße 25 in Berlin (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 595]). anzutreffen, und einige Augenblicke mit ihm über Deinen Vorschlag zu sprechen. – Ich eile Dir hier mit wenigen Worten mitzutheilen, was er mir gesagt hat, und bitte Dich ihm darauf entweder direkt oder durch meine Vermittelung zu antworten, wenn Du es für geeignet hältst, überhaupt auf die Sache einzugehen. –

1) Er möchte, bevor er Bedingungen stellt, wissen, wie und wobei Du ihn brauchen willst.wobei Du ihn brauchen willst – Julius Rietz war seit 1828 als Cellist am Orchester des Königsstädtischen Theaters angestellt und lebte vom Stundengeben. Nach dem Tod seines Bruders Eduard am 23. Januar 1832 musste er für den Unterhalt seiner verwitweten Mutter und deren zwei Enkelkindern sorgen. Aufgrund von Streitigkeiten mit dem Theaterdirektor Carl Friedrich Cerf löste Rietz im Juli 1833 seinen bis zum 1. September 1833 befristeten Vertrag am Theater auf (Zimmer, Julius Rietz, S. 12-15). Mendelssohn plante, Rietz als zweiten Theaterkapellmeister an Immermanns Theater nach Düsseldorf zu holen. Die Anstellung erfolgte zum 1. Oktober 1834 (ebenda, S. 34).

2) Wünscht er wenigstens mit einiger Gewißheit vorausberechnen zu können, wohin ihn eine Anstellung dorten führen kann; d. h. ob er, wenn er sie mit Talent und den Erwartungen gemäß ausfüllt, in der Folge auf eine Emancipation rechnen kann; oder ob er vor der Hand, und ohne Aussicht zu einer Besserung, nur dorten den SubalternendienstSubalternen dienst – untergeordneter Dienst; von lat. subalternes, untergeordnet. versehen soll, der ihn er jetzt hier in Anspruch nimmt; in welchem Falle er sich allerdings nicht entschließen würde von hier fortzugehen.

3) Wie sich die Sache mit dem Stundengeben arrangiren würde? Ob er wohl hoffen kann durch deren Erlös in Stand gesetzt zu |2| werden, seiner MutterRietz, Johanna Christina (1769-1847) eine kleine Pension zusichern zu können? –

Es würde mich sehr freuen, wenn es möglich würde ihn JuliusMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) nach DüsseldorffDüsseldorfDeutschland zu schaffen, und dadurch auf einen andern Boden zu verpflanzen, dessen den er wohl sehr bedarf um nicht zu versaurenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874), aber auf dem er gewiß vortreffliche Früchte tragen würde? Ich male mir die Sache so reizend und passend für ihn, und so nützlich und gedeihlich für Euch aus, daß ich Dich (mich Deinem besseren Ermessen ganz unterordnend) sehr bitte, auf die gestellten Fragen mit Güte zu antworten! Du würdest mir einen großen Gefallen damit thun; denn wenn das engagement zu Stande kömmt, halte ich seine Zukunft in jeder Beziehung, für gesichert, und da ich ihn JuliusMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) sehr lieb habe, muß mir daran viel liegen! –

Es ist Sonntag Nachmittag, und ich muß, um die Familie nicht zu lange hungern zu lassen, schließen und mich nach Hause verfügen! Adieu; Ich erwarte nun mehr nicht einen Brief vom Bruder, sondern vom Musikdirector! Tibi PaulMTibi Paul – lat., Dein Paul.
            Berlin, 8 Decbr: 33. Lieber Felix
Nachdem ich mehreremals an Julius R: geschrieben hatte, ohne Antwort zu bekommen, und nachdem er mir darauf mehrere rendez-vous gegeben hatte, ohne ihn zu halten, ist es mir endlich gestern gelungen, ihn in seiner Wohnung anzutreffen, und einige Augenblicke mit ihm über Deinen Vorschlag zu sprechen. – Ich eile Dir hier mit wenigen Worten mitzutheilen, was er mir gesagt hat, und bitte Dich ihm darauf entweder direkt oder durch meine Vermittelung zu antworten, wenn Du es für geeignet hältst, überhaupt auf die Sache einzugehen. –
1) Er möchte, bevor er Bedingungen stellt, wissen, wie und wobei Du ihn brauchen willst.
2) Wünscht er wenigstens mit einiger Gewißheit vorausberechnen zu können, wohin ihn eine Anstellung dorten führen kann; d. h. ob er, wenn er sie mit Talent und den Erwartungen gemäß ausfüllt, in der Folge auf eine Emancipation rechnen kann; oder ob er vor der Hand, und ohne Aussicht zu einer Besserung, nur dorten den Subalternendienst versehen soll, der er jetzt hier in Anspruch nimmt; in welchem Falle er sich allerdings nicht entschließen würde von hier fortzugehen.
3) Wie sich die Sache mit dem Stundengeben arrangiren würde? Ob er wohl hoffen kann durch deren Erlös in Stand gesetzt zu werden, seiner Mutter eine kleine Pension zusichern zu können? –
Es würde mich sehr freuen, wenn es möglich würde ihn Julius nach Düsseldorff zu schaffen, und dadurch auf einen andern Boden zu verpflanzen, den er wohl sehr bedarf um nicht zu versauren, aber auf dem er gewiß vortreffliche Früchte tragen würde? Ich male mir die Sache so reizend und passend für ihn, und so nützlich und gedeihlich für Euch aus, daß ich Dich (mich Deinem besseren Ermessen ganz unterordnend) sehr bitte, auf die gestellten Fragen mit Güte zu antworten! Du würdest mir einen großen Gefallen damit thun; denn wenn das engagement zu Stande kömmt, halte ich seine Zukunft in jeder Beziehung, für gesichert, und da ich ihn Julius sehr lieb habe, muß mir daran viel liegen! –
Es ist Sonntag Nachmittag, und ich muß, um die Familie nicht zu lange hungern zu lassen, schließen und mich nach Hause verfügen! Adieu; Ich erwarte nun mehr nicht einen Brief vom Bruder, sondern vom Musikdirector! Tibi
PaulM          
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