gb-1833-12-03-01
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London, 3. Dezember 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [PAID / 3 DE 3 / 1833], [F 33 / 1 3 4], Siegel.
Carl Klingemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Mendelssohn-
BartholdyWohlgeboren
Düsseldorf.
Rotterdam.
SteamboatBuryStr.
Dec33
Am Düsseldorf ausnehmend gefallen, und ich mögte schon mal wieder durchpassiren. Liebe schöne Leute!
Hier aber auch – wie haben sich alle die guten Chester Place Geburtstag war, da gabs eine Trials early Party, wo ich alles mögliche Bekannte beisammen fand und grüßte und begrüßte, von der kleinen Frau selber fiel ich den Misses Alexanders in die zarten Hände, stolperte Lady Smart in den Schooß, glitt zu
undFany
Sophy H.
, sonnte mich anGoldschmidts
, und drückte derMary
MrsStone und ihrem
sammtCartwrights
schnitt ich todt, aber er kam doch an mich heran, und fragte nachSchultz
Mendelssohn. Ich sagte, er wäre in
. – Also lieberDüsseldorf
Cäsardort, als der zweite in
, meinte das Rindvieh. Wenn er inBerlin
Berlinist, ist er auch der erste, erwiederte ich kalt, und das Gespräch starb ab.
Album entzückt. Ich stehe nicht dafür, daß
Sohnsjunger Hirte
Fany sagte, es wäre gut daß ich wieder da wäre, – it is so natural to see you.
Sogar Taylors habe ich schon gesehen, ich erfuhr von
LadySmart , daß sie
in townwären, und habe den lieben Kindern zu Gefallen gerne 1000 Grüße von Dir erlogen.
Aber alles das hat mich von den ernsten Dingen nicht abgehalten, und Watts sagt, er könne im Namen der
Obendrein, sagte ich, kriegten sie dann richtige Stimmen. Er hätte Dir, hieß es ferner, vor 14. Tagen, officiell geschrieben,the Vocal Piece von Dir würde eingesandt werden können, um danach die
trialnightfestzusetzen. Ich sagte, daß Du mir nichts von einem solchen Briefe erwähnt hattest, daß Du aber mit der Composition umgingest. Die Concerte fangen spät an, erst im
März, – sie wollen zwei
trialnightshaben, die Ende Januar oder im Februar seyn sollen. Du hast also Zeit, aber spute Dich doch, – es ist ein bedenklich Ding mit den Schiffsgelegenheiten in der Jahreszeit. Wenn Du was über
schicken willst, so muß es dicht vor Weihnachten dort seyn, – Du brauchst es nur an den Geh. Canzlei RegistratorHannover
zu adressiren, mit einer Adresse darunter an mich. Ich werde ihm deshalb schreiben. –Hattendorf
Wattsfindet es ferner ganz ersprießlich, wenn Du das VokalStück auch gleich dort ausschreiben läßt. – Sie wollen mit
Beethovensletzter Sinfonie
Watts fragte mich, ob ich
Kalliwoda
nichts fertig?Marx
Austerlitz sey, was sie sich gemerkt hatten. Zum Ueberfluß aß ich auch dort, und ich hätte es mir nicht beßer wünschen können, aber
war leidend undMary
gar abwesend, – die haben dieFany
mir zum Poßen zurückgehalten, undWilliam Hawses
sagte, sie wäreSophy
weakmindedund hätte kommen müßen. Sie wollen übrigens zur Erfüllung des Conctracts schon was ausfinden, da ich ihnen versichert, daß bis auf Fenster und Thüren und Tisch und Bänke in Deiner Stube absolut Alles fehle, was den Menschen glücklich ja
comfortable, machen könne. –
Habe ich Dir denn erzählt, daß sie hier in Coventgarden Deinen
Antonyund
Cleopatra
der Prinzeßin anwünscht, – was macht man damit und daraus? Ich will wirklich jetzt fleißig seyn.Pervonte
Das ist eine Schande und ich darf gar nicht dran denken, daß ich noch Montag und
u. s. w. recht behaglich hätte bei Dir bleiben können. Ich konnts freilich nicht wißen, – aber H.Dienstag
ist plötzlich nach Deutschland verreist – der Entschluß war noch nicht gefaßt wie ich inv. Ompteda
war, – und ich hätte mich noch einige Tage bequem herumtreiben können. Ja, wäre ich ein rechter Dickhäutiger gewesen, und hätte noch inHannover
Hannovergelegen, so hätte ich es wohl möglich gemacht mit nach
zu gehen, wohinWien
Ompteda, zum Congreß, reist. Sie hatten sich das hier wenigstens halb und halb so gedacht. Nun will ich mich auch aus Desperation verlieben, damit ich doch was vom Hierseyn habe. Basta – halte mir etwas Kopfweh zu Gute. Aber grüße alle Düsseldorfer, –
Gesellschaft bisWöringens
gehen, die ich kaum recht gesprochen habe.Moscheles
Peccavi an Mori habe ich noch nicht ausgerichtet, da er nicht in der Stadt ist. Aber
ist übel, Du hast dicke Lippen wie ein Mohr, und die Kinder sagen, es wäre nichts daran ähnlich als höchstens das Haar. Und so ist es.Gem
37. BuryStr. 3 Dec 33. Am verwichenen Donnerstag, Nachmittags, trat ich hier, nach glücklicher 27stündiger Fahrt, wohlbehalten ans Land, was Dir, guter Freund und Genoß, unstreitig zu unsäglichem Vergnügen und Trost gereicht, und habe dann nachher Alles, sogar mich selber, so wiedergefunden wie ich es verlaßen. Ich sehe auf meine ganze Reise mit großem Behagen zurück, alles Ungemach ist vergeßen, und es bleibt nur die Süßigkeit, zu der Du, Alter, nicht wenig Material hergegeben und eingerührt hast, – habe ich mich denn bei Dir für gütige Bewirthung und Aufnahme auch gehörig bedankt, oder thue ich es jetzt gebührend? So viel ist klar, es hat mir in Düsseldorf ausnehmend gefallen, und ich mögte schon mal wieder durchpassiren. Liebe schöne Leute! Hier aber auch – wie haben sich alle die guten Kinder gefreut, wie sie mich wiedersahen, und ich ihnen von den fremden Ländern und den ausländischen Menschen, und hauptsächlich von Dir erzählen konnte, ich habe mit wahrem Beifall Germanismen nach allen Seiten hin ausgestreut, und es mag wuchern. Es traf sich gut so, daß am Sonnabend der kleinen Frau in Chester Place Geburtstag war, da gabs eine Trials early Party, wo ich alles mögliche Bekannte beisammen fand und grüßte und begrüßte, von der kleinen Frau selber fiel ich den Misses Alexanders in die zarten Hände, stolperte Lady Smart in den Schooß, glitt zu Fany und Sophy H. über, absolvirte sämmtliche Goldschmidts, sonnte mich an Mary, und drückte der Mama die Hand, während meine Fußzehen schon nach Mrs Stone und ihrem Kleinen hin gerichtet waren, kurz ich leistete das Unmögliche, und hatte noch Zeit Cartwrights sammt Schwiegersohn kalt zu begrüßen. Von den Kerlen rede ich gar nicht – einen kleinen röthlichen pockennarbigen Schultz schnitt ich todt, aber er kam doch an mich heran, und fragte nach Mendelssohn. Ich sagte, er wäre in Düsseldorf. – Also lieber Cäsar dort, als der zweite in Berlin, meinte das Rindvieh. Wenn er in Berlin ist, ist er auch der erste, erwiederte ich kalt, und das Gespräch starb ab. Deine Briefe und Gaben sind mit größter Satisfaction empfangen worden, und das Album entzückt. Ich stehe nicht dafür, daß Sohns junger Hirte nicht Unheil anrichtet, er scheint die jungen Mädchenherzen recht anzulachen. Fany sagte, es wäre gut daß ich wieder da wäre, – it is so natural to see you. Sogar Taylors habe ich schon gesehen, ich erfuhr von Lady Smart, daß sie in town wären, und habe den lieben Kindern zu Gefallen gerne 1000 Grüße von Dir erlogen. Aber alles das hat mich von den ernsten Dingen nicht abgehalten, und Watts sagt, er könne im Namen der Gesellschaft versichern, daß es ihnen sehr recht seyn würde, wenn Du die Ouvertüre dort ausschreiben ließest. Obendrein, sagte ich, kriegten sie dann richtige Stimmen. Er hätte Dir, hieß es ferner, vor 14. Tagen, officiell geschrieben, und angefragt, wann the Vocal Piece von Dir würde eingesandt werden können, um danach die trialnight festzusetzen. Ich sagte, daß Du mir nichts von einem solchen Briefe erwähnt hattest, daß Du aber mit der Composition umgingest. Die Concerte fangen spät an, erst im März, – sie wollen zwei trialnights haben, die Ende Januar oder im Februar seyn sollen. Du hast also Zeit, aber spute Dich doch, – es ist ein bedenklich Ding mit den Schiffsgelegenheiten in der Jahreszeit. Wenn Du was über Hannover schicken willst, so muß es dicht vor Weihnachten dort seyn, – Du brauchst es nur an den Geh. Canzlei Registrator Hattendorf zu adressiren, mit einer Adresse darunter an mich. Ich werde ihm deshalb schreiben. – Watts findet es ferner ganz ersprießlich, wenn Du das VokalStück auch gleich dort ausschreiben läßt. – Sie wollen mit Beethovens letzter Sinfonie anfangen. Watts fragte mich, ob ich Sinfonieen von Kalliwoda kenne, – ich konnte nur erwiedern, daß mir just der Name des Mannes bekannt sey, und nichts weiter. Sie scheinen sich nach unbekannten Compositionen umzusehen, und ich fand das so löblich, daß ich versprach Dich nach solchen, die Du empfehlen könntest, zu fragen. Das wäre der Moment, um Lichter leuchten zu laßen, die nicht unterm Scheffel aus können. Hat Marx nichts fertig? Gestern war mein Geburtstag, und ich bin sehr alt geworden. Ich faße nicht mal mehr gute Vorsätze bei solchen Philisterfestmomenten, – ich weiß es wird doch nichts draus. Aber am Morgen kriegte ich ein Packet, und es waren Geschenke von den drei Schwestern drin, was mich rührte; sie hatten mich früher mal nach dem Datum gefragt, und ich erzählte eine Geschichte woraus hervorging daß es der Jahrstag der Schlacht von Austerlitz sey, was sie sich gemerkt hatten. Zum Ueberfluß aß ich auch dort, und ich hätte es mir nicht beßer wünschen können, aber Mary war leidend und Fany gar abwesend, – die haben die William Hawses mir zum Poßen zurückgehalten, und Sophy sagte, sie wäre weakminded und hätte kommen müßen. Sie wollen übrigens zur Erfüllung des Conctracts schon was ausfinden, da ich ihnen versichert, daß bis auf Fenster und Thüren und Tisch und Bänke in Deiner Stube absolut Alles fehle, was den Menschen glücklich ja comfortable, machen könne. – Habe ich Dir denn erzählt, daß sie hier in Coventgarden Deinen Sommernachtstraum zu Antony und Cleopatra gegeben haben? – Ich fürchte überhaupt ich habe Vieles vergeßen. So wollte ich Dich über Deine Ansicht wegen der Zwillinge befragen, die Pervonte der Prinzeßin anwünscht, – was macht man damit und daraus? Ich will wirklich jetzt fleißig seyn. Das ist eine Schande und ich darf gar nicht dran denken, daß ich noch Montag und Dienstag u. s. w. recht behaglich hätte bei Dir bleiben können. Ich konnts freilich nicht wißen, – aber H. v. Ompteda ist plötzlich nach Deutschland verreist – der Entschluß war noch nicht gefaßt wie ich in Hannover war, – und ich hätte mich noch einige Tage bequem herumtreiben können. Ja, wäre ich ein rechter Dickhäutiger gewesen, und hätte noch in Hannover gelegen, so hätte ich es wohl möglich gemacht mit nach Wien zu gehen, wohin Ompteda, zum Congreß, reist. Sie hatten sich das hier wenigstens halb und halb so gedacht. Nun will ich mich auch aus Desperation verlieben, damit ich doch was vom Hierseyn habe. Basta – halte mir etwas Kopfweh zu Gute. Aber grüße alle Düsseldorfer, – Wöringens Gesellschaft bis Geldern hat mir das aufrichtigste Plaisir gemacht – lieber freilich hätte ich mit Dir bei den netten Schwestern gegeßen. Ich habe sie hier sehr gerühmt, – aber mit Bedingungen, so daß man nicht glaube, Du machest dort frivoler Weise Cour. Heute Abend will ich zu MoschelesMoscheles, Familie von → Ignaz M. gehen, die ich kaum recht gesprochen habe. Lebewohl CKl Dein Peccavi an MoriMori, Nicolas (1796-1839) habe ich noch nicht ausgerichtet, da er nicht in der Stadt ist. Aber Dein Bild in seinem GemMori, Nicolas (1796–1839) The Musical Gem: A Souvenir for 1834 ist übel, Du hast dicke Lippen wie ein Mohr, und die Kinder sagen, es wäre nichts daran ähnlich als höchstens das Haar. Und so ist es.
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November 1833 von einer Reise nach Deutschland nach London zurück. Er war höchstwahrscheinlich am 25. November 1833 von Düsseldorf abgereist (vgl. Z.: »daß ich noch Montag und Dienstag u. s. w. recht behaglich hätte bei Dir bleiben können«).</note> was Dir, guter Freund und Genoß, unstreitig zu unsäglichem Vergnügen und Trost gereicht, und habe dann nachher Alles, sogar mich selber, so wiedergefunden wie ich es verlaßen. Ich sehe auf meine ganze Reise mit großem Behagen zurück, alles Ungemach ist vergeßen, und es bleibt nur die Süßigkeit, zu der Du, Alter, nicht wenig Material hergegeben und eingerührt hast, – habe ich mich denn bei Dir für gütige Bewirthung und Aufnahme auch gehörig bedankt, oder thue ich es jetzt gebührend? So viel ist klar, es hat mir in <hi rend="latintype">Düsseldorf</hi> ausnehmend gefallen, und ich mögte schon mal wieder durchpassiren. Liebe schöne Leute!</p> <p>Hier aber auch – wie haben sich alle die guten <persName xml:id="persName_c58f6896-cab6-4254-967d-343cd12a5211">Kinder<name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name><name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> gefreut, wie sie mich wiedersahen, und ich ihnen von den fremden Ländern und den ausländischen Menschen, und hauptsächlich von Dir erzählen konnte, ich habe mit wahrem Beifall Germanismen nach allen Seiten hin ausgestreut, und es mag wuchern. Es traf sich gut so, daß am <date cert="high" when="1833-11-30" xml:id="date_9d47b481-0ddc-4e7c-b884-15b5f9be3fdd">Sonnabend</date> der kleinen <persName xml:id="persName_871c91a7-855b-41d2-9e0b-bb81609b52e8">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> in <hi rend="latintype">Chester Place</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_31f6f2b2-67d1-426b-a367-266110bd4707" xml:lang="de">Chester Place – 3 Chester Place, Chester Terrace, Regents Park, Adresse der Familie Moscheles in London.</note> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2212086-8dd4-428d-9db3-662af49c1984" xml:lang="de">der kleinen Frau … Geburtstag – der 28. Geburtstag von Charlotte Moscheles am 30. November 1833.</note> war, da gabs eine <hi rend="latintype">Trials early Party</hi>, wo ich alles mögliche Bekannte beisammen fand und grüßte und begrüßte, von der kleinen Frau selber fiel ich den <hi rend="latintype">Misses Alexanders</hi> in die zarten Hände, stolperte <hi rend="latintype">Lady <persName xml:id="persName_25449318-3fa3-494a-ab6f-90f8d49382d2">Smart<name key="PSN0114943" style="hidden" type="person">Smart, Frances Margaret (1802-1870)</name></persName></hi> in den Schooß, glitt zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b89f491b-85c4-45ee-8f2b-29f71b3bca25">Fany<name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_c35a1694-5262-4f13-bb00-12a40dad22ed"><hi rend="latintype">Sophy H</hi>.<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> über, absolvirte sämmtliche <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4b659a81-dbfb-4477-b0a3-3e51a9ec79a6">Goldschmidts<name key="PSN0111438" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Familie von → Adolph G.</name></persName></hi>, sonnte mich an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7eb864af-3aea-4291-abb4-3085574b08aa">Mary<name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName></hi>, und drückte der <persName xml:id="persName_b2296051-24b2-4983-ade5-53f57e98cf6d">Mama<name key="PSN0112103" style="hidden" type="person">Horsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)</name></persName> die Hand, während meine Fußzehen schon nach <hi rend="latintype">Mrs <persName xml:id="persName_7d851f79-ec6e-4e32-b27b-8850858e420f">Stone<name key="PSN0115160" style="hidden" type="person">Stone, Frances-Maria (1804-1853)</name></persName></hi> und ihrem <persName xml:id="persName_542887ff-897c-4673-a6a5-401883f5e0ac">Kleinen<name key="PSN0119339" style="hidden" type="person">Stone, Sohn (geb. 1833?) von → Thomas Arthur S.</name></persName> hin gerichtet waren, kurz ich leistete das Unmögliche, und hatte noch Zeit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_12355b85-91f5-4c25-9a12-400e9c3369fb">Cartwrights<name key="PSN0110294" style="hidden" type="person">Cartwright, Samuel (1789-1864)</name></persName></hi> sammt <persName xml:id="persName_44f72b29-1969-4575-b11f-e8aa03915c6e">Schwiegersohn<name key="PSN0111786" style="hidden" type="person">Hawes, William (1785-1846)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_432eaf9e-2825-48b2-8919-d193188ad820" xml:lang="de">Cartwrights sammt Schwiegersohn – Der Geschäftsmann William Hawes (1805-1885) war seit dem 9. Juli 1833 mit Anna Cartwright, der Tochter des Londoner Ophtalmologen Samuel Cartwright, verheiratet.</note> kalt zu begrüßen. Von den Kerlen rede ich gar nicht – einen kleinen röthlichen pockennarbigen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_30839b00-67a2-4080-8421-7c2e80edc5f1">Schultz<name key="PSN0114738" style="hidden" type="person">Schultz, Johann Reinhold</name></persName></hi> schnitt ich todt, aber er kam doch an mich heran, und fragte nach <hi rend="latintype">Mendelssohn</hi>. Ich sagte, er wäre in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ded79d7e-a89f-4b0b-9fed-949e88c3571f">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. – Also lieber <hi rend="latintype">Cäsar</hi> dort, als der zweite in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5cd49e04-e10b-4fe3-9197-7295ba31c04c">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, meinte das Rindvieh. Wenn er in <hi rend="latintype">Berlin</hi> ist, ist er auch der erste, erwiederte ich kalt, und das Gespräch starb ab.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Deine Briefe und Gaben sind mit größter Satisfaction empfangen worden, und das <hi rend="latintype">Album</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bd217844-c674-4861-8852-b5f5d7bcc224" xml:lang="de">das Album – vielleicht das Albumblatt für Sophia Hutchins Horsley mit dem Zitat der beiden ersten Takte des ersten Satzes (Allegro moderato ma con fuoco) des Oktetts Es-Dur, op. 20 (MWV R 20). Es ist mit »15 Mai. 1833 Abends. in den Kensington Gravel Pits.« datiert (heutiger Standort: Privatbesitz. Faksimile: Sotheby’s, London, Printed and Manuscript Music, Auktion 9. Dezember 1999, S. 10). Mendelssohn nahm den Eintrag anlässlich des Abschiedsbesuchs bei den Horsleys am Ende seiner dritten Englandreise vor. Vgl. Ralf Wehner (Hrsg.), LMA III/5: Oktett, S. 198, Quelle H. </note> entzückt. Ich stehe nicht dafür, daß <title xml:id="title_9ca6f593-c5f5-4e98-ad37-e7a0d18a8821"><hi rend="latintype">Sohns</hi> junger Hirte<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0111870" style="hidden" type="art">Ein junger Hirte</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b67b6b12-4f98-494e-8537-2c182f53ad08" xml:lang="de">Sohns junger Hirte – Carl Ferdinand Sohns Ölgemälde Ein junger Hirte (bis 1914: Galerie Flechtheim, Düsseldorf; letzter Nachweis: Auktionshaus Lempertz, Auktion 864, Alte Kunst, 20. November 2004, Nr. 1386).</note> nicht Unheil anrichtet, er scheint die jungen Mädchenherzen recht anzulachen.</p> <p><hi rend="latintype">Fany</hi> sagte, es wäre gut daß ich wieder da wäre, – <hi rend="latintype">it is so natural to see you</hi>.</p> <p>Sogar <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a3c13a2e-f1d9-4abb-8944-92062f5cdf98">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi> habe ich schon gesehen, ich erfuhr von <hi rend="latintype">Lady <persName xml:id="persName_7ee93276-8e14-404d-b786-da71cf7a6354">Smart<name key="PSN0114943" style="hidden" type="person">Smart, Frances Margaret (1802-1870)</name></persName></hi>, daß sie <hi rend="latintype">in town</hi> wären, und habe den lieben Kindern zu Gefallen gerne 1000 Grüße von Dir erlogen.</p> <p>Aber alles das hat mich von den ernsten Dingen nicht abgehalten, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0902f5ba-1ad8-40d5-992a-a8d579a594c0">Watts<name key="PSN0115636" style="hidden" type="person">Watts, William (?-1859)</name></persName></hi> sagt, er könne im Namen der <placeName xml:id="placeName_52ce4924-6be6-4554-9ebd-e0ed013b775e">Gesellschaft<name key="NST0100412" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_093c13b0-24e0-4ae6-8432-735d3bfeb21c" xml:lang="de">Watts … im Namen der Gesellschaft – William Watts war von 1815 bis 1847 der Sekretär der Philharmonic Society in London.</note> versichern, daß es ihnen sehr recht seyn würde, wenn Du die <title xml:id="title_2f5bce24-c34b-4356-8075-3bb3db2b72a3">Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cxt6afun-ie2p-kcwe-x5ew-n8oiq2uftt6n"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_301a056f-6988-4264-af10-94cc4f3d5438" xml:lang="de">die Ouvertüre – Die Partitur der für die Philharmonic Society komponierte Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), hat Mendelssohn dem Orientalisten Friedrich Rosen, der sich vom 30. Dezember 1833 bis Anfang Januar 1834 in Düsseldorf aufhielt, nach London mitgegeben; vgl. Brief fmb-1834-01-06-02 (Brief Nr. 840) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 6. Januar 1834, Z. 29: »Rosen bringt die Partitur an Moscheles«. Es handelte sich um die Partiturabschrift der Frühfassung der Ouvertüre von Johann Gottlieb Schauseil, die später in den Besitz der Philharmonic Society überging (heute in GB-Lbl, RPS MS 116 [olim Loan 4.779]). Vgl. Ward Jones, Mendelssohn Scores, S. 73, und MWV, S. 246, Abschrift a. Die Ouvertüre erklang in London erstmals am 6. Februar 1834 in einer öffentlichen Probe der Philharmonic Society unter dem Dirigat von Ignaz Moscheles. Siehe dazu Brief gb-1834-02-07-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 7. Februar 1834, und Brief gb-1834-02-12-01 Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 12. Februar 1834. Moscheles leitete auch die Uraufführung der Komposition im dritten Konzert der Society am 7. April 1834 (Foster, Philharmonic Society, S. 126).</note> dort ausschreiben ließest. </p> <p>Obendrein, sagte ich, kriegten sie dann richtige Stimmen. Er hätte Dir, hieß es ferner, vor 14. Tagen, officiell geschrieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_55e05928-09b7-4381-8202-256afd525763" xml:lang="de">Er hätte Dir … officiell geschrieben – Gemeint ist Brief gb-1833-11-09-01 William Watts an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 9. November 1833.</note> und angefragt, wann <hi rend="latintype">the <title xml:id="title_5f76da86-34de-44a0-a59f-01a69a121074">Vocal Piece<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_r0zjjmhj-f4vc-bdti-u6fe-tsqudevgylht"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_orchestra" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100231" style="hidden">»Infelice! – Ah, ritorna, età dell’ oro« für Sopran, obligate Violine und Orchester, 3. April 1834<idno type="MWV">H 4</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> von Dir würde eingesandt werden können,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3940e947-c68c-4f01-8ce0-9bec067f14bf" xml:lang="de">wann the Vocal Piece von Dir würde eingesandt werden können – Die Arie »Infelice! – Ah, ritorna, età dell’oro« MWV H 4 in Form einer Partitur von Johann Gottlieb Schauseils Hand mit eigenhändigen Ergänzungen (heutiger Standort: GB-Lam, Ms. 171) übersandte Mendelssohn erst am 13. April 1834 mit Brief fmb-1834-04-13-01 (Brief Nr. 903) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 13. April 1834, nach London. Die Komposition wurde im sechsten Konzert der Philharmonic Society am 19. Mai 1834 mit der Sopranistin Maria Caradori-Allan als Solistin uraufgeführt (Foster, Philharmonic Society, S. 128). Mit der Arie erfüllte Mendelssohn den letzten Teil des 1832 erteilten Kompositionsauftrags der Philharmonic Society, »to compose a Symphony, an Overture, and a Vocal Piece for this Society, for which he be offered the sum of one hundred Guineas« (vgl. Brief gb-1832-11-08-01 William Watts an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 8. November 1832).</note> um danach die <hi rend="latintype">trialnight</hi> festzusetzen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db6b467a-e970-4929-8298-9d8b01ff937b" xml:lang="de">die trialnight festzusetzen – In diesen Zusammenkünften des Orchesters der Philharmonic Society wurden insbesondere neue, von der Society beauftragte Kompositionen für die anstehenden Saison gespielt. Am 6. Februar 1834 erklangen neben Mendelssohns Melusinen-Ouvertüre Sinfonien und Ouvertüren von Cipriani Potter, Charles Lucas und Hector Berlioz. Eine zweite »trialnight« fand am 13. Februar 1834 statt. Siehe Fiona M. Palmer, Vincent Novello (1781-1861). Music for the Masses, Aldershot 2006, S. X.</note> Ich sagte, daß Du mir nichts von einem solchen Briefe erwähnt hattest, daß Du aber mit der Composition umgingest. Die Concerte fangen spät an,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_673dc29e-58eb-4143-89ea-83feb8f807ab" xml:lang="de">Die Concerte fangen spät an – Das erste Konzert der Philharmonic Society der Saison 1834 fand am 3. März 1834 statt (Foster, Philharmonic Society, S. 125). Im Vorjahr begannen die Konzerte am 25. Februar.</note> erst im <hi rend="latintype">März</hi>, – sie wollen zwei <hi rend="latintype">trialnights</hi> haben, die Ende Januar oder im Februar seyn sollen. Du hast also Zeit, aber spute Dich doch, – es ist ein bedenklich Ding mit den Schiffsgelegenheiten in der Jahreszeit. Wenn Du was über <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9a103e85-7a99-4877-8a04-0bc677a04237">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> schicken willst, so muß es dicht vor Weihnachten dort seyn, – Du brauchst es nur an den Geh. Canzlei Registrator <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_17bd7600-844a-42c7-b6d9-f0986b5fd8f3">Hattendorf<name key="PSN0111758" style="hidden" type="person">Hattendorf (Hattendorff), Friedrich Heinrich (1772-1866)</name></persName></hi> zu adressiren, mit einer Adresse darunter an mich. Ich werde ihm deshalb schreiben. – <hi rend="latintype">Watts</hi> findet es ferner ganz ersprießlich, wenn Du das VokalStück auch gleich dort ausschreiben läßt. – Sie wollen mit <title xml:id="title_22c2b2c7-0f60-4e8e-b10c-71fd8afe7207"><hi rend="latintype">Beethovens</hi> letzter Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> anfangen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_73fac4c9-f48a-4274-ae3c-21d18456583f" xml:lang="de">Sie wollen mit Beethovens letzter Sinfonie anfangen – Statt der 9. Sinfonie d-Moll, op. 125, wurde im ersten Konzert Philharmonic Society am 3. März 1834 Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie A-Dur, op. 92, aufgeführt (Foster, Philharmonic Society, S. 125).</note></p> <p><hi rend="latintype">Watts</hi> fragte mich, ob ich <title xml:id="title_e4053a00-acf9-4536-a1e7-4b3863a4592e">Sinfonieen von <hi rend="latintype">Kalliwoda</hi><name key="PSN0112303" style="hidden" type="author">Kalliwoda (Kalivoda), Johann (Baptist) Wenzel (Jan Křtitel Václav) (1801–1866)</name><name key="CRT0112026" style="hidden" type="music">Sinfonien</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0ef8a0f4-76a2-42bb-8e53-5a593176f8d9" xml:lang="de">Sinfonien von Kalliwoda – Von den sieben Sinfonien Johann (Baptist) Wenzel Kalliwodas waren bis 1833 die 1. Sinfonie f-Moll, op. 7, die 2. Sinfonie Es-Dur, op. 17, und die 3. Sinfonie d-Moll, op. 32, entstanden. 1834 erklang keines der Werke in den Konzerten der Philharmonic Society.</note> kenne, – ich konnte nur erwiedern, daß mir just der Name des Mannes bekannt sey, und nichts weiter. Sie scheinen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> sich nach unbekannten Compositionen umzusehen, und ich fand das so löblich, daß ich versprach Dich nach solchen, die Du empfehlen könntest, zu fragen. Das wäre der Moment, um Lichter leuchten zu laßen, die nicht unterm Scheffel aus können. Hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bafb3774-5f34-45fb-b47d-8693d22a6ab3">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName></hi> nichts fertig?</p> <p><date cert="high" when="1833-12-02" xml:id="date_077f3cc8-e1ef-4a61-8242-a5d55bdfb0ef">Gestern</date> war mein Geburtstag,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c00b08e-9e7d-4500-be04-8ee88c5c93af" xml:lang="de">Gestern war mein Geburtstag – Carl Klingemann hatte am 2. Dezember 1833 seinen 35. Geburtstag gefeiert.</note> und ich bin sehr alt geworden. Ich faße nicht mal mehr gute Vorsätze bei solchen Philisterfestmomenten, – ich weiß es wird doch nichts draus. Aber am Morgen kriegte ich ein Packet, und es waren Geschenke von den drei Schwestern<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c75cd0e2-8ec2-440b-9212-622d85262ab4" xml:lang="de">den drei Schwestern – Frances Arabella Horsley, Mary Elizabeth Horsley und Sophia Hutchins Horsley.</note> drin, was mich rührte; sie hatten mich früher mal nach dem Datum gefragt, und ich erzählte eine Geschichte woraus hervorging daß es der Jahrstag der Schlacht von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e150f28c-df40-4d36-bd0f-52350c3a8777">Austerlitz<settlement key="STM0103467" style="hidden" type="locality">Austerlitz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_09261724-8554-4401-8f7d-01a659a065c2" xml:lang="de">Schlacht von Austerlitz – Am 2. Dezember 1805 besiegte Napoleon I. von Frankreich bei Austerlitz (heute Slavkov u Brna, Tschechien) das österreichisch-russische Heer.</note> sey, was sie sich gemerkt hatten. Zum Ueberfluß aß ich auch dort, und ich hätte es mir nicht beßer wünschen können, aber <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ea4ec7cd-bd62-4b2b-be5d-7c2b0183b948">Mary<name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName></hi> war leidend und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9d8d1d15-92de-4ea3-8615-28871aeb2af8">Fany<name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name></persName></hi> gar abwesend, – die haben die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6f51547d-6123-42a5-816e-9bdc993c4d62">William Hawses<name key="PSN0116990" style="hidden" type="person">Hawes, Anna (1814-1893)</name><name key="PSN0111786" style="hidden" type="person">Hawes, William (1785-1846)</name></persName></hi> mir zum Poßen zurückgehalten, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_324e6413-b5f0-4589-8efd-b2b508b427e6">Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi> sagte, sie wäre <hi rend="latintype">weakminded</hi> und hätte kommen müßen. Sie wollen übrigens zur Erfüllung des Conctracts<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_71017c60-15e2-43db-9153-540ceb8eafd5" xml:lang="de">zur Erfüllung des Conctracts – Mendelssohn schloss am 23. August 1833 in London mit den drei Horsley-Töchtern Mary Elizabeth, Sophia Hutchins und Frances Arabella einen Vertrag, der ihn zur Anfertigung einer vierhändigen Klavierfassung seiner Melusinen-Ouvertüre verpflichtete. Der »Contract« war von dem anwesenden Abraham Mendelssohn Bartholdy gegengezeichnet worden (Autograph des »Contracts« in Felix Mendelssohn Bartholdys Handschrift in GB-Ob, MS. Horsley c. 1, fol. 48. Faksimile in Peter Ward Jones, Felix Mendelssohn Bartholdy und seine englischen Freunde, in: Felix und seine Freunde, Vortragsreihe Frühjahr 2006, hrsg. von Veronika Leggewie [Koblenzer Mendelssohn-Tage. Vortragsreihe Bd. 5], Lahnstein 2006, S. 13, und in Gotch, Mendelssohn and his friends in Kensington, nach S. 70). Die Horsleys haben das Arrangement der Ouvertüre am 24. April 1834 erhalten (laut Brief gb-1834-04-28-02 Elizabeth Horsley und Frances Arabella Horsley an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 28. April 1834). Siehe auch Gotch, Mendelssohn and his friends in Kensington, S. 70 ff. und S. 92 f.</note> schon was ausfinden, da ich ihnen versichert, daß bis auf Fenster und Thüren und Tisch und Bänke in Deiner Stube<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2cecd4a1-3b92-4950-8976-7ad532ab815d" xml:lang="de">Deiner Stube – Mendelssohn wohnte im Parterre von Friedrich Wilhelm Schadows Haus im Flinger Steinweg, seit 1851: Schadowstraße (Abbildung des Hauses im Zustand um 1900 in Kopitz, Norbert Burgmüller, S. 188).</note> absolut Alles fehle, was den Menschen glücklich ja <hi rend="latintype">comfortable</hi>, machen könne. –</p> <p>Habe ich Dir denn erzählt, daß sie hier in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_31b6efa5-882e-4d0a-9243-eec626c399a5">Coventgarden<name key="NST0100286" style="hidden" subtype="" type="institution">Royal Opera House Covent Garden</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> Deinen <title xml:id="title_92ccc7c0-f692-41c6-84a7-f72101f83cfb">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bbl8cglg-dtky-jsdc-v8ci-mhczb2zbdoil"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> zu <title xml:id="title_d36a80ab-b823-458a-a67b-b9d2bd48c1fa"><hi rend="latintype">Antony</hi> und <hi rend="latintype">Cleopatra</hi><name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110855" style="hidden" type="dramatic_work">Antonius und Cleopatra (Anthony and Cleopatra)</name></title> gegeben haben?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e42353ee-e2e2-4873-af20-1f877457e89b" xml:lang="de">daß sie hier in Coventgarden Deinen Sommernachtstraum zu Antony und Cleopatra gegeben haben – Der Schauspieler William Macready (1793-1873) präsentierte am 21. November 1833 im Royal Opera House Covent Garden eine (wenig erfolgreiche) Inszenierung von Shakespeares Tragödie Antony and Cleopatra (The Works of John Dryden, Vol. XIII: Plays. All for Love, Oedipus, Troilus and Cressida, Berkeley und Los Angeles 1984, S. 365). Offensichtlich ließ er dazu Mendelssohns Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), spielen. </note> – Ich fürchte überhaupt ich habe Vieles vergeßen. So wollte ich Dich über Deine Ansicht wegen der Zwillinge befragen, die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8e896ff4-fc91-40ff-8fa1-1886198e3e69">Pervonte<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109536" style="hidden" type="dramatic_work">Pervonte (Libretto)</name></title></hi> der Prinzeßin anwünscht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_66ed9034-dd5e-4903-af1a-d14fce091a63" xml:lang="de">der Zwillinge …, die Pervonte der Prinzeßin anwünscht – Carl Klingemann arbeitete an einem für Mendelssohn bestimmten Libretto zu einer Oper Pervonte nach Christoph Martin Wielands Verserzählung Pervonte oder die Wünsche (Druck: C. M. Wielands Sämmtliche Werke, Bd. 18, Leipzig 1796, S. 119–208; Erstdruck als Pervonte. Ein neapolitanisches Mährchen, in: Teutscher Merkur 1778, S. 97-110, und 1779, S. 3-18). Das Libretto war längere Zeit im Gespräch. Pervonte wünscht sich darin, dass die Prinzessin Vastola Zwillinge bekommen möge. Am 6. Januar 1834 gab Mendelssohn den Auftrag zum Schreiben eines Librettos; siehe Brief fmb-1834-01-06-02 (Brief Nr. 840) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Düsseldorf, 6. Januar 1834, bat aber zugleich, die Zwillings-Episode wegzulassen. Den Entwurf des ersten Akts übersandte Klingemann am 22. Juli 1834 an Mendelssohn (gb-1834-07-22-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 22. Juli 1834. Abdruck von Brief und Libretto in Klingemann, Briefwechsel, S. 136–146). Die Komposition kam über ein Anfangsstadium nicht hinaus. </note> – was macht man damit und daraus? Ich will wirklich jetzt fleißig seyn.</p> <p>Das ist eine Schande und ich darf gar nicht dran denken, daß ich noch <hi rend="latintype"><date cert="high" when="1833-11-25" xml:id="date_1c89b23d-d6de-444d-8468-3a0750628ad6">Montag</date></hi> und <hi rend="latintype"><date cert="high" when="1833-11-26" xml:id="date_75c4df0b-b78e-4feb-b43a-c21b0f2fb32a">Dienstag</date></hi> u. s. w. recht behaglich hätte bei Dir bleiben können. Ich konnts freilich nicht wißen, – aber H.<hi rend="latintype"> <persName xml:id="persName_22389ce2-c510-47ba-a09e-58b8b4d1c376">v. Ompteda<name key="PSN0113670" style="hidden" type="person">Ompteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)</name></persName></hi> ist plötzlich nach Deutschland verreist – der Entschluß war noch nicht gefaßt wie ich in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_cd3beef5-6f41-4e0d-bb51-47e0aec27618">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> war,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_04ef1d1d-d557-4ef0-a07a-74640bea0a13" xml:lang="de">wie ich in Hannover war – Carl Klingemann hatte im November / Dezember 1833 eine Reise in seine Geburtsstadt Limmer unternommen, da kurz zuvor, am 20. September 1833, seine dort lebende Schwester Dorothea Emilie Klingemann im Alter von 26 Jahren gestorben war (Karl Klingemann, Bemerkungen und Erläuterungen zu den Stammtafeln der Sippe Johann Philipp Klingemann, Bonn 1936, S. 21). In Limmer lebten noch Carl Klingemanns Eltern.</note> – und ich hätte mich noch einige Tage bequem herumtreiben können. Ja, wäre ich ein rechter Dickhäutiger gewesen, und hätte noch in <hi rend="latintype">Hannover</hi> gelegen, so hätte ich es wohl möglich gemacht mit nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_88b15a6d-0e1d-4a02-ae03-fdee00fa7a54">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> zu gehen, wohin <hi rend="latintype">Ompteda</hi>, zum Congreß,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c90b1d67-f8e1-457d-8a56-f0476dce8018" xml:lang="de">Wien … Congreß – die Wiener Ministerialkonferenz vom Januar bis Juni 1834, ein Treffen der wichtigsten Staaten im Deutschen Bund. Im Schlussprotokoll vom 12. Juni 1834 wurden 60 Artikel zur Stärkung des monarchischen Prinzips verabschiedet.</note> reist. Sie hatten sich das hier wenigstens halb und halb so gedacht. Nun will ich mich auch aus Desperation<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_da9b3a26-17c8-46b5-a9e3-8f267f0aa5a0" xml:lang="de">Desperation – bildungssprachlich, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung; von lat. desperatio.</note> verlieben, damit ich doch was vom Hierseyn habe. Basta – halte mir etwas Kopfweh zu Gute. Aber grüße alle Düsseldorfer, – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d80ac2ba-889d-485f-95c8-8d1e88364c58">Wöringens<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName></hi> Gesellschaft bis <placeName xml:id="placeName_4a175e96-23bf-48f6-93b5-3a1400f2450e">Geldern<settlement key="STM0103471" style="hidden" type="locality">Geldern</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat mir das aufrichtigste Plaisir gemacht – lieber freilich hätte ich mit Dir <add place="margin">bei den netten <persName xml:id="persName_461109a7-047a-499a-ba55-2466bde438a8">Schwestern<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> gegeßen. Ich habe sie hier sehr gerühmt, – aber mit Bedingungen, so daß man nicht glaube, Du machest dort frivoler Weise Cour. Heute Abend will ich zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_12647ed1-b228-452f-831d-15ec18ef8db8">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi> gehen, die ich kaum recht gesprochen habe. <seg type="closer">Lebewohl</seg><name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <signed rend="right">CKl</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_6df5d8c1-9216-4263-99db-879ea957e4cb"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1f9b0ada-1705-4abe-a7b0-89f04367fbfe">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_52dc3b0c-239e-4c54-b9eb-35e6ae314f01">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="margin">Dein <hi rend="latintype">Peccavi</hi> an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0ee8fb2f-750f-4062-8a68-a3020ba1d00d">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1bf0aa3a-824c-4c79-a1a2-906246d05d98" xml:lang="de">Dein Peccavi an Mori – Peccavi: von lat. pater peccavi, Vater, ich habe gesündigt. Ein Wort aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lk 15,21; rituelle Eröffnungsformel der Beichte. Gemeint ist die verspätete Lieferung des Rondo brillant Es-Dur für Klavier und Orchester, op. 29 (MWV O 10), an den Verleger Nicolas Mori. Mendelssohn begann mit der Niederschrift der Komposition erst im November 1833 und beendete diese am 29. Januar 1834. Die Stichvorlage (Standort unbekannt) übersandte er mit Brief fmb-1834-02-07-01 (Brief Nr. 855) Felix Mendelssohn Bartholdy an Nicolas Mori in London, Düsseldorf, 7. Februar 1834. Die Komposition erschien 1834 als Grand Rondeau Brillant bei Mori & Lavenu in London im Druck.</note> habe ich noch nicht ausgerichtet, da er nicht in der Stadt ist. Aber <title xml:id="title_69fc51e7-7712-4d77-865c-2ed29221b550">Dein Bild<name key="PSN0111682" style="hidden" type="author">Hamerton, Robert Jacob (?-1891)</name><name key="CRT0108941" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Lithographie 1833)</name></title> in seinem <hi rend="latintype"><title xml:id="title_0ef3e434-64fb-4054-9519-ae6fb8930106">Gem<name key="PSN0113424" style="hidden" type="author">Mori, Nicolas (1796–1839)</name><name key="CRT0110013" style="hidden" type="music">The Musical Gem: A Souvenir for 1834</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3625d9ad-a7c5-4dcb-9b30-7204ac0f1cdf" xml:lang="de">Dein Bild in seinem Gem – Gemeint ist das Porträt von Mendelssohn, das für das von Mori & Lavenu herausgegebene Magazin The Musical Gem: A Souvenir for 1834 (London 1833) vorgesehen war. Siehe dazu Brief fmb-1833-08-26-01 (Brief Nr. 780) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Rotterdam, 26. August 1833, Z. 10 ff.: »Neulich aber haben mir Mori & Lavenu für ihr nächstes annual gem mein Bild abgefordert«. Mendelssohn schlug Wilhelm Hensel »eine genaue Copie entweder von [s]einem Oelbilde oder von der Bleistiftzeichnung die Heinr. Beer hat«, vor. Wilhelm Hensel fertigte letztendlich selbst eine Zeichnung nach dem 1832 von Eduard Bendemann gezeichneten Porträt Mendelssohn aus dem Besitz von Heinrich Beer an. Nach Hensels Vorlage entstand die Lithographie von Robert Jacob Hamerton, die in der Musical Gem abgedruckt wurde. Die Lithographie Hamertons und Bendemanns Zeichnung befinden sich in D-B, Musikabteilung, MA BA 157 und MA BA 329. Abbildung von Bendemanns Zeichnung u. a. in Kortländer, »Übrigens gefall ich mir prächtig hier«, S. 88.</note> ist übel, Du hast dicke Lippen wie ein Mohr, und die Kinder sagen, es wäre nichts daran ähnlich als höchstens das Haar. Und so ist es.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>