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gb-1833-11-28-01

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Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 23. und 28. November 1833 In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer und schreibst uns über den gestrigen Abend, wie Du von hier Berichte über denselben bei Fanny erhältst. Ich schreibe Dir Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. Dezember 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Transkription: FMB- Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/151. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 23. und 28. November 1833 In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer und schreibst uns über den gestrigen Abend, wie Du von hier Berichte über denselben bei Fanny erhältst. Ich schreibe Dir

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand mit Korrektur von fremder Hand, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 28 / 11], [N 1 / 2/12], Siegel.

Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. und 28. November 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Dem Musikdirector und ordentlichen Mitgliede der Academie der Künste Herrn Felix Mend. Bartholdy Düsseldorf BerlinUnbekannt frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Berlin 23 Novbr 1833

In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an ScheuerScheuer, Abraham (1787-1863)meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer – Der Brief gb-1833-11-19-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 19. November 1833, enthielt eine Einlage an den Düsseldorfer Bankier Abraham Scheuer. und schreibst uns über den gestrigen Abendden gestrigen Abend – Am 22. November 1833 dirigierte Mendelssohn anlässlich des Cäcilientags sein erstes Konzert des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf (vgl. Kortländer, Konzerte in Düsseldorf, S. 184). Siehe Mendelssohns Beschreibung des Ereignisses im Brief fmb-1833-11-28-01 (Brief Nr. 820) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. November 1833., wie Du von hier Berichte über denselben bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Berichte über denselben bei Fanny – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Sie führte darin ihre am 21. und 22. November 1833 komponierte Musik Zum Fest der heiligen Cäcilia für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 mit lebenden Bildern auf. Siehe dazu ihre eigene Beschreibung in Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833. Lea Mendelssohn Bartholdy berichtete darüber ausführlich in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833. erhältst. Ich schreibe Dir deswegen nichts von den Détails desselben; Fanny hat etwas Neues<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111436" style="hidden" type="music">»Zum Fest der heiligen Cäcilia« für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 (21./22. November 1833 [Hellwig-Unruh: 22./23. November 1833]; UA 22. November 1833); unvollständig</name> zu backen versucht, und da alle Zuthaten vortrefflich waren, so konnte das Produkt, mehr oder minder gerathen, nur gut seyn. Ich habe über das genre meine eignen Bedenken, die ich indes noch bei mir behalte, um Fanny ihren Spas nicht zu verderben.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)

28 9b ich habe diesen Brief eben so wenig vorigen Sonnabend beenden, als seit der Zeit fortsetzen können; die Abhaltungen haben sich gehäuft, und in den trüben kurzen Tagen sind mir nur wenig Arbeitsstunden vergönnt, da meine Augen täglich rebellischer werden; Alter hat keine TugendAlter hat keine Tugend – Anspielung auf die Sprichwörter »Jugend kennt keine Tugend, Alter kennt alle Laster« oder »Das Alter hat keinen Schmuck außer der Tugend« (Plutarch, Vitae parallelae)..

Nun erwarten wir Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1833-11-15-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1833</name> vom Freitag, und hoffen, er werde uns heute kommen.

Saul<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109015" style="hidden" type="music">Saul HWV 53</name> den die AcademieSing-AkademieBerlinDeutschland heut vor 8/t. gegebenSaul den die Academie heut vor 8/t. gegeben – Georg Friedrich Händels dreiaktiges Oratorium Saul HWV 53 wurde am 21. November 1833 von der Sing-Akademie unter der Leitung von Karl Friedrich Rungenhagen aufgeführt (Ankündigung: Spenersche Zeitung Nr. 250, 25. Oktober 1833; Rezension der Aufführung ebenda, Nr. 275, 23. November 1833)., halte ich für eines der wichtigsten Oratorien HaendelsHändel, Georg Friedrich (1685-1759), es ist aber überlang, und da wir unsere Sitze auf der allerersten Banck nehmen mußten, so konnte ich, da Lampenlicht und Musik mich zugleich à bout portantà bout portant – frz., aus nächster Nähe. anfielen, nicht mehr als 2 Theile aushalten, und Fanny eben sowenig. Zum Glück konnten es NicoloviusNicolovius, Georg Heinrich Ludwig (1767-1839) und seine TöchterNicolovius, Florentine (Flora) Luise Henriette (1811-1879)seine Töchter – Es lässt sich nur Georg Heinrich Ludwig Nicolovius’ Tochter Florentine (Flora) Luise Henriette (geb. 1811) nachweisen; Johanna Cornelia Elisabeth Nicolovius, verh. Jacobi (geb. 1802), war bereits am 8. Mai 1833 gestorben., unsere Nachbarn auch nicht, und eröffneten den Auszug; wären wir allein gegangen, |2| würde man gesagt haben, es geschähe aus dépitdépit – frz., Ärger, Verdruss., weil Du nicht Director gewordenweil Du nicht Director geworden – Bei der Wahl des Nachfolgers Carl Friedrich Zelters als Direktor der Sing-Akademie hatte sich am 22. Januar 1833 der bisherige Vizedirektor Karl Friedrich Rungenhagen gegen Mendelssohn durchgesetzt.. Daß was ich gehört habe, gefiel mir außerordentlich wohl. In den Arien ist viel Fabrikarbeit, Mehrere aber sind ganz außerordentlich schön, und die Chöre, wie mir scheint, abweichend von der sonstigen Haendelschen festen Manier. 2 <hi rend="latintype">Symphonien</hi><name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109015" style="hidden" type="music">Saul HWV 53</name>2 Symphonien – Sinfonien zu Beginn und in der Mitte des ersten Akts des Oratoriums Saul (HHA, vor Nr. 1 und Nr. 20). (wie sie im Textbuch genannt werden) und die ganze, durchaus dramatische Behandlung des ganzen Textes<name key="PSN0119331" style="hidden" type="author">Ebeling, Christoph Daniel (1741–1817)</name><name key="CRT0112012" style="hidden" type="literature">Georg Friedrich Händel, Saul HWV 53 (dt. Übersetzung)</name>des ganzen Textes – Das Libretto zu Saul verfasste Charles Jennens, die deutsche Übersetzung stammt von Christoph Daniel Ebeling (Druck: Saul. Ein Oratorium von Händel, von C. D. E, in: Magazin der Musik, 2. Jg., 2. Hälfte, hrsg. Carl Friedrich Cramer, Hamburg 1787, S. 1409-1439; Digitalisat ). haben mich in meiner, auch von GötheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) in der correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name> mit Z.Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)correspondenz mit Z. – Bis Ende 1833 erschienen drei Bände des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, 6 Bde., Berlin 1833/34. Siehe weiterführend Kommentar zu Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: den eben erschienenen Goethe-Zelter. ausgesprochnen Ansichtvon Göthe in der correspondenz mit Z. ausgesprochnen Ansicht – Seinem Brief an Carl Friedrich Zelter vom 10. Dezember 1816 fügte Johann Wolfgang von Goethe das Schema zu einer zweiteiligen Reformationskantate an, bei dem er sich an Georg Friedrich Händels Oratorien Messias und Alexanderfest orientiert hatte. Es behandelte die Auferstehung Christi. Die Christus-Szene »müßte der Abwechselung wegen entschieden dramatisch seyn« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 2, Berlin 1833, S. 358-362, das Zitat S. 362). Zu dem Entwurf siehe Rudolf Hermann, Goethes und Zelters Plan einer Reformations-Kantate, in: Zeitschrift für systematische Theologie 18 (1941), S. 213-223 bestetigt, daß jedes Oratorium wesentlich dramatisch seyn muß, sowie die alte Tragödie vielleicht nur ein Oratorium war in Worten und mit Aufzügen und Tänzen. Der Einzug Christi in JerusalemEinzug Christi in Jerusalem – Chor »Welcome, welcome, mighty king!« im ersten Akt des Saul (HHA, Nr. 22). müßte, ganz ordentlich aufgeführt, ein schönes Kunstwerk veranlaßen; Musik, Chöre, dann Arten Tänze und alles was nur die Kunst in Anspruch nehmen würde! Die Frage würde nur bleiben, aufinMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) welchem Land eine solche Aufführung möglich wäre, denn unsre Bühnen dürften es freilich nicht seyn. Ich muß bekennen, daß ich fürchte, Dein Paulus <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xbfcmrvt-hymz-jxcq-ocwm-nzepxjzfc7t6"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>Dein Paulus – Felix Mendelssohn Bartholdy arbeitete damals am Libretto des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14). Erste kompositorische Entwürfe stammen vom April 1834. entbehre zu sehr des dramatischen Elements, wenn es Dir nicht gelingt, es durch Deine Musik hineinzubringen, wie BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) in die Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name>.

Denkst Du gar nicht daran, im Laufe Deiner diesjährigen dortigen musikalischen |3| Exhibitionen den <hi rend="latintype">Reichard</hi>schen <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">Morgen</supplied>gesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752–1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> mit aufzunehmenden Reichardschen Morgengesang mit aufzunehmen – Die Anregung, Johann Friedrich Reichardts Hymne Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«) für vier Solostimmen, Chor und Orchester (1808; Text: John Milton, Paradise Lost III, 154-157, in der Übersetzung von Samuel Gottlieb Bürde) aufzuführen, griff Felix Mendelssohn Bartholdy für das 17. Niederrheinische Musikfest 1835 in Köln auf.? es würde gewiß Effekt machen, und auch die Sänger würden den Sturmchorden Sturmchor – »Zu seiner Ehre braus’, o Sturm, daher!«, Nr. 8 aus Miltons Morgengesang. nicht anbrennen laßen, ich aber gönnte dem Manne R.Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814) und seiner Familie den Trost für die unbillige Unbill die ihm von G. und Z. schon früher, und jezt neuerdings in der Correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name>dem Manne R. … Unbill … in der Correspondenz – Im ersten Band des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, Berlin 1833, S. 448, findet sich z. B. diese auf Johann Friedrich Reichardt bezogene Briefstelle: »Reichardt hat eine neue Oper aufgeführt: Der Taucher, der aber wohl nicht wieder zum Vorschein kommen wird. Das Gedicht ist zu mittelmäßig und der Componist, der es weniger mit der Hexerey als mit der Geschwindigkeit hält, hätte sich wohl etwas mehr Zeit nehmen und diese etwas besser ausführen können, statt dessen er sich aus einem Hause ins andere frißt und politische Anekdoten sammelt oder verbreitet« (Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter in Weimar, Berlin, 8. April 1811). widerfahren. Es ist ganz unverzeihlich mit welcher undelikaten Eil und verletzenden Schonungslosigkeit bei der Herausgabe dieser Correspondenz verfahren worden ist! man wird sich in der Folge vor dem Umgang eines jeden Menschen hüten müßen, von dem zu vermuthen steht daß seine Correspondenz einmal aus lumpiger Gemeinsucht gedruckt werden kann. Ich komme in den ersten Bänden häufig vorIch komme in den ersten Bänden häufig vor – Die ersten beiden Bände des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 enthalten u. a. die folgenden, auf Abraham Mendelssohn Bartholdy bezogenen Briefstellen: 1. Brief Carl Friedrich Zelters an Johann Wolfgang von Goethe vom 7. September 1803: »Zu einem recht brauchbaren Correspondenten in Paris, wäre ich geneigt den jungen Mendelssohn, der Sie vor einigen Jahren in Frankfurt a. M. zu sprechen das Glück gehabt hat, vorzuschlagen. Er ist ein braver junger Mann, von Kenntnissen und gutem allgemeinen Geschmack. Er ist jetzt in Berlin und hofft auf seiner Rückreise nach Paris über Weimar zu gehen. Wäre es Ihnen recht, so würde ich ihm etwas an Sie mitgeben« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 1: 1796 bis 1811, Berlin 1833, S. 84; vgl. Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.1, S. 55). 2. Brief Zelters an Goethe vom 4. April 1816: »Der Banquier Abraham Mendelssohn ist es der Dir diesen Brief bringt. Er ist der zweyte Sohn des Philosophen und von seinen ersten Jünglingsjahren an, nach dem Tode des Vaters hat er sich mein Haus mit dem was drinnen war gefallen lassen. Er gehört zu den Braven und so wirst Du ihn aufnehmen. Er hat liebenswürdige Kinder und sein ältestes Töchterchen könnte Dich etwas von Sebastian Bach hören lassen. Sie, die Frau, ist zugleich eine höchst treffliche Mutter und Hausfrau, leider von etwas schwacher Gesundheit. Er, der Mann, ist mir sehr gewogen und ich habe offene Casse bey ihm, denn er ist in den Zeiten der allgemeinen Noth ohne Schaden an seiner Seele reich geworden« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 2: 1812 bis 1818, Berlin 1833, S. 233; vgl. Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.1, S. 411)., und G.Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) hat mich beßer behandelt als Z.Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Was soll aber mein Nahme überhaupt da, und wem kann daran liegen? ich wünsche daß die VerlegerDuncker, Carl Friedrich Wilhelm (1781-1869)die Verleger – Carl Friedrich Wilhelm Duncker, der Inhaber der Duncker’schen Buchhandlung in Berlin. ein schlechtes Geschäfft machen mögen, damit diesem Unwesen ein Ende gemacht werde, und hoffe es.

Wir haben heute keinen Brief von Dir.

Abraham Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Herzliche Grüße, mein geliebter Felix! wir schmachten nach Briefen und Nachrichten über Dein KoncertDein Koncert – siehe Kommentar zu Z.: den gestrigen Abend.; sei ja ausführlich! Die Partitur <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o7has5lo-67ke-9ojp-qlyn-qh7c3mvel7yy"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100357" style="hidden">Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur (»Nocturno«), bis zum 27. Juni 1826 (MWV: [Sommer 1824]); Umarbeitung 1838<idno type="MWV">P 1</idno><idno type="op">24</idno></name> ist abgeschrieben,Die Partitur ist abgeschrieben – Im Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, hatte Mendelssohn gebeten (Z. 24 ff.): »Für den Kapellmeister Klotz bitte ich Fanny oder Dich an Neithardt ein freundliches Billet zu schreiben, sich von ihm eine Abschrift meiner c dur Militair Ouvertüre (Dobberan) geben zu lassen, mir die Kosten zu berechnen, und gelegentlich hieherzuschicken.« Die Abschrift der laut MWV im Sommer 1824 in Doberan (gemäß neuerer Forschung erst 1826) entstandenen Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur, op. 24 (MWV P 1), für den Düsseldorfer Militärkapellmeister Carl Klotz sollte nach der sich damals im Besitz des Berliner Militärmusikers Heinrich August Neithardt befindlichen Partitur erstellt werden. Zum Verbleib der Quellen siehe MWV, S. 240 f. Die erbetene Abschrift wird in der Korrespondenz noch häufiger thematisiert. Der Brief von Lea Mendelssohn Bartholdy an Heinrich August Neithardt lässt sich nicht nachweisen. Zur Datierung der Komposition in das Jahr 1826 siehe Achim Hofer, »es möchten manche Leute Vergnügen daran haben«. Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24 oder: Doberan und die Folgen, Sinzig 2018. kostet 2 rt. und ist, nebst einem gefärbten Tuch für PaulineHübner, Pauline Charlotte (1809-1895)einem gefärbten Tuch für Pauline – ein Tuch für Pauline Hübner; vgl. Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833, Z.: »Sage Pauline, sie würde ihr Tuch mit Deiner Ouvertüre bekommen«., und dem Varnhagenschen Büchelchen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785–1858)</name><name key="CRT0111988" style="hidden" type="literature">Angelus Silesius und Saint-Martin. Auszüge (Als Handschrift.)</name>dem Varnhagenschen Büchelchen – Angelus Silesius und Saint-Martin. Auszüge (Als Handschrift.), hrsg. von Karl August Varnhagen von Ense, mit Bemerkungen von Rahel Varnhagen von Ense, Berlin 1833. Mendelssohns Exemplar des Buchs ist nachgewiesen in Ward Jones, Library, S. 301, Nr. 58., für einen Reisenden, der aber nicht da ist, bereit. – Apropos, gestern waren wir bei AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871)bei Alexander – Alexander Mendelssohn wohnte mit seiner Familie in der Jägerstraße Nr. 22 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 473]). , da hat JulchenHeyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864) ein paar gute Witze gemacht, die ich Dir mittheilen muß. Von dem Silesius und St. Martindem Silesius und St. Martin – siehe Kommentar zu Z.: dem Varnhagenschen Büchelchen. mit Strichen sagt sie, wenn er jetzt nur nicht ihre Streiche drucken läßt! – Von HumboldHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859), der regelmäßig die Kollegia v. MitscherlichMitscherlich, Eilhard Alfred (1794-1863) und BöckhBoeckh (Böckh), Philipp August (1785-1867)Kollegia v. Mitscherlich und Böckh – Der Chemiker Eilhard Alfred Mitscherlich zog im Wintersemester 1833/34 mit seiner Lehrveranstaltung »Experimental-Physik mit erklärenden Versuchen« 122 Hörer, in der »Experimental-Chemie mit erklärenden Versuchen« 142 Hörer an. Der Philologe Philipp August Boeckh las mehrmals wöchentlich vor 96 bzw. 77 Hörern privatim über »Griechische Alterthümer« und »Des Sophokles Antigone und Oedipus auf Kolonos« (Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810-1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten, hrsg. von Wolfgang Virmond, Berlin 2011, S. 756 f. und S. 762). hört – das hat er von Heinr. BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) gelernt! – und als wir von WeihnachtsEinkäufen sprachen: – Geld hab ich wie Heu! – Heu hab ich gar nicht.

Heut ist ein sehr heitrer schöner Frosttag, und ich bin viel im Garten gewesen; Sebast.Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) mit FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) in der Breiten Straße, er marschirt prächtig, kam aber gestern weinend vom Hof zu uns, und klagte, seine Mutter ließe ihn hungern und frieren. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) umarmte ihn mit den Worten, Jung’, ich drück Dich todt! worauf er sogleich sagte: dann bist Du ja wie die Affen die ihre Kinder todt machen. Leb wohl mein Herz! und laß was von Dir hören!

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 23 Novbr 1833 In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer und schreibst uns über den gestrigen Abend, wie Du von hier Berichte über denselben bei Fanny erhältst. Ich schreibe Dir deswegen nichts von den Détails desselben; Fanny hat etwas Neues zu backen versucht, und da alle Zuthaten vortrefflich waren, so konnte das Produkt, mehr oder minder gerathen, nur gut seyn. Ich habe über das genre meine eignen Bedenken, die ich indes noch bei mir behalte, um Fanny ihren Spas nicht zu verderben.
28 9b ich habe diesen Brief eben so wenig vorigen Sonnabend beenden, als seit der Zeit fortsetzen können; die Abhaltungen haben sich gehäuft, und in den trüben kurzen Tagen sind mir nur wenig Arbeitsstunden vergönnt, da meine Augen täglich rebellischer werden; Alter hat keine Tugend.
Nun erwarten wir Deinen Brief vom Freitag, und hoffen, er werde uns heute kommen.
Saul den die Academie heut vor 8/t. gegeben, halte ich für eines der wichtigsten Oratorien Haendels, es ist aber überlang, und da wir unsere Sitze auf der allerersten Banck nehmen mußten, so konnte ich, da Lampenlicht und Musik mich zugleich à bout portant anfielen, nicht mehr als 2 Theile aushalten, und Fanny eben sowenig. Zum Glück konnten es Nicolovius und seine Töchter, unsere Nachbarn auch nicht, und eröffneten den Auszug; wären wir allein gegangen, würde man gesagt haben, es geschähe aus dépit, weil Du nicht Director geworden. Daß was ich gehört habe, gefiel mir außerordentlich wohl. In den Arien ist viel Fabrikarbeit, Mehrere aber sind ganz außerordentlich schön, und die Chöre, wie mir scheint, abweichend von der sonstigen Haendelschen festen Manier. 2 Symphonien (wie sie im Textbuch genannt werden) und die ganze, durchaus dramatische Behandlung des ganzen Textes haben mich in meiner, auch von Göthe in der correspondenz mit Z. ausgesprochnen Ansicht bestetigt, daß jedes Oratorium wesentlich dramatisch seyn muß, sowie die alte Tragödie vielleicht nur ein Oratorium war in Worten und mit Aufzügen und Tänzen. Der Einzug Christi in Jerusalem müßte, ganz ordentlich aufgeführt, ein schönes Kunstwerk veranlaßen; Musik, Chöre, dann Arten Tänze und alles was nur die Kunst in Anspruch nehmen würde! Die Frage würde nur bleiben, aufin welchem Land eine solche Aufführung möglich wäre, denn unsre Bühnen dürften es freilich nicht seyn. Ich muß bekennen, daß ich fürchte, Dein Paulus entbehre zu sehr des dramatischen Elements, wenn es Dir nicht gelingt, es durch Deine Musik hineinzubringen, wie Bach in die Passion.
Denkst Du gar nicht daran, im Laufe Deiner diesjährigen dortigen musikalischen Exhibitionen den Reichardschen Morgengesang mit aufzunehmen? es würde gewiß Effekt machen, und auch die Sänger würden den Sturmchor nicht anbrennen laßen, ich aber gönnte dem Manne R. und seiner Familie den Trost für die unbillige Unbill die ihm von G. und Z. schon früher, und jezt neuerdings in der Correspondenz widerfahren. Es ist ganz unverzeihlich mit welcher undelikaten Eil und verletzenden Schonungslosigkeit bei der Herausgabe dieser Correspondenz verfahren worden ist! man wird sich in der Folge vor dem Umgang eines jeden Menschen hüten müßen, von dem zu vermuthen steht daß seine Correspondenz einmal aus lumpiger Gemeinsucht gedruckt werden kann. Ich komme in den ersten Bänden häufig vor, und G. hat mich beßer behandelt als Z. Was soll aber mein Nahme überhaupt da, und wem kann daran liegen? ich wünsche daß die Verleger ein schlechtes Geschäfft machen mögen, damit diesem Unwesen ein Ende gemacht werde, und hoffe es.
Wir haben heute keinen Brief von Dir.
Abraham Mendelssohn Bartholdy
Herzliche Grüße, mein geliebter Felix! wir schmachten nach Briefen und Nachrichten über Dein Koncert; sei ja ausführlich! Die Partitur ist abgeschrieben, kostet 2 rt. und ist, nebst einem gefärbten Tuch für Pauline, und dem Varnhagenschen Büchelchen, für einen Reisenden, der aber nicht da ist, bereit. – Apropos, gestern waren wir bei Alexander, da hat Julchen ein paar gute Witze gemacht, die ich Dir mittheilen muß. Von dem Silesius und St. Martin mit Strichen sagt sie, wenn er jetzt nur nicht ihre Streiche drucken läßt! – Von Humbold, der regelmäßig die Kollegia v. Mitscherlich und Böckh hört – das hat er von Heinr. Beer gelernt! – und als wir von WeihnachtsEinkäufen sprachen: – Geld hab ich wie Heu! – Heu hab ich gar nicht.
Heut ist ein sehr heitrer schöner Frosttag, und ich bin viel im Garten gewesen; Sebast. mit Fanny in der Breiten Straße, er marschirt prächtig, kam aber gestern weinend vom Hof zu uns, und klagte, seine Mutter ließe ihn hungern und frieren. Vater umarmte ihn mit den Worten, Jung’, ich drück Dich todt! worauf er sogleich sagte: dann bist Du ja wie die Affen die ihre Kinder todt machen. Leb wohl mein Herz! und laß was von Dir hören!
Lea Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1833-11-28-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1833-11-28-01" xml:id="title_51d00c2b-bfd5-4f35-81f3-813d8da7ba1c">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 23. und 28. November 1833</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_7fc0257e-0970-49ee-a3ca-6489e40720d5">In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer und schreibst uns über den gestrigen Abend, wie Du von hier Berichte über denselben bei Fanny erhältst. Ich schreibe Dir</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_a586ce58-d26d-4f2f-aa9b-e063fe88e4a2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1833-11-15-01" type="precursor" xml:id="title_fe74f912-8466-4e37-995e-46701322b1e0">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1833</title> <title key="fmb-1833-12-11-01" type="successor" xml:id="title_4f138fc6-6a5d-4e03-9913-b3c425c16d7d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 11. 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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_e8bd8ac4-6fa5-439d-a7e9-15435102a02e"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_1ef7327b-7ef0-419a-9bc0-95ba65af0055"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 28/151.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1833-11-28-01" type="letter" xml:id="title_95bfc68f-59a8-4da5-99d9-e8bcfe9820f8">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 23. und 28. November 1833</title> <incipit>In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer und schreibst uns über den gestrigen Abend, wie Du von hier Berichte über denselben bei Fanny erhältst. Ich schreibe Dir</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand mit Korrektur von fremder Hand, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 28 / 11], [N 1 / 2/12], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1833-11-23" xml:id="date_7879ecce-0b38-4f50-85bc-60a4f2cb432f">23.</date> und <date cert="high" when="1833-11-28" xml:id="date_417abae1-4eae-457c-a274-08f12589503f">28. 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Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine> <hi rend="latintype">Düsseldorf</hi> </addrLine> <addrLine> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_3f78d265-ada9-4bcd-8f5e-54b55dc3ae13"> <add place="inline">Berlin<name key="PSN0118477" resp="writers_hand" style="hidden">Unbekannt</name></add> </del> </addrLine> <addrLine> <hi n="1" rend="underline">frei</hi> </addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_9d4ce927-8eac-4190-bd9c-21dc6f92947f"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6e5cda5d-cbba-4d56-a17c-11b5a7383a9a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b7f20e11-f68d-43a9-9585-af0ca540626b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Berlin</hi> <date cert="high" when="1833-11-23" xml:id="date_3f43c5a2-cebd-4fde-b5df-9f98ef4aff89">23 <hi rend="latintype">Novbr</hi> 1833</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">In diesem Augenblick erhältst Du dort meinen Brief vom <date cert="high" when="1833-11-19" xml:id="date_ff09a7cb-f8ed-4a1b-919b-b2041bdc9c4d">Dinstag</date> mit der Einlage an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ad3ff89-bfb2-424b-8edd-5dfa6a54dcbf">Scheuer<name key="PSN0114534" style="hidden" type="person">Scheuer, Abraham (1787-1863)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_337f20be-d3cb-45ef-a295-0c97fa7cdd65" xml:lang="de">meinen Brief vom Dinstag mit der Einlage an Scheuer – Der Brief gb-1833-11-19-02 Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 19. November 1833, enthielt eine Einlage an den Düsseldorfer Bankier Abraham Scheuer.</note> und schreibst uns über den <date cert="high" when="1833-11-22" xml:id="date_2fedbf1d-72fd-4917-8887-cba68aa2fb2d">gestrigen Abend</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2ff83ffc-a595-4ae0-ab4f-eee445720082" xml:lang="de">den gestrigen Abend – Am 22. November 1833 dirigierte Mendelssohn anlässlich des Cäcilientags sein erstes Konzert des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf (vgl. Kortländer, Konzerte in Düsseldorf, S. 184). Siehe Mendelssohns Beschreibung des Ereignisses im Brief fmb-1833-11-28-01 (Brief Nr. 820) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. November 1833.</note>, wie Du von hier Berichte über denselben bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_88ea834f-0eba-4250-8da0-1557586991b4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23f84f39-7c89-40b3-adeb-5d1f7bc74fba" xml:lang="de">Berichte über denselben bei Fanny – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Sie führte darin ihre am 21. und 22. November 1833 komponierte Musik Zum Fest der heiligen Cäcilia für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 mit lebenden Bildern auf. Siehe dazu ihre eigene Beschreibung in Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833. Lea Mendelssohn Bartholdy berichtete darüber ausführlich in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833.</note> erhältst. Ich schreibe Dir deswegen nichts von den <hi rend="latintype">Détails</hi> desselben; <hi rend="latintype">Fanny</hi> hat <title xml:id="title_cb60a6f9-6614-4021-84a7-8ef9091bfbfe">etwas Neues<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111436" style="hidden" type="music">»Zum Fest der heiligen Cäcilia« für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor und Klavier HU 272 (21./22. November 1833 [Hellwig-Unruh: 22./23. November 1833]; UA 22. November 1833); unvollständig</name></title> zu backen versucht, und da alle Zuthaten vortrefflich waren, so konnte das Produkt, mehr oder minder gerathen, nur gut seyn. Ich habe über das genre meine eignen Bedenken, die ich indes noch bei mir behalte, um <hi rend="latintype">Fanny</hi> ihren Spas nicht zu verderben.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_2b6a99d6-9d8b-4134-b44b-f50d1fabd47b"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_8c9d591e-6495-4892-8b68-368af7b182c5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_fcc01b82-60ef-4da6-b479-c8e02fc706aa">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1833-11-28" xml:id="date_149c4712-f625-41fd-a3d8-9aebe3ac7730">28 9<hi rend="latintype">b</hi></date></seg> ich habe diesen Brief eben so wenig <date cert="high" when="1833-11-16" xml:id="date_83d1dee2-6d14-4448-98ab-cd3a5f473bad">vorigen Sonnabend</date> beenden, als seit der Zeit fortsetzen können; die Abhaltungen haben sich gehäuft, und in den trüben kurzen Tagen sind mir nur wenig Arbeitsstunden vergönnt, da meine Augen täglich rebellischer werden; Alter hat keine Tugend<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_440b41cc-07bf-41ac-b99d-e24882e462ba" xml:lang="de">Alter hat keine Tugend – Anspielung auf die Sprichwörter »Jugend kennt keine Tugend, Alter kennt alle Laster« oder »Das Alter hat keinen Schmuck außer der Tugend« (Plutarch, Vitae parallelae).</note>.</p> <p>Nun erwarten wir Deinen <title xml:id="title_c6100bdd-742c-411b-8f55-019a00b126c5">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1833-11-15-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 15. November 1833</name></title> vom <date cert="high" when="1833-11-22" xml:id="date_e2e8f8a0-8117-42fe-8466-8ed26b6698f6">Freitag</date>, und hoffen, er werde uns heute kommen.</p> <p><hi rend="latintype"><title xml:id="title_07e25a5a-9fa9-4d9c-9b97-ffefcb1dac61">Saul<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109015" style="hidden" type="music">Saul HWV 53</name></title></hi> den die <placeName xml:id="placeName_5e6dd945-825c-4807-9d46-13ae91578a7b">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> heut vor <date cert="high" when="1833-11-21" xml:id="date_12885808-2d23-493e-9aaf-87078e44784a">8/t.</date> gegeben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_73b11ba6-6b5b-49b7-bbb3-ab3ffcd4662c" xml:lang="de">Saul den die Academie heut vor 8/t. gegeben – Georg Friedrich Händels dreiaktiges Oratorium Saul HWV 53 wurde am 21. November 1833 von der Sing-Akademie unter der Leitung von Karl Friedrich Rungenhagen aufgeführt (Ankündigung: Spenersche Zeitung Nr. 250, 25. Oktober 1833; Rezension der Aufführung ebenda, Nr. 275, 23. November 1833).</note>, halte ich für eines der wichtigsten <hi rend="latintype">Oratorien <persName xml:id="persName_86d4c163-1753-4178-a93a-b360d4d9cf33">Haendels<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName></hi>, es ist aber überlang, und da wir unsere Sitze auf der allerersten Banck nehmen <hi n="1" rend="underline">mußten</hi>, so konnte ich, da Lampenlicht und Musik mich zugleich <hi rend="latintype">à bout portant</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_82ce4717-8f25-4344-97cc-a5fe021ed44f" xml:lang="fr ">à bout portant – frz., aus nächster Nähe.</note> anfielen, nicht mehr als 2 Theile aushalten, und <hi rend="latintype">Fanny</hi> eben sowenig. Zum Glück konnten es <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9d3f9669-0cea-4f9f-91df-2fad500b4c7d">Nicolovius<name key="PSN0117711" style="hidden" type="person">Nicolovius, Georg Heinrich Ludwig (1767-1839)</name></persName></hi> und seine <persName xml:id="persName_b0bbbcdc-b7b8-4a2c-b696-61e1484ed3c2">Töchter<name key="PSN0117710" style="hidden" type="person">Nicolovius, Florentine (Flora) Luise Henriette (1811-1879)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b5f53354-532f-4c32-8732-fcc61c3b2906" xml:lang="de">seine Töchter – Es lässt sich nur Georg Heinrich Ludwig Nicolovius’ Tochter Florentine (Flora) Luise Henriette (geb. 1811) nachweisen; Johanna Cornelia Elisabeth Nicolovius, verh. Jacobi (geb. 1802), war bereits am 8. Mai 1833 gestorben.</note>, unsere Nachbarn auch nicht, und eröffneten den Auszug; wären wir allein gegangen,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> würde man gesagt haben, es geschähe aus <hi rend="latintype">dépit</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_43b84c31-5243-4027-8b7a-570512e31a28" xml:lang="fr ">dépit – frz., Ärger, Verdruss.</note>, weil Du nicht <hi rend="latintype">Director</hi> geworden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc16e879-36bb-410c-8b99-65d68d14ffe4" xml:lang="de">weil Du nicht Director geworden – Bei der Wahl des Nachfolgers Carl Friedrich Zelters als Direktor der Sing-Akademie hatte sich am 22. Januar 1833 der bisherige Vizedirektor Karl Friedrich Rungenhagen gegen Mendelssohn durchgesetzt.</note>. Daß was ich gehört habe, gefiel mir außerordentlich wohl. In den Arien ist viel Fabrikarbeit, Mehrere aber sind ganz außerordentlich schön, und die Chöre, wie mir scheint, abweichend von der sonstigen <hi rend="latintype">Haendel</hi>schen festen Manier. <title xml:id="title_4a33a6eb-ce79-45c7-beea-35b80e60eb28">2 <hi rend="latintype">Symphonien</hi><name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109015" style="hidden" type="music">Saul HWV 53</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_de8b34f4-7ee1-4642-b89a-f5e1f77b346a" xml:lang="de">2 Symphonien – Sinfonien zu Beginn und in der Mitte des ersten Akts des Oratoriums Saul (HHA, vor Nr. 1 und Nr. 20).</note> (wie sie im Textbuch genannt werden) und die ganze, durchaus dramatische Behandlung <title xml:id="title_5ad8d2b8-c842-48d6-8b81-602513eeed39">des ganzen Textes<name key="PSN0119331" style="hidden" type="author">Ebeling, Christoph Daniel (1741–1817)</name><name key="CRT0112012" style="hidden" type="literature">Georg Friedrich Händel, Saul HWV 53 (dt. Übersetzung)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e39e8bf-1ee3-4748-bead-02442da0c9ba" xml:lang="de">des ganzen Textes – Das Libretto zu Saul verfasste Charles Jennens, die deutsche Übersetzung stammt von Christoph Daniel Ebeling (Druck: Saul. Ein Oratorium von Händel, von C. D. E, in: Magazin der Musik, 2. Jg., 2. Hälfte, hrsg. Carl Friedrich Cramer, Hamburg 1787, S. 1409-1439; Digitalisat ).</note> haben mich in meiner, auch von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_808e5d66-c7ed-4aae-8a95-25fcbcda85cb">Göthe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName></hi> in der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8e807191-e765-42f0-9dc3-49bac4dfa5e6">correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title></hi> mit <persName xml:id="persName_752c1b7d-0551-4480-bcb4-e6b7e36b42db">Z.<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7fbd72f-52f9-4fa0-b7f8-2f6b9e7218a5" xml:lang="de">correspondenz mit Z. – Bis Ende 1833 erschienen drei Bände des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, 6 Bde., Berlin 1833/34. Siehe weiterführend Kommentar zu Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: den eben erschienenen Goethe-Zelter.</note> ausgesprochnen Ansicht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfb68c9a-2b67-4492-ba3a-80b1e7633153" xml:lang="de">von Göthe in der correspondenz mit Z. ausgesprochnen Ansicht – Seinem Brief an Carl Friedrich Zelter vom 10. Dezember 1816 fügte Johann Wolfgang von Goethe das Schema zu einer zweiteiligen Reformationskantate an, bei dem er sich an Georg Friedrich Händels Oratorien Messias und Alexanderfest orientiert hatte. Es behandelte die Auferstehung Christi. Die Christus-Szene »müßte der Abwechselung wegen entschieden dramatisch seyn« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 2, Berlin 1833, S. 358-362, das Zitat S. 362). Zu dem Entwurf siehe Rudolf Hermann, Goethes und Zelters Plan einer Reformations-Kantate, in: Zeitschrift für systematische Theologie 18 (1941), S. 213-223</note> bestetigt, daß jedes <hi rend="latintype">Oratorium</hi> wesentlich dramatisch seyn muß, sowie die alte Tragödie vielleicht nur ein <hi rend="latintype">Oratorium</hi> war in Worten und mit Aufzügen und Tänzen. Der Einzug <hi rend="latintype">Christi</hi> in <hi rend="latintype">Jerusalem</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6907e33b-77c9-4283-a27c-8371df1ec288" xml:lang="de">Einzug Christi in Jerusalem – Chor »Welcome, welcome, mighty king!« im ersten Akt des Saul (HHA, Nr. 22).</note> müßte, ganz ordentlich aufgeführt, ein schönes Kunstwerk veranlaßen; Musik, Chöre, dann <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> Arten Tänze und alles was nur die Kunst in Anspruch nehmen würde! Die Frage würde nur bleiben, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_a58e4c12-d9f2-41a8-a5e9-126f53a820b9">auf</del><add place="above">in<name key="PSN0113247" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name></add> welchem Land eine solche Aufführung möglich wäre, denn unsre Bühnen dürften es freilich nicht seyn. Ich muß bekennen, daß ich fürchte, Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_19289948-9b0c-4fab-bddb-c3a6d1e8caab">Paulus <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xbfcmrvt-hymz-jxcq-ocwm-nzepxjzfc7t6"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2b22479a-0a63-405a-b623-e5dc4e6b8bf1" xml:lang="de">Dein Paulus – Felix Mendelssohn Bartholdy arbeitete damals am Libretto des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14). Erste kompositorische Entwürfe stammen vom April 1834.</note> entbehre zu sehr des dramatischen Elements, wenn es Dir nicht gelingt, es durch Deine Musik hineinzubringen, wie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eec61bcb-7e05-46de-a9c8-f7e312fefe1b">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName></hi> in die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_12752bcf-1d97-41c9-af72-299d84c3feb3">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title></hi>. </p> <p>Denkst Du gar nicht daran, im Laufe Deiner diesjährigen dortigen musikalischen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype">Exhibitionen</hi> den <title xml:id="title_9fe5bd30-5254-4461-843c-4092bcb57a1f"><hi rend="latintype">Reichard</hi>schen <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">Morgen</supplied>gesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752–1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> mit aufzunehmen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b911c1c3-3c5a-4fe1-8147-717611cef03a" xml:lang="de">den Reichardschen Morgengesang mit aufzunehmen – Die Anregung, Johann Friedrich Reichardts Hymne Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«) für vier Solostimmen, Chor und Orchester (1808; Text: John Milton, Paradise Lost III, 154-157, in der Übersetzung von Samuel Gottlieb Bürde) aufzuführen, griff Felix Mendelssohn Bartholdy für das 17. Niederrheinische Musikfest 1835 in Köln auf.</note>? es würde gewiß Effekt machen, und <supplied reason="seal_tear-off" resp="UW">auch die</supplied> Sänger würden den Sturmchor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c9f8f4b9-4af7-41e4-a24c-c3f323c3c7ee" xml:lang="de">den Sturmchor – »Zu seiner Ehre braus’, o Sturm, daher!«, Nr. 8 aus Miltons Morgengesang.</note> nicht anbrennen laßen, ich aber gönnte dem Manne <persName xml:id="persName_d9d46dab-7c95-448b-bd4e-8fb431108061"><hi rend="latintype">R</hi>.<name key="PSN0114109" style="hidden" type="person">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name></persName> und seiner Familie den Trost für die unbillige <hi rend="latintype">Unbill</hi> die ihm von <hi rend="latintype">G</hi>. und <hi rend="latintype">Z</hi>. schon früher, und jezt neuerdings in der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4cb4411b-d893-44ac-841c-905e8bd2f93e">Correspondenz<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774–1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_56e6a62a-65a9-455b-9908-43b316dbde1a" xml:lang="de">dem Manne R. … Unbill … in der Correspondenz – Im ersten Band des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, Berlin 1833, S. 448, findet sich z. B. diese auf Johann Friedrich Reichardt bezogene Briefstelle: »Reichardt hat eine neue Oper aufgeführt: Der Taucher, der aber wohl nicht wieder zum Vorschein kommen wird. Das Gedicht ist zu mittelmäßig und der Componist, der es weniger mit der Hexerey als mit der Geschwindigkeit hält, hätte sich wohl etwas mehr Zeit nehmen und diese etwas besser ausführen können, statt dessen er sich aus einem Hause ins andere frißt und politische Anekdoten sammelt oder verbreitet« (Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter in Weimar, Berlin, 8. April 1811).</note> widerfahren. Es ist ganz unverzeihlich mit welcher undelikaten Eil und verletzenden Schonungslosigkeit bei der Herausgabe dieser <hi rend="latintype">Correspondenz</hi> verfahren worden ist! man wird sich in der Folge vor dem Umgang eines jeden Menschen hüten müßen, von dem zu vermuthen steht daß seine <hi rend="latintype">Correspondenz</hi> einmal aus lumpiger Gemeinsucht gedruckt werden kann. Ich komme in den ersten Bänden häufig vor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2da8464d-ae5d-47ca-88e5-c601338daa42" xml:lang="de">Ich komme in den ersten Bänden häufig vor – Die ersten beiden Bände des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 enthalten u. a. die folgenden, auf Abraham Mendelssohn Bartholdy bezogenen Briefstellen: 1. Brief Carl Friedrich Zelters an Johann Wolfgang von Goethe vom 7. September 1803: »Zu einem recht brauchbaren Correspondenten in Paris, wäre ich geneigt den jungen Mendelssohn, der Sie vor einigen Jahren in Frankfurt a. M. zu sprechen das Glück gehabt hat, vorzuschlagen. Er ist ein braver junger Mann, von Kenntnissen und gutem allgemeinen Geschmack. Er ist jetzt in Berlin und hofft auf seiner Rückreise nach Paris über Weimar zu gehen. Wäre es Ihnen recht, so würde ich ihm etwas an Sie mitgeben« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 1: 1796 bis 1811, Berlin 1833, S. 84; vgl. Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.1, S. 55). 2. Brief Zelters an Goethe vom 4. April 1816: »Der Banquier Abraham Mendelssohn ist es der Dir diesen Brief bringt. Er ist der zweyte Sohn des Philosophen und von seinen ersten Jünglingsjahren an, nach dem Tode des Vaters hat er sich mein Haus mit dem was drinnen war gefallen lassen. Er gehört zu den Braven und so wirst Du ihn aufnehmen. Er hat liebenswürdige Kinder und sein ältestes Töchterchen könnte Dich etwas von Sebastian Bach hören lassen. Sie, die Frau, ist zugleich eine höchst treffliche Mutter und Hausfrau, leider von etwas schwacher Gesundheit. Er, der Mann, ist mir sehr gewogen und ich habe offene Casse bey ihm, denn er ist in den Zeiten der allgemeinen Noth ohne Schaden an seiner Seele reich geworden« (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, hrsg. von Friedrich Wilhelm Riemer, Bd. 2: 1812 bis 1818, Berlin 1833, S. 233; vgl. Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.1, S. 411).</note>, und <persName xml:id="persName_5ab8301a-fdd3-4d52-a3b2-14eafdfbd805"><hi rend="latintype">G</hi>.<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> hat mich beßer behandelt als <persName xml:id="persName_b4e7eaac-7529-4fc3-96e8-84ae49a1a131"><hi rend="latintype">Z</hi>.<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> Was soll aber mein Nahme überhaupt da, und wem kann daran liegen? ich wünsche daß die <persName xml:id="persName_84db1d01-90a3-4436-a81d-5736bfc98097">Verleger<name key="PSN0116584" style="hidden" type="person">Duncker, Carl Friedrich Wilhelm (1781-1869)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5b8c5f1-2fba-46bc-add1-719e4c094d2f" xml:lang="de">die Verleger – Carl Friedrich Wilhelm Duncker, der Inhaber der Duncker’schen Buchhandlung in Berlin.</note> ein schlechtes Geschäfft machen mögen, damit diesem Unwesen ein Ende gemacht werde, und hoffe es.</p> <p>Wir haben heute keinen Brief von Dir.</p> <signed rend="right"> <add resp="UW" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_eef43732-d656-4ebf-a537-81d49f510158"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_4ce70a85-ab08-41d3-87ea-029c14199d46">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ff8d0e48-2a82-463c-a55b-0840c5627169">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Herzliche Grüße, mein geliebter Felix!</seg> wir schmachten nach Briefen und Nachrichten über Dein Koncert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_981b64b0-b8b7-4ef8-a0db-581839bf795d" xml:lang="de">Dein Koncert – siehe Kommentar zu Z.: den gestrigen Abend.</note>; sei ja ausführlich! Die <title xml:id="title_bffc799b-fe77-43fc-bed6-e3cc8357a50f">Partitur <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_o7has5lo-67ke-9ojp-qlyn-qh7c3mvel7yy"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100357" style="hidden">Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur (»Nocturno«), bis zum 27. Juni 1826 (MWV: [Sommer 1824]); Umarbeitung 1838<idno type="MWV">P 1</idno><idno type="op">24</idno></name></title> ist abgeschrieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b4f5f6ba-7ab0-4950-a075-c245e56f63d4" xml:lang="de">Die Partitur ist abgeschrieben – Im Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, hatte Mendelssohn gebeten (Z. 24 ff.): »Für den Kapellmeister Klotz bitte ich Fanny oder Dich an Neithardt ein freundliches Billet zu schreiben, sich von ihm eine Abschrift meiner c dur Militair Ouvertüre (Dobberan) geben zu lassen, mir die Kosten zu berechnen, und gelegentlich hieherzuschicken.« Die Abschrift der laut MWV im Sommer 1824 in Doberan (gemäß neuerer Forschung erst 1826) entstandenen Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur, op. 24 (MWV P 1), für den Düsseldorfer Militärkapellmeister Carl Klotz sollte nach der sich damals im Besitz des Berliner Militärmusikers Heinrich August Neithardt befindlichen Partitur erstellt werden. Zum Verbleib der Quellen siehe MWV, S. 240 f. Die erbetene Abschrift wird in der Korrespondenz noch häufiger thematisiert. Der Brief von Lea Mendelssohn Bartholdy an Heinrich August Neithardt lässt sich nicht nachweisen. Zur Datierung der Komposition in das Jahr 1826 siehe Achim Hofer, »es möchten manche Leute Vergnügen daran haben«. Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24 oder: Doberan und die Folgen, Sinzig 2018.</note> kostet 2 rt. und ist, nebst einem gefärbten Tuch für <persName xml:id="persName_f49314fa-27fa-4cc3-a417-694df3ac5788">Pauline<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_85f1d79a-0958-4be8-826d-5423e8175f6f" xml:lang="de">einem gefärbten Tuch für Pauline – ein Tuch für Pauline Hübner; vgl. Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833, Z.: »Sage Pauline, sie würde ihr Tuch mit Deiner Ouvertüre bekommen«.</note>, und dem <title xml:id="title_b684eb3c-53c0-4094-85b9-b65acbf5fc0d">Varnhagenschen Büchelchen<name key="PSN0115453" style="hidden" type="author">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785–1858)</name><name key="CRT0111988" style="hidden" type="literature">Angelus Silesius und Saint-Martin. Auszüge (Als Handschrift.)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2adc74a8-ed47-4097-a8f2-ef420154ac00" xml:lang="de">dem Varnhagenschen Büchelchen – Angelus Silesius und Saint-Martin. Auszüge (Als Handschrift.), hrsg. von Karl August Varnhagen von Ense, mit Bemerkungen von Rahel Varnhagen von Ense, Berlin 1833. Mendelssohns Exemplar des Buchs ist nachgewiesen in Ward Jones, Library, S. 301, Nr. 58.</note>, für einen Reisenden, der aber nicht da ist, bereit. – <hi rend="latintype">Apropos</hi>, <date cert="high" when="1833-11-27" xml:id="date_c307d6bf-e001-4517-8563-097ad99a6c08">gestern</date> waren wir bei <persName xml:id="persName_7877bd7e-74d5-4c44-acd1-a4433c1c10a1">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1ed90943-aeb7-486e-9ecb-91fc2c0a85f4" xml:lang="de">bei Alexander – Alexander Mendelssohn wohnte mit seiner Familie in der Jägerstraße Nr. 22 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 473]). </note>, da hat <persName xml:id="persName_6b3f6e98-0c30-45b3-8b03-4b0aeafeba2e">Julchen<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName> ein paar gute Witze gemacht, die ich Dir mittheilen muß. Von dem Silesius und <hi rend="latintype">St. Martin</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d7dd5050-fe70-4731-bc70-5303cfe4c504" xml:lang="de">dem Silesius und St. Martin – siehe Kommentar zu Z.: dem Varnhagenschen Büchelchen.</note> mit <hi n="1" rend="underline">Strichen</hi> sagt sie, wenn er jetzt nur nicht ihre <hi n="1" rend="underline">Streiche</hi> drucken läßt! – Von <persName xml:id="persName_57184d06-f5a2-4ad9-ba2e-6fb6ef8355c6">Humbold<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName>, der regelmäßig die Kollegia v. <persName xml:id="persName_66ea7ee1-8a04-4215-b7a5-7e698145718d">Mitscherlich<name key="PSN0117622" style="hidden" type="person">Mitscherlich, Eilhard Alfred (1794-1863)</name></persName> und <persName xml:id="persName_7de63e3f-78ce-46a3-a93b-4e2b4fe18855">Böckh<name key="PSN0110001" style="hidden" type="person">Boeckh (Böckh), Philipp August (1785-1867)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6330483-9bbd-4f81-a0e7-19cff00909f2" xml:lang="de">Kollegia v. Mitscherlich und Böckh – Der Chemiker Eilhard Alfred Mitscherlich zog im Wintersemester 1833/34 mit seiner Lehrveranstaltung »Experimental-Physik mit erklärenden Versuchen« 122 Hörer, in der »Experimental-Chemie mit erklärenden Versuchen« 142 Hörer an. Der Philologe Philipp August Boeckh las mehrmals wöchentlich vor 96 bzw. 77 Hörern privatim über »Griechische Alterthümer« und »Des Sophokles Antigone und Oedipus auf Kolonos« (Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810-1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten, hrsg. von Wolfgang Virmond, Berlin 2011, S. 756 f. und S. 762). </note> hört – das hat er von <persName xml:id="persName_f66fa81b-0ded-46a7-907b-432fd7e0fe56">Heinr. Beer<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> gelernt! – und als wir von WeihnachtsEinkäufen sprachen: – Geld hab ich wie Heu! – Heu hab ich gar nicht.</p> <p><date cert="high" when="1833-11-28" xml:id="date_566a5b39-a8c5-42e6-80d4-3431d1d20313">Heut</date> ist ein sehr heitrer schöner Frosttag, und ich bin viel im Garten gewesen; <persName xml:id="persName_6d80891f-af61-4f7b-8770-1609a2b79160">Sebast.<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_6dbcc74d-d705-4cee-8ca5-d9db38cec287">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> in der Breiten Straße, er marschirt prächtig, kam aber gestern weinend vom Hof zu uns, und klagte, seine Mutter ließe ihn hungern und frieren. <persName xml:id="persName_5ad023e4-c30d-4f55-8b83-1cf922f22c59">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> umarmte ihn mit den Worten, Jung’, ich drück Dich todt! worauf er sogleich sagte: dann bist Du ja wie die Affen die ihre Kinder todt machen. <seg type="closer">Leb wohl mein Herz! und laß was von Dir hören!</seg></p> <signed rend="right"> <add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> </body> </text></TEI>