gb-1833-11-27-01
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Cottbus, 27. November 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [COTTBUS / 27/11], [5.], Siegel.
Wilhelm von Boguslawski
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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mußte. Wie Sie auch über das Ganze urtheilen mögen, die Verse sind gewiß schön und sehr anziehend
Gefällt Ihnen die Anspielung von fol 46 Act IV auf fol 31v und 32 Act III? – Jetzt arbeite ich schon wieder an einer
zu hören, grade an diesem erhielt ich Ihren Brief. Könnte ich nur mit Ihren Compositionen mitgehen d. h. sie wenigstens immer kennen lernen, wie ich überhaupt sehr viel Neueres (auch viel Älteres) nicht kenne. – Haben SieDüsseldorf
gar keineRede, hätte ich Zeit, so getraute ich mir wohl etwas
deux und quatre mains. Befinden sich die Ihrigen wohl? – Gern nähme ich Ihnen einmal
wiedereine Parthie Schach ab, aber per Brief würde es mir doch wohl etwas theuer zu stehen kommen. Die Düsseldorfer Maler kennen Sie wohl alle? Es mag sich recht angenehm mit ihnen umgehen. – In Berlin dürfte ich Sie wohl eher sehen wenn das Glück gut ist als am Rhein! Leben Sie recht wohl
vBoguslawski
nach einem Rescript sollte ich mit 100 rt mehr nach
Cottbus den 27sten Novbr 1833 Liebster Herr Mendelssohn Für Ihren gütigen Brief vom 16ten d. M. bin ich Ihnen sehr dankbar und ich mache sogleich von Ihrer gütigen Erlaubniß, Ihnen meine ganze Partitur zu übersenden Gebrauch, indem ich hoffe daß mein Ihnen später zugekommenes Schreiben Sie nicht ungünstiger gegen mich gestimmt habe. Ihr Brief giebt mir noch mehr Vertrauen auf Ihr Urtheil weil er Mißtrauen gegen Hrn Capellm. Reißigers etwas trockne nichts sagende Lobsprüche enthält, und Ihnen grade dieses Lob wie das eines Handwerkers erscheint der jedes handwerksmäßige Product („jeden Tisch“) am Ende mit einer gewissen Liebe betrachtet. Ich hoffe daher daß Sie wie ein wahrer Künstler richten werden, der sich an dem Guten, wo er es auch finde, erfreut und das Schlechte ohne Gnade verdammt. Hinsichtlich des Textes werden Sie aus der Partitur schon ungefähr sehen können wie ich ihn verändert habe, was geschehen mußte. Wie Sie auch über das Ganze urtheilen mögen, die Verse sind gewiß schön und sehr anziehend sie zu componiren. Ich habe mich bemüht, dem Charakter der In- strumente, der Situation und der Personen gemäß zu schreiben. Ihr Urtheil wird mir je specieller desto lieber sein, auch hinsichtlich unbedeutenderer Puncte. Wenn Sie nicht so bald Zeit haben, Alles durch zu sehen, so schreiben Sie mir vielleichtF über den gesehenen Theil, da ich auf Ihr Urtheil sehr gespannt bin. Gefällt Ihnen die Anspielung von fol 46 Act IV auf fol 31v und 32 Act III? – Jetzt arbeite ich schon wieder an einer Symphonie, thue ich wohl recht? Diesen Sommer wollte ich die Musik im Unmuth über Tieck schon ganz liegen lassen, aber während der 8 wöchentlichen Übung bei Magdeburg ging mir so vielerlei Musik im Kopfe herum, daß ich jetzt wieder oft schreibe, so oft ich kann. – Doch nun endlich von mir weg. Ich freue mich sehr darauf, von dem Cäcilientage in Düsseldorf zu hören, grade an diesem erhielt ich Ihren Brief. Könnte ich nur mit Ihren Compositionen mitgehen d. h. sie wenigstens immer kennen lernen, wie ich überhaupt sehr viel Neueres (auch viel Älteres) nicht kenne. – Haben Sie am Oberrhein gezeichnet? wie weit waren Sie hinauf? ich komme nicht leicht in eine schöne Natur, ziemlich Alles was hier ist ist odiös. In dem sehr hübschen Muskau habe ich 2 ländliche Ansichten gezeichnet. Über die Art und Weise Ihrer Stellung schreiben Sie mir wohl etwas, stehen Ihnen Orchester Chor und Sänger beliebig zu Gebot, oder wie oft und wie sind sie? pariren sie wenigstens gut? – Von Musikhören ist hier gar keine Rede, hätte ich Zeit, so getraute ich mir wohl etwas leidlich mit den vorhandnen Mitteln zu Stande zu bringen, aber die habe ich nicht und so bleibt es bei deux und quatre mains. Befinden sich die Ihrigen wohl? – Gern nähme ich Ihnen einmal wieder eine Parthie Schach ab, aber per Brief würde es mir doch wohl etwas theuer zu stehen kommen. Die Düsseldorfer Maler kennen Sie wohl alle? Es mag sich recht angenehm mit ihnen umgehen. – In Berlin dürfte ich Sie wohl eher sehen wenn das Glück gut ist als am Rhein! Leben Sie recht wohl Ihr vBoguslawski nach einem Rescript sollte ich mit 100 rt mehr nach Wriezen gehen es ist aber wieder zurückgenommendoch bitte ich immer unfrankirt in dieser Sache.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1833-11-27-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1833-11-27-01" xml:id="title_fc835208-a7f2-4fb9-9dbb-334bcd6c9068">Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Cottbus, 27. November 1833</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_93f52915-b8fe-4975-b751-350c7bdc6721">Für Ihren gütigen Brief vom 16ten d. 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M. bin ich Ihnen sehr dankbar und ich mache sogleich von Ihrer gütigen Erlaubniß, Ihnen meine ganze Partitur zu übersenden Gebrauch, indem ich hoffe daß mein Ihnen später</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [COTTBUS / 27/11], [5.], Siegel. </p> <handDesc hands="1"> <p>Wilhelm von Boguslawski</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="notatedMusic">Partitur der Oper Elfino von Wilhelm von Boguslawski; heutiger Standort nicht bekannt.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-11-27" xml:id="date_ccd7dff8-b883-4342-8454-14c1eccdf581">27. 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April 1834, die hier gewünschte Einschätzung der Komposition zu. Eine weitere damals abgeschlossene Opernkomposition Der Letzte der Barone, dies ist vermutlich die von von Boguslawski als schlechter eingeschätzte, ist in Form einer autographen Partitur und Aufführungsmaterial überliefert (D-B, Musikabteilung, 55 Depos 8, Kasten V bis X). Die dritte bekannte Oper von Boguslawskis, Ein Abentheuer bei Navarin, entstand erst in den 1840er-Jahren.</note> Gebrauch, indem ich hoffe daß mein Ihnen später zugekommenes Schreiben Sie nicht ungünstiger gegen mich gestimmt habe. Ihr Brief giebt mir noch mehr Vertrauen auf Ihr Urtheil weil er Mißtrauen gegen Hrn Capellm. <persName xml:id="persName_e54b641a-2c46-4fec-87fe-ce6038474df7">Reißigers<name key="PSN0114129" style="hidden" type="person">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3022357e-2b6c-4a40-b223-2ca77dbd5413" xml:lang="de">Mißtrauen gegen Hrn Capellm. Reißigers … Lobsprüche – zu Carl Gottlieb Reißiger siehe Brief gb-1833-09-25-01 Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Cottbus, 25. September 1833.</note> etwas trockne <add place="above">nichts sagende<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> Lobsprüche enthält, und Ihnen grade dieses Lob wie das eines Handwerkers erscheint der jedes handwerksmäßige Product („jeden Tisch“) am Ende mit einer gewissen Liebe betrachtet. Ich hoffe daher daß Sie wie ein wahrer Künstler richten werden, der sich an dem Guten, wo er es auch finde, erfreut und das Schlechte ohne Gnade verdammt.</p> <p>Hinsichtlich des <title xml:id="title_31559ae9-518c-4a99-aae4-b6ca0fcfa447">Textes<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773–1853)</name><name key="CRT0111076" style="hidden" type="literature">Das Ungeheuer und der verzauberte Wald</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6f758bd-87cf-4136-b92e-660ff5d6669f" xml:lang="de">des Textes – Der Text der Oper Elfino basiert auf Johann Ludwig Tiecks Märchen Das Ungeheuer und der verzauberte Wald. Ein musikalisches Märchen in vier Aufzügen, Bremen 1800; Wiederabdruck in der bei Georg Andreas Reimer erschienenen Ausgabe von Ludwig Tieck’s Schriften, Bd. 11: Schauspiele, Berlin 1829, S. 145-268 (<ref target="http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/1881504" xml:id="ref_7306d3ab-3528-4b21-bc62-5c0aac27dcdf">Digitalisat</ref>).</note> werden Sie aus der Partitur schon ungefähr sehen können wie ich ihn verändert habe, was geschehen <hi n="1" rend="underline">mußte</hi>. Wie Sie auch über das Ganze urtheilen mögen, die Verse sind gewiß schön und sehr anziehend <add place="above">sie<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> zu componiren. Ich habe mich bemüht, dem Charakter der In-<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>strumente, der Situation und der Personen gemäß zu schreiben. Ihr Urtheil wird mir je specieller desto lieber sein, auch hinsichtlich unbedeutenderer Puncte. Wenn Sie nicht so bald Zeit haben, Alles durch zu sehen, so schreiben Sie mir vielleicht<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">F</ref> über den gesehenen Theil, da ich auf Ihr Urtheil sehr gespannt bin.</p> <p>Gefällt Ihnen die Anspielung von <hi rend="latintype">fol</hi> 46 Act IV auf <hi rend="latintype">fol</hi> 31<hi rend="superscript">v</hi> und 32 Act III? – Jetzt arbeite ich schon wieder an einer <title xml:id="title_3af6ebbf-a2bd-4533-97fa-f3bf620d6e51"><title xml:id="title_ec40a34b-4cc3-4088-8ed3-0caa39cfcaf6">Symphonie<name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name><name key="CRT0112009" style="hidden" type="music">Sinfonia appassionata c-Moll</name></title><name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name><name key="CRT0112008" style="hidden" type="music">Sinfonia giojosa C-Dur</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ec2de343-2876-4f26-b504-e868fbce5d18" xml:lang="de">arbeite … an einer Symphonie – Möglicherweise handelt es sich um eine der in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrten, undatierten Kompositionen: die Sinfonia giojosa C-Dur oder die Sinfonia appassionata c-Moll (D-B, Musikabteilung, 55 Depos 8, Kasten XI). Eine Sinfonie G-Dur war vermutlich bereits 1822 entstanden (heutiger Standort nicht bekannt). </note> thue ich wohl recht? Diesen Sommer wollte ich die Musik im Unmuth über <persName xml:id="persName_ee6e5fe7-8172-46dd-82c4-af4db1846dc1">Tieck<name key="PSN0115334" style="hidden" type="person">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2755135e-2810-40b7-9076-2c833e98268d" xml:lang="de">Unmut über Tieck – Von Boguslawski hatte Ludwig Tieck seine Oper Elfino mit der Bitte um Begutachtung zugesandt, von diesem jedoch keine Antwort erhalten. Siehe Brief gb-1833-09-25-01 Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Cottbus, 25. September 1833.</note> schon ganz liegen lassen, aber während der 8 wöchentlichen Übung bei <placeName xml:id="placeName_9eab12a6-33d2-4acc-8242-441ff5ca30a2">Magdeburg<settlement key="STM0100461" style="hidden" type="locality">Magdeburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ging mir so vielerlei Musik im Kopfe herum, daß ich jetzt wieder oft schreibe, so oft ich kann. – Doch nun endlich von mir weg. Ich freue mich sehr darauf, von dem <date cert="high" when="1833-11-22" xml:id="date_47825c6a-b72d-431d-9fa8-2877823bd5cf">Cäcilientage</date> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_1a913a9e-2ab5-48e2-8031-3f270be1df0b">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_932170b0-5f80-4d5b-bb6e-c8a60c30d973" xml:lang="de">dem Cäcilientage in Düsseldorf – Am 22. November 1833 dirigierte Mendelssohn anlässlich des Cäcilientags sein erstes Konzert des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf (vgl. Kortländer, Konzerte in Düsseldorf, S. 184). Siehe Mendelssohns Beschreibung des Ereignisses im Brief fmb-1833-11-28-01 (Brief Nr. 820) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. November 1833.</note> zu hören, grade an diesem erhielt ich Ihren Brief. Könnte ich nur mit Ihren Compositionen mitgehen d. h. sie wenigstens immer kennen lernen, wie ich überhaupt sehr viel Neueres (auch viel Älteres) nicht kenne. – Haben Sie<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>am Oberrhein gezeichnet? wie weit waren Sie hinauf? ich komme nicht leicht in eine schöne Natur, ziemlich Alles was hier ist ist odiös<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_3d8d34b3-1cfc-4f76-95ee-76b532c575a2" xml:lang="de">odiös – widerwärtig, unausstehlich; von lat. odiosus.</note>. In dem sehr hübschen <placeName xml:id="placeName_94214055-3211-4c8a-8c26-04194d98edf9">Muskau<settlement key="STM0103424" style="hidden" type="locality">Muskau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d7cbc75c-c5d4-48b8-822d-866088f060b2" xml:lang="de">Muskau – Ort und Schloss von Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau mit ab 1815 angelegten Landschaftspark an der heutigen deutsch-polnischen Grenze nördlich von Görlitz.</note> habe ich <title xml:id="title_f9410177-24ff-438e-bd08-2a744ae656c1">2 ländliche Ansichten<name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name><name key="CRT0112007" style="hidden" type="art">2 ländliche Ansichten</name></title> gezeichnet.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_66cc3448-7f0f-4c77-8f56-6853ff722469" xml:lang="de">In … Muskau … 2 ländliche Ansichten gezeichnet – Über den Verbleib von Boguslawskis Zeichnungen ist nichts bekannt.</note> Über die Art und Weise Ihrer Stellung schreiben Sie mir wohl etwas, stehen Ihnen Orchester Chor und Sänger beliebig zu Gebot, oder wie oft und wie sind sie? pariren sie wenigstens gut? – Von Musikhören ist hier <hi n="1" rend="underline">gar keine</hi> Rede, hätte ich Zeit, so getraute ich mir wohl etwas <add place="above">leidlich<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> <unclear reason="covering" resp="UW">mit</unclear> den vorhandnen Mitteln zu Stande zu bring<unclear reason="covering" resp="UW">en,</unclear> aber die habe ich nicht und so bleibt es bei <hi rend="latintype">deux und quatre mains</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2c7ab319-37ba-42fc-aae3-ad091383d3db" xml:lang="fr ">deux und quatre mains – frz., (dem Spielen von Werken für Klavier zu) zwei und vier Händen.</note> Befinden sich die Ihrigen wohl? – Gern nähme ich Ihnen einmal <hi n="2" rend="underline">wieder</hi> eine Parthie Schach ab,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e47a7d1-82cc-4835-8afc-ecd28dbdfd78" xml:lang="de">nähme ich Ihnen einmal wieder eine Parthie Schach ab – Von Boguslawski hatte den sechs Jahre jüngeren Komponisten während seiner Studienzeit in Berlin kennengelernt. Sie spielten damals miteinander Schach (Hake, Mendelssohn als Lehrer, S. 455).</note> aber per Brief würde es mir doch wohl etwas theuer zu stehen kommen. Die Düsseldorfer Maler<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_76cbbb0a-5bfd-4cf8-92d2-949da976bddf" xml:lang="de">Die Düsseldorfer Maler – Schüler und Angehörige der dort seit 1819 bestehenden Königlich Preußischen Kunstakademie unter dem Direktorat von Friedrich Wilhelm Schadow.</note> kennen Sie wohl alle? Es mag sich recht angenehm mit ihnen umgehen. – In Berlin dürfte ich Sie wohl eher sehen wenn das Glück gut ist als am Rhein! Leben Sie recht wohl</p> <signed rend="right">Ihr</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">vBoguslawski</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_1e1abe9a-011b-4dd1-9e2d-6fb6006ba7f8"> <docAuthor key="PSN0110007" resp="author" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110007" resp="writer" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">nach einem Rescript sollte ich mit 100 rt mehr nach <placeName xml:id="placeName_263dde0a-bd45-4e6d-b16c-4ad050405595">Wriezen<settlement key="STM0100371" style="hidden" type="locality">Wriezen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gehen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4029612b-4a23-445d-af52-57062514d2dc" xml:lang="de">mit 100 rt mehr nach Wriezen gehen – Von Boguslawski wurde zum 25. Januar 1834 an das Stadt- und Landgericht in Wriezen versetzt (Jahrbücher für die Preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung, hrsg. von Karl Albert von Kamptz, Bd. 43, Heft 85, Berlin 1834, S. 264). Aus Brief gb-1834-03-05-01 Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Cottbus, 5. März 1834, geht hervor, dass er die Stelle in Wriezen nach Verhandlungen um ein höheres Gehalt zum 1. April 1834 angetreten hat.</note> es ist aber wieder zurückgenommen</p> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_1cc5d854-e091-4a9c-9f8a-b5edc7b96510"> <note n="F" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">doch bitte ich immer unfrankirt in dieser Sache.</note> </div> </body> </text></TEI>