gb-1833-11-20-01
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Detmold, 20. November 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [DETTMOLD / 21 11], [N 1 / 23 11], Siegel.
Friedrich Rosen
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy
.
Düsseldorffrei.
stenNovbr. 1833.
Du wirst Dich vielleicht wundern, wenn Du hörst daß ich erst
überall) gern unterordne, der Dir oft genannte
Dich hat, wie ich vermuthe, Misses Alexander, in der Du, ich und
Original Compositions, durch die to which is added some vocal & instrumental music
Johnston
s,
Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du Dich erkundigen wolltest, ob im December noch Dampfschiffe auf dem Rhein fahren,per Steam ebenfalls noch fortdauert: wahrscheinlich ist Beides leicht zu erfragen auf dem Bureau der RheinDampfSchiffarth. Es wäre mir lieb wenn Du mir darüber ein Wörtchen schriebst, damit ich meine Reise danach einrichte.
F. Rosen.
Auch
Detmold, Mittwoch d. 20sten Novbr. 1833. Lieber Felix Du wirst Dich vielleicht wundern, wenn Du hörst daß ich erst ehegestern von meiner Reise nach Berlin heimgekehrt bin. Dir zu schreiben ist eins der ersten Dinge die ich vornehme: ich verließ die Deinigen heiter und wohl: noch am Tage vor meiner Abreise, dem Geburtstage Deines Bruders Paul, speiste ich mit ihnen. Gewiß erhälst Du von den vielen gern schreibenden Händen Eures Hauses so oft Nachricht, daß meine ohnedieß schon verspäteten nur von wenig Interesse seyn können. In einigen Wochen besuche ich Dich, und wenn Du mich dann, wie weiland Baron Münchhausens Posthorn, am warmen Ofen suspendiren willst, so werden ohne Zweifel viele erfreuliche Melodieen, die während der Reise in mich hineingeblasen sind, aufthauen und zu Deiner Erbauung aus mir heraustönen. – Noch liegt die Erinnerung an Alles, was ich in diesen 5 oder 6 Wochen erlebt habe; etwas verworren vor mir. Ich freue mich, hier erst noch eine Zeit lang ausruhen zu können, ehe ich mich zu der doch auch ziemlich bewegungsreichen Arena meines Londonischen Lebens zurückwende. Den früher angedeuteten Plan über Paris zu reisen gebe ich auf, um der hiesigen Ruhe länger zu genießen. So führe ich hier noch manche kleine Arbeit aus, zu der mirs in London leicht an Freiheit fehlen könnte. – Meine ganze Reise war mir unerwartet: gewiß hätte ich sie weit völliger genossen, wenn ich sie nächstes Jahr, nach hoffentlich dann tüchtigeren wissenschaftlichen Arbeiten, hätte unternehmen können. Der Eindruck den das flüchtige Wiedersehn so vieler Freunde bei mir hinterlassen hat ist mehr ernst als heiter, gewiß auch so für mich heilsam und fördernd. Ich freue mich besonders, mit Dir über M. Saaling reden zu können, die mich durch ihre würdige und edle Haltung bei mannichfach umgestalteten Verhältnissen um sie her, mit neuer Verehrung erfüllt hat. – Droysens nähere Bekanntschaft habe ich auch gemacht: er hat mir sehr gefallen. Sein wissenschaftliches Treiben hat mir alle Achtung eingeflößt: das Unternehmen seiner Geschichte der Feldzüge Alexanders scheint mir neu und glücklich; das Geschick mit dem er sich die geographischen Schwierigkeiten bei der Sache gelöst hat, zeigt eine Vielseitigkeit und Regsamkeit wie man sie gewiß nur bei wenigen Philologen findet. Zugleich ist er mir mittheilend, unbefangen, offen erschienen, seines Talentes bewußt, aber den Werth seiner Leistungen nicht überschätzend. Es freute mich zu finden, daß ein Freund, dem ich mein eignes Urtheil (wohl überall) gern unterordne, der Dir oft genannte Trendelenburg, aus längerem Umgang mit Droysen die günstige Meinung vollkommen bestätigte, die ich schnell, nach einstündigem Besuch bei ihm, gefaßt hatte. – Heyse ist sehr gestärkt heimgekehrt, und wird wieder, wenn gleich mit Vorsicht, zu lesen anfangen: ich habe ihn fast unverändert so wieder gefunden wie ich ihn vor 4 Jahren gesehn hatte. – Dich hat, wie ich vermuthe, Klingemann besucht. Ich hörte in Göttingen, er sei dort gewesen, aber jetzt wohl schon wieder nach England unterwegs. Bei meiner Durchreise durch Hannover vor 5 Wochen erhielt ich von ihm einen Brief aus London, ich besuchte seine Aeltern, die durch den Verlust einer Tochter noch sehr gebeugt waren. – Sonst habe ich aus London gar Nichts gehört: bei Dir werde ich gewiß frische Nachrichten vorfinden. Ich bin einigermaaßen gespannt auf die Anekdote der Misses Alexander, in der Du, ich und drei Mädchen sonderlich auftreten: vermuthlich stehts in Verbindung mit der Herausgabe der Original Compositions to which is added some vocal & instrumental music, durch die Johnstons, denn außer diesen weiß ich keine 3 Schwestern die wir alle gemeinschaftlich kannten. – Ich bringe Dir von meiner Reise auch zwei neue Anekdoten mit, deren erste, aus Berlin mitgenommen, die ernsthaftesten Orientalisten in Dresden, Meissen, Leipzig, Halle, denen ich sie gewissenhaft berichtet, zum Lachen zwang. Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du Dich erkundigen wolltest, ob im December noch Dampfschiffe auf dem Rhein fahren, und ob die Commu-nication zwischen RoterdamRotterdamNiederlande und London per Steam ebenfalls noch fortdauert: wahrscheinlich ist Beides leicht zu erfragen auf dem Bureau der RheinDampfSchiffarth. Es wäre mir lieb wenn Du mir darüber ein Wörtchen schriebst, damit ich meine Reise danach einrichte. Jüngken, den ich meiner Augen wegen befragt habe, ist der Meinung, daß an Staar nicht zu denken sei: Medicamente an dem leidenden Auge würden ohne Erfolg bleiben, doch sei für das bisher gesund gebliebene Auge Nichts zu fürchten, so lange ich überhaupt vorsichtig damit umgehe. Das stimmt im Ganzen überein mit dem, was in Göttingen Himly dazu gesagt hat. Lebewohl, liebster Felix, und bleibe mir gut! Dein F. Rosen. Auch Mühlenfels traf ich in Berlin: leider nicht so heiter, und nicht mit so frohen Aussichten als ich gehofft hatte. Davon mündlich mehr. – Bitte schreib mir bald ein Paar Worte: mich verlangt sehr danach zu hören, wie Dirs geht.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-11-20" xml:id="date_45d6d03f-8c90-4146-9a99-dec8e02da5a6">20. 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Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. III, Leipzig 1862, Sp. 142); am 18. November 1833.</note> von meiner Reise nach <placeName xml:id="placeName_b85351ac-a920-4ec9-8eaf-bd96d43ce5fa">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> heimgekehrt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2cc915f9-7db6-4b8e-a0d7-5b1509251512" xml:lang="de">ehegestern von meiner Reise nach Berlin heimgekehrt – Friedrich Rosen hatte sich vom 15. bis zum 31. Oktober 1833 dort aufgehalten (vgl. Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: »Rosen ist gestern nach Detmold«), und war anschließend nach Detmold gereist, wo sein Vater Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen wohnte.</note> bin. Dir zu schreiben ist eins der ersten Dinge die ich vornehme: ich verließ die Deinigen heiter und wohl: noch am Tage vor meiner Abreise, dem Geburtstage Deines Bruders <persName xml:id="persName_23cb535b-eb06-45c3-8542-aa8fa4d44ca0">Paul<name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1bd8a9ce-50e1-4ea7-8e86-da09f0f0a462" xml:lang="de">dem Geburtstage Deines Bruders Paul – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte am 30. Oktober 1833 seinen 21. Geburtstag gefeiert.</note> speiste ich mit ihnen. Gewiß erhälst Du von den vielen gern schreibenden Händen Eures Hauses so oft Nachricht, daß meine ohnedieß schon verspäteten nur von wenig Interesse seyn können. In einigen Wochen besuche ich Dich,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9a659afd-bddb-44f2-ab63-f5eaba44347a" xml:lang="de">In einigen Wochen besuche ich Dich – Auf seiner Rückreise von Detmold nach London machte Friedrich Rosen vom 30. Dezember 1833 bis Anfang Januar 1834 einen Zwischenhalt in Düsseldorf, wo er Mendelssohn besuchte. Er traf dann am 8. Januar 1834 in London ein.</note> und wenn Du mich dann, wie weiland <title xml:id="title_8c6c92c8-281b-421b-a5f2-f78f43955d86">Baron Münchhausens Posthorn<name key="PSN0110204" style="hidden" type="author">Bürger, Gottfried August (1747–1794)</name><name key="CRT0112002" style="hidden" type="literature">Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande. Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7cc8531c-35c6-4943-a543-6539a65b0cef" xml:lang="de">Baron Münchhausens Posthorn – Gottfried August Bürger erzählt in der Russlandepisode der Wunderbaren Reisen zu Wasser und zu Lande. Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, London [recte: Göttingen] 1786 (erweiterte Ausgabe 1788), die Geschichte, dass dem Postillon die Töne beim Blasen ins Posthorn festfroren. Erst in der warmen Stube taute das Horn auf und gab das während der Fahrt gespielte Lied wieder (Kap. Närrische Streiche eines Posthorns, S. 63).</note> am warmen Ofen suspendiren willst, so werden ohne Zweifel viele erfreuliche Melodieen, die während der Reise in mich hineingeblasen sind, aufthauen und zu Deiner Erbauung aus mir heraustönen. – Noch liegt die Erinnerung an Alles, was ich in diesen 5 oder 6 Wochen erlebt habe; etwas verworren vor mir. Ich freue mich, hier erst noch eine Zeit lang ausruhen zu können, ehe ich mich zu der doch auch ziemlich bewegungsreichen Arena meines <placeName xml:id="placeName_0bd72940-3fa8-4457-a428-c9a2f8d51122">Londonischen<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> Lebens zurückwende. Den früher angedeuteten Plan über <placeName xml:id="placeName_919c87d4-8147-4972-895b-27ae7c13106e">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> zu reisen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82e6ff21-645f-479f-bdc7-0edb5c9327e2" xml:lang="de">Den früher angedeuteten Plan über Paris zu reisen – siehe Brief gb-1833-09-18-01 Friedrich Rosen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Detmold, 18. September 1833.</note> gebe ich auf, um der hiesigen Ruhe länger zu genießen. So führe ich hier noch manche kleine Arbeit aus, zu der mirs in London leicht an Freiheit fehlen könnte. – Meine ganze Reise war mir unerwartet: gewiß hätte ich sie weit völliger genossen, wenn ich sie nächstes Jahr, nach hoffentlich dann tüchtigeren wissenschaftlichen Arbeiten, hätte unternehmen können. Der Eindruck den das flüchtige Wiedersehn so vieler Freunde bei mir hinterlassen hat ist mehr ernst als heiter, gewiß auch so für mich heilsam und fördernd. Ich freue mich besonders, mit Dir über <persName xml:id="persName_22d3b21a-d325-42fb-8a07-f333ee3b854a">M. Saaling<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> reden zu können, die mich durch ihre würdige und edle Haltung bei mannichfach umgestalteten Verhältnissen um sie her, mit neuer Verehrung erfüllt hat. – <persName xml:id="persName_4849f6bc-70e9-4145-95fb-7ac953c2b091">Droysens<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> nähere Bekanntschaft habe ich auch gemacht: er hat mir sehr gefallen. Sein wissenschaftliches<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Treiben hat mir alle Achtung eingeflößt: das Unternehmen seiner <title xml:id="title_ef91b47d-6ff6-4863-baf5-eca344dc4aee">Geschichte der Feldzüge Alexanders<name key="PSN0110751" style="hidden" type="author">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808–1884)</name><name key="CRT0108616" style="hidden" type="science">Geschichte Alexanders des Großen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7c1893a-16d2-441b-93a5-d4cdd5985123" xml:lang="de">Droysens … Geschichte der Feldzüge Alexanders – Johann Gustav Droysens, Geschichte Alexanders des Großen, Berlin: G. Finke, 1833 (Paralleldruck Hamburg: Friedrich Perthes, 1833).</note> scheint mir neu und glücklich; das Geschick mit dem er sich die geographischen Schwierigkeiten bei der Sache gelöst hat, zeigt eine Vielseitigkeit und Regsamkeit wie man sie gewiß nur bei wenigen Philologen findet. Zugleich ist er mir mittheilend, unbefangen, offen erschienen, seines Talentes bewußt, aber den Werth seiner Leistungen nicht überschätzend. Es freute mich zu finden, daß ein Freund, dem ich mein eignes Urtheil (wohl <hi n="1" rend="underline">überall</hi>) gern unterordne, der Dir oft genannte <persName xml:id="persName_8fea1f8c-5199-487b-9602-1fb3a3d8c841">Trendelenburg<name key="PSN0115379" style="hidden" type="person">Trendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872)</name></persName>, aus längerem Umgang mit Droysen die günstige Meinung vollkommen bestätigte, die ich schnell, nach einstündigem Besuch bei ihm,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_417f6a46-fd4e-4da7-978d-77ef614b7453" xml:lang="de">Trendelenburg … Besuch bei ihm – Friedrich Adolf Trendelenburg und Friedrich Rosen kannten sich seit 1825 aus der gemeinsamen Berliner Studienzeit. Trendelenburg hörte dort »Sanskrit bei Bopp und arbeitet sich mit dem ihm befreundeten, später auf diesem Wissensgebiete hervorragenden Rosen in diese Sprache ein« (Hermann Bonitz, Zur Erinnerung an Friedrich Adolf Trendelenburg. Vortrag gehalten am Leibniztage 1872 in der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1872, S. 10). Trendelenburg lehrte seit dem 8. März 1833 als außerordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik an der Universität Berlin (Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810-1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten, hrsg. von Wolfgang Virmond, Berlin 2011, S. 845).</note> gefaßt hatte. – <persName xml:id="persName_d074e55b-7211-4d0c-a260-f3746a00bec6">Heyse<name key="PSN0111970" style="hidden" type="person">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName> ist sehr gestärkt heimgekehrt, und wird wieder, wenn gleich mit Vorsicht, zu lesen anfangen:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3d94b337-6423-4f73-914d-d453d0a65352" xml:lang="de">Heyse … wird wieder … zu lesen anfangen – Carl Wilhelm Ludwig Heyse litt an Hypochondrie und hatte im Sommer 1833 eine Erholungsreise an den Rhein unternommen. Seine für das Sommersemester 1833 an der Berliner Universität angekündigte Vorlesung »Über das Wesen und die Geschichte der Griechischen Tragödie« wie auch das Seminar »Des Sophokles ›Philoktet‹ und die ›Antigone‹« waren ausgefallen. Im Wintersemester 1833/34 las er »Über die Geschichte und das Wesen der Römischen Komödie und des Römischen Theaters überhaupt« und erklärte »Den ›Trinummus‹ des Plautus und die ›Andria‹ des Terentius« (Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810-1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten, hrsg. von Wolfgang Virmond, Berlin 2011, S. 737 und S. 762 f.).</note> ich habe ihn fast unverändert so wieder gefunden wie ich ihn vor 4 Jahren gesehn hatte. –</p> <p>Dich hat, wie ich vermuthe, <persName xml:id="persName_b1605271-264c-4929-b379-483a44b53d5e">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> besucht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5f5de35b-ba3b-4cb8-ae69-2af6f8b012ab" xml:lang="de">Dich hat … Klingemann besucht – Carl Klingemann kam höchstwahrscheinlich am 2. November 1833 in Düsseldorf an. An diesem Tag hat ihn Mendelssohn in seinem Notizbuch erwähnt: »12 Klingemann« (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 26r). Am 4. November war er gemeinsam mit Mendelssohn in Köln (ebenda, fol. 26v).</note> Ich hörte in <placeName xml:id="placeName_d259d3b6-faf5-4dbc-b0a8-5410dc4c1b11">Göttingen<settlement key="STM0103656" style="hidden" type="locality">Göttingen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, er sei dort gewesen, aber jetzt wohl schon wieder nach England unterwegs. Bei meiner Durchreise durch <placeName xml:id="placeName_9ca3e8bd-73b1-4f73-b2dc-3c6365e3fcc9">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <add place="above">vor 5 Wochen<name key="PSN0114283" resp="writers_hand" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837)</name></add> erhielt ich von ihm einen Brief aus <placeName xml:id="placeName_1e6e76d5-c937-49c2-b3ab-9e2d6541f75b">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4164c835-4891-496c-b3e1-80a9606aa647" xml:lang="de">vor 5 Wochen erhielt ich von ihm einen Brief aus London – Brief nicht bekannt.</note> ich besuchte <persName xml:id="persName_972f2c97-a864-43ba-bffb-86ffd2528a0f">seine Aeltern<name key="PSN0112435" style="hidden" type="person">Klingemann, Johann Christoph Friedrich Gabriel (1771-1842)</name><name key="PSN0112432" style="hidden" type="person">Klingemann, Anna Magdalena (1771-1849)</name></persName>, die durch den Verlust einer <persName xml:id="persName_604b838e-b384-40c3-82f0-ef95cdb219b9">Tochter<name key="PSN0112433" style="hidden" type="person">Klingemann, Dorothea Emilie (1807-1833)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e3f917a8-0a2a-4663-a2ad-05249bf6df7c" xml:lang="de">den Verlust einer Tochter – Carl Klingemann reiste in seine Geburtsstadt Limmer, da kurz zuvor, am 20. September 1833, seine dort lebende Schwester Dorothea Emilie Klingemann im Alter von 26 Jahren gestorben war (Karl Klingemann, Bemerkungen und Erläuterungen zu den Stammtafeln der Sippe Johann Philipp Klingemann, Bonn 1936, S. 21).</note> noch sehr gebeugt waren. – Sonst habe ich aus London gar Nichts gehört: bei Dir werde ich gewiß frische Nachrichten vorfinden. Ich bin einigermaaßen gespannt auf die Anekdote der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_76add05a-9e12-4031-b01a-dc4f6c2cc5f0">Misses Alexander<name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_69a40cd1-0f68-46cd-a67b-b76ed6fa2a27" xml:lang="de">die Anecdote der Misses Alexander – Mary Alexander erzählte die »Rosen Story« in Brief gb-1833-10-20-01 Mary Alexander an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Winkfield, 18. und 20. Oktober 1833.</note> in der Du, ich und <persName xml:id="persName_9cf24db9-dda5-4261-a530-080e5ca25871">drei Mädchen<name key="PSN0117188" style="hidden" type="person">Johnston, Caroline Hester (1806-1886)</name><name key="PSN0112263" style="hidden" type="person">Johnston, Frederica Paulina Maria (1804-1872)</name><name key="PSN0112264" style="hidden" type="person">Johnston, Janet Mary (1808-1846)</name></persName> sonderlich auftreten: vermuthlich stehts in Verbindung mit der Herausgabe der <hi rend="latintype">Original Compositions<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88242faf-da5b-4100-95aa-392b91f5db15" xml:lang="de">Herausgabe der Original Compositions – betrifft Mendelssohns am 9. März 1832 entstandenes Lied Gruß (Frühlingslied) »Leise zieht durch mein Gemüt« MWV K 71 auf einen Text von Heinrich Heine, das 1833 nicht nur in Leipzig bei Breitkopf & Härtel als Nr. 5 der Sechs Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 19a (MWV SD 6) erschien, sondern auch parallel als Nr. 3 innerhalb der Original Compositions, in Prose and Verse, illustrated with Lithographie Drawings, to which ist added some Vocal and Instrumental Music, London: Lloyd, 1833, S. VIII-IX. Die Sammlung enthielt u. a. auch ein Minne-Lied A-Dur, das Carl Klingemann komponiert hatte. Siehe dazu MWV, S. 154, und Harmonicon 11, 1833, S. 102 f.</note> to which is added some vocal & instrumental music</hi>, durch die <persName xml:id="persName_031cc260-f001-4daf-9816-1e4a0f5650fa"><hi rend="latintype">Johnston</hi><unclear reason="covering" resp="UW"><hi rend="latintype">s</hi>,</unclear><name key="PSN0112258" style="hidden" type="person">Johnston, Familie von → Sir Alexander J.</name></persName> denn außer diesen weiß ich keine 3 Schwestern die wir alle gemeinschaftlich kannten. – Ich bringe Dir von meiner Reise auch zwei neue Anekdoten mit, deren erste, aus <placeName xml:id="placeName_da856825-70c6-4aca-89b7-a7173cf2fb40">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mitgenommen, die ernsthaftesten Orientalisten in <placeName xml:id="placeName_8d01ef20-6af5-4b89-9fba-ba871c42d787">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <placeName xml:id="placeName_ce26b12d-608f-4467-8884-dadc1c42830f">Meissen<settlement key="STM0103240" style="hidden" type="locality">Meißen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <placeName xml:id="placeName_d7c45f9f-53fb-4d1b-b8db-364cbbc1d7ab">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <placeName xml:id="placeName_abb54a4c-fd46-4384-a84e-a1f240919353">Halle<settlement key="STM0100128" style="hidden" type="locality">Halle an der Saale</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, denen ich sie gewissenhaft berichtet, zum Lachen zwang.</p> <p>Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du Dich erkundigen wolltest, ob im December noch Dampfschiffe auf dem Rhein fahren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_293e1d8e-16bd-4870-858f-56e1993737b9" xml:lang="de">ob im December noch Dampfschiffe auf dem Rhein fahren – Die »Niederländische Dampfschiffahrt« befuhr den Rhein von Düsseldorf nach Köln im Dezember 1833 im Rhythmus von zwei bis vier Tagen jeweils gegen 2 Uhr morgens. Die Strecke von Düsseldorf über Nymegen und Arnheim nach Rotterdam bediente sie jeweils morgens um 9 Uhr im selben Rhythmus (Düsseldorfer Zeitung Nr. 287, 1. Dezember 1833).</note> und ob die Commu-<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>nication<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9e1ecae0-ca7d-4903-9744-a03d5d336f23" xml:lang="de">Communication – Verbindung.</note> zwischen <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_fcaec6b9-1628-45e1-984f-70ee2984a75f"> <sic resp="writer"><placeName xml:id="placeName_9235e78b-21db-420a-8182-d2bd157e1fc4">Roterdam<settlement key="STM0100166" style="hidden" type="locality">Rotterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName></sic> <corr resp="editor">Rotterdam</corr> </choice> und London <hi rend="latintype">per Steam</hi> ebenfalls noch fortdauert: wahrscheinlich ist Beides leicht zu erfragen auf dem Bureau der RheinDampfSchiffarth. Es wäre mir lieb wenn Du mir darüber ein Wörtchen schriebst, damit ich meine Reise danach einrichte.</p> <p><persName xml:id="persName_9f7e2b87-7214-4155-9ba2-996e44f65991">Jüngken<name key="PSN0112286" style="hidden" type="person">Jüngken, Johann Christian (1793-1875)</name></persName>, den ich meiner Augen wegen befragt habe, ist der Meinung, daß an Staar nicht zu denken sei: Medicamente an dem leidenden Auge würden ohne Erfolg bleiben, doch sei für das bisher gesund gebliebene Auge Nichts zu fürchten, so lange ich überhaupt vorsichtig damit umgehe. Das stimmt im Ganzen überein mit dem, was in <placeName xml:id="placeName_f0c86f01-e2d4-4948-bda0-f857153dfbd1">Göttingen<settlement key="STM0103656" style="hidden" type="locality">Göttingen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <persName xml:id="persName_28572d39-cf68-4a10-a0ca-3c28e27fcd1d">Himly<name key="PSN0117077" style="hidden" type="person">Himly, Carl Gustav (1772-1837)</name></persName> dazu gesagt hat.</p> <closer rend="left">Lebewohl, liebster Felix, und bleibe mir gut!</closer> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">F. Rosen.</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5540b855-e45e-4186-830f-13ecba931b9a"> <docAuthor key="PSN0114283" resp="author" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114283" resp="writer" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Auch <persName xml:id="persName_c93e9c3a-f235-4f46-926b-96e80e8cf203">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> traf ich in Berlin: leider nicht so heiter, und nicht mit so frohen Aussichten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3eb1d7f-b344-431d-b5ab-48bdc79f6bef" xml:lang="de">Mühlenfels … nicht mit so frohen Aussichten – Der Jurist Ludwig von Mühlenfels war 1819 wegen demagogischer Umtriebe verhaftet worden. 1821 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis der Stadtvogtei in Berlin. Er ging zunächst nach Schweden, im Jahre 1827 nach London, wo er seit dem 30. Oktober 1828 als Professor für deutsche und nordische Sprachen und Literaturen am neugegründeten University College zu lehren begann. Im Sommer 1829 reiste er nach Berlin und betrieb die Revision seines Prozesses, am 17. September 1830 wurde er freigesprochen. Um als Mitglied eines Landes-Justizkollegiums angestellt werden zu können, sollte von Mühlenfels die dritte Staatsprüfung nachweisen. Der 1833 bereits vierzigjährige promovierte Jurist musste sich daher an der Universität Berlin auf die Prüfung vorbereiten. Das Examen bestand er erst am 28. März 1834 in einem zweiten Verfahren (Martin Herzig, »Ich hab’s gewagt!« Das Leben des Ludwig von Mühlenfels [1793-1861], Berlin 2009, S. 21 ff., S. 63 ff. und S. 102 f.).</note> als ich gehofft hatte. Davon mündlich mehr. – Bitte schreib mir bald ein Paar Worte: mich verlangt sehr danach zu hören, wie Dirs geht.</p> </div> </body> </text></TEI>