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gb-1833-11-02-02

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Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 2. November 1833 Liebes Felixchen, was lange währt, wird gut, davon ist Dein prächtiger Brief wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. Ich muß ihn auswendig beantworten, da Mutter ihn drüben hat, und fange also an Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 14. November 1833 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB- Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/133. Autograph Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 2. November 1833 Liebes Felixchen, was lange währt, wird gut, davon ist Dein prächtiger Brief wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. Ich muß ihn auswendig beantworten, da Mutter ihn drüben hat, und fange also an

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, Siegeloblate.

Fanny Hensel, Abraham Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Weissweiler, Portrait in Briefen, S. 111 f. (Fanny Hensels Briefteil). Citron, Letters, S. 446 f. (Fanny Hensels Briefteil). Weissweiler, Briefwechsel, S. 139 f (Teildruck von Fanny Hensels Briefteil).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. November 1833 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Herrn Musikdirector Felix M. Bartholdy Düsseldorff frei
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 2ten November 33

Liebes Felixchen, was lange währt, wird gut, davon ist Dein prächtiger Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1833-10-28-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833</name> wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. Ich muß ihn auswendig beantworten, da MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) ihn drüben hat, und fange also an bei Deiner verlangten Uebersetzung<name key="PSN0114070" style="hidden" type="author">Ramler, Karl Wilhelm (1725–1798)</name><name key="CRT0110414" style="hidden" type="literature">Alexanders Fest, oder die Gewalt der Musick (dt. Übersetzung von → John Drydens Alexander’s Feast or The Power of Musick)</name>.Deiner verlangten Uebersetzung – Im Brief vom 26. und 28. Oktober 1833 schrieb Mendelssohn (Z. 176 ff.): »Beckchen wie übersetzt man in demselben Versmaße „so love was crown’d, but music won the cause“ Ramler sagt mit ächter Übersetzervornehmheit „Heil Liebe dir, dir Tonkunst Ehr und Dank“ was durchaus keinen Sinn hat«. Karl Wilhelm Ramlers Textfassung Alexanders Fest, oder die Gewalt der Musick, Berlin 1766, eine Übersetzung von John Drydens Text zu Georg Friedrich Händels Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75, lag der Bearbeitung der Ode von Wolfgang Amadeus Mozart KV 591 (1790, Druck: Leipzig 1813) zugrunde, die Mendelssohn für die Aufführung durch den Verein zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf am 22. November 1833 benutzte. Mendelssohns Exemplar des Drucks von Mozarts Bearbeitung, Leipzig 1813, befindet sich in GB-Ob, Deneke 71 (vgl. Elvers / Ward Jones, Musikalienverzeichnis, S. 96, und Ward Jones, Catalogue III, S. 50, Nr. 179). Die Textphrase betrifft den Chor »The many rend the skies with loud applause« aus Drydens Libretto Alexander’s Feast or The Power of Musick, London 1697. Eigene Übersetzungsversuche des Textes ins Deutsche notierte Mendelssohn in sein Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 26v-27v), sein Entwurf einer Übersetzung von Drydens Libretto befindet sich in GB-Ob, M.D.M. d. 53/55. Sollte nicht Folgendes dem Original so ziemlich entsprechen:

Der Liebe Heil Doch Kunst errang den Preis oder: gewann den Kranz oder gewann den Preis

oder errang den Sieg. etc. Mir scheint aber die erste Lesart vorzuziehn denn: Kunst und Kranz ist hart, und Sieg nicht so gut zu singen, als Preis. Urtheile selbst. – Euren Dichter ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) haben wir einstweilen hier gehabt,Euren Dichter Immermann haben wir einstweilen hier gehabt – Am 22. Oktober 1833 lernte nur Lea Mendelssohn Bartholdy Karl Leberecht Immermann kennen. Dieser hielt sich in der zweiten Oktoberhälfte 1833 in Berlin auf (vgl. Immermann, Tagebücher, S. 223-237). Lea Mendelssohn Bartholdy überlieferte: »Wir haben vor Kurzem eine große Freude durch Immermanns Bekanntschaft gehabt. Er ist etwas scharf, aber sehr intereßant, geistreich und angenehm. In Düßeldorf (wo er lebt) fürchtet man ihn und hält ihn für stolz; obgleich er nun aber antimusikalisch ist, liebt er Felix ungemein und auch von dieser Seite sah ich seinen Aufenthalt für einen Gewinn an« (Brief an Henriette von Pereira-Arnstein vom 23. November 1833; D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15,71. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 305-308, hier S. 308). Immermann war noch einmal vor dem und einmal am 27. Oktober 1833 bei den Mendelssohns zu Gast (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 47, Eintrag vom 28. Oktober 1833). und ihn viel freundlicher gefunden, als seinen Ruf in der Hinsicht. Aber, daß er Dir eine gute Oper machen wird, glaube ich nimmermehr,Immermann … daß er Dir eine gute Oper machen wird, glaube ich nimmermehr – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1831 den Auftrag erhalten, eine Oper für das Königliche Hoftheater in München zu komponieren. Karl Leberecht Immermann sollte ihm ein Libretto nach Shakespeares Schauspiel Der Sturm (1611) schreiben; siehe dazu Brief fmb-1831-12-06-01 (Brief Nr. 475) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Frankfurt a. M., Lüttich, 6. Dezember 1831, Z. 34: »Die Hauptsache aber ist, daß Immermann meinen Text macht«. Das Libretto gilt heute als verschollen, 1844 befand es sich noch in Mendelssohns Büchersammlung (Ward Jones, Library, S. 318, Nr. 218). Es erwies sich als nicht geeignet. dazu hat einen viel zu fest verschlossenen Mund, und viel zu viel Reflexion. Er spricht aber sehr gut. Erst war er an einem Abend bei Mutter,einem Abend bei Mutter – Das Ereignis fand vor dem 27. November 1833 statt; vgl. Kommentar zu Z.: Euren Dichter Immermann haben wir einstweilen hier gehabt, und Lea Mendelssohn Bartholdys Beschreibung des Abends in Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833. wo, wie wir dann ausmachten, „die Höhen der Bildung Deutschlands“ versammelt waren, SteffensSteffens, Familie von → Henrik S., GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839), RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861), HeyseHeyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855), DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877), und Immermann als Mittelpunkt, um den sie alle hertanzten. Wie unglücklich sich Gans in solchen Fällen fühlt, weißt Du. Er kam HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) sehr freundlich entgegen, und bat ihn besuchen zu dürfen, und da sich dazu keine andre Zeit fand, kam er Sonntags zur MusikSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland,Sonntags zur Musik – Fanny Hensels Sonntagsmusik am 27. Oktober 1833. Zur Programmfolge siehe Hensel, Tagebücher, S. 48 (Eintrag vom 28. Oktober 1833), und Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 34 f. wo er während des <title xml:id="title_94f71bc0-b5c0-4742-9634-c56040874c83">ersten Stücks<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0111990" style="hidden" type="music">Klaviertrio G-Dur, KV 564</name>Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)Klaviertrio G-Dur, KV 496 das Attelierdas Attelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel. besah, und sich sehr |2| zufrieden äußerte, während der <title xml:id="title_791c3f58-46bc-421c-957b-ae8b5615be07">übrigen Musik<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110031" style="hidden" type="music">Grand Trio c-Moll, op. 84</name><name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name>Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)der übrigen Musik – Es erklangen weiterhin die Arie der Agathe »Wie nahte mir der Schlummer« aus Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz op. 77 (zweiter Akt, zweiter Auftritt), Ignaz Moscheles’ Klaviertrio (Grand Trio) c-Moll, op. 84, und die Arie der Iphigenie »O Du, die mir das Leben gab!« aus Christoph Willibald Glucks Oper Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48 (erster Akt, erste Szene). Die Vokalpartie übernahm die Sopranistin Pauline Decker. aber sich von DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) und SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845) unterhalten ließ. Dann aß er bei den ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mit uns en famille,Dann aß er bei den Eltern mit uns en famille – Auch Lea Mendelssohn Bartholdy schilderte das gemeinsame Essen am 27. Oktober 1833; siehe Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: »Als Immer. bei uns aß, war auch Sebast. bei Tisch«.en famille – frz., im Familienkreis. da wir ihn auch gern einmal wollten sprechen hören, und da sprach er viel und sichtlich gern, sehr gut. SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) war auch bei Tisch, und als das Gespräch auf den vorjährigen Musenalmanach<name key="PSN0115703" style="hidden" type="author">Wendt, Johann Amadeus (1783–1836)</name><name key="CRT0111991" style="hidden" type="literature">Musenalmanach für das Jahr 1832</name> kam, und RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) auf Immermanns Veranlassung Heynes Epigramm<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797–1856)</name><name key="CRT0111983" style="hidden" type="literature">Oestliche Poeten</name> sagte, welches schließt: und ein Gedicht ausgespuckt,Heynes Epigramm sagte, welches schließt: und ein Gedicht ausgespuckt – In Heinrich Heines Gedicht Oestliche Poeten (in: ders., Reisebilder, Zweiter Teil, 3. Abtheilung, Die Nordsee, Hamburg 1827) heißt es am Schluss (S. 122): »Von den Früchten, die sie aus dem Gartenhain von Schiras stehlen, / Essen sie zu viel, die Armen, und vomiren dann Ghaselen.« Siehe dazu Andreas Stuhlmann, »Die Literatur – das sind wir und unsere Feinde«. Literarische Polemik bei Heinrich Heine und Karl Kraus, Würzburg 2010, S. 89. fing Seb. ganz böse an: Hör mal Mutter! Ein Gedicht spuckt man ja nicht aus, ein Gedicht erzählt man. Das gefiel I. sehr, der sich überhaupt mit Seb. einließ. – O weh, wir schreiben nun keine großen Bogen mehr, wo jeder den Andern liest, und das wird zur unausweichlichen Folge haben, daß Du dieselben Sachen 20mal mit etwas verschiedenen Saucen genießen wirst, das kann ich nicht ausstehn. Euer FestEuer Fest – Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, hatte Ende Oktober 1833 die Rheinprovinzen besucht, die 1814 an Preußen gefallen waren. Sein Düsseldorfer Aufenthalt dauerte vom 20. bis zum 23. Oktober 1833. Er besuchte am 22. Oktober ein ihm zu Ehren gegebenes Fest im Großen Saal der Königlich Preußische Kunstakademie. Die Spenersche Zeitung teilte in Nr. 251 vom 26. Oktober 1833 mit: »In Düsseldorf werden der Musikverein und die musikalische Akademie zusammen, Sr. K. H. dem Kronprinzen zu Ehren, ein großes musikalisches Fest geben. Der Musikdirektor Mendelssohn-Bartholdi wird dasselbe leiten. Händels Oratorium „Israel in Aegypten“ soll mit mimisch-plastischen Darstellungen gegeben werden. Der Chor wird über 80 Stimmen stark seyn.« Ein Bericht über diese Aufführung einiger Chöre aus Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt HWV 54 mit lebenden Bildern erschien in der Düsseldorfer Zeitung Nr. 254 vom 24. Oktober 1833. Diesem zufolge »geruhten Se. K. Hoh. dem Feste der Kunstakademie beizuwohnen, wo nach einem Prologe von den Gliedern dieser Akademie mehrere überaus schöne Transparente unter Chorgesang trefflich aufgestellt worden waren, woran sich, als den wesentlichen Theil der Feierlichkeit, die Darstellung einiger lebenden [!] Bilder knüpfte, die sich, in einer hier nie gesehenen glänzenden Weise, des huldreichen Beifalls des hochgefeierten fürstlichen Kunstfreundes und Seiner Umgebungen erfreuten.« Weiterführend siehe Mendelssohns Beschreibung einiger der Bilder in Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, sowie Wolfgang Sandberger, Historismus? Mendelssohn und die Zukunft der Vergangenheit. Ein synästhetisch-klassizistisches ›Manifest‹ aus dem Jahr 1833, in: Mendelssohns Welten. Zürcher Festspiel-Symposium 2009, hrsg. von Laurenz Lütteken (Zürcher Festspiel-Symposien, Bd. 2), Kassel u. a. 2010, S. 24-47. muß wunderschön gewesen seyn, ich wollt ich wär dabei gewesen. Und nun endlich a propos, habe Dank für Deine Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_efkjm4xt-qdpp-cqgo-xapv-kuodyhengmfu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100113" style="hidden">Choral »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, [Herbst 1831] bis Januar 1832; 5. April 1832<idno type="MWV">A 13</idno><idno type="op"></idno></name>, die Du mir geschickt hast, und die mir, so oberflächlich ich sie bis jetzt kenne, sehr gefällt. DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat neulich die ArieDeine Musik, die Du mir geschickt hast … die Arie – möglicherweise eine Abschrift des Chorals »Ach Gott vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester MWV A 13, der als Nr. 3 die Arie »Das Silber durchs Feur siebenmal« enthält. recht schön gesungen, ich lasse es ausschreiben, und nächstens singen. – Heut Abend sind wir zu LeutenBehrend, Henriette Eleonore (1796-1844)Behrend, Michael Wilhelm Theodor (1789-1851) gebeten, da würde Herr Felix nicht wenig die Cour machen. Eine 15jährige Tochter, wunderhübsch, noch so kindisch, daß sie mit der Puppe spielt, dabei soll sie sehr gut singen, kurz ein Engelchen, heißt RosaBehrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842). Dafür waren wir auch gestern mit einer Frau zusammen, die ich in einem fort ansehn mußte, so schön finde ich sie, das ist die Frau Blandine WaagenWaagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880). Die beiden garstigen MännerHensel, Wilhelm (1794-1861)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) haben |3| die Kunst verstanden, interessante Frauen zu heirathen. Lieber Felix, zum 22sten Nobr. habe ich, um Deinen ConcertanfangVerein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)DüsseldorfDeutschlandDeinen Concertanfang – Am 22. November 1833 dirigierte Mendelssohn anlässlich des Cäcilientags sein erstes Konzert des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf (vgl. Kortländer, Konzerte in Düsseldorf, S. 184). Siehe Mendelssohns Beschreibung des Ereignisses im Brief fmb-1833-11-28-01 (Brief Nr. 820) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. November 1833. zu feiern, auch eine kleine Feier vor,zum 22sten Nobr. habe ich … eine kleine Feier vor – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Siehe dazu Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833, und Lea Mendelssohn Bartholdys Beschreibung des Festes in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833. bis jetzt aber ruht noch Alles in der Zukunft Schooß, sobald die Sache näher bestimmt ist, melde ich sie Dir. Lieber Felix, was soll ich nächsten SonntagSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschlandnächsten Sonntag – Die nächste Sonntagsmusik fand am 10. November 1833 statt. Zum Programm siehe Brief gb-1833-11-16-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 16. November 1833, Z.: »Fannys letzter Musikmorgen«. spielen? Das vorige Mal hatte ich das Trio v. Moscheles,Das vorige Mal hatte ich das Trio v. Moscheles – Ignaz Moscheles’ Klaviertrio (Grand Trio) c-Moll, op. 84, war in der Sonntagsmusik am 27. Oktober 1833 erklungen (Hensel, Tagebücher, S. 48, und Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 34). ich fürchte sehr, das mögliche Repertoir wird den Winter hindurch nicht ausreichen. Einen Ofenschirm sollst Du haben,Einen Ofenschirm sollst Du haben – Mendelssohn hatte in seinem Brief an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy vom 26. und 28. Oktober 1833 gebeten, ihm einen Ofenschirm, einen metallenen Wandschirm, der vor zu großer Hitze von Öfen und Kaminen schützen soll, zu machen (Z. 220 f.). Die Fertigstellung des Geschenks zog sich bis Anfang Mai 1834 hin; vgl. Brief fmb-1834-05-09-02 (Brief Nr. 923) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin, Düsseldorf, 9. Mai 1834, Z. 59 f.: »Mein Ofenschirm steht nun fertig da und glänzt und sticht allen Leuten in die Augen«. lieber Schatz, wo möglich zu Weihnachten. Und nun leb wohl, ich muß von hinnen ziehn. Grüß Frau BendemannBendemann, Fanny Eleonore (1778-1857) und Frau HübnerHübner, Pauline Charlotte (1809-1895). Ich freue mich sehr, daß die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) sich der Abstellung des Mißbrauchs in Deinem Gesichtedie Decker … Abstellung des Mißbrauchs in Deinem Gesichte – Fanny Hensel hatte Pauline Decker gebeten, sich bei deren Anwesenheit in Düsseldorf Anfang Oktober um die Pflege der Haare Mendelssohns (»die Erhaltung der sterblichen Ueberreste von Felixens weiland Hauptzierde«) zu kümmern. Siehe Brief gb-1833-10-05-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Pauline Decker in Düsseldorf, Berlin, 5. Oktober 1833. angenommen hat. AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871) war eben hier, und läßt Dich sehr grüßen und BendemannBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889). Gestern hatte Seb.Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) ein Herrendiner, das hätte ich Dir zu sehn gewünscht. Komischeres habe ich nicht gesehn. Die kleinen HeysensHeyse, Ernst Hermann (1828-1866)Heyse, Paul Johann Ludwig (seit 1910) von (1830-1914) aßen hier, und ich hatte für die Kinder ein kleines Tischchen, mit kleinen Tellern, Messern und Gabeln und Servietten gedeckt. Nun wurden sie lustig und Paul HeyseHeyse, Paul Johann Ludwig (seit 1910) von (1830-1914), der sich wirklich befressen hatte, fing an, auf die Melodie des <title xml:id="title_8c140884-2012-4cb1-a7dd-19daa85de191">Mantelliedes<name key="PSN0110816" style="hidden" type="author">Eberwein, Franz Carl Adelbert (1786–1868)</name><name key="CRT0108636" style="hidden" type="music">Mantellied (»Schier dreißig Jahre bist du alt«) aus Karl von Holteis Schauspiel »Leonore«</name>Holtei, Karl Eduard von (1798–1880)Leonore. Vaterländisches Schauspiel mit Gesang in drei Abtheilungendes Mantelliedes – das damals populäre Lied »Schier dreißig Jahre bist du alt« aus Karl von Holteis Schauspiel Leonore (1828). Die Melodie komponierte Franz Carl Adelbert Eberwein. zu singen: ich habe so viel gefressen. Darauf Sebastian: lebe hoch! hob sein Glas auf, und sie stießen an, und hielten einen förmlichen Commersch.Commersch – Kommers (von lat. commercium, Verkehr), studentische Feier, Trinkgelage.

Sebastian grüßt, auch WilhelmHensel, Wilhelm (1794-1861) und LuiseHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876). Leb nun zum 2tenmal, wohl. Fanny Hensel
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)

|4| es thut mir leid, Dir nicht recht viel schlechte Witze schreiben zu können, auf dem grünen Briefe gingen sie frei durch. So aber habe ich Dich nur zu grüßen und Dir für Deinen adreßirten Brief an RebekkaDeinen adreßirten Brief an Rebekka – Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833. zu danken. Das Fest muß sich sehr gut gemacht haben. KortümKortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859) laßt Dir sagen, MünsterMünsterDeutschland und DortmundDortmundDeutschland wären zwei sehr musikalische Orte und es müßte sich daselbst viel gute Musik finden, in Münster werde Dir Professor AnthoniAntony, Franz Joseph Aloys (1790-1837) dazu nützlich seyn können. Mach SchabbesSchabbes – jidd., Sabbat, Ruhepause. davon. Hat AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871) den Wein abgegeben?Hat Alexander den Wein abgegeben? – Eine Flasche Portwein, die Abraham Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1833 von London mitgebracht hatte. Er erhielt sie dort von Mary Alexanders Familie. Die für Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen bestimmte Flasche ist noch mehrfach ein Thema der Korrespondenz. Alexander Mendelssohn hatte den Wein bei seinem Besuch am Rhein im Oktober 1833 seinem Bruder Georg Benjamin Mendelssohn übergeben. Leb wohl, und grüße alle dortige Freunde. Heute hat sich Fritz von WohringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) habilitirtHeute hat sich Fritz von Wohringen habilitirt – Franz Arnold Maria von Woringen hatte sich bereits 1828 in Heidelberg habilitiert, seit dem Herbst 1832 lehrte er als Privatdozent für Rechtswissenschaft an der Universität Berlin.

Abraham Mendelssohn Bartholdy
            Berlin, 2ten November 33 Liebes Felixchen, was lange währt, wird gut, davon ist Dein prächtiger Brief wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. Ich muß ihn auswendig beantworten, da Mutter ihn drüben hat, und fange also an bei Deiner verlangten Uebersetzung. Sollte nicht Folgendes dem Original so ziemlich entsprechen:
Der Liebe Heil Doch Kunst errang den Preis oder: gewann den Kranz oder gewann den Preis
oder errang den Sieg. etc. Mir scheint aber die erste Lesart vorzuziehn denn: Kunst und Kranz ist hart, und Sieg nicht so gut zu singen, als Preis. Urtheile selbst. – Euren Dichter Immermann haben wir einstweilen hier gehabt, und ihn viel freundlicher gefunden, als seinen Ruf in der Hinsicht. Aber, daß er Dir eine gute Oper machen wird, glaube ich nimmermehr, dazu hat einen viel zu fest verschlossenen Mund, und viel zu viel Reflexion. Er spricht aber sehr gut. Erst war er an einem Abend bei Mutter, wo, wie wir dann ausmachten, „die Höhen der Bildung Deutschlands“ versammelt waren, Steffens, Gans, Rosen Mühlenfels, Heyse, Devrient, und Immermann als Mittelpunkt, um den sie alle hertanzten. Wie unglücklich sich Gans in solchen Fällen fühlt, weißt Du. Er kam Hensel sehr freundlich entgegen, und bat ihn besuchen zu dürfen, und da sich dazu keine andre Zeit fand, kam er Sonntags zur Musik, wo er während des ersten Stücks das Attelier besah, und sich sehr zufrieden äußerte, während der übrigen Musik aber sich von Devrient und Steffens unterhalten ließ. Dann aß er bei den Eltern mit uns en famille, da wir ihn auch gern einmal wollten sprechen hören, und da sprach er viel und sichtlich gern, sehr gut. Sebastian war auch bei Tisch, und als das Gespräch auf den vorjährigen Musenalmanach kam, und Rebecka auf Immermanns Veranlassung Heynes Epigramm sagte, welches schließt: und ein Gedicht ausgespuckt, fing Seb. ganz böse an: Hör mal Mutter! Ein Gedicht spuckt man ja nicht aus, ein Gedicht erzählt man. Das gefiel I. sehr, der sich überhaupt mit Seb. einließ. – O weh, wir schreiben nun keine großen Bogen mehr, wo jeder den Andern liest, und das wird zur unausweichlichen Folge haben, daß Du dieselben Sachen 20mal mit etwas verschiedenen Saucen genießen wirst, das kann ich nicht ausstehn. Euer Fest muß wunderschön gewesen seyn, ich wollt ich wär dabei gewesen. Und nun endlich a propos, habe Dank für Deine Musik, die Du mir geschickt hast, und die mir, so oberflächlich ich sie bis jetzt kenne, sehr gefällt. Devrient hat neulich die Arie recht schön gesungen, ich lasse es ausschreiben, und nächstens singen. – Heut Abend sind wir zu Leuten gebeten, da würde Herr Felix nicht wenig die Cour machen. Eine 15jährige Tochter, wunderhübsch, noch so kindisch, daß sie mit der Puppe spielt, dabei soll sie sehr gut singen, kurz ein Engelchen, heißt Rosa. Dafür waren wir auch gestern mit einer Frau zusammen, die ich in einem fort ansehn mußte, so schön finde ich sie, das ist die Frau Blandine Waagen. Die beiden garstigen Männer haben die Kunst verstanden, interessante Frauen zu heirathen. Lieber Felix, zum 22sten Nobr. habe ich, um Deinen Concertanfang zu feiern, auch eine kleine Feier vor, bis jetzt aber ruht noch Alles in der Zukunft Schooß, sobald die Sache näher bestimmt ist, melde ich sie Dir. Lieber Felix, was soll ich nächsten Sonntag spielen? Das vorige Mal hatte ich das Trio v. Moscheles, ich fürchte sehr, das mögliche Repertoir wird den Winter hindurch nicht ausreichen. Einen Ofenschirm sollst Du haben, lieber Schatz, wo möglich zu Weihnachten. Und nun leb wohl, ich muß von hinnen ziehn. Grüß Frau Bendemann und Frau Hübner. Ich freue mich sehr, daß die Decker sich der Abstellung des Mißbrauchs in Deinem Gesichte angenommen hat. Alexander war eben hier, und läßt Dich sehr grüßen und Bendemann. Gestern hatte Seb. ein Herrendiner, das hätte ich Dir zu sehn gewünscht. Komischeres habe ich nicht gesehn. Die kleinen Heysens aßen hier, und ich hatte für die Kinder ein kleines Tischchen, mit kleinen Tellern, Messern und Gabeln und Servietten gedeckt. Nun wurden sie lustig und Paul Heyse, der sich wirklich befressen hatte, fing an, auf die Melodie des Mantelliedes zu singen: ich habe so viel gefressen. Darauf Sebastian: lebe hoch! hob sein Glas auf, und sie stießen an, und hielten einen förmlichen Commersch.
Sebastian grüßt, auch Wilhelm und Luise. Leb nun zum 2tenmal, wohl. Fanny Hensel
 es thut mir leid, Dir nicht recht viel schlechte Witze schreiben zu können, auf dem grünen Briefe gingen sie frei durch. So aber habe ich Dich nur zu grüßen und Dir für Deinen adreßirten Brief an Rebekka zu danken. Das Fest muß sich sehr gut gemacht haben. Kortüm laßt Dir sagen, Münster und Dortmund wären zwei sehr musikalische Orte und es müßte sich daselbst viel gute Musik finden, in Münster werde Dir Professor Anthoni dazu nützlich seyn können. Mach Schabbes davon. Hat Alexander den Wein abgegeben? Leb wohl, und grüße alle dortige Freunde. Heute hat sich Fritz von Wohringen habilitirt
Abraham Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1833-11-02-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1833-11-02-02" xml:id="title_bbcc6348-3236-4934-be66-0876c40443fc">Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 2. November 1833</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_709b8886-aa98-408b-97bc-c3f1fb54c905">Liebes Felixchen, was lange währt, wird gut, davon ist Dein prächtiger Brief wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_d504d6a6-269c-49b6-8cc8-6983690f85a8"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_9e13f258-816f-4984-97b9-5797eadd565e"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 28/133.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1833-11-02-02" type="letter" xml:id="title_9455a0e8-1455-4821-ad84-e4ad619ede5d">Fanny Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 2. 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(Fanny Hensels Briefteil).</bibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 139 f (Teildruck von Fanny Hensels Briefteil).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-11-02" xml:id="date_9f94a0e9-5024-43c1-b2f5-f21d69fbe692">2. November 1833</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_09932660-8c7e-4bde-b055-c3e837f84eae">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_4cf726f8-f5d4-4d81-af02-8e3c9a8842b0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0113247" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_31ccc05e-808c-4a26-a11e-b2e0fed4d07c"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_f81151e8-6704-427b-ad47-b5800f0ddc92">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_bdf4f5f2-0221-4f27-a65b-14e9355ed4ce"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_94cc2dc0-05cb-410a-ba6d-d08714526e85"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">Musikdirector Felix M. 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Oktober 1833</name> </title> wieder ein starker Beweis, der uns unendlich erfreut hat. Ich muß ihn auswendig beantworten, da <persName xml:id="persName_7f074b95-ac94-4376-80ee-30553939845c">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> ihn drüben hat, und fange also an bei Deiner <title xml:id="title_36aa2558-8a3c-44c6-90b8-bf447fd0195c">verlangten Uebersetzung<name key="PSN0114070" style="hidden" type="author">Ramler, Karl Wilhelm (1725–1798)</name><name key="CRT0110414" style="hidden" type="literature">Alexanders Fest, oder die Gewalt der Musick (dt. Übersetzung von → John Drydens Alexander’s Feast or The Power of Musick)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0184dfaa-d16d-4455-b516-801fc73fd741" xml:lang="de">Deiner verlangten Uebersetzung – Im Brief vom 26. und 28. Oktober 1833 schrieb Mendelssohn (Z. 176 ff.): »Beckchen wie übersetzt man in demselben Versmaße „so love was crown’d, but music won the cause“ Ramler sagt mit ächter Übersetzervornehmheit „Heil Liebe dir, dir Tonkunst Ehr und Dank“ was durchaus keinen Sinn hat«. Karl Wilhelm Ramlers Textfassung Alexanders Fest, oder die Gewalt der Musick, Berlin 1766, eine Übersetzung von John Drydens Text zu Georg Friedrich Händels Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75, lag der Bearbeitung der Ode von Wolfgang Amadeus Mozart KV 591 (1790, Druck: Leipzig 1813) zugrunde, die Mendelssohn für die Aufführung durch den Verein zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf am 22. November 1833 benutzte. Mendelssohns Exemplar des Drucks von Mozarts Bearbeitung, Leipzig 1813, befindet sich in GB-Ob, Deneke 71 (vgl. Elvers / Ward Jones, Musikalienverzeichnis, S. 96, und Ward Jones, Catalogue III, S. 50, Nr. 179). Die Textphrase betrifft den Chor »The many rend the skies with loud applause« aus Drydens Libretto Alexander’s Feast or The Power of Musick, London 1697. Eigene Übersetzungsversuche des Textes ins Deutsche notierte Mendelssohn in sein Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 26v-27v), sein Entwurf einer Übersetzung von Drydens Libretto befindet sich in GB-Ob, M.D.M. d. 53/55.</note> Sollte nicht Folgendes dem Original so ziemlich entsprechen: </p> <p> <lg rend="left" type="verse" xml:id="lg_f42f2445-2442-4f3e-8cf7-20af55c78434"> <l xml:id="l_de4adab2-43c8-4575-8735-21b9da8e3d46">Der Liebe Heil</l> <l xml:id="l_623d5951-40db-4fa3-85c7-be579330de2f">Doch Kunst errang den Preis</l> <l xml:id="l_002c55e9-6884-4249-b4c2-368e3b429994">oder: gewann den Kranz</l> <l xml:id="l_5509059b-f71e-4d0f-966b-4ea10e8f8b38">oder gewann den Preis</l> </lg> </p> <p>oder errang den Sieg. etc. Mir scheint aber die erste Lesart vorzuziehn denn: Kunst und Kranz ist hart, und Sieg nicht so gut zu singen, als Preis. Urtheile selbst. – Euren Dichter <persName xml:id="persName_bf402591-f5bd-457b-912d-42e895c54340">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden" type="person">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> haben wir einstweilen hier gehabt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b393f1f9-68e6-49c5-ae6f-0f8933a96084" xml:lang="de">Euren Dichter Immermann haben wir einstweilen hier gehabt – Am 22. Oktober 1833 lernte nur Lea Mendelssohn Bartholdy Karl Leberecht Immermann kennen. Dieser hielt sich in der zweiten Oktoberhälfte 1833 in Berlin auf (vgl. Immermann, Tagebücher, S. 223-237). Lea Mendelssohn Bartholdy überlieferte: »Wir haben vor Kurzem eine große Freude durch Immermanns Bekanntschaft gehabt. Er ist etwas scharf, aber sehr intereßant, geistreich und angenehm. In Düßeldorf (wo er lebt) fürchtet man ihn und hält ihn für stolz; obgleich er nun aber antimusikalisch ist, liebt er Felix ungemein und auch von dieser Seite sah ich seinen Aufenthalt für einen Gewinn an« (Brief an Henriette von Pereira-Arnstein vom 23. November 1833; D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15,71. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S. 305-308, hier S. 308). Immermann war noch einmal vor dem und einmal am 27. Oktober 1833 bei den Mendelssohns zu Gast (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 47, Eintrag vom 28. Oktober 1833).</note> und ihn viel freundlicher gefunden, als seinen Ruf in der Hinsicht. Aber, daß er Dir eine gute Oper machen wird, glaube ich nimmermehr,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f6849d52-0be0-4560-943e-907973cde7c9" xml:lang="de">Immermann … daß er Dir eine gute Oper machen wird, glaube ich nimmermehr – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1831 den Auftrag erhalten, eine Oper für das Königliche Hoftheater in München zu komponieren. Karl Leberecht Immermann sollte ihm ein Libretto nach Shakespeares Schauspiel Der Sturm (1611) schreiben; siehe dazu Brief fmb-1831-12-06-01 (Brief Nr. 475) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Frankfurt a. M., Lüttich, 6. Dezember 1831, Z. 34: »Die Hauptsache aber ist, daß Immermann meinen Text macht«. Das Libretto gilt heute als verschollen, 1844 befand es sich noch in Mendelssohns Büchersammlung (Ward Jones, Library, S. 318, Nr. 218). Es erwies sich als nicht geeignet.</note> dazu hat einen viel zu fest verschlossenen Mund, und viel zu viel Reflexion. Er spricht aber sehr gut. Erst war er an einem Abend bei Mutter,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8639bba7-6bd2-4f6e-b722-33e4f11545fc" xml:lang="de">einem Abend bei Mutter – Das Ereignis fand vor dem 27. November 1833 statt; vgl. Kommentar zu Z.: Euren Dichter Immermann haben wir einstweilen hier gehabt, und Lea Mendelssohn Bartholdys Beschreibung des Abends in Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833.</note> wo, wie wir dann ausmachten, „die Höhen der Bildung Deutschlands“ versammelt waren, <persName xml:id="persName_c58e5d42-aeb3-414d-88e0-318b7016b960">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_a7395238-284e-4872-915e-b8d4798324d2">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_8ae3dbbd-ebf2-498f-8bb0-4259bda91432">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> <persName xml:id="persName_45a35f93-c843-41fd-a2fa-76ed36aedc16">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>, <persName xml:id="persName_9fdaf5a1-a1f0-42b7-8829-77bf5398e367">Heyse<name key="PSN0111970" style="hidden" type="person">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName>, <persName xml:id="persName_3d008e42-8427-42c8-b2aa-0c6e9f818506">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName>, und Immermann als Mittelpunkt, um den sie alle hertanzten. Wie unglücklich sich Gans in solchen Fällen fühlt, weißt Du. Er kam <persName xml:id="persName_8de53b81-7a35-48fe-b3a7-f4be7fd4079c">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> sehr freundlich entgegen, und bat ihn besuchen zu dürfen, und da sich dazu keine andre Zeit fand, kam er <date cert="high" when="1833-10-27" xml:id="date_5abb1988-ce89-4589-81e2-141dfe8449de">Sonntags</date> zur <placeName xml:id="placeName_e1750626-51d8-4b8e-a565-ea86906baf07">Musik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_37621072-e3c4-477b-bd2a-54d05d861eb2" xml:lang="de">Sonntags zur Musik – Fanny Hensels Sonntagsmusik am 27. Oktober 1833. Zur Programmfolge siehe Hensel, Tagebücher, S. 48 (Eintrag vom 28. Oktober 1833), und Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 34 f.</note> wo er während des <title xml:id="title_076e912e-c45c-4bdf-99d6-416fb8454c65"><title xml:id="title_94f71bc0-b5c0-4742-9634-c56040874c83">ersten Stücks<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0111990" style="hidden" type="music">Klaviertrio G-Dur, KV 564</name></title><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110107" style="hidden" type="music">Klaviertrio G-Dur, KV 496</name></title> das Attelier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa748976-76ef-45ff-88cb-88ecfef4ba3a" xml:lang="de">das Attelier – siehe Themenkommentar Schüler von Hensel.</note> besah, und sich sehr<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> zufrieden äußerte, während der <title xml:id="title_5437c589-59ba-4dc6-8096-31b98ca82094"><title xml:id="title_791c3f58-46bc-421c-957b-ae8b5615be07">übrigen Musik<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110031" style="hidden" type="music">Grand Trio c-Moll, op. 84</name><name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111401" style="hidden" type="music">Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48</name></title><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4df6e010-d694-4f9b-8ebd-7298603c0933" xml:lang="de">der übrigen Musik – Es erklangen weiterhin die Arie der Agathe »Wie nahte mir der Schlummer« aus Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz op. 77 (zweiter Akt, zweiter Auftritt), Ignaz Moscheles’ Klaviertrio (Grand Trio) c-Moll, op. 84, und die Arie der Iphigenie »O Du, die mir das Leben gab!« aus Christoph Willibald Glucks Oper Iphigénie en Tauride GluckWV 1.48 (erster Akt, erste Szene). Die Vokalpartie übernahm die Sopranistin Pauline Decker.</note> aber sich von <persName xml:id="persName_ec5a9fbd-1a9a-48dc-9518-02f02f93a344">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d08bb834-6468-4331-bfd4-a795fd478a70">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> unterhalten ließ. Dann aß er bei den <persName xml:id="persName_24a65387-5342-4e07-9bc9-177ff2cbf641">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mit uns <hi rend="latintype">en famille</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0abf7f9b-a021-42df-a1e2-c12b902d0cac" xml:lang="de">Dann aß er bei den Eltern mit uns en famille – Auch Lea Mendelssohn Bartholdy schilderte das gemeinsame Essen am 27. Oktober 1833; siehe Brief gb-1833-11-02-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 1. und 2. November 1833, Z.: »Als Immer. bei uns aß, war auch Sebast. bei Tisch«.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_883da920-07bb-42a7-899b-759778317762" xml:lang="fr ">en famille – frz., im Familienkreis.</note> da wir ihn auch gern einmal wollten sprechen hören, und da sprach er viel und sichtlich gern, sehr gut. <persName xml:id="persName_4b37c5b6-a937-4693-9f55-9b2c8efa646b">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> war auch bei Tisch, und als das Gespräch auf den <title xml:id="title_52312c87-2c17-435b-98c0-84af3e98f293">vorjährigen Musenalmanach<name key="PSN0115703" style="hidden" type="author">Wendt, Johann Amadeus (1783–1836)</name><name key="CRT0111991" style="hidden" type="literature">Musenalmanach für das Jahr 1832</name></title> kam, und <persName xml:id="persName_e80ced91-51b6-4a02-9a2d-d8ef4c1d8efa">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> auf Immermanns Veranlassung <title xml:id="title_9c57c737-0f8c-4851-83f0-23c77362dd49">Heynes Epigramm<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797–1856)</name><name key="CRT0111983" style="hidden" type="literature">Oestliche Poeten</name></title> sagte, welches schließt: und ein Gedicht ausgespuckt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_951ae6aa-4643-4018-92a9-bcc18e29e522" xml:lang="de">Heynes Epigramm sagte, welches schließt: und ein Gedicht ausgespuckt – In Heinrich Heines Gedicht Oestliche Poeten (in: ders., Reisebilder, Zweiter Teil, 3. Abtheilung, Die Nordsee, Hamburg 1827) heißt es am Schluss (S. 122): »Von den Früchten, die sie aus dem Gartenhain von Schiras stehlen, / Essen sie zu viel, die Armen, und vomiren dann Ghaselen.« Siehe dazu Andreas Stuhlmann, »Die Literatur – das sind wir und unsere Feinde«. Literarische Polemik bei Heinrich Heine und Karl Kraus, Würzburg 2010, S. 89.</note> fing Seb. ganz böse an: Hör mal Mutter! Ein Gedicht spuckt man ja nicht aus, ein Gedicht erzählt man. Das gefiel I. sehr, der sich überhaupt mit Seb. einließ. – O weh, wir schreiben nun keine großen Bogen mehr, wo jeder den Andern liest, und das wird zur unausweichlichen Folge haben, daß Du dieselben Sachen 20mal mit etwas verschiedenen Saucen genießen wirst, das kann ich nicht ausstehn. Euer Fest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f4d4c6a1-21a6-425b-8b79-00d2b8841df8" xml:lang="de">Euer Fest – Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, hatte Ende Oktober 1833 die Rheinprovinzen besucht, die 1814 an Preußen gefallen waren. Sein Düsseldorfer Aufenthalt dauerte vom 20. bis zum 23. Oktober 1833. Er besuchte am 22. Oktober ein ihm zu Ehren gegebenes Fest im Großen Saal der Königlich Preußische Kunstakademie. Die Spenersche Zeitung teilte in Nr. 251 vom 26. Oktober 1833 mit: »In Düsseldorf werden der Musikverein und die musikalische Akademie zusammen, Sr. K. H. dem Kronprinzen zu Ehren, ein großes musikalisches Fest geben. Der Musikdirektor Mendelssohn-Bartholdi wird dasselbe leiten. Händels Oratorium „Israel in Aegypten“ soll mit mimisch-plastischen Darstellungen gegeben werden. Der Chor wird über 80 Stimmen stark seyn.« Ein Bericht über diese Aufführung einiger Chöre aus Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt HWV 54 mit lebenden Bildern erschien in der Düsseldorfer Zeitung Nr. 254 vom 24. Oktober 1833. Diesem zufolge »geruhten Se. K. Hoh. dem Feste der Kunstakademie beizuwohnen, wo nach einem Prologe von den Gliedern dieser Akademie mehrere überaus schöne Transparente unter Chorgesang trefflich aufgestellt worden waren, woran sich, als den wesentlichen Theil der Feierlichkeit, die Darstellung einiger lebenden [!] Bilder knüpfte, die sich, in einer hier nie gesehenen glänzenden Weise, des huldreichen Beifalls des hochgefeierten fürstlichen Kunstfreundes und Seiner Umgebungen erfreuten.« Weiterführend siehe Mendelssohns Beschreibung einiger der Bilder in Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, sowie Wolfgang Sandberger, Historismus? Mendelssohn und die Zukunft der Vergangenheit. Ein synästhetisch-klassizistisches ›Manifest‹ aus dem Jahr 1833, in: Mendelssohns Welten. Zürcher Festspiel-Symposium 2009, hrsg. von Laurenz Lütteken (Zürcher Festspiel-Symposien, Bd. 2), Kassel u. a. 2010, S. 24-47.</note> muß wunderschön gewesen seyn, ich wollt ich wär dabei gewesen. Und nun endlich <hi rend="latintype">a propos</hi>, habe Dank für <title xml:id="title_6497ee76-2aa9-4851-8d19-4c2f3a67dbd7">Deine Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_efkjm4xt-qdpp-cqgo-xapv-kuodyhengmfu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100113" style="hidden">Choral »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester, [Herbst 1831] bis Januar 1832; 5. April 1832<idno type="MWV">A 13</idno><idno type="op"></idno></name></title>, die Du mir geschickt hast, und die mir, so oberflächlich ich sie bis jetzt kenne, sehr gefällt. <persName xml:id="persName_52013b65-5a4f-4139-8bce-4d84716b3e3c">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat neulich die Arie<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7f7b22f-b029-4020-9c47-1ceea4df9ebc" xml:lang="de">Deine Musik, die Du mir geschickt hast … die Arie – möglicherweise eine Abschrift des Chorals »Ach Gott vom Himmel sieh darein« für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester MWV A 13, der als Nr. 3 die Arie »Das Silber durchs Feur siebenmal« enthält.</note> recht schön gesungen, ich lasse es ausschreiben, und nächstens singen. – Heut Abend sind wir zu <persName xml:id="persName_0c46ad2c-63eb-428f-95c9-7f4f8a060932">Leuten<name key="PSN0118967" style="hidden" type="person">Behrend, Henriette Eleonore (1796-1844)</name><name key="PSN0116167" style="hidden" type="person">Behrend, Michael Wilhelm Theodor (1789-1851)</name></persName> gebeten, da würde Herr Felix nicht wenig die Cour machen. Eine 15jährige Tochter, wunderhübsch, noch so kindisch, daß sie mit der Puppe spielt, dabei soll sie sehr gut singen, kurz ein Engelchen, heißt <persName xml:id="persName_2acb296a-3226-4e6a-8c4f-c7a178c1152f">Rosa<name key="PSN0116166" style="hidden" type="person">Behrend, Rose (Rosa) Eleonore (nach dem 11.01.1837: → Curschmann) (1818-1842)</name></persName>. Dafür waren wir auch <date cert="high" when="1831-11-01" xml:id="date_cbc9f582-d94f-4708-bc43-b857112971f3">gestern</date> mit einer Frau zusammen, die ich in einem fort ansehn mußte, so schön finde ich sie, das ist die Frau <persName xml:id="persName_91abad69-048a-4d78-b69e-923fb0e45737">Blandine Waagen<name key="PSN0118544" style="hidden" type="person">Waagen, Pauline Wilhelmine Blandine (1811-1880)</name></persName>.<persName xml:id="persName_6e5d44cb-345b-4d1b-8033-e087a5bccddb"> Die beiden garstigen Männer<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> haben<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> die Kunst verstanden, interessante Frauen zu heirathen. Lieber Felix, zum <date cert="high" when="1833-11-22" xml:id="date_fd06c68c-9667-4fe3-92fa-7b01592f02fe">22sten Nobr.</date> habe ich, um Deinen <placeName xml:id="placeName_f8ecad0d-4f9f-4316-98e0-9d2d8f481c56">Concertanfang<name key="NST0100353" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">Verein zur Beförderung der Tonkunst (seit September 1834: Verein für Tonkunst)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_496c0804-b08f-4643-b5be-7338991b5f8c" xml:lang="de">Deinen Concertanfang – Am 22. November 1833 dirigierte Mendelssohn anlässlich des Cäcilientags sein erstes Konzert des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Düsseldorf (vgl. Kortländer, Konzerte in Düsseldorf, S. 184). Siehe Mendelssohns Beschreibung des Ereignisses im Brief fmb-1833-11-28-01 (Brief Nr. 820) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 28. November 1833.</note> zu feiern, auch eine kleine Feier vor,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e56f9f32-b1a9-4c99-8e97-82689d793baa" xml:lang="de">zum 22sten Nobr. habe ich … eine kleine Feier vor – Fanny Hensel richtete am 22. November 1833 eine musikalische Feier zu Ehren der heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musik, aus. Siehe dazu Brief gb-1833-11-23-01 Sebastian Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 21. und 23. November 1833, und Lea Mendelssohn Bartholdys Beschreibung des Festes in Brief gb-1833-11-23-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 22. und 23. November 1833.</note> bis jetzt aber ruht noch Alles in der Zukunft Schooß, sobald die Sache näher bestimmt ist, melde ich sie Dir. Lieber Felix, was soll ich <date cert="high" when="1833-11-10" xml:id="date_9fa8fc50-3d82-4e7a-a12c-f52e1f260bfe">nächsten <placeName xml:id="placeName_ab03f6f4-9d73-4bc1-a958-a5b374b86297">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff084888-ca93-474d-9be9-d9fac70d2953" xml:lang="de">nächsten Sonntag – Die nächste Sonntagsmusik fand am 10. November 1833 statt. Zum Programm siehe Brief gb-1833-11-16-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 16. November 1833, Z.: »Fannys letzter Musikmorgen«.</note> spielen? Das vorige Mal hatte ich das Trio v. Moscheles,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ef23252b-341e-4ae9-b082-6fb1026c6774" xml:lang="de">Das vorige Mal hatte ich das Trio v. Moscheles – Ignaz Moscheles’ Klaviertrio (Grand Trio) c-Moll, op. 84, war in der Sonntagsmusik am 27. Oktober 1833 erklungen (Hensel, Tagebücher, S. 48, und Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 34).</note> ich fürchte sehr, das mögliche Repertoir wird den Winter hindurch nicht ausreichen. Einen Ofenschirm sollst Du haben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a748ee51-12cf-4c1b-bb6d-7830055ab5ba" xml:lang="de">Einen Ofenschirm sollst Du haben – Mendelssohn hatte in seinem Brief an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy vom 26. und 28. Oktober 1833 gebeten, ihm einen Ofenschirm, einen metallenen Wandschirm, der vor zu großer Hitze von Öfen und Kaminen schützen soll, zu machen (Z. 220 f.). Die Fertigstellung des Geschenks zog sich bis Anfang Mai 1834 hin; vgl. Brief fmb-1834-05-09-02 (Brief Nr. 923) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin, Düsseldorf, 9. Mai 1834, Z. 59 f.: »Mein Ofenschirm steht nun fertig da und glänzt und sticht allen Leuten in die Augen«.</note> lieber Schatz, wo möglich zu Weihnachten. Und nun leb wohl, ich muß von hinnen ziehn. Grüß Frau <persName xml:id="persName_5c5cad5e-bc13-4f3c-bf65-e00db7758a8f">Bendemann<name key="PSN0109809" style="hidden" type="person">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name></persName> und Frau <persName xml:id="persName_eba28fdf-2302-457f-b03f-2f5e9c321dfb">Hübner<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName>. Ich freue mich sehr, daß die <persName xml:id="persName_ef4caabb-a302-4e01-a402-4bdbaa3171bd">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> sich der Abstellung des Mißbrauchs in Deinem Gesichte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8363352c-a2b8-450a-b123-29bec6a70176" xml:lang="de">die Decker … Abstellung des Mißbrauchs in Deinem Gesichte – Fanny Hensel hatte Pauline Decker gebeten, sich bei deren Anwesenheit in Düsseldorf Anfang Oktober um die Pflege der Haare Mendelssohns (»die Erhaltung der sterblichen Ueberreste von Felixens weiland Hauptzierde«) zu kümmern. Siehe Brief gb-1833-10-05-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Pauline Decker in Düsseldorf, Berlin, 5. Oktober 1833.</note> angenommen hat. <persName xml:id="persName_0c0ea9f3-dc61-49cc-a803-028e12bde3a5">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> war eben hier, und läßt Dich sehr grüßen und <persName xml:id="persName_fdbe191f-6a69-4407-b072-64463c48c577">Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName>. <date cert="high" when="1833-11-01" xml:id="date_3552f9ed-77a4-4ecd-82ac-246cc3f7a647">Gestern</date> hatte <persName xml:id="persName_828fda82-8649-48b7-a1bb-d3deddfbf01c">Seb.<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> ein Herrendiner, das hätte ich Dir zu sehn gewünscht. Komischeres habe ich nicht gesehn. Die k<persName xml:id="persName_4de42e71-0c50-4c67-b612-31517eea8a8d">leinen Heysens<name key="PSN0111971" style="hidden" type="person">Heyse, Ernst Hermann (1828-1866)</name><name key="PSN0111975" style="hidden" type="person">Heyse, Paul Johann Ludwig (seit 1910) von (1830-1914)</name></persName> aßen hier, und ich hatte für die Kinder ein kleines Tischchen, mit kleinen Tellern, Messern und Gabeln und Servietten gedeckt. Nun wurden sie lustig und <persName xml:id="persName_0bfdb78d-8dfa-4896-b706-b323d90a77a5">Paul Heyse<name key="PSN0111975" style="hidden" type="person">Heyse, Paul Johann Ludwig (seit 1910) von (1830-1914)</name></persName>, der sich wirklich <hi n="1" rend="underline">befressen</hi> hatte, fing an, auf die Melodie des <title xml:id="title_1f42f0b9-522e-440c-9ba5-e9dd41e506ea"><title xml:id="title_8c140884-2012-4cb1-a7dd-19daa85de191">Mantelliedes<name key="PSN0110816" style="hidden" type="author">Eberwein, Franz Carl Adelbert (1786–1868)</name><name key="CRT0108636" style="hidden" type="music">Mantellied (»Schier dreißig Jahre bist du alt«) aus Karl von Holteis Schauspiel »Leonore«</name></title><name key="PSN0112072" style="hidden" type="author">Holtei, Karl Eduard von (1798–1880)</name><name key="CRT0109348" style="hidden" type="literature">Leonore. Vaterländisches Schauspiel mit Gesang in drei Abtheilungen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0ee6cf7d-4b41-4d4e-b97a-5a80209dfb32" xml:lang="de">des Mantelliedes – das damals populäre Lied »Schier dreißig Jahre bist du alt« aus Karl von Holteis Schauspiel Leonore (1828). Die Melodie komponierte Franz Carl Adelbert Eberwein.</note> zu singen: ich habe so viel gefressen. Darauf Sebastian: lebe hoch! hob sein Glas auf, und sie stießen an, und hielten einen förmlichen Commersch.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_72fa82c6-57ef-47e4-ab93-6daaf5e44af7" xml:lang="de">Commersch – Kommers (von lat. commercium, Verkehr), studentische Feier, Trinkgelage.</note> </p> <closer rend="left">Sebastian grüßt, auch <persName xml:id="persName_fcf8fb4d-6b7e-4a90-a410-a561ad6c436f">Wilhelm<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9867dd1f-d130-4f8c-83b6-7e787ad84408">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>.</closer> <closer rend="left">Leb nun zum 2tenmal, wohl.</closer> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4170dc54-a430-4532-8899-f37c69ceaa9a"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_3bb4667c-0a74-4601-872c-eae792f42c74">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6ab4624d-4dd0-4885-986b-5bf409ec0c4b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> es thut mir leid, Dir nicht recht viel schlechte Witze schreiben zu können, auf dem grünen Briefe gingen sie frei durch. So aber habe ich Dich nur zu grüßen und Dir für Deinen <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">adreßirten</unclear> Brief an Rebekka<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dcea7335-00c1-4b50-b47b-f75206f8fafd" xml:lang="de">Deinen adreßirten Brief an Rebekka – Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833.</note> zu danken. Das Fest muß sich sehr gut gemacht haben. <persName xml:id="persName_cd8942bc-24f1-4f9c-9c0c-aac4dd767708">Kortüm<name key="PSN0112497" style="hidden" type="person">Kortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859)</name></persName> laßt Dir sagen, <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d9dabe7d-4eb3-4bfe-b3c7-1bcbc929c132">Münster<settlement key="STM0100185" style="hidden" type="locality">Münster</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_14ae0c1c-90c4-4e88-8a82-4d193c4ee6c3">Dortmund<settlement key="STM0100129" style="hidden" type="locality">Dortmund</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> wären zwei sehr musikalische Orte und es müßte sich daselbst viel gute Musik finden, in <hi rend="latintype">Münster</hi> werde Dir <persName xml:id="persName_c28f3bf4-e6e4-4ad2-b3cb-0cd659a31e1a">Professor <hi rend="latintype">Anthoni</hi><name key="PSN0116057" style="hidden" type="person">Antony, Franz Joseph Aloys (1790-1837)</name></persName> dazu nützlich seyn können. Mach <hi rend="latintype">Schabbes</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9f78cbb8-f17d-4cbc-a596-d743c018b069" xml:lang="yi ">Schabbes – jidd., Sabbat, Ruhepause.</note> <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">davon</unclear>. Hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ce31ff57-b11a-4ae5-be39-da8b8a140099">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName></hi> den Wein abgegeben?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_420aa872-3e0d-4c20-a556-bb3610a4325b" xml:lang="de">Hat Alexander den Wein abgegeben? – Eine Flasche Portwein, die Abraham Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1833 von London mitgebracht hatte. Er erhielt sie dort von Mary Alexanders Familie. Die für Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen bestimmte Flasche ist noch mehrfach ein Thema der Korrespondenz. Alexander Mendelssohn hatte den Wein bei seinem Besuch am Rhein im Oktober 1833 seinem Bruder Georg Benjamin Mendelssohn übergeben.</note> <seg type="closer">Leb wohl, und grüße alle dortige Freunde.</seg> Heute hat sich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6e0c3b5b-4cd7-4ccd-8465-70f5bc06e1a6">Fritz von Wohringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> habilitirt</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9aeb1f2c-8ae8-45bb-ad47-105cde4c8e1a" xml:lang="de">Heute hat sich Fritz von Wohringen habilitirt – Franz Arnold Maria von Woringen hatte sich bereits 1828 in Heidelberg habilitiert, seit dem Herbst 1832 lehrte er als Privatdozent für Rechtswissenschaft an der Universität Berlin.</note></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>