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gb-1833-10-23-01

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Alexander Mendelssohn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, nach dem 22. Oktober 1833 Ich habe es immer gedacht und gesagt, der Felix ist ein braver Kerl der Wort halten wird, und darum habe ich auch mit der größten Ungeduld ganz geduldig gewartet. Habe Tausend Dank für Deine Anzeige Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Alexander Mendelssohn in Berlin; Düsseldorf, um den 22. Oktober 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy an Alexander Mendelssohn und Marianne Mendelssohn in Berlin; Düsseldorf, vor dem 21. Januar 1834 Mendelssohn, Alexander (1798-1871)Mendelssohn, Alexander (1798-1871) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/155. Autograph Alexander Mendelssohn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, nach dem 22. Oktober 1833 Ich habe es immer gedacht und gesagt, der Felix ist ein braver Kerl der Wort halten wird, und darum habe ich auch mit der größten Ungeduld ganz geduldig gewartet. Habe Tausend Dank für Deine Anzeige

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Der Brief ist undatiert: Alexander Mendelssohn hielt sich ab Mitte Oktober 1833 in Horchheim auf (vgl. den Beginn von Brief gb-1833-10-13-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Peter Gustav Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 13. Oktober 1833). Er erwähnte im vorliegenden den Besuch des Konzerts anlässlich des Empfangs des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Düsseldorf am 22. Oktober 1833. Vorliegender Brief wurde nach Alexander Mendelssohns Rückkehr nach Berlin geschrieben.

Alexander Mendelssohn

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

nach dem 22. Oktober 1833 Mendelssohn, Alexander (1798-1871)counter-resetMendelssohn, Alexander (1798–1871) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Mendelssohn, Alexander (1798–1871) Mendelssohn, Alexander (1798–1871)

Ich habe es immer gedacht und gesagt, der Felix ist ein braver Kerl der Wort halten wird, und darum habe ich auch mit der größten Ungeduld ganz geduldig gewartet. Habe Tausend Dank für Deine Anzeige <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1833-10-22-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Alexander Mendelssohn in Berlin; Düsseldorf, um den 22. Oktober 1833</name> ! und sey so gut die Fensterrauswerferrey<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111970" style="hidden" type="art">»Fensterrauswerferrey«</name>die Fensterrauswerferrey – Dieses Bild Carl Friedrich Lessings (wahrscheinlich eine Zeichnung) lässt sich nich identifizieren. und die Landschaft mit dem vorn herausgehenden Priester<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111971" style="hidden" type="art">Landschaft mit Kloster und Priester auf dem Vorsehgang</name>die Landschaft mit dem vorn herausgehenden Priester – wohl die lavierte Bleistift- und Federzeichnung Landschaft mit Kloster und Priester auf dem Vorsehgang von Carl Friedrich Lessing (1831; heute in Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Graphische Sammlung, Inventar-Nr. 1937/519). und dem schön sich schlängelnden Pfade (im HinterGrunde ein Kloster) für mich zu nehmen, für den geforderten Preiß von 20 Ld’ors. Außerdem möchte ich auch gar gern die Plünderey mit dem ausgestreckten Kerl vorne<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111972" style="hidden" type="art">Jäger (Räuber) in den Bergen</name>die Plünderey mit dem ausgestreckten Kerl vorne – möglicherweise Carl Friedrich Lessings Zeichnung Jäger (Räuber) in den Bergen (Juni 1831, Pinsel in Braun und Blaugrau über Bleistift; heute in Frankfurt a. M., Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, Inventar-Nr. 16246A). haben, es ist ein reizendes Bildchen, und und ich würde es mit wahrem Dank erkennen |2| wenn es mir LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880) abtreten wollte, und ihm sehr gern fünf bis sechs Louisd’or dafür gebenF; Du bist wohl so gefällig die Unterhandlung zu leiten, und das dann definitif abgetretene mir mit der fahrenden Post wohl verpackt (was wohl einer Deiner Freunde zu besorgen so gefällig ist) zuzuschicken. Deine sämtlichen Auslagen wird Dir ein gewißer Herr PragPrag (eigtl. Horn), Samuel Heinrich (1796-1868) dort, den Du gewiß leicht erfragen kannst, erstatten, wenn Du ihm einliegendes Zettelchen abgiebst. Ich danke Dir herzlich für alle Mühe die Du Dir in dieser Angelegenheit gegeben hast und geben wirst, und so oft ich die schönen Zeichnungen ansehe, werden die Gefühle der Dankbarkeit aufs neue in mir rege werden, |3| und sie werden mich gar lebhaft an die schönen Tage erinnern die wir zusammen in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland verlebt haben,Tage … die wir zusammen in Düsseldorf verlebt haben – Alexander Mendelssohn hatte sich um den 22. Oktober 1833 in Düsseldorf aufgehalten. Nachfolgend erwähnte er das Fest für den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm am 22. Oktober. In Mendelssohns Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 4) findet sich kein Eintrag über den Besuch. und die mir wahrlich gar lieb und werth sind. Doch LehnchenHehl, Madelaine (Lenchen)! u.s.w.

In den Häusern Leipziger Straße No 3Leipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschland (hinten und vorne)Leipziger Straße No 3 (hinten und vorne) – Das Haus Leipziger Straße Nr. 3 in Berlin wurde von Mitgliedern der Familie Mendelssohn Bartholdy bewohnt: im Vorderhaus wohnten damals Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy, den rechten Teil des Gartentrakts bewohnte die Familie Lejeune Dirichlet seit ihrer Hochzeit 1832, den linken Teil bewohnte die Familie Hensel seit 1831 (vgl. Klein, Das verborgene Band, S. 133). Jaegerstr: No 51 und No 22Jaegerstr: No 51 und No 22 – Joseph und Henriette Mendelssohn wohnten in der Jägerstraße 51, deren Sohn Alexander Mendelssohn mit seiner Ehefrau Marianne in der Nr. 22 der Straße (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 473]). ist alles in bestem Wohlseyn, und ich fürchte daß dieser Brief entsetzlich viel Porto kosten wird, so beladen ist er mit Grüßen für Dich von allen Seiten, und wir sagen mit dem KronprinzenPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861), es ist ganz gut daß Du in DDüsseldorfDeutschland. bist, Du fehlst uns aber hier doch gar sehr!

Hast Du Dich am 22ten recht umgesehen? so wirst Du mich in einer Ecke des SaalesKöniglich Preußische KunstakademieDüsseldorfDeutschland bemerkt haben, wo ich Euer Euren Treibenam 22ten … Euer Treiben – Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, plante einen Besuch der Rheinprovinzen, die 1814 an Preußen gefallen waren. Sein Aufenthalt in Düsseldorf war für den 20. bis 23. Oktober 1833 vorgesehen. Er besuchte am 22. Oktober ein ihm zu Ehren gegebenes Fest im Großen Saal der Königlich Preußischen Kunstakademie. Die Spenersche Zeitung teilte in Nr. 251 vom 26. Oktober 1833 mit: »In Düsseldorf werden der Musikverein und die musikalische Akademie zusammen, Sr. K. H. dem Kronprinzen zu Ehren, ein großes musikalisches Fest geben. Der Musikdirektor Mendelssohn-Bartholdi wird dasselbe leiten. Händels Oratorium „Israel in Aegypten“ soll mit mimisch-plastischen Darstellungen gegeben werden. Der Chor wird über 80 Stimmen stark seyn.« Ein Bericht über diese Aufführung einiger Chöre aus Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt HWV 54 mit lebenden Bildern erschien in der Düsseldorfer Zeitung Nr. 254 vom 24. Oktober 1833. Diesem zufolge »geruhten Se. K. Hoh. dem Feste der Kunstakademie beizuwohnen, wo nach einem Prologe von den Gliedern dieser Akademie mehrere überaus schöne Transparente unter Chorgesang trefflich aufgestellt worden waren, woran sich, als den wesentlichen Theil der Feierlichkeit, die Darstellung einiger lebenden [!] Bilder knüpfte, die sich, in einer hier nie gesehenen glänzenden Weise, des huldreichen Beifalls des hochgefeierten fürstlichen Kunstfreundes und Seiner Umgebungen erfreuten.« Weiterführend siehe Mendelssohns Beschreibung einiger der Bilder in Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, sowie Wolfgang Sandberger, Historismus? Mendelssohn und die Zukunft der Vergangenheit. Ein synästhetisch-klassizistisches ›Manifest‹ aus dem Jahr 1833, in: Mendelssohns Welten. Zürcher Festspiel-Symposium 2009, hrsg. von Laurenz Lütteken (Zürcher Festspiel-Symposien, Bd. 2), Kassel u. a. 2010, S. 24-47. mit |4| angehört!

Nun lebe wohl mein lieber alter Felix, und wenn Du auch an BerlinBerlinDeutschland nicht gern denkst, so gedenke unserer doch oft und mit Liebe, Du hast gar gute Freunde an uns allen! Dein Alexander
Mendelssohn, Alexander (1798–1871) Mendelssohn, Alexander (1798–1871)

Nachschrift No 1

Der Portwein ist so viel ich weiß in Bonn geblieben,der Portwein ist so viel ich weiß in Bonn geblieben – Eine Flasche Portwein, die Abraham Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1833 von London mitgebracht hatte. Er erhielt sie dort von Mary Alexanders Familie. Die für Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen bestimmte Flasche ist noch mehrfach ein Thema der Korrespondenz. wo Du ihn zurückgelaßen hast. Wenn er noch nicht ausgetrunken ist, muß er noch da seyn, und wenn Du BennyMendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874) ein Wort deshalb schreibstPortwein … Du Benny ein Wort deshalb schreibst – siehe Brief fmb-1833-11-29-02 (Brief Nr. 822) Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn, Düsseldorf, 29. November 1833. schickt er ihn Dir gewiß nolens volens.nolens volens – lat., wohl oder übel, notgedrungen.

Mendelssohn, Alexander (1798–1871) Mendelssohn, Alexander (1798–1871)

No 2

Wie ich hier gehört waren dunnemalen Grf RedernRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883), SchneiderSchneider, Georg Abraham (1770-1839) und HenningHenning, Karl Wilhelm (1784-1867) in Proceßion bey Dir um Dir ihren Dank abzustatten, haben Dich aber nicht gefunden. Sie haben diese Visite in Person einer schriftlichen vorgezogen, weil sie glaubten es würde Dir lieber seyn.

Viele Grüße dem ganzen Hübner-Bendemannschen HauseHübner, Familie von → Rudolph Julius H.Bendemann, Familie von → Eduard B. (-);dem ganzen Hübner-Bendemannschen Hause – Gemeint sind die Familien von Julius Hübner und Eduard Bendemann. auch bey LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880) und HildebrandHildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874) bitte ich Dich das Andenken an mich aufzufrischen.Mendelssohn, Alexander (1798–1871)

will er sich von dieser Zeichnung nicht trennen, so nehme ich auch statt deßen die Scizze<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0111973" style="hidden" type="art">Pauline Decker (Skizze 1833)</name> zu <hi rend="latintype">Deckers</hi> Bild<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0110886" style="hidden" type="art">Pauline Decker (Ölgemälde 1833)</name><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c025b23-142a-423e-b8f7-ec39904e8f41" xml:lang="de">die Scizze zu Deckers Bild – Es handelt sich um die Skizze zu dem 1833 entstandenen Ölgemälde der Berliner Sängerin Pauline Decker von Carl Ferdinand Sohn (heutiger Standort nicht bekannt; Nachweis: Athanasius Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst, Bd. 1: Düsseldorf und das Rheinland, Berlin 1836, S. 176).</note> gern
            Ich habe es immer gedacht und gesagt, der Felix ist ein braver Kerl der Wort halten wird, und darum habe ich auch mit der größten Ungeduld ganz geduldig gewartet. Habe Tausend Dank für Deine Anzeige ! und sey so gut die Fensterrauswerferrey und die Landschaft mit dem vorn herausgehenden Priester und dem schön sich schlängelnden Pfade (im HinterGrunde ein Kloster) für mich zu nehmen, für den geforderten Preiß von 20 Ld’ors. Außerdem möchte ich auch gar gern die Plünderey mit dem ausgestreckten Kerl vorne haben, es ist ein reizendes Bildchen, und und ich würde es mit wahrem Dank erkennen wenn es mir Lessing abtreten wollte, und ihm sehr gern fünf bis sechs Louisd’or dafür gebenF; Du bist wohl so gefällig die Unterhandlung zu leiten, und das dann definitif abgetretene mir mit der fahrenden Post wohl verpackt (was wohl einer Deiner Freunde zu besorgen so gefällig ist) zuzuschicken. Deine sämtlichen Auslagen wird Dir ein gewißer Herr Prag dort, den Du gewiß leicht erfragen kannst, erstatten, wenn Du ihm einliegendes Zettelchen abgiebst. Ich danke Dir herzlich für alle Mühe die Du Dir in dieser Angelegenheit gegeben hast und geben wirst, und so oft ich die schönen Zeichnungen ansehe, werden die Gefühle der Dankbarkeit aufs neue in mir rege werden, und sie werden mich gar lebhaft an die schönen Tage erinnern die wir zusammen in Düsseldorf verlebt haben, und die mir wahrlich gar lieb und werth sind. Doch Lehnchen! u. s. w.
In den Häusern Leipziger Straße No 3 (hinten und vorne) Jaegerstr: No 51 und No 22 ist alles in bestem Wohlseyn, und ich fürchte daß dieser Brief entsetzlich viel Porto kosten wird, so beladen ist er mit Grüßen für Dich von allen Seiten, und wir sagen mit dem Kronprinzen, es ist ganz gut daß Du in D. bist, Du fehlst uns aber hier doch gar sehr!
Hast Du Dich am 22ten recht umgesehen? so wirst Du mich in einer Ecke des Saales bemerkt haben, wo ich Euer Treiben mit angehört!
Nun lebe wohl mein lieber alter Felix, und wenn Du auch an Berlin nicht gern denkst, so gedenke unserer doch oft und mit Liebe, Du hast gar gute Freunde an uns allen! Dein Alexander
Nachschrift No 1
Der Portwein ist so viel ich weiß in Bonn geblieben, wo Du ihn zurückgelaßen hast. Wenn er noch nicht ausgetrunken ist, muß er noch da seyn, und wenn Du Benny ein Wort deshalb schreibst schickt er ihn Dir gewiß nolens volens.
No 2
Wie ich hier gehört waren dunnemalen Grf Redern, Schneider und Henning in Proceßion bey Dir um Dir ihren Dank abzustatten, haben Dich aber nicht gefunden. Sie haben diese Visite in Person einer schriftlichen vorgezogen, weil sie glaubten es würde Dir lieber seyn.
Viele Grüße dem ganzen Hübner-Bendemannschen Hause; auch bey LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880) und HildebrandHildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874) bitte ich Dich das Andenken an mich aufzufrischen. will er sich von dieser Zeichnung nicht trennen, so nehme ich auch statt deßen die Scizze zu Deckers Bild gern          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1833-10-23-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1833-10-23-01" xml:id="title_d55748ac-57ef-497e-b49c-de7ea77d839e">Alexander Mendelssohn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, nach dem 22. Oktober 1833</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c2f6d610-e56c-4420-af26-8141593ad3ee">Ich habe es immer gedacht und gesagt, der Felix ist ein braver Kerl der Wort halten wird, und darum habe ich auch mit der größten Ungeduld ganz geduldig gewartet. 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Oktober 1833</name> </title>! und sey so gut die <title xml:id="title_73fb79f4-9c69-4507-824a-689687ceaa36">Fensterrauswerferrey<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111970" style="hidden" type="art">»Fensterrauswerferrey«</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_edd76674-7e99-4655-be87-a35f5cc60910" xml:lang="de">die Fensterrauswerferrey – Dieses Bild Carl Friedrich Lessings (wahrscheinlich eine Zeichnung) lässt sich nich identifizieren.</note> und die <title xml:id="title_b49be067-a8d3-465e-92ae-d9f22e7c0f24">Landschaft mit dem vorn herausgehenden Priester<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111971" style="hidden" type="art">Landschaft mit Kloster und Priester auf dem Vorsehgang</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cdc1c7d1-477d-43c4-abc6-9410f97fb993" xml:lang="de">die Landschaft mit dem vorn herausgehenden Priester – wohl die lavierte Bleistift- und Federzeichnung Landschaft mit Kloster und Priester auf dem Vorsehgang von Carl Friedrich Lessing (1831; heute in Köln, Wallraf-Richartz-Museum &amp; Fondation Corboud, Graphische Sammlung, Inventar-Nr. 1937/519). </note> und dem schön sich schlängelnden Pfade (im HinterGrunde ein Kloster) für mich zu nehmen, für den geforderten Preiß von 20 <hi rend="latintype">Ld’ors</hi>. Außerdem möchte ich auch gar gern die <title xml:id="title_838854b5-2d20-441f-9b4d-c36df8ac56a1">Plünderey mit dem ausgestreckten Kerl vorne<name key="PSN0112803" style="hidden" type="author">Lessing, Carl Friedrich (1808–1880)</name><name key="CRT0111972" style="hidden" type="art">Jäger (Räuber) in den Bergen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dc6dacda-b28a-4424-b133-0b91b7cf15f7" xml:lang="de">die Plünderey mit dem ausgestreckten Kerl vorne – möglicherweise Carl Friedrich Lessings Zeichnung Jäger (Räuber) in den Bergen (Juni 1831, Pinsel in Braun und Blaugrau über Bleistift; heute in Frankfurt a. M., Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, Inventar-Nr. 16246A). </note> haben, es ist ein reizendes Bildchen, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_1abeb639-8afa-4324-ba03-c0970cf0b20b">und</del> und ich würde es mit wahrem Dank erkennen<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>wenn es mir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_52152cc4-7632-4be5-a79b-10e2e1250ecf">Lessing<name key="PSN0112803" style="hidden" type="person">Lessing, Carl Friedrich (1808-1880)</name></persName></hi> abtreten wollte, und ihm sehr gern fünf bis sechs <hi rend="latintype">Louisd’or</hi> dafür geben<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">F</ref>; Du bist wohl so gefällig die Unterhandlung zu leiten, und das dann <hi rend="latintype">definitif</hi> abgetretene mir mit der fahrenden Post wohl verpackt (was wohl einer Deiner Freunde zu besorgen so gefällig ist) zuzuschicken. Deine sämtlichen Auslagen wird Dir ein gewißer Herr <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d9d22ba0-07f7-4b24-9013-b048e3d29fdc">Prag<name key="PSN0117865" style="hidden" type="person">Prag (eigtl. Horn), Samuel Heinrich (1796-1868)</name></persName></hi> dort, den Du gewiß leicht erfragen kannst, erstatten, wenn Du ihm einliegendes Zettelchen abgiebst. Ich danke Dir herzlich für alle Mühe die Du Dir in dieser Angelegenheit gegeben hast und geben wirst, und so oft ich die schönen Zeichnungen ansehe, werden die Gefühle der Dankbarkeit aufs neue in mir rege werden, |3| und sie werden mich gar lebhaft an die schönen Tage erinnern die wir zusammen in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_da25bfe9-7d0e-44a2-b5b4-e7999b7e2672">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> verlebt haben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d4eace82-5c9d-4963-9053-ba70bb086821" xml:lang="de">Tage … die wir zusammen in Düsseldorf verlebt haben – Alexander Mendelssohn hatte sich um den 22. Oktober 1833 in Düsseldorf aufgehalten. Nachfolgend erwähnte er das Fest für den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm am 22. Oktober. In Mendelssohns Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 4) findet sich kein Eintrag über den Besuch.</note> und die mir wahrlich gar lieb und werth sind. Doch <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0f7cdc17-1523-4919-83f4-fbd17011b856">Lehnchen<name key="PSN0111806" style="hidden" type="person">Hehl, Madelaine (Lenchen)</name></persName></hi>! u.s.w.</p> <p>In den Häuser<placeName xml:id="placeName_f9bb3ac4-aab6-4c63-b715-e0fb247832e0">n <hi rend="latintype">Leipziger</hi> Straße <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 3<name key="NST0100322" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 3</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> (hinten und vorne)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_847e81ab-2ed9-41de-8b85-a1d47e1008ad" xml:lang="de">Leipziger Straße No 3 (hinten und vorne) – Das Haus Leipziger Straße Nr. 3 in Berlin wurde von Mitgliedern der Familie Mendelssohn Bartholdy bewohnt: im Vorderhaus wohnten damals Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy, den rechten Teil des Gartentrakts bewohnte die Familie Lejeune Dirichlet seit ihrer Hochzeit 1832, den linken Teil bewohnte die Familie Hensel seit 1831 (vgl. Klein, Das verborgene Band, S. 133).</note> <hi rend="latintype">Jaegerstr</hi>: <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 51 und <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 22<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5b0bf53-bdd7-4dea-94ec-aa149c19e261" xml:lang="de">Jaegerstr: No 51 und No 22 – Joseph und Henriette Mendelssohn wohnten in der Jägerstraße 51, deren Sohn Alexander Mendelssohn mit seiner Ehefrau Marianne in der Nr. 22 der Straße (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 473]). </note> ist alles in bestem Wohlseyn, und ich fürchte daß dieser Brief entsetzlich viel Porto kosten wird, so beladen ist er mit Grüßen für Dich von allen Seiten, und wir sagen mit dem <persName xml:id="persName_4574b22f-0cdf-4e2c-bdfd-72523905461b">Kronprinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName>, es ist ganz gut daß Du in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f66e5eb5-eb52-44b8-bb13-69d1a0003d89">D<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. bist, Du fehlst uns aber hier doch gar sehr!</p> <p>Hast Du Dich am <date cert="high" when="1833-10-22" xml:id="date_4c9958c3-711d-4259-95f3-3356022b8bf7">22<hi rend="superscript">ten</hi></date> recht umgesehen? so wirst Du mich in einer Ecke des <placeName xml:id="placeName_c952353b-9cf7-4e41-ae6b-6f5538173b86">Saales<name key="NST0100312" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Kunstakademie</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bemerkt haben, wo ich <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_f2aec495-2267-4fc0-9bba-ebdc5e1352fd"> <sic resp="writer">Euer</sic> <corr resp="editor">Euren</corr> </choice> Treiben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_653ffba5-1311-4d72-a693-6810d953bc5c" xml:lang="de">am 22ten … Euer Treiben – Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, plante einen Besuch der Rheinprovinzen, die 1814 an Preußen gefallen waren. Sein Aufenthalt in Düsseldorf war für den 20. bis 23. Oktober 1833 vorgesehen. Er besuchte am 22. Oktober ein ihm zu Ehren gegebenes Fest im Großen Saal der Königlich Preußischen Kunstakademie. Die Spenersche Zeitung teilte in Nr. 251 vom 26. Oktober 1833 mit: »In Düsseldorf werden der Musikverein und die musikalische Akademie zusammen, Sr. K. H. dem Kronprinzen zu Ehren, ein großes musikalisches Fest geben. Der Musikdirektor Mendelssohn-Bartholdi wird dasselbe leiten. Händels Oratorium „Israel in Aegypten“ soll mit mimisch-plastischen Darstellungen gegeben werden. Der Chor wird über 80 Stimmen stark seyn.« Ein Bericht über diese Aufführung einiger Chöre aus Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt HWV 54 mit lebenden Bildern erschien in der Düsseldorfer Zeitung Nr. 254 vom 24. Oktober 1833. Diesem zufolge »geruhten Se. K. Hoh. dem Feste der Kunstakademie beizuwohnen, wo nach einem Prologe von den Gliedern dieser Akademie mehrere überaus schöne Transparente unter Chorgesang trefflich aufgestellt worden waren, woran sich, als den wesentlichen Theil der Feierlichkeit, die Darstellung einiger lebenden [!] Bilder knüpfte, die sich, in einer hier nie gesehenen glänzenden Weise, des huldreichen Beifalls des hochgefeierten fürstlichen Kunstfreundes und Seiner Umgebungen erfreuten.« Weiterführend siehe Mendelssohns Beschreibung einiger der Bilder in Brief fmb-1833-10-28-01 (Brief Nr. 810) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 26. und 28. Oktober 1833, sowie Wolfgang Sandberger, Historismus? Mendelssohn und die Zukunft der Vergangenheit. Ein synästhetisch-klassizistisches ›Manifest‹ aus dem Jahr 1833, in: Mendelssohns Welten. Zürcher Festspiel-Symposium 2009, hrsg. von Laurenz Lütteken (Zürcher Festspiel-Symposien, Bd. 2), Kassel u. a. 2010, S. 24-47.</note> mit<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>angehört!</p> <closer rend="left">Nun lebe wohl mein lieber alter <hi rend="latintype">Felix</hi>, und wenn Du auch an <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_502fcabc-1be1-4c18-80f7-847b7e9214ff">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> nicht gern denkst, so gedenke unserer doch oft und mit Liebe, Du hast gar gute Freunde an uns allen!</closer> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">Alexander</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8d70f38c-4bdf-4207-858a-f8c1a097ee03"> <docAuthor key="PSN0113213" resp="author" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798–1871)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113213" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798–1871)</docAuthor> <p style="paragraph_centered">Nachschrift <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> <hi n="1" rend="underline">1</hi></p> <p style="paragraph_without_indent">Der Portwein ist so viel ich weiß in <hi rend="latintype">Bonn</hi> geblieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2315dbf5-d2a2-41de-af72-a57eed638fe9" xml:lang="de">der Portwein ist so viel ich weiß in Bonn geblieben – Eine Flasche Portwein, die Abraham Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1833 von London mitgebracht hatte. Er erhielt sie dort von Mary Alexanders Familie. Die für Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen bestimmte Flasche ist noch mehrfach ein Thema der Korrespondenz.</note> wo Du ihn zurückgelaßen hast. Wenn er noch nicht ausgetrunken ist, muß er noch da seyn, und wenn Du <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f80576fb-b863-4e13-907a-0ca66d5233ac">Benny<name key="PSN0113222" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName></hi> ein Wort deshalb schreibst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9a7e4d88-e708-4c48-b30e-bc07ec8c5c88" xml:lang="de">Portwein … Du Benny ein Wort deshalb schreibst – siehe Brief fmb-1833-11-29-02 (Brief Nr. 822) Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Benjamin Mendelssohn in Bonn, Düsseldorf, 29. November 1833.</note> schickt er ihn Dir gewiß <hi rend="latintype">nolens volens</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6156c8cb-66ea-4036-8865-9a88480c2096" xml:lang="la ">nolens volens – lat., wohl oder übel, notgedrungen.</note></p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_948c2de4-b295-48a0-8b2a-c9a730b0a3f0"> <docAuthor key="PSN0113213" resp="author" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798–1871)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113213" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798–1871)</docAuthor> <p style="paragraph_centered"><hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> <hi n="1" rend="underline">2</hi></p> <p style="paragraph_without_indent">Wie ich hier gehört waren dunnemalen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ed040f81-b5ca-4941-b666-44b2451b4425">Grf Redern<name key="PSN0114098" style="hidden" type="person">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9f90764d-640f-4a47-a483-8ead1f9b6983">Schneider<name key="PSN0114644" style="hidden" type="person">Schneider, Georg Abraham (1770-1839)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_142ad18a-abc6-4105-9ffe-34fe10d28bc4">Henning<name key="PSN0111884" style="hidden" type="person">Henning, Karl Wilhelm (1784-1867)</name></persName></hi> in Proceßion bey Dir um Dir ihren Dank abzustatten, haben Dich aber nicht gefunden. Sie haben diese <hi rend="latintype">Visite</hi> in Person einer schriftlichen vorgezogen, weil sie glaubten es würde Dir lieber seyn.</p> <p><add place="margin">Viele Grüße dem ganzen <persName xml:id="persName_958fcaf0-db2b-429c-8b8e-6c6789404e3c">Hübner-Bendemannschen Hause<name key="PSN0112121" style="hidden" type="person">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name><name key="PSN0109804" style="hidden" type="person">Bendemann, Familie von → Eduard B. (-)</name></persName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5725f8be-5681-4ecd-b7ec-db006507e101" xml:lang="de">dem ganzen Hübner-Bendemannschen Hause – Gemeint sind die Familien von Julius Hübner und Eduard Bendemann.</note> auch bey <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5924875a-445f-4e58-a726-437fc6acf0d7">Lessing<name key="PSN0112803" style="hidden" type="person">Lessing, Carl Friedrich (1808-1880)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dc6438aa-f96d-4a2f-8e17-14d226ee2447">Hildebrand<name key="PSN0111982" style="hidden" type="person">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName></hi> bitte ich Dich das Andenken an mich aufzufrischen.<name key="PSN0113213" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798–1871)</name></add></p> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_a7a12ac9-d6d2-4275-bf8f-2190a40a6608"> <note n="F" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">will er sich von dieser Zeichnung nicht trennen, so nehme ich auch statt deßen die <hi rend="latintype"> <title xml:id="title_fdbf4f24-d5b3-4e4d-bc04-19b653990c18">Scizze<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0111973" style="hidden" type="art">Pauline Decker (Skizze 1833)</name></title> </hi> zu <title xml:id="title_2a844857-786c-4641-8e47-f13c17c0e58d"><hi rend="latintype">Deckers</hi> Bild<name key="PSN0114959" style="hidden" type="author">Sohn, Carl Ferdinand (1805–1867)</name><name key="CRT0110886" style="hidden" type="art">Pauline Decker (Ölgemälde 1833)</name><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c025b23-142a-423e-b8f7-ec39904e8f41" xml:lang="de">die Scizze zu Deckers Bild – Es handelt sich um die Skizze zu dem 1833 entstandenen Ölgemälde der Berliner Sängerin Pauline Decker von Carl Ferdinand Sohn (heutiger Standort nicht bekannt; Nachweis: Athanasius Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst, Bd. 1: Düsseldorf und das Rheinland, Berlin 1836, S. 176).</note></title> gern</note> </div> </body> </text></TEI>