gb-1833-09-25-01
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Cottbus, 25. September 1833
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [COTTBUS / 25 SEP], [N 1 / 1 10], Siegel.
Wilhelm von Boguslawski
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Cottbus den 25sten Septbr 1833 Lieber Herr Mendelssohn Als ich kürzlich von Magdeburg aus, wo ich der Revue beigewohnt, ein Paar Tage in Berlin war hörte ich dort zu meiner Freude gehört, daß Sie nicht mehr in England, sondern so eben in Berlin gewesen übrigens aber in Düsseldorf als Capellmeister des dortigen Musikvereins angestellt seien. Hierzu gratulire ich Ihnen und der deutschen oder aller Musik von Herzen. Ich hoffte gleich von diesen Musikfesten und -Vereinen viel Gutes, die Erhaltung und Fortbildung der Kunst, die auf dem Theater heruntergekommen und wünsche daß Sie in Folge dieser Anstellung in einer Ihnen recht zusagenden, wirkungsvollen Lage sein und bleiben möchten. An der Ihnen im vorigen Winter zugeschickten, von Ihnen gütigst beurtheilten Ouvertüre werden Sie gesehen haben, daß ich, obwohl von Acten bedrängt und gedrückt, doch nicht ganz ruhen kann in musicalischer Hinsicht. Dieser Drang zu componiren hat mich zu einem noch größeren Unternehmen verführt, von dem zu hören Sie vielleicht einigermaßen interessirt. In Tiecks Werken (Buch 11 der Reimerschen Ausgabe) stieß ich auf die Oper „Das Ungeheuer oder und der verzauberte Wald“ die mir sehr originell und denkbar zu componiren schien und noch scheint. Da sie wie sie da steht unaufführbar und zu lang ist so versuchte ich eine Abkürzung und Umarbeitung in der aber die schönsten Verse stehen blieben unter dem Namen Elfino. Diese übersandte ich Tieck und zugleich Hrn Cappellm. Reißiger die Partitur mit der Bitte, sie zu recensiren, und glaubte daß die Oper vielleicht in Dresden gegeben werden könne. Aber es ist mir wiederholter Bitte ungeachtet nicht gelungen, von Hrn Tieck irgend eine Antwort oder auch nur die Entscheidung zu erlangen ob er etwas dagegen hat, daß diese Oper – die nach 2 Vorreden in gedachtem 11ten Bande grade für das Theater geschrieben ist – mit meiner Musik irgendwo gegeben werde. Billige dies mir so unangenehme Stillschweigen wer da mag. Vielleicht hofft erwartet er von seinem eigenen Text jetzt keinen succès, obwohl man diesen m. E. von der Schönheit einiger Scenen erwarten konnte. Um Ihnen nun mein kühnes Unternehmen als nicht ganz verfehlt einigermaßen nach zu weisen bin ich so frei, Ihnen anliegenden Brief des Hrn p Reißiger, unter Bitte der Rücksendung, zu übersenden. Ich zweifle ob meine Musik die ihr darin beigelegte Benennung „schönes Werk“ verdient, wer sie ihr aber giebt sollte wohl kaum dem Componisten Gemeinplätze wie das Moduliren nach der Dominante erzählen oder umgekehrt. So dankbar ich nun Hrn p Reißiger für seine Beurtheilung bin, so wünschte ich von Ihnen vor Allem eine solche wenigstens über einen Theil meiner Oper, über die ich gern selbst das richtigste und sicherste Urtheil hätte. Ich bin also so frei mir die Frage zu erlauben ob ich Ihnen etwas von meiner Partitur etwa die Ouvertüre und den 3ten Act (der besonders schöne und bewegte Situationen hat – es sind 4 Acte – übersenden kann und ob Sie so gütig sein wollen es zu critisiren, auch jeder Tadel wird mir recht sein und das Ernste mich in keinem Falle verdrießen. Wie sehr sollte es mich freuen wenn auch Sie Schönheiten darin fänden. – Was macht Ihr Zeichnen? lassen Sie es nie liegen. Hoffentlich schwärmen Sie aber nicht grade jetzt herum denn sonst trifft Sie dieser Brief am Ende nicht. Gewiß haben Sie in Düsseldorf recht interessante Bekanntschaften an Malern etc. Ein Lieut. vHatten schilderte das Leben dort höchst angenehm. – Ich bin im Begriff heute noch auf 3 Tage nach Muskau mit meiner Frau zu reisen (wo ja der schönste deutsche Park sein soll, wie sichs von dem Verfasser der Briefe eines Verstorbenen wohl erwarten läßt) und erwarte von dieser Parthie. Sehr angenehm würde es mir sein, nachher durch eine freundschaftliche kurze Antwort von Ihnen erfreut zu werden, und von Ihrem musicalischen Wirken, in jeder Art, zu hören. Ihr Ihnen sehr ergebener vBoguslawski (Ob. l. g. assessor)
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-09-25" xml:id="date_dde92b59-8289-4a92-84de-57504db3f6ce">25. 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August 1833 fanden bei Magdeburg die Herbstmanöver des in Sachsen garnisonierten 4. Armeekorps der preußischen Armee statt. Friedrich Wilhelm III. von Preußen nahm am 12. September 1833 die Parade ab (Spenersche Zeitung Nr. 215, 14. September 1833, und Nr. 216, 16. September 1833). </note> beigewohnt, ein Paar Tage in <placeName xml:id="placeName_35c5779a-c616-4b60-8bcc-7a59401ef0f6">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_c7382352-4954-4a71-83e2-79abd3397624"> <sic resp="writer">hörte</sic> <corr resp="editor">habe</corr> </choice> ich dort zu meiner Freude <add place="above">gehört<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add>, daß Sie nicht mehr in England, sondern so eben in <hi rend="latintype">Berlin</hi> gewesen übrigens aber in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_921ab4d1-3ad0-4d9b-81fc-56018cc4997e">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> als Capellmeister des dortigen <placeName xml:id="placeName_48ad700b-da14-494f-b337-3c89deefb09d">Musikvereins<name key="NST0100320" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angestellt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_96df5a6a-a1e6-46bd-9bfa-9b4ac7e199da" xml:lang="de">in Düsseldorf als Capellmeister des dortigen Musikvereins angestellt – Mendelssohns wirkte seit dem 1. Oktober 1833 als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf.</note> seien. Hierzu gratulire ich Ihnen und der deutschen oder aller Musik von Herzen. Ich hoffte gleich von diesen Musikfesten und -Vereinen viel Gutes, die Erhaltung und Fortbildung der Kunst, die auf dem Theater heruntergekommen und wünsche daß Sie in Folge dieser Anstellung in einer Ihnen recht zusagenden, wirkungsvollen Lage sein und bleiben möchten. An der Ihnen im vorigen Winter zugeschickten, von Ihnen gütigst beurtheilten <title xml:id="title_3ddc0aef-a733-433b-88a9-c183308b49ff">Ouvertüre<name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name><name key="CRT0108253" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Friedrich Schillers Die Verschwörung des Fiesco zu Genua</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7ad29e6f-f13a-478e-a5d0-bcf8fd5bd185" xml:lang="de">der Ihnen im vorigen Winter zugeschickten … Ouvertüre – Mit Brief fmb-1832-12-27-01 (Brief Nr. 647) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm von Boguslawski in Cottbus, Berlin, 27. Dezember 1832, hatte Mendelssohn die Ouvertüre Es-Dur zu Schillers Trauerspiel Die Verschwörung des Fiesco zu Genua an Boguslawski zurückgesandt, die von Boguslawski ihm im Oktober 1832 zur Durchsicht zugeleitet hatte (siehe Brief gb-1832-10-31-01 Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Cottbus, Oktober 1832). Die handschriftliche Partitur der Ouvertüre wird seit 2009 im Depositum Wilhelm von Boguslawski in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt (55 Depos 8, Kasten XI).</note> werden Sie gesehen haben, daß ich, obwohl von Acten bedrängt und gedrückt, doch nicht ganz ruhen kann in musicalischer Hinsicht. Dieser Drang zu componiren hat mich zu einem noch größeren Unternehmen verführt, von dem zu hören Sie vielleicht einigermaßen interessirt. In <title xml:id="title_5cef677f-70bc-4c47-a4ad-cf973fbf483d">Tiecks Werken<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773–1853)</name><name key="CRT0111939" style="hidden" type="literature">Ludwig Tieck’s Schriften</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f7edb02c-f37a-47a2-ae2d-f001dc3da78b" xml:lang="de">In Tiecks Werken … „Das Ungeheuer und der verzauberte Wald“ – Das Ungeheuer und der verzauberte Wald. Ein musikalisches Märchen in vier Aufzügen, Bremen 1800; Wiederabdruck in der bei Georg Andreas Reimer erschienenen Ausgabe von Ludwig Tieck’s Schriften, Bd. 11: Schauspiele, Berlin 1829, S. 145-268 (<ref target="http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/1881504" xml:id="ref_8ccfd206-e9cc-4e30-a6ee-fd9bdcec2125">Digitalisat</ref>).</note> (Buch 11 der <persName xml:id="persName_0a585643-fb7e-476d-9b09-d455f0d30313">Reimerschen<name key="PSN0117935" style="hidden" type="person">Reimer, Georg Andreas Gotthart (1776-1842)</name></persName> Ausgabe) stieß ich auf die Oper „<title xml:id="title_b68e20c1-4ad0-4cde-be68-03c78e63f395">Das Ungeheuer <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_6df48159-e2fc-4e90-9b11-09419a153fee">oder</del> <add place="above">und<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> der verzauberte Wald<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773–1853)</name><name key="CRT0111076" style="hidden" type="literature">Das Ungeheuer und der verzauberte Wald</name></title>“ die mir sehr originell und denkbar zu componiren schien und noch scheint. Da sie wie sie da steht unaufführbar und zu lang ist so versuchte ich eine Abkürzung und Umarbeitung in der aber die schönsten Verse stehen blieben unter dem Namen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_1c167468-71a1-419d-89b2-f916d93a6b1e">Elfino<name key="PSN0110007" style="hidden" type="author">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name><name key="CRT0108251" style="hidden" type="music">Elfino</name></title></hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_31d5807c-d211-4e7d-aaee-36b47909b53a" xml:lang="de">Elfino – Buguslawskis Oper ist heute verschollen. Er sandte Mendelssohn am 27. November 1833 deren Partitur zu; siehe Brief gb-1833-11-27-01 Wilhelm von Boguslawski an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Cottbus, 27. November 1833. Mendelssohn schickte Boguslawski mit Brief fmb-1834-04-19-01 (Brief Nr. 909) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm von Boguslawski in Wriezen, Düsseldorf, 19. April 1834, seine Einschätzung der Komposition.</note> Diese übersandte ich <persName xml:id="persName_cfab908e-c7d4-4ce4-ab7f-bbfe621693d7">Tieck<name key="PSN0115334" style="hidden" type="person">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name></persName> und zugleich Hrn Cappellm. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c4829d21-3a77-457e-82a1-18975b648fbd">Reißiger<name key="PSN0114129" style="hidden" type="person">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name></persName></hi> die Partitur mit der Bitte, sie zu recensiren, und glaubte daß die Oper vielleicht in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a516f3a5-5fd1-4b7b-97bb-22c0c3db69f3">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> gegeben werden könne. Aber es ist mir wiederholter Bitte ungeachtet nicht gelungen, von Hrn<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Tieck irgend eine Antwort oder auch nur die Entscheidung zu erlangen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e4ceaf3-c539-41bb-a8b5-bb27b2521d2d" xml:lang="de">von Hrn Tieck … die Entscheidung zu erlangen – Die von Boguslawski vorgenommene Kürzungen der märchenhaften Anteile der Vorlage, darunter des gesamten vierten Akts, führten wohl zur Ablehnung der Oper Elfino durch Ludwig Tieck (Hake, Mendelssohn als Lehrer, S. 463).</note> ob er etwas dagegen hat, <add place="above">daß<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> diese Oper – die nach 2 Vorreden in gedachtem <title xml:id="title_c2f97471-0d4b-434a-9676-fd0051b62e7c">11ten Bande<name key="PSN0115334" style="hidden" type="author">Tieck, Johann Ludwig (1773–1853)</name><name key="CRT0111939" style="hidden" type="literature">Ludwig Tieck’s Schriften</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_585d9680-45d5-4de7-8f92-4424621eff59" xml:lang="de">2 Vorreden in gedachtem 11ten Bande – 1. Vorrede zum 11. Band von Ludwig Tieck’s Schriften vom Mai 1829 (»Vorbericht zur dritten Lieferung«, S. VII-XC). Auf S. LII heißt es: »Wie ich im Jahr 1798 die Aufgabe zu lösen suchte, eine Oper zu dichten, kann dem edeln Künstler „der bezauberte Wald“ deutlich machen, der sich im 11. Bande dieser Sammlung befindet.« 2. Vorrede vom Sommer 1800 zu Das Ungeheuer und der verzauberte Wald, S. 147-150 (»Anstatt einer Vorrede«). Darin heißt es S. 149 f.: »Doch, ich will Ihnen nicht selbst meine Absichten und Feinheiten zergliedern, aber sehr erwünscht sollte es mir seyn, wenn irgend ein Musiker fände, daß ich ihm Gelegenheit gegeben, die innersten Wunder seiner Kunst auszusprechen und alle seine Töne und Melodien in einem seltsam-bunten magischen Kreis herum zu führen, und so seine Kunst nur durch die Kunst selbst zu erklären.«</note> grade für das Theater geschrieben ist – mit meiner Musik irgendwo gegeben werde. Billige dies mir so unangenehme Stillschweigen wer da mag. Vielleicht <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_14b0f22f-e988-41a8-8a42-26bb65000af8">hofft</del> <add place="above">erwartet<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> er von seinem eigenen Text <hi n="1" rend="underline">jetzt</hi> keinen <hi rend="latintype">succès</hi>, obwohl man diesen m. E. von der Schönheit einiger Scenen erwarten konnte. Um Ihnen <add place="above">nun<name key="PSN0110007" resp="writers_hand" style="hidden">Boguslawski, Wilhelm von (1803–1874)</name></add> mein kühnes Unternehmen als nicht ganz verfehlt einigermaßen nach zu weisen bin ich so frei, Ihnen anliegenden Brief des Hrn <hi rend="latintype">p</hi> Reißiger,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bd24d1da-9fff-4362-9b35-fdb0e21643f8" xml:lang="de">anliegenden Brief des Hrn p Reißiger – Ausschnitte von zwei infrage kommenden Briefen Carl Gottlieb Reißigers an von Boguslawski sind abgedruckt bei Hake, Mendelssohn als Lehrer, S. 462.</note> unter Bitte der Rücksendung, zu übersenden. Ich zweifle ob meine Musik die ihr darin beigelegte Benennung „schönes Werk“ verdient, wer sie ihr aber giebt sollte wohl kaum dem Componisten Gemeinplätze wie das Modulir<unclear reason="covering" resp="UW">en</unclear> nach der <hi rend="latintype">Dominante</hi> erzählen oder umgekehrt. So dankbar ich nun Hrn <hi rend="latintype">p</hi> Reißiger für seine Beurtheilung bin, so wünschte ich von Ihnen vor Alle<unclear reason="covering" resp="UW">m</unclear> eine solche wenigstens über einen Theil meiner Oper, über die ich gern <hi n="1" rend="underline">selbst</hi> das richtigste und sich<unclear reason="covering" resp="UW">erste</unclear> Urtheil hätte. Ich bin also so frei mir die Fra<unclear reason="covering" resp="UW">ge</unclear> zu erlauben ob ich Ihnen etwas von meiner Parti<unclear reason="covering" resp="UW">tur</unclear> etwa die Ouvertüre und den 3ten Act (der besond[ers] schöne und bewegte Situationen hat – es sind 4 Ac<unclear reason="covering" resp="UW">te –</unclear> übersenden kann und ob Sie so gütig sein wollen es zu critisiren, auch jeder <hi n="1" rend="underline">Tadel</hi> wird mir recht s<unclear reason="covering" resp="UW">ein</unclear><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>und das Ernste mich in keinem Falle verdrießen. Wie sehr sollte es mich freuen wenn auch Sie Schönheiten darin fänden. – Was macht Ihr Zeichnen? lassen Sie es nie liegen. Hoffentlich schwärmen Sie aber nicht grade jetzt herum denn sonst trifft Sie dieser Brief am Ende nicht. Gewiß haben Sie in <hi rend="latintype">Düsseldorf</hi> recht interessante Bekanntschaften an Malern etc. Ein <persName xml:id="persName_59968156-791b-4eec-b363-6b670f99b49a">Lieut. v<hi rend="latintype">Hatten</hi><name key="PSN0116973" style="hidden" type="person">Hatten, Herr von</name></persName> schilderte das Leben dort höchst angenehm. – Ich bin im Begriff heute noch a<unclear reason="covering" resp="UW">uf</unclear> 3 Tage nach <placeName xml:id="placeName_eb9a4282-29f4-4165-b50d-9289a8ef8054">Muskau<settlement key="STM0103424" style="hidden" type="locality">Muskau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5d0293fc-d9c0-44ae-be2f-0a6b05fd08ba" xml:lang="de">Muskau – Ort und Schloss im Besitz von Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau an der heutigen deutsch-polnischen Grenze nördlich von Görlitz.</note> mit meiner Frau zu reisen (wo ja der schönste deutsche Park sein soll, w<unclear reason="covering" resp="UW">ie sichs</unclear> von dem <persName xml:id="persName_02e08d2d-b2eb-493b-aed2-8d09accc8f14">Verfasser<name key="PSN0114023" style="hidden" type="person">Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785-1871)</name></persName> der <title xml:id="title_ef3c3f1f-5769-43b3-b87b-81144388f092">Briefe eines Ver<supplied reason="covering" resp="UW">storbenen</supplied><name key="PSN0114023" style="hidden" type="author">Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich (seit 1822) Fürst von (Pseud.: Semilasso, Der Verstorbene) (1785–1871)</name><name key="CRT0111876" style="hidden" type="literature">Briefe eines Verstorbenen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e07cee07-aecd-4978-a1e1-2bd8f22b1766" xml:lang="de">Briefe eines Verstorbenen – Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau, Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmentarisches Tagebuch aus England, Wales, Irland und Frankreich, geschrieben in den Jahren 1828 und 1829, 4 Teile: Tle. 1 und 2, München 1830; Tle. 3 und 4, Stuttgart 1831.</note> wohl erwarten läßt) und erwarte <gap quantity="2" reason="covering" unit="words"></gap><note resp="UW" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_14bd364e-44d0-4f95-9789-a5a1a249c118" xml:lang="de">Papier umgeschlagen.</note> von dieser Parthie. Sehr angenehm würde <unclear reason="covering" resp="UW">es</unclear> mir sein, nachher durch eine freundschaftliche kurze Antwort von Ihnen erfreut zu werden, und von Ihrem musicalischen Wirken, in jeder Art, zu hören. Ihr</p> <signed rend="right">Ihnen sehr ergebener</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">vBoguslawski</hi></signed> <signed rend="right">(Ob.l.g.assessor)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f301b7d2-6813-48c6-8048-39104f2ae143" xml:lang="de">Ob.l.g.assessor – Von Boguslawski war seit dem 6. Juli 1830 Assessor am Oberlandesgericht in Cottbus (Jahrbücher für die Preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung, hrsg. von Karl Albert von Kamptz, Bd. 36, Heft 71, Berlin 1830, S. 219).</note></signed> </div> </body> </text></TEI>