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gb-1833-05-05-01

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Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London <lb></lb>Berlin, 5. Mai 1833 Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief, aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet. Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 26. und 30. April 1833 Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 14. Mai 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/89. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, 5. Mai 1833 Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief, aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet. Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 4 Poststempel [BERLIN 12-1 / 5 / 5], [HAMBURG / 7 (?) MAY 1833], [HAMBURG / 7 / 5], [FPO / MY 11 / 1833], Siegel.

Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. Mai 1833 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LondonGroßbritannien deutsch
Monsieur Felix M. Bartholdy adr de Messrs Doxat & Co Londres p Hambourg bateau à vapeur.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Berlin 5 Mai 1833.

Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1833-04-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 26. und 30. April 1833</name> , aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet.

Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich will der Erste seyn, Dir anzukündigen, daß die Academie der KünsteKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland, Dich, in Ihrer Sitzung vom letzten Donnerstag zu ihrem ordentlichen Mitgliede zusammen mit RungenhagenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851) und Meyer BeerMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864) ernannt hat.daß die Academie der Künste, Dich … zu ihrem ordentlichen Mitgliede … ernannt hat – Die mit dem 2. Mai 1833 datierte Mitgliedsbescheinigung der Königlichen Preußischen Akademie der Künste für Felix Mendelssohn Bartholdy befindet sich in der Bodleian Library in Oxford (GB-Ob, M.D.M. a. 1/1). Es ist dies in Folge eines Plans geschehen, welchen die Academie, wie es mir scheint, behufs der Einrichtung einer ordentlichen musikalischen ClasseKöniglich Preußische Akademie der Künste BerlinDeutschlandder Einrichtung einer ordentlichen musikalischen Classe – Die 1833 eingerichtete Sektion für Musik war von dem 1832 verstorbenen Carl Friedrich Zelter initiiert worden. Weiterführend siehe Schröder, Cornelia, Carl Friedrich Zelter und die Akademie. Dokumente und Briefe zur Entstehung der Musik-Sektion in der Preußischen Akademie der Künste (Monographien und Biographien/Akademie der Künste, Bd. 3), Berlin 1959. dem KönigePreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) vor längerer Zeit vorgelegt, und deßen Bestätigung kürzlich erhalten hatte. Doch sind dies nur Vermuthungen. Die weitern Klatschgeschichten Deiner Ernennung überlaße ich beßeren Federn und Augen. Deine Ernennung brachte mir der Dr. Consul WagenerWagener, Joachim Heinrich Wilhelm (1782-1861) mit an die BörseBörseBerlinDeutschland,die Börse – Die Alte Börse befand sich an der nordöstlichen Ecke des Lustgartens. 1893 wurde das Gebäude abgerissen. Bereits 1863 hatte die Börse einen Neubau in der Burgstraße bezogen. und läßt sich Dir, als seinem Collegen,Dr. Consul Wagener … als seinem Collegen – Johann Heinrich Wilhelm Wagener war von 1831 bis 1861 Ehrenmitglied der Sektion für die Bildenden Künste der Königlichen Preußischen Akademie der Künste (vgl. empfehlen. offiziell soll darüber erst gesprochen werden, wenn die Bestätigung der Wahlen, durch das MinisteriumKöniglich Preußisches Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- AngelegenheitenBerlinDeutschland eingetroffen seyn wird, bis dahin Du also auch nichts zu erwähnen oder zu danken us: w: hast.

DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) ist sehr betroffen darüber, daß Du ihm nicht, wie Du es |2| versprochen, die Musik, zur Todtenfeyer seines OnkelsDevrient, Ludwig (eigtl. David Louis De Vrient) (1784-1832)Devrient … die Musik, zur Todtenfeyer seines Onkels – In Mendelssohns Notizbuch von 1833 findet sich folgender Vermerk: »In den letzten Tagen des April die Musik an Devrient.« (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 8r). Eine Musik für den am 30. Dezember 1832 verstorbenen Schauspieler Ludwig Devrient hat Mendelssohn nicht komponiert. geschickt hast. Ich wußte ihm nichts darüber zu sagen, und muß Dir überlaßen Dich gegen ihn, in sofern es nöthig ist, und geht, zu rechtfertigen.Dich gegen ihn … zu rechtfertigen – Eine briefliche Äußerung Mendelssohns dazu gegenüber Eduard Devrient ist nicht überliefert.

Ich denke Deine 2Clavierige <hi rend="latintype">Fantasie</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_frnn04mw-famx-yeez-saqs-9snlmxzrgyab"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name>Deine 2Clavierige Fantasie wird gut ausgefallen seyn – Die gemeinsam mit Ignaz Moscheles komponierte Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, war innerhalb weniger Tage nach Mendelssohns Ankunft in London (25. April 1833) entstanden. Am 29. April 1833 notierte er in seinem Notizbuch: »Vormitt. Var. fertig u. Ausschreiben« (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 12r). Am 1. Mai 1833 spielten Moscheles und Mendelssohn die Komposition erstmals im Opera Concert Room, »which excited the most lively interest – these two highly distinguished musicians having each contributed his share of variations, and, in friendly confl ict, put forth all their powers in the performance of them. Their cadences were of the most masterly kind, and excited the admiration of a crowded room, in which were most of the connoisseurs in town« (Harmonicon 11, 1833, S. 155). Moscheles berichtete in seinem Tagebuch: »Niemand merkte, dass das Ganze nur andeutungsweise skizzirt und dass Jeder von uns in seinen Solo’s improvisiren durfte, bis er an gewissen verabredeten Stellen seinem Mitspieler harmonisch wiederbegegnete. Die ganze so unsicher scheinende Unternehmung ward eine höchst gelungene, vielfältig gepriesene« (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 266 f.). wird gut ausgefallen seyn, als eine Geburt des Augenblicks und des Erdenfensters.

ich hoffe nach DusseldorffDüsseldorfDeutschland kommen zu können, und schreibe Dir bald deshalb.ich hoffe nach Dusseldorff kommen zu können … schreibe Dir bald deshalb – Die Reise nach Düsseldorf zum 15. Niederrheinische Musikfest 1833, das sein Sohn Felix am 26. und 27. Mai 1833 leitete, sagte Abraham Mendelssohn Bartholdys erst am 15. Mai 1833 zu (Brief gb-1833-05-15-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 15. Mai 1833). Leb wohl! Abraham Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Warte nur, Du Schlingel! uns so zu ängstigen! denn ich erfuhr am Bußtage zu meiner Buße noch früh genug, daß wohl Briefe aus Lond., nur keiner v. Dir da wären. Mit klopfendem Herzen erwartete ich, den heutigen Letter, und Gott sei Dank! daß er unsre Erwartung nicht getäuscht. Die Verweisung auf Klatschgeschichten soll wohl auf mich deuten, und da ich den blâmeblâme – frz., Tadel, Rüge. davon trage, will ich mir auch das plaisir machen, Dir zu erzählen, daß der große SpontiniSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851) in der AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland – durchgefallen ist.daß der große Spontini in der Akademie – durchgefallen ist – Der preußische Generalmusikdirektor Gaspare Spontini war bei dem ersten Wahlversuch in die Akademie am 2. Mai 1833 durchgefallen. Er wurde am 14. September 1833 aufgenommen (Zur Chronik der Königlichen Akademie der Künste, vom September 1832 bis dahin 1834, in: Katalog Akademie-Ausstellung, S. VI, und die »Anzeige zur Errichtung der Musik-Sektion der Akademie sowohl als oberste Musikbehörde als Kompositionsschule« in D-Bda, PrAdK I.0374, Bl. 90). Anfangs schien mirs sehr toll, Deinen holden Nebenbuhler RungenhägelchenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851) aufnehmen und den brillanten Sp. fallen zu sehen; HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), der (unter uns) auf Fannys Antrieb, beiden schwarze Kugeln gegeben,Hensel, der … beiden schwarze Kugeln gegeben – Wilhelm Hensel gehörte der Sektion für die Bildenden Künste in der Königlich Preußischen Akademie der Künste seit 1829 als Mitglied an. In geheimen Wahlen (Ballotage) wurden schwarze Kugeln bei Ablehnung und weiße Kugeln bei Zustimmung verwendet. erklärt es aber richtig so, daß man seine Anmaßung und Herrschsucht gefürchtet; die 3 GewähltenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) sollen nämlich Mitglieder vorschlagen und Gott weiß was noch? wirken können, und somit hätte er den ganzen musikal. Einfluß Berlins in Klauen gehabt. ErSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851), Du und RungRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851). waren vorher v. MinisteriumKöniglich Preußisches Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- AngelegenheitenBerlinDeutschland auf die Wahl zu bringen, autorisirt, nun frägt sichs nur ob der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) bestätigen wird, da man seinen Liebling so geschändet. Als er durchgefallen war, brachte man MeyerbeerMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864) in Vorschlag (in derselben Sitzung) der auch knapp am Scheitern war. Er hatte v. 29 Stimmenden (2/3 sind zur Aufnahme nöthig) 8 schewatzeschewatze – schwarze; gemeint sind schwarze Wahlkugeln. sagt SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898), Du 3, und Run. – nur 2, Spo. aber 10. TiekTieck, Christian Friedrich (1776-1851)Tiek – Christian Friedrich Tieck, seit 1819 Mitglied der Sektion für die Bildenden Künste der Akademie. hat, als Du vorgeschlagen wurdest, eine sehr warme Rede für Dich gehalten, und Hensel sagt, die Stimmung wäre im Ganzen sehr günstig für Dich gewesen. Es bleibt immer ehrenvoll für Dich, besonders bei den hiesigen Grundsätzen, daß Alter vor Thorheit schützt, und man schon voriges Jahr außer sich war, daß DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) zu 27 in d. Ak. d. Wißenschaften aufgenommen wurde.daß Dirichlet zu 27 in d. Ak. d. Wißenschaften aufgenommen wurde – Peter Gustav Lejeune Dirichlet wurde am 13. Februar 1832 im Alter von 27 Jahren zum ordentlichen Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen. Damit war er das bis dato jüngste gewählte Akademie-Mitglied. Spont.s diarrhédiarrhé – frz., Durchfall. Gemeint ist Gaspare Spontinis Durchfallen bei der Akademiewahl am 2. Mai 1833. sollte Geheimniß bleiben (Hens. schlug übrigens vor ihn zum Ehrenmitglied zu machen wobei er keine Wirksamkeit hat, und das wäre auch weise gewesen und hätte die andern Wahlen gewiß gemacht) die ollen Philister waren aber einmal wild! indeß kamen wir Abends zur HerzHerz, Henriette Julie (1764-1847) wo es schon ganz bekannt war. EbertiEberty, Hermann (bis 1812: Heymann Joseph Ephraim) (1784-1856) läßt Dich herzlich gratuliren, und seine Schwester, die Dr. DetmoldDettmold (Detmold), E.,seine Schwester, die Dr. Detmold – Die »Doctor Ww.« E. Dettmold, geb. Eberty, lebte 1833 in der Friedrichsstraße 59 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 136]). ist eine Felix-Enthusiastin. Wahrhaft, meine kalten Berliner trafen einen innerlichen geheimen Dampfofen, deßen Rauch sie aber mit ihrer Schornsteinkappe sorgfältig zudecken, auf daß niemand ahnde, sie könnten brennen oder glühen. Sie hat |3| übrigens lange in Düß. gelebt, und uns die anmuthigste Beschreibung der MusikfesteNiederrheinische MusikfesteRheinlandDeutschlandder Musikfeste – Die Niederrheinischen Musikfeste fanden abwechselnd in Düsseldorf, Aachen und Köln statt. Das erste Fest hatte die Stadt Düsseldorf im Jahr 1818 ausgerichtet. Zu den Festen siehe Hauchecorne, Musikfeste, sowie Julius Alf, Geschichte und Bedeutung der Niederrheinischen Musikfeste in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von Gerd Högener und Fritz Kulins, Düsseldorf 1987. gemacht. Ich gönne Dirs. (Gott wie edel!) Du wirst Dich sehr freuen daß die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) hinkömmt:daß die Decker hinkömmt – Pauline Decker war für das 15. Niederrheinische Musikfest 1833 als Sopran-Solistin engagiert worden (vgl. Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 16). sie reist d. 12 ab. Gestern früh hatte sie mit der HänelHaehnel, Amalie (1807-1849) OrpheusProbe<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name> bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847);OrpheusProbe bei Fanny – Fanny Hensel probte die Oper Orphée et Euridice von Christoph Willibald Gluck für eine konzertante Aufführung im Haus der Mendelssohns am 9. Mai 1833. die Stimmen klangen göttlich, ich gebe den Gartensaalden Gartensaal – Großer Saal im Gartenhaus des Anwesens der Familie Mendelssohn in der Leipziger Straße 3. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein (Leipzig. Musik und Stadt. Studien und Dokumente, Bd. 2), Leipzig 2006, S. 48 f. und Du den Engländerden Engländer – ein Flügel der Klavierfabrik Érard, den Mendelssohn am 22. Juni 1832 während seines London-Aufenthalts von der dort ansässigen Niederlassung geschenkt bekommen hatte (vgl. Christian Lambour, Fanny Hensel – Die Pianistin, in: Mendelssohn Studien 12, 2001, S. 236). dazu, Donnerstag gehts los. ThereseDevrient, Marie Therese (1803-1882) kam nicht zur Probe, und Fanny denkt, die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) wird den Amorden Amor – Rolle (Mezzosopran) in Christoph Willibald Glucks Oper Orphée et Euridice. auch übernehmen, wobei das Ganze nur gewinnen kann. Sie sieht rosiger und schöner als je aus, und freut sich königlich auf Fest15. Niederrheinisches Musikfest (1833)DüsseldorfDeutschland und Reise. Sie hat sich mit der liebenswürdigsten Bescheidenheit v. d. HänelHaehnel, Amalie (1807-1849) die ital. Aussprache corrigiren laßen. Aber himmlisch mußt Du Folgendes finden: Die H. erzählte daß GläserGläser, Franz Joseph (1798-1861) sich v. MeyerbMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864). die tempi des crociato<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109975" style="hidden" type="music">Il crociato in Egitto</name> habe sagen laßen und daß sie völlig verschieden v. denen wären, die man bisher in d. KönigstadtKönigsstädtisches TheaterBerlinDeutschlanddaß Gläser sich v. Meyerb. die tempi des crociato habe sagen laßen … in d. Königstadt – Franz Joseph Gläser dirigierte möglicherweise die Berliner Erst- und Folgeaufführungen von Giacomo Meyerbeers Oper Il crociato in Egitto in der deutschen Fassung (Der Kreuzfahrer in Egypten) ab dem 15. Oktober 1832 im Königsstädtischen Theater in Berlin. Vgl. dazu Armin Schuster, Die italienischen Opern Giacomo Meyerbeers, Band 1: »Il Crociato in Egitto«, Marburg 2003, S. 194 ff. genommen; sie war ganz bös darüber, daß ein Komponist auch ein Wort mitsprechen wollte, und die Decker fügte beistimmend hinzu; ja, SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) ist auch unausstehlich, alle tempi will er anders als man sie sich einstudirt. Das war wirkl. eine Komödie! und so sind also auch die verständigsten und gebildetsten Sängerinnen! ich habs ihnen aber nicht geschenkt, so nett ich sie finde.

HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) hat nun Deinen Rath befolgt und sein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name> gewinnt unstreitig sehr dadurch.Hensel hat nun Deinen Rath befolgt und sein Bild gewinnt … dadurch – Mendelssohn hatte zur Änderung einer Figur (möglicherweise der des Mohren) auf Wilhelm Hensels Bild Christus vor Pilatus geraten. Adolph Bernhard Marx berichtete, Felix Mendelssohn Bartholdy sei »das Bild stets unbehaglich gewesen« (Marx, Erinnerungen, Bd. 2, S. 121). Hensel beendete das Ölgemälde im Sommer 1834. Es wurde vom preußischen König gekauft und 1835 in der Garnisonkirche aufgestellt. 1908 brannte die Kirche aus, dabei wurde das Gemälde vernichtet. Erhalten haben sich neben zahlreichen Figurenstudien eine kleine Ölskizze des Bildes (600 x 430 mm) und eine große Skizze zum Gesamtbild, die das Entwurfsstadium kurz vor Übertragung auf die große Leinwand widerspiegelt. Zu den Vorarbeiten für das Bild siehe Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 194 ff.; eine Abbildung der Ölskizze findet sich ebenda, Tafel VII, nach S. 216. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) war zwar dagegen daß Du drein geredet und ist nun sehr zufrieden.

Ist NeukommNeukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858) wirkl. so krank wie man hier sagt? VallentinVallentin, Sébastien (1775-1851) hat auch genug v. d. Homöopathie, er wollte am ersten schönen Tage reisen, ist aber so krank daß man nicht daran denken kann.

OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848) und AlexMendelssohn, Alexander (1798-1871). benehmen sich sehr freundlich gegen PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), der in ihrem Cabinet arbeiten muß:Onkel und Alex. … Paul, der in ihrem Cabinet arbeiten muß – Paul Mendelssohn Bartholdy war am 29. April 1833 als Angestellter in das von seinem Onkel Joseph Mendelssohn und dessen Sohn Alexander Mendelssohn geführte Bankhaus Mendelssohn & Co. eingetreten, was schon länger sein Wunsch gewesen war (siehe dazu Elbe, Paul Mendelssohn-Bartholdy, S. 45). Das Bankhaus hatte seinen Sitz in der Jägerstraße 50. 3 mal wöchentlich ißt er dort, um Zeit und Wege zu ersparen. Ed. BendemannBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) war gestern Abend bei ihm, er läßt Dich sehr grüßen und sagt mir, die Düß.dorfer schreiben voll Deines Lobes. – Das Wetter ist plötzlich seit d. 2. in große Hitze übergegangen;Das Wetter ist plötzlich seit d. 2. in große Hitze übergegangen – Laut Spenerscher Zeitung Nr. 102 vom 3. Mai 1833 erreichte die Temperaturskala am 2. Mai gegen 13.30 Uhr den Wert von 143/4° Réaumur. Das entspricht rund 18,5° Celsius. die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und ich sitzen und schwitzen the whole day unterm Taxus,Taxus – eine Eibe im parkähnlichen Garten der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3. Sie wird von Theodor Fontane im Kapitel »Der Eibenbaum im Parkgarten des Herrenhauses« im dritten Teil der Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschrieben (Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil 3: Ost-Havelland: Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg, Berlin 1873). Bäume blühen und grünen einem unter den Händen, man konnte sich Abends kaum vom Garten trennen: wir fürchten das nächste Gewitter das wie gewöhnl. hier das Wetter verdirbt. – Die Schwestern wißen nicht, daß wir schreiben und Vater ist eilig weil er d. Br. mitnehmen will. DirDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). hat seine Bücher aus d. Prager und Kieler Auktionen am näml. Tage bekommen, und sitzt nun so vertieft, BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sagt, wie Dominie Sampson<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110828" style="hidden" type="literature">Guy Mannering or The Astrologer</name>.Dominie Sampson – Figur eines wortkargen Schulmeisters aus Walter Scotts Roman Guy Mannering or The Astrologer, Edinburgh und London 1815. AlexMendelssohn, Alexander (1798-1871). erzählte letzt er habe ein billet mit der adresse bekommen, an d. H. Präsidenten des comité zur Unterstützung armer Studenten (der gar nicht existirt) drauf sagte sie es wäre auch ein hübscher Titel, zu schreiben: an den doppelten Buchhalter. – Wir fanden das sehr drollicht. BapserHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) ist überglücklich bei dem schönen Wetter, füttert Tauben und junge Zicklein, wäscht sich mit Sand, brät in der Sonne und feierte seine goldne Zeit mit der HänelHaehnel, Amalie (1807-1849) und DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882). Dich hat er nicht vorgeßen und erzählt immer wo Du hingereist bist. Vater’nMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) thuts sehr leid, daß Du nichts f. DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) geschickt, ders im heutigen Br. hoffte, da er meynte, Du könntest die Komposition auf 1 feinen Bögelchen schicken. Das Monument ist beendet.Das Monument ist beendet – Die Sing-Akademie ehrte ihren am 15. Mai 1832 gestorbenen Direktor Carl Friedrich Zelter mit einem Denkmal auf dem Friedhof der Sophienkirche (Sophienstraße) in Berlin. Die Inschrift auf dem Grabmal lautet: »IHREM / DIRECTOR / CARL FRIEDICH / ZELTER / DIE / SING.AKADEMIE / 1833«. Die Vorderseite trägt den Spruch (Ps 40,2): »Ich harrete des Herrn und er neigete sein Ohr zu mir.« Über die Einweihung des Monuments am 3. Oktober 1833 berichteten u. a. die Allgemeine Musikalische Zeitung 35, Nr. 44 (30. Oktober 1833), Sp. 738 f.

Leb wohl, HerzensFelix, erfreu Dich des Vollgenußes Deiner Jugend und Deines Talents und laß oft v. Dir hören. Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 5 Mai 1833. Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief, aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet.
Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich will der Erste seyn, Dir anzukündigen, daß die Academie der Künste, Dich, in Ihrer Sitzung vom letzten Donnerstag zu ihrem ordentlichen Mitgliede zusammen mit Rungenhagen und Meyer Beer ernannt hat. Es ist dies in Folge eines Plans geschehen, welchen die Academie, wie es mir scheint, behufs der Einrichtung einer ordentlichen musikalischen Classe dem Könige vor längerer Zeit vorgelegt, und deßen Bestätigung kürzlich erhalten hatte. Doch sind dies nur Vermuthungen. Die weitern Klatschgeschichten Deiner Ernennung überlaße ich beßeren Federn und Augen. Deine Ernennung brachte mir der Dr. Consul Wagener mit an die Börse, und läßt sich Dir, als seinem Collegen, empfehlen. offiziell soll darüber erst gesprochen werden, wenn die Bestätigung der Wahlen, durch das Ministerium eingetroffen seyn wird, bis dahin Du also auch nichts zu erwähnen oder zu danken us: w: hast.
Devrient ist sehr betroffen darüber, daß Du ihm nicht, wie Du es versprochen, die Musik, zur Todtenfeyer seines Onkels geschickt hast. Ich wußte ihm nichts darüber zu sagen, und muß Dir überlaßen Dich gegen ihn, in sofern es nöthig ist, und geht, zu rechtfertigen.
Ich denke Deine 2Clavierige Fantasie wird gut ausgefallen seyn, als eine Geburt des Augenblicks und des Erdenfensters.
ich hoffe nach Dusseldorff kommen zu können, und schreibe Dir bald deshalb. Leb wohl! Abraham Mendelssohn Bartholdy
Warte nur, Du Schlingel! uns so zu ängstigen! denn ich erfuhr am Bußtage zu meiner Buße noch früh genug, daß wohl Briefe aus Lond., nur keiner v. Dir da wären. Mit klopfendem Herzen erwartete ich, den heutigen Letter, und Gott sei Dank! daß er unsre Erwartung nicht getäuscht. Die Verweisung auf Klatschgeschichten soll wohl auf mich deuten, und da ich den blâme davon trage, will ich mir auch das plaisir machen, Dir zu erzählen, daß der große Spontini in der Akademie – durchgefallen ist. Anfangs schien mirs sehr toll, Deinen holden Nebenbuhler Rungenhägelchen aufnehmen und den brillanten Sp. fallen zu sehen; Hensel, der (unter uns) auf Fannys Antrieb, beiden schwarze Kugeln gegeben, erklärt es aber richtig so, daß man seine Anmaßung und Herrschsucht gefürchtet; die 3 Gewählten sollen nämlich Mitglieder vorschlagen und Gott weiß was noch? wirken können, und somit hätte er den ganzen musikal. Einfluß Berlins in Klauen gehabt. Er, Du und Rung. waren vorher v. Ministerium auf die Wahl zu bringen, autorisirt, nun frägt sichs nur ob der König bestätigen wird, da man seinen Liebling so geschändet. Als er durchgefallen war, brachte man Meyerbeer in Vorschlag (in derselben Sitzung) der auch knapp am Scheitern war. Er hatte v. 29 Stimmenden (2/3 sind zur Aufnahme nöthig) 8 schewatze sagt Sebastian, Du 3, und Run. – nur 2, Spo. aber 10. Tiek hat, als Du vorgeschlagen wurdest, eine sehr warme Rede für Dich gehalten, und Hensel sagt, die Stimmung wäre im Ganzen sehr günstig für Dich gewesen. Es bleibt immer ehrenvoll für Dich, besonders bei den hiesigen Grundsätzen, daß Alter vor Thorheit schützt, und man schon voriges Jahr außer sich war, daß Dirichlet zu 27 in d. Ak. d. Wißenschaften aufgenommen wurde. Spont. s diarrhé sollte Geheimniß bleiben (Hens. schlug übrigens vor ihn zum Ehrenmitglied zu machen wobei er keine Wirksamkeit hat, und das wäre auch weise gewesen und hätte die andern Wahlen gewiß gemacht) die ollen Philister waren aber einmal wild! indeß kamen wir Abends zur Herz wo es schon ganz bekannt war. Eberti läßt Dich herzlich gratuliren, und seine Schwester, die Dr. Detmold, ist eine Felix-Enthusiastin. Wahrhaft, meine kalten Berliner trafen einen innerlichen geheimen Dampfofen, deßen Rauch sie aber mit ihrer Schornsteinkappe sorgfältig zudecken, auf daß niemand ahnde, sie könnten brennen oder glühen. Sie hat übrigens lange in Düß. gelebt, und uns die anmuthigste Beschreibung der Musikfeste gemacht. Ich gönne Dirs. (Gott wie edel!) Du wirst Dich sehr freuen daß die Decker hinkömmt: sie reist d. 12 ab. Gestern früh hatte sie mit der Hänel OrpheusProbe bei Fanny; die Stimmen klangen göttlich, ich gebe den Gartensaal und Du den Engländer dazu, Donnerstag gehts los. Therese kam nicht zur Probe, und Fanny denkt, die Decker wird den Amor auch übernehmen, wobei das Ganze nur gewinnen kann. Sie sieht rosiger und schöner als je aus, und freut sich königlich auf Fest und Reise. Sie hat sich mit der liebenswürdigsten Bescheidenheit v. d. Hänel die ital. Aussprache corrigiren laßen. Aber himmlisch mußt Du Folgendes finden: Die H. erzählte daß Gläser sich v. Meyerb. die tempi des crociato habe sagen laßen und daß sie völlig verschieden v. denen wären, die man bisher in d. Königstadt genommen; sie war ganz bös darüber, daß ein Komponist auch ein Wort mitsprechen wollte, und die Decker fügte beistimmend hinzu; ja, Spohr ist auch unausstehlich, alle tempi will er anders als man sie sich einstudirt. Das war wirkl. eine Komödie! und so sind also auch die verständigsten und gebildetsten Sängerinnen! ich habs ihnen aber nicht geschenkt, so nett ich sie finde.
– Hensel hat nun Deinen Rath befolgt und sein Bild gewinnt unstreitig sehr dadurch. Vater war zwar dagegen daß Du drein geredet und ist nun sehr zufrieden.
Ist Neukomm wirkl. so krank wie man hier sagt? Vallentin hat auch genug v. d. Homöopathie, er wollte am ersten schönen Tage reisen, ist aber so krank daß man nicht daran denken kann.
Onkel und Alex. benehmen sich sehr freundlich gegen Paul, der in ihrem Cabinet arbeiten muß: 3 mal wöchentlich ißt er dort, um Zeit und Wege zu ersparen. Ed. Bendemann war gestern Abend bei ihm, er läßt Dich sehr grüßen und sagt mir, die Düß. dorfer schreiben voll Deines Lobes. – Das Wetter ist plötzlich seit d. 2. in große Hitze übergegangen; die Schwestern und ich sitzen und schwitzen the whole day unterm Taxus, Bäume blühen und grünen einem unter den Händen, man konnte sich Abends kaum vom Garten trennen: wir fürchten das nächste Gewitter das wie gewöhnl. hier das Wetter verdirbt. – Die Schwestern wißen nicht, daß wir schreiben und Vater ist eilig weil er d. Br. mitnehmen will. Dir. hat seine Bücher aus d. Prager und Kieler Auktionen am näml. Tage bekommen, und sitzt nun so vertieft, Beckchen sagt, wie Dominie Sampson. Alex. erzählte letzt er habe ein billet mit der adresse bekommen, an d. H. Präsidenten des comité zur Unterstützung armer Studenten (der gar nicht existirt) drauf sagte sie es wäre auch ein hübscher Titel, zu schreiben: an den doppelten Buchhalter. – Wir fanden das sehr drollicht. Bapser ist überglücklich bei dem schönen Wetter, füttert Tauben und junge Zicklein, wäscht sich mit Sand, brät in der Sonne und feierte seine goldne Zeit mit der Hänel und Decker. Dich hat er nicht vorgeßen und erzählt immer wo Du hingereist bist. Vater’n thuts sehr leid, daß Du nichts f. Devrient geschickt, ders im heutigen Br. hoffte, da er meynte, Du könntest die Komposition auf 1 feinen Bögelchen schicken. Das Monument ist beendet.
Leb wohl, HerzensFelix, erfreu Dich des Vollgenußes Deiner Jugend und Deines Talents und laß oft v. Dir hören. Lea Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1833-05-05-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1833-05-05-01" xml:id="title_848b9bf4-5c90-43a7-8b2c-d515a73da9f6">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London <lb></lb>Berlin, 5. Mai 1833</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_09a69372-1b34-4762-8478-4a98fb77602b">Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief, aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_0c5e286b-fdf0-4f14-9cbb-0466a5b3383e"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 28/89.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1833-05-05-01" type="letter" xml:id="title_af7d7bf6-baf5-4deb-8634-c1afa84781d9">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, 5. Mai 1833</title> <incipit>Heute, mein lieber Felix, empfangen wir Deinen ersten Brief, aus London und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet. Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 4 Poststempel [BERLIN 12-1 / 5 / 5], [HAMBURG / 7 (?) MAY 1833], [HAMBURG / 7 / 5], [FPO / MY 11 / 1833], Siegel. </p> <handDesc hands="2"> <p>Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1833-05-05" xml:id="date_f84cf2b7-d62a-45a7-baeb-9680eff18656">5. 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April 1833</name> </title>, aus <hi rend="latintype">London</hi> und freuen uns Deiner Ankunft, Deines Wohlseyns, und alles deßen, was Dir angenehmes begegnet.</p> <p>Auch hier hat sich etwas erfreuliches für Dich ereignet, und ich will der Erste seyn, Dir anzukündigen, daß die <placeName xml:id="placeName_90c28e61-f10f-4132-8796-0be930618bb5">Academie der Künste<name key="NST0100240" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Dich, in Ihrer Sitzung vom <date cert="high" when="1833-05-02" xml:id="date_c49613c0-d5fb-4ad5-83d8-b7647b5177db">letzten Donnerstag</date> zu ihrem ordentlichen Mitgliede zusammen mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7b05cf1c-24a1-45e6-bde4-cea3af964c82">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0a12dab1-951e-420e-919d-a1ee3192f3ec">Meyer Beer<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName></hi> ernannt hat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ebe409fe-c2dc-4bf8-9d1f-d285e1f304c3" xml:lang="de">daß die Academie der Künste, Dich … zu ihrem ordentlichen Mitgliede … ernannt hat – Die mit dem 2. Mai 1833 datierte Mitgliedsbescheinigung der Königlichen Preußischen Akademie der Künste für Felix Mendelssohn Bartholdy befindet sich in der Bodleian Library in Oxford (GB-Ob, M.D.M. a. 1/1).</note> Es ist dies in Folge eines Plans geschehen, welchen die Academie, wie es mir scheint, behufs der Einrichtung einer ordentlichen <placeName xml:id="placeName_3f13c7aa-aa48-4a2e-adf2-c99c4d4776f2">musikalischen Classe<name key="NST0100722" style="hidden" subtype="Sektion Musik" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste </name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b860dc3-6749-4189-a765-cea770d87c5d" xml:lang="de">der Einrichtung einer ordentlichen musikalischen Classe – Die 1833 eingerichtete Sektion für Musik war von dem 1832 verstorbenen Carl Friedrich Zelter initiiert worden. Weiterführend siehe Schröder, Cornelia, Carl Friedrich Zelter und die Akademie. Dokumente und Briefe zur Entstehung der Musik-Sektion in der Preußischen Akademie der Künste (Monographien und Biographien/Akademie der Künste, Bd. 3), Berlin 1959.</note> dem <persName xml:id="persName_1d2cff01-975e-40ba-a68c-b88595e0ed8f">Könige<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> vor längerer Zeit vorgelegt, und deßen Bestätigung kürzlich erhalten hatte. Doch sind dies nur Vermuthungen. Die weitern Klatschgeschichten Deiner Ernennung überlaße ich beßeren Federn und Augen. Deine Ernennung brachte mir der <persName xml:id="persName_0a224708-897d-41af-b29a-8b4b1ce1f5c9">Dr. Consul Wagener<name key="PSN0115589" style="hidden" type="person">Wagener, Joachim Heinrich Wilhelm (1782-1861)</name></persName> mit an die <placeName xml:id="placeName_c762c97e-af6d-4a3d-b4eb-9499b0f5c688">Börse<name key="NST0103271" style="hidden" subtype="" type="institution">Börse</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36cf1ab1-65f7-4d51-86e3-af597680361e" xml:lang="de">die Börse – Die Alte Börse befand sich an der nordöstlichen Ecke des Lustgartens. 1893 wurde das Gebäude abgerissen. Bereits 1863 hatte die Börse einen Neubau in der Burgstraße bezogen.</note> und läßt sich Dir, als seinem Collegen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9dcd6d7f-28ee-424f-b6af-e2988558c053" xml:lang="de">Dr. Consul Wagener … als seinem Collegen – Johann Heinrich Wilhelm Wagener war von 1831 bis 1861 Ehrenmitglied der Sektion für die Bildenden Künste der Königlichen Preußischen Akademie der Künste (vgl. </note> empfehlen. offiziell soll darüber erst gesprochen werden, wenn die Bestätigung der Wahlen, durch <placeName xml:id="placeName_9d9d5348-4fe4-4c08-a8a7-ba6979608259">das Ministerium<name key="NST0103270" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußisches Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eingetroffen seyn wird, bis dahin Du also auch nichts zu erwähnen oder zu danken us: w: hast.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c93dece4-db70-469a-9112-5206b3a56d64">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName></hi> ist sehr betroffen darüber, daß Du ihm nicht, wie Du es<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>versprochen, die Musik, zur Todtenfeyer <persName xml:id="persName_5f20ab61-c205-4294-b66f-89087f8063c4">seines Onkels<name key="PSN0110634" style="hidden" type="person">Devrient, Ludwig (eigtl. David Louis De Vrient) (1784-1832)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3719c059-cc5d-4f46-b578-fb541a759e47" xml:lang="de">Devrient … die Musik, zur Todtenfeyer seines Onkels – In Mendelssohns Notizbuch von 1833 findet sich folgender Vermerk: »In den letzten Tagen des April die Musik an Devrient.« (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 8r). Eine Musik für den am 30. Dezember 1832 verstorbenen Schauspieler Ludwig Devrient hat Mendelssohn nicht komponiert.</note> geschickt hast. Ich wußte ihm nichts darüber zu sagen, und muß Dir überlaßen Dich gegen ihn, in sofern es nöthig ist, und geht, zu rechtfertigen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c8ca47e7-323c-4cce-8c75-3853b298f875" xml:lang="de">Dich gegen ihn … zu rechtfertigen – Eine briefliche Äußerung Mendelssohns dazu gegenüber Eduard Devrient ist nicht überliefert.</note></p> <p>Ich denke<title xml:id="title_48c86f5b-5c9a-4184-8505-0d913ea45b30"> Deine 2Clavierige <hi rend="latintype">Fantasie</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_frnn04mw-famx-yeez-saqs-9snlmxzrgyab"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_de345873-7cd2-4c4a-abc2-ea2e00e506fb" xml:lang="de">Deine 2Clavierige Fantasie wird gut ausgefallen seyn – Die gemeinsam mit Ignaz Moscheles komponierte Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 9, war innerhalb weniger Tage nach Mendelssohns Ankunft in London (25. April 1833) entstanden. Am 29. April 1833 notierte er in seinem Notizbuch: »Vormitt. Var. fertig u. Ausschreiben« (GB-Ob, M.D.M. g. 4, fol. 12r). Am 1. Mai 1833 spielten Moscheles und Mendelssohn die Komposition erstmals im Opera Concert Room, »which excited the most lively interest – these two highly distinguished musicians having each contributed his share of variations, and, in friendly confl ict, put forth all their powers in the performance of them. Their cadences were of the most masterly kind, and excited the admiration of a crowded room, in which were most of the connoisseurs in town« (Harmonicon 11, 1833, S. 155). Moscheles berichtete in seinem Tagebuch: »Niemand merkte, dass das Ganze nur andeutungsweise skizzirt und dass Jeder von uns in seinen Solo’s improvisiren durfte, bis er an gewissen verabredeten Stellen seinem Mitspieler harmonisch wiederbegegnete. Die ganze so unsicher scheinende Unternehmung ward eine höchst gelungene, vielfältig gepriesene« (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 266 f.).</note> wird gut ausgefallen seyn, als eine Geburt des Augenblicks und des Erdenfensters. </p> <closer rend="left">ich hoffe nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f7530b66-14e4-4056-9d2e-289eed52cdf9">Dusseldorff<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> kommen zu können, und schreibe Dir bald deshalb.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_144fcd3a-8b8e-4edd-92bb-e4c04d333dcc" xml:lang="de">ich hoffe nach Dusseldorff kommen zu können … schreibe Dir bald deshalb – Die Reise nach Düsseldorf zum 15. Niederrheinische Musikfest 1833, das sein Sohn Felix am 26. und 27. Mai 1833 leitete, sagte Abraham Mendelssohn Bartholdys erst am 15. Mai 1833 zu (Brief gb-1833-05-15-01 Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 15. Mai 1833).</note> <seg type="closer">Leb wohl!</seg></closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_3fc3387d-852b-4876-893b-0c2edd29a543"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Warte nur, <seg type="salute">Du Schlingel!</seg> uns so zu ängstigen! denn ich erfuhr <date cert="high" when="1833-05-01" xml:id="date_c42d254c-06d7-41ef-b599-b30d62a6998d">am Bußtage</date> zu meiner Buße noch früh genug, daß wohl Briefe aus Lond., nur keiner v. Dir da wären. Mit klopfendem Herzen erwartete ich, den heutigen <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Letter</unclear>, und Gott sei Dank! daß er unsre Erwartung nicht getäuscht. Die Verweisung auf Klatschgeschichten soll wohl auf mich deuten, und da ich den <hi rend="latintype">blâme</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_1cd5ea1b-be58-4364-a87f-ef3b386be564" xml:lang="fr ">blâme – frz., Tadel, Rüge.</note> davon trage, will ich mir auch das <hi rend="latintype">plaisir</hi> machen, Dir zu erzählen, daß der große <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eac9a55a-cb0b-4915-9e83-b902f985ea8f">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName></hi> in der <placeName xml:id="placeName_5f2a1dd9-50f7-4c61-ad47-991382600e75">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> – durchgefallen ist.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23647706-a7ce-4462-b4e6-22ed8c6e6df2" xml:lang="de">daß der große Spontini in der Akademie – durchgefallen ist – Der preußische Generalmusikdirektor Gaspare Spontini war bei dem ersten Wahlversuch in die Akademie am 2. Mai 1833 durchgefallen. Er wurde am 14. September 1833 aufgenommen (Zur Chronik der Königlichen Akademie der Künste, vom September 1832 bis dahin 1834, in: Katalog Akademie-Ausstellung, S. VI, und die »Anzeige zur Errichtung der Musik-Sektion der Akademie sowohl als oberste Musikbehörde als Kompositionsschule« in D-Bda, PrAdK I.0374, Bl. 90).</note> Anfangs schien mirs sehr toll, Deinen holden Nebenbuhler <persName xml:id="persName_428bdacf-cf58-4b01-95ac-69585c6951c5">Rungenhägelchen<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> aufnehmen und den<hi rend="latintype"> brillanten Sp</hi>. fallen zu sehen; <persName xml:id="persName_ad78c48e-a6e0-4412-98d2-1161d60e48d5">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, der (unter uns) auf Fannys Antrieb, beiden schwarze Kugeln gegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3728f9cd-938c-4a38-9d7d-44381f8f7cb3" xml:lang="de">Hensel, der … beiden schwarze Kugeln gegeben – Wilhelm Hensel gehörte der Sektion für die Bildenden Künste in der Königlich Preußischen Akademie der Künste seit 1829 <ref target="file:/P:/XML/Briefe/GB/1833/(https://www.adk.de/de/akademie/mitglieder/suche.htm?we_objectID=54545)" xml:id="ref_f3a3198b-d000-49f1-87b8-884d5893c8c9">als Mitglied an</ref>. In geheimen Wahlen (Ballotage) wurden schwarze Kugeln bei Ablehnung und weiße Kugeln bei Zustimmung verwendet.</note> erklärt es aber richtig so, daß man seine Anmaßung und Herrschsucht gefürchtet; <persName xml:id="persName_727924bb-44fb-4efd-b914-75f84f5ea267">die 3 Gewählten<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name><name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name><name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> sollen nämlich Mitglieder vorschlagen und Gott weiß was noch? wirken können, und somit hätte er den ganzen musikal. Einfluß Berlins in Klauen gehabt. <persName xml:id="persName_8859d2be-4de0-438d-b6af-aac382097068">Er<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName>, Du und <persName xml:id="persName_a4aa54bb-1841-47bd-9491-59177979cf90">Rung<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName>. waren vorher v. <placeName xml:id="placeName_3e60e702-6e1f-4ca9-8785-1ef7d5c004df">Ministerium<name key="NST0103270" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußisches Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> auf die Wahl zu bringen, autorisirt, nun frägt sichs nur ob der <persName xml:id="persName_b6a29052-2f0a-4cea-810b-3ec3a9a79465">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> bestätigen wird, da man seinen Liebling so geschändet. Als er durchgefallen war, brachte man <persName xml:id="persName_0f3c7c5a-6c8b-4848-ad2a-7e347a6ce6b8">Meyerbeer<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName> in Vorschlag (in derselben Sitzung) der auch knapp am Scheitern war. Er hatte v. 29 Stimmenden (<formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">2</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">3</hi></formula> sind zur Aufnahme nöthig) 8 sch<hi n="1" rend="underline">e</hi>watze<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a2f243c5-f2fa-400a-abb9-839641461011" xml:lang="de">schewatze – schwarze; gemeint sind schwarze Wahlkugeln.</note> sagt <persName xml:id="persName_525dde0c-297a-456c-b602-2418dee77fe8">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, Du 3, und Run. – nur 2, <hi rend="latintype">Spo</hi>. aber 10. <persName xml:id="persName_351f7ad8-e167-452d-ae91-f1a0c964da9b">Tiek<name key="PSN0115332" style="hidden" type="person">Tieck, Christian Friedrich (1776-1851)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_19dab969-bde6-46dc-b052-3f6acac4aab3" xml:lang="de">Tiek – Christian Friedrich Tieck, seit 1819 <ref target="https://www.adk.de/de/akademie/mitglieder/suche.htm?we_objectID=54449" xml:id="ref_eab6be52-b542-4150-8dfb-474a11b7bc84">Mitglied der Sektion für die Bildenden Künste der Akademie</ref>.</note> hat, als Du vorgeschlagen wurdest, eine sehr warme Rede für Dich gehalten, und Hensel sagt, die Stimmung wäre im Ganzen sehr günstig für Dich gewesen. Es bleibt immer ehrenvoll für Dich, besonders bei den hiesigen Grundsätzen, daß Alter vor Thorheit schützt, und man schon voriges Jahr außer sich war, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a60803ec-b511-440d-88b5-b6d938bc9964">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> zu 27 in d. Ak. d. Wißenschaften aufgenommen wurde.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_33713330-27f0-49c4-8841-281c1ccf6127" xml:lang="de">daß Dirichlet zu 27 in d. Ak. d. Wißenschaften aufgenommen wurde – Peter Gustav Lejeune Dirichlet wurde am 13. Februar 1832 im Alter von 27 Jahren zum ordentlichen <ref target="http://www.bbaw.de/die-akademie/akademiegeschichte/mitglieder-historisch/alphabetische-sortierung?altmitglied_id=583&amp;letter=D" xml:id="ref_9504ded4-92ab-41ea-a13b-5705fcb4c725">Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen</ref>. Damit war er das bis dato jüngste gewählte Akademie-Mitglied.</note> <hi rend="latintype">Spont.s diarrhé</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_30c31b22-9956-4fb0-8872-66c780efdd11" xml:lang="fr ">diarrhé – frz., Durchfall. Gemeint ist Gaspare Spontinis Durchfallen bei der Akademiewahl am 2. Mai 1833.</note> sollte Geheimniß bleiben (Hens. schlug übrigens vor ihn zum Ehrenmitglied zu machen wobei er keine Wirksamkeit hat, und das wäre auch weise gewesen und hätte die andern Wahlen gewiß gemacht) die ollen Philister waren aber einmal wild! indeß kamen wir <date cert="high" when="1833-05-02" xml:id="date_89fad6ed-160b-4226-b0b6-8e87fc0ff914">Abends</date> zur <persName xml:id="persName_4352c53d-a3dd-4ba9-9a7c-655f4f17f5bc">Herz<name key="PSN0111940" style="hidden" type="person">Herz, Henriette Julie (1764-1847)</name></persName> wo es schon ganz bekannt war. <persName xml:id="persName_2f7085ba-453d-48bf-82fc-0fe8636c2e22">Eberti<name key="PSN0116598" style="hidden" type="person">Eberty, Hermann (bis 1812: Heymann Joseph Ephraim) (1784-1856)</name></persName> läßt Dich herzlich gratuliren, und seine Schwester, die <persName xml:id="persName_466e36ea-dbf5-45ba-9178-c9572779744c">Dr. Detmold<name key="PSN0116522" style="hidden" type="person">Dettmold (Detmold), E.</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa6d6286-6ff9-465a-8362-eee32b633ec8" xml:lang="de">seine Schwester, die Dr. Detmold – Die »Doctor Ww.« E. Dettmold, geb. Eberty, lebte 1833 in der Friedrichsstraße 59 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1833, [S. 136]). </note> ist eine Felix-Enthusiastin. Wahrhaft, meine kalten Berliner trafen einen innerlichen geheimen Dampfofen, deßen Rauch sie aber mit ihrer Schornsteinkappe sorgfältig zudecken, auf daß niemand ahnde, sie könnten brennen oder glühen. Sie hat<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>übrigens lange in Düß. gelebt, und uns die anmuthigste Beschreibung der <placeName xml:id="placeName_e5e3a24e-7765-49be-a6a0-23e2da461c99">Musikfeste<name key="NST0100337" style="hidden" subtype="" type="institution">Niederrheinische Musikfeste</name><settlement key="STM0100336" style="hidden" type="locality">Rheinland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a30e20be-71b4-47b8-9a75-a4efde7b6c74" xml:lang="de">der Musikfeste – Die Niederrheinischen Musikfeste fanden abwechselnd in Düsseldorf, Aachen und Köln statt. Das erste Fest hatte die Stadt Düsseldorf im Jahr 1818 ausgerichtet. Zu den Festen siehe Hauchecorne, Musikfeste, sowie Julius Alf, Geschichte und Bedeutung der Niederrheinischen Musikfeste in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von Gerd Högener und Fritz Kulins, Düsseldorf 1987.</note> gemacht. Ich gönne Dirs. (Gott wie edel!) Du wirst Dich sehr freuen daß die <persName xml:id="persName_bcda0c87-2919-4df8-b8e3-96ffadd1ddf4">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> hinkömmt:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8c536c82-a8f1-4ff5-99a3-051ea6187afa" xml:lang="de">daß die Decker hinkömmt – Pauline Decker war für das 15. Niederrheinische Musikfest 1833 als Sopran-Solistin engagiert worden (vgl. Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 16).</note> sie reist <date cert="high" when="1833-05-12" xml:id="date_3f471585-880b-4256-9d72-d6479522daef">d. 12</date> ab. <date cert="high" when="1833-05-04" xml:id="date_8e5c2034-b8f8-4ab4-bd94-8bf6ba6dd591">Gestern</date> früh hatte sie mit der <persName xml:id="persName_1dcf6b0b-88fc-4091-9c89-6dba12e91588">Hänel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName> <title xml:id="title_041beb6e-f38d-4a1c-8b53-ed6d868e968d">OrpheusProbe<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name></title> bei <persName xml:id="persName_1bed8625-6cae-4ff3-8c03-506dd1bacc26">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_25f4e2e1-0ef4-461a-ba98-f325ea61fffb" xml:lang="de">OrpheusProbe bei Fanny – Fanny Hensel probte die Oper Orphée et Euridice von Christoph Willibald Gluck für eine konzertante Aufführung im Haus der Mendelssohns am 9. Mai 1833.</note> die Stimmen klangen göttlich, ich gebe den Gartensaal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f438de66-01d8-41fc-8ad3-82ec1ee5f2d8" xml:lang="de">den Gartensaal – Großer Saal im Gartenhaus des Anwesens der Familie Mendelssohn in der Leipziger Straße 3. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein (Leipzig. Musik und Stadt. Studien und Dokumente, Bd. 2), Leipzig 2006, S. 48 f.</note> und Du den Engländer<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db220111-3f7a-45ad-95a7-480290d0ea8d" xml:lang="de">den Engländer – ein Flügel der Klavierfabrik Érard, den Mendelssohn am 22. Juni 1832 während seines London-Aufenthalts von der dort ansässigen Niederlassung geschenkt bekommen hatte (vgl. Christian Lambour, Fanny Hensel – Die Pianistin, in: Mendelssohn Studien 12, 2001, S. 236).</note> dazu, <date cert="high" when="1833-05-09" xml:id="date_1100e29c-6a4f-47b2-b2df-0add35d846ba">Donnerstag</date> gehts los. <persName xml:id="persName_3d376259-663b-404e-9b8f-95593e30dd93">Therese<name key="PSN0110639" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> kam nicht zur Probe, und Fanny denkt, die <persName xml:id="persName_83db7929-e580-4fe1-bce2-60c1719060e3">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> wird den Amor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0fadd9e8-ec22-47dc-a3c6-fadd89fb0bd3" xml:lang="de">den Amor – Rolle (Mezzosopran) in Christoph Willibald Glucks Oper Orphée et Euridice.</note> auch übernehmen, wobei das Ganze nur gewinnen kann. Sie sieht rosiger und schöner als je aus, und freut sich königlich auf <placeName xml:id="placeName_30a90b24-efcf-4f5b-a184-6a4a5f3999e6">Fest<name key="NST0100303" style="hidden" subtype="" type="institution">15. Niederrheinisches Musikfest (1833)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und Reise. Sie hat sich mit der liebenswürdigsten Bescheidenheit v. d. <persName xml:id="persName_67346622-d3f8-4581-b995-51a30a925796">Hänel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName> die ital. Aussprache <hi rend="latintype">corrigiren</hi> laßen. Aber himmlisch mußt Du Folgendes finden: Die H. erzählte daß <persName xml:id="persName_073dd8de-3add-4fc8-9131-572d76c57d3a">Gläser<name key="PSN0111396" style="hidden" type="person">Gläser, Franz Joseph (1798-1861)</name></persName> sich v. <persName xml:id="persName_b4cf40ba-6310-4b9f-b920-5a8dbd0c321b">Meyerb<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName>. die <hi rend="latintype">tempi</hi> des <hi rend="latintype"><title xml:id="title_9a3f18de-ad1d-4e1f-91fd-380ed8757e2c">crociato<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109975" style="hidden" type="music">Il crociato in Egitto</name></title></hi> habe sagen laßen und daß sie völlig verschieden v. denen wären, die man bisher in d. <placeName xml:id="placeName_f4bda9c7-365d-40c8-ae28-55b154950881">Königstadt<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca20a39e-13fe-4897-b398-b92e7f12b532" xml:lang="de">daß Gläser sich v. Meyerb. die tempi des crociato habe sagen laßen … in d. Königstadt – Franz Joseph Gläser dirigierte möglicherweise die Berliner Erst- und Folgeaufführungen von Giacomo Meyerbeers Oper Il crociato in Egitto in der deutschen Fassung (Der Kreuzfahrer in Egypten) ab dem 15. Oktober 1832 im Königsstädtischen Theater in Berlin. Vgl. dazu Armin Schuster, Die italienischen Opern Giacomo Meyerbeers, Band 1: »Il Crociato in Egitto«, Marburg 2003, S. 194 ff.</note> genommen; sie war ganz bös darüber, daß ein Komponist auch ein Wort mitsprechen wollte, und die Decker fügte beistimmend hinzu; ja, <persName xml:id="persName_9aa2dfab-d8be-4451-bd87-70b86d642129">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> ist auch unausstehlich, alle <hi rend="latintype">tempi</hi> will er anders als man sie sich einstudirt. Das war wirkl. eine Komödie! und so sind also auch die verständigsten und gebildetsten Sängerinnen! ich habs ihnen aber nicht geschenkt, so nett ich sie finde.</p> <p>– <persName xml:id="persName_c2e61d57-d055-45fe-a6e2-116ad7d9c41b">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> hat nun Deinen Rath befolgt und <title xml:id="title_2fa766f9-1d92-45c9-84ad-4c3f16918aa3">sein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109167" style="hidden" type="art">Christus vor Pilatus (Ölgemälde 1834)</name></title> gewinnt unstreitig sehr dadurch.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cbf67248-89b0-4146-bdeb-73884b8fa31d" xml:lang="de">Hensel hat nun Deinen Rath befolgt und sein Bild gewinnt … dadurch – Mendelssohn hatte zur Änderung einer Figur (möglicherweise der des Mohren) auf Wilhelm Hensels Bild Christus vor Pilatus geraten. Adolph Bernhard Marx berichtete, Felix Mendelssohn Bartholdy sei »das Bild stets unbehaglich gewesen« (Marx, Erinnerungen, Bd. 2, S. 121). Hensel beendete das Ölgemälde im Sommer 1834. Es wurde vom preußischen König gekauft und 1835 in der Garnisonkirche aufgestellt. 1908 brannte die Kirche aus, dabei wurde das Gemälde vernichtet. Erhalten haben sich neben zahlreichen Figurenstudien eine kleine Ölskizze des Bildes (600 x 430 mm) und eine große Skizze zum Gesamtbild, die das Entwurfsstadium kurz vor Übertragung auf die große Leinwand widerspiegelt. Zu den Vorarbeiten für das Bild siehe Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 194 ff.; eine Abbildung der Ölskizze findet sich ebenda, Tafel VII, nach S. 216.</note> <persName xml:id="persName_feec97ab-6137-45f4-81b4-8e31e01289e0">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> war zwar dagegen daß Du drein geredet und ist nun sehr zufrieden.</p> <p>Ist <persName xml:id="persName_891461bc-7d12-4d04-bdbf-9d96287b854a">Neukomm<name key="PSN0113580" style="hidden" type="person">Neukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858)</name></persName> wirkl. so krank wie man hier sagt? <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b7a99a3a-df41-4570-b7be-5d1534ca1647">Vallentin<name key="PSN0115446" style="hidden" type="person">Vallentin, Sébastien (1775-1851)</name></persName></hi> hat auch genug v. d. Homöopathie, er wollte am ersten schönen Tage reisen, ist aber so krank daß man nicht daran denken kann. </p> <p><persName xml:id="persName_1de30b1e-d4e2-443a-9b34-7e1facc49690">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> und <persName xml:id="persName_288fb678-2ad9-407e-a5a4-034690688e15">Alex<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>. benehmen sich sehr freundlich gegen <persName xml:id="persName_b180789d-59d2-490c-91d9-e925d2a6d628">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, der in ihrem Cabinet arbeiten muß:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0d5e0d1-9e05-4ca5-9347-f2d58171cfd0" xml:lang="de">Onkel und Alex. … Paul, der in ihrem Cabinet arbeiten muß – Paul Mendelssohn Bartholdy war am 29. April 1833 als Angestellter in das von seinem Onkel Joseph Mendelssohn und dessen Sohn Alexander Mendelssohn geführte Bankhaus Mendelssohn &amp; Co. eingetreten, was schon länger sein Wunsch gewesen war (siehe dazu Elbe, Paul Mendelssohn-Bartholdy, S. 45). Das Bankhaus hatte seinen Sitz in der Jägerstraße 50.</note> 3 mal wöchentlich ißt er dort, um Zeit und Wege zu ersparen. <persName xml:id="persName_b4a1ca5a-2406-4896-b82d-983bee5b7032">Ed. Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden" type="person">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> war <date cert="high" when="1833-05-03" xml:id="date_6cd9c90d-cecc-48e5-beba-e1eaee2b4b44">gestern</date> Abend bei ihm, er läßt Dich sehr grüßen und sagt mir, die Düß.dorfer schreiben voll Deines Lobes. – Das Wetter ist plötzlich seit <date cert="high" when="1833-05-02" xml:id="date_110615e0-ab3b-453d-b415-07910aea0e44">d. 2.</date> in große Hitze übergegangen;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_527304a6-427d-46ea-867e-d67c3b3d1438" xml:lang="de">Das Wetter ist plötzlich seit d. 2. in große Hitze übergegangen – Laut Spenerscher Zeitung Nr. 102 vom 3. Mai 1833 erreichte die Temperaturskala am 2. Mai gegen 13.30 Uhr den Wert von 143/4° Réaumur. Das entspricht rund 18,5° Celsius.</note> die <persName xml:id="persName_86443893-f3d8-4c1d-a4aa-b60cbe95d445">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich sitzen und schwitzen <hi rend="latintype">the whole day</hi> unterm Taxus,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d24cf889-b847-4ba9-b9b8-aa43356e84c0" xml:lang="de">Taxus – eine Eibe im parkähnlichen Garten der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3. Sie wird von Theodor Fontane im Kapitel »Der Eibenbaum im Parkgarten des Herrenhauses« im dritten Teil der Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschrieben (Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil 3: Ost-Havelland: Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg, Berlin 1873).</note> Bäume blühen und grünen einem unter den Händen, man konnte sich Abends kaum vom Garten trennen: wir fürchten das nächste Gewitter das wie gewöhnl. hier das Wetter verdirbt. – Die Schwestern wißen nicht, daß wir schreiben und Vater ist eilig weil er d. Br. mitnehmen will. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c6b07caf-4a73-4f88-a6e8-25a498c30040">Dir<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi>. hat seine Bücher aus d. Prager und Kieler Auktionen am näml. Tage bekommen, und sitzt nun so vertieft, <persName xml:id="persName_0f64ebff-7302-4475-9d47-8bc84a09b677">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sagt, wie <hi rend="latintype"><title xml:id="title_bbe5a04d-9d71-4d64-8a65-bd78623898bd">Dominie Sampson<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0110828" style="hidden" type="literature">Guy Mannering or The Astrologer</name></title></hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_62c6b667-80ee-4888-980a-669ed77a0a4e" xml:lang="de">Dominie Sampson – Figur eines wortkargen Schulmeisters aus Walter Scotts Roman Guy Mannering or The Astrologer, Edinburgh und London 1815.</note> <persName xml:id="persName_46781d58-bf8f-4785-8cb7-9013f4e78c65">Alex<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>. erzählte letzt er habe ein <hi rend="latintype">billet</hi> mit der <hi rend="latintype">adresse</hi> bekommen, an d. H. Präsidenten des comité zur Unterstützung armer Studenten (der gar nicht existirt) drauf sagte sie es wäre auch ein hübscher Titel, zu schreiben: an den doppelten Buchhalter. – Wir fanden das sehr drollicht. <persName xml:id="persName_11ac9642-2800-4496-a0d7-cfe19de65d8a">Bapser<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> ist überglücklich bei dem schönen Wetter, füttert Tauben und junge Zicklein, wäscht sich mit Sand, brät in der Sonne und feierte seine goldne Zeit mit der <persName xml:id="persName_49a007b7-203d-48ea-b2ab-208cc454f37d">Hänel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2e733eb2-c003-49e1-865a-2d1dc45c49ac">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>. Dich hat er nicht vorgeßen und erzählt immer wo Du hingereist bist. <persName xml:id="persName_dfa4c91d-1151-42dd-9c51-ddf15df7e166">Vater’n<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> thuts sehr leid, daß Du nichts f. <persName xml:id="persName_c9711a73-1270-45d7-a175-323ebfdbf946">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> geschickt, ders im heutigen Br. hoffte, da er meynte, Du könntest die Komposition auf 1 feinen Bögelchen schicken. Das Monument ist beendet.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2be1ee2f-c02d-4c38-b945-3021ceac983a" xml:lang="de">Das Monument ist beendet – Die Sing-Akademie ehrte ihren am 15. Mai 1832 gestorbenen Direktor Carl Friedrich Zelter mit einem Denkmal auf dem Friedhof der Sophienkirche (Sophienstraße) in Berlin. Die Inschrift auf dem Grabmal lautet: »IHREM / DIRECTOR / CARL FRIEDICH / ZELTER / DIE / SING.AKADEMIE / 1833«. Die Vorderseite trägt den Spruch (Ps 40,2): »Ich harrete des Herrn und er neigete sein Ohr zu mir.« Über die Einweihung des Monuments am 3. Oktober 1833 berichteten u. a. die Allgemeine Musikalische Zeitung 35, Nr. 44 (30. Oktober 1833), Sp. 738 f.</note></p> <closer rend="left">Leb wohl, HerzensFelix, erfreu Dich des Vollgenußes Deiner Jugend und Deines Talents und laß oft v. Dir hören.</closer> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>