]> Brief: gb-1832-07-10-01

gb-1832-07-10-01

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Helmina von Chézy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Possenhofen, 10. Juli 1832 Und wenn ich noch inniger um ein Zeichen des Gedenkens und Lebens gebeten hätte, die liebe, freudige Jugend vergißt des trauernden Welkens – aber, mein holder junger Freund!die Jugend, die Sie mir vielleicht kaum ahnen, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Chézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856)Chézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/68. Autograph Helmina von Chézy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Possenhofen, 10. Juli 1832 Und wenn ich noch inniger um ein Zeichen des Gedenkens und Lebens gebeten hätte, die liebe, freudige Jugend vergißt des trauernden Welkens – aber, mein holder junger Freund!die Jugend, die Sie mir vielleicht kaum ahnen,

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 3-4 untere Hälfte abgeschnitten; S. 4 originale Adresse größtenteils ausgeschnitten, oben links Abschrift des Briefschlusses von Felix Mendelssohn Bartholdy und Vermerk »(Das Original an Mme. Emma Preusser gegeben)«, 1 Poststempel [BAVIÈRE / PAR / STARNBERG]. – Das Datum erschließt sich aus Felix Mendelssohn Bartholdys Antwortbrief vom 18. Dezember 1832 (Brief Nr. fmb-1832-12-18-01).

Helmina von Chézy

Green Books

Waidelich, Wer zog gleich aus der Manteltasche ein Opernsujet?, S. 170 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Juli 1832 Chézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856)counter-resetChézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856) PossenhofenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BerlinDeutschland deutsch
sohn-Bartoldy Paris
Chézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856) Chézy, gesch. Freifrau von Hastfer, Wilhelmine (Helmina) Christiane von (1783-1856)

Und wenn ich noch inniger um ein Zeichen des Gedenkens und Lebens gebeten hätte, die liebe, freudige Jugend vergißt des trauernden Welkens – aber, mein holder junger Freund! die Jugend, die Sie mir vielleicht kaum ahnen, der Herzenstreue blüht mir nicht ab. Ich sehe Sie im Geiste vor mir, wie ich Sie in Dresden zuerst in mein Herz aufgefaßt, mit den wehenden Locken und dem sprühenden Adlerblick, ein Kind noch, schon prangend in Jugendreife des Genius. Dies schöne, liebe Bild, das ich, wie mit Mutterzärtlichkeit umfaßt, steigt oft vor mir auf, und thut mir wohl – am Wohlsten, weil der Jüngling die Verheißung des Kindes schön erfüllt.

Ich habe die, Ihnen noch durchaus unbekannte Oper, die ich für Sie 1825 schrieb, nun wiederum umgearbeitet, und einige Wenige, voll Seele und Urtheilskraft, ächte Sangeskundige, sind |2| überaus zufrieden, wohin soll ich sie Ihnen schicken?

Ich schreibe Ihnen hier auf dem Lande, und habe, dem Himmel sey Dank, seit drei Wochen keine Zeitung gelesen, und keine Neuigkeit gehört. Erst losringen mußt ich mich mit heißem Kampf von eignen Schmerzen, und vom Jammer der bodenlosen Zeit, und tauche in die grünen Wunderfluthen dieser entzückenden Gegend, eh ich wieder dichten konnte. Jetzt geben Sie mir bald Nachricht. Ich lebe still fleißig, und werde gesund.

Zum Schluß ein kleines, unbedeutendes Liedchen, das ich so beim jetzigen Ueberarbeiten meiner drey weißen Rosen geschrieben: Wenn Veilchen welken still im Mai, Singt Nachtigall: Es ist vorbei, Vorbei, vorbei! Wenn Rose unter Klang und Duft All ihre Pracht streut in die Luft, In weite Gruft – wenn Nachtigal ihr Weh verschweigt, die goldne Aehre bang sich neigt, das Bächlein schleicht – dann singt ein ewig Einerlei: Still, armes Herz, es ist vorbei, Vorbei, Vorbei! Du wundes Herz in oeder Brust, Kannst du verschmerzen süße Lust? Du mußt, du mußt!

|3| Ich gebe nun meine Pilgerlieder, und meine Sagen und Legenden, in einem Band heraus, die drey weißen Rosen werden umgeschmolzen, sie bedurften es sehr, und Eginhart und Emma sind es schon. Das Buch ist der Kaiserin zugeeignet, und heißt: Blüthen des Herzens auf Pilgerwegen Sie sollen es haben, wie es erscheint.

Ich schreibe nicht mehr, weil ich nicht weiß, ob diese Zeilen zu Ihnen gelangen? Ich vertraue sie jedoch gläubig dem Dichterglück. (verte) |4| Ihre alte FreundinnMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847) Helmina v. Ch.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)

Adresse: Possenhofen bei StarnbergMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847) Ldgericht StarnbergMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)

            Und wenn ich noch inniger um ein Zeichen des Gedenkens und Lebens gebeten hätte, die liebe, freudige Jugend vergißt des trauernden Welkens – aber, mein holder junger Freund! die Jugend, die Sie mir vielleicht kaum ahnen, der Herzenstreue blüht mir nicht ab. Ich sehe Sie im Geiste vor mir, wie ich Sie in Dresden zuerst in mein Herz aufgefaßt, mit den wehenden Locken und dem sprühenden Adlerblick, ein Kind noch, schon prangend in Jugendreife des Genius. Dies schöne, liebe Bild, das ich, wie mit Mutterzärtlichkeit umfaßt, steigt oft vor mir auf, und thut mir wohl – am Wohlsten, weil der Jüngling die Verheißung des Kindes schön erfüllt.
Ich habe die, Ihnen noch durchaus unbekannte Oper, die ich für Sie 1825 schrieb, nun wiederum umgearbeitet, und einige Wenige, voll Seele und Urtheilskraft, ächte Sangeskundige, sind überaus zufrieden, wohin soll ich sie Ihnen schicken?
Ich schreibe Ihnen hier auf dem Lande, und habe, dem Himmel sey Dank, seit drei Wochen keine Zeitung gelesen, und keine Neuigkeit gehört. Erst losringen mußt ich mich mit heißem Kampf von eignen Schmerzen, und vom Jammer der bodenlosen Zeit, und tauche in die grünen Wunderfluthen dieser entzückenden Gegend, eh ich wieder dichten konnte. Jetzt geben Sie mir bald Nachricht. Ich lebe still fleißig, und werde gesund.
Zum Schluß ein kleines, unbedeutendes Liedchen, das ich so beim jetzigen Ueberarbeiten meiner drey weißen Rosen geschrieben: Wenn Veilchen welken still im Mai, Singt Nachtigall: Es ist vorbei, Vorbei, vorbei! Wenn Rose unter Klang und Duft All ihre Pracht streut in die Luft, In weite Gruft – wenn Nachtigal ihr Weh verschweigt, die goldne Aehre bang sich neigt, das Bächlein schleicht – dann singt ein ewig Einerlei: Still, armes Herz, es ist vorbei, Vorbei, Vorbei! Du wundes Herz in oeder Brust, Kannst du verschmerzen süße Lust? Du mußt, du mußt!
 Ich gebe nun meine Pilgerlieder, und meine Sagen und Legenden, in einem Band heraus, die drey weißen Rosen werden umgeschmolzen, sie bedurften es sehr, und Eginhart und Emma sind es schon. Das Buch ist der Kaiserin zugeeignet, und heißt: Blüthen des Herzens auf Pilgerwegen Sie sollen es haben, wie es erscheint.
Ich schreibe nicht mehr, weil ich nicht weiß, ob diese Zeilen zu Ihnen gelangen? Ich vertraue sie jedoch gläubig dem Dichterglück. (verte) Ihre alte Freundinn Helmina v. Ch.
Adresse: Possenhofen bei Starnberg Ldgericht Starnberg          
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