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gb-1831-10-29-01

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Johann Nepomuk von Poißl an Felix Mendelssohn Bartholdy in München <lb></lb>München, 29. Oktober 1831 Nachdem mir Euere Wohlgebohrn im Gespaaaäche Ihre Neigung, eine neue Oper zu schreiben, bekannt gegeben, und dabey die Idee nicht von sich zu weisen schienen, ein solches Werk zuerst auf der hiesig Königlichen Bühne zur Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Nepomuk von Poißl in München; München, 4. November 1831 Poißl, Johann Nepomuk Freiherr von (1783-1865)Unbekannt Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/73. autorisiertes Diktat Johann Nepomuk von Poißl an Felix Mendelssohn Bartholdy in München; München, 29. Oktober 1831 Nachdem mir Euere Wohlgebohrn im Gespaaaäche Ihre Neigung, eine neue Oper zu schreiben, bekannt gegeben, und dabey die Idee nicht von sich zu weisen schienen, ein solches Werk zuerst auf der hiesig Königlichen Bühne zur

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3-4 leer.

Schreiber unbekannt, mit eigenhändiger Unterschrift von Johann Nepomuk von Poißl.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. Oktober 1831 Poißl, Johann Nepomuk Freiherr von (1783-1865)counter-resetUnbekannt MünchenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) MünchenDeutschland deutsch
Poißl, Johann Nepomuk Freiherr von (1783–1865) Unbekannt Wohlgebohrner Hochgeehrtester Herr!

Nachdem mir Euere Wohlgebohrn im Gesp r a äche Ihre Neigung, eine neue Oper zu schreiben, bekannt gegeben,im Gespräche Ihre Neigung, eine neue Oper zu schreiben, bekannt gegeben – Bei dem Besuch in München im Juni 1830 hatte der Intendant Johann Nepomuk von Poißl Mendelssohn angeboten, dessen nächste dramatische Arbeit am dortigen Königliches Hof- und Nationaltheater aufzuführen. Siehe Brief fmb-1830-06-27-01 (Brief Nr. 317) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, München, 26. und 27. Juni 1830, Z. 78 ff. (»Endlich hat mich Poissl«), und Brief fmb-1831-10-07-01 (Brief Nr. 465) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 6. und 7. Oktober 1831, Z. 108 (»Meine Opernsache«). und dabey die Idee nicht von sich zu weisen schienen, ein solches Werk zuerst auf der hiesig Königlichen BühneKönigliches Hof- und NationaltheaterMünchenDeutschland zur Aufführung zu bringen, so glaube ich im Interesse der Kunst und nicht gegen Ihre eigenen Ansichten zu handeln, wenn ich mir die Freyheit nehme, Ihnen hiemit folgende Vorschläge zu machen:

1. Euere Wohlgebohrn schreiben die neue Oper, welche Sie zu komponiren vorhaben, gleich mit Rücksicht auf das hiesige Personal, und die dahier vorhandenen Darstellungsmittel.

2 Sie belieben den Unterzeichneten gleich nach der Vollendung des Werkes in Kenntnis zu setzen, und ihm Buch und Partitur zu dem Zwecke zuzusenden, daß alle nöthigen Vorbereitungen ungesäumt getroffen, und die Zeit der Aufführung des Werkes wenigstens so annähernd als möglich vorher bestimmt werden könne. So wie dann diese Zeitbestimmung erfolgt ist, belieben Euere Wohlgebohrn zu erklären, ob sie Ihnen genehm, und es Ihnen möglich ist, selbst hieher zu kommen, und bey den Vorbereitungen, dem Einstudiren und den ersten Darstellungen gegenwärtig zu seyn.

3 Wenn Euere Wohlgebohrn schon ein Buch, das Sie zu komponiren beabsichtigen, besitzen, so bitte ich mir selbes zur Einsicht mitzutheilen; wenn dieß nicht der Fall ist, so gefälligen Sie mit irgend einem deutschen Dichter von Reputation, auf den Sie Ihr Vertrauen setzen, in Unterhandlung zu treten, und den Unterzeichneten sowohl von der Wahl des Stoffes, als von dem Honorar, das dieser Dichter für die Bearbeitung verlangen wird, rechtzeitig in Kenntnis zu setzen, damit die Intendanz ihre Ansichten hierüber mittheilen, und die Bezahlung des Honorars übernehmen kann, welche sie auf alle Fälle aus dem Grunde als der hiesigen Theaterkasse zur Last fallend anerkennen muß, weil der Dichter genöthigt seyn wird, auf die hier vorhandenen |2| artistischen und technischen Mittel besondere Rücksicht zu nehmen.

4 Übrigens bleibt das Werk Eigenthum Euerer Wohlgebohrn, und Sie allein sind berechtigt, es an andere Bühnen zu verkaufen; die Intendanz aber, welche sich verpflichtet, Ihnen dafür das Honorar zu bezahlen, welches andere ausgezeichnete Komponisten für ihre Werke erhalten haben, erwirbt dadurch kein anderes Recht, als jenes der Benützung des Werkes für die Darstellungen der hiesigen Bühne.

In Erwartung einer geneigten schriftlichen Rückäusserunggeneigten schriftlichen Rückäusserung – Mendelssohn nahm den Opernauftrag am 4. November 1831 an, hat diesen aber letztendlich nicht realisiert. Siehe Brief fmb-1831-11-04-01 (Brief Nr. 469) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Nepomuk von Poißl in München, München, 4. November 1831. auf diese meine Vorschläge geharre ich mit ausgezeichneter Hochachtung Euerer Wohlgebohrn ergebenster Freyherr von Poißl Intendant HMI: München den 29t Oktober 1831
            Wohlgebohrner
Hochgeehrtester Herr!
Nachdem mir Euere Wohlgebohrn im Gesp aäche Ihre Neigung, eine neue Oper zu schreiben, bekannt gegeben, und dabey die Idee nicht von sich zu weisen schienen, ein solches Werk zuerst auf der hiesig Königlichen Bühne zur Aufführung zu bringen, so glaube ich im Interesse der Kunst und nicht gegen Ihre eigenen Ansichten zu handeln, wenn ich mir die Freyheit nehme, Ihnen hiemit folgende Vorschläge zu machen:
1. Euere Wohlgebohrn schreiben die neue Oper, welche Sie zu komponiren vorhaben, gleich mit Rücksicht auf das hiesige Personal, und die dahier vorhandenen Darstellungsmittel.
2 Sie belieben den Unterzeichneten gleich nach der Vollendung des Werkes in Kenntnis zu setzen, und ihm Buch und Partitur zu dem Zwecke zuzusenden, daß alle nöthigen Vorbereitungen ungesäumt getroffen, und die Zeit der Aufführung des Werkes wenigstens so annähernd als möglich vorher bestimmt werden könne. So wie dann diese Zeitbestimmung erfolgt ist, belieben Euere Wohlgebohrn zu erklären, ob sie Ihnen genehm, und es Ihnen möglich ist, selbst hieher zu kommen, und bey den Vorbereitungen, dem Einstudiren und den ersten Darstellungen gegenwärtig zu seyn.
3 Wenn Euere Wohlgebohrn schon ein Buch, das Sie zu komponiren beabsichtigen, besitzen, so bitte ich mir selbes zur Einsicht mitzutheilen; wenn dieß nicht der Fall ist, so gefälligen Sie mit irgend einem deutschen Dichter von Reputation, auf den Sie Ihr Vertrauen setzen, in Unterhandlung zu treten, und den Unterzeichneten sowohl von der Wahl des Stoffes, als von dem Honorar, das dieser Dichter für die Bearbeitung verlangen wird, rechtzeitig in Kenntnis zu setzen, damit die Intendanz ihre Ansichten hierüber mittheilen, und die Bezahlung des Honorars übernehmen kann, welche sie auf alle Fälle aus dem Grunde als der hiesigen Theaterkasse zur Last fallend anerkennen muß, weil der Dichter genöthigt seyn wird, auf die hier vorhandenen artistischen und technischen Mittel besondere Rücksicht zu nehmen.
4 Übrigens bleibt das Werk Eigenthum Euerer Wohlgebohrn, und Sie allein sind berechtigt, es an andere Bühnen zu verkaufen; die Intendanz aber, welche sich verpflichtet, Ihnen dafür das Honorar zu bezahlen, welches andere ausgezeichnete Komponisten für ihre Werke erhalten haben, erwirbt dadurch kein anderes Recht, als jenes der Benützung des Werkes für die Darstellungen der hiesigen Bühne.
In Erwartung einer geneigten schriftlichen Rückäusserung auf diese meine Vorschläge geharre ich mit ausgezeichneter Hochachtung Euerer Wohlgebohrn ergebenster
Freyherr von Poißl
Intendant
HMI:
München den 29t Oktober 1831          
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