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gb-1830-07-17-03

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf <lb></lb> Berlin, 17. Juli 1830 No. 18. Ich habe einen Brief von Vater aus Fft. a. M. erhalten; er war am 8. dort angekommen und hatte sich des schlechten Wetters wegen bis zum 9. aufhalten wollen. Deine Briefe, (gäb es dergleichen!) Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; München, 23. Juli 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/58. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf; Berlin, 17. Juli 1830 No. 18. Ich habe einen Brief von Vater aus Fft. a. M. erhalten; er war am 8. dort angekommen und hatte sich des schlechten Wetters wegen bis zum 9. aufhalten wollen. Deine Briefe, (gäb es dergleichen!)

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 2-3 / 18 / 7], [AUSLAGE], Siegel. – Der Brief wurde zusammen mit Brief gb-1830-07-17-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München; Berlin, 16. und 17. Juli 1830, und Brief gb-1830-07-17-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 16. oder 17. Juli 1830, versandt.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. Juli 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) MünchenDeutschland deutsch
Herrn Herrn Baron von Kersdorf, Hochgeb. in München Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy gefälligst abzugeben.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin den 17 Juli 1830

No. 18.

Ich habe einen Brief von VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) aus Fft. a. M.Frankfurt a. M.Deutschland erhalten; er war am 8. dort angekommen und hatte sich des schlechten Wetters wegen bis zum 9. aufhalten wollen. Deine Briefe, (gäb es dergleichen!) sollen wir ihm nachschicken. – Es ist gewiß ein bewundernswerthes Ereigniß der Zeit, daß die Einnahme v. Algierdie Einnahme v. Algier – Die Franzosen haben am 5. Juli 1830 Algier eingenommen. nicht allein kein Steigen, sondern ein Sinken der fonds hervorgebracht: es beweist, daß die Minister über alles verhaßt sind, und daß die öffentl. Meinung fester als je steht. Die Posten fliegen jetzt so, daß wir am 13. Nachts hier die Begebenheit v. 5. wußten, v. Algier nämlich. – Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) hat mich gebeten, einem Mr. ProwerPrower, Mr. der sich in Weimar aufhalten will, Eintritt ins GoethescheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) Haus zu verschaffen. Obgleich ich ihn nie gesehen, schrieb ich ihm heut einen englischen Brief, und einen deutschen für Fr. v. G.Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872) Ist das nicht toll? – MärkerMärcker, Friedrich Adolf (1804-1889) hat, entre nous,entre nous – frz., unter uns. ein Gedicht zum Sterbetage<name key="PSN0113062" style="hidden" type="author">Märcker, Friedrich Adolf (1804–1889)</name><name key="CRT0111587" style="hidden" type="literature">Gedicht zum 20. Todestag der Königin Luise von Preußen</name> der Königin LuisePreußen, Luise Auguste Wilhelmine Amalie von (1776-1810)Sterbetag der Königin Luise – Am 19. Juli jährte sich der Todestag der preußischen Königin Luise zum 20. Mal. vom Stapel gelaßen, und wünscht es durch mich zu HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) und durch diesen zur MajestätPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) befördert; ich habe ihm den schlechten Erfolg der RauchschenRauch, Christian Daniel (1777-1857) Statue<name key="PSN0114081" style="hidden" type="author">Rauch, Christian Daniel (1777–1857)</name><name key="CRT0111577" style="hidden" type="art">Königin Luise von Preußen (Denkmal)</name>der Rauchschen Statue – Der Bildhauer Christian Daniel Rauch hatte anlässlich des Todes der Königin Luise von Preußen im Jahre 1810 ein Grabmonument geschaffen. Es befindet sich seit seiner Aufstellung 1815 im Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg (Jutta von Simson, Christian Daniel Rauch. Oeuvre-Katalog, Berlin 1996, S. 64-69). erzählt und ihn abzureden gesucht, er war aber so darauf verseßen daß er nichts hören wollte, und so habe ich denn H. geschrieben, aber mäßig empfehlend, oder vielmehr gar nicht empfehlend, sondern nur vorstellend. Ich hoffe, es wird nichts daraus, denn der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) scheint jetzt nicht an diese tempi passatitempi passati – ital., vergangene Zeiten. erinnert sein zu wollen. RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) läßt Dir sagen, die Johnstone LadiesJohnston, Caroline Hester (1806-1886)Johnston, Frederica Paulina Maria (1804-1872)Johnston, Janet Mary (1808-1846) erkundigten sich jedesmal angelegentlich nach Dir.

Ich war in diesen Tagen sehr unwohl, so daß BingBing, Abraham Herz (1769-1835) trotz meiner schwachen Brust mir ein vomitifvomitif – frz., Brechmittel. verordnete, was auch sehr nöthig war denn die vielen Scenen, Aergerniße, zuletzt noch Angst der letzten Monate hatten eine ungeheure Menge Galle angehäuft, die ohne das Zuvorkommen wohl ein Gallenfieber hätte erregen können. Fannys ReiseprojektFannys Reiseprojekt – Wilhelm und Fanny Hensel hatten den Plan, nach Italien zu reisen. Hensel trat am 19. Juni 1830 mit der schriftlichen Bitte an Friedrich Wilhelm III. von Preußen heran, in Italien mit Hilfe einer neuen Technik ein Raffael-Fresco in Öl kopieren zu dürfen. Der Antrag wurde am 2. Juli 1830 vom Monarchen ablehnend beschieden. Zugleich bestanden Vorbehalte von Abraham Mendelssohn Bartholdy gegen die Reise; siehe Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 176 ff. Die Hensels konnten ihre Reise erst 1839 realisieren. ist auch nicht geeignet, de me donner du meilleur sang.de me donner du meilleur sang – frz., mir besseres Blut zu geben. Habeant sibiHabeant sibi!! – lat., meinetwegen, er mag es haben!!!! – Es ist aber Vaters ernster Wunsch, daß Du nicht in Deutschland auf HenselsHensel, Wilhelm (1794-1861) warten möchtest und Dir Deine Reisepläne stören, od. eine unverhältnißmäßige Zeit auf München und Wien zubringen, da Dir für Ital., Frankr. und England sonst nicht hinreichende Muße bliebe. Du kennst übrigens Hensels unglaubliche Saumseligkeit; er thut nie den 16. Theil deßen, was er sich vornimmt; man wird ihn nicht ändern, aber Du mußt Dich deßhalb nicht verleiten laßen, Deine Zeit zu trainiren. Lebewohl und grüße MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866).grüße Marx – Adolph Bernhard Marx besuchte Mendelssohn vom 19. Juli bis zum 7. August 1830 in München. Vgl. Mendelssohns Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 2, fol. 9r, und Brief fmb-1830-08-08-02 (Brief Nr. 327) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Salzburg, 8. August 1830.

            Berlin den 17 Juli 1830 No. 18.
Ich habe einen Brief von Vater aus Fft. a. M. erhalten; er war am 8. dort angekommen und hatte sich des schlechten Wetters wegen bis zum 9. aufhalten wollen. Deine Briefe, (gäb es dergleichen!) sollen wir ihm nachschicken. – Es ist gewiß ein bewundernswerthes Ereigniß der Zeit, daß die Einnahme v. Algier nicht allein kein Steigen, sondern ein Sinken der fonds hervorgebracht: es beweist, daß die Minister über alles verhaßt sind, und daß die öffentl. Meinung fester als je steht. Die Posten fliegen jetzt so, daß wir am 13. Nachts hier die Begebenheit v. 5. wußten, v. Algier nämlich. – Kling. hat mich gebeten, einem Mr. Prower der sich in Weimar aufhalten will, Eintritt ins Goethesche Haus zu verschaffen. Obgleich ich ihn nie gesehen, schrieb ich ihm heut einen englischen Brief, und einen deutschen für Fr. v. G. Ist das nicht toll? – Märker hat, entre nous, ein Gedicht zum Sterbetage der Königin Luise vom Stapel gelaßen, und wünscht es durch mich zu Humboldt und durch diesen zur Majestät befördert; ich habe ihm den schlechten Erfolg der Rauchschen Statue erzählt und ihn abzureden gesucht, er war aber so darauf verseßen daß er nichts hören wollte, und so habe ich denn H. geschrieben, aber mäßig empfehlend, oder vielmehr gar nicht empfehlend, sondern nur vorstellend. Ich hoffe, es wird nichts daraus, denn der König scheint jetzt nicht an diese tempi passati erinnert sein zu wollen. Rosen läßt Dir sagen, die Johnstone Ladies erkundigten sich jedesmal angelegentlich nach Dir.
Ich war in diesen Tagen sehr unwohl, so daß Bing trotz meiner schwachen Brust mir ein vomitif verordnete, was auch sehr nöthig war denn die vielen Scenen, Aergerniße, zuletzt noch Angst der letzten Monate hatten eine ungeheure Menge Galle angehäuft, die ohne das Zuvorkommen wohl ein Gallenfieber hätte erregen können. Fannys Reiseprojekt ist auch nicht geeignet, de me donner du meilleur sang. Habeant sibi!! – Es ist aber Vaters ernster Wunsch, daß Du nicht in Deutschland auf Hensels warten möchtest und Dir Deine Reisepläne stören, od. eine unverhältnißmäßige Zeit auf München und Wien zubringen, da Dir für Ital., Frankr. und England sonst nicht hinreichende Muße bliebe. Du kennst übrigens Hensels unglaubliche Saumseligkeit; er thut nie den 16. Theil deßen, was er sich vornimmt; man wird ihn nicht ändern, aber Du mußt Dich deßhalb nicht verleiten laßen, Deine Zeit zu trainiren. Lebewohl und grüße Marx.          
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G.<name key="PSN0111425" style="hidden" type="person">Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872)</name></persName> Ist das nicht toll? – <persName xml:id="persName_2f530886-408f-408d-8d5b-e11c87e282a2">Märker<name key="PSN0113062" style="hidden" type="person">Märcker, Friedrich Adolf (1804-1889)</name></persName> hat, <hi rend="latintype">entre nous</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_cebda4f3-66aa-42e7-b65e-5b4d3255cbe3" xml:lang="fr ">entre nous – frz., unter uns.</note> <title xml:id="title_135e35d7-0c45-4d7e-af95-ad6e493bdd5c">ein Gedicht zum Sterbetage<name key="PSN0113062" style="hidden" type="author">Märcker, Friedrich Adolf (1804–1889)</name><name key="CRT0111587" style="hidden" type="literature">Gedicht zum 20. Todestag der Königin Luise von Preußen</name></title> der <persName xml:id="persName_98973e10-70f8-45b9-9d27-713dacd5d3b7">Königin Luise<name key="PSN0113996" style="hidden" type="person">Preußen, Luise Auguste Wilhelmine Amalie von (1776-1810)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0cda4af2-87b0-4416-8aab-4388ca66071a" xml:lang="de">Sterbetag der Königin Luise – Am 19. Juli jährte sich der Todestag der preußischen Königin Luise zum 20. Mal.</note> vom Stapel gelaßen, und wünscht es durch mich zu <persName xml:id="persName_17d14a30-82e6-44b5-9da9-05c65f4f5a45">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> und durch diesen zur <persName xml:id="persName_221269ca-2652-4492-b90a-6b4c531410be">Majestät<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> befördert; ich habe ihm den schlechten Erfolg der <persName xml:id="persName_0417821a-61b8-4092-9a8e-f3739e3b4c7b">Rauchschen<name key="PSN0114081" style="hidden" type="person">Rauch, Christian Daniel (1777-1857)</name></persName> <title xml:id="title_98527490-eb37-4e57-b28c-85b16b28a580">Statue<name key="PSN0114081" style="hidden" type="author">Rauch, Christian Daniel (1777–1857)</name><name key="CRT0111577" style="hidden" type="art">Königin Luise von Preußen (Denkmal)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3399a120-bfc2-44f7-9e29-45920f0a812a" xml:lang="de">der Rauchschen Statue – Der Bildhauer Christian Daniel Rauch hatte anlässlich des Todes der Königin Luise von Preußen im Jahre 1810 ein Grabmonument geschaffen. Es befindet sich seit seiner Aufstellung 1815 im Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg (Jutta von Simson, Christian Daniel Rauch. Oeuvre-Katalog, Berlin 1996, S. 64-69).</note> erzählt und ihn abzureden gesucht, er war aber so darauf verseßen daß er nichts hören wollte, und so habe ich denn H. geschrieben, aber <hi n="1" rend="underline">mäßig</hi> empfehlend, oder vielmehr gar nicht empfehlend, sondern nur vorstellend. Ich hoffe, es wird nichts daraus, denn der <persName xml:id="persName_1ac22307-1af9-4f53-a740-66121fe4d679">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> scheint jetzt nicht an diese <hi rend="latintype">tempi passati</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e5abd281-ec29-47c5-941c-1dfd45ee4c8a" xml:lang="it ">tempi passati – ital., vergangene Zeiten.</note> erinnert sein zu wollen. <persName xml:id="persName_fda9df8a-0c1f-4405-9615-2edd7f800a24">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> läßt Dir sagen, die <persName xml:id="persName_602f3b76-6cd6-4c8c-90a3-55a4634e1917"><hi rend="latintype">Johnstone Ladies</hi><name key="PSN0117188" style="hidden" type="person">Johnston, Caroline Hester (1806-1886)</name><name key="PSN0112263" style="hidden" type="person">Johnston, Frederica Paulina Maria (1804-1872)</name><name key="PSN0112264" style="hidden" type="person">Johnston, Janet Mary (1808-1846)</name></persName> erkundigten sich jedesmal angelegentlich nach Dir.</p> <p>Ich war in diesen Tagen sehr unwohl, so daß <persName xml:id="persName_5a545616-acdc-454d-9f73-77445de102b7">Bing<name key="PSN0109955" style="hidden" type="person">Bing, Abraham Herz (1769-1835)</name></persName> trotz meiner schwachen Brust mir ein <hi rend="latintype">vomitif</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_514cfbe2-4431-4f37-8399-c16214e91552" xml:lang="fr ">vomitif – frz., Brechmittel.</note> verordnete, was auch sehr nöthig war denn die vielen Scenen, Aergerniße, zuletzt noch Angst der letzten Monate hatten eine ungeheure Menge Galle angehäuft, die ohne das Zuvorkommen wohl ein Gallenfieber hätte erregen können. Fannys Reiseprojekt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4df63719-f2f5-4f4d-9d9c-c20faa972b9c" xml:lang="de">Fannys Reiseprojekt – Wilhelm und Fanny Hensel hatten den Plan, nach Italien zu reisen. Hensel trat am 19. Juni 1830 mit der schriftlichen Bitte an Friedrich Wilhelm III. von Preußen heran, in Italien mit Hilfe einer neuen Technik ein Raffael-Fresco in Öl kopieren zu dürfen. Der Antrag wurde am 2. Juli 1830 vom Monarchen ablehnend beschieden. Zugleich bestanden Vorbehalte von Abraham Mendelssohn Bartholdy gegen die Reise; siehe Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 176 ff. Die Hensels konnten ihre Reise erst 1839 realisieren.</note> ist auch nicht geeignet, <hi rend="latintype">de me donner du meilleur sang</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_aaa11a04-1b03-4d8e-b7f2-e7a6378cd0dd" xml:lang="fr ">de me donner du meilleur sang – frz., mir besseres Blut zu geben.</note> <hi rend="latintype">Habeant sibi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4f57304d-e4be-4c06-8542-8da138b5e402" xml:lang="la ">Habeant sibi!! – lat., meinetwegen, er mag es haben!!</note>!! – Es ist aber Vaters ernster Wunsch, daß Du nicht in Deutschland auf <persName xml:id="persName_c10dba75-a487-4eb1-aee3-248f6b31dbd1">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> warten möchtest und Dir Deine Reisepläne stören, od. eine unverhältnißmäßige Zeit auf München und Wien zubringen, da Dir für Ital., Frankr. und England sonst nicht hinreichende Muße bliebe. Du kennst übrigens Hensels unglaubliche Saumseligkeit; er thut nie den 16. Theil deßen, was er sich vornimmt; man wird ihn nicht ändern, aber Du mußt Dich deßhalb nicht verleiten laßen, Deine Zeit zu <hi rend="latintype">trainiren</hi>. <seg type="closer">Lebewohl und grüße <persName xml:id="persName_428f2209-65a9-4258-ba35-3d955fbaac1a">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>.</seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_35ce289c-4b94-4d7c-9baa-8ec967699137" xml:lang="de">grüße Marx – Adolph Bernhard Marx besuchte Mendelssohn vom 19. Juli bis zum 7. August 1830 in München. Vgl. Mendelssohns Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 2, fol. 9r, und Brief fmb-1830-08-08-02 (Brief Nr. 327) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Salzburg, 8. August 1830.</note></p> </div> </body> </text></TEI>