gb-1830-07-08-01
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Berlin, 5., 7. und 8. Juli 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.
Fanny Hensel
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
7ten Jul.vulg. Steckkissen genannt, hineingewachsen. Eben habe ich auch Erlaubniß erhalten,
Berlin 5ten Juli. Mein liebes Felixchen, neulich war ich so voller Freude, einige selbständige Zeilen zu schreiben, daß ich darüber alles vergaß, was ich eigentlich schreiben wollte, diesen Brief nun soll Freund Marx mitnehmen, und bis zu seiner Abreise kann ich schon in verschiedenen Absätzen etwas zu Stande bringen. Was ich neulich eigentlich sagen wollte, war, daß ich mich so unendlich freue, wie Dir der liebe Himmel in jeder Stadt so was Absonderliches von Ehre und angenehmem Wirken aufbewahrt, so in München das Unterrichten angesehener Lehrer, so was ist wieder noch nicht für Dich da gewesen. Ich glaube, in irgend einer nächsten Stadt wirst Du in ein Hospital gerufen, um die kranken Leute gesund zu spielen. Ich melde mich dazu, bin aber Gottlob nicht krank. 7ten Jul. Gestern hast Du direkt von uns gehört. Ich habe einen äußerst frohen Tag gehabt. Mittags aßen wir bei Mutter, mit Droysen, dessen Geburtstag dies Jahr, grade wie das Vorige, mit Hensels auf einen Tag fiel, und Röstell, und waren sehr lustig, nach Tisch kamen Heynes, Heydemanns, Mühlenfels, ich blieb bis 9 im Saal, und es ist mir sehr gut bekommen, obgleich die Jugend etwas wild war, und es im Saal sehr schallt. Heut ist Sebastian, dessen Fortschritte Du ja Alle wissen mußt, zum erstenmal angezogen worden, d. h. nicht mit Frack und Stiefeln, sondern er ist aus einem Päckchen Mensch, das fast zu jämmerlich in ein Stück Bett gebunden war, in ein ordentliches Kindercostüm, vulg. Steckkissen genannt, hineingewachsen. Eben habe ich auch Erlaubniß erhalten, heut im Garten spatzieren zu gehn, denn das Wetter ist schön, Vater hat eine angenehme Reise, Du einen angenehmen Aufenthalt, für Uns, die wir zu Hause bleiben, ist es auch zu brauchen, und Ueberbringer dieses kann auch einmal Sonnenschein zu einem Unternehmen brauchen. 8ten. Seit Anfangs dieser Phrase hat es schon wieder angenehm gepladdert, auf bleibend schönes Wetter kann man nun einmal in diesem Sommer nicht rechnen! Als ich gestern aufhörte zu schreiben, benutzte ich die eben erhaltene Erlaubniß spatzieren zu gehn, zu einem Besuch im Vorderhause, verfehlte aber Mutter und Beckchen, die einstweilen nach dem Garten gegangen waren, und fand nur Dich, den ich auch sehr lange nicht gesehn hatte, und mit vieler Freude wieder begrüßte. Marx wird sich nun heut Deinen Neffen noch einmal ansehn, um Dir die neuesten Nachrichten von ihm zu bringen, und ich will Dir für heut Lebewohl sagen. Von Hensel tausend Grüße, sein neues Bild wird Dir wohl Marx auch erzählen, er ist sehr davon eingenommen, überhaupt gefällt es allen Leuten, und mir nicht zuletzt. Die Leinwand zu Beckchens Bilde wird aber dieser Tage bestellt. Adieu, mein lieber Mensch, lebe wohl und froh, und denke der Deinigen. Deine F.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. 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Juli 1830</name> </title> zu schreiben, daß ich darüber alles vergaß, was ich eigentlich schreiben wollte, diesen Brief nun soll Freund <persName xml:id="persName_c8c71b5c-9477-4108-9653-dbcdfcc3538e">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> mitnehmen, und bis zu seiner Abreise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_15cabfa2-968b-4237-9a67-7a52c5496ebf" xml:lang="de">Marx … seiner Abreise – Adolph Bernhard Marx besuchte Mendelssohn vom 19. Juli bis zum 7. August 1830 in München. Vgl. Mendelssohns Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 2, fol. 9r, und Brief fmb-1830-08-08-02 (Brief Nr. 327) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Salzburg, 8. August 1830.</note> kann ich schon in verschiedenen Absätzen etwas zu Stande bringen. Was ich neulich eigentlich sagen wollte, war, daß ich mich so unendlich freue, wie Dir der liebe Himmel in jeder Stadt so was Absonderliches von Ehre und angenehmem Wirken aufbewahrt, so in München das Unterrichten angesehener Lehrer, so was ist wieder noch nicht für Dich da gewesen. Ich glaube, in irgend einer nächsten Stadt wirst Du in ein Hospital gerufen, um die kranken Leute gesund zu spielen. Ich melde mich dazu, bin aber Gottlob nicht krank.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_dad27b00-fff1-4670-9f81-0996a88a7c5a"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1830-07-07"><seg type="dateline"><hi n="1" rend="underline">7ten Jul.</hi></seg></date> <date cert="high" when="1830-07-06">Gestern</date> hast Du direkt von uns gehört.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90a9746a-20b6-47de-b69c-2ecc6e132dc6" xml:lang="de">Gestern hast Du direkt von uns gehört – siehe Brief gb-1830-07-06-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830, Brief gb-1830-07-06-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830, und Brief gb-1830-07-06-03 Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830.</note> Ich habe einen äußerst frohen Tag gehabt. <date cert="high" when="1830-07-06">Mittags</date> aßen wir bei <persName xml:id="persName_d8addb82-c491-43d2-aaaa-9654ae27065d">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, mit <persName xml:id="persName_f0e80cf6-6bc3-461c-9838-358c213cd090">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>, dessen Geburtstag dies Jahr, grade wie das Vorige, mit <persName xml:id="persName_8d7092b0-bc98-4c1b-a392-f1746b2ca116">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> auf einen Tag fiel, und <persName xml:id="persName_13066523-c1df-49fa-9518-9bf3571a270e">Röstell<name key="PSN0114301" style="hidden" type="person">Röstell, Friedrich Wilhelm (1799-1886)</name></persName>, und waren sehr lustig, nach Tisch kamen <persName xml:id="persName_082c13a7-16e3-4585-98eb-562f5ccfe078">Heynes<name key="PSN0111811" style="hidden" type="person">Heine, Familie von → Heinrich Carl H. (-)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4286ad5b-51e3-4cf8-9e37-06e28116dd39">Heydemanns<name key="PSN0111958" style="hidden" type="person">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName>, <persName xml:id="persName_7fca0679-a60a-497f-a31d-5f92530abe4e">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>, ich blieb bis 9 im Saal,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a763a074-bd0c-45fe-af19-0654bf5f40df" xml:lang="de">Saal – Großer Saal im Gartenhaus des Anwesens der Familie Mendelssohn in der Leipziger Straße 3. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f.</note> und es ist mir sehr gut bekommen, obgleich die Jugend etwas wild war,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und es im Saal sehr schallt. <date cert="high" when="1830-07-07">Heut</date> ist <persName xml:id="persName_a99493d8-96f6-41b9-b13c-fe997cc338c8">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, dessen Fortschritte Du ja Alle wissen mußt, zum erstenmal angezogen worden, d. h. nicht mit Frack und Stiefeln, sondern er ist aus einem Päckchen Mensch, das fast zu jämmerlich in ein Stück Bett gebunden war, in ein ordentliches Kindercostüm, <hi rend="latintype">vulg</hi>. Steckkissen genannt, hineingewachsen. Eben habe ich auch Erlaubniß erhalten, <date cert="high" when="1830-07-07">heut</date> im Garten spatzieren zu gehn, denn das Wetter ist schön, Vater hat eine angenehme Reise,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0080e5f2-4c35-4196-898c-75e8c2919e36" xml:lang="de">Vater hat eine angenehme Reise – Abraham Mendelssohn war am 5. Juli 1830 nach Paris gereist. Er hielt sich länger als ursprünglich geplant dort auf, da er durch die Ereignisse der Julirevolution aufgehalten wurde (Hensel, Tagebücher, S. 29 f., Einträge vom 6. August 1830 und vom 4. März 1831).</note> Du einen angenehmen Aufenthalt, für Uns, die wir zu Hause bleiben, ist es auch zu brauchen, und Ueberbringer dieses kann auch einmal Sonnenschein zu einem Unternehmen brauchen. <seg type="dateline"><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1830-07-08">8ten</date></hi></seg>. Seit Anfangs dieser Phrase hat es schon wieder angenehm gepladdert, auf bleibend schönes Wetter kann man nun einmal in diesem Sommer nicht rechnen! Als ich <date cert="high" when="1830-07-07">gestern</date> aufhörte zu schreiben, benutzte ich die eben erhaltene Erlaubniß spatzieren zu gehn, zu einem Besuch im Vorderhause, verfehlte aber Mutter und <persName xml:id="persName_a110f055-89ab-4efc-885f-4af93ed2b694">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, die einstweilen nach dem Garten gegangen waren, und fand nur Dich, den ich auch sehr lange nicht gesehn hatte, und mit vieler Freude wieder begrüßte. Marx wird sich nun <date cert="high" when="1830-07-08">heut</date> Deinen Neffen noch einmal ansehn, um Dir die neuesten Nachrichten von ihm zu bringen, und ich will Dir für <date cert="high" when="1830-07-08">heut</date><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Lebewohl sagen. Von Hensel tausend Grüße, <title xml:id="title_a7966678-f7a1-431c-bdc1-79bb9f5424e2">sein neues Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109211" style="hidden" type="art">Vittoria von Albano (Ölgemälde 1829/30)</name></title> wird Dir wohl Marx auch erzählen, er ist sehr davon eingenommen, überhaupt gefällt es allen Leuten, und mir nicht zuletzt. Die Leinwand zu <title xml:id="title_16fa4532-7c81-4988-8cb7-b8d129bc1310">Beckchens Bilde<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_197d231b-9877-4a34-9e76-f2185f41f601" xml:lang="de">Beckchens Bilde – Mendelssohn hatte bei Wilhelm Hensel ein Porträt der jüngeren Schwester Rebecka in Auftrag gegeben. Siehe Brief fmb-1830-06-15-01 (Brief Nr. 310) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 15. Juni 1830. Das 1830 entstandene Ölgemälde befindet sich in D-B, Musikabteilung, Mendelssohn-Archiv, MA Depos. MG 126. Abbildung: Hans-Günter Klein und Dieter Beaujean, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 65.</note> wird aber dieser Tage bestellt. <seg type="closer">Adieu, mein lieber Mensch, lebe wohl und froh, und denke der Deinigen.</seg></p> <signed rend="right">Deine F.</signed> </div> </body> </text></TEI>