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gb-1830-07-06-03

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Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf<lb></lb> Berlin, 6. Juli 1830 O Felix, heut ist Hensels Geburtstag, und Droysens, und Heinrich Beers! Ich habe Henseln das zum Geburtstag geschenkt, daß ich heut den ganzen Vormittag Modell zu 27 Albaneserinnen gesessen habe, was Kopf, Arme, und Hälse Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/54a. Autograph Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf; Berlin, 6. Juli 1830 O Felix, heut ist Hensels Geburtstag, und Droysens, und Heinrich Beers! Ich habe Henseln das zum Geburtstag geschenkt, daß ich heut den ganzen Vormittag Modell zu 27 Albaneserinnen gesessen habe, was Kopf, Arme, und Hälse

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 7 / 7], [AUSLAGE], Siegel. – Der Brief wurde zusammen mit Brief gb-1830-07-06-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830, und mit Brief gb-1830-07-06-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830, versandt

Rebecka Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

6. Juli 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) MünchenDeutschland deutsch
Herrn Herrn Baron von Kersdorf. Hochwohlgeb. in München Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy. gefälligst abzugeben
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Dienstag den 6ten July.

O Felix, heut ist HenselsHensel, Wilhelm (1794-1861) Geburtstag,Hensels Geburtstag – Wilhelm Hensel wurde am 6. Juli 1830 36 Jahre alt. Siehe auch Hensel, Tagebücher, S. 29. und DroysensDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884), und Heinrich BeersBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)! Ich habe HenselnHensel, Wilhelm (1794-1861) das zum Geburtstag geschenkt, daß ich heut den ganzen Vormittag Modell zu 27 Albaneserinnen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109211" style="hidden" type="art">Vittoria von Albano (Ölgemälde 1829/30)</name> gesessen habe,Modell zu 27 Albaneserinnen gesessen habe – Rebecka Mendelssohn Bartholdy saß Modell für Wilhelm Hensels Gemälde Vittoria von Albano; heutiger Aufbewahrungsort nicht bekannt (Katalog, Akademie-Ausstellung 1830, Nr. 242; unter dem Titel: »Frauen des Albanergebirges bei Rom am Brunnen, unter ihnen Vittoria von Albano, die ins Kloster gehen will«). was Kopf, Arme, und Hälse betrifft, morgen sollen meine Haare auch herhalten. Und dann ist die Stellung zu Deinem (meinem) Bilde<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name>Deinem (meinem) Bilde – Mendelssohn hatte bei Wilhelm Hensel ein Porträt der jüngeren Schwester Rebecka in Auftrag gegeben. Siehe Brief fmb-1830-06-15-01 (Brief Nr. 310) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 15. Juni 1830. Das 1830 entstandene Ölgemälde befindet sich in D-B, Musikabteilung, Mendelssohn-Archiv, MA Depos. MG 126. Abbildung: Hans-Günter Klein und Dieter Beaujean, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 65. bestimmt worden, sie ist der der Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name> sehr ähnlich, und ich habe Dein Lieblingskostüm an, das lilla Kleid mit der Spitze am Gürtel, und das bunte Sch avl über der Schulter, welches Du beides vorigen Winter zu perhorrescirenperhorresciren – sich entsetzen; von lat. perhorrescere. pflegtest, ich denke, wir werden Dir gefallen. Das ist nun das Bild. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ist gestern abgereis’t,Vater ist gestern abgereis’t – Abraham Mendelssohn reiste am 5. Juli 1830 nach Paris. Er hielt sich länger als ursprünglich geplant dort auf, da er durch die Ereignisse der Julirevolution aufgehalten wurde (Hensel, Tagebücher, S. 29 f., Einträge vom 6. August 1830 und vom 4. März 1831). er war außerordentlich bewegt und weich, und wir mit, die Einsamkeit des Nachmittags wurde durch Besuche gestört, od. gemildert; ich ging erst aus, um für Hensel noch einige Geschenke zu besorgen, begegnete Betty P.Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887) mit der ich ging und sehr weise sprach, Gott weiß warum wir jetzt immer so ernst mit einander sind, dann begegnete ich MiltitzMiltitz, Carl Borromäus Theodor Werner Alexander Stephan Freiherr von (1781-1845), der eine Weile vor mir herging, mich nicht erkannte, und mir scharf unter den Hut kuckte, bis er sich endlich in einen Thorweg stellte, um mich dicht vorbeipassiren zu lassen, da verrieth ich mich aber durch unmäßiges Lachen, woran er mich erkannte, und den Nachmittag bei uns zubrachte, nachher kamen HartsHart, Familie in Berlin und Eva MendelsohnMendelsohn, Eva (?-1831), und so ging der Abend hin; das Ende meiner Brunnenkur habe ich heut durch unmäßig langes Schlafen gefeiert. MauriceSchlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) wird Dir MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) wohl erzählen. <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name> <name key="gb-1830-07-06-02" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München; Berlin, 6. Juli 1830</name> Maurice wird Dir Mutter wohl erzählen – siehe Brief gb-1830-07-06-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830. Der kleine SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) hat gestern zum Erstenmal gelacht, Kunstverständige bestreiten es zwar, und sagen, er würde wol Leibschmerzen gehabt haben, aber ich sage doch, er hat gelacht, und wird einer der schönsten Männer seines Jahrhunderts werden, weise sieht der Kerl aus, trotz mir, er hat blaue Augen, eine vorstehende Oberlippe und eine übertrieben breite Nase, cf.cf. – lat. confer, vergleiche. seine MamaHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), und ich liebe ihn, nächste Woche wird er auch angezogen werden, und dann wird es gar nicht zum Aushalten seyn.

Ich finde Dein Leben dort ganz glücklich, weiß Gott, Du hast Talent zum Leben, und der Freund, der es mit Dir theilen wird, macht die Sache vollkommen, und sein Leben wird nicht wenig erheitert |2| werden; ihm is es t es zu gönnen, einem Andern beneidete ichs. Ich will nur nicht weiter drüber sprechen, meine Gedanken möchten sich sonst in Zeiten verlieren, die wir uns lieber nicht mehr vorführen wollen, geschehen ist geschehen, und leider nicht wieder gut zu machen. MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) bringt Dir Deinen Kamm und meine Grüße; mich freut es, daß Du Einen siehst, der Fanny und das Kindchen gesehen hat, und der Dir das Beste also bestätigen kann. Möge ihm Gott diese Reise endlich einmal zu einer frohen Zeit werden lassen, das wünsche und hoffe ich von ganzer Seele, und den Anschein hats.

Von MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) tausend Grüße, er schreibt Dir diese Woche noch, wir sehen ihn ziemlich oft. Er ist sehr mager geworden, und sieht nicht ganz wohl aus; HornHorn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871) will ihn Bitterwasser trinken lassen, das will der alte Berserker aber nicht, er will sich keine L regelmäßige Lebensart vorschreiben lassen. Wir haben ihn heut zu Tische gebeten, Droysen und RöstelRöstell, Friedrich Wilhelm (1799-1886) sind auch da, er hat sich aber vorgenommen, alle Tage bis sechse zu arbeiten, und kommt daher um 5. Hör ein Henselianum, nachdem sie Fanny und erMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858) sich schon lange besonnen haben, was sie Droysen schenken wollten, bestimmen sie ein Heft S i y b y i llen (οἴμοί ἐγὼ)οἴμοί ἐγὼ – griech. οἴμοι ἐγώ, weh mir. und Propheten,ein Heft Sibyllen … und Propheten – wohl ein Heft Zeichnungen von Wilhelm Hensel nach den Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. welches Hensel noch unter seinen Sachen hat, und gleich heraussuchen will. Heut frägt Fanny ihn beim Frühstück, wo die Sibyllen sind; er hat sie noch nicht herausgesucht, er fängt nun an, sucht unter allen alten Briefen, hinter allen Schränken, aber nein, und nun wissen sie noch nichtMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858) was sie Droysen schenken sollen. Ferner hat er Vater ein Verzeichniß von mitzubringenden Sachen gegeben, unter andern: „Kupferstiche v. Chaboulon, er heißt aber nicht so“. Du liebst doch Geschichten ohne Pointe, und wirst auch hoffentlich wieder solche erleben und erzählen, wie die in Mastricht.in Mastricht – Mendelssohn war am 2. Dezember 1829 auf seiner Rückreise von London durch Maastricht gereist.Karoline HeineHeine, Caroline Friederike (1811-1888), die auch heute hereinkommt, schenkt Droysen mit mir zusammen eine solche grüne Schreibmappe, wie ich habe. AlbertineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) kommt auch herein, o des seligen PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874).Albertine … o des seligen Pauls – Paul Mendelssohn Bartholdy schwärmte für Albertine Heine. Wenn der Junge sich, was wol vorkommt, mit neuen weißen Hosen auf einem Cremser setzt, und die Schloßstr. 18 vorfahren läßt, ich möchte den Bengel ordentlich beneiden, der tauscht mit keinem Könige. Die Kleine dünkt sich auch nicht wenig, daß sie die Jüngste von uns ist,Die Kleine … daß sie die Jüngste von uns ist – Albertine Heine war zum damaligen Zeitpunkt 16 Jahre alt. und die Einzige die einen Liebhaber hat, wie dämpft man nur übermüthige Jugend. – Dr. JüngkenJüngken, Johann Christian (1793-1875) läßt sich von seiner Frau scheiden, Herr PossartPossart, Herr auch, und die GoldschmidtGoldschmidt, Frau ist katholisch geworden. VictoireFränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) wird, nach dem Bericht einer ihrer jetzt anwesenden Schwägerinnen, bald wieder herkommen, da hast Du Berlin und seine Umgebung. – MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) hat gegen HornHorn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871) eine Wette um ein |3| dinner im TivoliWinters TivoliBerlinDeutschlandTivoli – Winters Tivoli, ein 1829 auf dem Kreuzberg eingerichteter Vergnügungspark südlich vom Halleschen Tor. verloren, und wird es mit Damen geben. Wenn ich Dirs schon einmal geschrieben habe, was ich fast vermuthe, so schadet das gar nichts, besser, als daß Du riskierst, es gar nicht zu erfahren. MantiusMantius, Eduard (1806-1874) hat neulich geglaubt, als er in der Nacht nach Hause ging, von einem Räuber verfolgt zu seyn, der vermeintliche Räuber hat dasselbe von ihm geglaubt (das muß finster gewesen seyn) und beide standen eine Weile im Regen stille, um einander voraus zu lassen, endlich ging Mantius voran, und am Ende gingen sie in dieselbe Thüre hinein, und waren Hausgenossen. Sich vor Mantius zu fürchten, ist eine komische Idee.

Lieber Felix, Du bist eine sentimentale Seite von mir, Du und das Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ckkagcxw-vxiv-kda7-dsms-yoxrqthlvcmz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name>, viel Andre hab ich nicht, und brauche sie nicht. Aber daß Du in der Welt bist, das brauche ich stark, denke Dir nun eine lange Liebeserklärung dazu, die kommt von Deiner Dich verehrenden, und so fortan (schließt GötheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832) seinen Brief an ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) über Dich) also Göthe und ich, und so fortan.und so fortan (schließt Göthe seinen Brief an Zelter über Dich) – Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter in Berlin, Weimar, 3. Juni 1830. Druck: Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1357.

            Dienstag den 6ten July. O Felix, heut ist Hensels Geburtstag, und Droysens, und Heinrich Beers! Ich habe Henseln das zum Geburtstag geschenkt, daß ich heut den ganzen Vormittag Modell zu 27 Albaneserinnen gesessen habe, was Kopf, Arme, und Hälse betrifft, morgen sollen meine Haare auch herhalten. Und dann ist die Stellung zu Deinem (meinem) Bilde bestimmt worden, sie ist der der Zeichnung sehr ähnlich, und ich habe Dein Lieblingskostüm an, das lilla Kleid mit der Spitze am Gürtel, und das bunte Schavl über der Schulter, welches Du beides vorigen Winter zu perhorresciren pflegtest, ich denke, wir werden Dir gefallen. Das ist nun das Bild. Vater ist gestern abgereis’t, er war außerordentlich bewegt und weich, und wir mit, die Einsamkeit des Nachmittags wurde durch Besuche gestört, od. gemildert; ich ging erst aus, um für Hensel noch einige Geschenke zu besorgen, begegnete Betty P. mit der ich ging und sehr weise sprach, Gott weiß warum wir jetzt immer so ernst mit einander sind, dann begegnete ich Miltitz, der eine Weile vor mir herging, mich nicht erkannte, und mir scharf unter den Hut kuckte, bis er sich endlich in einen Thorweg stellte, um mich dicht vorbeipassiren zu lassen, da verrieth ich mich aber durch unmäßiges Lachen, woran er mich erkannte, und den Nachmittag bei uns zubrachte, nachher kamen Harts und Eva Mendelsohn, und so ging der Abend hin; das Ende meiner Brunnenkur habe ich heut durch unmäßig langes Schlafen gefeiert. Maurice wird Dir Mutter wohl erzählen. Der kleine Sebastian hat gestern zum Erstenmal gelacht, Kunstverständige bestreiten es zwar, und sagen, er würde wol Leibschmerzen gehabt haben, aber ich sage doch, er hat gelacht, und wird einer der schönsten Männer seines Jahrhunderts werden, weise sieht der Kerl aus, trotz mir, er hat blaue Augen, eine vorstehende Oberlippe und eine übertrieben breite Nase, cf. seine Mama, und ich liebe ihn, nächste Woche wird er auch angezogen werden, und dann wird es gar nicht zum Aushalten seyn.
Ich finde Dein Leben dort ganz glücklich, weiß Gott, Du hast Talent zum Leben, und der Freund, der es mit Dir theilen wird, macht die Sache vollkommen, und sein Leben wird nicht wenig erheitert werden; ihm est es zu gönnen, einem Andern beneidete ichs. Ich will nur nicht weiter drüber sprechen, meine Gedanken möchten sich sonst in Zeiten verlieren, die wir uns lieber nicht mehr vorführen wollen, geschehen ist geschehen, und leider nicht wieder gut zu machen. Marx bringt Dir Deinen Kamm und meine Grüße; mich freut es, daß Du Einen siehst, der Fanny und das Kindchen gesehen hat, und der Dir das Beste also bestätigen kann. Möge ihm Gott diese Reise endlich einmal zu einer frohen Zeit werden lassen, das wünsche und hoffe ich von ganzer Seele, und den Anschein hats.
Von Mühlenfels tausend Grüße, er schreibt Dir diese Woche noch, wir sehen ihn ziemlich oft. Er ist sehr mager geworden, und sieht nicht ganz wohl aus; Horn will ihn Bitterwasser trinken lassen, das will der alte Berserker aber nicht, er will sich keine L regelmäßige Lebensart vorschreiben lassen. Wir haben ihn heut zu Tische gebeten, Droysen und Röstel sind auch da, er hat sich aber vorgenommen, alle Tage bis sechse zu arbeiten, und kommt daher um 5. Hör ein Henselianum, nachdem sie Fanny und er sich schon lange besonnen haben, was sie Droysen schenken wollten, bestimmen sie ein Heft S yb illen (οἴμοί ἐγὼ) und Propheten, welches Hensel noch unter seinen Sachen hat, und gleich heraussuchen will. Heut frägt Fanny ihn beim Frühstück, wo die Sibyllen sind; er hat sie noch nicht herausgesucht, er fängt nun an, sucht unter allen alten Briefen, hinter allen Schränken, aber nein, und nun wissen sie noch nicht was sie Droysen schenken sollen. Ferner hat er Vater ein Verzeichniß von mitzubringenden Sachen gegeben, unter andern: „Kupferstiche v. Chaboulon, er heißt aber nicht so“. Du liebst doch Geschichten ohne Pointe, und wirst auch hoffentlich wieder solche erleben und erzählen, wie die in Mastricht. – Karoline Heine, die auch heute hereinkommt, schenkt Droysen mit mir zusammen eine solche grüne Schreibmappe, wie ich habe. Albertine kommt auch herein, o des seligen Pauls. Wenn der Junge sich, was wol vorkommt, mit neuen weißen Hosen auf einem Cremser setzt, und die Schloßstr. 18 vorfahren läßt, ich möchte den Bengel ordentlich beneiden, der tauscht mit keinem Könige. Die Kleine dünkt sich auch nicht wenig, daß sie die Jüngste von uns ist, und die Einzige die einen Liebhaber hat, wie dämpft man nur übermüthige Jugend. – Dr. Jüngken läßt sich von seiner Frau scheiden, Herr Possart auch, und die Goldschmidt ist katholisch geworden. Victoire wird, nach dem Bericht einer ihrer jetzt anwesenden Schwägerinnen, bald wieder herkommen, da hast Du Berlin und seine Umgebung. – Mühlenfels hat gegen Horn eine Wette um ein dinner im Tivoli verloren, und wird es mit Damen geben. Wenn ich Dirs schon einmal geschrieben habe, was ich fast vermuthe, so schadet das gar nichts, besser, als daß Du riskierst, es gar nicht zu erfahren. Mantius hat neulich geglaubt, als er in der Nacht nach Hause ging, von einem Räuber verfolgt zu seyn, der vermeintliche Räuber hat dasselbe von ihm geglaubt (das muß finster gewesen seyn) und beide standen eine Weile im Regen stille, um einander voraus zu lassen, endlich ging Mantius voran, und am Ende gingen sie in dieselbe Thüre hinein, und waren Hausgenossen. Sich vor Mantius zu fürchten, ist eine komische Idee.
Lieber Felix, Du bist eine sentimentale Seite von mir, Du und das Liederspiel, viel Andre hab ich nicht, und brauche sie nicht. Aber daß Du in der Welt bist, das brauche ich stark, denke Dir nun eine lange Liebeserklärung dazu, die kommt von Deiner Dich verehrenden, und so fortan (schließt Göthe seinen Brief an Zelter über Dich) also Göthe und ich, und so fortan.          
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Juli 1830, versandt</p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-07-06" xml:id="date_c65b445c-383d-4198-8368-867baa0a9712">6. Juli 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_6efc4925-378e-47e0-b0cc-28eaaab12e64">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_14980f13-f5c2-44e5-862a-57219598916a"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_f9191181-d6c2-472c-8b4f-ce0f7f373dd7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_d922e5f0-eb73-4caa-b3b1-3182dafc205f"> <settlement key="STM0100169">München</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_c9642866-9768-436e-a249-c2efa0aff4df"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Baron von Kersdorf. Hochwohlgeb.</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>München</addrLine> <addrLine>Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy.</addrLine> <addrLine>gefälligst abzugeben</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_aeaabe4f-868b-4a50-aad0-681a192dbe3b"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1830-07-06" xml:id="date_af6c2a80-0c9f-4a42-940a-81c9c6e3897e">Dienstag den 6ten July.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">O Felix</seg>, <date cert="high" when="1830-07-06">heut</date> ist <persName xml:id="persName_e497e0a1-3300-4fa6-973c-d4158cdca1ea">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> Geburtstag,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_06ccf54d-638e-4429-bf0c-88ba915c73f4" xml:lang="de">Hensels Geburtstag – Wilhelm Hensel wurde am 6. Juli 1830 36 Jahre alt. Siehe auch Hensel, Tagebücher, S. 29.</note> und <persName xml:id="persName_11d747b4-7c30-43ba-9d81-ac1f040ebcfc">Droysens<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_e4abf398-1a2e-40f0-8813-1a37a7435a88">Heinrich Beers<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName>! Ich habe <persName xml:id="persName_0acc8b92-8e21-421a-8c33-f307be2d1f11">Henseln<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> das zum Geburtstag geschenkt, daß ich <date cert="high" when="1830-07-06">heut den ganzen Vormittag</date> Modell zu <title xml:id="title_b8531255-e40e-457e-8e56-7adf33a67fed">27 Albaneserinnen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109211" style="hidden" type="art">Vittoria von Albano (Ölgemälde 1829/30)</name></title> gesessen habe,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ce91fb4d-8934-4837-8567-7ccb079afe61" xml:lang="de">Modell zu 27 Albaneserinnen gesessen habe – Rebecka Mendelssohn Bartholdy saß Modell für Wilhelm Hensels Gemälde Vittoria von Albano; heutiger Aufbewahrungsort nicht bekannt (Katalog, Akademie-Ausstellung 1830, Nr. 242; unter dem Titel: »Frauen des Albanergebirges bei Rom am Brunnen, unter ihnen Vittoria von Albano, die ins Kloster gehen will«).</note> was Kopf, Arme, und Hälse betrifft, morgen sollen meine Haare auch herhalten. Und dann ist die Stellung zu <title xml:id="title_5ee64a3a-d766-40ad-9138-34461c36701f">Deinem (meinem) Bilde<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_98d3d726-d13c-411b-b0c5-366674ae75b0" xml:lang="de">Deinem (meinem) Bilde – Mendelssohn hatte bei Wilhelm Hensel ein Porträt der jüngeren Schwester Rebecka in Auftrag gegeben. Siehe Brief fmb-1830-06-15-01 (Brief Nr. 310) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 15. Juni 1830. Das 1830 entstandene Ölgemälde befindet sich in D-B, Musikabteilung, Mendelssohn-Archiv, MA Depos. MG 126. Abbildung: Hans-Günter Klein und Dieter Beaujean, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 65.</note> bestimmt worden, sie ist der <title xml:id="title_00d3b392-acd5-4c89-b7b6-6c35e628cda7">der Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title> sehr ähnlich, und ich habe Dein Lieblingskostüm an, das lilla Kleid mit der Spitze am Gürtel, und das bunte <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">Sch</corr> <sic resp="writer"></sic> </choice>avl über der Schulter, welches Du beides vorigen Winter zu perhorresciren<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d4b61ca4-21e7-4b85-933e-8bd9020de71d" xml:lang="de">perhorresciren – sich entsetzen; von lat. perhorrescere.</note> pflegtest, ich denke, wir werden Dir gefallen. Das ist nun das Bild. <persName xml:id="persName_04035462-57ce-45e9-bfe2-1e72d779d8cb">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ist <date cert="high" when="1830-07-05">gestern</date> abgereis’t,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7418e3f2-f163-4d79-8507-c6958c4ed94e" xml:lang="de">Vater ist gestern abgereis’t – Abraham Mendelssohn reiste am 5. Juli 1830 nach Paris. Er hielt sich länger als ursprünglich geplant dort auf, da er durch die Ereignisse der Julirevolution aufgehalten wurde (Hensel, Tagebücher, S. 29 f., Einträge vom 6. August 1830 und vom 4. März 1831).</note> er war außerordentlich bewegt und weich, und wir mit, die Einsamkeit des Nachmittags wurde durch Besuche gestört, od. gemildert; ich ging erst aus, um für Hensel noch einige Geschenke zu besorgen, begegnete <persName xml:id="persName_481160b2-466b-4de9-9199-4b0b8134e32a">Betty P.<name key="PSN0113887" style="hidden" type="person">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> mit der ich ging und sehr weise sprach, Gott weiß warum wir jetzt immer so ernst mit einander sind, dann begegnete ich <persName xml:id="persName_245dcf16-58ed-4cdb-83af-2ff6b3695be8">Miltitz<name key="PSN0117618" style="hidden" type="person">Miltitz, Carl Borromäus Theodor Werner Alexander Stephan Freiherr von (1781-1845)</name></persName>, der eine Weile vor mir herging, mich nicht erkannte, und mir scharf unter den Hut kuckte, bis er sich endlich in einen Thorweg stellte, um mich dicht vorbeipassiren zu lassen, da verrieth ich mich aber durch unmäßiges Lachen, woran er mich erkannte, und den Nachmittag bei uns zubrachte, nachher kamen <persName xml:id="persName_ae3066aa-f23b-4c17-bd13-6c1c6a100e00">Harts<name key="PSN0116962" style="hidden" type="person">Hart, Familie in Berlin</name></persName> und <persName xml:id="persName_5abdd898-7f70-4daa-bfca-b6068ecca78b">Eva Mendelsohn<name key="PSN0113205" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Eva (?-1831)</name></persName>, und so ging der Abend hin; das Ende meiner Brunnenkur habe ich <date cert="high" when="1830-07-06">heut</date> durch unmäßig langes Schlafen gefeiert. <persName xml:id="persName_811e99f0-1457-4c5c-b281-0c69b9c7cc69"><hi rend="latintype">Maurice</hi><name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> wird Dir <persName xml:id="persName_e4810204-9d83-4c4f-bd9a-9da493564750">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <title xml:id="title_88daa2f5-656c-4051-ae6d-362fc8939390">wohl erzählen. <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name> <name key="gb-1830-07-06-02" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München; Berlin, 6. Juli 1830</name> </title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aadff2b5-5704-4a3e-aef6-01bbeb81aacf" xml:lang="de">Maurice wird Dir Mutter wohl erzählen – siehe Brief gb-1830-07-06-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, Berlin, 6. Juli 1830.</note> <persName xml:id="persName_33d8adde-d2f3-4e00-9f28-0bfd1fba3d31">Der kleine Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> hat <date cert="high" when="1830-07-05">gestern</date> zum Erstenmal gelacht, Kunstverständige bestreiten es zwar, und sagen, er würde wol Leibschmerzen gehabt haben, aber ich sage doch, er hat gelacht, und wird einer der schönsten Männer seines Jahrhunderts werden, weise sieht der Kerl aus, trotz mir, er hat blaue Augen, eine vorstehende Oberlippe und eine übertrieben breite Nase, <hi rend="latintype">cf</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_02b273c4-e48d-404f-a6c5-20ef87ad8360" xml:lang="la ">cf. – lat. confer, vergleiche.</note> <persName xml:id="persName_847b553a-ec78-42a8-853a-3b140ca5185b">seine Mama<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und ich liebe ihn, nächste Woche wird er auch angezogen werden, und dann wird es gar nicht zum Aushalten seyn.</p> <p>Ich finde Dein Leben dort ganz glücklich, weiß Gott, Du hast Talent zum Leben, und der Freund, der es mit Dir theilen wird, macht die Sache vollkommen, und sein Leben wird nicht wenig erheitert<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> werden; ihm <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">is</corr> <sic resp="writer">es</sic> </choice>t es zu gönnen, einem Andern beneidete ichs. Ich will nur nicht weiter drüber sprechen, meine Gedanken möchten sich sonst in Zeiten verlieren, die wir uns lieber nicht mehr vorführen wollen, geschehen ist geschehen, und leider nicht wieder gut zu machen. <persName xml:id="persName_a8f75efe-be1e-47a4-bd5a-70d98682bfe1">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> bringt Dir Deinen Kamm und meine Grüße; mich freut es, daß Du Einen siehst, der Fanny und das Kindchen gesehen hat, und der Dir das Beste also bestätigen kann. Möge ihm Gott diese Reise endlich einmal zu einer frohen Zeit werden lassen, das wünsche und hoffe ich von ganzer Seele, und den Anschein hats.</p> <p>Von <persName xml:id="persName_7e89dc9b-1f5f-471f-be98-4b159d1ac6c2">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> tausend Grüße, er schreibt Dir diese Woche noch, wir sehen ihn ziemlich oft. Er ist sehr mager geworden, und sieht nicht ganz wohl aus; <persName xml:id="persName_375ad2cd-0ea9-4301-a58c-5ff0dc0d6f3a">Horn<name key="PSN0112093" style="hidden" type="person">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName> will ihn Bitterwasser trinken lassen, das will der alte Berserker aber nicht, er will sich keine <del cert="high" rend="strikethrough">L</del> regelmäßige Lebensart vorschreiben lassen. Wir haben ihn <date cert="high" when="1830-07-06">heut</date> zu Tische gebeten, Droysen und <persName xml:id="persName_0c1be3e0-5274-4974-aa98-d520f15ec7ea">Röstel<name key="PSN0114301" style="hidden" type="person">Röstell, Friedrich Wilhelm (1799-1886)</name></persName> sind auch da, er hat sich aber vorgenommen, alle Tage bis sechse zu arbeiten, und kommt daher um 5. Hör ein Henselianum, nachdem <del cert="high" rend="strikethrough">sie</del> <add place="above">Fanny und er<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> sich schon lange besonnen haben, was sie Droysen schenken wollten, bestimmen sie ein Heft S<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">i</corr> <sic resp="writer">y</sic> </choice>b<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">y</corr> <sic resp="writer">i</sic> </choice>llen (οἴμοί ἐγὼ)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9d264d31-cecc-40e2-9f29-1a02f1a9adcf" xml:lang="grc ">οἴμοί ἐγὼ – griech. οἴμοι ἐγώ, weh mir.</note> und Propheten,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_078715e6-626c-4902-9832-d41f456f94e0" xml:lang="de">ein Heft Sibyllen … und Propheten – wohl ein Heft Zeichnungen von Wilhelm Hensel nach den Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.</note> welches Hensel noch unter seinen Sachen hat, und gleich heraussuchen will. <date cert="high" when="1830-07-06">Heut</date> frägt Fanny ihn beim Frühstück, wo die Sibyllen sind; er hat sie noch nicht herausgesucht, er fängt nun an, sucht unter allen alten Briefen, hinter allen Schränken, aber nein, und nun wissen sie noch <add place="above">nicht<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> was sie Droysen schenken sollen. Ferner hat er Vater ein Verzeichniß von mitzubringenden Sachen gegeben, unter andern: „Kupferstiche v. <hi rend="latintype">Chaboulon</hi>, er heißt aber nicht so“. Du liebst doch Geschichten ohne Pointe, und wirst auch hoffentlich wieder solche erleben und erzählen, wie die in Mastricht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_025e098a-8243-4e61-9e56-984c9a8fdaca" xml:lang="de">in Mastricht – Mendelssohn war am 2. Dezember 1829 auf seiner Rückreise von London durch Maastricht gereist.</note> – <persName xml:id="persName_d8a9854c-41d6-4041-975a-7c250ad9346d">Karoline Heine<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName>, die auch <date cert="high" when="1830-07-06">heute</date> hereinkommt, schenkt Droysen mit mir zusammen eine solche grüne Schreibmappe, wie ich habe. <persName xml:id="persName_8bb69935-f49f-4351-ba2a-3ab40056be01">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> kommt auch herein, o des seligen <persName xml:id="persName_a73ccef1-33e0-4e3c-a9c4-3e551ced6ecb">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_38bd4991-43df-4fd5-b79d-bd17bdfba461" xml:lang="de">Albertine … o des seligen Pauls – Paul Mendelssohn Bartholdy schwärmte für Albertine Heine.</note> Wenn der Junge sich, was wol vorkommt, mit neuen weißen Hosen auf einem Cremser setzt, und die Schloßstr. 18 vorfahren läßt, ich möchte den Bengel ordentlich beneiden, der tauscht mit keinem Könige. Die Kleine dünkt sich auch nicht wenig, daß sie die Jüngste von uns ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d7bf4f55-7471-46c7-bd5f-0c5c3c169330" xml:lang="de">Die Kleine … daß sie die Jüngste von uns ist – Albertine Heine war zum damaligen Zeitpunkt 16 Jahre alt.</note> und die Einzige die einen Liebhaber hat, wie dämpft man nur übermüthige Jugend. – <persName xml:id="persName_27b61668-f343-48ee-b627-c58253746da3">Dr. Jüngken<name key="PSN0112286" style="hidden" type="person">Jüngken, Johann Christian (1793-1875)</name></persName> läßt sich von seiner Frau scheiden, <persName xml:id="persName_c6a283d9-b70e-49be-995e-120b7fcdad0b">Herr Possart<name key="PSN0117858" style="hidden" type="person">Possart, Herr</name></persName> auch, und die <persName xml:id="persName_fe29e133-8947-4be7-a5fb-26f1ccc25ee0">Goldschmidt<name key="PSN0116846" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Frau</name></persName> ist katholisch geworden. <persName xml:id="persName_97505a53-5c45-430f-9a49-2133530dfbe9"><hi rend="latintype">Victoire</hi><name key="PSN0111144" style="hidden" type="person">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName> wird, nach dem Bericht einer ihrer jetzt anwesenden Schwägerinnen, bald wieder herkommen, da hast Du Berlin und seine Umgebung. – <persName xml:id="persName_b2f3aa5d-4d7f-4b50-9396-c158f5ec6e6b">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> hat gegen <persName xml:id="persName_4dc1dba1-5953-4003-a6b3-cec232022c87">Horn<name key="PSN0112093" style="hidden" type="person">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName> eine Wette um ein<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype">dinner</hi> im <placeName xml:id="placeName_d71e98ce-917b-4c52-a535-335e42259967">Tivoli<name key="NST0103221" style="hidden" subtype="" type="institution">Winters Tivoli</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_436db65c-9d02-47df-b1e0-d1d77382b2d0" xml:lang="de">Tivoli – Winters Tivoli, ein 1829 auf dem Kreuzberg eingerichteter Vergnügungspark südlich vom Halleschen Tor.</note> verloren, und wird es mit Damen geben. Wenn ich Dirs schon einmal geschrieben habe, was ich fast vermuthe, so schadet das gar nichts, besser, als daß Du riskierst, es gar nicht zu erfahren. <persName xml:id="persName_ad6f4d26-b799-47f9-b238-d3b9c2422386"><hi rend="latintype">Mantius</hi><name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> hat neulich geglaubt, als er in der Nacht nach Hause ging, von einem Räuber verfolgt zu seyn, der vermeintliche Räuber hat dasselbe von ihm geglaubt (das muß finster gewesen seyn) und beide standen eine Weile im Regen stille, um einander voraus zu lassen, endlich ging Mantius voran, und am Ende gingen sie in dieselbe Thüre hinein, und waren Hausgenossen. Sich vor <hi rend="latintype">Mantius</hi> zu fürchten, ist eine komische Idee.</p> <p><seg type="salute">Lieber Felix,</seg> Du bist eine sentimentale Seite von mir, Du und das <title xml:id="title_d0ea4130-d98b-43bf-a1ce-d386c17efecc">Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ckkagcxw-vxiv-kda7-dsms-yoxrqthlvcmz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title>, viel Andre hab ich nicht, und brauche sie nicht. <seg type="closer">Aber daß Du in der Welt bist, das brauche ich stark, denke Dir nun eine lange Liebeserklärung dazu, die kommt von Deiner Dich verehrenden, und so fortan (schließt <persName>Göthe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name></persName> seinen Brief an <persName xml:id="persName_80ce9ee2-2732-40c9-8454-fa796dd7bfcf">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> über Dich) also Göthe und ich, und so fortan.</seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6bf439d3-c290-4305-9ebd-83bca49b467f" xml:lang="de">und so fortan (schließt Göthe seinen Brief an Zelter über Dich) – Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter in Berlin, Weimar, 3. Juni 1830. Druck: Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1357.</note></p> </div> </body> </text></TEI>