gb-1830-07-05-01
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Berlin, 30. Juni und 5. Juli 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 5 / 7], Siegel.
Abraham Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix M. Bartholdy
PS
radrrHochwohlgebohren Herrn
Baron
von Kerstorff
München
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Juny1830
ich mache mich reisefertig, Felix!Paris bestimmtes.
verkannt, sondern vielmehr stets mit innrer Danckbarkeit und wenn ich es sagen darf, Beschämung
erkannt. Die Äeußerung innerlicher Zustände sind aber eben so verschieden, als die
Individuenselbst. ich bin meiner Natur nach still, und bin es in spätern Jahren immer mehr geworden; ich jammere nicht, und jubele nicht. Willst Du diese Stille, in manchen, nicht erfreulichen Momenten, Verdrieslichkeit nennen, so darf ich nicht viel dagegen einwenden, und würdest Du mich in solchen Fällen um den Grund gefragt haben, oder künftig fragen, so würde ich ihn Dir wahrscheinlich aussagen, wenn er Dich selbst beträfe, oder Du abhelfen könntest, sonst trage ich gern allein, was mich drückt.
Fanny
ich reise also nach Paris, wo mich Deine Briefe unter adr A. Leorue Louis le Grand N o 11 treffen. laß mich nicht ohne Nachricht, ich werde Dir auch schreiben, und Deine Anzeige, wohin es geschehen soll erwarten.
Du hast Unrecht nicht an H. Beer
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in 2 Stunden reise ich ab; der Himmel hängt nicht sowohl voller Geigen als voller Wolken, und es wird sehr regnen. ich reise allein, warum nicht mit M r
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ich verlasse Fanny, die Sebastian mit festen Ansprüchen auf Leben.
Adieu! bleib gesund,
nicht zu lange in, behalte Deinen Zweck fest ins Auge, und schreibe mir
MünchenBerlin 30 Juny 1830 ich mache mich reisefertig, lieber Felix! und Deine braune Brieftasche enthält schon manches für Paris bestimmtes. Einer Deiner letzten Briefe an mich gerichtet, enthielt so kindliche und herzliche Gesinnung daß mir das Mißverständnis welches sie veranlaßte sehr angenehm war. Du hast nehmlich irrig gelesen, oder ich habe mich fälschlich dahin ausgedrückt, daß ich Dein Loos für ein sehr glückliches, und das Meinige gerade für das Gegentheil hielt; so war es aber gar nicht gemeynt, ich hielt nur Deine Tage für geeigneter viel und interessante Briefe zu schreiben, wozu ich keine Veranlassung zu haben behauptete und behaupte. Was mir das Schicksal in meinem Leben Glückliches und Erfreuliches zugewendet habe ich nie verkannt, sondern vielmehr stets mit innrer Danckbarkeit und wenn ich es sagen darf, Beschämung erkannt. Die Äeußerung innerlicher Zustände sind aber eben so verschieden, als die Individuen selbst. ich bin meiner Natur nach still, und bin es in spätern Jahren immer mehr geworden; ich jammere nicht, und jubele nicht. Willst Du diese Stille, in manchen, nicht erfreulichen Momenten, Verdrieslichkeit nennen, so darf ich nicht viel dagegen einwenden, und würdest Du mich in solchen Fällen um den Grund gefragt haben, oder künftig fragen, so würde ich ihn Dir wahrscheinlich aussagen, wenn er Dich selbst beträfe, oder Du abhelfen könntest, sonst trage ich gern allein, was mich drückt. Fanny ist sehr wohl, und wird bald ganz heraus seyn; das Kind erhält sich, ich betrachte es aber noch keineswegs als gesichert, was ja gar kein Kind im ersten Lebensjahre ist, geschweige ein so schwach gebohrnes. ich reise also nach Paris, wo mich Deine Briefe unter adr A. Leo, rue Louis le Grand No 11 treffen. laß mich nicht ohne Nachricht, ich werde Dir auch schreiben, und Deine Anzeige, wohin es geschehen soll erwarten. Du hast Unrecht nicht an H. Beer geschrieben zu haben; ich hatte es ihm auf Deine Zusage versprochen, und er hat es durch seine wohlgemeinte Freundlichkeit verdient. Montag 5t July. in 2 Stunden reise ich ab; der Himmel hängt nicht sowohl voller Geigen als voller Wolken, und es wird sehr regnen. ich reise allein, warum nicht mit Mr Maurice Schlesinger, wird Dir wohl von Mutter und Rebekka geschrieben werden ich verlasse Fanny, die gestern zum erstenmale wieder mit uns zusammen gegessen hat, sehr wohl, und Sebastian mit festen Ansprüchen auf Leben. Adieu! bleib gesund, nicht zu lange in München, behalte Deinen Zweck fest ins Auge, und schreibe mir Dein Vater und Freund
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Juli 1830 nach Paris ab. Er hielt sich länger als ursprünglich geplant dort auf, da er durch die Ereignisse der Julirevolution aufgehalten wurde (Hensel, Tagebücher, S. 29 f., Einträge vom 6. August 1830 und vom 4. März 1831). </note> wo mich Deine Briefe unter ad<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_1d6459e9-0855-43d4-9280-8d8564b1e0ca"><hi rend="latintype">A. Leo</hi><name key="PSN0112784" style="hidden" type="person">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName>, <hi rend="latintype">rue Louis le Grand N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 11 treffen. laß mich nicht ohne Nachricht, ich werde Dir auch schreiben, und Deine Anzeige, wohin es geschehen soll erwarten.</p> <p>Du hast Unrecht nicht an <persName xml:id="persName_4a120a58-de9f-4ba2-a071-80b24aecc382"><hi rend="latintype">H. 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