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gb-1830-06-26-01

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Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf <lb></lb> Berlin, 25. und 26. Juni 1830 Vor einer Stunde ist Fanny zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und fühlt sich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; München, 5. Juli 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/41. Autograph Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf; Berlin, 25. und 26. Juni 1830 Vor einer Stunde ist Fanny zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und fühlt sich

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Rebecka Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 26 / 6], Siegel.

Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel

Green Books

Citron, Letters, S. 438 (Fanny Hensels Briefteil). Weissweiler, Briefwechsel, S. 121 f (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25. und 26. Juni 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) MünchenDeutschland deutsch
Herrn Herrn Baron von Kerstorff für Herrn F. Mendelssohn Bartholdy München fro
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Freitag den 25sten Juny.

Vor einer Stunde ist FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und findet fühlt sich wohl. Das wäre nun auch glücklich vorüber; feierlich genug ist der heutige Tag,feierlich genug ist der heutige Tag – Der 300. Jahrestag der Stiftung der Augsburger Konfession am 25. Juni 1830 wurde in Berlin in der Friedrich-Wilhelms-Universität begangen (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 176, 27. Juni 1830, S. 1340). Friedrich Wilhelm III. von Preußen hatte zudem in seiner Order vom 4. April 1830 festgelegt, dass der Tag »in allen evangelischen Kirchen des Landes gottesdienstlich begangen werden soll« (Die vaterländische Jubelfeier der Uebergabe der Augsburgischen Konfession in den Jahren 1630, 1730 und 1830, in: Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 151, 2. Juni 1830, Beilage, S. 1141-1142, das Zitat S. 1142). sie haben von den Thürmen herab mit Posaunen ein feste Burg, und nun danket alle Gott, geblasen, und die blanken Instrumente sollen in der hellen blauen Luft gar herrlich ausgesehen haben; zum Erstenmale seit langer Zeit ist das schönste Sommerwetter, so daß wir Fanny die Balkonthüre öffnen werden. Der alte Herrgott meint es zuweilen gut mit seinem Volke, so heute mit uns, und läßt es einen Freudentag erleben, der auch nicht gestört werden soll, willkührlich nicht; heute könnte mich aber manches (wie Du es nennst) Unvernünftige treffen, und würde mich wenig anfechten, ich bin gar zu froh. Du wirst es auch seyn, in schöner Gegend, schönem Wetter, und wirst nicht ängstlich nach Hause denken, wo alles heut so freundlich aussieht.

Du in Deinem katholischen Lande hast wohl ganz vergessen, wozu Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mvd5boof-srr6-usar-xhpj-eshhdei8rkog"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name> hätte müssen gespielt werden,wozu Deine Symphonie hätte müssen gespielt werden – Die Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«), op. 107 (MWV N 15), war zum Konfessionsfest 1830 entstanden. Erst nach einer Revision wurde sie am 15. November 1832 in Berlin uraufgeführt. nämlich heut, und hier. Du meinst, ich fürchte, Du würdest katholisch werden, liebes Kind, das würde mich gar wenig grämen, werde Du ein Türke, mein Felix bleibst Du doch, den ich mehr liebe, als die Meisten. – Aber wir haben heut Confessionsfest, und darum haben sie von den Thürmen geblasen.

Mensch, ich denke zuweilen an Dich, und habe Sehnsucht nach Dir, ob wir uns wol eher, als in zwei Jahren sehen werden. Heut glaube ich, ja; aber heut könnte mir einer sagen, Du würdest in zwei Stunden in die Thüre treten, und bei uns bleiben, ich glaubte es auch, ich glaube heut Alles Gute.

Morgen kann die Antwort auf unsern Onkelbrief <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1830-06-16-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf; Berlin, 16. Juni 1830</name> kommen, und da will ich sehen, ob es einmal einen langen Plauderbrief meinerseits wird geben können, heut kann ich nicht viel schreiben, denn ich werde sentimental, und das geht nicht. Aber Du weißt d och nun, wie es bei uns aussieht; gut, |2| und das ist die Hauptsache; das kleine ThierchenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) macht sich auch, es quäkt wunderherrlich; und ich versichere Dich, es wird mir ganz wunderlich, wenn Fanny von „ihrem Kindchen“ spricht, und daß es dieselbe Mutter Fanny ist, welche gestern vor einem Jahre (Johannistag)Johannistag – der 24. Juni, Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres. mit uns Mädchen herumlief, und Abends um 8 die zweite Stimme zu den vier ersten Akkorden Deines Sommernachtstraums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tp0mkbmb-5n9h-0tdo-vnow-rivyxoei9ld3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> sang, denn der wurde zu derselben Zeit in London gegeben,der wurde zu derselben Zeit in London gegeben – Am 24. Juni 1829 hatte Mendelssohn im Konzert des Flötisten Louis François Philippe Drouet in den Argyll Rooms seine Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), dirigiert (Rezension: The Times Nr. 13.949, 25. Juni 1829, S. 5). was wir mit unseren Stimmen, fast zu kindisch, nachahmten; es gefiel uns aber. Deine <hi rend="latintype">cmoll</hi> Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_c39bpif5-tcvx-q2s9-vkzj-eq7inezqepvn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> haben sie dort wieder aufgeführt,Deine cmoll Symphonie haben sie dort wieder aufgeführt – Opus 11 kam am 17. Mai 1830 im sechsten Konzert der Philharmonic Society zur Aufführung (Foster, Philharmonic Society, S. 102). KlingemKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862). hats geschrieben; vorgestern hatten wir Brief von ihm,vorgestern hatten wir Brief von ihm – Brief nicht bekannt. der mir nicht ganz so frei und natürlich eigenthümlich zu lauten schien, als sonst, es muß ihn etwas gedrückt haben; und das that mir leid; so lange hatten wir auf den Brief gewartet, der nun gar nicht recht heiter scheint. Über Deine Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8fci3jtg-o4nt-tzqs-yajj-yohhqutpkats"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name> hat er noch keine bestimmte Auskunft gegeben,Über Deine Stücke hat er noch keine bestimmte Auskunft gegeben – Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatte am 26. Mai 1830 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/248/1) an Carl Klingemann in London betreffs der Herausgabe der Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier op. 16 (MWV SD 4). geschrieben. Siehe dazu Brief fmb-1830-05-20-01 (Brief Nr. 299) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830, Z. 87 ff.: »Nun bitte ich Dich, liebe Fanny, sogleich mit der Post an Klingemann zu schreiben, er möge Taylor’s fragen, ob ich die 3 kleinen Stücke herausgeben dürfe«. d. h. die TaylorsTaylor, Familie von → John T. sind sehr zufrieden damit,die Taylors sind sehr zufrieden damit – Die drei Einzelkompositionen aus Opus 16 widmete Mendelssohn den Schwestern Anne Taylor, Honora Taylor bzw. Susan Taylor (vgl. MWV, S. 470). es that ihnen schon lange leid, daß diese Schätze der Welt entzogen wären, Klingem. beschreibt seinen Besuch bei den Leuten allerliebst, wie AnneTaylor, Anne (1806-1877) im Begriff war, auszugehen, und er sie immer mit spärlichen Erzählungen von Dir auf- und hinhielt; die ganze Familie, sagt er, schwärmt für Dich, und hats kein Hehl, er sey nun als Mr. Mendelssohns friend, aber als solcher, sehr gut aufgenommen worden, und als er eines Abends dort zu einer Gesellschaft gebeten war, hörte er beim Hineintreten die Eine das Andante Deiner Symphoniedas Andante Deiner Symphonie – der zweite Satz aus Opus 11. mit AttwoodAttwood, Thomas (1765-1838) spielen; dem hat Klingem. Dein Anliegen auch vorgeMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)tragen, er hat sagte aber, er verstünde nichts von Klaviermusik, sie wären unschätzbar, wären little gems,little gems – engl., kleine Edelsteine. und er wolle sich mit Verständigen über den Preis besprechen, bei welcher Gelegenheit er auch Klingem. nach NorwoodNorwoodGroßbritannienNorwood – In Biggin Hill, Norwood, Surrey, befand sich der Landsitz von Thomas Attwood. eingeladen hat. Es ist nett, daß sich Kl. bei Deinen Freunden hält; den Taylors hat er auch Billette zur Probe Deiner Symphonie geben müssen, wo die entzückt waren, er sagt aber, das Scherzodas Scherzo – der Alternativsatz für den dritten Satz (Minuetto) in Opus 11. hätte etwas nach beef geschmeckt die Ausführung nämlichMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858). Die beiden ältesten MädchenTaylor, Anne (1806-1877)Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841) sind schon nach Cornwallis, die MutterTaylor, Ann Rowe (1779-1851) mit NoraTaylor, Honora (Nora) (1814-1849) noch in London. Noch etwas Erfreuliches meldet Klingem. daß MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) in den Ferien wiederherkommt, darauf freue ich mich sehr, Du magst mich necken, so viel Du willst, er bleibt mein |3| breiter Liebling, und ich schlage mich nächstens mit den Misses RichmondRichmond, Töchter von → Henry R.. Vielleicht kommt RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) auch; aber Klingem. selber nicht; schade genug, es könnte nette Zeit werden. Was mein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name>mein Bild – Mendelssohn hat bei Wilhelm Hensel ein Porträt der jüngeren Schwester Rebecka in Auftrag gegeben. Siehe Brief fmb-1830-06-15-01 (Brief Nr. 310) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 15. Juni 1830. Das 1830 entstandene Ölgemälde befindet sich in D-B, Musikabteilung, Mendelssohn-Archiv, MA Depos. MG 126. Abbildung: Hans-Günter Klein und Dieter Beaujean, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 65. betrifft, erwarten wir nur Deinen Beschluß wegen Stellung etc. um anzufangen, sodaß es vielleicht noch zur AusstellungKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschlandAusstellung – 26. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin 1830. fertig, und wenn das Glück schlecht ist, neben Prof. G<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109201" style="hidden" type="art">Professor Gans auf dem Katheder (Ölgemälde 1829)</name>.Prof. G. – Wilhelm Hensels Porträt von Eduard Gans am Katheder ist heute im Besitz des Israel-Museums in Tel Aviv und hängt als Dauerleihgabe im Jüdischen Museum in Berlin. Siehe auch Cécile Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 166, Anm. 45, und Abbildung, S. VIII. hängen kann.

Hör mal, ich bin doch ins Plaudern hineingekommen, aber nun gehe ich weg und zu Fanny. Leb recht, recht wohl, der Himmel gebe Dir viel so frohe Tage, wie er mir heut gab.

Deine Rebecka.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)

Wie Du siehst, ist dieser Brief noch heute, den 26sten, hier, und Fanny wird gleich diktiren, wie folgt: Ich bin seit gestern auf, lieber Felix, und würde Dir es jetzt ohne Unbequemlichkeit selbst schreiben können, wenn ich nicht, aus Sorgfalt für meine Augen einige in den ersten Tagen begangene Unvorsichtigkeiten wieder gut machen wollte. Es geht mir ganz außerordentlich gut, die Kräfte wachsen von Tage zu Tage, und ich hoffe bald nicht mehr zu wissen, daß ich vier Wochen gelegen habe. Mein gestriger erster Aufstand war wirklich feierlich genug. Wer kann mir verbieten, alles Glockengeläute dabei auf mich zu beziehen. Um halb sechs haben sies von allen Thürmen geblasen, daß ich aufstehe, BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) hat bei der Gelegenheit eine Musik komponirt.Bach hat bei der Gelegenheit eine Musik komponirt – Gemeint ist eine der Kantaten, die Johann Sebastian Bach 1730 für die 200-Jahrfeier der Augsburger Konfession geschrieben hat: Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 190a, Gott, man lobet dich in der Stille BWV 120b und Wünschet Jerusalem Glück BWV Anh. I 4a (BWV 1139.2). (ich hätte nicht gedacht, daß er so viel Anhänglichkeit an mich hat!), ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) haben sie zum Doktor gemacht,Zelter haben sie zum Doktor gemacht – Die Philosophische Fakultät der Universität Berlin ernannte Carl Friedrich Zelter am 25. Juni 1830 anlässlich des 300. Jahrestag der Stiftung der Augsburger Konfession zum Doktor der Philosophie honoris causa (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 176, 27. Juni 1830, Beilage, S. 1340). und da zufällig auf denselben Tag die Säkularfeier der Augsburger Confession fiel, so hat das bei manchen Leuten die Meinung veranlaßt, als gälten der eigentlich jene Feierlichkeiten.

Aber mir ist sauwohl

Und Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_aabd2fkq-0ooh-rjab-fs0k-7afnv5e2mfnk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name> ist gut. Ich habe dieser Tage so oft an sie gedacht, als es mir Frau DietrichDietrich, Frau erlauben wollte (die Wärterinn welche bei jedem Wochenbette angewendet wird) (dazwischen blökt der Balg unaufhörlich nach Nahrung, und führt sich unartig auf, Fanny sieht und hört ihm andächtig zu.) Übrigens bin ich zu allen Humor aufgelegt, und werde, sobald ich wieder auf die Füße komme thun als sey gar nichts vorgefallen (Er blökt schon wieder) Tänze und Kränze mitmachen, und Feste veranlassen, der Garten soll einmal wieder was sehen.

Fanny Hensel und Rebecka Mendelssohn BartholdyBriefteil von Fanny Hensel notiert von Rebecka Mendelssohn Bartholdy.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Ich muß doch noch ein Paar Worte schreiben, mein liebes Thier, und Dich ein wenig selbst liebhaben. Nun gehts alle Tage besser, für heut aber hör ich auf. Deine F.Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

            Freitag den 25sten Juny. Vor einer Stunde ist Fanny zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und findet fühlt sich wohl. Das wäre nun auch glücklich vorüber; feierlich genug ist der heutige Tag, sie haben von den Thürmen herab mit Posaunen ein feste Burg, und nun danket alle Gott, geblasen, und die blanken Instrumente sollen in der hellen blauen Luft gar herrlich ausgesehen haben; zum Erstenmale seit langer Zeit ist das schönste Sommerwetter, so daß wir Fanny die Balkonthüre öffnen werden. Der alte Herrgott meint es zuweilen gut mit seinem Volke, so heute mit uns, und läßt es einen Freudentag erleben, der auch nicht gestört werden soll, willkührlich nicht; heute könnte mich aber manches (wie Du es nennst) Unvernünftige treffen, und würde mich wenig anfechten, ich bin gar zu froh. Du wirst es auch seyn, in schöner Gegend, schönem Wetter, und wirst nicht ängstlich nach Hause denken, wo alles heut so freundlich aussieht.
Du in Deinem katholischen Lande hast wohl ganz vergessen, wozu Deine Symphonie hätte müssen gespielt werden, nämlich heut, und hier. Du meinst, ich fürchte, Du würdest katholisch werden, liebes Kind, das würde mich gar wenig grämen, werde Du ein Türke, mein Felix bleibst Du doch, den ich mehr liebe, als die Meisten. – Aber wir haben heut Confessionsfest, und darum haben sie von den Thürmen geblasen.
Mensch, ich denke zuweilen an Dich, und habe Sehnsucht nach Dir, ob wir uns wol eher, als in zwei Jahren sehen werden. Heut glaube ich, ja; aber heut könnte mir einer sagen, Du würdest in zwei Stunden in die Thüre treten, und bei uns bleiben, ich glaubte es auch, ich glaube heut Alles Gute.
Morgen kann die Antwort auf unsern Onkelbrief kommen, und da will ich sehen, ob es einmal einen langen Plauderbrief meinerseits wird geben können, heut kann ich nicht viel schreiben, denn ich werde sentimental, und das geht nicht. Aber Du weißt doch nun, wie es bei uns aussieht; gut, und das ist die Hauptsache; das kleine Thierchen macht sich auch, es quäkt wunderherrlich; und ich versichere Dich, es wird mir ganz wunderlich, wenn Fanny von „ihrem Kindchen“ spricht, und daß es dieselbe Mutter Fanny ist, welche gestern vor einem Jahre (Johannistag) mit uns Mädchen herumlief, und Abends um 8 die zweite Stimme zu den vier ersten Akkorden Deines Sommernachtstraums sang, denn der wurde zu derselben Zeit in London gegeben, was wir mit unseren Stimmen, fast zu kindisch, nachahmten; es gefiel uns aber. Deine cmoll Symphonie haben sie dort wieder aufgeführt, Klingem. hats geschrieben; vorgestern hatten wir Brief von ihm, der mir nicht ganz so frei und natürlich eigenthümlich zu lauten schien, als sonst, es muß ihn etwas gedrückt haben; und das that mir leid; so lange hatten wir auf den Brief gewartet, der nun gar nicht recht heiter scheint. Über Deine Stücke hat er noch keine bestimmte Auskunft gegeben, d. h. die Taylors sind sehr zufrieden damit, es that ihnen schon lange leid, daß diese Schätze der Welt entzogen wären, Klingem. beschreibt seinen Besuch bei den Leuten allerliebst, wie Anne im Begriff war, auszugehen, und er sie immer mit spärlichen Erzählungen von Dir auf- und hinhielt; die ganze Familie, sagt er, schwärmt für Dich, und hats kein Hehl, er sey nun als Mr. Mendelssohns friend, aber als solcher, sehr gut aufgenommen worden, und als er eines Abends dort zu einer Gesellschaft gebeten war, hörte er beim Hineintreten die Eine das Andante Deiner Symphonie mit Attwood spielen; dem hat Klingem. Dein Anliegen auch vorgetragen, er hat sagte aber, er verstünde nichts von Klaviermusik, sie wären unschätzbar, wären little gems, und er wolle sich mit Verständigen über den Preis besprechen, bei welcher Gelegenheit er auch Klingem. nach Norwood eingeladen hat. Es ist nett, daß sich Kl. bei Deinen Freunden hält; den Taylors hat er auch Billette zur Probe Deiner Symphonie geben müssen, wo die entzückt waren, er sagt aber, das Scherzo hätte etwas nach beef geschmeckt die Ausführung nämlich. Die beiden ältesten Mädchen sind schon nach Cornwallis, die Mutter mit Nora noch in London. Noch etwas Erfreuliches meldet Klingem. daß Mühlenfels in den Ferien wiederherkommt, darauf freue ich mich sehr, Du magst mich necken, so viel Du willst, er bleibt mein breiter Liebling, und ich schlage mich nächstens mit den Misses Richmond. Vielleicht kommt Rosen auch; aber Klingem. selber nicht; schade genug, es könnte nette Zeit werden. Was mein Bild betrifft, erwarten wir nur Deinen Beschluß wegen Stellung etc. um anzufangen, sodaß es vielleicht noch zur Ausstellung fertig, und wenn das Glück schlecht ist, neben Prof. G. hängen kann.
Hör mal, ich bin doch ins Plaudern hineingekommen, aber nun gehe ich weg und zu Fanny. Leb recht, recht wohl, der Himmel gebe Dir viel so frohe Tage, wie er mir heut gab.
Deine Rebecka.
Wie Du siehst, ist dieser Brief noch heute, den 26sten, hier, und Fanny wird gleich diktiren, wie folgt: Ich bin seit gestern auf, lieber Felix, und würde Dir es jetzt ohne Unbequemlichkeit selbst schreiben können, wenn ich nicht, aus Sorgfalt für meine Augen einige in den ersten Tagen begangene Unvorsichtigkeiten wieder gut machen wollte. Es geht mir ganz außerordentlich gut, die Kräfte wachsen von Tage zu Tage, und ich hoffe bald nicht mehr zu wissen, daß ich vier Wochen gelegen habe. Mein gestriger erster Aufstand war wirklich feierlich genug. Wer kann mir verbieten, alles Glockengeläute dabei auf mich zu beziehen. Um halb sechs haben sies von allen Thürmen geblasen, daß ich aufstehe, Bach hat bei der Gelegenheit eine Musik komponirt. (ich hätte nicht gedacht, daß er so viel Anhänglichkeit an mich hat!), Zelter haben sie zum Doktor gemacht, und da zufällig auf denselben Tag die Säkularfeier der Augsburger Confession fiel, so hat das bei manchen Leuten die Meinung veranlaßt, als gälten der eigentlich jene Feierlichkeiten.
Aber mir ist sauwohl
Und Deine Symphonie ist gut. Ich habe dieser Tage so oft an sie gedacht, als es mir Frau Dietrich erlauben wollte (die Wärterinn welche bei jedem Wochenbette angewendet wird) (dazwischen blökt der Balg unaufhörlich nach Nahrung, und führt sich unartig auf, Fanny sieht und hört ihm andächtig zu. ) Übrigens bin ich zu allen Humor aufgelegt, und werde, sobald ich wieder auf die Füße komme thun als sey gar nichts vorgefallen (Er blökt schon wieder) Tänze und Kränze mitmachen, und Feste veranlassen, der Garten soll einmal wieder was sehen.
Fanny Hensel und Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Ich muß doch noch ein Paar Worte schreiben, mein liebes Thier, und Dich ein wenig selbst liebhaben. Nun gehts alle Tage besser, für heut aber hör ich auf. Deine F.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1830-06-26-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1830-06-26-01" xml:id="title_37344e66-99b3-4d90-9cae-6cd8bcc8a5ea">Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf <lb></lb> Berlin, 25. und 26. Juni 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_d29c9720-d6ed-4de4-b942-d5477601ffae">Vor einer Stunde ist Fanny zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und fühlt sich</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_421e541d-ce9a-46ef-932e-35e154780e41">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_b87b7200-9045-4e5b-837d-d948dc5a6845">unbekannt</title> <title key="fmb-1830-07-05-01" type="successor" xml:id="title_a4a05379-5803-4120-8bbb-9282430e3ce9">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; München, 5. Juli 1830</title> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0111893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_5d21be08-3162-43d1-ba07-aadf84b38523"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 28/41.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1830-06-26-01" type="letter" xml:id="title_0060c269-97a8-40dc-b0f4-dcb558d4cfbf">Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf;  Berlin, 25. und 26. Juni 1830</title> <incipit>Vor einer Stunde ist Fanny zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und fühlt sich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Rebecka Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 26 / 6], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Citron, Letters, S. 438 (Fanny Hensels Briefteil).</bibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 121 f (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-06-25" xml:id="date_688efcda-4e1c-475e-96e4-27c7aa6ece59">25.</date> und <date cert="high" when="1830-06-26" xml:id="date_240634e6-8a93-449f-a4a0-4d42ee95b1cc">26. Juni 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_d1f4629d-07c7-4c69-b155-203a79eedf03">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_tfmq04po-aku9-5f8m-ksi4-nhqnprkvjb6e">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_fbed6138-b752-4fb4-b762-907b0544c91c"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_b12bf7cd-cfc1-40b3-bd8b-e89ecd0af5b1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_617363e2-1304-429a-894c-3a6633f1b62e"> <settlement key="STM0100169">München</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn <hi n="1" rend="underline">Baron von <hi rend="latintype">Kerstorff</hi></hi></addrLine> <addrLine>für Herrn F. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">München</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">fro</hi></hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_43bb6808-d9f3-4b21-b389-e27aef784a82"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1830-06-25" xml:id="date_0ee4c5df-b1a3-4e2e-b8d4-d783df5363fc">Freitag den 25sten Juny.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1830-06-25">Vor einer Stunde</date> ist <persName xml:id="persName_11e9b3b5-2ebd-4ab9-acdf-129612da8eab">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> zum Erstenmale aufgestanden, und mit eigenen Füßen vom Bette bis zum Sopha gegangen, auf dem sie jetzt liegt; sie ist nicht mager geworden, sieht ganz gut aus, und <del cert="high" rend="strikethrough">findet</del> fühlt sich wohl. Das wäre nun auch glücklich vorüber; feierlich genug ist der <date cert="high" when="1830-06-25">heutige Tag</date>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f7b618a-4e05-4a33-87c1-c1e429489499" xml:lang="de">feierlich genug ist der heutige Tag – Der 300. Jahrestag der Stiftung der Augsburger Konfession am 25. Juni 1830 wurde in Berlin in der Friedrich-Wilhelms-Universität begangen (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 176, 27. Juni 1830, S. 1340). Friedrich Wilhelm III. von Preußen hatte zudem in seiner Order vom 4. April 1830 festgelegt, dass der Tag »in allen evangelischen Kirchen des Landes gottesdienstlich begangen werden soll« (Die vaterländische Jubelfeier der Uebergabe der Augsburgischen Konfession in den Jahren 1630, 1730 und 1830, in: Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 151, 2. Juni 1830, Beilage, S. 1141-1142, das Zitat S. 1142).</note> sie haben von den Thürmen herab mit Posaunen ein feste Burg, und nun danket alle Gott, geblasen, und die blanken Instrumente sollen in der hellen blauen Luft gar herrlich ausgesehen haben; zum Erstenmale seit langer Zeit ist das schönste Sommerwetter, so daß wir Fanny die Balkonthüre öffnen werden. Der alte Herrgott meint es zuweilen gut mit seinem Volke, so <date cert="high" when="1830-06-25">heute</date> mit uns, und läßt es einen Freudentag erleben, der auch nicht gestört werden soll, willkührlich nicht; <date cert="high" when="1830-06-25">heute</date> könnte mich aber manches (wie Du es nennst) Unvernünftige treffen, und würde mich wenig anfechten, ich bin gar zu froh. Du wirst es auch seyn, in schöner Gegend, schönem Wetter, und wirst nicht ängstlich nach Hause denken, wo alles <date cert="high" when="1830-06-25">heut</date> so freundlich aussieht.</p> <p>Du in Deinem katholischen Lande hast wohl ganz vergessen, wozu <title xml:id="title_895498a2-5309-4030-b388-24aa04be0b04">Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mvd5boof-srr6-usar-xhpj-eshhdei8rkog"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> hätte müssen gespielt werden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ffe906ed-3c3e-464f-8ea5-611f62625b62" xml:lang="de">wozu Deine Symphonie hätte müssen gespielt werden – Die Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«), op. 107 (MWV N 15), war zum Konfessionsfest 1830 entstanden. Erst nach einer Revision wurde sie am 15. November 1832 in Berlin uraufgeführt.</note> nämlich <date cert="high" when="1830-06-25">heut</date>, und hier. Du meinst, ich fürchte, Du würdest katholisch werden, liebes Kind, das würde mich gar wenig grämen, werde Du ein Türke, mein Felix bleibst Du doch, den ich mehr liebe, als die Meisten. – Aber wir haben heut Confessionsfest, und darum haben sie von den Thürmen geblasen. </p> <p>Mensch, ich denke zuweilen an Dich, und habe Sehnsucht nach Dir, ob wir uns wol eher, als in zwei Jahren sehen werden. Heut glaube ich, ja; aber heut könnte mir einer sagen, Du würdest in zwei Stunden in die Thüre treten, und bei uns bleiben, ich glaubte es auch, ich glaube heut Alles Gute.</p> <p><date cert="high" when="1830-06-26">Morgen</date> kann die Antwort auf <title xml:id="title_50ff079d-cdc6-42be-9fc6-3d5756ed8ca7">unsern Onkelbrief <name key="PSN0113247" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</name> <name key="gb-1830-06-16-01" style="hidden" type="letter">Abraham Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in München, adressiert an Heinrich Sigmund Friedrich von Kerstorf; Berlin, 16. Juni 1830</name> </title> kommen, und da will ich sehen, ob es einmal einen langen Plauderbrief meinerseits wird geben können, <date cert="high" when="1830-06-25">heut</date> kann ich nicht viel schreiben, denn ich werde sentimental, und das geht nicht. Aber Du weißt <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">d</corr> <sic resp="writer"></sic> </choice>och nun, wie es bei uns aussieht; gut,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und das ist die Hauptsache; <persName xml:id="persName_f35724c3-b9d9-4480-b197-225232ac0a14">das kleine Thierchen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> macht sich auch, es quäkt wunderherrlich; und ich versichere Dich, es wird mir ganz wunderlich, wenn Fanny von „ihrem Kindchen“ spricht, und daß es dieselbe Mutter Fanny ist, welche <date cert="high" when="1829-06-24" xml:id="date_9cdce67c-f812-4532-ac14-6fbc77265d91">gestern vor einem Jahre (Johannistag)</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fa34bf1f-0989-405c-88aa-62b0e79455b9" xml:lang="de">Johannistag – der 24. Juni, Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres.</note> mit uns Mädchen herumlief, und Abends um 8 die zweite Stimme zu den vier ersten Akkorden D<title xml:id="title_bf44acd8-d2c5-4b07-8f50-5f53b7c94c45">eines Sommernachtstraums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tp0mkbmb-5n9h-0tdo-vnow-rivyxoei9ld3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> sang, denn der wurde zu derselben Zeit in London gegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0806005c-0c5f-46ed-88f3-f39f295183aa" xml:lang="de">der wurde zu derselben Zeit in London gegeben – Am 24. Juni 1829 hatte Mendelssohn im Konzert des Flötisten Louis François Philippe Drouet in den Argyll Rooms seine Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), dirigiert (Rezension: The Times Nr. 13.949, 25. Juni 1829, S. 5).</note> was wir mit unseren Stimmen, fast zu kindisch, nachahmten; es gefiel uns aber. <title xml:id="title_2cb8f7e8-2623-4c41-b827-25b0ae35935d">Deine <hi rend="latintype">cmoll</hi> Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_c39bpif5-tcvx-q2s9-vkzj-eq7inezqepvn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> haben sie dort wieder aufgeführt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aea87480-25d3-4d58-b29b-20f3399bc6e5" xml:lang="de">Deine cmoll Symphonie haben sie dort wieder aufgeführt – Opus 11 kam am 17. Mai 1830 im sechsten Konzert der Philharmonic Society zur Aufführung (Foster, Philharmonic Society, S. 102).</note> <persName xml:id="persName_efdc9f59-0e98-437c-9fa7-b173088ca02b">Klingem<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. hats geschrieben; <date cert="high" when="1830-06-24">vorgestern</date> hatten wir Brief von ihm,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e267bcab-6a27-4c41-916e-029dbcc4c775" xml:lang="de">vorgestern hatten wir Brief von ihm – Brief nicht bekannt.</note> der mir nicht ganz so frei und natürlich eigenthümlich zu lauten schien, als sonst, es muß ihn etwas gedrückt haben; und das that mir leid; so lange hatten wir auf den Brief gewartet, der nun gar nicht recht heiter scheint. Über <title xml:id="title_e49417c8-bd93-466e-9e6e-143ec051a169">Deine Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8fci3jtg-o4nt-tzqs-yajj-yohhqutpkats"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100620" style="hidden">Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier, 1830/1831<idno type="MWV">SD 4</idno><idno type="op">16</idno></name></title> hat er noch keine bestimmte Auskunft gegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b5916ef9-d95d-42ea-8cbf-f2fa5bd98c90" xml:lang="de">Über Deine Stücke hat er noch keine bestimmte Auskunft gegeben – Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatte am 26. Mai 1830 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/248/1) an Carl Klingemann in London betreffs der Herausgabe der Trois Fantaisies ou Caprices für Klavier op. 16 (MWV SD 4). geschrieben. Siehe dazu Brief fmb-1830-05-20-01 (Brief Nr. 299) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 18., 19. und 20. Mai 1830, Z. 87 ff.: »Nun bitte ich Dich, liebe Fanny, sogleich mit der Post an Klingemann zu schreiben, er möge Taylor’s fragen, ob ich die 3 kleinen Stücke herausgeben dürfe«.</note> d. h. die <persName xml:id="persName_bccf9b57-53e8-4c6a-8a80-508b21dd31a9"><hi rend="latintype">Taylors</hi><name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName> sind sehr zufrieden damit,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa5efcc7-2264-489f-90f3-181bf7604f88" xml:lang="de">die Taylors sind sehr zufrieden damit – Die drei Einzelkompositionen aus Opus 16 widmete Mendelssohn den Schwestern Anne Taylor, Honora Taylor bzw. Susan Taylor (vgl. MWV, S. 470).</note> es that ihnen schon lange leid, daß diese Schätze der Welt entzogen wären, Klingem. beschreibt seinen Besuch bei den Leuten allerliebst, wie <persName xml:id="persName_d39ad328-a9b2-46b0-b1e1-0875b6a9727b"><hi rend="latintype">Anne</hi><name key="PSN0115267" style="hidden" type="person">Taylor, Anne (1806-1877)</name></persName> im Begriff war, auszugehen, und er sie immer mit spärlichen Erzählungen von Dir auf- und hinhielt; die ganze Familie, sagt er, schwärmt für Dich, und hats kein Hehl, er sey nun als <hi rend="latintype">Mr. Mendelssohns friend</hi>, aber als solcher, sehr gut aufgenommen worden, und als er eines Abends dort zu einer Gesellschaft gebeten war, hörte er beim Hineintreten die Eine das Andante Deiner Symphonie<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c468bf5-f78b-45a6-a877-003221d0ee86" xml:lang="de">das Andante Deiner Symphonie – der zweite Satz aus Opus 11.</note> mit <persName xml:id="persName_6ddac6f1-dc39-4539-a428-5ac23a94710d"><hi rend="latintype">Attwood</hi><name key="PSN0109576" style="hidden" type="person">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName> spielen; dem hat Klingem. Dein Anliegen auch vor<add place="above">ge<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add>tragen, er <del cert="high" rend="strikethrough">hat</del> sagte aber, er verstünde nichts von Klaviermusik, sie wären unschätzbar, wären <hi rend="latintype">little gems</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_203cbf59-3c7f-4c83-b479-9be889361926" xml:lang="en">little gems – engl., kleine Edelsteine.</note> und er wolle sich mit Verständigen über den Preis besprechen, bei welcher Gelegenheit er auch Klingem. nach <placeName xml:id="placeName_fc3e052f-72eb-4d47-b1ea-8972631036f3"><hi rend="latintype">Norwood</hi><settlement key="STM0100161" style="hidden" type="locality">Norwood</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_696315d1-c368-4875-a739-ce605c83e378" xml:lang="de">Norwood – In Biggin Hill, Norwood, Surrey, befand sich der Landsitz von Thomas Attwood.</note> eingeladen hat. Es ist nett, daß sich Kl. bei Deinen Freunden hält; den <hi rend="latintype">Taylors</hi> hat er auch Billette zur Probe Deiner Symphonie geben müssen, wo die entzückt waren, er sagt aber, das <hi rend="latintype">Scherzo</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_adab5b94-7afd-4082-bb43-1df3ef418db4" xml:lang="de">das Scherzo – der Alternativsatz für den dritten Satz (Minuetto) in Opus 11.</note> hätte etwas nach <hi rend="latintype">beef</hi> geschmeckt <add place="above">die Ausführung nämlich<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add>. <persName xml:id="persName_b4b62a6e-0b9d-4dc3-ac88-b3b51797398b">Die beiden ältesten Mädchen<name key="PSN0115267" style="hidden" type="person">Taylor, Anne (1806-1877)</name><name key="PSN0115277" style="hidden" type="person">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name></persName> sind schon nach <hi rend="latintype">Cornwallis</hi>, die <persName xml:id="persName_b0eadee8-c115-4aed-8d46-4d40ba645b09">Mutter<name key="PSN0115266" style="hidden" type="person">Taylor, Ann Rowe (1779-1851)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_2b9ab96e-b3fc-4b94-8369-feaf3cf53e71"><hi rend="latintype">Nora</hi><name key="PSN0115269" style="hidden" type="person">Taylor, Honora (Nora) (1814-1849)</name></persName> noch in London. Noch etwas Erfreuliches meldet Klingem. daß <persName xml:id="persName_85a6ca17-6ace-4197-a20c-5ed361c9f232">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> in den Ferien wiederherkommt, darauf freue ich mich sehr, Du magst mich necken, so viel Du willst, er bleibt mein<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> breiter Liebling, und ich schlage mich nächstens mit den <persName xml:id="persName_0971e5b1-555c-4607-bc8d-21d66339d960"><hi rend="latintype">Misses Richmond</hi><name key="PSN0119018" style="hidden" type="person">Richmond, Töchter von → Henry R.</name></persName>. Vielleicht kommt <persName xml:id="persName_4cf8de82-ce61-4dfb-9c75-aa7ea37fc91c">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> auch; aber Klingem. selber nicht; schade genug, es könnte nette Zeit werden. Was <title xml:id="title_b122dab8-79f5-4320-8a8d-a55d62e95f17">mein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109203" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1830)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80dd2085-4e6b-4ee6-b18e-d59b0d64034a" xml:lang="de">mein Bild – Mendelssohn hat bei Wilhelm Hensel ein Porträt der jüngeren Schwester Rebecka in Auftrag gegeben. Siehe Brief fmb-1830-06-15-01 (Brief Nr. 310) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 15. Juni 1830. Das 1830 entstandene Ölgemälde befindet sich in D-B, Musikabteilung, Mendelssohn-Archiv, MA Depos. MG 126. Abbildung: Hans-Günter Klein und Dieter Beaujean, Die Mendelssohns im Bildnis. Porträts aus der ersten bis vierten Generation, Berlin 2004, S. 65.</note> betrifft, erwarten wir nur Deinen Beschluß wegen Stellung <hi rend="latintype">etc</hi>. um anzufangen, sodaß es vielleicht noch zur <placeName xml:id="placeName_c1353c58-7730-48f2-b4ef-7c17e0a45332">Ausstellung<name key="NST0100351" style="hidden" subtype="Kunstausstellung" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ef833607-f643-4480-8730-de10ff6cf3f2" xml:lang="de">Ausstellung – 26. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin 1830.</note> fertig, und wenn das Glück schlecht ist, neben <title xml:id="title_c3c6aeaa-4e5f-4bd3-9e93-4505c3b8bd96">Prof. G<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109201" style="hidden" type="art">Professor Gans auf dem Katheder (Ölgemälde 1829)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cf3ebd71-df15-497c-9913-67f1f22b4919" xml:lang="de">Prof. G. – Wilhelm Hensels Porträt von Eduard Gans am Katheder ist heute im Besitz des Israel-Museums in Tel Aviv und hängt als Dauerleihgabe im Jüdischen Museum in Berlin. Siehe auch Cécile Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 166, Anm. 45, und Abbildung, S. VIII.</note> hängen kann. </p> <p>Hör mal, ich bin doch ins Plaudern hineingekommen, aber nun gehe ich weg und zu Fanny. <seg type="closer">Leb recht, recht wohl, der Himmel gebe Dir viel so frohe Tage, wie er mir <date cert="high" when="1830-06-25">heut</date> gab.</seg></p> <signed rend="right">Deine Rebecka.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4e21b3b5-3513-45f4-96f5-a8c89c7ace1e"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wie Du siehst, ist dieser Brief noch <date cert="high" when="1830-06-26">heute, den 26sten,</date> hier, und Fanny wird gleich diktiren, wie folgt: Ich bin seit <date cert="high" when="1830-06-25">gestern</date> auf, <seg type="salute">lieber Felix</seg>, und würde Dir es jetzt ohne Unbequemlichkeit selbst schreiben können, wenn ich nicht, aus Sorgfalt für meine Augen einige in den ersten Tagen begangene Unvorsichtigkeiten wieder gut machen wollte. Es geht mir ganz außerordentlich gut, die Kräfte wachsen von Tage zu Tage, und ich hoffe bald nicht mehr zu wissen, daß ich vier Wochen gelegen habe. Mein <date cert="high" when="1830-06-25">gestriger</date> erster Aufstand war wirklich feierlich genug. Wer kann mir verbieten, alles Glockengeläute dabei auf mich zu beziehen. Um halb sechs haben sies von allen Thürmen geblasen, daß ich aufstehe, <persName xml:id="persName_077e8d86-086d-46ad-832e-4cd2b815134d">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> hat bei der Gelegenheit eine Musik komponirt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7e834161-37df-4749-a5fa-76805eccd3b0" xml:lang="de">Bach hat bei der Gelegenheit eine Musik komponirt – Gemeint ist eine der Kantaten, die Johann Sebastian Bach 1730 für die 200-Jahrfeier der Augsburger Konfession geschrieben hat: Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 190a, Gott, man lobet dich in der Stille BWV 120b und Wünschet Jerusalem Glück BWV Anh. I 4a (BWV 1139.2).</note> (ich hätte nicht gedacht, daß er so viel Anhänglichkeit an mich hat!), <persName xml:id="persName_69dfe02d-830e-49a1-bd81-c0043a2c548e">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> haben sie zum Doktor gemacht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_948a1e3f-2e80-4c10-ae1f-9ca9230badb3" xml:lang="de">Zelter haben sie zum Doktor gemacht – Die Philosophische Fakultät der Universität Berlin ernannte Carl Friedrich Zelter am 25. Juni 1830 anlässlich des 300. Jahrestag der Stiftung der Augsburger Konfession zum Doktor der Philosophie honoris causa (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 176, 27. Juni 1830, Beilage, S. 1340).</note> und da zufällig auf denselben Tag die Säkularfeier der Augsburger Confession fiel, so hat das bei manchen Leuten die Meinung veranlaßt, als gälten der eigentlich jene Feierlichkeiten.</p> <p>Aber mir ist sauwohl</p> <p>Und <title xml:id="title_983f5f8e-fac5-4168-82a6-12d87b9ab8bf">Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_aabd2fkq-0ooh-rjab-fs0k-7afnv5e2mfnk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> ist gut. Ich habe dieser Tage so oft an sie gedacht, als es mir <persName xml:id="persName_54f7f79a-58ce-405d-82af-0c207bcbcb76">Frau Dietrich<name key="PSN0116538" style="hidden" type="person">Dietrich, Frau</name></persName> erlauben wollte (die Wärterinn welche bei jedem Wochenbette angewendet wird) (dazwischen blökt der Balg unaufhörlich nach Nahrung, und führt sich unartig auf, Fanny sieht und hört ihm andächtig zu.) Übrigens bin ich zu allen Humor aufgelegt, und werde, sobald ich wieder auf die Füße komme thun als sey gar nichts vorgefallen (Er blökt schon wieder) Tänze und Kränze mitmachen, und Feste veranlassen, der Garten soll einmal wieder was sehen. </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel und Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_770eb248-7a50-6df7b-ed9e0-b275a64cd4b5" xml:lang="de">Briefteil von Fanny Hensel notiert von Rebecka Mendelssohn Bartholdy.</note></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_5cac59e5-5021-41b9-badc-0a0babf6be87"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="bottom">Ich muß doch noch ein Paar Worte schreiben, mein liebes Thier, und Dich ein wenig selbst liebhaben. Nun gehts alle Tage besser, für <date cert="high" when="1830-06-26">heut</date> aber hör ich auf. <seg type="signed">Deine F.</seg><name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>