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gb-1830-06-08-01

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Ottilie von Goethe an Felix Mendelssohn Bartholdy in München <lb></lb>Weimar, 8. Juni 1830 Heute ist Dienstaglieber Felix und ich bin also schon im Stande einige Redensarten mitzutheilen die ich über die alte Tante gehört; der Brief hat allgemeines Interesse erregt und ist nach des Vaters Ausdruck neckisch und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar; zwischen dem 3. und 8. Juni 1830 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar; München, 15. Juni 1830 Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872)Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 28/25. Autograph Ottilie von Goethe an Felix Mendelssohn Bartholdy in München; Weimar, 8. Juni 1830 Heute ist Dienstaglieber Felix und ich bin also schon im Stande einige Redensarten mitzutheilen die ich über die alte Tante gehört; der Brief hat allgemeines Interesse erregt und ist nach des Vaters Ausdruck neckisch und

1 Doppelbl. S. 1-4 Brieftext.

Ottilie von Goethe

Green Books

Albrecht Mendelssohn-Bartholdy, Erinnerungen an Felix Mendelssohn. Aus alten Familienbriefen, in: Neue Freie Presse Nr. 21766, 19. April 1925, Festbeilage, S. 29 f. (Teildruck). Zum Goethe-Jahr: Ungedruckte Briefe von Ottilie von Goethe an Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Amerika-Post 4 (1932), S. 10 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

8. Juni 1830 Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872)counter-resetGoethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872) WeimarDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) MünchenDeutschland deutsch
Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872) Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872)

Heute ist Dienstag lieber Felix und ich bin also schon im Stande einige Redensarten mitzutheilen die ich über die alte Tante gehört; der Brief hat allgemeines Interesse erregtdie alte Tante gehört; der Brief hat allgemeines Interesse erregt – Mendelssohns fingierter Brief einer Tante an ihre Nichte, abgedruckt in: Chaos, Nr. 36, erster Jahrgang, 1829/30, Repr. Bern, o. J., S. 142 f. Siehe Brief fmb-1830-06-08-01 (Brief Nr. 304) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ottilie von Goethe in Weimar, zwischen dem 3. und 8. Juni 1830. und ist nach des VatersGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) Ausdruck neckli neckisch und allerliebst genug. Man findet daß der Verfasser unrathbar ist, einige schreiben ihn der GroßGroß, Amalie Baronin von (Pseud.: Amalie Winter) (1802-1879) zu, EmmaFroriep, Emma Charlotte Luise (1805-1872) hingegen behauptete daß wenn er nicht aus meiner Feder geflossen sei, ich einen Doppelgänger hätte, und da man auf diesen Weg fortwandelte und ein mir ähnliches Wesen zum Author stempeln wollte verfiel man auf AdeleSchopenhauer, Luise Adelaide (Adele) (1797-1849).

Die Groß und Emma nannten Sie beide einen Augenblick, doch waren sie nicht davon überzeugt, und thaten es nur auf Probe. Soweit das Chaos,das Chaos – Das Chaos war eine Zeitschrift, die Ottilie von Goethe von 1829 bis ca. 1831 herausgab. Sie wurde nur von der Familie Goethe und einem engen Freundeskreis gelesen. Das aus nur wenigen Seiten bestehende Blatt gibt kurze Texte, Gedichte, Briefe und Passagen aus längeren Abhandlungen in deutscher, englischer und französischer Sprache wieder. – mein Aufenthalt in Jena, ist sichtbar durch viele Druckfehler im Englischen verherrlicht. – Wie betrübt wurde mir als die Klingel des Hofthores mir sagte daß Sie die Grenze überschritten, wo unsere Tage zusammengehörten; ich glaube eine jede Klingel wird für eine lange Zeit mir den Abschiedslaut wie ein Echo zurückrufen. Warum wollten Sie uns nicht noch einmal sehen, und gaben den Beutel in fremde Hände. Den andern Morgen brachten wir noch ein paar gemüthliche |2| Stunden mit FromannsFrommann, Carl Friedrich Ernst (1765-1837)Frommann, Johanna Charlotte (1765-1830) zu, denen der eine Tag Ihres Dortseins genug war Sie zu kennen, und lieb zu gewinnen. Der Vater hat den Tag Ihrer Abreise es gleich an Zelter geschrieben.Der Vater hat den Tag Ihrer Abreise es gleich an Zelter geschrieben – Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter in Berlin, Weimar, 3. Juni 1830. Druck: Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1357. Der Briefbeginn lautet: »So eben, früh halb 10. Uhr, fährt, bei klarstem Himmel, im schönsten Sonnenschein, der treffliche Felix, mit Ottilien, Ulriken und den Kindern, nachdem er 14. Tage bei uns vergnüglich zugebracht und alles mit seiner vollendeten liebenswürdigen Kunst erbaut, nach Jena, um auch dort die wohlwollenden Freunde zu ergötzen und in unsrer Gegend ein Andenken zurückzulassen, welches fortwährend hoch zu feiern ist.« Er hat mir aufs Neue wiederholt, daß ich Ihnen sagen soll wie er wünscht daß Sie öfters ihmGoethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872) schreiben mögen. Wie es uns geht werden Sie wißen wollen? – Daß ist bald gesagt, – wie Leuten die nicht wißen wie sie eine Lückke ausfüllen wollen; die wie Myrha singen „ich möchte gerne spielen nur weis ich selbst nicht was“; die wie Schuljungen von Ferien und Feiertagen zurückkommen, und alles übermäßig langweilig finden; unter diesen Schilderungen meine ich meinen Papa immer mit. Sehen Sie lieber Felix welchen Vorzug Sie vor uns voraus haben, kommen auch einige ErinnerungsGrillen bei Ihnen zum Vorschein, so äußern sie sich gewiß nur in den rührendsten Tönen, während sie bei uns wie Fledermäuse uns um den Kopf schwirren, und uns eben nicht liebenswürdiger machen. UllePogwisch, Ulrike Henriette Adele Eleonore Freiin von (1798-1875) ist am allerübelsten daran, denn sie ist wieder recht leidend. Nun darf ich doch wohl nicht schließen |3| ohne Ihnen ein Wort von Ihren Halb-Passionen EmmaFroriep, Emma Charlotte Luise (1805-1872) und JenyPappenheim, Jenny Gräfin von (1811-1890) zu sagen. Erstere hat freundlich sich nach allem was Ihren Aufenthalt in Jena betraf erkundiget, und die Letztere habe ich noch nicht gesehen. Leben Sie wohl lieber Felix; vermöchte ich etwas über Sie so würde ich sagen, gehen Sie nicht nach Wien; auch den Papa habe ich auf meiner Seite. Nächste Woche kömmt das Chaos und Roberts Brief.Roberts Brief – Empfehlungsbrief, den Emma Froriep zur Empfehlung Mendelssohns an ihren Bruder Robert Froriep geschrieben hatte. Siehe Brief fmb-1830-06-07-01 (Brief Nr. 305) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 6. und 7. Juni 1830. Der Vater und Ulrike grüßen sehr.

Ottilie v Goethe.
Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872) Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872)

|4| Der Vater grüßt Sie sehr und läßt Ihnen sagen daß Ihr Aufenthalt hierIhr Aufenthalt hier – Mendelssohn hatte sich vom 21. Mai bis zum 3. Juni 1830 in Weimar aufgehalten (Goethe, Weimarer Ausgabe III, Bd. 12: Goethes Tagebücher. 1829-1830, S. 245-251). ihm nicht nur großes Vergnügen, sondern auch dauernden Nutzen gewährt, da er durch Sie über Vieles klar geworden sei.

den 8ten Juny. 1830.
            Heute ist Dienstag lieber Felix und ich bin also schon im Stande einige Redensarten mitzutheilen die ich über die alte Tante gehört; der Brief hat allgemeines Interesse erregt und ist nach des Vaters Ausdruck neckli neckisch und allerliebst genug. Man findet daß der Verfasser unrathbar ist, einige schreiben ihn der Groß zu, Emma hingegen behauptete daß wenn er nicht aus meiner Feder geflossen sei, ich einen Doppelgänger hätte, und da man auf diesen Weg fortwandelte und ein mir ähnliches Wesen zum Author stempeln wollte verfiel man auf Adele.
Die Groß und Emma nannten Sie beide einen Augenblick, doch waren sie nicht davon überzeugt, und thaten es nur auf Probe. Soweit das Chaos, – mein Aufenthalt in Jena, ist sichtbar durch viele Druckfehler im Englischen verherrlicht. – Wie betrübt wurde mir als die Klingel des Hofthores mir sagte daß Sie die Grenze überschritten, wo unsere Tage zusammengehörten; ich glaube eine jede Klingel wird für eine lange Zeit mir den Abschiedslaut wie ein Echo zurückrufen. Warum wollten Sie uns nicht noch einmal sehen, und gaben den Beutel in fremde Hände. Den andern Morgen brachten wir noch ein paar gemüthliche Stunden mit Fromanns zu, denen der eine Tag Ihres Dortseins genug war Sie zu kennen, und lieb zu gewinnen. Der Vater hat den Tag Ihrer Abreise es gleich an Zelter geschrieben. Er hat mir aufs Neue wiederholt, daß ich Ihnen sagen soll wie er wünscht daß Sie öfters ihm schreiben mögen. Wie es uns geht werden Sie wißen wollen? – Daß ist bald gesagt, – wie Leuten die nicht wißen wie sie eine Lückke ausfüllen wollen; die wie Myrha singen „ich möchte gerne spielen nur weis ich selbst nicht was“; die wie Schuljungen von Ferien und Feiertagen zurückkommen, und alles übermäßig langweilig finden; unter diesen Schilderungen meine ich meinen Papa immer mit. Sehen Sie lieber Felix welchen Vorzug Sie vor uns voraus haben, kommen auch einige ErinnerungsGrillen bei Ihnen zum Vorschein, so äußern sie sich gewiß nur in den rührendsten Tönen, während sie bei uns wie Fledermäuse uns um den Kopf schwirren, und uns eben nicht liebenswürdiger machen. Ulle ist am allerübelsten daran, denn sie ist wieder recht leidend. Nun darf ich doch wohl nicht schließen ohne Ihnen ein Wort von Ihren Halb-Passionen Emma und Jeny zu sagen. Erstere hat freundlich sich nach allem was Ihren Aufenthalt in Jena betraf erkundiget, und die Letztere habe ich noch nicht gesehen. Leben Sie wohl lieber Felix; vermöchte ich etwas über Sie so würde ich sagen, gehen Sie nicht nach Wien; auch den Papa habe ich auf meiner Seite. Nächste Woche kömmt das Chaos und Roberts Brief. Der Vater und Ulrike grüßen sehr.
Ottilie v Goethe.
 Der Vater grüßt Sie sehr und läßt Ihnen sagen daß Ihr Aufenthalt hier ihm nicht nur großes Vergnügen, sondern auch dauernden Nutzen gewährt, da er durch Sie über Vieles klar geworden sei.
den 8ten Juny. 1830.          
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Nun darf ich doch wohl nicht schließen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> ohne Ihnen ein Wort von Ihren Halb-Passionen <persName xml:id="persName_d7842fe8-b276-42ed-8081-c0a7ecad0d15">Emma<name key="PSN0111249" style="hidden" type="person">Froriep, Emma Charlotte Luise (1805-1872)</name></persName> und <persName xml:id="persName_bc43224c-2289-427f-a34d-acfc275f5fd6">Jeny<name key="PSN0113746" style="hidden" type="person">Pappenheim, Jenny Gräfin von (1811-1890)</name></persName> zu sagen. Erstere hat freundlich sich nach allem was Ihren Aufenthalt in Jena betraf erkundiget, und die Letztere habe ich noch nicht gesehen. Leben Sie wohl lieber Felix; vermöchte ich etwas über Sie so würde ich sagen, gehen Sie nicht nach Wien; auch den Papa habe ich auf meiner Seite. Nächste Woche kömmt das Chaos und Roberts Brief.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a24f6d6a-301d-4a44-a5fa-fb1ed5414c4a" xml:lang="de">Roberts Brief – Empfehlungsbrief, den Emma Froriep zur Empfehlung Mendelssohns an ihren Bruder Robert Froriep geschrieben hatte. Siehe Brief fmb-1830-06-07-01 (Brief Nr. 305) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, München, 6. und 7. Juni 1830.</note> <seg type="closer">Der Vater und Ulrike grüßen sehr.</seg></p> <signed rend="right">Ottilie v Goethe.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4f756949-6450-4495-a076-51da3ea63962"> <docAuthor key="PSN0111425" resp="author" style="hidden">Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111425" resp="writer" style="hidden">Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796–1872)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Der Vater grüßt Sie sehr und läßt Ihnen sagen daß Ihr Aufenthalt hier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8955dfab-bd38-405d-b871-bcdbd01e3df4" xml:lang="de">Ihr Aufenthalt hier – Mendelssohn hatte sich vom 21. Mai bis zum 3. Juni 1830 in Weimar aufgehalten (Goethe, Weimarer Ausgabe III, Bd. 12: Goethes Tagebücher. 1829-1830, S. 245-251).</note> ihm nicht nur großes Vergnügen, sondern auch dauernden Nutzen gewährt, da er durch Sie über Vieles klar geworden sei.</p> <dateline rend="left">den <date cert="high" when="1830-06-08" xml:id="date_e838bca8-777c-45d7-9aec-2f4a0a6d00bf">8<hi rend="superscript">ten </hi>Juny.</date></dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1830-06-08" xml:id="date_083c36dd-82a0-49b0-975b-bb114fc5e195">1830</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>