gb-1830-01-13-01
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Stettin, 13. Januar 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse.
Albert Gustav Heydemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Herrn
Felix Mendelssohn Bartholdy.
tJan: 30.
wüßte
Ich habe
Alb. G. Hn.
Stettin, d. 13t Jan: 30. Liebster Felix. Es fiel mir neulich einmal ein, als ich gerade eine langweilige französ. Correctur besorgte, daß es doch Schade sei, wie unsereins die besten Jahre mühsam und ohne viel Erfreülichkeit hinbringe. Schilt mich darüber nicht; ich habe es schon selbst gethan. Aber entschuldigen wirst Du mich, wenn Du an den Abstand zwischen meinem Leben hier und den herl. Tagen in Berlin denkst; doch ich will nicht ungerecht sein, mein Aufenthalt hier ist für mich heilsam und gewinnreich, aber nur insofern ich ihn als einen vorübergehenden ansehe; ich würde traurig werden, wenn ich wüßte glaubte, viele Jahre meiner Jugend hier zubringen zu müssen. Weg damit. Morgen ist Dein Namenstag; vor einem Jahre begingen wir ihn zusammen feierlich, diesmal sind wir getrennt, das nächste Mal wohl auch; was schadet es? wir sind uns doch nah. Lieber Felix; es geht so Manches im Leben vorbei und so manches Neue gestaltet sich und fesselt uns, aber was so recht tief im Innersten wurzelt, das mag wohl durch keine Gewalt ausgerissen werden können; ich glaube beinah, meine Liebe zu Dir sitze so tief. Die liebste Erinnerung von allen den Frohen, die ich aus Berlin in meine jetzige Einsamkeit mitgenommen habe, ist die an den ersten Abend, wo ich Dich wiedersah; es bedarf in der That nicht weiter Worte unter zweien Menschen, ein Händedruck und ein Blick ins Auge thut schon seine Wirkung. Ich habe heute blos geschrieben, damit ich Dich morgen an meine geringe Person erinnere; nächstens erhältst Du mehr. Es ist schon spät, der Brief muß schnell auf die Post. Dein Alb. G. Hn.
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Die liebste Erinnerung von allen den Frohen, die ich aus Berlin in meine jetzige Einsamkeit mitgenommen habe, ist die an den ersten Abend, wo ich Dich wiedersah; es bedarf in der That nicht weiter Worte unter zweien Menschen, ein Händedruck und ein Blick ins Auge thut schon seine Wirkung.</p> <p>Ich habe <date cert="high" when="1830-01-13">heute</date> blos geschrieben, damit ich Dich <date cert="high" when="1830-01-14">morgen</date> an meine geringe Person erinnere; nächstens erhältst Du mehr. Es ist schon spät, der Brief muß schnell auf die Post.</p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Alb. G. Hn.</hi></signed> </div> </body> </text></TEI>