gb-1829-09-16-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co. <lb/> Berlin, 15. und 16. September 1829 Motto, der Herr der Schöpfung springt. Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 10. und 11. September 1829<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/fmb-1829-09-11-01/gb-1829-09-16-01" target="_blank">Brief - fmb-1829-09-11-01</a> Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 22. September 1829<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/gb-1829-09-16-01/fmb-1829-09-22-01" target="_blank">Brief - fmb-1829-09-22-01</a> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 4/88. Autograph Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co.; Berlin, 15. und 16. September 1829 Motto, der Herr der Schöpfung springt. Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Fanny Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 16 / 9], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 18 SEP / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 22SE22 / 1829], Siegel.

Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

15. und 16. September 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LondonGroßbritannien deutsch
A Messieurs Messieurs Doxat à Londres. Pour Mr. F. Mendelssohn Bartholdy. Hambro steamboat.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Dienstag den 15ten September.

Motto, der Herr der Schöpfung springt.

Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O Felix, wenn ich nun mit VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gereis’t wäre?[→]wenn ich nun mit Vater gereis’t wäre? – Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 16. August 1829 nach Hamburg gefahren. Von dort reiste er zunächst nach Frankfurt a. M. (ca. am 7./8. September 1829), danach in die Niederlande (am 15. September 1829 traf er in Rotterdam ein). Ein geplantes Treffen mit dem Sohn Felix in den Niederlanden bzw. alternativ ein kurzer Aufenthalt in England kam nicht zustande. Er kehrte am 26. September 1829 nach Berlin zurück (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 21 und S. 24). Dann brauchte ich jetzt nicht zu schreiben. Es ist nicht, ich bin zu Hause, und freue mich wie ein Kaninchen auf Weihnachten. Ich bin zur Veränderung allein im Hause, MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) sind schon wieder kaufen gegangen. Drüben[→]Drüben – Gemeint ist die zukünftige Wohnung von Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy im Gartentrakt der Leipziger Str. 3. arbeitet der Maler, der Tapezier schneidet Decken, im Saal[→]Saal – Großer Saal im Gartenhaus des Anwesens der Familie Mendelssohn in der Leipziger Straße 3. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f. stehen alle neuen Möbel, in der Speisekammer das zarteste gläserne, lackirte porzellanene Geräth, alle Augenblicke kommt eine Sendung vom Schneider, oder von StobwasserC. H. Stobwasser, Lackwarenfabrik in Braunschweig und Berlin[→]Stobwasser – die 1763 gegründete traditionsreiche Lackwarenfabrik in Braunschweig mit einer Niederlassung in Berlin; Berühmtheit erlangten vor allem deren Schnupftabakdosen, sogenannte »Stobwasserdosen«., od. von Gott weiß wem. Was bedeutet die Bewegung?<name key="PSN0115791" style="hidden" type="author">Willemer, Maria Anna (Marianne) Katharina Theresa (seit 1816) von (1784–1860)</name><name key="CRT0111795" style="hidden" type="literature">Suleika (»Was bedeutet die Bewegung?«)</name>[→]Was bedeutet die Bewegung? – Beginn des Gedichtes Suleika von Marianne von Willemer, fälschlich Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben (Erstdruck: Johann Wolfgang von Goethe, West-oestlicher Divan, Stuttgart 1819, S. 161 f.). Daß in drittehalb Wochen Hochzeit ist[→]Daß in drittehalb Wochen Hochzeit ist – Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy heirateten am 3. Oktober 1829., und daß ich mich sputen muß, wenn ich bis dahin fertig werden will mit meinem Klavierstuhl[→]Klavierstuhl – Rebecka Mendelssohn Bartholdy bestickte den Bezug eines Klavierstuhls als Geschenk für die Hochzeit der Schwester Fanny; vgl. Brief gb-1829-08-28-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 26. und 28. August 1829, Z.: »Ich komponire jetzt einen Klavierstuhl für Frau Hofmalerinn«., auf dem Du Kirschen, Feigen Ebreschen[→]Ebreschen – Ebereschen., eine Tulpe, Eicheln und wilde Rosen todtsitzen sollst. A propos von Rosen, RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) ist noch nicht hier, MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) auch nicht, von letzterem wissen wir durch Mlle BlancBlanck, Constanze (1779-1861), die mit ihm zusammen in Anclam, auf Georg ReimersReimer, Georg Ernst (1804-1885) Hochzeit mit Maria Stavenhagen[→]Georg Reimers Hochzeit mit Maria Stavenhagen – Der Berliner Buchhändler Georg Ernst Reimer hatte am 27. August 1829 Maria Wilhelmine Stavenhagen geheiratet. war, daß er daselbst wohl und vergnügt, Alles belebte, darauf nach Rügen zu einer anderen Hochzeit gereis’t ist, und Ende des Monats wieder her kommt. – A propos von Heirathen, wehe uns, wehe ihm, unsere Karoline HornHorn, Karoline – heirathet. Von einem Smith wird diese fair maid heimgeführt. Ist das nicht jammelvoll. Beinahe hätte ich vergessen, in den Staub mich zu werfen, und zu sagen: frater, peccavi[→]frater, peccavi – lat., Bruder, ich habe gesündigt; Abwandlung von Lk 15,21. Die rituelle Eröffnungsformel der Beichte lautet »Pater, peccavi«.. Ich bin daran Schuld, an der Verspätung des Briefs, nicht ich, weil ich zu lange schrieb, sondern KarlMaß, Karl (Carl), weil er krank war, nicht Karl, der krank war, sondern dessen FrauMaß, Frau, die mit umgekehrten Siebenmeilenstiefeln ging, nicht die FrauMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858), sondern BremerBrehmer, L., der ausgeritten war, ohne uns ein Wort zu sagen, und bei dem bleibt die Schuld. Aber bei Gott in vollem Ernste, ich bitte um Verzeihung, und wir haben uns schändlich darüber geärgert. Es soll auch gewiß nicht wieder geschehn, bitte, sey nur nicht böse, wir wollen auch gut thun. Ach lieber Felix, was ich heut für Briefkatzenjammer anticipando[→]anticipando – ital., vorwegnehmend. habe. Morgen muß doch Antwort kommen auf Rad<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name>[→]Morgen muß doch Antwort kommen auf Rad – Gemeint ist Felix Mendelssohn Bartholdy Reaktion auf Wilhelm Hensels mit Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829, übersandte Zeichnung »Das Rad« (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Mit dem allegorischen Rad ist der Zirkel gemeint, den die Geschwister und Freunde um Mendelssohn bildeten. Dieser erwähnt die Zeichnung erstmals in Brief fmb-1829-09-11-02 (Brief Nr. 219) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. , und die Bestimmung der Abreise nach dem Continent[→]die Bestimmung der Abreise nach dem Continent – Felix Mendelssohn Bartholdy verunglückte am 17. September 1829 in London mit einem Pferdewagen und verletzte sich am Knie, so dass er längere Zeit liegen musste. Siehe dazu Brief fmb-1829-09-18-01 (Brief Nr. 221) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Amsterdam, London, 18. September 1829. Die Abreise von London erfolgte daher erst am 27. November 1829 (vgl. Mendelssohns Londoner Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 10v).. Ich glaubte heut, ich hätte gar nichts zu schreiben, deswegen nahm ich einen kleinen Bogen, nun ist, ehe ich michs versehe eine Seite voll. Ich werde Schelte kriegen. Da kommen MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847), und nun gehts zu Tisch. Schon vor einer Stunde wollte ich anfangen zu schreiben, aber ihr Götter! Luise JacobyJacobi (Jacoby), Luise kam, und saß und siegte nicht[→]kam, und saß und siegte nicht – scherzhafte Abwandlung des Ausspruches »veni, vidi, vici«, lat., ich kam, ich sah, ich siegte; Formulierung Caesars über seinen Sieg bei Zela 47 v. Chr. in einem Brief an seinen Freund Gaius Matius (vgl. Sueton, Divus Iulius 37,2 und Plutarch, Caesar 50).. Bei Einem Haare hätte ich doch vergessen, daß am Donnerstage, an des GroßvatersMendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786) Geburtstage[→]des Großvaters Geburtstage – Moses Mendelssohn wurde am 6. September 1729 geboren, das hundertjährige Jubiläum jedoch erst am 10. September 1829 begangen. Das Fest wurde von der 1792 auf maßgebliche Initiative von Joseph Mendelssohn gegründeten Berliner »Gesellschaft der Freunde« ausgerichtet., unvermuthet Onkel NathanMendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852) ankam[→]Onkel Nathan ankam – Nathan Mendelssohn war aus Reinerz in Niederschlesien (heute Duszniki Zdrój, Polen) nach Berlin angereist., er bleibt zu Fannys Hochzeit[→]Fannys Hochzeit – Fanny Mendelssohn Bartholdys Hochzeit mit Wilhelm Hensel fand am 3. Oktober 1829 statt. hier, und läßt fürchterlich grüßen. Wir lasen ihm Deine Briefe vor. –

Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)

Wenn Du Dir eine große Verwirrung vorstellst, so ist sie jetzt klein gegen unsre, die häßliche, aber tugendhafte KöchinDienstmädchen von → Wilhelm Hensel und → Fanny Hensel in Berlin (1829), von der ich Dir neulich schrieb[→]die … Köchin, von der ich Dir neulich schrieb – siehe Brief gb-1829-09-09-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 8. und 9. September 1829, Z.: »Ein Mädchen habe ich schon lange«., ist zwar häßlich, aber nicht tugendhaft, so erfuhr ich kürzlich, und will nun nicht mit ihr umgehn, zu allen den zartenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) Thieren, von denen Dir BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) schreibt, kommt also nun noch ein allgewaltiger Mädchencongreß, eben sprachen wir mit dreien zugleich auf dem Flur, und sie hatten Humor, und lachten selbst darüber. In alle dem Treiben jetzt kann ich nicht dazu kommen, mein |2| Orgelstück<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111562" style="hidden" type="music">Präludium für Orgel F-Dur, HU 242 (28. September 1829)</name>[→]mein Orgelstück – Fanny Mendelssohn Bartholdy komponierte bis zum 28. September 1829 als Eingangsstück für ihren Traugottesdienst am 3. Oktober 1829 das Präludium für Orgel F-Dur, HU 242. Siehe dazu Klein, Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmusik, S. 179 f. zu machen, da Du mir nämlich ein Ausgangsstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bwdj5bdi-qzkk-ahjg-toma-ppt6yyizgwmn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"/> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"/> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"/> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"/></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100515" style="hidden">Orgelstück für Fanny Mendelssohn Bartholdys Hochzeit A-Dur, [August / September 1829]<idno type="MWV">W 10</idno><idno type="op"/></name> machst[→]da Du mir nämlich ein Ausgangsstück machst – Die Hochzeitsmusik versprach Felix Mendelssohn Bartholdy in Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829. Aufgrund einer Knieverletzung, die er sich am 17. September 1829 in London zuzog, konnte er nicht an der Hochzeit teilnehmen und teilte daher der Schwester Fanny am 25. September 1829 brieflich mit, ihr die Komposition (Orgelstück A-Dur, MWV W 10) bei seiner Ankunft in Berlin persönlich zu geben. Vgl. Brief fmb-1829-09-25-01 (Brief Nr. 224) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. September 1829. Es sind nur Skizzen vom August / September 1829 in Mendelssohns Londoner Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 34ar-35r), nicht aber eine ausgearbeitete Fassung des Orgelstücks überliefert (vgl. MWV, S. 366, und Klein, Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmusik)., habe ich an ein Eingangsstück gedacht, auch das Thema gefunden. GrellGrell, August Eduard (1800-1886) bitte ich aber noch nicht darum[→]Grell bitte ich aber noch nicht darum – Letztendlich war August Eduard Grell der Organist, der Fanny Mendelssohn Bartholdys Traugottesdienst musikalisch begleitete., weil ich mir einen Organisten aus HollandMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) zu meiner Hochzeit verschrieben habe, einen jungen Menschen, der viel Talent haben soll und kürzlich in England Aufsehn gemacht hat. Ich habe noch keine Antwort von ihm, läßt mich nun der junge Mensch sitzen, so habe ich immer noch Zeit mit einer Hängelippe zu Grell zu gehn, und ihm zu sagen: lieb Kind sey pis aller[→]pis aller – frz., Notlösung., kriegst auch ’nen Bonbon. Es wäre aber nicht recht vom jungen Menschen. Ich bin gräßlich neugierig auf morgen, was Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-22-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 22. September 1829</name> bringt, wann Du abreist, wann Du VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) triffst, und wie sich, mit Hrn ElliotElliot, Mr. zu reden, alles so sonderbar gestalten wird. – 16 Sept. Es ist eine bittre Kälte, wie im Februar, und das alte Lied fängt gleich wieder von vorne an, daß ich nämlich aus gehe, mich nach Mädchen zu erkundigen, ich muß daher viele tausend Mal um Verzeihung bitten, wenn ich Dir heut keinen ordentlichen Brief schreiben kann, denn wenn ich zurückkomme, hoffe ich schon den Deinigen zu finden, und darüber herzufallen. Gestern Abend brachte uns Albert HeydemHeydemann, Albert Gustav (1808-1877). Dein Lied an die Tragöden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6zvafvf6-dnj2-axew-jbum-cd4ass9fnmqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"/> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"/> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"/> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"/></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100259" style="hidden">Lied an die Tragöden / Tragödenlied / Kloben Lied der Tragöden, [August 1829]<idno type="MWV">K 47</idno><idno type="op"/></name>[→]Dein Lied an die Tragöden – Der Schriftsteller und Verleger Moritz Veit hatte Mendelssohn um eine Komposition für den von ihm herausgegebenen Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830, eine Gedicht- und Liedersammlung verschiedener Autoren, gebeten. Die meisten der Beiträge darin stammten von Moritz Veit, Karl Friedrich Werder und Heinrich Stieglitz. Mendelssohn schickte im August 1829 das »Lied an die Tragöden« MWV K 47 nach Berlin; vgl. Brief fmb-1829-08-19-01 (Brief Nr. 210) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Glasgow, 13. und 14. August, und Liverpool, 19. August 1829. Es wurde nicht in den Almanach aufgenommen und ist nicht bekannt (vgl. MWV, S. 145). , (die wir jetzt hier die WerderschenWerder, Karl Friedrich (1806-1893) nennen) das ist ja klobich wie nichts Gutes, aber die dümmsten Worte, die mir je vorgekommen. Ich trug es vor, und wir lachten. Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-29-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Moritz Veit in Berlin; Coed Du, 29. August 1829</name> an VeitVeit, Moritz (1808-1864) ist übrigens vortrefflich: “die Ironie die SchlegelSchlegel, Karl Wilhelm Friedrich (seit 1815) von (1772-1829) und TiekTieck, Johann Ludwig (1773-1853) erfunden haben”[→]“die Ironie die Schlegel und Tiek erfunden haben” – siehe zur Romantischen Ironie auch Georg Wilhelm Friedrich Hegels Vorlesungen über die Ästhetik, Bd. 1, Einleitung, Abschnitt »Die Ironie« sowie weiterführend Martin Seel, Einleitung: Das Naturschöne und das Kunstschöne, in: G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik, hrsg. von Birgit Sandkaulen, Berlin und Boston 2018, S. 37-71.

Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)

Mein Herze, hier bin ich wieder, so wie am Anfang, so auch am Ende. Sonntag Vormittag waren 5 fromme Kinder beisammen, FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847), Ulr. PetersPeters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832), BauerBaur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886), SchubringSchubring, Karl Julius (1806-1889) (doublure[→]doublure – frz., zweite Besetzung. für DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877), der mir einen Brief für Dich <name key="PSN0114732" style="hidden" type="author">Schubring, Karl Julius (1806–1889)</name> <name key="gb-1829-09-13-01" style="hidden" type="letter">Julius Schubring an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, vor dem oder am 13. September 1829</name> gegeben hat, den ich mit nächster Gelegenheit schicke) BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858), ich meine mich, und die sangen Deinen Choral: Wer nur den lieben<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jnh6biov-dtre-g4p0-9ehy-kgpkjlkz9baw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"/> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"/> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"/> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"/></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100107" style="hidden">Choral »Wer nur den lieben Gott lässt walten« für Sopran solo, gemischten Chor und Orchester, [1828/1829]<idno type="MWV">A 7</idno><idno type="op"/></name> und erbauten sich. Als ich nachher Ulrike Peters vor die Thüre begleitete, kam der kleine KösterKöster, Christian Philipp (1784-1851), und rumpelte mir auf der Straße einige Kampeschen[→]rumpelte … Kampeschen – Kampesche (frz. campêche): mexikanischer Blutholzbaum; hier im Sinne von Süßholz raspeln., erzählte mir, er hätte eine Schrift aus dem Italiänischen übersetzt, die wollte er mir zur Recension schicken. Nach ein paar Stunden bringt mir PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) ein diese Schrift, bestehend in einem „sehr zarten“ Gedicht, von Schatchens[→]Schatchens – jidd., Heiratsvermittler, Kuppler. Inhalt, auf blau gerändertem Papier. Es war äußerst süß. Ich glaube mit mir ist wenig. Aber heut kommt Dein Brief. NaseHeydemann, Albert Gustav (1808-1877) war gestern hier er reis’t Sonntag über 8 Tage[→]Nase … reis’t Sonntag über 8 Tage – Albert Gustav Heydemann war für ein Jahr als Lehrer am Vereinigten Königlichen und Stadt-Gymnasium in Stettin angestellt, 1830 wechselte er an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin., das thut mir sehr leid. Aber heut kommt Dein Brief. Du wunderst Dich wohl, daß ich Dir gar nicht von GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) in Bezug auf mich[→]Gans in Bezug auf mich – Eduard Gans machte Rebecka Mendelssohn Bartholdy den Hof. Diese erwiderte seine Gefühle nicht., geschrieben habe. Ich glaubte, es würde Dich ennüyiren[→]ennüyiren – von frz. ennuyer, langweilen, verdrießen.: Mutter hats aber so komisch geschrieben,[→]Mutter hats aber so komisch geschrieben – siehe Lea Mendelssohn Bartholdys Teil in Brief gb-1829-09-09-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 8. und 9. September 1829. daß ich selber darüber gelacht habe, wie überhaupt dies der lächerlicheren Geschichten Eine ist, besonders jetzt, da er verreis’t, mich nicht mehr durch Schmuel[→]Schmuel – jidd. für Samuel. Empfindung langweilt, der ihm wirklich nicht steht, und worüber sich alle Leute lustig machen: Das Schönste ist, daß man sich jetzt hier erzählt, er hole sich Marianne HertzHertz, Marianne (1792-1844); wenn diese Europäische Schönheit einen von mir, kleinem Töpfchen verschmähten, nähme, so wäre das doch auch die „Ironie die SchlegelSchlegel, Karl Wilhelm Friedrich (seit 1815) von (1772-1829) und TieckTieck, Johann Ludwig (1773-1853) erfunden haben“ (Siehe oben). Nun gehe ich aus und bestelle mir einen Hut gentleman, wenn ich zurück komme wird wohl ein Brief da seyn, und dann gebe ich Dir noch einige Verhaltungsregeln.

Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Comment peut-on écrire l’orthographe avec une mauvaise plume d’auberge?[→]Comment peut-on écrire l’orthographe avec une mauvaise plume d’auberge? – frz., Wie kann man denn mit einer schlechten Herbergsfeder richtig schreiben? auf deutsch, wie kann man gescheut schreiben, wenn man Theemaschinen, Fußdecken, Kupfergeräth und Gott weiß was, im Kopf und sur les bras[→]sur les bras – frz., auf den Armen. hat? es ist ein tolles Treiben in dieser letzten Zeit und ein Glück, that the old mother is so well upon her legs: sie trottirt noch mit den Mädchen in die Wette. – Im eigentlichsten Eigentlich ist der Handelsmann PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) daran Schuld, daß unser letzter Brief über Rotterdam gehen mußte, er behauptete, Briefe würden bis 7 angenommen, es galt aber nur bis 6. Hoffentlich hast Du Dich nicht beunruhigt, liebstes Kind! – Wir sind schrecklich gespannt auf Nachrichten der nächsten Tage, wie und wann und wo Du VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) treffen, was Ihr ferner beschließen werdet? ich wünsche, Du bekämst einen soliden Auftrag in London, und schriebest ruhig hier; doch alles muß Dir und |3| Deiner Einsicht überlaßen bleiben. Nur klebe nicht an dem steifen Gedanken der Consequenz, bester Schatz! Deine Reise war entworfen, eh man ahndete, daß es Dir in L.LondonGroßbritannien so gut gelingen würde: trifft sich etwas Vortheilhaftes für Dich, so ergreife die Gelegenheit; Ital., die Niederl. und Frankreich entlaufen Dir nicht. Vor allem, allem aber erhalte Dich gesund und lebe vorsichtig. PereiraPereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846), HeineHeine, Hermann (1804-1831) und Wilh. BenediksBenedicks, Wilhelm (1780-1851) sind wahre Schreckbilder für mich; Menschen von 23 bis 26 Jahren, dem Ansehen nach baumstark und nun dem Grabe nah, und alle in der Fremde elend geworden. Um Gottes willen, sei mit Deiner Gesundheit vorsichtig und mach uns nicht unglücklich. – – Deine Schilderung bei TaylorsTaylor, Familie von → John T.[→]Deine Schilderung bei Taylors – Mendelssohn verbrachte die Tage vom 27. August bis zum 5. September 1829 auf dem Landsitz Coed Du Hall der Familie von John Taylor nahe Rhydymwyn bei Mold in Flintshire/Wales. Siehe Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829. erquickte und erfreute uns von Herzen, ich sehe daraus, daß Du Dich bei Alt und Jung in der gastfreien Familie beliebt gemacht, und daß Du an die alte Mama gedacht hast. Aus Edelmuth schickte ich Vatern den Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-02-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Coed Du, 2. September 1829</name> ; nicht gern, denn wir zehren an solch einem Bogen Papier v. einem Mittwoch zum andern. Aus dem muntern Ton in Vaters Briefen sehe ich übrigens, wie wohlthätig die Erfrischung einer Reise noch immer auf ihn wirkt. Untern andern komischen Sachen beschreibt er uns auch sein Zusammentreffen mit Prof. SalfeldSaalfeld, Jacob Christoph Friedrich (1785-1834), und bedauert spaßhaft, dem heil. HeineHeine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856) (denn das müße das H. doch bedeuten?) Recht geben zu müßen. Sehr schöne Hochzeitkleider hat der MagnifikusMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) auch in Fft.Frankfurt a. M.Deutschland gekauft[→]Sehr schöne Hochzeitkleider hat der Magnifikus auch in Fft. gekauft – Von seiner Reisestation Frankfurt a. M. (zur gesamten Reise siehe Kommentar zu Z.: wenn ich nun mit Vater gereis’t wäre?) schickte Abraham Mendelssohn Bartholdys »[e]in wunderschönes Brautkleid« an die Tochter Fanny (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 23, Eintrag vom 23. September 1829). Es handelte sich um »schwersten gros de Naples, mit vortrefflicher Stickerei in weißer Seide, die garnirungen sehr reich und voll« (Brief gb-1829-09-23-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Johann Gustav Droysen, Ludwig von Mühlenfels, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 22. und 23. September 1829). und wir sehen ihrer Ankunft stündlich mit Sehnsucht entgegen. Ich hoffe überhaupt, Du wirst mit Mamas Einrichtung nicht unzufrieden sein. HerzensJunge, lebe wohl, bis Brief kommt!Deine Epistel <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-29-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Moritz Veit in Berlin; Coed Du, 29. August 1829</name> an die WerderschenWerder, Karl Friedrich (1806-1893), wie FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) sagt, ist perfide: aber welch Gedicht! ich bin froh, daß die Sammlung<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name> schon gedruckt ist, und Deins zu spät kömmt! Dachtest Du denn nicht an ZeltersZelter, Carl Friedrich (1758-1832)André, deck Dich doch zu“[→]Zelters „André, deck Dich doch zu“ – Ursprung des Zitats nicht ermittelt.? –

Lea Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)

Comment peuton[→]Comment peuton – frz. Comment peut-on, Wie kann man. etc. aber Du wirst Dich heut über uns todtärgern, da sitzt nun wieder Eine, die den ganzen Morgen umhergerannt ist auf Mädchenschau: eine taugt zwar nichts, aber sie hat gestohlen, die andre näht gut, aber sie bleibt Nachts aus dem Hause o Jemine! Aber das Alles geht Dich wenig an, und wir „ennüyiren„ Dich. Schatz, bist Du weg gereist, um dem Einrichtungsjammel zu entgehn, so verfolgt er Dich in die Fremde, das versteht sich von selbst. Denk Dir, daß MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) sich an auf den Musenalmanach<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name> gemacht hat, und aus haut gout[→]haut gout – frz. haut goût, hoher Geschmack. ein Gedicht übers andre komponirt<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0109911" style="hidden" type="music">Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2</name>[→]daß Marx … aus haut gout ein Gedicht übers andre komponirt – Adolph Bernhard Marx publizierte die Vertonungen 1830 bei Breitkopf & Härtel als Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2. Vgl. Leopold Hirschberg, Der Tondichter Adolph Bernhard Marx, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 10, H. 1 (1908), S. 8-14. Sämtliche Liedvorlagen erschienen im von Moritz Veit herausgegebenen Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830: Heinrich Stieglitz’ Gedichte »Schlummerlied«, »Sinesischer Poetenklub«, »Schifferlied«, »Auf der Wanderung«, »Luthers letzte Worte« und »Eine Nacht auf Kamtschatka«, Johann Wolfgang von Goethes »War schöner als der Mai« (Nr. 7 der Chinesisch-Deutschen Jahres- und Tageszeiten) und Moritz Veits »Rheinweinlied«. und wie gräulich die sind, das wirst Du aus den Proben ersehn haben. – O Felix, wirst Dus denn verschmerzen, auf meiner Krone[→]meiner Krone – Zusammenkunft der Braut mit Schwestern und Freundinnen am Vortag der Hochzeit. Diese bringen ihr den Brautkranz und helfen beim Anlegen des Brautstaats (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. V, Leipzig 1873, Sp. 2357). Fanny Mendelssohn Bartholdys »Krone« fand mittags am Hochzeitstag, dem 3. Oktober 1829, statt. zu fehlen, wo Mädchen jedes Alters zu sehn seyn werden, von Mariechen MendelssohnMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891) bis zu Marianne SaalingSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868), und was dazwischen liegt? als da sind item ein Paar MedemsMedem, Töchter von → Heinrich Philipp von M. mit anerkannten Verdiensten, item die Behörde mit dem blauen MantelHeine, Caroline Friederike (1811-1888) und einer jüngern SchwesterHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879), item[→]item – lat., ebenso. die Nymphe des Sacrover SeesFränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843) (sie hat auch eine jüngere SchwesterFränkel, Anna Rosa (1812-?) hier, ich habe sie aber noch nicht gesehn) item die ChinesinnPistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)[→]die Chinesinn – Gemeint ist Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) Pistor; vgl. Brief fmb-1830-03-22-01 (Brief Nr. 284) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Berlin, zwischen dem 14. und 22. März 1830, Z. 65: »sie ist eine Chinesinn«. (welche den Tag noch eine Traurede hört, die von Mine StelzerSteltzer, Johanne Wilhelmine Philippine (Mine) (1810-1901)[→]den Tag noch eine Traurede …, die von Mine Stelzer – Johanne Wilhelmine Philippine Steltzers Hochzeit mit dem Magdeburger Juristen Carl Wilhelm von Klewitz fand erst am 5. Oktober 1829 statt.) und manche Andre. Ich rathe Dir, stelle es Dir so schön vor, daß Du nicht widerstehn kannst, und wiederstehe nicht. – Eben kommt CarlMaß, Karl (Carl) von der Post, und wir haben nichts, lebe nun wohl, ich muß eilen diesen Brief zu schließen, und weiß nun nicht, ob ich ihn vergebens nach London adressire? Lebe wohl und vergnügt. Deine F

Ich muß doch den Brief noch einmal eröffnen, denn soeben kommt der Deinige <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-11-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 10. und 11. September 1829</name> , und Dich fragen, bester Felix, ob Du denn nicht von DoxatDoxat & Co., Bankhaus in London ein Paket mit 2 Zeichnungen von HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), meinem Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name>[→]meinem Portrait – Infrage kommt eine der sechs 1829 entstandenen Zeichnungen Wilhelm Hensels von Fanny Mendelssohn Bartholdy mit Kranz (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/4, 11/13, 8/16, 10/23, 2/36 und 8/2. Abbildungen: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 217-219). Siehe Mendelssohns Kritik an der Zeichnung in Brief fmb-1829-09-11-02 (Brief Nr. 219) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. Die dortige Beschreibung passt am ehesten auf die erstgenannte Zeichnung., und dem Rade<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name>[→]dem Rade – Wilhelm Hensels Zeichnung »Das Rad« (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16) war mit Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829, an Mendelssohn abgesandt worden. , erhalten hast? Er schrieb uns schon vor 8 T. sie seyen in seinen Händen, und wir sind erstaunt, daß Du kein Wort darüber schreibst. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) grüßt tausendmal.

|4| RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) geht eben fort, aber ich kann den Brief nicht wieder aufmachen. Er ist prächtig.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)

Fanny Mendelssohn Bartholdy
            Dienstag den 15ten September. Motto, der Herr der Schöpfung springt.
Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O Felix, wenn ich nun mit Vater gereis’t wäre? Dann brauchte ich jetzt nicht zu schreiben. Es ist nicht, ich bin zu Hause, und freue mich wie ein Kaninchen auf Weihnachten. Ich bin zur Veränderung allein im Hause, Mutter und Fanny sind schon wieder kaufen gegangen. Drüben arbeitet der Maler, der Tapezier schneidet Decken, im Saal stehen alle neuen Möbel, in der Speisekammer das zarteste gläserne, lackirte porzellanene Geräth, alle Augenblicke kommt eine Sendung vom Schneider, oder von Stobwasser, od. von Gott weiß wem. Was bedeutet die Bewegung? Daß in drittehalb Wochen Hochzeit ist, und daß ich mich sputen muß, wenn ich bis dahin fertig werden will mit meinem Klavierstuhl, auf dem Du Kirschen, Feigen Ebreschen, eine Tulpe, Eicheln und wilde Rosen todtsitzen sollst. A propos von Rosen, Rosen ist noch nicht hier, Mühlenfels auch nicht, von letzterem wissen wir durch Mlle Blanc, die mit ihm zusammen in Anclam, auf Georg Reimers Hochzeit mit Maria Stavenhagen war, daß er daselbst wohl und vergnügt, Alles belebte, darauf nach Rügen zu einer anderen Hochzeit gereis’t ist, und Ende des Monats wieder her kommt. – A propos von Heirathen, wehe uns, wehe ihm, unsere Karoline Horn – heirathet. Von einem Smith wird diese fair maid heimgeführt. Ist das nicht jammelvoll. Beinahe hätte ich vergessen, in den Staub mich zu werfen, und zu sagen: frater, peccavi. Ich bin daran Schuld, an der Verspätung des Briefs, nicht ich, weil ich zu lange schrieb, sondern Karl, weil er krank war, nicht Karl, der krank war, sondern dessen Frau, die mit umgekehrten Siebenmeilenstiefeln ging, nicht die Frau, sondern Bremer, der ausgeritten war, ohne uns ein Wort zu sagen, und bei dem bleibt die Schuld. Aber bei Gott in vollem Ernste, ich bitte um Verzeihung, und wir haben uns schändlich darüber geärgert. Es soll auch gewiß nicht wieder geschehn, bitte, sey nur nicht böse, wir wollen auch gut thun. Ach lieber Felix, was ich heut für Briefkatzenjammer anticipando habe. Morgen muß doch Antwort kommen auf Rad, und die Bestimmung der Abreise nach dem Continent. Ich glaubte heut, ich hätte gar nichts zu schreiben, deswegen nahm ich einen kleinen Bogen, nun ist, ehe ich michs versehe eine Seite voll. Ich werde Schelte kriegen. Da kommen Mutter und Fanny, und nun gehts zu Tisch. Schon vor einer Stunde wollte ich anfangen zu schreiben, aber ihr Götter! Luise Jacoby kam, und saß und siegte nicht. Bei Einem Haare hätte ich doch vergessen, daß am Donnerstage, an des Großvaters Geburtstage, unvermuthet Onkel Nathan ankam, er bleibt zu Fannys Hochzeit hier, und läßt fürchterlich grüßen. Wir lasen ihm Deine Briefe vor. –
Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Wenn Du Dir eine große Verwirrung vorstellst, so ist sie jetzt klein gegen unsre, die häßliche, aber tugendhafte Köchin, von der ich Dir neulich schrieb, ist zwar häßlich, aber nicht tugendhaft, so erfuhr ich kürzlich, und will nun nicht mit ihr umgehn, zu allen den zarten Thieren, von denen Dir Beckchen schreibt, kommt also nun noch ein allgewaltiger Mädchencongreß, eben sprachen wir mit dreien zugleich auf dem Flur, und sie hatten Humor, und lachten selbst darüber. In alle dem Treiben jetzt kann ich nicht dazu kommen, mein Orgelstück zu machen, da Du mir nämlich ein Ausgangsstück machst, habe ich an ein Eingangsstück gedacht, auch das Thema gefunden. Grell bitte ich aber noch nicht darum, weil ich mir einen Organisten aus Holland zu meiner Hochzeit verschrieben habe, einen jungen Menschen, der viel Talent haben soll und kürzlich in England Aufsehn gemacht hat. Ich habe noch keine Antwort von ihm, läßt mich nun der junge Mensch sitzen, so habe ich immer noch Zeit mit einer Hängelippe zu Grell zu gehn, und ihm zu sagen: lieb Kind sey pis aller, kriegst auch ’nen Bonbon. Es wäre aber nicht recht vom jungen Menschen. Ich bin gräßlich neugierig auf morgen, was Dein Brief bringt, wann Du abreist, wann Du Vater triffst, und wie sich, mit Hrn Elliot zu reden, alles so sonderbar gestalten wird. – 16 Sept. Es ist eine bittre Kälte, wie im Februar, und das alte Lied fängt gleich wieder von vorne an, daß ich nämlich aus gehe, mich nach Mädchen zu erkundigen, ich muß daher viele tausend Mal um Verzeihung bitten, wenn ich Dir heut keinen ordentlichen Brief schreiben kann, denn wenn ich zurückkomme, hoffe ich schon den Deinigen zu finden, und darüber herzufallen. Gestern Abend brachte uns Albert Heydem. Dein Lied an die Tragöden, (die wir jetzt hier die Werderschen nennen) das ist ja klobich wie nichts Gutes, aber die dümmsten Worte, die mir je vorgekommen. Ich trug es vor, und wir lachten. Dein Brief an Veit ist übrigens vortrefflich: “die Ironie die Schlegel und Tiek erfunden haben”
Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mein Herze, hier bin ich wieder, so wie am Anfang, so auch am Ende. Sonntag Vormittag waren 5 fromme Kinder beisammen, Fanny, Ulr. Peters, Bauer, Schubring (doublure für Devrient, der mir einen Brief für Dich gegeben hat, den ich mit nächster Gelegenheit schicke) Beckchen, ich meine mich, und die sangen Deinen Choral: Wer nur den lieben und erbauten sich. Als ich nachher Ulrike Peters vor die Thüre begleitete, kam der kleine Köster, und rumpelte mir auf der Straße einige Kampeschen, erzählte mir, er hätte eine Schrift aus dem Italiänischen übersetzt, die wollte er mir zur Recension schicken. Nach ein paar Stunden bringt mir Paul ein diese Schrift, bestehend in einem „sehr zarten“ Gedicht, von Schatchens Inhalt, auf blau gerändertem Papier. Es war äußerst süß. Ich glaube mit mir ist wenig. Aber heut kommt Dein Brief. Nase war gestern hier er reis’t Sonntag über 8 Tage, das thut mir sehr leid. Aber heut kommt Dein Brief. Du wunderst Dich wohl, daß ich Dir gar nicht von Gans in Bezug auf mich, geschrieben habe. Ich glaubte, es würde Dich ennüyiren: Mutter hats aber so komisch geschrieben, daß ich selber darüber gelacht habe, wie überhaupt dies der lächerlicheren Geschichten Eine ist, besonders jetzt, da er verreis’t, mich nicht mehr durch Schmuel Empfindung langweilt, der ihm wirklich nicht steht, und worüber sich alle Leute lustig machen: Das Schönste ist, daß man sich jetzt hier erzählt, er hole sich Marianne Hertz; wenn diese Europäische Schönheit einen von mir, kleinem Töpfchen verschmähten, nähme, so wäre das doch auch die „Ironie die Schlegel und Tieck erfunden haben“ (Siehe oben) . Nun gehe ich aus und bestelle mir einen Hut gentleman, wenn ich zurück komme wird wohl ein Brief da seyn, und dann gebe ich Dir noch einige Verhaltungsregeln.
Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Comment peut-on écrire l’orthographe avec une mauvaise plume d’auberge? auf deutsch, wie kann man gescheut schreiben, wenn man Theemaschinen, Fußdecken, Kupfergeräth und Gott weiß was, im Kopf und sur les bras hat? es ist ein tolles Treiben in dieser letzten Zeit und ein Glück, that the old mother is so well upon her legs: sie trottirt noch mit den Mädchen in die Wette. – Im eigentlichsten Eigentlich ist der Handelsmann Paul daran Schuld, daß unser letzter Brief über Rotterdam gehen mußte, er behauptete, Briefe würden bis 7 angenommen, es galt aber nur bis 6. Hoffentlich hast Du Dich nicht beunruhigt, liebstes Kind! – Wir sind schrecklich gespannt auf Nachrichten der nächsten Tage, wie und wann und wo Du Vater treffen, was Ihr ferner beschließen werdet? ich wünsche, Du bekämst einen soliden Auftrag in London, und schriebest ruhig hier; doch alles muß Dir und Deiner Einsicht überlaßen bleiben. Nur klebe nicht an dem steifen Gedanken der Consequenz, bester Schatz! Deine Reise war entworfen, eh man ahndete, daß es Dir in L. so gut gelingen würde: trifft sich etwas Vortheilhaftes für Dich, so ergreife die Gelegenheit; Ital., die Niederl. und Frankreich entlaufen Dir nicht. Vor allem, allem aber erhalte Dich gesund und lebe vorsichtig. Pereira, Heine und Wilh. Benediks sind wahre Schreckbilder für mich; Menschen von 23 bis 26 Jahren, dem Ansehen nach baumstark und nun dem Grabe nah, und alle in der Fremde elend geworden. Um Gottes willen, sei mit Deiner Gesundheit vorsichtig und mach uns nicht unglücklich. – – Deine Schilderung bei Taylors erquickte und erfreute uns von Herzen, ich sehe daraus, daß Du Dich bei Alt und Jung in der gastfreien Familie beliebt gemacht, und daß Du an die alte Mama gedacht hast. Aus Edelmuth schickte ich Vatern den Brief ; nicht gern, denn wir zehren an solch einem Bogen Papier v. einem Mittwoch zum andern. Aus dem muntern Ton in Vaters Briefen sehe ich übrigens, wie wohlthätig die Erfrischung einer Reise noch immer auf ihn wirkt. Untern andern komischen Sachen beschreibt er uns auch sein Zusammentreffen mit Prof. Salfeld, und bedauert spaßhaft, dem heil. Heine (denn das müße das H. doch bedeuten?) Recht geben zu müßen. Sehr schöne Hochzeitkleider hat der Magnifikus auch in Fft. gekauft und wir sehen ihrer Ankunft stündlich mit Sehnsucht entgegen. Ich hoffe überhaupt, Du wirst mit Mamas Einrichtung nicht unzufrieden sein. HerzensJunge, lebe wohl, bis Brief kommt! – Deine Epistel an die Werderschen, wie Fanny sagt, ist perfide: aber welch Gedicht! ich bin froh, daß die Sammlung schon gedruckt ist, und Deins zu spät kömmt! Dachtest Du denn nicht an Zelters „André, deck Dich doch zu“? –
Lea Mendelssohn Bartholdy
Comment peuton etc. aber Du wirst Dich heut über uns todtärgern, da sitzt nun wieder Eine, die den ganzen Morgen umhergerannt ist auf Mädchenschau: eine taugt zwar nichts, aber sie hat gestohlen, die andre näht gut, aber sie bleibt Nachts aus dem Hause o Jemine! Aber das Alles geht Dich wenig an, und wir „ennüyiren„ Dich. Schatz, bist Du weg gereist, um dem Einrichtungsjammel zu entgehn, so verfolgt er Dich in die Fremde, das versteht sich von selbst. Denk Dir, daß Marx sich auf den Musenalmanach gemacht hat, und aus haut gout ein Gedicht übers andre komponirt und wie gräulich die sind, das wirst Du aus den Proben ersehn haben. – O Felix, wirst Dus denn verschmerzen, auf meiner Krone zu fehlen, wo Mädchen jedes Alters zu sehn seyn werden, von Mariechen Mendelssohn bis zu Marianne Saaling, und was dazwischen liegt? als da sind item ein Paar Medems mit anerkannten Verdiensten, item die Behörde mit dem blauen Mantel und einer jüngern Schwester, item die Nymphe des Sacrover Sees (sie hat auch eine jüngere Schwester hier, ich habe sie aber noch nicht gesehn) item die Chinesinn (welche den Tag noch eine Traurede hört, die von Mine Stelzer) und manche Andre. Ich rathe Dir, stelle es Dir so schön vor, daß Du nicht widerstehn kannst, und wiederstehe nicht. – Eben kommt Carl von der Post, und wir haben nichts, lebe nun wohl, ich muß eilen diesen Brief zu schließen, und weiß nun nicht, ob ich ihn vergebens nach London adressire? Lebe wohl und vergnügt. Deine F
Ich muß doch den Brief noch einmal eröffnen, denn soeben kommt der Deinige, und Dich fragen, bester Felix, ob Du denn nicht von Doxat ein Paket mit 2 Zeichnungen von Hensel, meinem Portrait, und dem Rade, erhalten hast? Er schrieb uns schon vor 8 T. sie seyen in seinen Händen, und wir sind erstaunt, daß Du kein Wort darüber schreibst. Mutter grüßt tausendmal.
 Rosen geht eben fort, aber ich kann den Brief nicht wieder aufmachen. Er ist prächtig.
Fanny Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-09-16-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-09-16-01" xml:id="title_43593122-a352-4ff8-aee0-40d68c17d21d">Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat &amp; Co. <lb></lb> Berlin, 15. und 16. September 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_e7023a89-bce3-4e94-a447-5a5d08f17b62">Motto, der Herr der Schöpfung springt. Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_55559905-ca69-4f88-b51c-6034df92e2e8">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1829-09-11-01" type="precursor" xml:id="title_667a2ec0-31f3-40bb-84e8-6882bfe5ab64">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 10. und 11. September 1829</title> <title key="fmb-1829-09-22-01" type="successor" xml:id="title_a4bc0901-bce2-4916-8935-ed2c8e1fd068">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 22. September 1829</title> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0117585">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_186a24d7-6a05-451a-a5de-912a7b76e939"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/88.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-09-15-01" type="letter" xml:id="title_1a09a6bb-4046-4136-ba4e-4423c6924079">Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat &amp; Co.;  Berlin, 15. und 16. September 1829</title> <incipit>Motto, der Herr der Schöpfung springt. Ich springe, mir ist heut als kämst Du morgen, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Fanny Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 16 / 9], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 18 SEP / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 22SE22 / 1829], Siegel.</p> <handDesc hands="3"> <p>Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-09-15" xml:id="date_8c4471e7-5ddd-48b0-8437-cb5563777665">15.</date> und <date cert="high" when="1829-09-16" xml:id="date_6877a0da-898b-43fc-a8fa-4dfd1f84f5d8">16. September 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_f31e4614-6685-4b81-ad92-78ea31ceb9b0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0117585" resp="author" xml:id="persName_abc46047-5322-4980-af06-6c3269db0b50">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_6645e850-b3f4-4bdd-b525-818c201ea866">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_99d08a82-33bb-4860-9294-34180415fb98"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_6219fe8a-32dc-458d-bb48-6d70034dcdcb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_8cd74fb0-37d8-4c5f-8ecb-5643a45082c6"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">A Messieurs</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Messieurs Doxat</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">à</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Londres</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Pour Mr. F. Mendelssohn Bartholdy</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Hambro steamboat</hi></hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_e01e1118-783a-402c-90b8-62242622a045"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1829-09-15" xml:id="date_7da659b8-ac80-4631-978f-b3515318cc92">Dienstag den 15ten September.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Motto, der Herr der Schöpfung springt.</p> <p style="paragraph_without_indent">Ich springe, mir ist <date cert="high" when="1829-09-15">heut</date> als kämst Du <date cert="high" when="1829-09-16">morgen</date>, wenn es auch noch drittehalb Monat sind, thuts nichts, es geht auf die Neige, und bald erzählen wir uns etwas. O Felix, wenn ich nun mit <persName xml:id="persName_0c98406e-b6da-4ece-81fb-4414ccd22465">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gereis’t wäre?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e750d01-9409-490f-9b6c-a85ff5d79a89" xml:lang="de">wenn ich nun mit Vater gereis’t wäre? – Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 16. August 1829 nach Hamburg gefahren. Von dort reiste er zunächst nach Frankfurt a. M. (ca. am 7./8. September 1829), danach in die Niederlande (am 15. September 1829 traf er in Rotterdam ein). Ein geplantes Treffen mit dem Sohn Felix in den Niederlanden bzw. alternativ ein kurzer Aufenthalt in England kam nicht zustande. Er kehrte am 26. September 1829 nach Berlin zurück (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 21 und S. 24).</note> Dann brauchte ich jetzt nicht zu schreiben. Es ist nicht, ich bin zu Hause, und freue mich wie ein Kaninchen auf Weihnachten. Ich bin zur Veränderung allein im Hause, <persName xml:id="persName_f82e6f9e-f240-45fb-9620-9e18168b43b3">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9cc013d4-5b62-4a81-9c74-b234a7101bf9">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sind schon wieder kaufen gegangen. Drüben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5ac766ac-45bd-429f-b9c1-9ef6c483ff7c" xml:lang="de">Drüben – Gemeint ist die zukünftige Wohnung von Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy im Gartentrakt der Leipziger Str. 3.</note> arbeitet der Maler, der Tapezier schneidet Decken, im Saal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_95b562f7-2249-468f-a3b0-ba78364800f3" xml:lang="de">Saal – Großer Saal im Gartenhaus des Anwesens der Familie Mendelssohn in der Leipziger Straße 3. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f.</note> stehen alle neuen Möbel, in der Speisekammer das zarteste gläserne, lackirte porzellanene Geräth, alle Augenblicke kommt eine Sendung vom Schneider, oder von <persName xml:id="persName_af51ffe3-b1c0-494f-afc2-e3530aa77a05">Stobwasser<name key="PSN0118367" style="hidden" type="person">C. H. Stobwasser, Lackwarenfabrik in Braunschweig und Berlin</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bb1b0214-079c-4f59-bd8a-5a234c04e8e5" xml:lang="de">Stobwasser – die 1763 gegründete traditionsreiche Lackwarenfabrik in Braunschweig mit einer Niederlassung in Berlin; Berühmtheit erlangten vor allem deren Schnupftabakdosen, sogenannte »Stobwasserdosen«.</note>, od. von Gott weiß wem. <title xml:id="title_17eae3ce-7958-4a08-a111-e1fb21e1d6f4">Was bedeutet die Bewegung?<name key="PSN0115791" style="hidden" type="author">Willemer, Maria Anna (Marianne) Katharina Theresa (seit 1816) von (1784–1860)</name><name key="CRT0111795" style="hidden" type="literature">Suleika (»Was bedeutet die Bewegung?«)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_43ff4c40-114f-432c-8801-37d01639e81c" xml:lang="de">Was bedeutet die Bewegung? – Beginn des Gedichtes Suleika von Marianne von Willemer, fälschlich Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben (Erstdruck: Johann Wolfgang von Goethe, West-oestlicher Divan, Stuttgart 1819, S. 161 f.).</note> Daß <date cert="high" when="1829-10-03">in drittehalb Wochen</date> Hochzeit ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b1227cc3-81df-4ac5-b974-97f078c99403" xml:lang="de">Daß in drittehalb Wochen Hochzeit ist – Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy heirateten am 3. Oktober 1829.</note>, und daß ich mich sputen muß, wenn ich bis dahin fertig werden will mit meinem Klavierstuhl<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb907e28-e9af-48c9-addc-4b2633260228" xml:lang="de">Klavierstuhl – Rebecka Mendelssohn Bartholdy bestickte den Bezug eines Klavierstuhls als Geschenk für die Hochzeit der Schwester Fanny; vgl. Brief gb-1829-08-28-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 26. und 28. August 1829, Z.: »Ich komponire jetzt einen Klavierstuhl für Frau Hofmalerinn«.</note>, auf dem Du Kirschen, Feigen Ebreschen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_06562eed-1f29-43aa-b93e-9370c668abfe" xml:lang="de">Ebreschen – Ebereschen.</note>, eine Tulpe, Eicheln und wilde Rosen todtsitzen sollst. A propos von Rosen, <persName xml:id="persName_57770ef4-657a-4d6e-a697-b40bd0263324">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> ist noch nicht hier, <persName xml:id="persName_0de9675e-7cd9-447e-a319-0a724cefdf99">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> auch nicht, von letzterem wissen wir durch <persName xml:id="persName_86241b48-1f27-428e-b1b6-cb2d8145e765">Mlle Blanc<name key="PSN0109970" style="hidden" type="person">Blanck, Constanze (1779-1861)</name></persName>, die mit ihm zusammen in Anclam, auf <persName xml:id="persName_0bc4505c-f913-4506-b911-00b02bce3978">Georg Reimers<name key="PSN0117936" style="hidden" type="person">Reimer, Georg Ernst (1804-1885)</name></persName> Hochzeit mit Maria Stavenhagen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fcbb428a-2a75-4085-adb2-b2167e470c11" xml:lang="de">Georg Reimers Hochzeit mit Maria Stavenhagen – Der Berliner Buchhändler Georg Ernst Reimer hatte am 27. August 1829 Maria Wilhelmine Stavenhagen geheiratet.</note> war, daß er daselbst wohl und vergnügt, Alles belebte, darauf nach Rügen zu einer anderen Hochzeit gereis’t ist, und Ende des Monats wieder her kommt. – A propos von Heirathen, wehe uns, wehe ihm, unsere <persName xml:id="persName_de6c40c4-03ef-4597-a314-0795945fd3c4">Karoline Horn<name key="PSN0117103" style="hidden" type="person">Horn, Karoline</name></persName> – heirathet. Von einem <hi rend="latintype">Smith</hi> wird diese <hi rend="latintype">fair maid</hi> heimgeführt. Ist das nicht jammelvoll. Beinahe hätte ich vergessen, in den Staub mich zu werfen, und zu sagen: <hi rend="latintype">frater, peccavi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5c748c1f-b97b-4412-8192-e6b8219962bf" xml:lang="la ">frater, peccavi – lat., Bruder, ich habe gesündigt; Abwandlung von Lk 15,21. Die rituelle Eröffnungsformel der Beichte lautet »Pater, peccavi«.</note>. Ich bin daran Schuld, an der Verspätung des Briefs, nicht ich, weil ich zu lange schrieb, sondern <persName xml:id="persName_4417e681-d4e1-48d7-93e1-2782ea01aacf">Karl<name key="PSN0113114" style="hidden" type="person">Maß, Karl (Carl)</name></persName>, weil er krank war, nicht Karl, der krank war, sondern <persName xml:id="persName_66bb003c-1e6d-4a8f-848b-45e8200b9baf">dessen Frau<name key="PSN0117526" style="hidden" type="person">Maß, Frau</name></persName>, die mit umgekehrten Siebenmeilenstiefeln ging, <add place="above">nicht die Frau<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add>, sondern <persName xml:id="persName_323dad55-13da-4dcc-8745-6f4f8b901245">Bremer<name key="PSN0110106" style="hidden" type="person">Brehmer, L.</name></persName>, der ausgeritten war, ohne uns ein Wort zu sagen, und bei dem bleibt die Schuld. Aber bei Gott in vollem Ernste, ich bitte um Verzeihung, und wir haben uns schändlich darüber geärgert. Es soll auch gewiß nicht wieder geschehn, bitte, sey nur nicht böse, wir wollen auch gut thun. Ach lieber Felix, was ich <date cert="high" when="1829-09-15">heut</date> für Briefkatzenjammer <hi rend="latintype">anticipando</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_660fe1b6-8415-4d54-91e4-c66fd3fb1a38" xml:lang="it ">anticipando – ital., vorwegnehmend.</note> habe. <date cert="high" when="1829-09-16">Morgen</date> muß doch Antwort kommen auf <title xml:id="title_926a01e2-d3e8-43b0-8e57-392009dbab5b">Rad<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80fa80c0-696b-4076-9863-e4b7ff74f297" xml:lang="de">Morgen muß doch Antwort kommen auf Rad – Gemeint ist Felix Mendelssohn Bartholdy Reaktion auf Wilhelm Hensels mit Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829, übersandte Zeichnung »Das Rad« (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Mit dem allegorischen Rad ist der Zirkel gemeint, den die Geschwister und Freunde um Mendelssohn bildeten. Dieser erwähnt die Zeichnung erstmals in Brief fmb-1829-09-11-02 (Brief Nr. 219) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. </note>, und die Bestimmung der Abreise nach dem <hi rend="latintype">Continent</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8f02f134-5d63-4188-bc84-fea1bb2b405a" xml:lang="de">die Bestimmung der Abreise nach dem Continent – Felix Mendelssohn Bartholdy verunglückte am 17. September 1829 in London mit einem Pferdewagen und verletzte sich am Knie, so dass er längere Zeit liegen musste. Siehe dazu Brief fmb-1829-09-18-01 (Brief Nr. 221) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Amsterdam, London, 18. September 1829. Die Abreise von London erfolgte daher erst am 27. November 1829 (vgl. Mendelssohns Londoner Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 10v).</note>. Ich glaubte <date cert="high" when="1829-09-15">heut</date>, ich hätte gar nichts zu schreiben, deswegen nahm ich einen kleinen Bogen, nun ist, ehe ich michs versehe eine Seite voll. Ich werde Schelte kriegen. Da kommen <persName xml:id="persName_59859c46-b3d4-48f1-8d29-eeaaaf8c2194">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_effd75a4-a378-4074-9ba6-efab4a6f5a7c">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und nun gehts zu Tisch. Schon vor einer Stunde wollte ich anfangen zu schreiben, aber ihr Götter! <persName xml:id="persName_387acb20-52d2-4818-b3d8-7d22de8cda06">Luise Jacoby<name key="PSN0117155" style="hidden" type="person">Jacobi (Jacoby), Luise</name></persName> kam, und saß und siegte nicht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a9eafc1e-8927-4092-8b8f-c9507b0af92d" xml:lang="de">kam, und saß und siegte nicht – scherzhafte Abwandlung des Ausspruches »veni, vidi, vici«, lat., ich kam, ich sah, ich siegte; Formulierung Caesars über seinen Sieg bei Zela 47 v. Chr. in einem Brief an seinen Freund Gaius Matius (vgl. Sueton, Divus Iulius 37,2 und Plutarch, Caesar 50).</note>. Bei Einem Haare hätte ich doch vergessen, daß am <date cert="high" when="1829-09-10">Donnerstage</date>, an des <persName xml:id="persName_fcdecb8f-02a7-4d0b-ae6f-60f657abdeb5">Großvaters<name key="PSN0113232" style="hidden" type="person">Mendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786)</name></persName> Geburtstage<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d6121039-353a-4e1e-a190-38f3cf6c3070" xml:lang="de">des Großvaters Geburtstage – Moses Mendelssohn wurde am 6. September 1729 geboren, das hundertjährige Jubiläum jedoch erst am 10. September 1829 begangen. Das Fest wurde von der 1792 auf maßgebliche Initiative von Joseph Mendelssohn gegründeten Berliner »Gesellschaft der Freunde« ausgerichtet.</note>, unvermuthet <persName xml:id="persName_65f65dd9-1306-41d3-abd1-517fb1feceea">Onkel Nathan<name key="PSN0113233" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name></persName> ankam<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e05d8eb1-01c0-4595-a265-db9b4a221a94" xml:lang="de">Onkel Nathan ankam – Nathan Mendelssohn war aus Reinerz in Niederschlesien (heute Duszniki Zdrój, Polen) nach Berlin angereist.</note>, er bleibt zu <date cert="high" when="1829-10-03">Fannys Hochzeit</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5dda898c-8586-4de6-b717-73b2ecdf738b" xml:lang="de">Fannys Hochzeit – Fanny Mendelssohn Bartholdys Hochzeit mit Wilhelm Hensel fand am 3. Oktober 1829 statt.</note> hier, und läßt fürchterlich grüßen. Wir lasen ihm Deine Briefe vor. – </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_2bc31543-6bf8-4dd2-9297-0bdad35fd4a3"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn Du Dir eine große Verwirrung vorstellst, so ist sie jetzt klein gegen unsre, <persName xml:id="persName_20179eef-b3c9-4f8c-b1bb-90fd50745c84">die häßliche, aber tugendhafte Köchin<name key="PSN0119114" style="hidden" type="person">Dienstmädchen von → Wilhelm Hensel und → Fanny Hensel in Berlin (1829)</name></persName>, von der ich Dir neulich schrieb<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_47050509-bb87-46b2-ab3b-3477b12bf0c3" xml:lang="de">die … Köchin, von der ich Dir neulich schrieb – siehe Brief gb-1829-09-09-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 8. und 9. September 1829, Z.: »Ein Mädchen habe ich schon lange«.</note>, ist zwar häßlich, aber nicht tugendhaft, so erfuhr ich kürzlich, und will nun nicht mit ihr umgehn, zu allen den <add place="above">zarten<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> Thieren, von denen Dir <persName xml:id="persName_dc5d39b1-9cb2-4a03-80c9-dd1d5665ccb1">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> schreibt, kommt also nun noch ein allgewaltiger Mädchencongreß, eben sprachen wir mit dreien zugleich auf dem Flur, und sie hatten Humor, und lachten selbst darüber. In alle dem Treiben jetzt kann ich nicht dazu kommen, mein<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <title xml:id="title_3daee8fc-1810-4727-9860-7492e1a4dee7">Orgelstück<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111562" style="hidden" type="music">Präludium für Orgel F-Dur, HU 242 (28. September 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a8eea363-b2ac-44a8-a3ed-b186de2a08f8" xml:lang="de">mein Orgelstück – Fanny Mendelssohn Bartholdy komponierte bis zum 28. September 1829 als Eingangsstück für ihren Traugottesdienst am 3. Oktober 1829 das Präludium für Orgel F-Dur, HU 242. Siehe dazu Klein, Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmusik, S. 179 f.</note> zu machen, da Du mir nämlich <title xml:id="title_2d2f2f08-df0f-437c-a555-c2656905d53c">ein Ausgangsstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bwdj5bdi-qzkk-ahjg-toma-ppt6yyizgwmn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100515" style="hidden">Orgelstück für Fanny Mendelssohn Bartholdys Hochzeit A-Dur, [August / September 1829]<idno type="MWV">W 10</idno><idno type="op"></idno></name></title> machst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0dad69fd-2cee-4bee-89c4-f7df16315d9a" xml:lang="de">da Du mir nämlich ein Ausgangsstück machst – Die Hochzeitsmusik versprach Felix Mendelssohn Bartholdy in Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829. Aufgrund einer Knieverletzung, die er sich am 17. September 1829 in London zuzog, konnte er nicht an der Hochzeit teilnehmen und teilte daher der Schwester Fanny am 25. September 1829 brieflich mit, ihr die Komposition (Orgelstück A-Dur, MWV W 10) bei seiner Ankunft in Berlin persönlich zu geben. Vgl. Brief fmb-1829-09-25-01 (Brief Nr. 224) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. September 1829. Es sind nur Skizzen vom August / September 1829 in Mendelssohns Londoner Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 34ar-35r), nicht aber eine ausgearbeitete Fassung des Orgelstücks überliefert (vgl. MWV, S. 366, und Klein, Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmusik).</note>, habe ich an ein Eingangsstück gedacht, auch das Thema gefunden. <persName xml:id="persName_0e23b501-77a5-4bf0-bbc9-b4c0d2c9f015">Grell<name key="PSN0111523" style="hidden" type="person">Grell, August Eduard (1800-1886)</name></persName> bitte ich aber noch nicht darum<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3bd75e52-e9c0-4233-a29d-18e35d61e09f" xml:lang="de">Grell bitte ich aber noch nicht darum – Letztendlich war August Eduard Grell der Organist, der Fanny Mendelssohn Bartholdys Traugottesdienst musikalisch begleitete.</note>, weil ich mir einen <persName xml:id="persName_b07e9d6d-4cf1-428a-a958-fff7b4ddc103">Organisten aus Holland<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> zu meiner Hochzeit verschrieben habe, einen jungen Menschen, der viel Talent haben soll und kürzlich in England Aufsehn gemacht hat. Ich habe noch keine Antwort von ihm, läßt mich nun der junge Mensch sitzen, so habe ich immer noch Zeit mit einer Hängelippe zu Grell zu gehn, und ihm zu sagen: lieb Kind sey <hi rend="latintype">pis aller</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e30d23bf-478b-4613-8f86-c47850254fb8" xml:lang="fr ">pis aller – frz., Notlösung.</note>, kriegst auch ’nen Bonbon. Es wäre aber nicht recht vom jungen Menschen. Ich bin gräßlich neugierig auf <date cert="high" when="1829-09-16">morgen</date>, was <title xml:id="title_ea9d4509-cd53-4f55-b941-c5abffba7a54">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-22-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 22. September 1829</name> </title> bringt, wann Du abreist, wann Du <persName xml:id="persName_4cdd8dd8-1bbf-4c50-8146-9bead8eafb0b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> triffst, und wie sich, mit <persName xml:id="persName_c1baa79a-61a5-4eac-8cd8-b3ba3b9bd5d3">Hrn <hi rend="latintype">Elliot</hi><name key="PSN0116625" style="hidden" type="person">Elliot, Mr.</name></persName> zu reden, alles so sonderbar gestalten wird. – <seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-09-16" xml:id="date_06dfe58b-6d2f-49bc-a566-4a55f18aa9af">16 Sept.</date></seg> Es ist eine bittre Kälte, wie im Februar, und das alte Lied fängt gleich wieder von vorne an, daß ich nämlich aus gehe, mich nach Mädchen zu erkundigen, ich muß daher viele tausend Mal um Verzeihung bitten, wenn ich Dir <date cert="high" when="1829-09-16">heut</date> keinen ordentlichen Brief schreiben kann, denn wenn ich zurückkomme, hoffe ich schon den Deinigen zu finden, und darüber herzufallen. <date cert="high" when="1829-09-15">Gestern Abend</date> brachte uns <persName xml:id="persName_335c568b-74d7-4e9d-8fe8-bd546cf9ca4d">Albert Heydem<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName>. <title xml:id="title_95933fef-bdd7-49f6-be18-639f183dc962">Dein Lied an die Tragöden<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6zvafvf6-dnj2-axew-jbum-cd4ass9fnmqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100259" style="hidden">Lied an die Tragöden / Tragödenlied / Kloben Lied der Tragöden, [August 1829]<idno type="MWV">K 47</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4ca92b13-261a-4a5f-8452-bbf84faed383" xml:lang="de">Dein Lied an die Tragöden – Der Schriftsteller und Verleger Moritz Veit hatte Mendelssohn um eine Komposition für den von ihm herausgegebenen Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830, eine Gedicht- und Liedersammlung verschiedener Autoren, gebeten. Die meisten der Beiträge darin stammten von Moritz Veit, Karl Friedrich Werder und Heinrich Stieglitz. Mendelssohn schickte im August 1829 das »Lied an die Tragöden« MWV K 47 nach Berlin; vgl. Brief fmb-1829-08-19-01 (Brief Nr. 210) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Glasgow, 13. und 14. August, und Liverpool, 19. August 1829. Es wurde nicht in den Almanach aufgenommen und ist nicht bekannt (vgl. MWV, S. 145). </note>, (die wir jetzt hier die <persName xml:id="persName_1505cc5d-66fe-4b95-b5ec-c79bcb67b7b6">Werderschen<name key="PSN0115707" style="hidden" type="person">Werder, Karl Friedrich (1806-1893)</name></persName> nennen) das ist ja klobich wie nichts Gutes, aber die dümmsten Worte, die mir je vorgekommen. Ich trug es vor, und wir lachten. <title xml:id="title_56a9f1bd-be4b-4a82-8c25-3f3ed36dca9d">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-29-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Moritz Veit in Berlin; Coed Du, 29. August 1829</name> </title> an <persName xml:id="persName_6484bbea-50f6-4515-806e-6b8f769c32f3">Veit<name key="PSN0115471" style="hidden" type="person">Veit, Moritz (1808-1864)</name></persName> ist übrigens vortrefflich: “die Ironie die <persName xml:id="persName_9c433c1c-26fc-4840-90ca-534d1c6cfe8b">Schlegel<name key="PSN0114563" style="hidden" type="person">Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich (seit 1815) von (1772-1829)</name></persName> und <persName xml:id="persName_19f86392-59c0-4f8c-ba68-3139ab9b0c21">Tiek<name key="PSN0115334" style="hidden" type="person">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name></persName> erfunden haben”<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_27be88d0-7628-4751-ae9a-24d30145da07" xml:lang="de">“die Ironie die Schlegel und Tiek erfunden haben” – siehe zur Romantischen Ironie auch Georg Wilhelm Friedrich Hegels Vorlesungen über die Ästhetik, Bd. 1, Einleitung, Abschnitt »Die Ironie« sowie weiterführend Martin Seel, Einleitung: Das Naturschöne und das Kunstschöne, in: G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik, hrsg. von Birgit Sandkaulen, Berlin und Boston 2018, S. 37-71.</note></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_f36dd9cb-1667-4e80-b4c5-bb1abcef0dc3"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Mein Herze, hier bin ich wieder, so wie am Anfang, so auch am Ende. <date cert="high" when="1829-09-13">Sonntag Vormittag</date> waren 5 fromme Kinder beisammen, <persName xml:id="persName_5de16050-2447-4cd7-9ab2-999f2274e692">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_5bf2ebd3-8401-49c4-ac17-821a79f08ee3">Ulr. Peters<name key="PSN0113830" style="hidden" type="person">Peters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832)</name></persName>, <persName xml:id="persName_05e62d3e-52bb-4d64-bdc7-77e0c4c4a5f7">Bauer<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName>, <persName xml:id="persName_938598e1-b875-4353-8c5b-5703378bfdef">Schubring<name key="PSN0114732" style="hidden" type="person">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName> (<hi rend="latintype">doublure</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ddaa4ac7-0a22-4a7d-9b0a-cbe6b119b123" xml:lang="fr ">doublure – frz., zweite Besetzung.</note> für <persName xml:id="persName_631c9287-2f23-43a5-a2cb-7799a8e52594">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName>, der mir <title xml:id="title_eb629b49-61f9-4c06-a742-ddc497738eda">einen Brief für Dich <name key="PSN0114732" style="hidden" type="author">Schubring, Karl Julius (1806–1889)</name> <name key="gb-1829-09-13-01" style="hidden" type="letter">Julius Schubring an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, vor dem oder am 13. September 1829</name> </title> gegeben hat, den ich mit nächster Gelegenheit schicke) <persName xml:id="persName_ad513f24-8e3c-47e2-8fd8-188a12f4d9d6">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, ich meine mich, und die sangen <title xml:id="title_5330a102-0232-4aa0-bba2-fa55b8feea5c">Deinen Choral: Wer nur den lieben<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jnh6biov-dtre-g4p0-9ehy-kgpkjlkz9baw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100107" style="hidden">Choral »Wer nur den lieben Gott lässt walten« für Sopran solo, gemischten Chor und Orchester, [1828/1829]<idno type="MWV">A 7</idno><idno type="op"></idno></name></title> und erbauten sich. Als ich nachher Ulrike Peters vor die Thüre begleitete, kam der kleine <persName xml:id="persName_59ae5bf0-595c-4070-b699-7a9a260cff95">Köster<name key="PSN0112501" style="hidden" type="person">Köster, Christian Philipp (1784-1851)</name></persName>, und rumpelte mir auf der Straße einige Kampeschen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ddfdda18-84b1-458b-9db0-f942832052cf" xml:lang="de">rumpelte … Kampeschen – Kampesche (frz. campêche): mexikanischer Blutholzbaum; hier im Sinne von Süßholz raspeln.</note>, erzählte mir, er hätte eine Schrift aus dem Italiänischen übersetzt, die wollte er mir zur Recension schicken. Nach ein paar Stunden bringt mir <persName xml:id="persName_0b62cce0-b989-492e-97f4-f64b3b956498">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> <del cert="high" rend="strikethrough">ein</del> diese Schrift, bestehend in einem „sehr zarten“ Gedicht, von Schatchens<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f71befbe-d2dd-4519-9a69-cd026ff89fe4" xml:lang="yi ">Schatchens – jidd., Heiratsvermittler, Kuppler. </note> Inhalt, auf blau gerändertem Papier. Es war äußerst süß. Ich glaube mit mir ist wenig. Aber <date cert="high" when="1829-09-16">heut</date> kommt Dein Brief. <persName xml:id="persName_d6d0dcd0-98f5-4c96-b911-b44a3c6ab323">Nase<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> war <date cert="high" when="1829-09-15">gestern</date> hier er reis’t <date cert="medium" when="1829-09-27">Sonntag über 8 Tage</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e4e20a8d-9031-496c-9ee8-a181d511f101" xml:lang="de">Nase … reis’t Sonntag über 8 Tage – Albert Gustav Heydemann war für ein Jahr als Lehrer am Vereinigten Königlichen und Stadt-Gymnasium in Stettin angestellt, 1830 wechselte er an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin.</note>, das thut mir sehr leid. Aber <date cert="high" when="1829-09-16">heut</date> kommt Dein Brief. Du wunderst Dich wohl, daß ich Dir gar nicht von <persName xml:id="persName_4914fa0f-66a3-4a4e-b9a7-6a1162fbfd13">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> in Bezug auf mich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_15a7342b-9690-4a02-83ce-b34b663be4d8" xml:lang="de">Gans in Bezug auf mich – Eduard Gans machte Rebecka Mendelssohn Bartholdy den Hof. Diese erwiderte seine Gefühle nicht.</note>, geschrieben habe. Ich glaubte, es würde Dich ennüyiren<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f91dba2b-f91d-4476-b43d-3d55a4df1445" xml:lang="de">ennüyiren – von frz. ennuyer, langweilen, verdrießen.</note>: Mutter hats aber so komisch geschrieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d21aba19-7fab-4eea-b0e1-fae48fe945f2" xml:lang="de">Mutter hats aber so komisch geschrieben – siehe Lea Mendelssohn Bartholdys Teil in Brief gb-1829-09-09-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 8. und 9. September 1829.</note> daß ich selber darüber gelacht habe, wie überhaupt dies der lächerlicheren Geschichten Eine ist, besonders jetzt, da er verreis’t, mich nicht mehr durch Schmuel<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9f8f8bae-938a-4e2c-8093-0abcf4c1c466" xml:lang="yi ">Schmuel – jidd. für Samuel.</note> Empfindung langweilt, der ihm wirklich nicht steht, und worüber sich alle Leute lustig machen: Das Schönste ist, daß man sich jetzt hier erzählt, er hole sich <persName xml:id="persName_c3f85837-0ce2-45d7-8a5a-312731459bdf">Marianne Hertz<name key="PSN0111934" style="hidden" type="person">Hertz, Marianne (1792-1844)</name></persName>; wenn diese Europäische Schönheit einen von mir, kleinem Töpfchen verschmähten, nähme, so wäre das doch auch die „Ironie die <persName xml:id="persName_7c004660-7a9b-43b2-8ddb-f53cfc8ef674">Schlegel<name key="PSN0114563" style="hidden" type="person">Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich (seit 1815) von (1772-1829)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b431a12b-8be4-44f4-93c1-39b2d3b79adf">Tieck<name key="PSN0115334" style="hidden" type="person">Tieck, Johann Ludwig (1773-1853)</name></persName> erfunden haben“ (Siehe oben). Nun gehe ich aus und bestelle mir einen Hut <hi rend="latintype">gentleman</hi>, wenn ich zurück komme wird wohl ein Brief da seyn, und dann gebe ich Dir noch einige Verhaltungsregeln.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_8f91d77c-511a-46bd-a308-9a9c11ef479a"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Comment peut-on écrire l’orthographe avec une mauvaise plume d’auberge</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_99259d52-373d-494e-a4c8-b6e42ad859aa" xml:lang="fr ">Comment peut-on écrire l’orthographe avec une mauvaise plume d’auberge? – frz., Wie kann man denn mit einer schlechten Herbergsfeder richtig schreiben?</note> auf deutsch, wie kann man gescheut schreiben, wenn man Theemaschinen, Fußdecken, Kupfergeräth und Gott weiß was, im Kopf und <hi rend="latintype">sur les bras</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a45c3ddd-edde-472f-b172-97ee313425bb" xml:lang="fr ">sur les bras – frz., auf den Armen.</note> hat? es ist ein tolles Treiben in dieser letzten Zeit und ein Glück, <hi rend="latintype">that the old mother is so well upon her legs</hi>: sie trottirt noch mit den Mädchen in die Wette. – Im eigentlichsten Eigentlich ist der Handelsmann <persName xml:id="persName_2c1e213b-02b0-4327-8195-e07dd54d24eb">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> daran Schuld, daß unser letzter Brief über Rotterdam gehen mußte, er behauptete, Briefe würden bis 7 angenommen, es galt aber nur bis 6. Hoffentlich hast Du Dich nicht beunruhigt, liebstes Kind! – Wir sind schrecklich gespannt auf Nachrichten der nächsten Tage, wie und wann und wo Du <persName xml:id="persName_e99eb40a-085a-4fee-9752-d52e9e43e2a9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> treffen, was Ihr ferner beschließen werdet? ich <hi n="1" rend="underline">wünsche</hi>, Du bekämst einen <hi rend="latintype">soliden</hi> Auftrag in London, und schriebest ruhig hier; doch alles muß Dir und<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Deiner Einsicht überlaßen bleiben. Nur klebe nicht an dem steifen Gedanken der Consequenz, bester Schatz! Deine Reise war entworfen, eh man ahndete, daß es Dir in <placeName xml:id="placeName_d089e102-d94f-4ec3-b94c-c1c9316b01e1">L.<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> so gut gelingen würde: trifft sich etwas Vortheilhaftes für Dich, so ergreife die Gelegenheit; Ital., die Niederl. und Frankreich entlaufen Dir nicht. Vor allem, allem aber erhalte Dich gesund und lebe vorsichtig. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_92b1c132-dad7-4cd4-a40e-3c5e43457c79">Pereira<name key="PSN0113800" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_2a95e6f1-a2b5-45d8-b0ec-1819f7963d28">Heine<name key="PSN0111819" style="hidden" type="person">Heine, Hermann (1804-1831)</name></persName> und <persName xml:id="persName_299e2788-e0c8-4f04-a995-5bbe3c4e4c57">Wilh. Benediks<name key="PSN0109845" style="hidden" type="person">Benedicks, Wilhelm (1780-1851)</name></persName> sind wahre Schreckbilder für mich; Menschen von 23 bis 26 Jahren, dem Ansehen nach baumstark und nun dem Grabe nah, und alle in der Fremde elend geworden. Um Gottes willen, sei mit Deiner Gesundheit vorsichtig und mach uns nicht unglücklich. – – Deine Schilderung bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f81aa56d-42c1-4808-bb4e-21d9f79c0a36">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_60807651-a7e7-4634-8566-285f7123cb20" xml:lang="de">Deine Schilderung bei Taylors – Mendelssohn verbrachte die Tage vom 27. August bis zum 5. September 1829 auf dem Landsitz Coed Du Hall der Familie von John Taylor nahe Rhydymwyn bei Mold in Flintshire/Wales. Siehe Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829.</note> erquickte und erfreute uns von Herzen, ich sehe daraus, daß Du Dich bei Alt und Jung in der gastfreien Familie beliebt gemacht, und daß Du an die alte Mama gedacht hast. Aus Edelmuth schickte ich Vatern <title xml:id="title_3acdf9d2-3a47-49ba-b6f5-97f1fa0d75ed">den Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-02-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Coed Du, 2. September 1829</name> </title>; nicht gern, denn wir zehren an solch einem Bogen Papier v. einem Mittwoch zum andern. Aus dem muntern Ton in Vaters Briefen sehe ich übrigens, wie wohlthätig die Erfrischung einer Reise noch immer auf ihn wirkt. Untern andern komischen Sachen beschreibt er uns auch sein Zusammentreffen mit <persName xml:id="persName_29ef0b97-6fd2-43fb-bafa-5b83ceea47cb">Prof. Salfeld<name key="PSN0118056" style="hidden" type="person">Saalfeld, Jacob Christoph Friedrich (1785-1834)</name></persName>, und bedauert spaßhaft, dem <persName xml:id="persName_bb403485-9f81-43bd-a9f5-b6a1115df6be">heil. Heine<name key="PSN0111816" style="hidden" type="person">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name></persName> (denn das müße das H. doch bedeuten?) Recht geben zu müßen. Sehr schöne Hochzeitkleider hat der <persName xml:id="persName_6b5df289-7e6c-4377-86d5-4f22454e560e">Magnifikus<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> auch in <placeName xml:id="placeName_4759488e-9385-49cc-be43-cc48f0fb30db">Fft.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gekauft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc87d387-805e-4539-a8ee-46adc03a9784" xml:lang="de">Sehr schöne Hochzeitkleider hat der Magnifikus auch in Fft. gekauft – Von seiner Reisestation Frankfurt a. M. (zur gesamten Reise siehe Kommentar zu Z.: wenn ich nun mit Vater gereis’t wäre?) schickte Abraham Mendelssohn Bartholdys »[e]in wunderschönes Brautkleid« an die Tochter Fanny (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 23, Eintrag vom 23. September 1829). Es handelte sich um »schwersten gros de Naples, mit vortrefflicher Stickerei in weißer Seide, die garnirungen sehr reich und voll« (Brief gb-1829-09-23-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Johann Gustav Droysen, Ludwig von Mühlenfels, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 22. und 23. September 1829).</note> und wir sehen ihrer Ankunft stündlich mit Sehnsucht entgegen. Ich hoffe überhaupt, Du wirst mit Mamas Einrichtung nicht unzufrieden sein. <seg type="closer">HerzensJunge, lebe wohl, bis Brief kommt!</seg> – <title xml:id="title_1f922e32-bf8a-4c9f-a06c-bac2f0c77dd2">Deine Epistel <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-29-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Moritz Veit in Berlin; Coed Du, 29. August 1829</name> </title> an die <persName xml:id="persName_4f628269-2a1a-405b-beb4-6c7b02050260">Werderschen<name key="PSN0115707" style="hidden" type="person">Werder, Karl Friedrich (1806-1893)</name></persName>, wie <persName xml:id="persName_50a68c8f-9e1b-46e3-b2fb-06706bc2ecfd">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sagt, ist <hi rend="latintype">perfide</hi>: aber welch Gedicht! ich bin froh, daß die <title xml:id="title_0ba7d092-8cf8-4584-9dc3-77d0e2142627">Sammlung<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name></title> schon gedruckt ist, und Deins zu spät kömmt! Dachtest Du denn nicht an <persName xml:id="persName_89d51415-24d8-46ac-8840-108d58127d90">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> „<hi rend="latintype">André</hi>, deck Dich doch zu“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1e751448-a527-4feb-8052-b023bae45cf7" xml:lang="de">Zelters „André, deck Dich doch zu“ – Ursprung des Zitats nicht ermittelt.</note>? – </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_64966d79-961b-4aa1-825f-0c8d4a7938dd"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Comment peuton<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6b923cd8-bb4f-493c-89cc-504848bba1cd" xml:lang="fr ">Comment peuton – frz. Comment peut-on, Wie kann man.</note> etc</hi>. aber Du wirst Dich <date cert="high" when="1829-09-16">heut</date> über uns todtärgern, da sitzt nun wieder Eine, die den ganzen Morgen umhergerannt ist auf Mädchenschau: eine taugt zwar nichts, aber sie hat gestohlen, die andre näht gut, aber sie bleibt Nachts aus dem Hause o Jemine! Aber das Alles geht Dich wenig an, und wir „ennüyiren„ Dich. Schatz, bist Du weg gereist, um dem Einrichtungsjammel zu entgehn, so verfolgt er Dich in die Fremde, das versteht sich von selbst. Denk Dir, daß <persName xml:id="persName_845afc0b-9f3c-4c2d-a875-4b1ed621d8ab">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> sich <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">an</corr> <sic resp="writer">auf</sic> </choice> den <title xml:id="title_477c77ca-1b50-46af-9f81-0aff7373b8e9">Musenalmanach<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name></title> gemacht hat, und aus <hi rend="latintype">haut gout</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_088b77b9-e98e-4f1f-8e72-596b50ab61aa" xml:lang="fr ">haut gout – frz. haut goût, hoher Geschmack.</note><title xml:id="title_92584ff0-4212-4e1f-a794-a6231cba20e3"> ein Gedicht übers andre komponirt<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0109911" style="hidden" type="music">Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3fecb61c-1dc1-44f5-92ca-eb8c5d506f9d" xml:lang="de">daß Marx … aus haut gout ein Gedicht übers andre komponirt – Adolph Bernhard Marx publizierte die Vertonungen 1830 bei Breitkopf &amp; Härtel als Zwölf Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 2. Vgl. Leopold Hirschberg, Der Tondichter Adolph Bernhard Marx, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 10, H. 1 (1908), S. 8-14. Sämtliche Liedvorlagen erschienen im von Moritz Veit herausgegebenen Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830: Heinrich Stieglitz’ Gedichte »Schlummerlied«, »Sinesischer Poetenklub«, »Schifferlied«, »Auf der Wanderung«, »Luthers letzte Worte« und »Eine Nacht auf Kamtschatka«, Johann Wolfgang von Goethes »War schöner als der Mai« (Nr. 7 der Chinesisch-Deutschen Jahres- und Tageszeiten) und Moritz Veits »Rheinweinlied«.</note> und wie gräulich die sind, das wirst Du aus den Proben ersehn haben. – O Felix, wirst Dus denn verschmerzen, auf meiner Krone<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4fc9f3cc-9a68-4958-aeb6-016d85cf9efa" xml:lang="de">meiner Krone – Zusammenkunft der Braut mit Schwestern und Freundinnen am Vortag der Hochzeit. Diese bringen ihr den Brautkranz und helfen beim Anlegen des Brautstaats (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. V, Leipzig 1873, Sp. 2357). Fanny Mendelssohn Bartholdys »Krone« fand mittags am Hochzeitstag, dem 3. Oktober 1829, statt.</note> zu fehlen, wo Mädchen jedes Alters zu sehn seyn werden, von <persName xml:id="persName_d91c9571-bce2-43c8-b552-91790fa4557e">Mariechen Mendelssohn<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> bis zu <persName xml:id="persName_4e21c879-8e66-46fa-9551-383faa7c991c">Marianne Saaling<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName>, und was dazwischen liegt? als da sind <hi rend="latintype">item</hi> ein Paar <persName xml:id="persName_34d1752a-2877-40c9-81e6-d19ef20b2247">Medems<name key="PSN0113170" style="hidden" type="person">Medem, Töchter von → Heinrich Philipp von M.</name></persName> mit anerkannten Verdiensten, <hi rend="latintype">item</hi> die <persName xml:id="persName_5b67dccc-4686-45f6-981a-2d8048b94510">Behörde mit dem blauen Mantel<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> und einer <persName xml:id="persName_75307bec-692a-4199-8ff6-d444acb133dd">jüngern Schwester<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <hi rend="latintype">item</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d89ab251-2ee7-4280-86d9-6231a010f0ac" xml:lang="la ">item – lat., ebenso.</note> die <persName xml:id="persName_bab247c0-df9d-4d23-a3f7-f7e2c56fa01f">Nymphe des Sacrover Sees<name key="PSN0111144" style="hidden" type="person">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName> (sie hat auch eine<persName xml:id="persName_5d32c282-0a21-4097-bc5f-328f40050092"> jüngere Schwester<name key="PSN0111140" style="hidden" type="person">Fränkel, Anna Rosa (1812-?)</name></persName> hier, ich habe sie aber noch nicht gesehn) <hi rend="latintype">item</hi> die <persName xml:id="persName_69eb8462-29fd-4139-b03b-c6642e22da01">Chinesinn<name key="PSN0113886" style="hidden" type="person">Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c0b41ddd-1dd3-4474-bea7-53fa7dbb6770" xml:lang="de">die Chinesinn – Gemeint ist Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) Pistor; vgl. Brief fmb-1830-03-22-01 (Brief Nr. 284) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Berlin, zwischen dem 14. und 22. März 1830, Z. 65: »sie ist eine Chinesinn«.</note> (welche den Tag noch eine Traurede hört, die von <persName xml:id="persName_d6bf33ea-20dc-4cc9-94ff-c1cdec0a94f6">Mine Stelzer<name key="PSN0118354" style="hidden" type="person">Steltzer, Johanne Wilhelmine Philippine (Mine) (1810-1901)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db316ecd-6ccd-46ad-8d23-0c9bfa9336cd" xml:lang="de">den Tag noch eine Traurede …, die von Mine Stelzer – Johanne Wilhelmine Philippine Steltzers Hochzeit mit dem Magdeburger Juristen Carl Wilhelm von Klewitz fand erst am 5. Oktober 1829 statt.</note>) und manche Andre. Ich rathe Dir, stelle es Dir so schön vor, daß Du nicht widerstehn kannst, und wi<del cert="high" rend="strikethrough">e</del>derstehe nicht. – Eben kommt <persName xml:id="persName_1f20b670-c4db-4267-b8e3-0c7901063a11">Carl<name key="PSN0113114" style="hidden" type="person">Maß, Karl (Carl)</name></persName> von der Post, und wir haben nichts, <seg type="closer">lebe nun wohl, ich muß eilen diesen Brief zu schließen, und weiß nun nicht, ob ich ihn vergebens nach London adressire? Lebe wohl und vergnügt.</seg> <seg type="signed">Deine F</seg></p> <p>Ich muß doch den Brief noch einmal eröffnen, denn soeben kommt <title xml:id="title_7e979730-8c3b-4084-995b-d00503f51fbe">der Deinige <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-09-11-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 10. und 11. September 1829</name> </title>, und Dich fragen, bester Felix, ob Du denn nicht von <persName xml:id="persName_8096567c-1c07-486f-88fb-6809cf962c2b">Doxat<name key="PSN0110729" style="hidden" type="person">Doxat &amp; Co., Bankhaus in London</name></persName> ein Paket mit 2 Zeichnungen von <persName xml:id="persName_f405cf12-3ebd-4975-a925-37b828575a54">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, <title xml:id="title_0fa66a11-e04e-443b-8458-5e3a3519fb25">meinem Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e4ea2637-8f80-4e50-ba0f-b73d02708761" xml:lang="de">meinem Portrait – Infrage kommt eine der sechs 1829 entstandenen Zeichnungen Wilhelm Hensels von Fanny Mendelssohn Bartholdy mit Kranz (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/4, 11/13, 8/16, 10/23, 2/36 und 8/2. Abbildungen: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 217-219). Siehe Mendelssohns Kritik an der Zeichnung in Brief fmb-1829-09-11-02 (Brief Nr. 219) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. Die dortige Beschreibung passt am ehesten auf die erstgenannte Zeichnung.</note>, und <title xml:id="title_4dd9f6aa-588f-41a1-af39-c17db51275e5">dem Rade<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_66ece611-212a-4c14-8946-d1ddd9734f66" xml:lang="de">dem Rade – Wilhelm Hensels Zeichnung »Das Rad« (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16) war mit Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829, an Mendelssohn abgesandt worden. </note>, erhalten hast? Er schrieb uns schon vor <date cert="medium" when="1829-09-09">8 T</date>. sie seyen in seinen Händen, und wir sind erstaunt, daß Du kein Wort darüber schreibst. <persName xml:id="persName_48eddb11-fa6b-48ce-81cb-d48180572a15">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> grüßt tausendmal.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg><add place="margin"> <persName xml:id="persName_3173a0af-0b5c-475b-bdaa-6070064889dd">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> geht eben fort, aber ich kann den Brief nicht wieder aufmachen. Er ist prächtig.<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>