gb-1829-09-02-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 30. und 31. August und 2. September 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 5 Poststempel [BERLIN 4-5 / 2 / 9], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 4 SEP / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 10SE10 / 1829], [D / 10SE10 / 1829] [?], Siegel.
Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Ferdinand David, John Thomson, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
A Messieurs
Messieurs Doxat et Comp.
à
Londres.
pour remettre à Monsieur
Felix Mendelssohn Bartholdy.
par Hambourg et le bateau à vapeur.
Mit Güte setzt man Alles bei mir durch! Deine freundliche Aufforderung zum Schreiben bewegt mich, am schönen dunkeln kalten, regnichten rat gehüllt, hinzusetzen, und Dir zu schreiben. Sage mal, hast Du je einen so schlechten November erlebt, als diesen August? Ihr armen Reisenden geht mir nahe, für mich mag der Himmel hängen, wie ein Dudelsack, mir ists einerley. Aber woher soll der Wein reifen? Die Feigen sind wirklich so gut, zwar sparsam, jedoch zu kommen, heut kriegt John Thomson eine zu essen, der hat noch nie frische Feigen gekostet.
O sancta simplicitas![→] Sage mal, ists Mode in Schottland, daß schöne Männer
unmarried,
unpromisedund nicht
in loveseyn kann, und redet sich steif und fest ein in der Mauer
streethätte ich einen Freund, weil ich in seiner Gegenwart einst erwähnte;
she friend, so will ers doch nicht glauben, und wir necken uns höchst anmuthig.
hlzeit!
31 Aug.
cdurvon Beethoven
amollvon Felix
unda moll
von Beethoven. So schön gings nicht wief moll
Nun höre eine große Neuigkeit, eine Neuigkeit über die das Rad[→] in Thränen zerfließt. Du findest nasium? Er ist sehr gutes Muthes dabei, und freut sich sehr, Berlin einmal von Ferne zu besehen, uns ists schon weniger lieb. Aber
Hensel hat
gehört haben, ich meinte das hoheHolywell
cim
cdur4tett
sagte, Du habest dasMr. Thomson
gespielt.[→] Er verlangte eine Handschrift von Dir, ich habe ihmMr. Hogarth
Gotts Wunder! Es regnet nicht, 3/4 Taylors[→] kannst es brauchen. Was wirst Du da raspeln[→] und raspeln lassen, ich will nicht hinsehen. Aber
Cours, und durch dessen Abhalt wird ihre Zahl bedeutend vermindert.
lions.[→]
Kompliment wieder vom schönen Wetter, und es wäre nichts. Eben will mir Mutter mein Monatsgeld zutheilen, aber es findet sich, daß ich vor Schulden fast gar nichts kriege. Eine Kirchenmaus ist mal wieder ein Victoire von ihrer Lungenentzündung einigermaßen erholt, so kriegt
VictoiresMutter
VictoiresHierbleiben entschieden werden, sagt sie, die Stadt sagt aber,
VictoiresKrankheit hat sich Gustav sehr theilnehmend bewiesen, hat Nächte bei ihr gewacht, und hat sie überhaupt fast gar nicht verlassen, sie erzählte es mir mit vieler Rührung. –
FerdDavid
B.P. dur
Der Sept. hat nun auch ohne schön Wetter begonnen, nun muß man wol alle Hoffnung für dies Jahr aufgeben. Wie ich vermuthe, wird dieser Brief Dich schon wieder in London treffen,[→] ich freue mich, Dich bald auf dem Festlande zu wissen, da der Herbst und die Stürme dies Jahr gewiß sehr früh eintreten, oder vielmehr gar nicht aufgehört haben. Der Rest ist schnell abgethan, und ehe wirs uns versehn, klopft der December an die Thür, und mit ihm ein Reisender, der nicht an die Thür zu klopfen braucht. Wir werden dann singen, o angenehme Winterszeit. Vater schreibt uns die allerlustigsten Briefe nach Berlin,[→] mit allen möglichen Neuigkeiten, nur kein Wort von seinem Wiederkommen oder Weiterreisen. Weißt Du uns nichts Näheres darüber zu berichten? Du weißt doch sonst die Dinge lange ehe sie entschieden sind. Jetzt läugne noch einmal Einer, daß John Thomson und ich, wir haben uns mit Musik beworfen. Er hat eine Menge gedruckte Sachen, und
Rondo
manuscript of minegegeben, wenn Dus je zu sehn kriegst, lachst Du Dich todt.
With much regard
Your obliged
John Thomson
Dieser Obenunterschriebene trat eben ein, als ich schrieb,
Hier fluche ich fürcherlich, mehr, als es sich für ein wohlerzogenes junges Mädchen schickt. Was Alle Wetter! Soll ich nicht einmal das unschuldige Vergnügen haben, in Charlottenburg bei Mr. John Thomson ist abgezogen.
Es regnet, hat geregnet, wird regnen, ich regne, du regnest, er regnet.
Wir sind mit Herüberziehen beschäftigt.
Doxat, und seinen an
adressiren. Ob er wirkl. nach
und dem Londner Blatt undFétis
La poste fait des journalistes! pardon de la dure expression![→] –
zu besuchen, wozu er erst keine Neigung zeigte, aber dann sehr befriedigt v. ihrer Liebenswürdigkeit war. Der Zeitpunkt war für Gesellschaft und Musik ungünstig für ihn, ich bedauerte es sehr. – Niedlich wärs doch, mein Bürschchen! wenn Du mitSolmar
dinervorgelesen wurde. Es ist klein und zart und gar nicht 80jährig.
Mit Güte setzt man Alles bei mir durch! Deine freundliche Aufforderung zum Schreiben bewegt mich, am schönen dunkeln kalten, regnichten Sonntag den 30sten, mich in Pelz und rat gehüllt, hinzusetzen, und Dir zu schreiben. Sage mal, hast Du je einen so schlechten November erlebt, als diesen August? Ihr armen Reisenden geht mir nahe, für mich mag der Himmel hängen, wie ein Dudelsack, mir ists einerley. Aber woher soll der Wein reifen? Die Feigen sind wirklich so gut, zwar sparsam, jedoch zu kommen, heut kriegt John Thomson eine zu essen, der hat noch nie frische Feigen gekostet. O sancta simplicitas! Sage mal, ists Mode in Schottland, daß schöne Männer junge Mädchen necken? Der thuts, er kann durchaus nicht glauben daß man 18 Jahre, unmarried, unpromised und nicht in love seyn kann, und redet sich steif und fest ein in der Mauerstreet hätte ich einen Freund, weil ich in seiner Gegenwart einst erwähnte; B. P. wohnte da, so viel Mühe ich mir nun gab, ihm darzuthun, es sey eine she friend, so will ers doch nicht glauben, und wir necken uns höchst anmuthig. Heut Mittag ißt er bei uns. Nun sieh, da spukt der Schotte schon wieder in dem 2ten Briefe. Heut Abend haben wir Quartett, David reis’t am Donnerstage, und Mittwoch ist bei Heines außerordentliche Radversammlung. O Wetter! Marianne Saaling ist wieder da. Sie grüßt. Ritz hat ein neues Lamm, giebt ihr aber noch keine Stunde, bis jetzt bestand die Raspelei nur noch in zu Hause bringen, und Billette zur Akademie verschaffen. Sie heißt Annette Goldschmidt, ist hübsch, und aus dem gelobten Lande, und nun ist er sehr traitabel, am Freitag, als er Quartett spielte, kam er wieder mit seiner Quälerei an, ich sollte eine Sonate mit ihm spielen; aus Wahnsinn bestimmten wir die Sitzung auf heut früh um 8, gestern wurde mirs leid, und ich schrieb ihm der zarteren Billette eins, mit grüner durchsichtiger Oblate geschlossen, auf englischem Papiere, und sagte ihm ab, weil ich mir die Finger erfroren hätte, das Billet kreuzte sich aber mit Julius, der mir bestellte, Eduards Frisiermamsell könnte nicht so früh kommen, und die tiefe Haube stände ihm zu schlecht, um sie mir zu präsentiren, deswegen könne er nicht kommen. Das ist nun unser Witz, und so leben wir, so leben wir. Fanny und Hensel haben Zahnschmerzen. Wina nebst Bräutigam ist hier. Nächste Woche ziehn wir wahrscheinlich herüber. Gesegnete Mahlzeit! Rebecka Mendelssohn Bartholdy 31 Aug. Du hast einen Freund, der heißt Ede, und spielt passabel die Geige. Gestern war die letzte Quartettversammlung vor Davids Abreise. Sie haben unglaublich gespielt. cdur von Beethoven, amoll von Felix und die Wanderfuge . O Jeses o Jeses o Jeses wie haben sie gespielt? Donnerstag reist David; er war gestern gerührt, und ich weiß nicht, Eduard hat jetzt eine Zeit, wo er so ganz, so ganz wunderbar schön spielt, wie etwa den letzten Abend vor Deiner Abreise. Freitag hatten wir auch 4tett, da spielten sie (David) einen Haydn, dann Ritz a moll und f moll von Beethoven. So schön gings nicht wie gestern. Nun höre eine große Neuigkeit, eine Neuigkeit über die das Rad in Thränen zerfließt. Du findest Albert Heydemann nicht mehr hier, er geht zum ersten Okt. nach Stettin, auf dem dortigen Gymnasium sein Jahr als Oberlehrer abzudienen. Wo kann Nase sonst hin als auf ein Gymnasium? Er ist sehr gutes Muthes dabei, und freut sich sehr, Berlin einmal von Ferne zu besehen, uns ists schon weniger lieb. Aber Louis meint auch, es sey ihm außerordentlich wünschenswerth, und so muß man schon damit zufrieden seyn. Es ist jetzt wieder so eine Zeit, wo Mehreres abfällt, und nichts Neues hinzukommt. Wir müssen sehn, den Rest zusammenzuhalten. Im Ganzen genommen, wirst Du bei Deiner Rückkehr mehr eingeschränkt, als verändert finden. David und Heydemann gehen fort, Gans kommt seltner, mehrere Unbedeutende haben sich auch weggezogen, und kein Neuer ist hinzugekommen, dagegen in der letzten Zeit viele Fremde, die als Zugvögel ein vorübergehendes Leben mitgebracht haben, und deren Spuren Du in Hensels Büchern finden wirst. Hensel hat Frl. von Heister angefangen zu malen, ich weiß nicht, ob ich es Dir schon geschrieben habe, im Hofkleide und großer Pracht. Jetzt hat er eine Gliederpuppe mit ihren Kleidern angezogen, und führt sie danach aus, und ärgert sich, daß das Ding so schrecklich ruhig sitzt, und meint, dafür hätte er lieber eine Sitzung von Gans. Daß Beckchen bis auf mein Zahnweh lächerlich machen will, ist doch sehr grausam, findest Du es wol sehr komisch, daß ich seit 14 Tagen rechts und links leide, mir vergebens einen Zahn habe ausreißen lassen, und einen sehr verbundenen Kopf trage? Ich wette, Du würdest, wenn Du hier wärest, meinen Kopf zwischen Deine beiden Hände nehmen, und ihn schütteln, und mich sehr bedauern. – Ich sagte gestern einmal zu Ritz ich hoffte, Du würdest ihn in Holywell gehört haben, ich meinte das hohe c im cdur 4tett, und nachher spielte er noch ähnliche Töne in Deinem Quartett und den Schluß der Reisefuge . Mr. Thomson sagte, Du habest das Quartett bei Mr. Hogarth gespielt. Er verlangte eine Handschrift von Dir, ich habe ihm das Lied gegeben: Laß Dich nur nichts nicht dauern . Es war das einzige Entbehrliche. Fanny Mendelssohn Bartholdy Gotts Wunder! Es regnet nicht, heute am ersten September um 3/4 auf 10, und thut ordentlich, als wollte es schön Wetter werden. Du bei Deinen Taylors kannst es brauchen. Was wirst Du da raspeln und raspeln lassen, ich will nicht hinsehen. Aber Nase, Albertsnase, Heidenase, das geht mir nah, die guten Freunde stehen jetzt sehr hoch im Cours, und durch dessen Abhalt wird ihre Zahl bedeutend vermindert. David ißt heute Mittag die Henkersmahlzeit hier, wozu ich versprochen habe, ihm alle Lieder vorzusingen, unter andern Fannys 5, natürlich das Terzett nicht, und den Liederkreis von Beethoven. Bei letzerem kreuzigst und segnest Du Dich, Beckchen den Liederkreis von Beethoven an die entfernte Geliebte! Laß nur gut seyn, wenn ich ihn erst wieder von Dir hören kann, will ich ihn nicht mehr singen, bis dahin habe ich Preßfreiheit, und verschone zu Mutters großem Verdrusse nur den Falken und Ist es wahr, beide wohlbekannt, als meiner Frau Mama lions. Kompliment wieder vom schönen Wetter, und es wäre nichts. Eben will mir Mutter mein Monatsgeld zutheilen, aber es findet sich, daß ich vor Schulden fast gar nichts kriege. Eine Kirchenmaus ist mal wieder ein Rothschild gegen mich. F! Die Familie Magnus wird bedauert, die armen Leute kommen gar nicht auf einen grünen Zweig, kaum hat sich Fanny von ihren Magenkrämpfen, und Victoire von ihrer Lungenentzündung einigermaßen erholt, so kriegt Martin das Fieber. Victoires Mutter kommt mit ihrer jüngsten Tochter her, und da soll Victoires Hierbleiben entschieden werden, sagt sie, die Stadt sagt aber, Rudolph Decker werde dafür sorgen, daß sie nicht wieder nach Warschau ginge. Du wirst mir wohl Näheres darüber zu berichten wissen, ich habe sie nun einmal Gustav Magnus zugedacht, und werde mit keiner anderen Partie zufrieden seyn. Während Victoires Krankheit hat sich Gustav sehr theilnehmend bewiesen, hat Nächte bei ihr gewacht, und hat sie überhaupt fast gar nicht verlassen, sie erzählte es mir mit vieler Rührung. – Wilhelm Horn hat an Marianne Saaling geschrieben, kannst Du mir nicht sagen, wie das zusammenhängt. – Vater schreibt, Keferstein sey ein Schwanzgeneral, was Du schon längst behauptet. Am Freitag macht der übrigens Hochzeit. – Nun noch eins, grüß Klingemann; den siehst Du ja früher, als ich, und laß mich ungeschoren. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Nimm meinen besten Dank, lieber Felix für Deinen freundlichen Gruß und sey versichert daß mich das viele Gute was wir von Dir gehört haben, mit der innigsten Freude erfüllt hat. Übermorgen reise ich von hier ab um über Hamburg nach Dorpat zu gehen, hoffentlich werden wir nicht auf immer getrennt seyen. – Deinem neuen Quartette und der Symphonie sehen wir alle mit der größten Sehnsucht entgegen, laß mir ersteres ja zukommen. Lebe recht wohl und gedenke Deines FerdDavid 2ten Sept. Obenunterschriebener David hat jetzt einen beträchtlichen Katzenjammer, was Abreise betrifft, er geht ungern, und ich habe ihm auf alle Testamente und Seligkeiten versprechen müssen, ihm Dein Quartett aus B. P. Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877) dur, wie Klingemann sagt, zu schicken. – Marx hat mir die ersten Sätze aus dem russischen Festspiel mitgetheilt, und ich habe ihm meine Meinung darüber gesagt. Das was ich ihm vorwarf, daß nämlich viele Sätze nicht gehörig abgeschlossen, und ins Gespräch geworfen, zu kurz seyen, fand er ganz wahr, warf aber die Schuld auf Droysen zurück. Uebrigens kennst Du ja seine Musik, weißt also, was und wie viel schön darin ist. Der Sept. hat nun auch ohne schön Wetter begonnen, nun muß man wol alle Hoffnung für dies Jahr aufgeben. Wie ich vermuthe, wird dieser Brief Dich schon wieder in London treffen, ich freue mich, Dich bald auf dem Festlande zu wissen, da der Herbst und die Stürme dies Jahr gewiß sehr früh eintreten, oder vielmehr gar nicht aufgehört haben. Der Rest ist schnell abgethan, und ehe wirs uns versehn, klopft der December an die Thür, und mit ihm ein Reisender, der nicht an die Thür zu klopfen braucht. Wir werden dann singen, o angenehme Winterszeit. Vater schreibt uns die allerlustigsten Briefe nach Berlin, mit allen möglichen Neuigkeiten, nur kein Wort von seinem Wiederkommen oder Weiterreisen. Weißt Du uns nichts Näheres darüber zu berichten? Du weißt doch sonst die Dinge lange ehe sie entschieden sind. Jetzt läugne noch einmal Einer, daß Pauline Bendemann Hübner geheirathet hat. Du hasts lange gesagt. John Thomson und ich, wir haben uns mit Musik beworfen. Er hat eine Menge gedruckte Sachen, und eine geschriebene Rondo hier gelassen, dafür habe ich ihm auf Verlangen ein manuscript of mine gegeben, wenn Dus je zu sehn kriegst, lachst Du Dich todt. Fanny Mendelssohn Bartholdy My dear Sir. Having been kindly permitted by your sister to write you a few lines I eagerly embrace this opportunity to express to you how much pleasure I have through your kind introduction, enjoyed in your family circle during my stay here. I shall not now say all that comes at present into my mind on the subject of their great and unmerited attention to me: but I may take another time when I shall have the pleasure of writing to you after my arrival at home. I was vexed to hear of the bad weather – the Scotch mists which constantly attended you in the Highlands and I was mortified too, for your impressions of Highland scenery would be anything but agreeable. The Opera House is quite deserted by the great singers so that with the exception of the Orchestra, which is superb, I heard no musical performance of first rate excellence. The Singing Academy is likewise but thinly attended just now: but I have heard enough to convince me of the justness of its fame. I heard with much delight a composition of yours in 16 parts “Hora est ”. – The Quartett parties at your house have also charmed me. Mr. Ritz is a nervous energetic player and Mr David and the others enter heart and soul into the music. I have laid hold of all your printed compositions, and your mother has been as very good as make me a present of a certain Opera by an intimate friend of yours “Der Hochzeit de Camacho ” – Do you know it? On Sunday evening I had at length the satisfaction of hearing the Quartett, the Adagio & Scherzo of which you played at Mr Hogarth’s. A Quintett of yours – particularly the Scherzo – gave me much delight. In short I find it impossible to express myself properly regarding all the musical pieces of yours and other masters which I had the good fortune to hear in your house. I leave Berlin with the liveliest regret, and with impressions of kindness and hospitality which I can never forget. The city is very fine in many parts, though I am bigoted enough not to yield the palm of superior beauty from Edin. to Berlin. I am resolved to return here at a better and for a longer time. Believe me ever My dear sir With much regard Your obliged John Thomson Dieser Obenunterschriebene trat eben ein, als ich schrieb, vor 2 Stunden, und da er hier eingeregnet ist, und ich also nicht das Ende des Abschiedsbesuches absehe, ergreife ich die Partie in seiner Gegenwart weiter zu schreiben, der Mittwoch ist immer ein geschäftvoller Tag, und wenn gar die Briefe kommen, ist es wie bei einem Finale, dann drängt und treibt Alles durch einander, und macht einen gräulichen Lärm. Seit Vater fort ist, schlafen wir Beide bei Mutter im Zimmer, und machen immer sehr viel dummes Zeug. Heut früh lachten Mutter und Beckchen sehr, weil ich sagte, als wir noch im Bette lagen: Heut kommt ein Brief und die Malon. Die Malon ist da, und der Esel steht mit nachahmenswerther Ruhe auf dem Hof, während es Keulen regnet, aber der Brief ist noch nicht da. Es schreibt sich doch nicht gut, während einer engl. Conversation, die nebenbei geführt wird. Leb also wohl, ich bin von nun an unzurechnungsfähig. Hensel grüßt Dich siebenhunderttausendmal, und hat es mir heut noch schriftlich aufgetragen. Adieu Seele, grüß Klingemann vielmals. Er soll uns bald auf unsern letzten Brief antworten, und Gutes, er weiß schon. Ich weiß nicht warum, ich schreibe schon so lange nichts und kann kein Ende finden, ich stehe etwa bei Dir oben auf der Stube, mit der Klinke in der Hand, während Du recht viel zu thun hast, und störe Dich, und kann nicht fort. Jetzt hast Du wol schon die gewisse komische Zeichnung, die ich nicht nenne, im Fall Du sie nicht hast, ich hoffe, sie hat Dir Spaß gemacht. Daß Du alle Personen erkennst, zweifle ich nicht. Adieu denn, zum tausendstenmal. Fanny Mendelssohn Bartholdy Hier fluche ich fürcherlich, mehr, als es sich für ein wohlerzogenes junges Mädchen schickt. Was Alle Wetter! Soll ich nicht einmal das unschuldige Vergnügen haben, in Charlottenburg bei Karoline zu essen? Nein, es gießt Wellen, regnet Keulen, und ich war eben erst erkältet. Ich bin böse, und nebenbei ist es jetzt um 1 so dunkel, daß man kaum das Papier vor Augen sehen kann, und Dein Brief ist auch nicht da, und von Vater auch keiner. Donnerwetter, der Sommer ist zu wunderbar, find’ ich. Und den ganzen Vormittag habe ich mich mit Luise Jakoby herumtreiben müssen, ich bin herunter, wenn nun mir das Dampfboot nicht ankommt, das halte ein andrer aus. Mr. John Thomson ist abgezogen. Es regnet, hat geregnet, wird regnen, ich regne, du regnest, er regnet. Dem Schnee dem Regen. O Regen, von wegen Regen. S’ wehet kalt! Wir sind mit Herüberziehen beschäftigt. Wilmsens sind auch in Charlottenburg, gewiß Bauer auch. Ja Regen. Ich bitte Dich, bring mir einen Regenschirm mit; denn der Regen regnet jeglichen Tag. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Mein liebes gutes Felixchen! Das Dampfboot ist nicht nach Hamb. gekommen und wir sitzen wie trauernde Turteltauben. Vater kömmt auch außer unserm Bereich, denn er schreibt eben, wir sollten den nächsten Br. an Doxat, und seinen an Herz in Fft. adressiren. Ob er wirkl. nach Amsterd. oder gar nach Paris geht, wißen die Götter, er hängt einen fast so dichten Schleier über seine Thaten als der Himmel über unsre Nasen. Es regnet mordmäßig und ohne Unterlaß; alle Reisende sind dies Jahr angeführt, daß Du dazu gehörst, betrübt mich innig. – Denk Dir, daß die Klatschgeschichte mit Fétis und dem Londner Blatt und Deinem Briefe jetzt auch in unsrer musik. Zeit. steht. Mir thuts sehr leid, daß Marx mirs nicht früher sagte, ich würde ihn gebeten haben, es zurückzubehalten. La poste fait des journalistes! pardon de la dure expression! – Unser armer Schotte reist heut in dem Hundewetter fort, ich habe ihm in der Abschiedsminute noch den Titel der Haydnsch. Kindersimphon. aufgeschrieben, die er sich kaufen will. – Ich habe ihn der Herz und unsrer werthen Familie in Charlott. zugeführt, und beredet die Solmar zu besuchen, wozu er erst keine Neigung zeigte, aber dann sehr befriedigt v. ihrer Liebenswürdigkeit war. Der Zeitpunkt war für Gesellschaft und Musik ungünstig für ihn, ich bedauerte es sehr. – Niedlich wärs doch, mein Bürschchen! wenn Du mit Vater in Holland zusammenträfest. Versäume nur nichts Wesentliches in Lond. deßhalb, denn auf die M. s älterer Linie läßt sich, senn sie in Schuß und Reife sind, gar nicht rechnen, und wann Du wieder dorthin kömmst, läßt sich auch nicht absehen. – Es ist so wenig Hübsches hier vorgefallen, daß Du schon mit diesem Lump von Brief zufrieden sein mußt, o Schatz! das elende Wetter hindert auch das Zusammenkommen, so daß jeder auf seiner wüsten Insel sitzt. Damit aber etwas Nettes hier stehe, schreib ich Dir ein Gedichtchen v. Goethe ab, das nebst vielen andern in Stieglitzens Almanach kömmt, und das zu seinem Geburtsfest hier gedruckt und beim diner vorgelesen wurde. Es ist klein und zart und gar nicht 80jährig. Dämmrung senkte sich von oben, Schon ist alle Nähe fern; Doch zuerst emporgehoben Holden Lichts der Abendstern! Alles schwankt ins Ungewiße, Nebel schleichen in die Höh’; Schwarzvertiefte Finsternüße Wiederspiegelnd ruht der See. Nun im östlichen Bereiche Ahnd ich Mondenglanz und Glut, Schlanker Weiden Haargezweige Scherzen auf der nächsten Flut. Durch bewegter Schatten Spiele Zittert Lunas Zauberschein, Und durchs Auge schleicht die Kühle Sänftigend ins Herz hinein. Lea Mendelssohn Bartholdy
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-09-02-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-09-02-01" xml:id="title_9deb8a75-43d5-4dbb-acc4-1527af2f9fc5">Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Ferdinand David, John Thomson und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co.<lb></lb> Berlin, 30. und 31. August und 2. September 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_ced85388-e6e0-4a6f-8520-3ff7a0b3e2c3">Mit Güte setzt man Alles bei mir durch! Deine freundliche Aufforderung zum Schreiben bewegt mich, am schönen dunkeln kalten, regnichten Sonntag den 30sten, mich in Pelz und rat gehüllt, hinzusetzen, und Dir zu schreiben. Sage</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_310fd6b6-bcd2-4f9d-8487-527b5a27f649">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1829-08-26-01" type="precursor" xml:id="title_42ab4e4c-bc4d-49ee-8d55-c63874d25334">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Llangollen, 25. und 26. August 1829</title> <title key="fmb-1829-09-11-01" type="successor" xml:id="title_5640b3af-0b97-475e-b8be-ed10729348d6">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 10. und 11. September 1829</title> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0117585">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0110564">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</author> <author key="PSN0115318">Thomson, John (1805-1841)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0115318" resp="writer">Thomson, John (1805-1841)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0110564" resp="writer">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_aec5d357-478c-4450-a84f-11324ad8acba"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/84.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-09-02-01" type="letter" xml:id="title_5858a214-6c9d-4e0a-9c7e-5bf3e8c6b9e0">Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Ferdinand David, John Thomson und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co.; Berlin, 30. und 31. August und 2. September 1829</title> <incipit>Mit Güte setzt man Alles bei mir durch! Deine freundliche Aufforderung zum Schreiben bewegt mich, am schönen dunkeln kalten, regnichten Sonntag den 30sten, mich in Pelz und rat gehüllt, hinzusetzen, und Dir zu schreiben. Sage</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 5 Poststempel [BERLIN 4-5 / 2 / 9], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 4 SEP / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 10SE10 / 1829], [D / 10SE10 / 1829] [?], Siegel.</p> <handDesc hands="5"> <p>Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Ferdinand David, John Thomson, Lea Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Citron, Letters, S. 421-423 (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteil).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-08-30" xml:id="date_143a7b28-33a2-46db-b322-4531c89c55a0">30. August</date>, <date cert="high" when="1829-08-31" xml:id="date_679e5d5e-1de7-476d-98d4-83abe63d8dcd">31. August</date> und <date cert="high" when="1829-09-02" xml:id="date_dfd709d7-9076-492e-86c7-f83f830def81">2. September 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_f0ba5e09-9ba1-4e8c-98c5-4d6be20bed8b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0117585" resp="author" xml:id="persName_e722799f-2214-48aa-8199-44d90eda947f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0110564" resp="author" xml:id="persName_ba0ba7d0-3944-4960-ab2c-ce884e8cc11c">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</persName> <persName key="PSN0115318" resp="author" xml:id="persName_a7a1bae4-1a61-46e9-99d8-8625634f9e85">Thomson, John (1805-1841)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_d5522b9c-84f6-4704-9c25-000db3d9fc1f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0110564" resp="writer">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873)</persName><placeName type="writing_place" xml:id="placeName_468d2376-d4aa-4e89-9396-a926cf3a70d9"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0115318" resp="writer">Thomson, John (1805–1841)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_9f2a9f5d-4d07-4747-af2d-d8b8ea4378b4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_3a1591fb-c8bd-4224-a193-3aaf07a4cfb9"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> <language ident="en">englisch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_66ee9556-595a-4cf0-b5f9-0ac4aba81f93"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">A Messieurs</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Messieurs Doxat et Comp.</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">à</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Londres</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">pour remettre à Monsieur</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Felix Mendelssohn Bartholdy.</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">par Hambourg et le bateau à vapeur.</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a8fd7c2e-3c9a-497a-92a2-3e40ee9c6c2d"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Mit Güte setzt man Alles bei mir durch! Deine freundliche Aufforderung zum Schreiben bewegt mich, am schönen dunkeln kalten, regnichten <date cert="high" when="1829-08-30" xml:id="date_44046bd5-6387-4978-a55e-cc3dcb0f818b">Sonntag den 30sten</date>, mich in Pelz und <hi rend="latintype">rat</hi> gehüllt, hinzusetzen, und Dir zu schreiben. Sage mal, hast Du je einen so schlechten November erlebt, als diesen August? Ihr armen Reisenden geht mir nahe, für mich mag der Himmel hängen, wie ein Dudelsack, mir ists einerley. Aber woher soll der Wein reifen? Die Feigen sind wirklich so gut, zwar sparsam, jedoch zu kommen, heut kriegt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b58f4968-817a-4905-8360-26394121772d">John Thomson<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName></hi> eine zu essen, der hat noch nie frische Feigen gekostet. <hi rend="latintype">O sancta simplicitas</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_762b38c5-1fb4-4a52-8d9f-07cf9477468b" xml:lang="la ">O sancta simplicitas! – lat., o heilige Einfalt!</note> Sage mal, ists Mode in Schottland, daß schöne Männer <persName xml:id="persName_5b53eb00-0b21-4f46-a8f9-aad4b24cb5e5">junge Mädchen<name key="PSN0115267" style="hidden" type="person">Taylor, Anne (1806-1877)</name><name key="PSN0115277" style="hidden" type="person">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name><name key="PSN0115269" style="hidden" type="person">Taylor, Honora (Nora) (1814-1849)</name></persName> necken? <persName xml:id="persName_f8b5db1b-6e08-47a9-afee-fd6e025a60a9">Der<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName> thuts, er kann durchaus nicht glauben daß man 18 Jahre, <hi rend="latintype">unmarried</hi>, <hi rend="latintype">unpromised</hi> und nicht <hi rend="latintype">in love</hi> seyn kann, und redet sich steif und fest ein in der Mauer<hi rend="latintype">street</hi> hätte ich einen Freund, weil ich in seiner Gegenwart einst erwähnte; <persName xml:id="persName_73282d51-e602-4d5d-bd69-7d4214f17197">B. P.<name key="PSN0113886" style="hidden" type="person">Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)</name></persName> wohnte da, so viel Mühe ich mir nun gab, ihm darzuthun, es sey eine <hi rend="latintype">she friend</hi>, so will ers doch nicht glauben, und wir necken uns höchst anmuthig. <date cert="high" when="1829-08-30">Heut Mittag</date> ißt er bei uns. Nun sieh, da spukt der <persName xml:id="persName_1999ee81-3a5c-4ef3-b4ef-ad50760226da">Schotte<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName> schon wieder in dem 2ten Briefe. <date cert="high" when="1829-08-30">Heut Abend</date> haben wir Quartett,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c9f046c5-27ff-468a-87cd-25b0a2fb3bbe" xml:lang="de">Heut Abend haben wir Quartett – siehe Kommentar zu Z.: Gestern war die letzte Quartettversammlung vor Davids Abreise.</note> <persName xml:id="persName_7df8fd64-89be-4e50-869b-df261bab0217">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> reis’t <date cert="high" when="1829-09-03">am Donnerstage</date>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_38642bfd-9dc3-4e2a-8080-0af3d9f4f85c" xml:lang="de">David reis’t am Donnerstage – Der Geiger Ferdinand David verließ Berlin erst am Sonntag, dem 6. September 1829, Richtung Dorpat (heute Tartu, Estland). Er war von Oktober 1829 bis zum 13. Oktober 1835 im dortigen Privatquartett von Carl Gotthard Baron von Liphart engagiert. Mit David gingen die Musiker Karl Matthias Kudelsky (2. Violine) und Cyprian Romberg (Violoncello) nach Dorpat. Den Bratschenpart übernahm Ludwig Herdtmann. Siehe dazu Elmar Arro, Ferdinand David und das Liphart-Quartett in Dorpat 1829-35, in: Baltische Monatshefte 1 (1935), S. 19-30, sowie Brief gb-1829-07-22-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 22. Juli 1829, Z.: »David geht fort von hier, zu unserm wirklichen Leidwesen. Er hat einen Ruf nach Dorpat«.</note> und <date cert="high" when="1829-09-02">Mittwoch</date> ist bei <persName xml:id="persName_df25c62c-c61d-4c5d-b77c-ba0162c63bcc">Heines<name key="PSN0111811" style="hidden" type="person">Heine, Familie von → Heinrich Carl H. (-)</name></persName> außerordentliche Radversammlung.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0391f516-0e18-42d5-9cea-aef6958ad3de" xml:lang="de">Mittwoch ist bei Heines außerordentliche Radversammlung – Mit »Rad« ist der Zirkel gemeint, den die Geschwister und Freunde um Felix Mendelssohn Bartholdy bildeten. Vgl. dazu Fanny Mendelssohn Bartholdys Tagebucheintrag für den 24. Juni 1829: »Den 24sten Jun. gerade am Johannistage ward sie [die Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum op. 21] gegeben, wir waren den Tag bei Heynes, auf einem sehr angenehmen Raddiner, wo wir die Stunde des Concerts auf unsre Weise feierten« (Hensel, Tagebücher, S. 18). Wilhelm Hensel stellte das »Rad« in einer Zeichnung dar (Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Fanny Mendelssohn Bartholdy beschrieb die Zeichnung im Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829. Die Rede vom »Rad« kam nach Johann Gustav Droysen auf, weil im Kreis um Felix und die Schwestern »ungeheuer […] geklatscht wurde und die Damen unserer Bekanntschaft noch weit klatschhafter wieder durchklatschten, was wir geklatscht hatten und wovon sie mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit fast jeden Augenblick unterrichtet waren« (Hübner, Johann Gustav Droysen 1829-1851, S. 4).</note> O Wetter!</p> <p><persName xml:id="persName_e4b0dd5b-5296-4ae1-bb5f-60e5d87a6ef0">Marianne Saaling<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> ist wieder da. Sie grüßt.</p> <p><persName xml:id="persName_25cc1820-7e39-4279-a7ed-7af3bc6abfaf">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> hat <persName xml:id="persName_d04f434b-12ce-411b-9595-793d8c20ee03">ein neues Lamm<name key="PSN0118780" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Annette</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ce827fa3-87c1-4842-a43c-6c397c9b92c1" xml:lang="de">Lamm – Die Wörter »Lamm«, »Lämmer« und »lämmern« kommen häufig in der Korrespondenz vor. Ein »Lamm« ist jemand, von dem man nichts Böses erwartet, dem man vertraut und den man liebt. »Lämmern« bezeichnet den Versuch, jemanden dadurch für sich zu gewinnen, dass man sich wie ein »Lamm« benimmt, also lieb und schön tut.</note> giebt ihr aber noch keine Stunde, bis jetzt bestand die Raspelei nur noch in zu Hause bringen, und Billette zur <placeName xml:id="placeName_9036ee92-a7b7-4757-95d8-1ad895f3e0fd">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verschaffen. Sie heißt <persName xml:id="persName_9dc02eab-59b2-4201-9a60-188e3fce7bbc">Annette Goldschmidt<name key="PSN0118780" style="hidden" type="person">Goldschmidt, Annette</name></persName>, ist hübsch, und aus dem gelobten Lande,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1820bf00-752c-496a-9536-b9beeb6f231e" xml:lang="de">dem gelobten Lande – England.</note> und nun ist er sehr traitabel, <date cert="high" when="1829-08-28">am Freitag</date>, als er Quartett spielte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8c376ef5-0b8a-47f8-8f50-2efab5041718" xml:lang="de">Freitag, als er Quartett spielte – Am 28. August 1829 wurden ein Streichquartett von Joseph Haydn mit Ferdinand David als Primarius sowie Ludwig van Beethovens Streichquartette a-Moll, op. 132, und f-Moll, op. 95, mit Eduard Rietz als Primarius gespielt. Vgl. Hensel, Tagebücher, S. 21.</note> kam er wieder mit seiner Quälerei an, ich sollte eine Sonate mit ihm spielen; aus Wahnsinn bestimmten wir die Sitzung auf <date cert="high" when="1829-08-30">heut früh um 8</date>, <date cert="high" when="1829-08-29">gestern</date> wurde mirs leid, und ich schrieb ihm der zarteren Billette eins, mit grüner durchsichtiger Oblate geschlossen, auf englischem Papiere, und sagte ihm ab, weil ich mir die Finger erfroren hätte, das Billet kreuzte sich aber mit Julius, der mir bestellte, <persName xml:id="persName_be826fd0-3a28-4d63-bc69-7d144b327247">Eduards<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> Frisiermamsell könnte nicht so früh kommen, und die tiefe Haube stände ihm zu schlecht, um sie mir zu präsentiren, deswegen könne er nicht kommen. Das ist nun unser Witz, und so leben wir, so leben wir.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_badc4c8c-0215-4ba2-ba9f-70d5d5b93546" xml:lang="de">und so leben wir, so leben wir – So leben wir alle Tage, Zeile aus dem sogenannten Dessauer Marsch.</note></p> <p><persName xml:id="persName_3e9b1484-51af-4df9-9e92-27be7320e55c">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ce959a03-a64e-4b92-996b-cf1411a86609">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> haben Zahnschmerzen. <persName xml:id="persName_3332e8e2-f005-424e-a3c0-c46425b2c459">Wina<name key="PSN0115805" style="hidden" type="person">Wina, Bekannte der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin</name></persName> nebst Bräutigam ist hier. Nächste Woche ziehn wir wahrscheinlich herüber. <seg type="closer">Gesegnete Ma<del cert="high" rend="strikethrough">h</del>lzeit!</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_0c65dc40-b477-4f86-ae21-b2e9a66be0f6"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-08-31" xml:id="date_bafa2ab4-8fb5-4806-9225-82440cb4b424"><hi n="1" rend="underline">31 Aug.</hi></date></seg> Du hast einen Freund, der heißt <persName xml:id="persName_af1c35cf-a736-43e7-ab0d-d1a0b86af11d">Ede<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName>, und spielt passabel die Geige. <date cert="high" when="1829-08-30">Gestern</date> war die letzte Quartettversammlung vor <persName xml:id="persName_7088566b-8732-4c15-bc53-ecfe1b2f4bfe">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Abreise.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8fd45701-9c32-49f5-b172-cd313ee6433f" xml:lang="de">Gestern war die letzte Quartettversammlung vor Davids Abreise – Zur Musik am 30. August 1829 notierte Fanny Mendelssohn Bartholdy: »Ganz himmlisch, ich habe sie selten so spielen hören« (Hensel, Tagebücher, S. 22).</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45bfcf95-c9b3-480f-a033-145c7572ca77" xml:lang="de">Davids Abreise – siehe Kommentar zu Z.: David reis’t am Donnerstage.</note> Sie haben unglaublich gespielt. <title xml:id="title_32e9c5bf-eaa7-484b-8862-90c4d498bd5d"><hi rend="latintype">cdur</hi> von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108089" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, op. 59/3</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_32154741-4e1c-4744-852b-4c8c89ff0bc4" xml:lang="de">cdur von Beethoven – Von Ludwig van Beethovens Streichquartett C-Dur, op. 59/3, besaß Felix Mendelssohn Bartholdy einen Stimmensatz (Elvers/Ward Jones, Musikalienverzeichnis, S. 93).</note> <title xml:id="title_5f4b816f-6268-47fb-8761-503e3abf6390"><hi rend="latintype">amoll</hi> von Felix<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_w7o6wxoi-6sqw-itvn-oj3r-ahzvg2cewecy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> und die <title xml:id="title_9c862c0e-764a-4be3-beba-941d13344a3d">Wanderfuge<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ukg9ky6c-ej2z-y2db-r3rl-ppzmmzv0uxou"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100984" style="hidden">Fuge Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. November 1827<idno type="MWV">R 23</idno><idno type="op">81/4</idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c51d990b-a855-4c23-80ec-6d7882b2b01a" xml:lang="de">die Wanderfuge – Die Fuge Es-Dur für Streichquartett, op. 81/4 (MWV R 23), war am 1. November 1827 nach Mendelssohns Wanderreise nach Süddeutschland und weiterführend bis an den Rhein (Ende August bis Mitte Oktober 1827) entstanden.</note> O Jeses o Jeses o Jeses wie haben sie gespielt? <date cert="high" when="1829-09-03">Donnerstag</date> reist David; er war <date cert="high" when="1829-08-30">gestern</date> gerührt, und ich weiß nicht, Eduard hat jetzt eine Zeit, wo er so ganz, so ganz wunderbar schön spielt, wie etwa d<date cert="high" when="1829-04-09" xml:id="date_435a5bb5-b339-4779-9eb7-9f6fc470a83e">en letzten Abend vor Deiner Abreise</date>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e387abef-6971-4a94-9ed3-2b4b6c9a4044" xml:lang="de">den letzten Abend vor Deiner Abreise – Mendelssohn war am 10. April 1829 mit dem Vater und der Schwester Rebecka von Berlin nach Hamburg abgereist, die Weiterfahrt von dort per Schiff nach England fand am Morgen des 18. April 1829 statt. Über den Vortag der Abreise, den 9. April 1829, berichtete Fanny Hensel in ihrem Tagebuch: »Donnerst. aß Zelter und Gans hier, Felix saß zwischen uns. Der ganz Nachmittag bis zum späten Abend verging mit Besuchen, alle die jungen Leute waren noch hier, spät kam Berger, Felix spielte seine etudes und die emoll Fantasie, das war das Letzte. Ritzens waren bis zuletzt hier, und David, Hensel kam sehr spät, weil er noch am Liedertitelblatt gezeichnet hatte. Es war hier still, trüb und unangenehm« (Hensel, Tagebücher, S. 14).</note> <date cert="high" when="1829-08-28">Freitag</date> hatten wir auch 4tett,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c4d37fc2-3890-4cf7-a15c-4119c2450a8a" xml:lang="de">Freitag hatten wir auch 4tett – siehe Kommentar zu Z.: Freitag, als er Quartett spielte.</note> da spielten sie (<persName xml:id="persName_049a2dd1-5a80-4c85-8513-63bc7b4990ac">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>) <title xml:id="title_3d49bcf8-82aa-4d63-bcf8-0ac5969da209">einen Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109093" style="hidden" type="music">Streichquartette</name></title>, dann <persName xml:id="persName_c7a0e5a2-d8b6-4b62-8dbf-49da1be453ab">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_02fead29-fc02-4e8b-9300-1e40face2e38">a moll<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0111817" style="hidden" type="music">Streichquartett a-Moll, op. 132</name></title></hi> und <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4ec72c16-d115-425d-b0b9-e70d211b8855">f moll<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108091" style="hidden" type="music">Streichquartett f-Moll, op. 95</name></title></hi> von Beethoven. So schön gings nicht wie <date cert="high" when="1829-08-30">gestern</date>.</p> <p>Nun höre eine große Neuigkeit, eine Neuigkeit über die das Rad<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e7dc6801-267e-443d-9026-b5b20590d3f0" xml:lang="de">das Rad – siehe Kommentar zu Z.: Mittwoch ist bei Heines außerordentliche Radversammlung.</note> in Thränen zerfließt. Du findest <persName xml:id="persName_62e4173b-c551-4d9e-89b3-e579f4a3ab13">Albert Heydemann<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> nicht mehr hier, er geht zum <date cert="high" when="1829-10-01">ersten Okt.</date> nach <placeName xml:id="placeName_488a4e4c-fb6d-4af6-8993-0addf3939c04">Stettin<settlement key="STM0100153" style="hidden" type="locality">Stettin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, auf dem dortigen Gymnasium sein Jahr als Oberlehrer abzudienen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_448f9410-e706-4f93-b06a-5b3ac87e4062" xml:lang="de">Albert Heydemann … geht zum ersten Okt. nach Stettin, auf dem dortigen Gymnasium sein Jahr als Oberlehrer abzudienen – Albert Gustav Heydemann war für ein Jahr als Lehrer am Vereinigten Königlichen und Stadt-Gymnasium in Stettin angestellt, 1830 wechselte er an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin.</note> Wo kann <persName xml:id="persName_c6df23db-f794-42a5-afc9-aa85d09a6ee9">Nase<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> sonst hin als auf ein Gym<hi n="1" rend="underline">nas</hi>ium? Er ist sehr gutes Muthes dabei, und freut sich sehr, Berlin einmal von Ferne zu besehen, uns ists schon weniger lieb. Aber <persName xml:id="persName_b74c7076-6ca8-4f7e-8882-7e9c8ed7c138">Louis<name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName> meint auch, es sey ihm außerordentlich wünschenswerth, und so muß man schon damit zufrieden seyn. Es ist jetzt wieder so eine Zeit, wo Mehreres abfällt, und nichts Neues hinzukommt. Wir müssen sehn, den Rest zusammenzuhalten. Im Ganzen genommen, wirst Du bei Deiner Rückkehr mehr eingeschränkt, als verändert finden. David und Heydemann gehen fort, Gans kommt seltner, mehrere Unbedeutende haben sich auch weggezogen, und kein Neuer ist hinzugekommen, dagegen in der letzten Zeit viele Fremde, die als Zugvögel ein vorübergehendes Leben mitgebracht haben, und deren Spuren Du in <persName xml:id="persName_d4b707cd-43b0-42f8-a019-d73390e49437">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> <title xml:id="title_f59079bb-fbdd-4c90-9d2a-a1c354ed69cb">Büchern<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111753" style="hidden" type="art">Porträtalben</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_30b0e46b-fa2f-4405-ab20-675bc42fcbf8" xml:lang="de">Hensels Büchern – Die Porträtalben von Wilhelm Hensel enthalten rund 1.100 Zeichnungen. Sie werden heute im Kupferstichkabinett in Berlin aufbewahrt. Weiterführend dazu siehe Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, Einleitung. </note> finden wirst. </p> <p>Hensel hat <persName xml:id="persName_d36ab2f6-6ec4-486e-96f1-ba963afd3fd8">Frl. von Heister<name key="PSN0117020" style="hidden" type="person">Heister, Amalie Wilhelmine Ernestine Sophie von → Arnim</name></persName> <title xml:id="title_c954d905-fc3c-4100-98e4-44217e60a374">angefangen zu malen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111571" style="hidden" type="art">Amalie Wilhelmine Ernestine Sophie von Arnim, geb. Heister, im Hofkostüm (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d4668422-3397-41b5-8704-972ed60eadb0" xml:lang="de">Hensel hat Frl. von Heister angefangen zu malen – Der heutige Aufbewahrungsort des Porträts von Amalie Wilhelmine Ernestine Sophie von Arnim, geb. Heister, ist nicht bekannt. Fanny Mendelssohn Bartholdy katalogisierte das Bild als »Gräfin Arnim im Hofkostüm, Ölbild, Kniestück, Lebensgröße« (»Verzeichniß von Wilhelm Hensels Werken. Seit der Rückkehr aus Italien. 1828«, D-B, Musikabteilung, MA Depos. 3,10, ohne Paginierung). Siehe auch Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 166 f. Das Bild wurde 1830 während der 26. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin gezeigt (Katalog Akademie-Ausstellung 1830, Nr. 236).</note> ich weiß nicht, ob ich es Dir schon geschrieben habe, im Hofkleide und großer Pracht. Jetzt hat er eine Gliederpuppe mit ihren Kleidern angezogen, und führt sie danach aus, und ärgert sich, daß das Ding so schrecklich ruhig sitzt, und meint, dafür hätte er lieber <title xml:id="title_11c79b3c-9170-4827-a0b0-11030ccefd51">eine Sitzung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109201" style="hidden" type="art">Professor Gans auf dem Katheder (Ölgemälde 1829)</name></title> von <persName xml:id="persName_517ecc9f-80c2-4048-83d3-501a76b14bc7">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d6f62d8d-c2cd-4874-a7fa-0e9b57a1884f" xml:lang="de">eine Sitzung von Gans – Wilhelm Hensels Ölgemälde von Eduard Gans am Katheder ist im Besitz des Israel-Museums in Tel Aviv. Es befindet sich heute als Dauerleihgabe im Jüdischen Museum in Berlin. Hensel malte Gans als »ganze Figur, Lebensgröße« (»Verzeichniß von Wilhelm Hensels Werken. Seit der Rückkehr aus Italien. 1828«, D-B, Musikabteilung, MA Depos. 3,10, ohne Paginierung). Siehe auch Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 166, Anm. 45, und Abbildung, S. VIII.</note> Daß <persName xml:id="persName_cb47d7ca-875a-4c08-a8ab-3c2300d9e27c">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> bis auf mein Zahnweh lächerlich machen will, ist doch sehr grausam, findest Du es wol sehr komisch, daß ich seit 14 Tagen rechts und links leide, mir vergebens einen Zahn habe ausreißen lassen, und einen sehr verbundenen Kopf trage? Ich wette, Du würdest, wenn Du hier wärest, meinen Kopf zwischen Deine beiden Hände nehmen, und ihn schütteln, und mich sehr bedauern. – Ich sagte <date cert="high" when="1829-08-30">gestern</date> einmal zu <persName xml:id="persName_d212924d-6295-49d8-90c3-2f93b2a85b2b">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> ich hoffte, Du würdest ihn in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_2dcf9ecd-eb19-4915-8dc7-dcea24efba82">Holywell<settlement key="STM0100164" style="hidden" type="locality">Holywell</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName></hi> gehört haben, ich meinte das hohe <title xml:id="title_57afce25-a76f-479c-aa13-d4b5a9901a08"><hi rend="latintype">c</hi> im <hi rend="latintype">cdur</hi> 4tett<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108089" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, op. 59/3</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6608814-d630-4b74-b9e8-d2638bb1d223" xml:lang="de">das hohe c im cdur 4tett – Das viergestrichene c kommt in Ludwig van Beethovens Streichquartett C-Dur, op. 59/3, in jedem Satz in der 1. Violine als Spitzenton vor.</note> und nachher spielte er noch ähnliche Töne in Deinem Quartett und den Schluß der <title xml:id="title_ceb33447-1d4c-409f-82df-8f836aeaf8e9">Reisefuge<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0rqm42gu-fgkn-insc-oztp-obsypsj9ubyw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100984" style="hidden">Fuge Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. November 1827<idno type="MWV">R 23</idno><idno type="op">81/4</idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82ce0f98-f47e-4f75-83e7-3d6d8694277e" xml:lang="de">der Reisefuge – zur Fuge Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 81/4 (MWV R 23), siehe Kommentar zu Z.: die Wanderfuge.</note> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2d197e57-997a-4e29-8923-7f668d35b01e">Mr. Thomson<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName></hi> sagte, Du habest das <title xml:id="title_1dfedaed-49d3-4e60-9188-efc374598b79">Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sktqpg19-18r8-jvyt-lqhe-doqmmbu7thh2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8a985a3e-7c9d-4978-a163-ae835d5ee3bf">Mr. Hogarth<name key="PSN0112048" style="hidden" type="person">Hogarth, George (1783-1870)</name></persName></hi> gespielt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d4af50d-5628-4fc0-8886-1ff4bdc8ea5e" xml:lang="de">Du habest das Quartett bei Mr. Hogarth gespielt – Gemeint ist Mendelssohns Streichquartett a-Moll, op. 13 (MWV R 22). Die Musik im Haus von George Hogarth hatte möglicherweise Ende Juli 1829 stattgefunden (vgl. Eatock, Victorian England, S. 39).</note> Er verlangte eine Handschrift von Dir, ich habe ihm <title xml:id="title_55443bf9-263a-4966-afa7-835600af0d04">das Lied gegeben: Laß Dich nur nichts nicht dauern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_b3xkjj83-agfk-d9ni-oxpo-ahwqb7fcngw0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100251" style="hidden">Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern«, [bis 1827]<idno type="MWV">K 31</idno><idno type="op">8/5</idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9181444e-5667-4ecb-93c4-fdb423d3c94e" xml:lang="de">eine Handschrift das Lied … Laß Dich nur nichts nicht dauern – Der heutige Standort des John Thomson geschenkten Autographs von Mendelssohns Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern« op. 8/5 (MWV K 31) ist nicht bekannt (MWV, S. 139).</note> Es war das einzige Entbehrliche.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_10c3f736-b862-410c-a111-89821086ec51"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Gotts Wunder! Es regnet nicht, <date cert="high" when="1829-09-01">heute am ersten September</date> um <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">3</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> auf 10, und thut ordentlich, als wollte es schön Wetter werden. Du bei Deinen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3131913e-d7a9-47d5-9b3a-bcfe565eefa3">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_674c74e2-33c0-4e08-ab7f-d0155576963f" xml:lang="de">Du bei Deinen Taylors – Vom 27. August bis zum 5. September 1829 hielt sich Mendelssohn auf dem Landsitz Coed Du Hall der Familie von John Taylor nahe Rhydymwyn bei Mold in Flintshire/Wales auf. Er beschrieb den Aufenthalt in Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829, und in Brief fmb-1829-09-11-01 (Brief Nr. 218) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. Siehe auch die Erinnerungen, die Anne Taylor nach Mendelssohns Tod über dessen Aufenthalt in Coed Du im Jahre 1829 notierte, in: George Grove, Art. Mendelssohn, in: ders., A Dictionary of Music and Musicians (A.D. 1450-1889), Bd. 2, London 1900, S. 264 f. (<ref target="https://en.wikisource.org/wiki/Page:A_Dictionary_of_Music_and_Musicians_vol_2.djvu/276" xml:id="ref_9deb428e-37df-4a40-b7d5-5e3158646b61">Digitalisat</ref>).</note> kannst es brauchen. Was wirst Du da raspeln<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5cd54832-58bd-46ad-bc70-2589fad037f6" xml:lang="de">raspeln – flirten.</note> und raspeln lassen, ich will nicht hinsehen. Aber <persName xml:id="persName_9aace21e-dd91-4631-a47c-57fa0420ddf9">Nase, Albertsnase, Heidenase<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_67e44f9f-0413-4f83-b155-b414eb83e9ab" xml:lang="de">Nase, Albertsnase, Heidenase – Spitznamen für Albert Gustav Heydemann.</note> das geht mir nah, die guten Freunde stehen jetzt sehr hoch im <hi rend="latintype">Cours</hi>, und durch dessen Abhalt wird ihre Zahl bedeutend vermindert. <persName xml:id="persName_82bccce0-e82b-4035-baf0-751717d21e0e">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> ißt <date cert="high" when="1829-09-01">heute Mittag</date> die Henkersmahlzeit hier, wozu ich versprochen habe, ihm alle Lieder vorzusingen, unter andern <title xml:id="title_94ee5d0d-2bef-4c55-a113-dd3c10849085">Fannys 5<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111453" style="hidden" type="music">»Liederkreis«, Liederzyklus für Sopran und Klavier (Nr. 1–5) und für Sopran, Alt und Tenor (Nr. 6) HU 236 (25. Mai – 6. Juni 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d09ce7a6-0d07-4a8c-bdef-cca3aade87c7" xml:lang="de">Fannys 5 – Gemeint sind wohl die ersten fünf Nummern von Fanny Mendelssohn Bartholdys »Liederkreis« HU 236 für Sopran und Klavier.</note> natürlich das <title xml:id="title_8f0995d4-8cad-4315-a6e9-83703823534d">Terzett<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111458" style="hidden" type="music">»Wiedersehn« (»Wir trugen unverdrossen«) für Sopran, Alt und Tenor HU 236/6 (6. Juni 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_754f531f-5681-4595-b26a-ec6b22c57a84" xml:lang="de">das Terzett – Das Lied »Wiedersehn« (»Wir trugen unverdrossen«), Nr. 6 aus Fanny Mendelssohn Bartholdys »Liederkreis« HU 236, ist ein Terzett für Sopran, Alt und Tenor.</note> nicht, und den <title xml:id="title_76b30ae2-5ab7-4bbd-a69d-18caf44bfa01">Liederkreis von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108003" style="hidden" type="music">An die ferne Geliebte op. 98</name></title>. Bei letzerem kreuzigst und segnest Du Dich, <persName xml:id="persName_10e13aad-49d0-415d-bfd6-37ebd60bc875">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> den Liederkreis von Beethoven an die entfernte Geliebte! Laß nur gut seyn, wenn ich ihn erst wieder von Dir hören kann, will ich ihn nicht mehr singen, bis dahin habe ich Preßfreiheit, und verschone zu Mutters großem Verdrusse<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>nur den <title xml:id="title_53826f47-f406-49c6-9c71-de9ae219f834">Falken<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1y3haqhs-lepc-3ncz-a7kw-oysyx8iyyxfn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100255" style="hidden">Romanze. Wartend »Sie trug einen Falken auf ihrer Hand«, 3. April 1829<idno type="MWV">K 42</idno><idno type="op">9/3</idno></name></title> und <title xml:id="title_803a4834-ea17-41ea-a3f7-7f908a2ba1b9">Ist es wahr<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zhxhgifb-4xmo-qjbl-yvzf-nfzn67kkp5zp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100254" style="hidden">Frage »Ist es wahr«, 3. Juni 1827 (Pfingsten)<idno type="MWV">K 39</idno><idno type="op">9/1</idno></name></title>, beide wohlbekannt, als meiner <persName xml:id="persName_94d421d0-eee5-4ee3-b297-0e256d4d0655">Frau Mama<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <hi rend="latintype">lions</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_30eff354-7359-4c73-acbf-6f90188d08d2" xml:lang="en">lions – engl., Größen, Berühmtheiten; Rebecka Mendelssohn Bartholdy meinte jedoch anscheinend »Lieblinge«; vgl. dazu Brief fmb-1829-09-11-01 (Brief Nr. 218) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 10. und 11. September 1829, Z. 45 f.: »nicht lions wie Beckchen fälschlich sagt, sondern darlings«.</note></p> <p>Kompliment wieder vom schönen Wetter, und es wäre nichts. Eben will mir Mutter mein Monatsgeld zutheilen, aber es findet sich, daß ich vor Schulden fast gar nichts kriege. Eine Kirchenmaus ist mal wieder ein <persName xml:id="persName_2ed206d1-a4d9-49c4-b4cf-a33d2e0f1157">Rothschild<name key="PSN0114304" style="hidden" type="person">Rothschild, Bankiersfamilie, begründet von → Mayer Amschel R. (1744-1812) (-)</name></persName> gegen mich.<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer"> O</corr> <sic resp="writer">F</sic> </choice>! Die <persName xml:id="persName_9eb1a0b4-539b-402b-bc97-643ebc0cd00e">Familie Magnus<name key="PSN0113036" style="hidden" type="person">Magnus, Friedrich Martin (bis 1807: Emanuel Meyer) (seit 1853) von, (seit 1868) Freiherr von (1796-1869)</name><name key="PSN0117486" style="hidden" type="person">Magnus, Franziska (Fanny) Maria (1801-1841)</name></persName> wird bedauert, die armen Leute kommen gar nicht auf einen grünen Zweig, kaum hat sich <persName xml:id="persName_6295c3a1-d893-4d84-b9b8-29649debffd6">Fanny<name key="PSN0117486" style="hidden" type="person">Magnus, Franziska (Fanny) Maria (1801-1841)</name></persName> von ihren Magenkrämpfen, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e91fbea4-6d5f-40f6-aab2-865c96a5e091">Victoire<name key="PSN0111144" style="hidden" type="person">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName></hi> von ihrer Lungenentzündung einigermaßen erholt, so kriegt <persName xml:id="persName_031d7c41-9685-42c3-b5c0-bf5db4263197">Martin<name key="PSN0113036" style="hidden" type="person">Magnus, Friedrich Martin (bis 1807: Emanuel Meyer) (seit 1853) von, (seit 1868) Freiherr von (1796-1869)</name></persName> das Fieber. <persName xml:id="persName_fd664fe3-1589-434c-a44e-62aff8138e30"><hi rend="latintype">Victoires</hi> Mutter<name key="PSN0111142" style="hidden" type="person">Fränkel, Karoline Sophie Elisabeth Anna (bis 1821: Kela) (1787-1864)</name></persName> kommt mit <persName xml:id="persName_b3233408-0195-4c48-8f32-0a103da6d5f5">ihrer jüngsten Tochter<name key="PSN0111140" style="hidden" type="person">Fränkel, Anna Rosa (1812-?)</name></persName> her, und da soll <hi rend="latintype">Victoires</hi> Hierbleiben entschieden werden, sagt sie, die Stadt sagt aber, <persName xml:id="persName_cfc9689d-ddb4-4b01-92ea-45aa192f258a">Rudolph Decker<name key="PSN0110584" style="hidden" type="person">Decker, Rudolf Ludwig (seit 1863) von (1804-1877)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a18b287-182b-40ef-9b4d-4185c326b2f1" xml:lang="de">Rudolph Decker – Der Oberhofbuchdrucker Rudolph Decker war zeitweilig der Verlobte von Victoire Fränkel. Das Verlöbnis wurde im Frühjahr 1830 gelöst. Decker heiratete 1832 die Sängerin Pauline von Schätzel, Victoire Fränkel ging 1831 in Warschau die Ehe mit dem Bankier Michael Ernst Carl Kaskel ein.</note> werde dafür sorgen, daß sie nicht wieder nach Warschau ginge. Du wirst mir wohl Näheres darüber zu berichten wissen, ich habe sie nun einmal <persName xml:id="persName_d5e4ea44-1e27-4c05-a7ae-97af44d39f02">Gustav Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden" type="person">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName> zugedacht, und werde mit keiner anderen Partie zufrieden seyn. Während <hi rend="latintype">Victoires</hi> Krankheit hat sich Gustav sehr theilnehmend bewiesen, hat Nächte bei ihr gewacht, und hat sie überhaupt fast gar nicht verlassen, sie erzählte es mir mit vieler Rührung. – <persName xml:id="persName_3bd77013-f039-49ac-9548-5668aadecf09">Wilhelm Horn<name key="PSN0112093" style="hidden" type="person">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName> hat an <persName xml:id="persName_1bef5b36-cc2a-4d59-ae88-37b99b07a00a">Marianne Saaling<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> geschrieben, kannst Du mir nicht sagen, wie das zusammenhängt. – <persName xml:id="persName_63054394-e571-4fb3-af54-467c5b521fd2">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> schreibt, <persName xml:id="persName_658459d1-b9e8-4b5a-85ca-7114df8e23d3">Keferstein<name key="PSN0112335" style="hidden" type="person">Keferstein, Keferstein, Bekannter von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> sey ein Schwanzgeneral,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ebff3860-4109-4804-b0d9-9a2d5869b3cc" xml:lang="de">Schwanzgeneral – bezieht sich vermutlich auf die Zopfperücke der Soldaten der Preußischen Armee, die spätestens seit Ludwig Tiecks Novelle »Gesellschaft auf dem Lande« (1824) als Synonym für das Beharren auf alten Werten galt. Vgl. auch Brief gb-1830-05-15-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 13., 14. und 15. Mai 1830, in dem Lea Mendelssohn Bartholdy den häufig von ihrem Ehemann benutzten Begriff eines »SchwanzMajor« zitiert.</note> was Du schon längst behauptet. Am <date cert="high" when="1829-09-04">Freitag</date> macht der übrigens Hochzeit. – <seg type="closer">Nun noch eins, grüß <persName xml:id="persName_6a13c3ac-f26b-46b5-9b6f-f627b1e8aa88">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>; den siehst Du ja früher, als ich, und laß mich ungeschoren.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_8dbf6723-bfb7-4794-877e-edeefe49cf2b"> <docAuthor key="PSN0110564" resp="author" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110564" resp="writer" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Nimm meinen besten Dank, lieber Felix für Deinen freundlichen Gruß </seg>und sey versichert daß mich das viele Gute was wir von Dir gehört haben, mit der innigsten Freude erfüllt hat. Übermorgen reise ich von hier ab um über Hamburg nach <placeName xml:id="placeName_d137516b-d64d-4f41-8cc1-98b55fb8f70c">Dorpat<settlement key="STM0100614" style="hidden" type="locality">Dorpat</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> zu gehen, hoffentlich werden wir nicht auf immer getrennt seyen. – <title xml:id="title_a67fab88-faa9-4ff7-8afa-f94d241cfe02">Deinem neuen Quartette<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nhh5cksv-jcve-ztw7-9elk-ihkgabrgdd5r"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> und der <title xml:id="title_5faa2f60-8aec-4af4-8012-763f709627d2">Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vrthtbkt-2hz3-ogav-g0oq-fa7j92j8y1jv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> sehen wir alle mit der größten Sehnsucht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d237680a-ae3b-4a05-b623-cc19a9bc501a" xml:lang="de">Deinem neuen Quartette und der Symphonie sehen wir alle mit der größten Sehnsucht entgegen – Mit der Komposition des Streichquartetts Es-Dur, op. 12 (MWV R 25), hatte Mendelssohn am 1. Juli 1829 begonnen, er vollendete das Werk am 14. September 1829. Die Sinfonie a-Moll, op. 56 (MWV N 18), die sogenannte Schottische Sinfonie, beendet er erst im Januar 1842, sie wurde am 3. März desselben Jahres uraufgeführt.</note> entgegen, laß mir ersteres ja zukommen. <seg type="closer">Lebe recht wohl und gedenke</seg></p> <signed rend="right">Deines <hi rend="latintype">FerdDavid</hi></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_d968ce78-fc54-48b4-842c-8b47adde6371"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-09-02" xml:id="date_bedb089e-58bd-46a9-bd5f-ef6272d13c92">2ten Sept.</date></seg> Obenunterschriebener <persName xml:id="persName_92c3a550-b30d-4a64-9f00-be36d05c5d1f">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> hat jetzt einen beträchtlichen Katzenjammer, was Abreise betrifft, er geht ungern, und ich habe ihm auf alle Testamente und Seligkeiten versprechen müssen, ihm <title xml:id="title_d44f4dfc-553c-47a6-b13d-f1936b3197f9">Dein Quartett aus <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_df63910d-1eff-4ded-ad5a-f325b38724e1">B.P.<name key="PSN0113886" style="hidden" type="person">Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)</name></persName>dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jnwhalhh-qedk-fguy-hxjt-5ucse2yqbx31"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title>, wie Klingemann sagt, zu schicken. – <persName xml:id="persName_0ba99c96-9c47-4d31-b997-b312c6fc6514">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> hat mir die ersten Sätze aus dem <title xml:id="title_24f3c679-c461-4484-b511-27092259b9f8"><title xml:id="title_5d58bc2e-08a7-437e-ae18-198d28085cf2">russischen Festspiel<name key="PSN0110751" style="hidden" type="author">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808–1884)</name><name key="CRT0111732" style="hidden" type="literature">Festspiel anlässlich des Besuchs von Zar Nikolaus I. Pawlowitsch von Russland (1829)</name></title><name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0111731" style="hidden" type="music">Festspiel anlässlich des Besuchs von Zar Nikolaus I. Pawlowitsch von Russland (1829)</name></title> mitgetheilt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c1cb8e26-d5f4-4462-b554-129a1f315f56" xml:lang="de">Marx hat mir die ersten Sätze aus dem russischen Festspiel mitgetheilt – Johann Gustav Droysen hatte für den Besuch von Zar Nikolaus I. Pawlowitsch von Russland anlässlich der Vermählung von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach am 12. Juni 1829 ein Festspiel verfasst, das Adolph Bernhard Marx vertonte. Das Werk gilt als verschollen (vgl. Wehmer, Briefwechsel, S. 111, Anm. 6).</note> und ich habe ihm meine Meinung darüber gesagt. Das was ich ihm vorwarf, daß nämlich viele Sätze nicht gehörig abgeschlossen, und ins Gespräch geworfen, zu kurz seyen, fand er ganz wahr, warf aber die Schuld auf <persName xml:id="persName_0ced6cbf-51bb-4929-b407-89d287e6e4a8">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> zurück. Uebrigens kennst Du ja seine Musik, weißt also, was und wie viel schön darin ist. </p> <p>Der Sept. hat nun auch ohne schön Wetter begonnen, nun muß man wol alle Hoffnung für dies Jahr aufgeben. Wie ich vermuthe, wird dieser Brief Dich schon wieder in London treffen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dabdde29-38ae-4b39-b759-66df6f5838e8" xml:lang="de">wird dieser Brief Dich schon wieder in London treffen – Mendelssohn kehrte am 6. September 1829 von seiner Reise nach Schottland und Wales nach London zurück; vgl. dessen Notizbuch, GB-OB, M.D.M. g. 1, fol. 11v.</note> ich freue mich, Dich bald auf dem Festlande zu wissen, da der Herbst und die Stürme dies Jahr gewiß sehr früh eintreten, oder vielmehr gar nicht aufgehört haben. Der Rest ist schnell abgethan, und ehe wirs uns versehn, klopft der December an die Thür, und mit ihm ein Reisender, der nicht an die Thür zu klopfen braucht. Wir werden dann singen, o angenehme Winterszeit. Vater schreibt uns die allerlustigsten Briefe nach Berlin,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e88e8c3b-871e-4f69-8a44-ed794b5181c8" xml:lang="de">Vater schreibt uns die allerlustigsten Briefe nach Berlin – Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 16. August 1829 nach Hamburg gereist. Von dort aus fuhr er zunächst nach Frankfurt a. M. (ca. am 7./8. September 1829), danach in die Niederlande (am 15. September 1829 traf er in Rotterdam ein) und kehrte am 26. September 1829 nach Berlin zurück. Einige der an die Familie in Berlin gesandten Briefe erwähnte Fanny Mendelssohn Bartholdy in ihrem Tagebuch (Hensel, Tagebücher, S. 21-24).</note> mit allen möglichen Neuigkeiten, nur kein Wort von seinem Wiederkommen oder Weiterreisen. Weißt Du uns nichts Näheres darüber zu berichten? Du weißt doch sonst die Dinge lange ehe sie entschieden sind. Jetzt läugne noch einmal Einer, daß <persName xml:id="persName_1a108fad-1676-4395-b4e4-ca5295269dd5">Pauline Bendemann<name key="PSN0109815" style="hidden" type="person">Bendemann, Pauline Charlotte (seit 21.05.1829 → Hübner)</name></persName> <persName xml:id="persName_8300fba8-1b63-48c7-aa56-f6e2c1be44b7">Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName> geheirathet hat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0eee0016-6edd-49f5-b667-51d2dcb9bca3" xml:lang="de">daß Pauline Bendemann Hübner geheirathet hat – Pauline Bendemann war seit dem 21. Mai 1829 mit dem Maler Julius Hübner verheiratet.</note> Du hasts lange gesagt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_29ada645-71a4-4f5f-b3f3-f30f2b0b3d5e">John Thomson<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName></hi> und ich, wir haben uns mit Musik beworfen. Er hat eine Menge gedruckte Sachen, und <title xml:id="title_127802b0-12b4-4dc4-a737-024c591f2af3">eine geschriebene <hi rend="latintype">Rondo</hi><name key="PSN0115318" style="hidden" type="author">Thomson, John (1805–1841)</name><name key="CRT0111788" style="hidden" type="music">Rondo (1829)</name></title> hier gelassen, dafür habe ich ihm auf Verlangen ein <hi rend="latintype">manuscript of mine</hi> gegeben, wenn Dus je zu sehn kriegst, lachst Du Dich todt.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_01ca93b7-18f9-44ca-ab27-68479fc59836"> <docAuthor key="PSN0115318" resp="author" style="hidden">Thomson, John (1805–1841)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115318" resp="writer" style="hidden">Thomson, John (1805–1841)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype"><seg type="salute">My dear Sir.</seg> Having been kindly permitted by <persName xml:id="persName_c42b35b5-999e-43c5-8548-2c76e430cf3d">your sister<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> to write you a few lines I eagerly embrace this opportunity to express to you how much pleasure I have through your kind introduction, enjoyed in <persName xml:id="persName_6841b6e6-4392-46ef-bb3a-3d4a36da58c9">your family<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> circle during my stay here. I shall not now say all that comes at present into my mind on the subject of their great and unmerited attention to me: but I may take another time when I shall have the pleasure of writing to you after my arrival at home. I was vexed to hear of the bad weather – the Scotch mists which constantly attended you in the Highlands and I was mortified too, for your impressions of Highland scenery would be anything but agreeable. <placeName xml:id="placeName_cd299a21-42e0-42a9-9d25-646e88bd5190">The Opera House<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> is quite deserted by the great singers so that with the exception of the <placeName xml:id="placeName_15a977af-9d1b-4b09-b658-6cd03f6967eb">Orchestra<name key="NST0100418" style="hidden" subtype="Orchesterwitwenfonds / Witwen- und Pensionsfonds" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, which is superb, I heard no musical performance of first rate excellence. The <placeName xml:id="placeName_8c245d27-b472-46fa-a561-922f33b2b325">Singing Academy<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> is likewise but thinly attended just now: but I have heard enough to convince me of the justness of its fame. I heard with much delight a composition of yours in 16 parts “<title xml:id="title_5df80f0e-d9ff-4a74-b3ac-d062f7f65092">Hora est<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wof9amsu-sgvi-17ud-lfag-lch77e48hzej"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100128" style="hidden">Antiphona et Responsorium »Hora est« für vier gemischte Chöre und Basso continuo, zum 14. November 1828; 6. Dezember 1828<idno type="MWV">B 18</idno><idno type="op"></idno></name></title>”. – The Quartett parties at your house have also charmed me. <persName xml:id="persName_41ad52f2-200b-422e-8941-2ac6fa0874ad">Mr. Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> is a nervous energetic player and <persName xml:id="persName_29fd8882-d301-4178-81f6-d71787f98071">Mr David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> and the others enter heart and soul into the music. I have laid hold of all your printed compositions, and <persName xml:id="persName_ab09abfc-6ff4-4d32-874d-ab51a07fe0aa">your mother<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> has been as very good as make me a present of a certain Opera by an intimate friend of yours “<title xml:id="title_0dc1a76b-c7f6-466c-b564-76ffa2fe6d56">Der Hochzeit de Camacho<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_klsofglg-1h7y-elmr-4wos-vgbfw2hlhrsu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name></title>” – Do you know it? On Sunday evening I had at length the satisfaction of hearing the <title xml:id="title_7a6d0aa0-b7f0-4571-aa14-5cd72300b389">Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_et43euvk-7nkx-aarv-lisl-yvaoa2d6zicr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>, the Adagio & Scherzo of which you played at <persName xml:id="persName_5f2e591f-2f40-49b0-b087-f384c020c14b">Mr Hogarth<name key="PSN0112048" style="hidden" type="person">Hogarth, George (1783-1870)</name></persName>’s.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7588d4a1-1cfb-46ae-8057-2129f05a78e5" xml:lang="en">the Adagio & Scherzo of which you played at Mr Hogarth’s – siehe Kommentar zu Z.: Du habest das Quartett bei Mr. Hogarth gespielt.</note> A <title xml:id="title_a722ea53-26e6-4c3a-8036-d95d1984fcf0">Quintett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dqvdsriv-rput-pgu1-xb2h-ta6rpny14p7q"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title> of yours – particularly the Scherzo – gave me much delight. In short I find it impossible to express myself properly regarding all the musical pieces of yours and other masters which I had the good fortune to hear in your house. I leave Berlin with the liveliest regret, and with impressions of kindness and hospitality which I can never forget. The city is very fine in many parts, though I am bigoted enough not to yield the palm of superior beauty from <placeName xml:id="placeName_d1ba7ece-00ce-455f-8644-237542ae88fe">Edin<settlement key="STM0100316" style="hidden" type="locality">Edinburgh</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. to Berlin. I am resolved to return here at a better and for a longer time. <seg type="closer">Believe me ever My dear sir</seg></hi></p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">With much regard</hi></signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Your obliged</hi></signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">John Thomson</hi></signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_f3323850-55be-4a00-a049-4ec8278dde13"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Dieser Obenunterschriebene trat eben ein, als ich schrieb, <date cert="high" when="1829-09-02">vor 2 Stunden</date>, und da er hier eingeregnet ist, und ich also nicht das Ende des Abschiedsbesuches absehe, ergreife ich die Partie in seiner Gegenwart weiter zu schreiben, der Mittwoch ist immer ein geschäftvoller Tag, und wenn gar die Briefe kommen,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> ist es wie bei einem Finale, dann drängt und treibt Alles durch einander, und macht einen gräulichen Lärm. Seit <persName xml:id="persName_082e2bcd-ee86-41c4-8a65-2cbd152bb33e">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> fort ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0024e8f3-7b4d-4f6e-b84b-df64acc15bdf" xml:lang="de">Seit Vater fort ist – siehe Kommentar zu Z.: Vater schreibt uns die allerlustigsten Briefe nach Berlin.</note> schlafen <persName xml:id="persName_0d5b494c-4544-426b-9dd9-3364cc5d977f">wir Beide<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> bei Mutter im Zimmer, und machen immer sehr viel dummes Zeug. <date cert="high" when="1829-09-02">Heut früh</date> lachten <persName xml:id="persName_a29f54dd-6f05-45ef-82dc-b7e8ece07a20">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fa58b2b7-edca-4506-96ba-0c24105c16b0">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sehr, weil ich sagte, als wir noch im Bette lagen: <date cert="high" when="1829-09-02">Heut</date> kommt ein Brief und die <persName xml:id="persName_5aab5868-93d6-417f-8a83-6ddcadf562ba">Malon<name key="PSN0117495" style="hidden" type="person">Malon, Frau</name></persName>. Die Malon ist da, und der Esel steht mit nachahmenswerther Ruhe auf dem Hof, während es Keulen regnet, aber der Brief ist noch nicht da. Es schreibt sich doch nicht gut, während einer engl. Conversation, die nebenbei geführt wird. <seg type="closer">Leb also wohl, ich bin von nun an unzurechnungsfähig. <persName xml:id="persName_a56a0d8c-ed36-4dca-9d6a-b261f961854b">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> grüßt Dich siebenhunderttausendmal, und hat es mir heut noch schriftlich aufgetragen. Adieu Seele, grüß <persName xml:id="persName_28d3bab8-8a66-4c6a-8ccb-69713bedefc0">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> vielmals.</seg> Er soll uns bald auf unsern letzten Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_40fff96d-33ef-47c2-9480-cd9f6986f3d1" xml:lang="de">unsern letzten Brief – Brief von Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann vom 15. August 1829 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/246/3).</note> antworten, und Gutes, er weiß schon. Ich weiß nicht warum, ich schreibe schon so lange nichts und kann kein Ende finden, ich stehe etwa bei Dir oben auf der Stube, mit der Klinke in der Hand, während Du recht viel zu thun hast, und störe Dich, und kann nicht fort. Jetzt hast Du wol schon <title xml:id="title_8768cf95-e50f-4fec-9a00-14f236882290">die gewisse komische Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2aaa68e-c9b0-4fcb-b70c-eb89d5418c2f" xml:lang="de">Jetzt hast Du wol schon die gewisse komische Zeichnung – Wilhelm Hensels Zeichnung »Das Rad« (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16) war mit Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829, abgesandt worden.</note> die ich nicht nenne, im Fall Du sie nicht hast, ich hoffe, sie hat Dir Spaß gemacht. Daß Du alle Personen erkennst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_51fd3fda-a0d4-472e-948c-bb6dcf25bfbe" xml:lang="de">Daß Du alle Personen erkennst – zu den dargestellten Personen siehe Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829.</note> zweifle ich nicht. <seg type="closer">Adieu denn, zum tausendstenmal.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_a338da4e-d87b-4e8e-992f-573571ab11dc"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Hier fluche ich fürcherlich, mehr, als es sich für ein wohlerzogenes junges Mädchen schickt. Was Alle Wetter! Soll ich nicht einmal das unschuldige Vergnügen haben, in Charlottenburg bei <persName xml:id="persName_efb151bb-f718-4d75-9150-06d97d017449">Karoline<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> zu essen? Nein, es gießt Wellen, regnet Keulen, und ich war eben erst erkältet. Ich bin böse, und nebenbei ist es jetzt um 1 so dunkel, daß man kaum das Papier vor Augen sehen kann, und Dein Brief ist auch nicht da, und von <persName xml:id="persName_dfe6de4a-5708-4f73-9de5-00fa6913b4c7">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> auch keiner. Donnerwetter, der Sommer ist zu wunderbar, find’ ich. Und <date cert="high" when="1829-09-02">den ganzen Vormittag</date> habe ich mich mit <persName xml:id="persName_5d63c339-23c3-44de-99e5-4584477d5c76">Luise Jakoby<name key="PSN0117155" style="hidden" type="person">Jacobi (Jacoby), Luise</name></persName> herumtreiben müssen, ich bin herunter, wenn nun mir das Dampfboot nicht ankommt, das halte ein andrer aus. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_775880a4-302d-444b-8a01-db886d72fa1d">Mr. John Thomson<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName></hi> ist abgezogen. </p> <p>Es regnet, hat geregnet, wird regnen, ich regne, du regnest, er regnet. <title xml:id="title_4c5b5d8f-45de-48ba-b763-971da130a46a">Dem Schnee dem Regen<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108843" style="hidden" type="literature">Rastlose Liebe (»Dem Schnee, dem Regen, dem Wind entgegen«)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0a37dc9-7805-4c6b-88ee-a3fb688f0313" xml:lang="de">Dem Schnee dem Regen – Reminiszenz an den Beginn von Johann Wolfgang von Goethes Gedicht Rastlose Liebe, das mit den Zeilen »Dem Schnee, dem Regen, / Dem Wind entgegen« beginnt.</note> O Regen, von wegen Regen. S’ wehet kalt!</p> <p>Wir sind mit Herüberziehen beschäftigt. <persName xml:id="persName_3ddefc94-bb93-4733-932b-807d347f4140">Wilmsens<name key="PSN0119011" style="hidden" type="person">Wilmsen, Familie von → Friedrich Philipp W.</name></persName> sind auch in Charlottenburg, gewiß <persName xml:id="persName_6bef945d-6358-4456-88cf-05aa49d78733">Bauer<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName> auch. Ja Regen. Ich bitte Dich, bring mir einen Regenschirm mit; denn der Regen regnet jeglichen Tag.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="9" type="act_of_writing" xml:id="div_f48cb6fc-7e65-4cad-b491-cb489547b044"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Mein liebes gutes Felixchen!</seg> Das Dampfboot ist nicht nach <placeName xml:id="placeName_ad2bc6f5-12e2-489d-be14-f3217b73a3b8">Hamb<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. gekommen und wir sitzen wie trauernde Turteltauben. Vater kömmt auch außer unserm Bereich, denn er schreibt eben, wir sollten den nächsten Br. an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_96c502d1-e7c4-406b-b0e2-115b4cf980ef">Doxat<name key="PSN0110729" style="hidden" type="person">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></persName></hi>, und seinen an <persName xml:id="persName_41cf6b35-97a5-4b84-9200-2ffa7441d700">Herz<name key="PSN0111935" style="hidden" type="person">Hertz, Moses Isaak (1778-1848)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_eee0e35f-4ee6-4469-b07c-8057fb60a72e">Fft<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. <hi rend="latintype">adressiren</hi>. Ob er wirkl. nach <placeName xml:id="placeName_7411b0f9-32a6-4dfa-89cb-c0542d00218e">Amsterd<settlement key="STM0100369" style="hidden" type="locality">Amsterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName>. oder gar nach Paris geht, wißen die Götter, er hängt einen fast so dichten Schleier über seine Thaten als der Himmel über unsre Nasen. Es regnet mordmäßig und ohne Unterlaß; alle Reisende sind dies Jahr angeführt, daß Du dazu gehörst, betrübt mich innig. – Denk Dir, daß die Klatschgeschichte mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_061c5cd4-fa79-4cfc-8099-1c8895e88dd6">Fétis<name key="PSN0111039" style="hidden" type="person">Fétis, François-Joseph (1784-1871)</name></persName></hi> und dem Londner Blatt und <title xml:id="title_b36d4c34-f816-4bc5-adb0-ca33bd0f2191">Deinem Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-08-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Robert Bell in London; London, 8. Juli 1829</name> </title> jetzt auch in <title xml:id="title_5fd79a1d-8c8a-469d-885d-c4f783f373d2">unsrer musik. Zeit.<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0111566" style="hidden" type="periodical">Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung</name></title> steht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8b8eb64a-23cb-454c-9d76-d7bec374dd74" xml:lang="de">daß die Klatschgeschichte mit Fétis und dem Londner Blatt und Deinem Briefe jetzt auch in unsrer musik. Zeit. steht – Im Atlas, einer der wichtigsten und größten Londoner Wochenzeitschriften, wurden vom 28. Juni 1829 an (Atlas 4, Nr. 163, S. 428) Auszüge aus den zuerst in der französischen Musikzeitschrift Revue musicale veröffentlichten Schriften von François-Joseph Fétis über die Londoner Musikzustände publiziert. Dem Atlas vom 5. Juli 1829 (Atlas 4, Nr. 164, S. 444) kann man entnehmen, dass Fétis ein privat geäußertes Urteil Felix Mendelssohn Bartholdys über die Kirchenmusik von Henry Purcell veröffentlicht hatte, für das dieser andernorts (es ist unbekannt, durch wen und wo) angegriffen worden war. Die Äußerungen von Fétis über Mendelssohn und Purcell geben auch das Harmonicon (7, 1829, S. 242) und The Spectator. A Weekly Review of Politics, Literature, Theology, and Art (54, 11. Juli 1829, S. 440 f.) wieder. Zuvor waren sie in französischer Sprache in der Revue musicale (3, Bd. 5, 5. Juni 1829, S. 460) publiziert worden. Im an den Herausgeber des Atlas gerichteten und zur Veröffentlichung bestimmten Brief fmb-1829-07-08-01 (Brief Nr. 188) Felix Mendelssohn Bartholdy an Robert Bell in London, London, 8. Juli 1829, verwahrte sich Mendelssohn gegen die Angriffe. Der Brief wurde auch in der oben angegebenen Nummer des Harmonicon abgedruckt. Die von Adolph Bernhard Marx herausgegebene Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung berichtete über diesen Vorfall und gab den Brief in deutscher Übersetzung wieder (BAMZ 6, Nr. 35, 29. August 1829, S. 279 f.).</note> Mir thuts sehr leid, daß <persName xml:id="persName_020c57e1-c323-4118-bdf2-ada4a8b5e911">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> mirs nicht früher sagte, ich würde ihn gebeten haben, es zurückzubehalten. <hi rend="latintype">La poste fait des journalistes! pardon de la dure expression</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_0b60034f-8380-42fe-910d-b17a9270b4c4" xml:lang="fr ">La poste fait des journalistes! pardon de la dure expression! – frz., Die Post macht Journalisten! verzeih die harte Ausdrucksweise!</note> – <persName xml:id="persName_3c1d0edb-f8fc-4dbd-9a33-8e0163029d86">Unser armer Schotte<name key="PSN0115318" style="hidden" type="person">Thomson, John (1805-1841)</name></persName> reist <date cert="high" when="1829-09-02">heut</date> in dem Hundewetter fort, ich habe ihm in der Abschiedsminute noch den Titel der <persName xml:id="persName_47408e99-a240-4953-a818-f74390c59dd4">Haydnsch<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName>. <title xml:id="title_d219ddc1-ba1e-4b96-91ec-220458b0866f">Kindersimphon<name key="PSN0109494" style="hidden" type="author">Angerer, Edmund (eigtl. Johann Nepomuk) (1740–1794)</name><name key="CRT0107640" style="hidden" type="music">Kindersinfonie (Berchtoldsgaden Musick)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_55dfb27e-fdc3-4280-b052-223e3d1255d7" xml:lang="de">der Haydnsch. Kindersimphon. – Das Werk wurde lange Zeit Joseph Haydn zugeschrieben, es wurde jedoch von Edmund Angerer komponiert, der es als Berchtoldsgaden Musick betitelt hatte. Siehe Hildegard Herrmann-Schneider, Zur Edition, in: Edmund Angerer, Berchtoldsgaden Musick »Kindersinfonie«. Erstdruck. Partitur (Beiträge zur Musikforschung in Tirol, Bd. 3), Innsbruck 1997, S. 9-17. Digitalisat .</note> aufgeschrieben, die er sich kaufen will. – Ich habe <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">ihn</corr> <sic resp="writer"></sic> </choice> der <persName xml:id="persName_b062c804-8d2a-433f-8210-2a4324032dab">Herz<name key="PSN0111940" style="hidden" type="person">Herz, Henriette Julie (1764-1847)</name></persName> und unsrer werthen <persName xml:id="persName_6006eb70-9968-4a59-935c-fdb111296ba0">Familie<name key="PSN0113312" style="hidden" type="person">Meyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)</name><name key="PSN0113224" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_9fc9d660-8ce9-4b43-b6f2-b5f6f63ea874">Charlott<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. zugeführt, und beredet die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8a728b52-72f8-407e-9db2-8d98c0ded518">Solmar<name key="PSN0114964" style="hidden" type="person">Solmar, Henriette Marie (vorh. Jette Salomon) (1794-1889)</name></persName></hi> zu besuchen, wozu er erst keine Neigung zeigte, aber dann sehr befriedigt v. ihrer Liebenswürdigkeit war. Der Zeitpunkt war für Gesellschaft und Musik ungünstig für ihn, ich bedauerte es sehr. – Niedlich wärs doch, mein Bürschchen! wenn Du mit <persName xml:id="persName_569537dc-e0d9-4f78-a808-ccf1160e5231">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> in Holland zusammenträfest.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d11369a8-e5e6-4665-9e61-f91a158cc2e3" xml:lang="de">wenn Du mit Vater in Holland zusammenträfest – Aus diesem Plan wurde nichts: Felix Mendelssohn Bartholdy verunglückte am 17. September 1829 in London mit einem Pferdewagen und verletzte sich am Knie, so dass er längere Zeit liegen musste. Siehe dazu Brief fmb-1829-09-18-01 (Brief Nr. 221) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Amsterdam, London, 18. September 1829.</note> Versäume nur nichts Wesentliches in <placeName xml:id="placeName_91affcfb-ad8c-4e8a-84a2-f5de87bf449d">Lond<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. deßhalb, denn auf die M.s<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b2ae73c5-699e-40e1-9b6e-3d675107b992" xml:lang="de">M.s – Mendelssohns.</note> älterer Linie läßt sich, <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">w</corr> <sic resp="writer">s</sic> </choice>enn sie in Schuß und Reife sind, gar nicht rechnen, und wann Du wieder dorthin kömmst, läßt sich auch nicht absehen. – Es ist so wenig Hübsches hier vorgefallen, daß Du schon mit diesem Lump von Brief zufrieden sein mußt, o Schatz! das elende Wetter hindert auch das Zusammenkommen, so daß jeder auf seiner wüsten Insel sitzt. Damit aber etwas Nettes hier stehe, schreib ich Dir ein <title xml:id="title_2c154a31-bfff-47bb-99d0-6399289f2710">Gedichtchen v. Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108805" style="hidden" type="literature">Dämmrung senkte sich von oben</name></title> ab, das nebst vielen andern in <persName xml:id="persName_40df8c93-54f8-42e8-82c4-fc3d97afc9cc">Stieglitzens<name key="PSN0115134" style="hidden" type="person">Stieglitz, Heinrich Wilhelm August (1801-1849)</name></persName> <title xml:id="title_f78d4d4f-dcb6-4e25-aa73-2c27eeb32b67">Almanach<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7e53b597-08a4-4d5c-8ecf-31c0f5e24764" xml:lang="de">ein Gedichtchen v. Goethe … in Stieglitzens Almanach – Johann Wolfgang von Goethes Beitrag zum Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Gedicht- und Liedersammlung verschiedener Autoren, darunter von Moritz Veit, Karl Friedrich Werder und Heinrich Stieglitz, hrsg. von Moritz Veit) war eine Sammlung aus 14 Gedichten mit dem Titel Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Das Gedicht Nr. 8 »Dämmrung senkte sich von oben« ist auf S. 10 abgedruckt.</note> kömmt, und das zu <persName xml:id="persName_9a58cf6e-c0bc-43f3-a170-e032dd122db6">seinem<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> Geburtsfest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_36788da0-c668-4f2e-a215-939ea5dc65cc" xml:lang="de">seinem Geburtsfest – Am 28. August 1829 beging Goethe seinen 80. Geburtstag.</note> hier gedruckt und beim <hi rend="latintype">diner</hi> vorgelesen wurde. Es ist klein und zart und gar nicht 80jährig.</p> <p style="paragraph_without_indent"> <lg n="1" rend="center" type="verse" xml:id="lg_1a514d86-56b1-482a-9459-c85aa280e3b1"> <l><title xml:id="title_64594abf-d9c4-420d-9d58-c54e8b62b907">Dämmrung senkte sich von oben<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108805" style="hidden" type="literature">Dämmrung senkte sich von oben</name></title>,</l> <l>Schon ist alle Nähe fern;</l> <l>Doch zuerst emporgehoben</l> <l>Holden Lichts der Abendstern!</l> <l>Alles schwankt ins Ungewiße,</l> <l>Nebel schleichen in die Höh’;</l> <l>Schwarzvertiefte Finsternüße</l> <l>Wiederspiegelnd ruht der See.</l> <l> </l> <lg n="1" rend="center" type="verse" xml:id="lg_c23492d7-6139-40c6-8b25-901332bc69b7"> <l>Nun im östlichen Bereiche</l> <l>Ahnd ich Mondenglanz und Glut,</l> <l>Schlanker Weiden Haargezweige</l> <l>Scherzen auf der nächsten Flut.</l> <l>Durch bewegter Schatten Spiele</l> <l>Zittert Lunas Zauberschein,</l> <l>Und durchs Auge schleicht die Kühle</l> <l>Sänftigend ins Herz hinein.</l> </lg> </lg> </p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>