gb-1829-08-12-01
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Berlin, 8., 10. und 12. August 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse 1 von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 5 Poststempel [BERLIN 5-6 / 12/8], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 14 AUG / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 16 AUG / 1829], [G / 18 AUG / 1829], [AU / 18 / 1829], Adresse 2 von fremder Hand (Doxat & Co.?), Siegel.
Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Ludwig von Mühlenfels, Lea Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Mess
rsDoxat & Co.pour M
rFelix Mend. Bartholdy
Londres
p Hambourg
bateau à vapeur
Turn over
Felix Mendelssohn Bartholdy
Post office
Holywell
North Walesnear Chester.
Die Geren,en Tagebuch zu tractiren, und lieber Sonnabend zu schreiben, als Mittw. einen halb leeren Bogen abgehn zu lassen. Es ist
detailsfolgend, die Du, wie er uns sagt, aus den Akten kennst. Ich bin keine Romanenleserin, aber dieser lebendige Roman nahm lebhaftere Theilnahme in Anspruch als je ein geschriebener, und beim Himmel, der Kerl entwickelte Poesie. Wie ihm das Rasseln des Wagens am Thore noch jetzt wie Musik in den Ohren klingt, wie ihn die erste Morgenröthe, der Sonnenaufgang fand, das ist hübsch aus dem Munde eines Mannes zu hören, der es erlebt hat. Er hatte ein Auditorium, das mitlitt und mitlebte. Seine Reise hierher hätte für uns nicht angenehmer fallen, seine Stellung im Hause hier, keine erwünschtere seyn können, ich versichere Dich, ich begreife vollkommen, wie er Dich erfrischt, wie er Dir geholfen hat, im Strudel oben bleiben. Dazu ist er wol der Mann. Zu meiner großen Freude hat sich Hensel, von einer unangenehmen Reise nach Stettin, die ihm in diesen Tagen drohte, losgemacht, und bleibt hier, so daß ich diese Zeit recht froh genießen kann. Mühlenfels scheint uns übrigens zu achten, und ich denke, er wird uns, gegen Dich loben. – Ihr armen Leute, wenn ihr nur nicht so ein gar plaisirliches Leben führtet. Edinburg muß leidlich aussehn, überall zeigt man Euch offne Arme, kurz, Ihr könnt es aushalten. –
Montag den 10ten.
cdurQuintett v. Beethoven
rendezvousnicht zu versäumen, meinte, er würde wol auch ein wenig später kommen können, und blieb bis zu Ende. Mittags und Abends war er versagt. Das Quartett aß bei uns, und daran hängt ein weitläuftiges Mährchen. Abends war es einmal wieder brillant
ddur Triov. Beethoven
en trainbist, Commissionen zu
eine UnzeAckermann zu kaufen. Willst Du es nicht vergessen, lieber Mann? indisch Roth bei
Wenn das Glück Dich liebt, er ihm Anfangs sein Äußeres nicht,
à la John Bull! Hol
John oxbeefder Teufel, wie soll ich Dich nun lieben, mit glatt geschornem Hinterkopfe. Es wird wol gehen.
Bulls. Ganz so hat ers übrigens nicht gesagt, das thut aber nichts. Ad. Goldschmidt sagte vom Allegretto
Beckchen zur Rechten,
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Felix, wo weilst Du itzt, ist Dir
Ossianischzu Muthe in
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Erin go bragh. Wo werden wir uns treffen? Wind, Wetter, der Himmel mit allen seinen Herrlichkeiten, wozu auch sein
Reflexin schönen Augen gehört ist mir günstig. Wie ich das nur Alles verdienen soll weiß ich nicht. Danken müßte ich Dir wohl, aber das ist alltäglich und Dir muß das Köstlichste aufgetischt werden, nim also vorlieb mit der stillen Hymne, die im Herzen klingt und die Du Meinetwege, gleich in Musik setzen magst. Über den Kreis der Deinigen sage ich eben Nichts, denn sie werden dieses ja doch lesen und dann möchten sie’s am Ende für alltägliche Unverschämtheiten halten wenn ich nun meine Bewundrung Dir so nach England einschwärze. Nur das, wohl! himmlisch wohl ist es mir zu mal am grünen Tische, so grade wie jetzt und mir gefällt es sehr daß Alles so grün ist, denn man kann sich Manches dabei denken und daß die Sonne so durch die Büsche blinzelt
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blicken seitwärts schon neidisch, daß ich Ihnen so den Raum vertheure.B
LMflsJetzt läutets eben 6, und eben fährt der
Neben au au au au der Professor Mühlenfels! Nicht so übel, und gelesen hat er, ich habe mir rot geschämt. Warlich, wenn Mühlenfels im Garten ist, sieht es nett aus, er ist leidlich, und wir raspeln uns.
Abbotsford
mir so sehredrauf. Was alles uns an Mühl. intereßirt, weiß ich wahrhaftig nicht. Hübsch ist er nicht, und wir dachten ihn uns doch groß, schlank, schnell, lebhaft, mit gewaltigen Augen: auch sollte er wunderrasch und schön sprechen und das thut er nicht: Kurz, der Eindruck ist völlig dem erwarteten ungleich, aber doch ists nicht möglich, einem in wenigen Stunden Bekanntschaft herzlicher zugethan zu sein. Wie sehr ich seine Freundschaft zu Dir in ihm liebe, fühle ich mit allem Bewußtsein, aber er gefällt mir für seine ganz eigne Rechnung auch nicht wenig, so wie ich denn eine angeborne Schwachheit für alle geistreichen Leute habe; die nun obenein so viel erlebt haben, sind mir ein Gegenstand der Bewunderung. Felix, hattest Du gesehen, wie Deine Sippschaft Ohren und Augen aufsperrte, als er uns die Geschichte seiner Flucht erzählte! ich wußte, wie es glücklich gehen mußte, und doch hatte ich vollständiges Fieber vor Angst und Anspannung.
le mettre en quatre par amitié!
; er war nur 2 Tage hier und ging nach Ems, die Kur zu brauchen. Du glaubst nicht, wie sehr freundlich er sich immer über Dich äußert, und mit wie vielem Wohlgefallen er sich über Deine „Paganini
Trionfe“, von denen er volle Kunde hatte, verbreitete. Wahrscheinlich kömmt er wieder nach Berlin. In Warschau gab er 10, in Breslau 4 Koncerte.
billetszum halben Preis in der
aulageben, od. sie zur Probe laßen.
. wählte Letzteres, rührte aber keinen Bogen an, sondern ließPag
Magnificus Rectoribus
alsonur noch einen definitiven Brief um sich auf den Weg zu machen. –
indiscrétiondurch die Zeitungen zu begehen. Er wollte nämlich vermittelst
Lordlike; und gutmüthig wie immer. – Durch
, will auf meine Empfehlung einenBroadwood
noch nicht würdigfand, hier unter ihnen zu erscheinen? Wenn mancher Mann wüßte
etc. Er heißt
und wohntQuetelet
rue Barlaimont No. 1135. Trag es in Dein
ein. – Daß der sehr bescheidne, gutepocket book
ängstigtmich doch; nimm nur alle Vorsichtsmaßregeln, dieser Tage ist hier beim Baden wieder ein junger Mensch ertrunken. Eben so wähle auch die guteingerichteten Dampfschiffe; zwischen Antwerpen und
Apropos: Vater ritt
Suitefiguriren würde. –
Farewell dearest love! be happy and in best health! the most affecionate compliments to Mr.Klingemann .
Wenn ich so bedenke, daß bereits 2 1/2 Cardinal Ippolito zu sagen:
D’onde diavolo, maestri, avete preso tanto– und da Dir auf jeden Fall bereits alles Mögliche geschrieben worden, und ich unmöglich Unmögliches schreiben kann, so muß ich mich stets kurz fassen. Ich freue mich herzlich über alles was Du erlebst, und Du wirst gern hören, daß es mir ganz erträglich geht. Etwas von den Neueren Erregungen, die Dir jezt in Fülle, und vielleicht Übermaß werden, könnte ich brauchen, um mich ein wenig aus der
Apathiezu reißen; ich hatte auf
gewartet, der aber ist noch klüger, und reiset hier nur durch. es ist Schade! So wie in allem ausgezeichnet, ist er es auch unter seines gleichen dadurch, daß er nichts in die Zeitungen einrücken läßt.Paganini
hatte einen häßlichen Federkrieg gegen ihn inLi Pa pinski
Warschauangefangen wo schon das Geschmeiß auf jede Weise anzufachen und zu vergiften suchte. Für und von
Paganiniist kein Wort erschienen. Es soll mir ein mal einer eine beßere Vertheidigung ersinnen. Deswegen war es mir fast leid, daß Du in
Londonin den Zeitungen geschriftstellert hast. Thue es doch nicht ferner! es kommt Nichts, und
über Dich erzählt, ist im höchsten Grade erfreulich und ehrenvoll, und wie der Zufall manchmal sein Bestes thut, so war Deine Reise nachMühlenfels
Londonam Anfange still, wie manche gewünscht, am Ende, vielleicht gerade das Rechte. Du hast das Brett gebohrt, wo es am dicksten war, und Dir vielleicht damit die Zukunft erleichtert.
am Sept ber
fondiren, und ihm meines Vaters Namen beilegen. Letzteres gefällt mir, und ich will nach meinen Kräften dazu beitragen. Aber ich werde mit jedem Tage ein abgesagterer Feind
aller Feyerlichkeitenund so werde ich es vielleicht auch dem Zufall zu danken haben, daß eine Reise welche ich in einiger Zeit vielleicht vornehmen muß, mich dieser
ceremonieentrückt. Noch weiß ich nicht gewiß, ob und wohin ich werde gehen müssen. (Denn ich gehe nicht wenn ich nicht
muß). Sobald darüber etwas feststeht, schreibe ich
recht sehr! vergiß nicht, daß Du die Schweiz gesehen hast, und behalte Kopf und Herz am rechten Fleck. Daß letzteres der Fall ist, hat mir zu meiner wahren Freude,Klingemann
bewiesen der Dir und ihm Ehre macht. Bleibe so!Zelter
Mittwoch 12
Nachmittag
HollandIrrland
Vielen, vielen herzlichen Dank für den
Antichambreder
Highlands.
war das 1. Wort das ich ins Auge bekam, worüber ich ein langes Ach!! ausstieß. Bleib immer so treu und ausführlich im Schreiben, wir genießen und sehen auch alles mit.Abbotsford
God bless you! – Vater will Dir einige Empfehlungen für Amsterdam schicken, und wiewohl ich noch keine Gelegenheit weiß, buddle ich doch gewiß etwas für Brüßel heraus.
sprachen viel v. einem dortigen ViolinistenQuetelets
, 19jähr. Schüler v.Humann
!Beriot
Tua
Berlin den 8 August 29. Die Geren, die immer Alles zusammen sprechen, sind auch gemeinschaftlich auf den großen Gedanken gerathen, daß es möglich wäre, den Bogen en Tagebuch zu tractiren, und lieber Sonnabend zu schreiben, als Mittw. einen halb leeren Bogen abgehn zu lassen. Es ist Sonnabend und ich schreibe. „Zuweilen macht einem der liebe Herrgott raffinirtes Plaisir, „ so that ers uns Mittwoch, wo wir eben beschäftigt waren, Deinen ersten schottischen Brief zu lesen, als Mühlenfels (für uns) zum erstenmal eintrat. Wir staunten, freuten uns, daß er so gut Bescheid wußte, uns gleich Frl. F. und Frl. R. titulirte, den Garten aus Deiner Beschreibung genau kannte, und aus den mit Bleistift in der Hand geführten Conversationen, Dein Bild so schön und ähnlich fand; das war der erste Eindruck, Mühlenfels hätte viel weniger angenehm seyn können, und er wäre doch günstig gewesen. Marx und Gustav Magnus aßen hier, wie Dir Mutter geschrieben hat. Es war fast nur die Rede von Dir, und wenn wir zuweilen aus discretion andre Gegenstände aufs Tapet brachten, lenkte M. von selbst wieder ein. Er hat eine sehr gute Art mit Dir umzugehn, und seine Art Zuneigung zu Dir gefällt mir sehr. Kurz, er ging spät, und wir waren zufrieden. Donnerstag kam er nicht, gestern früh schrieb ihm Mutter, er möchte doch kommen. Wir waren ganz allein, Vater sogar, der es zu spät erfuhr, war in Charlottenb. und nur Bauer und Marx kamen zufällig. Hensel zeichnete ihn, er erzählte uns dabei die nettesten Geschichten von Dir und London, wir gingen spät zu Tisch, das Gespräch wandte sich auf die Zeit seiner Gefangenschaft, und wir baten ihn, uns die Geschichte seiner Befreiung zu erzählen; was er bereitwillig that. So saßen wir denn bis um ½ 1 um ihn her, mit gespanntester Aufmerksamkeit den interessanten details folgend, die Du, wie er uns sagt, aus den Akten kennst. Ich bin keine Romanenleserin, aber dieser lebendige Roman nahm lebhaftere Theilnahme in Anspruch als je ein geschriebener, und beim Himmel, der Kerl entwickelte Poesie. Wie ihm das Rasseln des Wagens am Thore noch jetzt wie Musik in den Ohren klingt, wie ihn die erste Morgenröthe, der Sonnenaufgang fand, das ist hübsch aus dem Munde eines Mannes zu hören, der es erlebt hat. Er hatte ein Auditorium, das mitlitt und mitlebte. Seine Reise hierher hätte für uns nicht angenehmer fallen, seine Stellung im Hause hier, keine erwünschtere seyn können, ich versichere Dich, ich begreife vollkommen, wie er Dich erfrischt, wie er Dir geholfen hat, im Strudel oben bleiben. Dazu ist er wol der Mann. Zu meiner großen Freude hat sich Hensel, von einer unangenehmen Reise nach Stettin, die ihm in diesen Tagen drohte, losgemacht, und bleibt hier, so daß ich diese Zeit recht froh genießen kann. Mühlenfels scheint uns übrigens zu achten, und ich denke, er wird uns, gegen Dich loben. – Ihr armen Leute, wenn ihr nur nicht so ein gar plaisirliches Leben führtet. Edinburg muß leidlich aussehn, überall zeigt man Euch offne Arme, kurz, Ihr könnt es aushalten. – Montag den 10ten. Gestern früh war hier Quintett. Erst spielte Ritz ein Quartett v. Haydn, dann David Dein Quintett, und dann Ritz das cdur Quintett v. Beethoven. Ich hätte zwar lieber gesehn, daß Ritz auch Deins gespielt hätte, aber da David sich jetzt zu Dorpat vorbereitet, und es einstudiert hat, bat er darum, und dagegen ließ sich natürlich nichts einwenden. Er spielt es übrigens sehr gut. Mühlenfels, der mir gleich beim Eintritt gesagt hatte, er müsse um 1 wieder fort, einen Geschäftsgang mit Schleiermacher zu thun, und den ich um 1 erinnerte, sein rendezvous nicht zu versäumen, meinte, er würde wol auch ein wenig später kommen können, und blieb bis zu Ende. Mittags und Abends war er versagt. Das Quartett aß bei uns, und daran hängt ein weitläuftiges Mährchen. Abends war es einmal wieder brillant gestern, außer einigen Freunden aus Brüssel, waren noch viele Bekannte aus Berlin hier, und obgleich ich vieles Kopfweh besaß, salvirte ich doch die Reputation des Hauses, und spielte erst Deine Variationen mit David Julius, und dann das ddur Trio v. Beethoven, mit ihm und David. Hier will ich einen Auftrag einschalten, aus keinem andern Grunde, als weil er mir eben einfällt: Hensel läßt Dich sehr bitten, wenn Du wieder nach London kommst, und en train bist, Commissionen zu kaufen machen, für ihn, eine Unze indisch Roth bei Ackermann zu kaufen. Willst Du es nicht vergessen, lieber Mann? Adolph Goldschmidt kam auch gestern, gerade zur Musik, und da er etwas laut sprach, und sich englisch höflich auf dem Stuhl rekelte, frug Ritz nachher, ob dieser Flegel zu unsrer Familie gehöre, oder ob man den Mund über ihn aufthun könne? Ich muß auch gestehn, daß mir sein Aeußeres sehr abstoßend ist. Was habt Ihr für göttliches Wetter, und wie gern denke ich mir Euch heut, an hellblau behimmeltem Tage auf tiefblau schottischem See. Ach wie so gern. Fanny Mendelssohn Bartholdy Wenn das Glück Dich liebt, mein Felix, so schenkt es Dir heute solch einen frischen blauen warmen sonnigen Sommertag, wie wir ihn im Garten verbrauchen, und dieselbe Sonne, die grüne Lichter in unser Baumlaub und auf unsere Grasplätze scheinen läßt, beleuchtet Dir Gott weiß welchen See, oder erhitzt Dich auf jenem Berge. O könnt ich schweifen – Und nun herzlichen Dank für den prächtigen Mühlenfels! Ich weiß nicht, war es weil Du darum batst, aber ich war ihm gut, so wie er in die Thüre trat, und doch hatte ich mir von seiner äußeren Erscheinung einen ganz anderen Begriff gemacht. Und so oft ich ihn noch gesehen habe, ist er mir immer lieber geworden. Marx schwärmt jetzt auch, zu meinem Ärger gefiel er ihm Anfangs sein Äußeres nicht, Hensel zeichnete ihn, und seine göttliche Ungeschicklichkeit beim Sitzen mißfiel Marx, er fand ihn so vierschrötig und so breit. Als er aber nachher die Geschichte seiner Flucht erzählte, frug ich Marx, ob er nun begriffe, warum er so breit wäre. Herr Je sagte er, und wurde noch einmal so groß, Du kennst unsern Freund so. Wenn Mühlenfels etwas auf uns hielte, es würde mich rasend freuen, ich hoffe auch, er wird es thun, drauf angelegt haben wir es wenigstens. Auch gegen Paul ist er allerliebst, selbiger ist auch verliebt. Und Bauer! Wie eine recht verliebte Braut hängt er an seinen Blicken, und sieht in seiner Gegenwart ordentlich verklärt aus. Ich versichere Dich, er ist hübsch geworden seit M. hier ist. Wie hübsch Ihr mit einander gelebt habt, geht aus seinen Erzählungen hervor, ausfragen thun wir ihn was ehrliches. Zelter hat zu ihm von Dir gesagt, Du könntest jeden Augenblick Kapellmeister beim lieben Gott werden, das hat ihm sehr gefallen. Aber Du Schubbiak hast Deine Haartracht verändert. Gehst à la John Bull! Hol John oxbeef der Teufel, wie soll ich Dich nun lieben, mit glatt geschornem Hinterkopfe. Es wird wol gehen. Adolph Goldschmidt hats erzählt. Der ist Einer von denen, so den Ausländern einen schlechten Begriff von England machen, die, wie Mühlenfels sagt, alle Lächerlichkeiten der Engländer anbringen, und sich nun einbilden, sie seyen Bulls. Ganz so hat ers übrigens nicht gesagt, das thut aber nichts. Ad. Goldschmidt sagte vom Allegretto Deines Quintetts es klänge w hätte Ähnlichkeit mit dem Freischützen, worauf Vater natürlicher Weise Ja sagte. Weißt Du was, jetzt gehe ich zu Luise Jacoby, die hat sich einen Zahn ausziehen lassen, und ist jämmerlich, ich huste wie ein Schaf, also sind wir ein schönes Paar, noch dazu, da sie Fensterkissen, und ich eine Fußbank für Madame Hensel sticke. Neulich Freitag, als Mühlenfels seine Befreiungsgeschichte erzählte, hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen, und nur ein Zufall wars daß ich nicht um 9 zu Bett gegangen war, und Alles versäumt hätte, als um 1 aber M. fragte, was macht ihr Kopf, staunte ich, und wußte gar nicht mehr, daß ich je einen besessen hätte, so wenig hatte ich sie aber verloren, daß ich erst seit heute davon befreit bin. Das nenne ich ein gespanntes Auditorium. Das ist nun der Mühlenfels. Und nun sey Gott befohlen. Wenn ich an Dich denke, so werde ich froh wie ein Maikätzchen. Au au au au. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Lieber lieber Glücklicher! Hier sitze ich am grünen Tisch zwischen Deinen Schwestern, Beckchen zur Rechten, Fanny zu Linken, Deiner Mutter gegenüber; mir ist es also so wohl wie einem Waldvögelein, wenn die Abendsonne durch den Wald blizzt, was sie übrigens auch thut, denn es ist 1/4 vor 6 Uhr. Um 6 Uhr will ich zu Zelters Academie, obschon es Montag ist und ich nur einen Vorschmack haben kann für einen künftigen Vollgenuß. Du, o lieber Felix, wo weilst Du itzt, ist Dir Ossianisch zu Muthe in Fingals Höhle, oder singst Du Erin go bragh. Wo werden wir uns treffen? Wind, Wetter, der Himmel mit allen seinen Herrlichkeiten, wozu auch sein Reflex in schönen Augen gehört ist mir günstig. Wie ich das nur Alles verdienen soll weiß ich nicht. Danken müßte ich Dir wohl, aber das ist alltäglich und Dir muß das Köstlichste aufgetischt werden, nim also vorlieb mit der stillen Hymne, die im Herzen klingt und die Du Meinetwege, gleich in Musik setzen magst. Über den Kreis der Deinigen sage ich eben Nichts, denn sie werden dieses ja doch lesen und dann möchten sie’s am Ende für alltägliche Unverschämtheiten halten wenn ich nun meine Bewundrung Dir so nach England einschwärze. Nur das, wohl! himmlisch wohl ist es mir zu mal am grünen Tische, so grade wie jetzt und mir gefällt es sehr daß Alles so grün ist, denn man kann sich Manches dabei denken und daß die Sonne so durch die Büsche blinzelt hat ja auch was zu bedeuten, das magst Du wieder M Musik umsetzen, wenn Du willst. Ich wollte daß ich meine Schuld an Dich abtragen könnte in Musik, ich wollte Dir ein Lied singen, das sollte brausen wie in der glücklichen Fahrt . Nun die sei Dir zu r Reise Schluß gewährt und mir das Beste der immergrüne Gruß reiner Liebe. Du siehst wie Alles itzt mir gegönt. Lebe wohl. F und B blicken seitwärts schon neidisch, daß ich Ihnen so den Raum vertheure. Dein LMfls Jetzt läutets eben 6, und eben fährt der Schreiber mit Faber in einer Droschke davon, und kaum ist er hinaus, so reißen wir drei uns um das Blatt, Beckchen erwischt es und liests vor, und wir freuen uns, und finden, der Mann schreibe gut. Ich möchte jetzt gern so weiterschreiben und quaseln wenn ich nichts zu schreiben hätte, und mich freuen, daß wir in der Welt sind, in der es zu Zeiten sehr nett aussieht. Fanny Mendelssohn Bartholdy Neben au au au au der Professor Mühlenfels! Nicht so übel, und gelesen hat er, ich habe mir rot geschämt. Warlich, wenn Mühlenfels im Garten ist, sieht es nett aus, er ist leidlich, und wir raspeln uns. Mittwoch kommt er wieder her, ich freue mich drauf. Eben sagt mir Mutter, ich brauchte jetzt nicht zu Luise Jacoby zu gehen, ich könnte morgen hin, da M. nicht auf die Academie geht, würde ich doch wol auch nicht hingehen. Mutter protegirt Lämmereien. In Deinem Leben kriegst Du nicht zu hören, was da stand. Etsch. Rebecka Mendelssohn Bartholdy d. 12 August. Das GastKleeblatt war heut vor 8 Tagen schon beisammen, als Euer Duettbrief kam, meine geschätzten Reisenden! Wir waren sehr froh, und Mühl. keiner der Untheilnehmendsten. Fahrt fort so gut zu fahren und im Rückblick auf die hiesigen Stilllebenden und Sitzenden alles fein genau zu beschreiben. Wir existiren jetzt nur durch und für Briefe. Ein Däne hat im Morgenblatt seinen Besuch in Abbotsford beschrieben; Du wirsts beßer machen und ich laße es doch nicht drucken, mein Felix. Aber ich freu mir so sehre drauf. Was alles uns an Mühl. intereßirt, weiß ich wahrhaftig nicht. Hübsch ist er nicht, und wir dachten ihn uns doch groß, schlank, schnell, lebhaft, mit gewaltigen Augen: auch sollte er wunderrasch und schön sprechen und das thut er nicht: Kurz, der Eindruck ist völlig dem erwarteten ungleich, aber doch ists nicht möglich, einem in wenigen Stunden Bekanntschaft herzlicher zugethan zu sein. Wie sehr ich seine Freundschaft zu Dir in ihm liebe, fühle ich mit allem Bewußtsein, aber er gefällt mir für seine ganz eigne Rechnung auch nicht wenig, so wie ich denn eine angeborne Schwachheit für alle geistreichen Leute habe; die nun obenein so viel erlebt haben, sind mir ein Gegenstand der Bewunderung. Felix, hattest Du gesehen, wie Deine Sippschaft Ohren und Augen aufsperrte, als er uns die Geschichte seiner Flucht erzählte! ich wußte, wie es glücklich gehen mußte, und doch hatte ich vollständiges Fieber vor Angst und Anspannung. Gestern war der liebe Mann mit allen Schleiers und Reimers in Pichelsdorf; Bauer mit von der Partie, ging nichts desto weniger fort, und feierte Devrients Geburtstag um 2 am Mittagstisch; Nachmittag aber wieder nach das nennt man le mettre en quatre par amitié! Heut Abend kommt M. zu uns, und Droysen und Heidemänner, die vor Ungeduld sterben, ihn zu sehen. Stehts nicht im Goethe, ich mag gar gern, wen gewiße Leute lieben können? Hoffentlich zeichnet ihn Hensel fertig, (er sitzt spottschlecht) ich habe das angezettelt, weil ich weiß, es wird Dir, Schatz! Freude machen. – Vorgestern besuchte uns Paganini; er war nur 2 Tage hier und ging nach Ems, die Kur zu brauchen. Du glaubst nicht, wie sehr freundlich er sich immer über Dich äußert, und mit wie vielem Wohlgefallen er sich über Deine „Trionfe“, von denen er volle Kunde hatte, verbreitete. Wahrscheinlich kömmt er wieder nach Berlin. In Warschau gab er 10, in Breslau 4 Koncerte. Hegel erzählte, daß die Studenten im letztern Ort verlangten, er solle ihnen billets zum halben Preis in der aula geben, od. sie zur Probe laßen. Pag. wählte Letzteres, rührte aber keinen Bogen an, sondern ließ das Orchester nur die Begleitung spielen. Dafür besetzten sie beim Ausgang die Thüren in Maße, und sagten, sie würden niemand hinauslaßen, bis er ihnen etwas vorgespielt, was er denn gezwungen auch thun mußte. Dieser Magnificus Rectoribus spcht heut Abend mit Zelter eine Whistpartie hier. Eine Dorpater Dame hat Hegeln ihren 17jähr. Sohn hergebracht, um unser seiner Leitung hier ein Gymnasium zu besuchen; diese gab Davids Patron. das größte Lob. . Er erwartet also nur noch einen definitiven Brief um sich auf den Weg zu machen. – Onkel Nathan ist hocherfreut über alles was Du gethan und geschrieben; ich habe den Koncertzettel noch für ihn kopirt, und ihn dringend gebeten, nur ja keine indiscrétion durch die Zeitungen zu begehen. Er wollte nämlich vermittelst Schalls einrücken laßen, wie viel Antheil Du gehabt; in der Ueberzeugung, daß es Dir eben so unangenehm sein würde als uns, beeilte ich mich, es ihm nochmals ans Herz zu legen. Man könnte noch einmal so ruhig leben, gäbs keine Zeitungsschreiber. Mühl. hat uns erzählt, daß Du in Lond. auch einmal daran gelitten; und nach dieser Erklärung berstand ich den Aufsatz der unter Deinen Papieren war. – Mar. Saling hat Neuburg bis Prag gelockt und nach Wien entführt; wir dachten sie würde dort bleiben, Julchen behauptet aber, sie käme zurück, was mir auch sehr angenehm wäre. Ueber Goldschm. fahren die Geren etwas hart her; ich finde ihn gar nicht so Lordlike; und gutmüthig wie immer. – Durch Humbolds Naturforscherei Anstalt haben wir den Direktor der Brüßeler Sternwarte kennen gelernt. Er macht auch Versuche in unserm Garten, und da ich (schon Deinetwegen) gern Fremden gefällig bin, lud ich ihn und die Frau ein, wiewohl sie uns nicht empfohlen waren. Es sind hübsche, nette Leute, sie ist so lebhaft und verbindlich wie eine Französin, (überhaupt scheinen die Belgier eben der Uebergang zwischen Franz. und Holländ. zu bilden, den wir in Genf zwischen Deutschen und Franz. fanden, ) liebt Musik sehr, besitzt einen Broadwood, will auf meine Empfehlung einen Streicher kommen laßen, und hat mich gebeten, Dir zu schreiben, Du möchtest sie doch ja in Brüßel aufsuchen, wenn Du nämlich nicht früher als den 10 od. 15 Okt. hinkömmst, denn erst alsdann werden sie zurück sein. Sie gehen, nachdem sie in Hamb. gewesen, nach Dresden, Weimar und Heidelberg zum Naturkongreß. Ist es nicht rührend, daß der bescheidne Mann sich voriges Jahr noch nicht würdig fand, hier unter ihnen zu erscheinen? Wenn mancher Mann wüßte etc. Er heißt Quetelet und wohnt rue Barlaimont No. 1135. Trag es in Dein pocket book ein. – Daß der sehr bescheidne, gute Prof. Encke den Dänischen Orden erhalten, freut Dich gewiß. – Ich habe Briefe v. Zelter und Marx für Dich, mein Herz, die wir durch die Gesandtschaft schicken. Beunruhige Dich nicht, wenn irgend etwas verspätet ankömmt; es ist kein Zettelchen bisher verloren worden. Daß Du in der See schwimmst, freut mich zwar, aber ängstigt mich doch; nimm nur alle Vorsichtsmaßregeln, dieser Tage ist hier beim Baden wieder ein junger Mensch ertrunken. Eben so wähle auch die guteingerichteten Dampfschiffe; zwischen Antwerpen und Ghent ist wieder ein Unglück geschehen, weil der Keßel nach alter Art gebaut war. Kurz, sei hypochondrisch auf Dich, da jenseits des Meers doch keine Mama ist Dich zu warnen und erinnern. – Denk Dir, daß Vater den Plan hat, bald nach Hamb. und vielleicht gar noch weiter zu reisen; Keferstein ist näml. dort krank geworden. Es wäre also eine Möglichkeit, daß er Dich früher zu sehen bekäme als unser eins. Wir wären dann noch einsamer, und ich hoffe immer, es solle bei Hamb. allein bleiben. – Die Staatszeit. kündigt den Berl. Almanach mit Musikbeilage v. Dir an; ich wette, Du Schlingelchen hast noch nicht daran gedacht. Und die arme Milder? – Apropos: Vater ritt Sonnab. spatzieren, ihm begegnet ein Reifenwagen mit Damen, bald darauf Rellstab zu Pferde, der ihn damit bekannt machte, die Reisende sei die Schechner, die er bis Zehlendorf begleite und dort nebst andern Verehrern mit einem Frühstück empfange. Vater ist etwas geneckt worden, daß er als Abgeordneter der Stadt mit in der Suite figuriren würde. – Farewell dearest love! be happy and in best health! the most affecionate compliments to Mr. Klingemann. Lea Mendelssohn Bartholdy Wenn ich so bedenke, daß bereits 2 1/2 große Folioseiten vollgeschrieben sind, so wundre ich mich, und bin geneigt, wie der Cardinal Ippolito zu sagen: D’onde diavolo, maestri, avete preso tanto – und da Dir auf jeden Fall bereits alles Mögliche geschrieben worden, und ich unmöglich Unmögliches schreiben kann, so muß ich mich stets kurz fassen. Ich freue mich herzlich über alles was Du erlebst, und Du wirst gern hören, daß es mir ganz erträglich geht. Etwas von den Neueren Erregungen, die Dir jezt in Fülle, und vielleicht Übermaß werden, könnte ich brauchen, um mich ein wenig aus der Apathie zu reißen; ich hatte auf Paganini gewartet, der aber ist noch klüger, und reiset hier nur durch. es ist Schade! So wie in allem ausgezeichnet, ist er es auch unter seines gleichen dadurch, daß er nichts in die Zeitungen einrücken läßt. pinski hatte einen häßlichen Federkrieg gegen ihn in Warschau angefangen wo schon das Geschmeiß auf jede Weise anzufachen und zu vergiften suchte. Für und von Paganini ist kein Wort erschienen. Es soll mir ein mal einer eine beßere Vertheidigung ersinnen. Deswegen war es mir fast leid, daß Du in London in den Zeitungen geschriftstellert hast. Thue es doch nicht ferner! es kommt Nichts, und am allerwenigsten Ehre dabei heraus. Alles übrige was uns Mühlenfels über Dich erzählt, ist im höchsten Grade erfreulich und ehrenvoll, und wie der Zufall manchmal sein Bestes thut, so war Deine Reise nach London am Anfange still, wie manche gewünscht, am Ende, vielleicht gerade das Rechte. Du hast das Brett gebohrt, wo es am dicksten war, und Dir vielleicht damit die Zukunft erleichtert. am 10 Septber wird meines Vaters 100jähriger Geburtstag hier gefeyert, und die jüdische Gemeinde will dazu ein Waisenhaus fondiren, und ihm meines Vaters Namen beilegen. Letzteres gefällt mir, und ich will nach meinen Kräften dazu beitragen. Aber ich werde mit jedem Tage ein abgesagterer Feind aller Feyerlichkeiten und so werde ich es vielleicht auch dem Zufall zu danken haben, daß eine Reise welche ich in einiger Zeit vielleicht vornehmen muß, mich dieser ceremonie entrückt. Noch weiß ich nicht gewiß, ob und wohin ich werde gehen müssen. (Denn ich gehe nicht wenn ich nicht muß) . Sobald darüber etwas feststeht, schreibe ich es Dir. Nun lebe wohl! grüße Klingemann recht sehr! vergiß nicht, daß Du die Schweiz gesehen hast, und behalte Kopf und Herz am rechten Fleck. Daß letzteres der Fall ist, hat mir zu meiner wahren Freude, Dein Brief an Zelter bewiesen der Dir und ihm Ehre macht. Bleibe so! Dein Vater A Mittwoch 12 Einen recht herzlichen Gruß von Hensel, der drin in der Hinterstube sitzt, und einen Blumenkranz auf das Bild eines Kindes malt. Wir haben einen netten Tag zusammen. Gestern war Devrients Geburtstag, wir waren zu Mittag draußen, mit Baur, der das Freundschaftsstück ausübte, wovon Mutter Dir erzählt. Abends waren wir allein, Hensel zeichnete an meinem Bilde für Dich, ich spielte sehr Vieles von Dir, und da ward mir sehr weich, und als ich darauf in den schönen hellen Mondabend noch einen Gang mit H. that, ward von Dir geredet, dann holten wir die Andern heraus, und es ward wieder von Dir geredet. Du wirst viel liebgehabt, Felix. Lebe wohl. Grüße Klingemann wollte ich eben schreiben, besinne mich aber, daß er, wenn Du diesen Brief erhältst, nicht mehr bei Dir ist. O Lebe wohl!!! Fanny Mendelssohn Bartholdy Nachmittag Getäuschte Erwartungen. Gewiß hofften wir, einmal Mittwochs Ruh vor Deinem abgeschmackten Briefe zu haben; aber nein! Du siehst selber nicht ein, wie pünktlich und freundlich Du bist, und wie gut Du Deine Sachen einzurichten weißt. Du bist lange gut, Deinem Bilde habe ich aber heute keinen Kuß gegeben, aus Furcht ihm den Schnupfen mitzutheilen, den ich jetzt zum Nießbrauche habe. Obgleich Klingem. bei Empfange des Briefes nicht mehr da ist, so grüße ich doch seine Manne. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Gruß Gruß, und Gruß, und viel Plaisir über Eure Briefe. Fanny Mendelssohn Bartholdy Und noch einmal Gruß und Kuß, wenn Du den bekommst wird doch der Schnupfen verlassen haben Deine treuste Schwester Rebecka. ich schreibe Dir noch wegen der Briefe nach Holland und Irrland Abraham Mendelssohn Bartholdy Vielen, vielen herzlichen Dank für den Br. aus der Antichambre der Highlands. Kling. hat mich prächtig angeführt, denn Abbotsford war das 1. Wort das ich ins Auge bekam, worüber ich ein langes Ach!! ausstieß. Bleib immer so treu und ausführlich im Schreiben, wir genießen und sehen auch alles mit. God bless you! – Vater will Dir einige Empfehlungen für Amsterdam schicken, und wiewohl ich noch keine Gelegenheit weiß, buddle ich doch gewiß etwas für Brüßel heraus. Quetelets sprachen viel v. einem dortigen Violinisten Humann, 19jähr. Schüler v. Beriot! Lebe herrlich und in Freuden – Tua Lea Mendelssohn Bartholdy
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-08-12-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-08-12-01" xml:id="title_7337c111-6862-40d5-adb9-7e8aa655d5cc">Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Ludwig von Mühlenfels, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Holywell, adressiert an Doxat & Co. in London <lb></lb> Berlin, 8., 10. und 12. August 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_968d0466-cb85-4270-961f-8339d31ec62d">Die Geren, die immer Alles zusammen sprechen, sind auch gemeinschaftlich auf den großen Gedanken gerathen, daß es möglich wäre, den Bogen en Tagebuch zu tractiren, und lieber Sonnabend zu schreiben, als Mittw. einen halb leeren</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_3656d492-e4ff-4dad-bbb8-38c25341b132">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1829-07-28-01" type="precursor" xml:id="title_be3fb5a6-d39d-406e-92be-580eae857b1f">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Edinburgh, 28. Juli 1829</title> <title key="fmb-1829-08-26-01" type="successor" xml:id="title_5fbb0aaf-b225-4781-b4e9-9ef309e8fde4">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Llangollen, 25. und 26. August 1829</title> <author key="PSN0117585">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0113471">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author> <author key="PSN0113247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0113471" resp="writer">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0113247" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_81692c0e-ee23-408a-b59f-553fc84ad824"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/77.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-08-12-01" type="letter" xml:id="title_67ef8975-c442-40a5-bd84-979e5c0ea131">Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Ludwig von Mühlenfels, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Holywell, adressiert an Doxat & Co. in London; Berlin, 8., 10. und 12. August 1829</title> <incipit>Die Geren, die immer Alles zusammen sprechen, sind auch gemeinschaftlich auf den großen Gedanken gerathen, daß es möglich wäre, den Bogen en Tagebuch zu tractiren, und lieber Sonnabend zu schreiben, als Mittw. einen halb leeren</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse 1 von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 5 Poststempel [BERLIN 5-6 / 12/8], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 14 AUG / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 16 AUG / 1829], [G / 18 AUG / 1829], [AU / 18 / 1829], Adresse 2 von fremder Hand (Doxat & Co.?), Siegel.</p> <handDesc hands="5"> <p>Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Ludwig von Mühlenfels, Lea Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 86-88 (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteil).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-08-08" xml:id="date_d158bf45-e1ac-4d6b-9cdd-5047c4a94176">8.</date>, <date cert="high" when="1829-08-10" xml:id="date_a48c9465-d2e1-46d8-8ed1-ee48ee7964d0">10.</date> und <date cert="high" when="1829-08-12" xml:id="date_0e3e88c1-a77e-4204-8c6b-395427dc73fa">12. 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Bartholdy</del></hi></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_f79b3639-dc17-4ba5-acbc-a92b931e98c9"><hi rend="latintype">Londres</hi></del>.</addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_c1609f6f-c034-4e7b-a71a-a02c8b7b62c3"><hi rend="latintype">p Hambourg</hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_6d70de9a-a86a-40f3-ad1b-6ceacba70010"><hi rend="latintype">bateau à vapeur</hi></del></addrLine> <addrLine> </addrLine> <addrLine><add place="below"><hi rend="latintype">Turn over</hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine> </addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">Felix Mendelssohn Bartholdy</hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">Post office</hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">Holywell</hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">North Wales</hi></hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add>.</addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">near Chester</hi>.<name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_52c16b99-8700-495d-a6a3-44af221b655f"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1829-08-08">8 August 29</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Die Geren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bb745f36-7fc3-44fb-aa5a-e686a496f40c" xml:lang="de">Geren – auch Gören; scherzhafte Bezeichnung für kleine, unartige, lebhafte Kinder, insbesondere für Mädchen gebräuchlich. Hier sind Fanny und Rebecka Mendelssohn Bartholdy gemeint.</note> die immer Alles zusammen sprechen, sind auch gemeinschaftlich auf den großen Gedanken gerathen, daß es möglich wäre, den Bogen <hi rend="latintype">en</hi> Tagebuch zu tractiren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b6007b0b-0bd1-4318-a5a4-4fd79563a172" xml:lang="de">den Bogen en Tagebuch zu tractiren – Anspielung auf die tagebuchartigen Briefe, die Fanny und Rebecka Mendelssohn Bartholdy im Mai und Juni 1829 nach London geschickt hatten, um damit den Bruder ausführlich über das Leben in Berlin zu informieren (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 17).</note> und lieber Sonnabend zu schreiben, als Mittw. einen halb leeren Bogen abgehn zu lassen. Es ist <date cert="high" when="1829-08-08">Sonnabend</date> und ich schreibe. „Zuweilen macht einem der liebe Herrgott raffinirtes Plaisir,„ so that ers uns <date cert="high" when="1829-08-05">Mittwoch</date>, wo wir eben beschäftigt waren, <title xml:id="title_e892e454-f5cc-409d-b8d4-085e1e18d8ae">Deinen ersten schottischen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-28-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Edinburgh, 28. Juli 1829</name> </title> zu lesen, als <persName xml:id="persName_4c736ee5-2905-4a6c-a11b-2e17c50b3c8e">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> (für uns) zum erstenmal eintrat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_60d46763-2968-4466-b6ce-3fbd861c2ccd" xml:lang="de">als Mühlenfels (für uns) zum erstenmal eintrat – Ludwig von Mühlenfels reiste Ende Juli 1829 von London nach Berlin, er war am 5. August das erste Mal bei der Familie Mendelssohn zu Gast. Vgl. dazu Brief gb-1829-08-05-01 Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, Berlin, 5. August 1829, und Hensel, Tagebücher, S. 20 (Eintrag für den 5. August 1829).</note> Wir staunten, freuten uns, daß er so gut Bescheid wußte, uns gleich <persName xml:id="persName_01ae2f0d-bdd3-44d2-8770-381106f56258">Frl. F.<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_83aaf337-f38f-492c-8f92-820f06201375">Frl. R.<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> titulirte, den Garten aus Deiner Beschreibung genau kannte, und aus den mit Bleistift in der Hand geführten Conversationen, <title xml:id="title_18a1d720-32f5-4869-8566-17d504119098">Dein Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109171" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb0cadf0-fca2-4907-94d0-0acc93041c36" xml:lang="de">Dein Bild – Der heutige Aufbewahrungsort des am 2. Mai 1829 vollendeten Porträts Mendelssohns von Wilhelm Hensel ist nicht bekannt. Das Courtauld Institute of Art Gallery in London besitzt eine Fotographie davon, ebenso das Mendelssohn-Archiv in Berlin (D-B, Musikabteilung, MA BA 368). Abbildung in Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. XIV. Siehe auch Cécile Lowenthal-Hensel, Wilhelm Hensel: Fanny und Felix im Porträt, in: Mendelssohn Studien 10 (1997), S. 14 ff. und Abb. 2.</note> so schön und ähnlich fand; das war der erste Eindruck, Mühlenfels hätte viel weniger angenehm seyn können, und er wäre doch günstig gewesen. <persName xml:id="persName_e33dc152-ff97-4cc1-a48e-ebd859adbe26">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8ded6a68-f2cf-499f-8945-444f99d3a430">Gustav Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden" type="person">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName> aßen hier, wie Dir <persName xml:id="persName_6629d2d8-249c-4983-86a3-3e2dbe3dfb92">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> geschrieben hat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0aab0506-27ee-4d22-a7ec-37c9b7f55044" xml:lang="de">wie Dir Mutter geschrieben hat – im Brief gb-1829-08-05-01 Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, Berlin, 5. August 1829. </note> Es war fast nur die Rede von Dir, und wenn wir zuweilen aus discretion andre Gegenstände aufs Tapet brachten, lenkte M. von selbst wieder ein. Er hat eine sehr gute Art mit Dir umzugehn, und seine Art Zuneigung zu Dir gefällt mir sehr. Kurz, er ging spät, und wir waren zufrieden. <date cert="high" when="1829-08-06">Donnerstag</date> kam er nicht, <date cert="high" when="1829-08-07">gestern früh</date> schrieb ihm Mutter, er möchte doch kommen. Wir waren ganz allein, <persName xml:id="persName_ce054591-7fe8-4a13-beca-cbc4ffec3191">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sogar, der es zu spät erfuhr, war in <placeName xml:id="placeName_778ca4f1-7f0f-4cf8-962a-fb3c1ce11734">Charlottenb.<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und nur <persName xml:id="persName_e30a372d-aee4-438e-8133-1cc34d000dfd">Bauer<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8414df78-e0c7-4193-94be-de2617783e41">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> kamen zufällig.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_beef6e65-2174-45b3-95e3-c197d7445b6a" xml:lang="de">nur Bauer und Marx kamen zufällig – vgl. dazu Fanny Mendelssohn Bartholdys Eintrag in ihrem Tagebuch für den 7. August 1829: »Gestern Abend war er [Ludwig von Mühlenfels] bei uns, mit Marx und Baur, und erzählte die höchst merkwürdige Geschichte seiner Flucht aus dem Gefängnisse, wir saßen um ihn her, bei Tisch, und hörten mit gespanntester Aufmerksamkeit bis 1/2 1. Er ist ein merkwürdiger Mensch und er hat Poesie« (Hensel, Tagebücher, S. 20).</note> <persName xml:id="persName_76f26cc9-b462-4fcd-9902-4e8915abb967">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> <title xml:id="title_e2e3040e-79af-489d-8540-2a78b1604261">zeichnete ihn<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111783" style="hidden" type="art">Ludwig von Mühlenfels (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_411e9eff-8ee8-41dc-b7e3-8517b15fa423" xml:lang="de">Hensel zeichnete ihn – Wilhelm Hensels Porträt von Ludwig von Mühlenfels, das dieser am 15. August 1829 mit der Widmung »Ich hab’s gewagt!« versah, befindet sich in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/8 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 2, S. 58).</note> er erzählte uns dabei die nettesten Geschichten von Dir und <placeName xml:id="placeName_78ed06ef-31f4-4c89-8e19-198fd0f85c0c">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, wir gingen spät zu Tisch, das Gespräch wandte sich auf die Zeit seiner Gefangenschaft, und wir baten ihn, uns die Geschichte seiner Befreiung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_48da13cc-8c2a-4312-b92a-562b8a1c13c2" xml:lang="de">die Geschichte seiner Befreiung – Der Jurist Ludwig von Mühlenfels war an den Befreiungskriegen beteiligt, er wurde 1819 wegen demagogischer Umtriebe verhaftet. 1821 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis der Stadtvogtei in Berlin. Er ging zunächst nach Schweden, im Jahre 1827 nach London, wo er am 30. Oktober 1828 als Professor für deutsche und nordische Sprachen und Literaturen am neugegründeten University College zu lehren begann. Im Sommer 1829 reiste er nach Berlin und betrieb die Revision seines Prozesses. Trotz »vorläufiger Freisprechung« 1824 in Breslau erhielt er erst im September 1830 vom Oberlandesgericht Naumburg den endgültigen Freispruch von der Anklage. Siehe Martin Herzig, »Ich hab’s gewagt!« Das Leben des Ludwig von Mühlenfels (1793-1861), Berlin 2009, S. 21 ff. und S. 63 ff.</note> zu erzählen; was er bereitwillig that. So saßen wir denn bis um ½ 1 um ihn her, mit gespanntester Aufmerksamkeit den interessanten <hi rend="latintype">details</hi> folgend, die Du, wie er uns sagt, aus den Akten kennst. Ich bin keine Romanenleserin, aber dieser lebendige Roman nahm lebhaftere Theilnahme in Anspruch als je ein geschriebener, und beim Himmel, der Kerl entwickelte Poesie. Wie ihm das Rasseln des Wagens am Thore noch jetzt wie Musik in den Ohren klingt, wie ihn die erste Morgenröthe, der Sonnenaufgang fand, das ist hübsch aus dem Munde eines Mannes zu hören, der es erlebt hat. Er hatte ein Auditorium, das mitlitt und mitlebte. Seine Reise hierher hätte für uns nicht angenehmer fallen, seine Stellung im Hause hier, keine erwünschtere seyn können, ich versichere Dich, ich begreife vollkommen, wie er Dich erfrischt, wie er Dir geholfen hat, im Strudel oben bleiben. Dazu ist er wol der Mann. Zu meiner großen Freude hat sich Hensel, von einer unangenehmen Reise nach Stettin, die ihm in diesen Tagen drohte, losgemacht, und bleibt hier, so daß ich diese Zeit recht froh genießen kann. Mühlenfels scheint uns übrigens zu achten, und ich denke, er wird uns, gegen Dich loben. – Ihr armen Leute, wenn ihr nur nicht so ein gar plaisirliches Leben führtet. Edinburg muß leidlich aussehn, überall zeigt man Euch offne Arme, kurz, Ihr könnt es aushalten. – <seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-08-10" xml:id="date_537c7403-9a32-4678-a9dd-ccfa39549204"><hi n="1" rend="underline">Montag den 10ten.</hi></date></seg> <date cert="high" when="1829-08-09">Gestern früh</date> war hier Quintett.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e20cdb8-d15d-478c-8f32-8af2fe5cc241" xml:lang="de">Gestern früh war hier Quintett – vgl. dazu auch Hensel, Tagebücher, S. 20 (Eintrag für den 9. August 1829).</note> Erst spielte <persName xml:id="persName_125f6057-2b0f-4477-a96e-64ae7b33c5de">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> ein <title xml:id="title_1bf2baed-dd50-48a1-bfd1-9eccac65a4ed">Quartett v. Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109093" style="hidden" type="music">Streichquartette</name></title>, dann <persName xml:id="persName_463c1497-c687-4bab-bd7d-88ad01c61b5c">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> <title xml:id="title_761fcb2e-f186-4e9e-96a8-a210d966518d">Dein Quintett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oufvryuh-lmfd-znrb-rzjf-iszbxd1cvyrq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title>, und dann <persName xml:id="persName_d1fb077f-5f58-463f-972b-aba01f7240c2">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> das <title xml:id="title_9190c5ca-3872-4cad-88ab-eb79a9d08270"><hi rend="latintype">cdur</hi> Quintett v. Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108098" style="hidden" type="music">Streichquintett C-Dur, op. 29</name></title>. Ich hätte zwar lieber gesehn, daß Ritz auch Deins gespielt hätte, aber da <persName xml:id="persName_6651cf18-de54-4489-87e4-1828c4d15045">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> sich jetzt zu <placeName xml:id="placeName_47889993-cc6f-488b-ab0f-ae418c99aaf0">Dorpat<settlement key="STM0100614" style="hidden" type="locality">Dorpat</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> vorbereitet,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_261f66d6-b131-4759-ae55-b2735633a783" xml:lang="de">da David sich jetzt zu Dorpat vorbereitet – Der Geiger Ferdinand David war von Oktober 1829 bis zum 13. Oktober 1835 im Privatquartett von Carl Gotthard Baron von Liphart in Dorpat (heute Tartu, Estland) engagiert. Mit David gingen die Musiker Karl Matthias Kudelsky (2. Violine) und Cyprian Romberg (Violoncello) nach Dorpat. Den Bratschenpart übernahm Ludwig Herdtmann. Siehe dazu Elmar Arro, Ferdinand David und das Liphart-Quartett in Dorpat 1829-35, in: Baltische Monatshefte 1 (1935), S. 19-30, sowie Brief gb-1829-07-22-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 22. Juli 1829, Z.: »David geht fort von hier, zu unserm wirklichen Leidwesen. Er hat einen Ruf nach Dorpat«.</note> und es einstudiert hat, bat er darum, und dagegen ließ sich natürlich nichts einwenden. Er spielt es übrigens sehr gut. Mühlenfels, der mir gleich beim Eintritt gesagt hatte, er müsse um 1 wieder fort, einen Geschäftsgang mit <persName xml:id="persName_da34f1cc-e69a-4560-9556-2962460f3618">Schleiermacher<name key="PSN0114564" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName> zu thun, und den ich um 1 erinnerte, sein <hi rend="latintype">rendezvous</hi> nicht zu versäumen, meinte, er würde wol auch ein wenig später kommen können, und blieb bis zu Ende. Mittags und Abends war er versagt. Das Quartett aß bei uns, und daran hängt ein weitläuftiges Mährchen. Abends war es einmal wieder brillant <date cert="high" when="1829-08-09">gestern</date>, außer <persName xml:id="persName_f9f9fbb6-f85f-405c-b71c-8eb3b2a23fcd">einigen Freunden aus Brüssel<name key="PSN0117897" style="hidden" type="person">Quételet, Adolphe Lambert Jacques (1796-1874)</name><name key="PSN0117898" style="hidden" type="person">Quételet, Cécile-Virginie (1801-1858)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e986645e-d374-4c2a-9cda-1f5e5fced900" xml:lang="de">einigen Freunden aus Brüssel – Adolphe Lambert Jacques und Cécile-Virginie Quételet sowie »eine Menge Menschen«; vgl. Hensel, Tagebücher, S. 20.</note> waren noch viele Bekannte aus Berlin hier, und obgleich ich vieles Kopfweh besaß, salvirte<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_50ec8cc5-d861-4803-b665-3095b51192e0" xml:lang="de">salvirte – rettete, von lat. salvus, wohlbehalten, gerettet.</note> ich doch die Reputation des Hauses, und spielte erst Deine Variationen mit <del cert="low" rend="strikethrough">David</del> <add place="above"><persName xml:id="persName_967024e9-2235-48ca-bb8e-0af8f92daf0a">Julius<name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName><name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, und dann das<title xml:id="title_7b900761-529a-4e2a-9295-dff329679277"> <hi rend="latintype">ddur Trio</hi> v. Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108031" style="hidden" type="music">Klaviertrio D-Dur, op. 70/1 (»Geistertrio«)</name></title>, mit ihm und David. Hier will ich einen Auftrag einschalten, aus keinem andern Grunde, als weil er mir eben einfällt: Hensel läßt Dich sehr bitten, wenn Du wieder nach London kommst, und <hi rend="latintype">en train</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7b298a6b-121b-4cf4-a48a-dfd55bf4cf17" xml:lang="fr ">en train – frz., im Zuge, im Fluss, hier: dabei.</note> bist, Commissionen zu <del cert="high" rend="strikethrough">kaufen</del> machen, für ihn, <hi n="1" rend="underline">eine Unze<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d4f6b497-56d0-4cbf-b9ed-d2f415264c2a" xml:lang="de">eine Unze – eine Unze entsprach ca. 28,35 Gramm.</note> indisch Roth<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a398e60d-6ff6-4b01-820e-0447f7013a62" xml:lang="de">indisch Roth – Malfarbe in tiefem, warmem Rot aus Eisenoxid mit Herkunft aus dem Madrastal in Indien.</note> bei <persName xml:id="persName_01feea0c-2a2e-4365-a7a6-a1044ec4ca06">Ackermann<name key="PSN0109382" style="hidden" type="person">Ackermann, Rudolph A. (1764-1834)</name></persName></hi> zu kaufen. Willst Du es nicht vergessen, lieber Mann? <persName xml:id="persName_16d0c036-cbe2-4989-8fd9-5b97eaf53ec1">Adolph Goldschmidt<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> kam auch <date cert="high" when="1829-08-09">gestern</date>, gerade zur Musik, und da er etwas laut sprach, und sich englisch höflich auf dem Stuhl rekelte, frug <persName xml:id="persName_7aac8e7e-6593-4316-a0c8-731132dabe63">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> nachher, ob dieser Flegel zu unsrer Familie gehöre, oder ob man den Mund über ihn aufthun könne? Ich muß auch gestehn, daß mir sein Aeußeres sehr abstoßend ist. Was habt Ihr für göttliches Wetter, und wie gern denke ich mir Euch heut, an hellblau behimmeltem Tage auf tiefblau schottischem See. Ach wie so gern. </p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_3d1265b0-1836-4d58-a6e6-98537c39f8e1"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn das Glück Dich liebt, <seg type="salute">mein Felix,</seg> so schenkt es Dir <date cert="high" when="1829-08-10">heute</date> solch einen frischen blauen warmen sonnigen Sommertag, wie wir ihn im Garten verbrauchen, und dieselbe Sonne, die grüne Lichter in unser Baumlaub und auf unsere Grasplätze scheinen läßt, beleuchtet Dir Gott weiß welchen See, oder erhitzt Dich auf jenem Berge. O könnt ich schweifen – Und nun herzlichen Dank für den prächtigen <persName xml:id="persName_526f4852-d90b-447c-a2d2-cb5e4af830be">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>! Ich weiß nicht, war es weil Du darum batst, aber ich war ihm gut, so wie er in die Thüre trat, und doch hatte ich mir von seiner äußeren Erscheinung einen ganz anderen Begriff gemacht. Und so oft ich ihn noch gesehen habe, ist er mir immer lieber geworden. <persName xml:id="persName_8022fe72-7fdd-416e-8c6e-f4e85a5c9c40">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> schwärmt jetzt auch, zu meinem Ärger gefiel <del cert="high" rend="strikethrough">er</del> ihm Anfangs sein Äußeres nicht, <persName xml:id="persName_34cba280-d45d-48e1-94ec-d6f156818fbd">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> <title xml:id="title_9103ca8c-ddb8-4a59-aec8-ce45fdfd71b7">zeichnete ihn<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111783" style="hidden" type="art">Ludwig von Mühlenfels (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7fdb26b9-8121-475a-928d-34797611c27d" xml:lang="de">Hensel zeichnete ihn – siehe Kommentar zu Z.: Hensel zeichnete ihn.</note> und seine göttliche Ungeschicklichkeit beim Sitzen mißfiel Marx, er fand ihn so vierschrötig und so breit. Als er aber nachher die Geschichte seiner Flucht erzählte, frug ich Marx, ob er nun begriffe, warum er so breit wäre. Herr Je sagte er, und wurde noch einmal so groß, Du kennst unsern Freund so. Wenn Mühlenfels etwas auf uns hielte, es würde mich rasend freuen, ich hoffe auch, er wird es thun, drauf angelegt haben wir es wenigstens. Auch gegen <persName xml:id="persName_4e9cc19e-97b6-44a0-8a95-a5a5a7140b44">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ist er allerliebst, selbiger ist auch verliebt. Und <persName xml:id="persName_006bdc6d-903c-4a71-a1a9-ed8923500332">Bauer<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName>! Wie eine recht verliebte Braut hängt er an seinen Blicken, und sieht in seiner Gegenwart ordentlich verklärt aus. Ich versichere Dich, er ist hübsch geworden seit <persName xml:id="persName_c89fc5b6-bf44-4012-8d39-04fb3f4ff02e">M<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. hier ist. Wie hübsch Ihr mit einander gelebt habt, geht aus seinen Erzählungen hervor, ausfragen thun wir ihn was ehrliches. <persName xml:id="persName_1b953c68-29c5-48a7-ab82-c4a046f74173">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> hat zu ihm von Dir gesagt, Du könntest jeden Augenblick Kapellmeister beim lieben Gott werden, das hat ihm sehr gefallen. Aber Du Schubbiak<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_facd25c0-fec6-4850-9a19-f97ea82daecb" xml:lang="de">Schubbiak – von niederl. Schubiack, niederträchtiger Mensch, Schuft, Lump.</note> hast Deine Haartracht<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> verändert. Gehst <hi rend="latintype">à la John Bull</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6db34397-0e17-4771-ac3e-cc4fa2006d9f" xml:lang="en">John Bull – eine Personifikation Großbritanniens. Die fiktive Figur wurde seit dem 18. Jahrhundert in englischen Karikaturen häufig verwendet.</note>! Hol <hi rend="latintype">John oxbeef</hi> der Teufel, wie soll ich Dich nun lieben, mit glatt geschornem Hinterkopfe. Es wird wol gehen. <persName xml:id="persName_65a48957-80b0-4013-b8b5-2494560bf026">Adolph Goldschmidt<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> hats erzählt. Der ist Einer von denen, so den Ausländern einen schlechten Begriff von England machen, die, wie Mühlenfels sagt, alle Lächerlichkeiten der Engländer anbringen, und sich nun einbilden, sie seyen <hi rend="latintype">Bulls</hi>. Ganz so hat ers übrigens nicht gesagt, das thut aber nichts. Ad. Goldschmidt sagte vom Allegretto <title xml:id="title_643a3220-69d5-42f6-b29c-813cf5d43e4d">Deines Quintetts<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_p2ahz7l4-plpg-6ynb-pcr2-qgeui7enrndu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ba4694db-26e8-4e01-8214-7482a169a417" xml:lang="de">Allegretto Deines Quintetts – Teil im ersten Satz der ersten Fassung von Mendelssohns Quintett A-Dur, op. 18 (MWV R 21); vgl. MWV, S. 275.</note> es <del cert="high" rend="strikethrough">klänge w</del> hätte Ähnlichkeit mit dem <title xml:id="title_ea4571ae-6f61-4e94-86a4-3e198df63b37">Freischützen<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title>, worauf <persName xml:id="persName_18e97536-fe0c-468a-ad68-057349f359da">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> natürlicher Weise Ja sagte. Weißt Du was, jetzt gehe ich zu <persName xml:id="persName_de27d2bb-aab2-4354-b6b3-1952c67bb373">Luise Jacoby<name key="PSN0117155" style="hidden" type="person">Jacobi (Jacoby), Luise</name></persName>, die hat sich einen Zahn ausziehen lassen, und ist jämmerlich, ich huste wie ein Schaf, also sind wir ein schönes Paar, noch dazu, da sie Fensterkissen, und ich eine Fußbank für <persName xml:id="persName_eca4e423-3acc-42da-8c10-6636468352e0">Madame Hensel<name key="PSN0111895" style="hidden" type="person">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> sticke. <date cert="high" when="1829-08-07">Neulich Freitag</date>, als Mühlenfels seine Befreiungsgeschichte erzählte, hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen, und nur ein Zufall wars daß ich nicht um 9 zu Bett gegangen war, und Alles versäumt hätte, als um 1 aber <persName xml:id="persName_4b745abf-60f6-46c6-acd3-53649f75c8bd">M<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. fragte, was macht ihr Kopf, staunte ich, und wußte gar nicht mehr, daß ich je einen besessen hätte, so wenig hatte ich sie aber verloren, daß ich erst seit <date cert="high" when="1829-08-10">heute</date> davon befreit bin. Das nenne ich ein gespanntes Auditorium. Das ist nun der Mühlenfels. <seg type="closer">Und nun sey Gott befohlen. Wenn ich an Dich denke, so werde ich froh wie ein Maikätzchen. Au au au au.</seg> </p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_701e6a4e-31c8-4ecd-8a54-86af49065ff2"> <docAuthor key="PSN0113471" resp="author" style="hidden">Mühlenfels, Ludwig von (1793–1861)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113471" resp="writer" style="hidden">Mühlenfels, Ludwig von (1793–1861)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber lieber Glücklicher!</seg> Hier sitze ich am grünen Tisch zwischen Deinen Schwestern, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_868ad521-9b4e-4daf-8d34-10b55a16fc92">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName></hi> zur Rechten, <persName xml:id="persName_9f52ef5f-2fe3-42e6-9405-a6d88d3302bf">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> zu Linken, <persName xml:id="persName_d6b90788-e07d-4f1b-aea2-5e49f2a964b5">Deiner Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> gegenüber; mir ist es also so wohl wie einem Waldvögelein, wenn die Abendsonne durch den Wald blizzt, was sie übrigens auch thut, denn es ist <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> vor 6 Uhr. Um 6 Uhr will ich zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6cd5c4ba-aa94-4798-9aa1-f15b3630f2f2">Zelters<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName></hi> <placeName xml:id="placeName_f2dd9ea7-05a8-4260-b4fe-96dc136ca93f">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0b1a0422-e8e3-4f61-aea2-780228d0af6d" xml:lang="de">Um 6 Uhr will ich zu Zelters Academie – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte Carl Friedrich Zelter gebeten, Mühlenfels »den Eintritt zur Sing Akademie zuweilen [zu] gestatten«. Siehe Brief fmb-1829-07-20-01 (Brief Nr. 198) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin, London, 20. Juli 1829, Z. 85.</note> obschon es <date cert="high" when="1829-08-10">Montag</date> ist und ich nur einen Vorschmack haben kann für einen künftigen Vollgenuß. Du, o lieber <hi rend="latintype">Felix</hi>, wo weilst Du itzt, ist Dir <hi rend="latintype">Ossianisch</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_64b62cf6-7ec6-4810-9ddd-4e5b3169ffa3" xml:lang="de">Ossianisch – Die Gesänge des Ossian sind ein vermeintlich altgälisches Epos aus der keltischen Mythologie, die tatsächlich jedoch von dem Schotten James Macpherson geschrieben wurden. Als namensgebendes Vorbild für die Titelfigur suchte er sich Oisín aus, den Sohn des Fionn Mac Cumhail.</note> zu Muthe in <hi rend="latintype">Fingals</hi> Höhle,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84b59442-f07f-45a1-a7e7-73a31d8ad641" xml:lang="de">ist Dir Ossianisch zu Muthe in Fingals Höhle – Mendelssohn besuchte die Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa am 8. August 1829. Siehe Brief fmb-1829-08-11-01 (Brief Nr. 208) Carl Klingemann und Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Tobermory, 7. August, und Glasgow, 10. und 11. August 1829.</note> oder singst Du <hi rend="latintype">Erin go bragh</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca676670-35b5-485b-bcf8-148c1ee843e1" xml:lang="de">Erin go bragh – gälisch, Heil Erin; Anglisierung der irischen Phrase »Éirinn go brách«. Gemeint ist wohl die irische Nationalhymne »Ireland forever«. </note> Wo werden wir uns treffen? Wind, Wetter, der Himmel mit allen seinen Herrlichkeiten, wozu auch sein <hi rend="latintype">Reflex</hi> in schönen Augen gehört ist mir günstig. Wie ich das nur Alles verdienen soll weiß ich nicht. Danken müßte ich Dir wohl, aber das ist alltäglich und Dir muß das Köstlichste aufgetischt werden, nim also vorlieb mit der stillen Hymne, die im Herzen klingt und die Du Meinetwege, gleich in Musik setzen magst. Über den Kreis der Deinigen sage ich eben Nichts, denn sie werden dieses ja doch lesen und dann möchten sie’s am Ende für alltägliche Unverschämtheiten halten wenn ich nun meine Bewundrung Dir so nach England einschwärze. Nur das, wohl! himmlisch wohl ist es mir zu mal am grünen Tische, so grade wie jetzt und mir gefällt es sehr daß Alles so grün ist, denn man kann sich Manches dabei denken und daß die Sonne so durch die Büsche blinzelt <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">h</corr> <sic resp="writer"></sic> </choice>at ja auch was zu bedeuten, das magst Du wieder <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">in</corr> <sic resp="writer">M</sic> </choice> Musik umsetzen, wenn Du willst. Ich wollte daß ich meine Schuld an Dich abtragen könnte in Musik, ich wollte Dir ein Lied singen, das sollte brausen wie in <title xml:id="title_522ebaac-c027-44d5-b477-2af8591240be">der glücklichen Fahrt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_urk8furo-ida0-yahx-yzbv-pb6kakebp4ne"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title>. <seg type="closer">Nun die sei Dir zu<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">m</corr> <sic resp="writer">r</sic> </choice> <del cert="low" rend="overwritten">Reise</del> <add place="overwritten">Schluß<name key="PSN0113471" resp="writers_hand" style="hidden">Mühlenfels, Ludwig von (1793–1861)</name></add> gewährt und mir das Beste der immergrüne Gruß reiner Liebe. Du siehst wie Alles itzt mir gegönt. Lebe wohl. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ec74a037-b99e-43f9-8275-e35a5ac313ea">F<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fa33dd67-bcf7-40c1-91b3-82703262cc14">B<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName></hi> blicken seitwärts schon neidisch, daß ich Ihnen so den Raum vertheure.</seg> <seg type="signed">Dein <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">LMfls</hi></hi></seg></p> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_4676136d-7fd7-4e34-9da4-0896b8af5ffc"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Jetzt läutets eben 6, und eben fährt der <persName xml:id="persName_4a460ff4-4d4f-46c4-aaab-4b8ba0ea522f">Schreiber<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_e35319ec-4f16-4cab-956a-b2d95d9cdc8e">Faber<name key="PSN0116671" style="hidden" type="person">Faber, Gotthilf Theodor von (1766-1847)</name></persName> in einer Droschke davon, und kaum ist er hinaus, so reißen wir drei uns um das Blatt, <persName xml:id="persName_344c6d14-d90b-460f-a67c-45b384a95797">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> erwischt es und liests vor, und wir freuen uns, und finden, der Mann schreibe gut. Ich möchte jetzt gern so weiterschreiben und quaseln wenn ich nichts zu schreiben hätte, und mich freuen, daß wir in der Welt sind, in der es zu Zeiten sehr nett aussieht.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_cfc2e2a5-8182-49b1-957a-a44a03c31fc5"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Neben <hi rend="latintype">au au au au</hi> der Professor Mühlenfels! Nicht so übel, und gelesen hat er, ich habe mir rot geschämt. Warlich, wenn Mühlenfels im Garten ist, sieht es nett aus, er ist leidlich, und wir raspeln<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_aae0b254-f90a-4e27-85ab-0b7eaff9bc1e" xml:lang="de">raspeln – flirten.</note> uns. <date cert="high" when="1829-08-12">Mittwoch</date> kommt er wieder her, ich freue mich drauf. Eben sagt mir <persName xml:id="persName_5e5b7bfd-a763-40f2-9a83-d4c84d35beb6">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, ich brauchte jetzt nicht zu <persName xml:id="persName_f7fc2344-fc19-4ce7-8484-ccb47f2a2ca9">Luise Jacoby<name key="PSN0117155" style="hidden" type="person">Jacobi (Jacoby), Luise</name></persName> zu gehen, ich könnte <date cert="high" when="1829-08-11">morgen</date> hin, da <persName xml:id="persName_a8f00125-1c23-4c02-890b-573c6eb0406f">M<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. nicht auf die <placeName xml:id="placeName_6a94eedb-2955-40f4-bb40-dfc80f67d9f8">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geht, würde ich doch wol auch nicht hingehen. Mutter protegirt Lämmereien.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_dfea775f-6929-42a4-8547-767fffd141d2" xml:lang="de">Lämmereien – Flirts; die Wörter »Lamm«, »Lämmer« und »lämmern« kommen häufig in der Korrespondenz vor. Ein »Lamm« ist jemand, von dem man nichts Böses erwartet, dem man vertraut und den man liebt. »Lämmern« bezeichnet den Versuch, jemanden dadurch für sich zu gewinnen, dass man sich wie ein »Lamm« benimmt, also lieb und schön tut.</note> <gap quantity="6" reason="deletion" unit="words"></gap> In Deinem Leben kriegst Du nicht zu hören, was da stand. Etsch.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_4731b656-1d01-4a4e-a02c-afdef54e6fa2"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-08-12" xml:id="date_45cbd442-2c85-4f41-a4c4-bd1a9ec9f061">d. 12 August.</date></seg> Das GastKleeblatt war <date cert="medium" when="1829-08-05">heut vor 8 Tagen</date> schon beisammen, als <title xml:id="title_3331e0f2-a3e7-4df8-a305-a1b51aeeca0b">Euer Duettbrief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-03-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Abbotsford, 31. Juli, Perth, 1. August, und Blair Athol, 3. August 1829</name> </title> kam, meine geschätzten Reisenden! Wir waren sehr froh, und Mühl. keiner der Untheilnehmendsten. Fahrt fort so gut zu fahren und im Rückblick auf die hiesigen Stilllebenden und Sitzenden alles fein genau zu beschreiben. Wir existiren jetzt nur durch und für Briefe. <persName xml:id="persName_ad0c1d61-d368-4fcc-86a7-46cf5d3e088e">Ein Däne<name key="PSN0116687" style="hidden" type="person">Feldborg, Andreas Andersen (1782-1838)</name></persName> hat im <title xml:id="title_5de15031-b700-4d26-91bd-27ecba453188">Morgenblatt<name key="PSN0110475" style="hidden" type="author">J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Verlag in Stuttgart</name><name key="CRT0111784" style="hidden" type="literature">Morgenblatt für gebildete Stände (seit 1837: Morgenblatt für gebildete Leser)</name></title> seinen Besuch in <placeName xml:id="placeName_e5e7b5a1-b242-490b-b279-678d009cfb52"><hi rend="latintype">Abbotsford</hi><name key="SGH0100591" style="hidden" subtype="" type="sight">Abbotsford</name><settlement key="STM0100590" style="hidden" type="locality">Melrose</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName> beschrieben;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a427f7de-eb09-4bd2-9f68-f11bd9b04a0c" xml:lang="de">Ein Däne hat im Morgenblatt seinen Besuch in Abbotsford beschrieben – Andreas Andersen Feldborg veröffentlichte im Morgenblatt für gebildete Stände, 23. Jg., (Nr. 168–Nr. 171 vom 15.–18. Juli 1829) den Artikel »Besuch in Abbotsford, Sir Walter Scotts Landsitz« in Fortsetzungen. </note> Du wirsts beßer machen und ich laße es doch nicht drucken, mein Felix. Aber ich freu <hi n="1" rend="underline">mir so sehre</hi> drauf. Was alles uns an Mühl. intereßirt, weiß ich wahrhaftig nicht. Hübsch ist er nicht, und wir dachten ihn uns doch groß, schlank, schnell, lebhaft, mit gewaltigen Augen: auch sollte er wunderrasch und schön sprechen und das thut er nicht: Kurz, der Eindruck ist völlig dem erwarteten ungleich, aber doch ists nicht möglich, einem in wenigen Stunden Bekanntschaft herzlicher zugethan zu sein. Wie sehr ich seine Freundschaft zu Dir in ihm liebe, fühle ich mit allem Bewußtsein, aber er gefällt mir für seine ganz eigne Rechnung auch nicht wenig, so wie ich denn eine angeborne Schwachheit für alle geistreichen Leute habe; die nun obenein so viel erlebt haben, sind mir ein Gegenstand der Bewunderung. Felix, hattest Du gesehen, wie Deine Sippschaft Ohren und Augen aufsperrte, als er uns die Geschichte seiner Flucht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_26010b7b-860c-46e6-9c5c-45cd14c96d3d" xml:lang="de">die Geschichte seiner Flucht – siehe Kommentar zu Z.: die Geschichte seiner Befreiung.</note> erzählte! ich wußte, wie es glücklich gehen mußte, und doch hatte ich vollständiges Fieber vor Angst und Anspannung. <date cert="high" when="1829-08-11">Gestern</date> war der liebe Mann mit allen <persName xml:id="persName_933adbd3-37d9-416f-832d-0ca9546519fe">Schleiers<name key="PSN0114564" style="hidden" type="person">Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d2295181-ff91-4e47-9b6f-1d95091e8324">Reimers<name key="PSN0117935" style="hidden" type="person">Reimer, Georg Andreas Gotthart (1776-1842)</name><name key="PSN0119111" style="hidden" type="person">Reimer, Wilhelmine Charlotte Susanne Philippine (1784-1864)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_f4239a98-c95d-45ad-a073-d4231457f7a6">Pichelsdorf<settlement key="STM0103350" style="hidden" type="locality">Pichelsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_366e3d52-f548-460e-8ca7-9ca609b97fce" xml:lang="de">Pichelsdorf – Pichelsdorf war bis zur Bildung der Stadtgemeinde Berlin im Jahre 1920 eine selbständige Gemeinde im Kreis Osthavelland in der Mark Brandenburg.</note> <persName xml:id="persName_1208c0d0-15b3-4553-8939-b4d440b2f3e4">Bauer<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName> mit von der Partie, ging nichts desto weniger fort, und feierte <persName xml:id="persName_ee42696a-c4ae-48ca-94c0-d9b959d82d2f">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7259f3c-9034-452e-aaed-8fac16c8cf05" xml:lang="de">Devrients Geburtstag – Eduard Devrient beging am 11. August 1829 seinen 28. Geburtstag.</note> um 2 am Mittagstisch; Nachmittag aber wieder nach <gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> das nennt man <hi rend="latintype">le mettre en quatre par amitié</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f6e421bd-908e-45d8-89dd-2a903ea71d1c" xml:lang="fr ">le mettre en quatre par amitié – frz., alles aus Freundschaft tun.</note> <date cert="high" when="1829-08-12">Heut Abend</date> kommt <persName xml:id="persName_0c2b570b-0282-4f7e-b9b5-74d7c00746ba">M<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. zu uns, und <persName xml:id="persName_a7eef344-bd36-40a8-b2b5-a624f3a1f918">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> und <persName xml:id="persName_62f969e5-fc54-4e71-9bbd-83d5bf06adaa">Heidemänner<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name><name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName>, die vor Ungeduld sterben, ihn zu sehen. Stehts nicht im <persName xml:id="persName_e62b89b8-00c4-410c-ae66-e749c57d3437">Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName>, <title xml:id="title_48b0631d-1f7b-4659-9238-1a341ac80752">ich mag gar gern <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_4b6fb0a6-386f-4d68-9c69-db045e70ad64"><corr resp="writer">sehen</corr><sic resp="writer">wißen</sic></choice>, wen gewiße Leute lieben können<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0111785" style="hidden" type="literature">Elpenor (Fragment)</name></title>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9a92a835-1215-49a3-ac56-242bc7424741" xml:lang="de">Goethe, ich mag gar gern sehen, wen gewiße Leute lieben können – möglicherweise Anspielung auf den Ausspruch Elpenors aus Johann Wolfgang von Goethes unvollendetem Trauerspiel Elpenor, erster Aufzug, vierter Auftritt: »Wen die Götter lieben, den führen sie dorthin, wo man seiner bedarf«.</note> Hoffentlich <title xml:id="title_ae23339f-a4dd-446e-9243-d6c5f4b64b28">zeichnet ihn Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111783" style="hidden" type="art">Ludwig von Mühlenfels (Zeichnung 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfe65684-ef0f-4aa2-b1c4-b3c90cabe81a" xml:lang="de">Hoffentlich zeichnet ihn Hensel fertig – siehe Kommentar zu Z.: Hensel zeichnete ihn.</note> fertig, (er sitzt spottschlecht) ich habe das angezettelt, weil ich weiß, es wird Dir, Schatz! Freude machen. – <date cert="high" when="1829-08-10">Vorgestern</date> besuchte uns <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5789a3ba-7d50-49be-85f0-1a1639d27c6b">Paganini<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName></hi>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f54a679e-b190-4237-a873-0f233dc2d651" xml:lang="de">Vorgestern besuchte uns Paganini – Der italienische Geiger Niccolò Paganini war im März 1829 erstmals im Hause Mendelssohn Bartholdy in Berlin zu Gast gewesen.</note> er war nur 2 Tage hier und ging nach Ems, die Kur zu brauchen. Du glaubst nicht, wie sehr freundlich er sich immer über Dich äußert, und mit wie vielem Wohlgefallen er sich über Deine „<hi rend="latintype">Trionfe</hi>“, von denen er volle Kunde hatte, verbreitete. Wahrscheinlich kömmt er wieder nach Berlin. In Warschau gab er 10, in Breslau 4 Koncerte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3f828ba5-969c-4c60-8d8b-07ca2312a909" xml:lang="de">In Warschau gab er 10, in Breslau 4 Koncerte – Niccolò Paganini reiste von Berlin über Warschau nach Breslau. Dort gab er vier Konzerte, zwei davon am 25. bzw. am 28. Juli 1829 in der Aula Leopoldina der Universität. Zum Programm des ersten Konzerts siehe die Beilage zur Privilegirten Schlesischen Zeitung Nr. 172, 25. Juli 1829, S. 2546 (<ref target="https://polona.pl/item/privilegirte-schlesische-zeitung-1829-no-172-25-juli-dod,OTQzODI0NDk/13/#info:metadata" xml:id="ref_410bbc9b-21cd-4b43-a98c-740bb637eac8">Digitalisat</ref>). Zu den übrigen Konzerten siehe Julius Kapp, Paganini. Eine Biographie, 3. und 4. Auflage, Berlin und Leipzig 1918, S. 12 und S. 91.</note> <persName xml:id="persName_6ada120a-59c6-4dae-a64a-16b55fcaad8e">Hegel<name key="PSN0111804" style="hidden" type="person">Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)</name></persName> erzählte, daß die Studenten im letztern Ort verlangten, er solle ihnen <hi rend="latintype">billets</hi> zum halben Preis in der <hi rend="latintype">aula</hi> geben, od. sie zur Probe laßen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3803a58e-3321-43ba-a58d-36e3f8cdc138">Pag<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName></hi>. wählte Letzteres, rührte aber keinen Bogen an, sondern ließ <placeName xml:id="placeName_7c7e3f92-7e85-4eed-b4b3-49ce08f3cb6a">das Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nur die Begleitung spielen. Dafür besetzten sie beim Ausgang die Thüren in Maße, und sagten, sie würden niemand hinauslaßen, bis er ihnen etwas vorgespielt, was er denn gezwungen auch thun mußte. Dieser <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_87d68d9e-0b1d-499f-b6ea-5f7cdb7b31ae">Magnificus Rectoribus<name key="PSN0111804" style="hidden" type="person">Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2414612a-4ee7-4727-b7cb-838354987225" xml:lang="de">Magnificus Rectoribus – lat. rector magnificus, Universitätsrektor. Gemeint ist Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der am 3. August 1829 für die Jahre 1829 und 1830 zum Rektor der Universität Berlin gewählt worden war (Walter Jaeschke, Hegel-Handbuch. Leben – Werk – Schule, 3. Auflage, Stuttgart 2016, S. 50).</note> <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">ma</corr><sic resp="writer">sp</sic></choice>cht <date cert="high" when="1829-08-12">heut Abend</date> mit <persName xml:id="persName_bd641fc6-7359-459c-b7d9-90cc67a9c5b4">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> eine Whistpartie<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_315350a8-b879-48d3-a755-f7db68b7c90b" xml:lang="de">Whistpartie – engl. Whist, ein Kartenspiel.</note> hier. Eine Dorpater Dame hat Hegeln ihren 17jähr. Sohn hergebracht, um un<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">t</corr><sic resp="writer">s</sic></choice>er seiner Leitung <del cert="high" rend="strikethrough">hier</del> ein Gymnasium zu besuchen; diese gab <persName xml:id="persName_6d7f1f84-d4b8-4cb0-888f-3fa66dd7661f">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> <persName xml:id="persName_bff83af5-cd44-4064-9cec-fca1e5bc575f">Patron<name key="PSN0112879" style="hidden" type="person">Liphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_70260708-8d6a-4235-8b68-b4f4b9513392" xml:lang="de">Davids Patron – zu Carl Gotthard von Liphart siehe Kommentar zu Z.: da David sich jetzt zu Dorpat vorbereitet.</note> das größte Lob.. Er erwartet <hi n="1" rend="underline">also</hi> nur noch einen definitiven Brief um sich auf den Weg zu machen. – <persName xml:id="persName_dfdd53a1-182b-4f10-a463-9ce2eafb3b98">Onkel Nathan<name key="PSN0113233" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name></persName> ist hocherfreut über alles was Du gethan und geschrieben; ich habe den Koncertzettel noch für ihn kopirt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_63ee4348-7181-4ddc-9637-304d72a2462a" xml:lang="de">Onkel Nathan ist hocherfreut über alles was Du gethan und geschrieben; ich habe den Koncertzettel noch für ihn kopirt – Felix Mendelssohn Bartholdys Onkel Nathan Mendelssohn, der in Reinerz in Niederschlesien (heute Duszniki Zdrój, Polen) lebte, hatte seinem Bruder Abraham über die verheerenden Überschwemmungen in Schlesien im Frühjahr berichtet und angeregt, dass »die Sonntag und Felix in der Folge auch für hiesige Verunglückte in London so wohlthätig würken« könnten. Siehe dazu Brief gb-1829-06-17-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 17. Juni 1829, Z.: »Folgendes schreibt mir der Onkel Nathan«. Das erbetene Konzert der Sängerin Henriette Sontag fand am 13. Juli 1829 in den Argyll Rooms in London statt. Mendelssohn dirigierte darin seine Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), und spielte zusammen mit Ignaz Moscheles das Konzert E-Dur für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 5: »Mendelssohn’s Ouverture zum Sommernachtstraum wurde zum zweiten Male und mit gesteigertem Beifall gegeben. Auch sein Doppelconcert in E-Dur (Manuscript), das Moscheles mit ihm spielte, ging gut und gefiel sehr. Die Einnahme betrug £ 500« (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 209). Weiterhin traten die Sopranistin María Felicità Malibran, der Kastrat Giovanni Battista Velluti, der Cellist Max Bohrer, der Flötist Louis François Philippe Drouet und der Hornist Giovanni Puzzi auf. In Brief fmb-1829-07-16-03 (Brief Nr. 194) Felix Mendelssohn Bartholdy an Nathan Mendelssohn in Breslau, London, 16. Juli 1829, bezeichnete Mendelssohn das Konzert als »unstreitig das beste im ganzen Jahre«. Es seien »zwischen 250 und 300 guinéen eingekommen die dem preuß. Gesandten hier übergeben und durch ihn nach Schlesien geschickt werden« (Z. 61 und Z. 52 f.). Nicht nur Nathan Mendelssohn dankte seinem Neffen für sein Engagement, sondern auch der Oberpräsident der Provinz Schlesien, Friedrich Theodor von Merckel; siehe Brief gb-1829-08-29-01 Friedrich Theodor von Merckel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Breslau, 29. August 1829. Den Konzertzettel für das Londoner Konzert am 13. Juli 1829 sandte Carl Klingemann am 12. Juli 1829 für eine Rezension mit einem Brief nach Berlin an Adolph Bernhard Marx (Abdruck eines Fragments des Briefs in BAMZ 6, Nr. 39, 6. September 1829, S. 306-308).</note> und ihn dringend gebeten, nur ja keine <hi rend="latintype">indiscrétion</hi> durch die Zeitungen zu begehen. Er wollte nämlich vermittelst <persName xml:id="persName_0801344d-b685-4213-9b14-4973775c4bce">Schalls<name key="PSN0114501" style="hidden" type="person">Schall, Carl Leopold Anton (1780-1833)</name></persName> einrücken laßen, wie viel Antheil Du gehabt; in der Ueberzeugung, daß es Dir eben so unangenehm sein würde als uns, beeilte ich mich, es ihm nochmals ans Herz zu legen. Man könnte noch einmal so ruhig leben, gäbs keine Zeitungsschreiber. <persName xml:id="persName_2ef7246b-525d-4f6a-821a-6b7ec0ff42dc">Mühl<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. hat uns erzählt, daß Du in Lond. auch einmal daran gelitten; und nach<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> dieser Erklärung <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">v</corr><sic resp="writer">b</sic></choice>erstand ich den Aufsatz der unter Deinen Papieren war. – <persName xml:id="persName_85b14960-46c3-40eb-9953-0387da62db6d">Mar. Saling<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName> hat <persName xml:id="persName_484877c3-91bb-4d50-af30-84013819c1d3">Neuburg<name key="PSN0113578" style="hidden" type="person">Neuburg, Johann Georg (vorh. Simon) (1757-1830)</name></persName> bis Prag gelockt und nach Wien entführt; wir dachten sie würde dort bleiben, <persName xml:id="persName_80ba18cd-f260-46ec-b550-7f2c14cb9aaa">Julchen<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName> behauptet aber, sie käme zurück, was mir auch sehr angenehm wäre. Ueber <persName xml:id="persName_1c031d0c-907f-48b0-98a8-50c118864319">Goldschm<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName>. fahren die <persName xml:id="persName_1b9d412e-bebd-4480-98bc-c2dd5787d4c9">Geren<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> etwas hart her; ich finde ihn gar nicht so <hi rend="latintype">Lordlike</hi>; und gutmüthig wie immer. – Durch <persName xml:id="persName_abccdaa6-3bca-4784-9295-fae864aa9f52">Humbolds<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_eb994d79-90f1-4b38-83dc-33a9a6849ef6">Naturforscherei Anstalt<name key="NST0105550" style="hidden" subtype="" type="institution">Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3a916a99-2c29-46c9-a1f9-93ceb8c2fb6d" xml:lang="de">Humbolds Naturforscherei Anstalt – Gemeint ist die 1822 von Lorenz Oken gegründete Gesellschaft der Deutschen Naturforscher und Ärzte. Zusammen mit dem Zoologen Martin Hinrich Lichtenstein hatte Alexander von Humboldt den Vorsitz für die 7. Versammlung der Gesellschaft im September 1828 in Berlin übernommen. Siehe dazu den Amtlichen Bericht der Versammlung, Berlin 1829 (<ref target="https://www.digitale-sammlungen.de/en/details/bsb10479274" xml:id="ref_2b36ed00-3a08-4679-9aef-b212b7892200">Digitalisat</ref>), und Bettina Hey’l, Das Ganze der Natur und die Differenzierung des Wissens. Alexander von Humboldt als Schriftsteller (Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte, Bd. 47), Berlin 2007, S. 367-385.</note> haben wir <persName xml:id="persName_711b18ac-1d65-44bf-a393-75c4b930b3d5">den Direktor der Brüßeler Sternwarte<name key="PSN0117897" style="hidden" type="person">Quételet, Adolphe Lambert Jacques (1796-1874)</name></persName> kennen gelernt. Er macht auch Versuche in unserm Garten,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f8892ba5-129d-436d-9b35-6b860c08784e" xml:lang="de">Er macht auch Versuche in unserm Garten – Adolphe Lambert Jacques Quételet beteiligte sich an den geomagnetischen Messungen, die seit 1825 im Garten der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3 stattfanden. Alexander von Humboldt hatte dort eine eigene Beobachtungsstation (das »Humboldthäuschen«) erbauen lassen (Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, S. 254, Sebastian Hensel, Ein Lebensbild aus Deutschlands Lehrjahren, Berlin 1903, S. 17 f., und Therese Devrient, Jugenderinnerungen, Stuttgart 1905, S. 350). An den Untersuchungen waren auch Wilhelm von Humboldt, der Astronom Johann Franz Encke und der Mathematiker Gustav Peter Lejeune Dirichlet beteiligt.</note> und da ich (schon Deinetwegen) gern Fremden gefällig bin, lud ich ihn und <persName xml:id="persName_4b8a4141-2c47-4cf2-850a-04af6a445905">die Frau<name key="PSN0117898" style="hidden" type="person">Quételet, Cécile-Virginie (1801-1858)</name></persName> ein, wiewohl sie uns nicht empfohlen waren. Es sind hübsche, nette Leute, sie ist so lebhaft und verbindlich wie eine Französin, (überhaupt scheinen die Belgier eben der Uebergang zwischen Franz. und Holländ. zu bilden, den wir in Genf zwischen Deutschen und Franz. fanden,) liebt Musik sehr, besitzt einen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f6d652c3-d508-4792-a06e-ad445f47fcf7">Broadwood<name key="PSN0110137" style="hidden" type="person">John Broadwood & Sons, Klavierfabrik in London</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4437ebee-bf92-4aaa-85ca-8b76947c33bc" xml:lang="de">einen Broadwood – Gemeint ist ein Flügel der englischen Klavierfabrik John Broadwood & Sons.</note> will auf meine Empfehlung einen <persName xml:id="persName_54d6153e-beeb-45ad-9c8a-92e86e15889e">Streicher<name key="PSN0115181" style="hidden" type="person">Streicher, Klavierfabrik in Wien</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2217de9d-eae4-45a5-8862-f0b23a17fc0b" xml:lang="de">einen Streicher – einen Flügel der Wiener Klavierbaufirma Nannette Streicher, née Stein.</note> kommen laßen, und hat mich gebeten, Dir zu schreiben, Du möchtest sie doch ja in Brüßel aufsuchen, wenn Du nämlich nicht früher als den <date cert="high" when="1829-10-10">10</date> od. <date cert="high" when="1829-10-15">15 Okt.</date> hinkömmst, denn erst alsdann werden sie zurück sein. Sie gehen, nachdem sie in Hamb. gewesen, nach Dresden, Weimar und Heidelberg zum Naturkongreß.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5d2af482-b779-45bf-801b-a223929f1863" xml:lang="de">Heidelberg zum Naturkongreß – Die 8. Versammlung der Gesellschaft der Deutschen Naturforscher und Ärzte fand vom 18. bis 24. September 1829 in Heidelberg statt. Siehe Friedrich Tiedemann und Leopold Gmelin, Amtlicher Bericht über die Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Heidelberg im September 1829, Heidelberg 1829 (<ref target="https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10479275_00001.html" xml:id="ref_ed2d3032-e63c-42d0-92a3-4290389e0724">Digitalisat</ref>).</note> Ist es nicht rührend, daß der bescheidne Mann sich voriges Jahr <hi n="1" rend="underline">noch nicht würdig</hi> fand, hier unter ihnen zu erscheinen? Wenn mancher Mann wüßte <hi rend="latintype">etc</hi>. Er heißt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dbf695de-8cec-4d52-a656-edc8dd0742f9">Quetelet<name key="PSN0117897" style="hidden" type="person">Quételet, Adolphe Lambert Jacques (1796-1874)</name></persName></hi> und wohnt <hi rend="latintype">rue Barlaimont No</hi>. 1135. Trag es in Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b37a129a-df66-4e8a-88b8-dca220fda37a">pocket book<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_trlkkz7x-qzxt-dwmg-pcqc-kxzc3zt85xvc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100918" style="hidden">Reise-Notizbuch England, Schottland, Wales 1829: GB-Ob, M.D.M. g. 1<idno type="MWV">ZB 19</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> ein. – Daß der sehr bescheidne, gute <persName xml:id="persName_bf10fc76-ca04-43b2-83b2-c439bfd3d719">Prof. Encke<name key="PSN0110905" style="hidden" type="person">Encke, Johann Franz (1791-1865)</name></persName> den Dänischen Orden erhalten,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14e91e19-3494-46dd-820f-941fc3b981a9" xml:lang="de">Daß der sehr bescheidne, gute Prof. Encke den Dänischen Orden erhalten – Der Astronom Johann Franz Encke bekam am 2. Juni 1829 das Ritterkreuz 3. Klasse des Danebrog-Ordens verliehen (Carl Bruhns, Johann Franz Encke […]. Sein Leben und Wirken, Leipzig 1869, S. 266, und Königlich Dänischer Hof- und Staatskalender. Staatshandbuch der dänischen Monarchie für das Jahr 1855, Kopenhagen [1855], Sp. 24). Der Orden war 1671 von König Christian V. von Dänemark gestiftet worden. Er wurde für besondere Verdienste in der Kunst, den Wissenschaften oder für sonstige Verdienste um dänische Interessen verliehen.</note> freut Dich gewiß. – Ich habe Briefe v. <persName xml:id="persName_dc5069ee-08c1-4c0a-839c-4d316a91b053">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e38a93a8-787b-4089-befa-b175c3ca91e3">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> <title xml:id="title_274aa0b5-da90-481b-a088-9549bc3a3479">für Dich <name key="PSN0115916" style="hidden" type="author">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name> <name key="gb-1829-08-09-01" style="hidden" type="letter">Carl Friedrich Zelter an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, 9. August 1829</name> </title>, mein Herz, die wir durch die Gesandtschaft schicken.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cf865c3d-ca5d-4aba-8b3b-02c1ef575dfe" xml:lang="de">durch die Gesandtschaft schicken – Die Familie Mendelssohn wickelte einen Teil der Post von und an den in London weilenden Felix Mendelssohn Bartholdy über die hannoversche Gesandtschaft in Berlin ab.</note> Beunruhige Dich nicht, wenn irgend etwas verspätet ankömmt; es ist kein Zettelchen bisher verloren worden. Daß Du in der See schwimmst, freut mich zwar, aber <hi n="1" rend="underline">ängstigt</hi> mich doch; nimm nur alle Vorsichtsmaßregeln, dieser Tage ist hier beim Baden wieder ein junger Mensch ertrunken. Eben so wähle auch die guteingerichteten Dampfschiffe; zwischen Antwerpen und <placeName xml:id="placeName_747e57df-8208-4c71-97d7-c65e23d8698e">Ghent<settlement key="STM0103381" style="hidden" type="locality">Gent</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> ist wieder ein Unglück geschehen, weil der Keßel nach alter Art gebaut war. Kurz, sei hypochondrisch auf Dich, da jenseits des Meers doch keine Mama ist Dich zu warnen und erinnern. – Denk Dir, daß <persName xml:id="persName_c9425324-7db7-473e-a694-e724e549c304">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> den Plan hat, bald nach <placeName xml:id="placeName_ea958e33-9c02-4766-801a-fa9703b6815b">Hamb<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. und vielleicht gar noch weiter zu reisen;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21036397-e5ef-4217-9e33-c3572fbfa4a3" xml:lang="de">daß Vater den Plan hat, bald nach Hamb. … zu reisen – Abraham Mendelssohn Bartholdy begann seine Hamburger Reise am 16. August 1829. Von Hamburg aus reiste er weiter nach Frankfurt a. M. (ca. am 7./8. September 1829), danach in die Niederlande (am 15. September 1829 traf er in Rotterdam ein) und kehrte am 26. September 1829 nach Berlin zurück (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 21 und S. 24).</note> <persName xml:id="persName_58118ee6-96af-48d4-8a2d-7d3ac4cdd933">Keferstein<name key="PSN0112335" style="hidden" type="person">Keferstein, Keferstein, Bekannter von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> ist näml. dort krank geworden. Es wäre also eine Möglichkeit, daß er Dich früher zu sehen bekäme als unser eins. Wir wären dann noch einsamer, und ich hoffe immer, es solle bei Hamb. allein bleiben. – Die <title xml:id="title_45e471fe-d12e-406a-b611-c2a0ed9a0fc7">Staatszeit.<name key="PSN0119226" style="hidden" type="author">John, Ernst Carl Christian (1788-1856)</name><name key="CRT0111902" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Preußische Staats-Zeitung</name></title> kündigt den <title xml:id="title_670abdbd-3f8c-4dcd-8c60-6aaf0452e4f9">Berl. Almanach<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name></title> mit <title xml:id="title_c696cd9e-d093-456e-86a0-5bdd99458cd2">Musikbeilage v. Dir<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ggajsjmh-h2iw-ihk0-fas9-7jtjebvbkgcp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100259" style="hidden">Lied an die Tragöden / Tragödenlied / Kloben Lied der Tragöden, [August 1829]<idno type="MWV">K 47</idno><idno type="op"></idno></name></title> an;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_917f0e28-33fa-4a03-90a0-c98347e30895" xml:lang="de">Die Staatszeit. kündigt den Berl. Almanach mit Musikbeilage v. Dir an – Die Ankündigung des Berliner Musen-Almanachs für das Jahr 1830, einer Gedicht- und Liedersammlung verschiedener Autoren, findet sich in der Beilage zu Nr. 221 der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung vom 11. August 1829: »Einige unserer jüngeren Dichter haben die Herausgabe übernommen; ältere bekannte Namen haben sich ihnen freundlich angereiht, und darunter wird obenan Goethe genannt. – Musik-Beilagen sollen ebenfalls gegeben werden und zwar von Ludw. Berger, Max Eberwein, Bernh. Klein, F. Mendelssohn-Bartholdy, C. Reißiger und unserm würdigen Veteran Zelter.« Der Schriftsteller und Verleger Moritz Veit hatte Mendelssohn um eine Komposition für den von ihm herausgegebenen Almanach gebeten. Mendelssohn schickte im August 1829 das »Lied an die Tragöden« MWV K 47 nach Berlin; vgl. Brief fmb-1829-08-19-01 (Brief Nr. 210) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Glasgow, 13. und 14. August, und Liverpool, 19. August 1829. Es wurde nicht in den Almanach aufgenommen und ist nicht bekannt (vgl. MWV, S. 145).</note> ich wette, Du Schlingelchen hast noch nicht daran gedacht. Und die arme <persName xml:id="persName_8c8fc5b7-9179-4428-88c2-5dd7bb4874f8">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b9a10ade-6c46-49de-9e68-307f7d504c08" xml:lang="de">Und die arme Milder? – Gemeint ist wahrscheinlich, dass Mendelssohn der Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann eine Konzertarie versprochen hatte, und diese nicht lieferte. Siehe Brief fmb-1829-08-19-01 (Brief Nr. 210) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Glasgow, 13. und 14. August, und Liverpool, 19. August 1829, Z. 100 f.: »Die Milder betreffend, habe ich die komische Arie, die ich für sie angefangen, oft in London vorgenommen«.</note> – <hi rend="latintype">Apropos</hi>: Vater ritt <date cert="high" when="1829-08-08">Sonnab</date>. spatzieren, ihm begegnet ein Reifenwagen mit Damen, bald darauf <persName xml:id="persName_3ab097f4-3c77-4a03-880e-f7d8313771c5">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> zu Pferde, der ihn damit bekannt machte, die Reisende sei die <persName xml:id="persName_76f701d1-fbba-4b4d-a340-f99a42db489f">Schechner<name key="PSN0114518" style="hidden" type="person">Schechner-Waagen, Nanette (Anna) (1806-1860)</name></persName>, die er bis Zehlendorf begleite und dort nebst andern Verehrern mit einem Frühstück empfange. Vater ist etwas geneckt worden, daß er als Abgeordneter der Stadt mit in der <hi rend="latintype">Suite</hi> figuriren würde. – <seg type="closer"><hi rend="latintype">Farewell dearest love! be happy and in best health! the most affecionate compliments to Mr. <persName xml:id="persName_fe72dde7-b669-42c2-a8b8-8b24c2836c02">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>.</hi></seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_b3b7c798-49ca-4953-a23d-cd8419e0aa50"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn ich so bedenke, daß bereits 2 <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> große Folioseiten vollgeschrieben sind, so wundre ich mich, und bin geneigt, wie der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_69e136f4-760f-46dd-8176-bf81f02d1092">Cardinal Ippolito<name key="PSN0110957" style="hidden" type="person">Este, Ippolito I. d’ (1479-1520)</name></persName></hi> zu sagen: <hi rend="latintype">D’onde diavolo, maestri, avete preso tanto</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfa22066-af1f-45b2-bd75-ecc96033bcef" xml:lang="de">D’onde diavolo, maestri, avete preso tanto – Abraham Mendelssohn Bartholdy spielte hier auf eine Anekdote an, nach der Kardinal Ippolito d’Este Ariost bezüglich dessen Versepos Orlando furioso (endgültige Fassung 1532) gefragt haben soll: »Messer Ludovico, dove avete preso tutte queste corbellerie?« (»Meister Ludovico, woher habt ihr all diesen Unfug genommen?«). Georg Wilhelm Friedrich Hegel zitierte diese Anekdote in seinen Vorlesungen über die Ästhetik im Abschnitt über den Künstler.</note> – und da Dir auf jeden Fall bereits alles Mögliche geschrieben worden, und ich unmöglich Unmögliches schreiben kann, so muß ich mich stets kurz fassen. Ich freue mich herzlich über alles was Du erlebst, und Du wirst gern hören, daß es mir ganz erträglich geht. Etwas von den Neueren Erregungen, die Dir jezt in Fülle, und vielleicht Übermaß werden, könnte ich brauchen, um mich ein wenig aus der <hi rend="latintype">Apathie</hi> zu reißen; ich hatte auf <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_79705915-b374-46f4-8054-ff4c2f457038">Paganini<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName></hi> gewartet, der aber ist noch klüger, und reiset hier nur durch. es ist Schade! So wie in allem ausgezeichnet, ist er es auch unter seines gleichen dadurch, daß er nichts in die Zeitungen einrücken läßt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e8d5f26d-fbed-4f93-9c2d-63e6e5be4f80"><choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_b781197c-1944-4600-8982-482b29f5dfa4"><corr resp="writer">Li</corr><sic resp="writer">Pa</sic></choice>pinski<name key="PSN0112885" style="hidden" type="person">Lipiński, Karol Józef (Karl Joseph) (1790-1861)</name></persName></hi> hatte einen häßlichen Federkrieg gegen ihn in <hi rend="latintype">Warschau</hi> angefangen wo schon das Geschmeiß auf jede Weise anzufachen und zu vergiften suchte. Für und von <hi rend="latintype">Paganini</hi> ist kein Wort erschienen. Es soll mir ein mal einer eine beßere Vertheidigung ersinnen. Deswegen war es mir fast leid, daß Du in <hi rend="latintype">London</hi> in den Zeitungen geschriftstellert hast.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_309f082e-d4b2-4e7e-bf96-0b3da35a7407" xml:lang="de">daß Du in London in den Zeitungen geschriftstellert hast – Anspielung auf Felix Mendelssohn Bartholdys Entgegnung im Atlas 4, Nr. 165, 12. Juli 1829, S. 460, nachdem François-Joseph Fétis ein privat geäußertes Urteil Mendelssohns über die Kirchenmusik von Henry Purcell veröffentlicht hatte. Siehe zu dieser Angelegenheit Brief fmb-1829-07-08-01 (Brief Nr. 188) Felix Mendelssohn Bartholdy an Robert Bell in London, London, 8. Juli 1829.</note> Thue es doch nicht ferner! es kommt Nichts, und <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">am</unclear> allerwenigsten Ehre dabei heraus. Alles übrige was uns <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c1261dcb-c235-4e07-beac-1dc9a3fc0583">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName></hi> über Dich erzählt, ist im höchsten Grade erfreulich und ehrenvoll, und wie der Zufall manchmal sein Bestes thut, so war Deine Reise nach <hi rend="latintype">London</hi> am Anfange still, wie manche gewünscht, am Ende, vielleicht gerade das Rechte. Du hast das Brett gebohrt, wo es am dicksten war, und Dir vielleicht damit die Zukunft erleichtert.</p> <p>am <date cert="high" when="1829-09-10" xml:id="date_1f1e8ada-6818-46c7-84de-4c8e245776a6">10 <hi rend="latintype">Sept<hi rend="superscript">ber</hi></hi></date> wird <persName xml:id="persName_9a46c6e2-754f-4339-a621-f8da960013ca">meines Vaters<name key="PSN0113232" style="hidden" type="person">Mendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786)</name></persName> 100jähriger Geburtstag hier gefeyert,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ca9bdc2-c94e-4678-a143-d96983e5e944" xml:lang="de">am 10 Septber wird meines Vaters 100jähriger Geburtstag hier gefeyert – Der Geburtstag von Moses Mendelssohn war der 6. September 1729. Die Feier am 10. September 1829 wurde von der Gesellschaft der Freunde in Berlin ausgerichtet. Siehe Brief gb-1829-09-09-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 8. und 9. September 1829, Z.: »Morgen wird Deines Großvaters 100jähr. Geburtstag in d. Gesellsch. d. Freunde gefeiert«.</note> und die jüdische Gemeinde will dazu ein Waisenhaus <hi rend="latintype">fondiren</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6bf25d03-5446-4c38-be1e-3e64ba3cab90" xml:lang="de">die jüdische Gemeinde will dazu ein Waisenhaus fondiren – Die Allgemeine Preußische Staats-Zeitung kündigte die Gründung eines jüdischen Waisenhauses in Berlin an (Beilage zu Nr. 248, 7. September 1829): »Glaubensgenossen wollen ein seit längerer Zeit geplantes Stift mit dem Namen ›Mendelssohnsche Waisen-Erziehung-Anstalt‹ begründen.«</note> und ihm meines Vaters Namen beilegen. Letzteres gefällt mir, und ich will nach meinen Kräften dazu beitragen. Aber ich werde mit jedem Tage ein abgesagterer Feind <hi n="1" rend="underline">aller Feyerlichkeiten</hi> und so werde ich es vielleicht auch dem Zufall zu danken haben, daß eine Reise welche ich in einiger Zeit vielleicht vornehmen muß,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4870e0fd-1848-4e6d-b8b3-6ac8f387ac83" xml:lang="de">eine Reise welche ich in einiger Zeit vielleicht vornehmen muß – siehe Kommentar zu Z.: daß Vater den Plan hat, bald nach Hamb. … zu reisen.</note> mich dieser <hi rend="latintype">ceremonie</hi> entrückt. Noch weiß ich nicht gewiß, ob und wohin ich werde gehen müssen. (Denn ich gehe nicht wenn ich nicht <hi n="1" rend="underline">muß</hi>). Sobald darüber etwas feststeht, schreibe ich <del cert="high" rend="strikethrough">es</del> Dir.</p> <closer rend="left">Nun lebe wohl! grüße <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_db228472-3c8f-4f48-9873-ad1b9cb7e5ce">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName></hi> recht sehr! vergiß nicht, daß Du die Schweiz gesehen hast, und behalte Kopf und Herz am rechten Fleck. Daß letzteres der Fall ist, hat mir zu meiner wahren Freude, <title xml:id="title_052fef54-dd19-4e30-91d9-690bab19c59b">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin; London, 20. Juli 1829</name> </title> an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0c6a960c-f40f-4bec-9619-a31af2026111">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName></hi> bewiesen der Dir und ihm Ehre macht. Bleibe so!</closer> <signed rend="right">Dein Vater A</signed> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_b4404cca-8e35-45de-935d-7007bb3aa350"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-08-12" xml:id="date_4f924f0a-1cd3-4b0e-938a-57042b7a6d62"><hi n="1" rend="underline">Mittwoch 12</hi></date></seg> Einen recht herzlichen Gruß von <persName xml:id="persName_618f9ef8-141c-44ee-af0d-cd682cc42262">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, der drin in der Hinterstube sitzt, und einen Blumenkranz auf das <title xml:id="title_281cf92a-1616-411b-b3c0-c34ffd999ee3">Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111812" style="hidden" type="art">Auguste Benda (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title> <persName xml:id="persName_ba5bf36c-436e-465d-aca1-b38adbe5de90">eines Kindes<name key="PSN0119131" style="hidden" type="person">Benda, Auguste (1816-1871)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ea977202-2bbe-4beb-bd6d-97e5943a3681" xml:lang="de">einen Blumenkranz auf das Bild eines Kindes – Gemeint ist wohl ein Bildnis der Auguste Benda, das heute als verschollen gilt. Siehe Hensel, Tagebücher, S. 20 und S. 289, sowie Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 169. Das Bild wurde 1830 während der 26. Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin gezeigt (Katalog Akademie-Ausstellung 1830, Nr. 236).</note> malt. Wir haben einen netten Tag zusammen. <date cert="high" when="1829-08-11">Gestern</date> war <persName xml:id="persName_28c55faf-4a92-4cf0-b4b3-7c15c7f9d870">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> Geburtstag, wir waren zu Mittag draußen, mit <persName xml:id="persName_e657a763-2d99-4245-b9a1-1c7e42269835">Baur<name key="PSN0109710" style="hidden" type="person">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName>, der das Freundschaftsstück ausübte, wovon Mutter Dir erzählt. <date cert="high" when="1829-08-11">Abends</date> waren wir allein, Hensel zeichnete an <title xml:id="title_938a28b4-c370-4aba-b797-e9f727153638">meinem Bilde für Dich<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6f045482-534d-4c79-ac01-b499d1e04d07" xml:lang="de">meinem Bilde für Dich – Infrage kommt eine der sechs 1829 entstandenen Zeichnungen Wilhelm Hensels von Fanny Mendelssohn Bartholdy mit Kranz (heutiger Standort: Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/4, 11/13, 8/16, 10/23, 2/36 und 8/2. Abbildungen: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 217-219). Siehe Mendelssohns Kritik an der Zeichnung in Brief fmb-1829-09-11-02 (Brief Nr. 219) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin, London, 10. und 11. September 1829. Mendelssohns Beschreibung passt am ehesten auf die erstgenannte Zeichnung.</note> ich spielte sehr Vieles von Dir, und da ward mir sehr weich, und als ich darauf in den schönen hellen Mondabend noch einen Gang mit H. that, ward von Dir geredet, dann holten wir die Andern heraus, und es ward wieder von Dir geredet. Du wirst viel liebgehabt, Felix. <seg type="closer">Lebe wohl. Grüße Klingemann wollte ich eben schreiben, besinne mich aber, daß er, wenn Du diesen Brief erhältst, nicht mehr bei Dir ist. O Lebe wohl!!!</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="9" type="act_of_writing" xml:id="div_67820829-280a-4f8e-a1f5-b2a5b395dd1d"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-08-12" xml:id="date_054db61a-f7dc-4de8-977f-7733768e067f"><hi n="1" rend="underline">Nachmittag</hi></date></seg> Getäuschte Erwartungen. Gewiß hofften wir, einmal Mittwochs Ruh vor Deinem abgeschmackten Briefe zu haben; aber nein! Du siehst selber nicht ein, wie pünktlich und freundlich Du bist, und wie gut Du Deine Sachen einzurichten weißt. Du bist lange gut, <title xml:id="title_655d39b2-fe20-45ab-9fc2-39deec404a9d">Deinem Bilde<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109171" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title> habe ich aber heute keinen Kuß gegeben, aus Furcht ihm den Schnupfen mitzutheilen, den ich jetzt zum Nießbrauche habe. Obgleich Klingem. bei Empfange des Briefes nicht mehr da ist, <seg type="closer">so grüße ich doch seine Manne.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="10" type="act_of_writing" xml:id="div_0580ce1e-dac7-4a1d-ba8a-74a5e85d478f"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="closer">Gruß Gruß, und Gruß, und viel Plaisir über Eure Briefe</seg>. </p> <signed rend="right"><add resp="Ut" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="11" type="act_of_writing" xml:id="div_b06bd6b7-9ff6-499e-af89-87cb0168220b"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="closer">Und noch einmal Gruß und Kuß, wenn Du den be<add place="margin">kommst wird doch der Schnupfen verlassen haben <seg type="signed">Deine treuste Schwester Rebecka.</seg><name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add></seg></p> </div> <div n="12" type="act_of_writing" xml:id="div_0bc65032-30a5-4b6e-800c-6fcbd6e7e0c4"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> ich schreibe Dir noch wegen der Briefe nach <placeName xml:id="placeName_673a7e91-6eef-46c5-a0aa-a2a84051e9a1"><hi rend="latintype">Holland</hi><settlement key="STM0105114" style="hidden" type="country">Holland</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_cbfa7caf-9c85-406d-aab6-d779143673d6"><hi rend="latintype">Irrland</hi><settlement key="STM0104815" style="hidden" type="country">Irland</settlement><country style="hidden">Irland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0015a9c7-5f4e-4608-b974-1bf188477292" xml:lang="de">Briefe nach Holland und Irrland – Briefe an Banken, bei denen Felix Mendelssohn Bartholdy bei dem geplanten Aufenthalt in Irland sowie in Holland auf der Rückreise von England Gelder erheben konnte.</note></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="13" type="act_of_writing" xml:id="div_10fdc709-abc7-4c2a-a8e8-b873adc5aa9e"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Vielen, vielen herzlichen Dank für den <title xml:id="title_14757244-9047-40a2-9cc2-f9871e96d396">Br. aus der <hi rend="latintype">Antichambre</hi> der <hi rend="latintype">Highlands</hi>. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-08-03-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Abbotsford, 31. Juli, Perth, 1. August, und Blair Athol, 3. August 1829</name> </title> <persName xml:id="persName_ebf7ff4b-3b89-4ba4-89ec-d1cb0d4e6b75">Kling<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. hat mich prächtig angeführt, denn <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_273286ee-8ce8-478a-bf2a-90f9b74ed956">Abbotsford<settlement key="STM0103219" style="hidden" type="locality">Abbotsford</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d38e64db-4c7d-4639-898b-9acc6f53e5a2" xml:lang="de">Abbotsford – Das ehemalige Kloster in der schottischen Grafschaft Roxburgshire war seit 1811 Sir Walter Scotts Wohnsitz. Mendelssohn besuchte den Schriftsteller dort am 31. Juli 1829; siehe dazu Brief fmb-1829-08-03-01 (Brief Nr. 206) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Abbotsford, 31. Juli, Perth, 1. August, und Blair Athol, 3. August 1829.</note> war das 1. Wort das ich ins Auge bekam, worüber ich ein langes Ach!! ausstieß. Bleib immer so treu und ausführlich im Schreiben, wir genießen und sehen auch alles mit. <hi rend="latintype">God bless you</hi>! – Vater will Dir einige Empfehlungen für Amsterdam schicken, und wiewohl ich noch keine Gelegenheit weiß, buddle ich doch gewiß etwas für Brüßel heraus. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f6f4acf3-577c-45bc-bd9f-c127f0d62c1c">Quetelets<name key="PSN0117897" style="hidden" type="person">Quételet, Adolphe Lambert Jacques (1796-1874)</name></persName></hi> sprachen viel v. einem dortigen Violinisten <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ab3e4db2-385a-4069-9444-2a7ec41de7a6">Humann<name key="PSN0111766" style="hidden" type="person">Haumann, Théodore (1808-1878)</name></persName></hi>, 19jähr. Schüler v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bc59cecb-8fd4-4f17-aaaa-00316d964e7a">Beriot<name key="PSN0109877" style="hidden" type="person">Bériot, Charles-Auguste de (1802-1870)</name></persName></hi>! <seg type="closer">Lebe herrlich und in Freuden – <hi rend="latintype">Tua</hi></seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>