gb-1829-08-05-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 5. August 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer, S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 5 / 8], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 7 AUG / 1829], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Messieurs Doxat & C
opour M
rFelix Mend. BartholdyLondres.
p Hambourg
bateau à vapeurer eine Menge kleiner Päckchen in Händen; 1/2 de Wette entspann, so blieb alles friedlich und einander wohlgeneigt. Du weißt, welch
faibleich für geistreiche Leute habe, mein Felix!
praenumerandosein Eigenthum gewesen, er hätte es im ersten Gespräch gewonnen, da er mir so viel Liebes und Schönes von
my darlingzu erzählen wußte. Die
zu desTedeums
billette.
lectureerst fort als wir zu Bette waren; da las es uns
détailszu folgen, und von den verschiedensten Seiten her zu lesen, daß Dir die Leute gewogen sind. Dank, Dank für diesen allerliebsten Einfall. – Die
To day we now expect letters from Scotland with great impatience. Das vorigemal kam das Dampfboot wieder später und brachte uns den
eine öffentliche Erklärung hast ausgehen laßen, so bestimmt ich sonst gegenFétis indiscrétion
JournalSchreiberei bin; Du warst es aus Dankbarkeit und zur Ehre der Wahrheit schuldig zu thun, und einen sonst richtigen Grundsatz muß man nie so schroff halten, um nicht mit Vernunft und Einsicht auch Ausnahmen zu gestatten. Kurz, ich sage mit
:Bourbon
mon fils, je suis contente de vous.
Zur Verwunderung aller Welt ist Savigny und
consortenin die Fakultät eingeführt ist, weißt Du wohl schon. Er hat durch seinen jurist. Spruch auch bereits einer zum Tode verdammten Kindesmörderin das Leben gerettet. –
erinnert sich, Dir einen Thee in Rom versprochen zu haben, und freut sich, Dir, Wort zu halten. Wir wollencousine
estafettehieher schickte, worauf die
14Kindern
fiascogemacht. – Hoffentlich kömmt Dein Brief noch zeitig genug, um etwas hinzufügen zu können.
Zuweilen bereitet einem der liebe Herr Gott recht raffinirtes Pech, so extremely neugierig bin. Dank, heißen Dank für Deine nette Billetsammlung, die ich en. Dein Freund wohnt bei veni vidi, vici, werde ich noch etwas zusetzen, jetzt stelle Dir vor, daß ich den unter dem Taxus schreibenden pp.
Freilich schnupperten wir
Te Deum
prestissimound
ppschreibst, ich weiß dann allemal, was die Glocke geschlagen hat, vergebene Arbeit nämlich. Eine Stunde habe ichs schon gespielt, dann kamen Störungen, dann
geschickt? Die hast Du alle in der Eil einzustecken vergessen, oder hast sie am Ende gar, ihrer Unbedeutendheit wegen, verloren, das wäre doch schade. MitMiss Marian
my daughters„ eine große Rolle. Es wird mir wahrlich schwer, Dir
Zuletzt wird auch der kleine Paul laut, welcher sich sehr bescheiden hier unten hinstellt, um
Muhlenfels gefällt mir sehr wohl, und erzählt uns von Dir manches Ehrenvolle und erfreuliche. So haben wir auch eben Deinen und Klingemanns Brief aus Edinburg erhalten, und begleiten Dich mit Vergnügen auf der schönen Reise.
Moschelles und
. seines scheint mir für den Zweck und Charakter zu vielM
modulirt; ich habe meine Zustimmung zum Druck in der musikalischen Zeitung, welche
dagegen haben kann..Zelter
klagt aber sehr über Dich, und dieSchlesinger
!Milder
auf dem Concertzettel der Sonntag stehst du auch nur unter dem Nahmen
M: doch ich will gern glauben, daß Du es nicht hast ändern können, da Du es mich versicherst.
rMendDu hast mit Doxat gar nichts zu vernehmen; sie haben mir jezt die Zahlungen an Dich aufgegeben; ich bin mit Deiner Einrichtung und Deinen Ausgaben zufrieden. Du hast Dich überhaupt sehr gut betragen. ich sage es Dir gern, und finde den besten Beweis davon in der Aufnahme, welche Du in England gefunden, und welche, wie
Mühlenfelssagt eine den Engländern gar nicht geläufige ist.
. zusammen bist, grüße ihn recht herzlich von mir.Kl
Vater
Berlin d. 5. August 1829. Vater und ich spatzierten gestern Nachmittag in dem entferntern Theil unsrer Hauptallee, als ein Fremder raschen Schritts uns entgegenkam, den wir, nicht bloß des kurzen Gesichts wegen, nicht erkannten. Als er sich näherte, sahen wir, er hielt er eine Menge kleiner Päckchen in Händen; undr sagte, ich heiße Mühlenfels. Die Freude war groß!! Wohl 1 1/2 Stunden hielt er sich bei uns auf; wir konnten des Fragens und Hörens nicht müde werden, und wenn sich zwischen ihm und Vater auch gleich ein kleiner Streit über de Wette entspann, so blieb alles friedlich und einander wohlgeneigt. Du weißt, welch faible ich für geistreiche Leute habe, mein Felix! Dein Freund spricht sehr gut, kräftig, angenehm, und wäre ein Stück Neigung nicht schon praenumerando sein Eigenthum gewesen, er hätte es im ersten Gespräch gewonnen, da er mir so viel Liebes und Schönes von my darling zu erzählen wußte. Die Schwestern waren in Erwartung Deines Tedeums zu des Königs Geburtstag auf die Akademie gegangen, und hatten das Pech, es nicht zu singen und M. zu versäumen. Er ißt aber heute Mittag mit Marx, den ich dazu auffordern ließ, und Gustav Magnus, der im Humboldhäuschen die Wache hat, bei uns. – Als er fort war, las ich Deinen offnen Br. an Marx, den Koncertzettel und einen Theil der billette. Devrients unterbrachen mich und wir setzten die lecture erst fort als wir zu Bette waren; da las es uns Rebecka vor, und wir 3 freuten uns von ganzem Herzen, daß Du, guter, geliebter Sohn! uns so in Dein dortiges Leben eingeweiht. Ich kenne kein größeres Vergnügen, als Dir in den geringsten détails zu folgen, und von den verschiedensten Seiten her zu lesen, daß Dir die Leute gewogen sind. Dank, Dank für diesen allerliebsten Einfall. – Die 2 Musikstücke kriegt Marx erst heut bei uns, Fanny rumpelt Deins nach Herzenslust und zerbricht sich die zarten Fingerlein schier daran. Wir finden beide wunderhübsch, jedes in seinem höchst originellen Charakter. Aber wann wählst Du 12 oder auch nur 6 Lieder ? Der jüngere Schubring erkundigte sich neulich in Schlesingers Laden darnach, und erhielt zur Antwort, sie würden nächste Woche erscheinen. To day we now expect letters from Scotland with great impatience. Das vorigemal kam das Dampfboot wieder später und brachte uns den Abschiedsbrief aus London. Ich billige es sehr, daß Du nach Fétis indiscrétion eine öffentliche Erklärung hast ausgehen laßen, so bestimmt ich sonst gegen JournalSchreiberei bin; Du warst es aus Dankbarkeit und zur Ehre der Wahrheit schuldig zu thun, und einen sonst richtigen Grundsatz muß man nie so schroff halten, um nicht mit Vernunft und Einsicht auch Ausnahmen zu gestatten. Kurz, ich sage mit Bourbon: mon fils, je suis contente de vous. Zur Verwunderung aller Welt ist Hegel am 3. Aug. mit 19 Stimmen, gegen 17 die Weiß erhielt, zum Rektor gewählt worden. Vater behauptet, Gans würde nun ganz unglücklich sein, da er über nichts mehr zu schreien und zu klagen habe: denn daß er, trotz Savigny und consorten in die Fakultät eingeführt ist, weißt Du wohl schon. Er hat durch seinen jurist. Spruch auch bereits einer zum Tode verdammten Kindesmörderin das Leben gerettet. – Morgen reisen Hübners nach Italien ab; Bendemanns folgen ihnen im Sept. ; die cousine erinnert sich, Dir einen Thee in Rom versprochen zu haben, und freut sich, Dir, Wort zu halten. Wir wollen heute noch ihren Besuch erwiedern und Paulinens nun vollendetes Bild sehen. – Die arme Kar. Heine macht einen sehr traurigen Aufenthalt in Dresden. Kaum angekommen, wurde der Vater so bedeutend krank, daß sie eine estafette hieher schickte, worauf die Mutter mit Rubens gleich hinreiste. Zum Glück wendete sich das Uebel zum kalten Fieber, und ist also gefahrlos; Kar. und Albertine haben es vor Angst aber auch wiederbekommen, und auf jeden Fall ist die Annehmlichkeit der Reise zerstört. – Davidchen hat die angenehmsten Nachrichten über seinen Dorpater Schutzherrn eingezogen: der Mann erhielt v. seinem Vater bisher 3000 Rubel jährlich, von denen er mit 14 Kindern (9 Töchter sind darunter) freilich knapp genug leben mußte; dieser starb aber und hinterließ ihm 16 Millionen Rubel; außer dem Quartett schafft er sich ein Privattheater an. Sein Charakter und die Annehmlichkeiten seines Hauses werden außerordentlich gerühmt, und David erwartet nur noch einen Brief um hinzueilen. Bei den Königstädtern wirds immer toller; jetzt treibt auch ein nordischer Herkules sein Wesen dort. Bei den Königlichen hat die Braut fiasco gemacht. – Hoffentlich kömmt Dein Brief noch zeitig genug, um etwas hinzufügen zu können. Grüße Freund Kling. tausendmal, und sei so glücklich und froh als innigst wünsche Deine treue Mutter. Zuweilen bereitet einem der liebe Herr Gott recht raffinirtes Pech, so gestern mit Mühlenfels, auf den ich extremely neugierig bin. Dank, heißen Dank für Deine nette Billetsammlung, die ich gestern, nachdem wir schon zu Bett gegangen waren, Mutter und Fanny vorlasen. Dein Freund wohnt bei Reimer, der sich zu meiner großen Angst und Eifersucht (über das Wort hatten wir gestern der langweiligeren Streite einen, Devrient bemerkte, Du hättest ihn am Ärmel gezupft und gesagt, o Jeses o Jeses, und ich schlief ein) vorgenommen hat, den Mühlenfels sehr zu umgeben, wie freue ich mich auf ihn. Vielleicht wenn er nach Tische gesagt hat veni vidi, vici, werde ich noch etwas zusetzen, jetzt stelle Dir vor, daß ich den unter dem Taxus schreibenden Magnus zu mir auf de m Balcon rufe, und an einer Fußbank für Fannys neue Wirthschaft zu sticken anfange, woran ich eben ein großes grünes Blatt aufzutrennen genöthigt war, so hast Du mich ganz und gar, ich trage eine Jacke pp. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Freilich schnupperten wir gestern Dein Te Deum, es war Königs Geburtstag, der aber durch ein anderes gedeiert (ich wollte sagen gefeiert) wurde. War je ein Mensch auf einen Menschen neugierig, so bin ichs auf Mühlenfels. O Felix, Dein Bloxberg ist allerliebst, aber wehe Damen(fingern) wenn Du prestissimo und pp schreibst, ich weiß dann allemal, was die Glocke geschlagen hat, vergebene Arbeit nämlich. Eine Stunde habe ichs schon gespielt, dann kamen Störungen, dann Julius Ritz, dem wollte ichs vorspielen, und siehe da, es ging ganz und gar nicht. Es wird schon gehn. Was soll man Dir schreiben, wenn man Dir nichts zu schreiben hat, und die Andern einem nur die Resten von Nichts übrig gelassen haben? Deine Idee, die Billette zu schicken, ist Felixsch, sie fand Beifall. Warum hast Du aber nicht ein einziges von Miss Marian geschickt? Die hast Du alle in der Eil einzustecken vergessen, oder hast sie am Ende gar, ihrer Unbedeutendheit wegen, verloren, das wäre doch schade. Mit Johnstons hast Du, wie es scheint, einen Scheffel Salz gegessen, und in seinen und ihren Billets spielen immer „my daughters„ eine große Rolle. Es wird mir wahrlich schwer, Dir heut zu schreiben, ich bin voll Erwartung, erstens eines Briefes, zweitens der Erzählungen, und Dich in einem Briefe, den Du in drei Wochen vielleicht erhältst, nur von dem zu unterhalten, was hier in der nächsten Stunde vorgehen wird, das ist auch langweilig, aber unvermeidlich, denn in der nächsten Stunde kann ich Dir nicht schreiben, weils eben da vorgeht, und heut Abend geht die Post nicht sowohl vor, als ab. Urtheile! (aber nicht ab) (auch nicht vor. ) Hensel läßt Dich grüßen. Dem kleinen Oppenheim haben wir nichts an Dich mitgegeben, weil es theils noch nicht fertig war, und wir ihm anderntheils nicht trauen. Du erhältst es nun wol auf andre Weise. Fanny Mendelssohn Bartholdy Zuletzt wird auch der kleine Paul laut, welcher sich sehr bescheiden hier unten hinstellt, um sein Englisches Brüderchen herzlich zu grüßen, und ihm für Schottland das beste Reisewetter zu wünschen. Er wird wahrscheinlich beim nächsten Brief Stoff zu größeren und ernsthafteren Unterhaltungen haben, und empfiehlt sich bis dahin dem sehr geneigten Andenken des berühmten Componisten. Wie wird es denn mit dem Liede für den Musenalmanach der Tragöden. Sie haben Dich schon in der Ankündigung genannt und die letzten Bogen werden gedruckt. Heine fort, Heine fort, Sichel liegt im Sterben! wenigstens sieht er so aus, denn Du mußt wissen, daß selbiger neulich Abend mit einemmale in das Zimmer trat, und außerdem sehr reducirt aussieht. Deine Billete gefallen mir sehr gut, besonders da ich sie noch nicht gelesen habe, aber ich werde es bestimmt thun. Eben kommt Mühlenfels zu Mittag & c. & c. Das Übrige siehe die Deutsche Zeitung. Verzeih diesen Unsinn. Dein Paul Mendelssohn Bartholdy Mühlenfels ist da, der Brief aus Edinburg ist da juchheh! aber leider keine Schreibezeit. Muhlenfels gefällt mir sehr wohl, und erzählt uns von Dir manches Ehrenvolle und erfreuliche. So haben wir auch eben Deinen und Klingemanns Brief aus Edinburg erhalten, und begleiten Dich mit Vergnügen auf der schönen Reise. Moschelles und Dein Musikstück gefallen mir beide sehr wohl; M. seines scheint mir für den Zweck und Charakter zu viel modulirt; ich habe meine Zustimmung zum Druck in der musikalischen Zeitung, welches Dir Marx zur Bedingung gemacht, unbedenklich gegeben, und kann mir nicht denken, was Zelter dagegen haben kann. . Schlesinger klagt aber sehr über Dich, und die Milder! auf dem Concertzettel der Sonntag stehst du auch nur unter dem Nahmen Mr Mend: doch ich will gern glauben, daß Du es nicht hast ändern können, da Du es mich versicherst. Du hast mit Doxat gar nichts zu vernehmen; sie haben mir jezt die Zahlungen an Dich aufgegeben; ich bin mit Deiner Einrichtung und Deinen Ausgaben zufrieden. Du hast Dich überhaupt sehr gut betragen. ich sage es Dir gern, und finde den besten Beweis davon in der Aufnahme, welche Du in England gefunden, und welche, wie Mühlenfels sagt eine den Engländern gar nicht geläufige ist. Leb wohl, und vergnügt. Wenn Du noch mit Kl. zusammen bist, grüße ihn recht herzlich von mir. Dein Vater A
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-08-05-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-08-05-01" xml:id="title_5d3df997-8bfc-4286-8236-72ccbd167894">Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, adressiert an Doxat & Co. in London<lb></lb> Berlin, 5. August 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_266e5618-8b9b-4797-9974-1d304e2ed770">Vater und ich spatzierten gestern Nachmittag in dem entferntern Theil unsrer Hauptallee, als ein Fremder raschen Schritts uns entgegenkam, den wir, nicht bloß des kurzen Gesichts wegen, nicht erkannten. Als er sich näherte, hielt eine</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_f0e15e00-85bf-47f7-83e0-b1e7b9958df8">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_f8659e59-e89d-489e-b78f-f5d321502c44">unbekannt</title> <title key="fmb-1829-09-22-01" type="successor" xml:id="title_728badd7-fd97-48bb-91cf-b630f86a4e94">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Lea Mendelssohn Bartholdy; London, 22. September 1829</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0117585">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0113263">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</author> <author key="PSN0113247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0113247" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_d4f57821-6a9b-43b1-8f8d-17c71ab653fc"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/76.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-08-05-01" type="letter" xml:id="title_b12d58b4-3b28-4184-b910-d32de09771db">Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, adressiert an Doxat & Co. in London; Berlin, 5. August 1829</title> <incipit>Vater und ich spatzierten gestern Nachmittag in dem entferntern Theil unsrer Hauptallee, als ein Fremder raschen Schritts uns entgegenkam, den wir, nicht bloß des kurzen Gesichts wegen, nicht erkannten. Als er sich näherte, hielt eine</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer, S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 5 / 8], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 7 AUG / 1829], Siegel.</p> <handDesc hands="5"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Paul Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-08-05" xml:id="date_6be2b08b-35a1-4f47-b977-79e5cfb45309">5. August 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_03deb256-39f1-47c5-be1b-398e8db4fa6f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_0f12754c-1c86-4d96-a438-a518ea2cf64a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0117585" resp="author" xml:id="persName_4afb08d8-c9d4-40a1-aa25-6ec71d97c728">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113263" resp="author" xml:id="persName_0aae439f-3d36-4e70-9b23-3406c38c7b47">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_c0eae5a7-5ed5-4e90-b324-41a052490c33">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</persName><placeName type="writing_place" xml:id="placeName_bd4af928-8ca4-47d6-b8f8-19c818c5f243"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0113247" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</persName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_72b9cc89-3c4c-439e-a3b8-43696d1ba223">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_0536ad7d-2b40-4ac3-940d-1580c1b7a57a"> <settlement key="STM0100163">Glasgow</settlement><country>Schottland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_7bbe0d1c-fb1d-47c7-94bd-9025f5fc7911"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">Messieurs Doxat & C<hi rend="superscript">o</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">pour M<hi rend="superscript">r</hi> Felix Mend. Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Londres</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">p Hambourg</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">bateau à vapeur</hi></hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1922951b-5610-4e65-8b49-28b48e5edf0d"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d. <date cert="high" when="1829-08-05" xml:id="date_321976ab-d863-474e-88e5-c9477502d93c">5. August 1829.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_3b167d77-1321-451e-b518-d6c6259612b3">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und ich spatzierten <date cert="high" when="1829-08-04">gestern Nachmittag</date> in dem entferntern Theil unsrer Hauptallee, als ein Fremder raschen Schritts uns entgegenkam, den wir, nicht bloß des kurzen Gesichts wegen, nicht erkannten. Als er sich näherte, <add place="above">sahen wir,<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <add place="inline">er<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> hielt <del cert="high" rend="strikethrough">er</del> eine Menge kleiner Päckchen in Händen; <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">e</corr><sic resp="writer">und</sic></choice>r sagte, ich heiße <persName xml:id="persName_86e0274c-e5ae-489a-8a6c-8aaa3a26538c">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. Die Freude war groß!! Wohl 1 <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> Stunden hielt er sich bei uns auf; wir konnten des Fragens und Hörens nicht müde werden, und wenn sich zwischen ihm und Vater auch gleich ein kleiner Streit über <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_078fd5e3-9415-45ed-865e-b329d5809d8b">de Wette<name key="PSN0119109" style="hidden" type="person">Wette, Wilhelm Martin Leberecht de (1780-1849)</name></persName></hi> entspann, so blieb alles friedlich und einander wohlgeneigt. Du weißt, welch <hi rend="latintype">faible</hi> ich für geistreiche Leute habe, mein Felix! <persName xml:id="persName_344185b6-3ea8-4dee-93a6-ef0e88cb781a">Dein Freund<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> spricht sehr gut, kräftig, angenehm, und wäre ein Stück Neigung nicht schon <hi rend="latintype">praenumerando</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a35df339-24cb-458a-9aeb-905a96117a43" xml:lang="la ">praenumerando – lat., im Voraus. </note> sein Eigenthum gewesen, er hätte es im ersten Gespräch gewonnen, da er mir so viel Liebes und Schönes von <hi rend="latintype">my darling</hi> zu erzählen wußte. Die <persName xml:id="persName_9f9bf870-0067-4d1c-bd89-1bd2bfa62f3d">Schwestern<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> waren in Erwartung Deines <hi rend="latintype"><title xml:id="title_50c3f3a0-8267-4ec6-974c-340bc77a0396">Tedeums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ee57otnb-l5bn-whfs-claw-i7dyaqnfgslz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100974" style="hidden">Te Deum für Solostimmen, zwei gemischte Chöre und Basso continuo, 5. Dezember 1826<idno type="MWV">B 15</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> zu des <persName xml:id="persName_0e35b410-121f-4c6e-a943-19d2ae214874">Königs<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fad4015a-b69f-4403-8441-d460670e0c8e" xml:lang="de">des Königs Geburtstag – Der Geburtstag von Friedrich Wilhelm III. von Preußen war der 3. August.</note> auf die <placeName xml:id="placeName_ccdc59c7-6c40-4b74-8e2a-b553cacf5781">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gegangen, und hatten das Pech, es nicht zu singen und <persName xml:id="persName_560a7346-db81-487c-870d-40c115a98086">M<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>. zu versäumen. Er ißt aber<date cert="high" when="1829-08-05"> heute Mittag</date> mit <persName xml:id="persName_df38a562-4edd-4a73-9e1c-92ff1b6f97a3">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>, den ich dazu auffordern ließ, und <persName xml:id="persName_b21a784f-b030-45a1-aefc-95fc6785593d">Gustav Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden" type="person">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName>, der im Humboldhäuschen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2ef90067-dc2c-4ce2-813d-bd72f59b7737" xml:lang="de">Humboldhäuschen – Alexander von Humboldt, der sich in jener Zeit viel mit geomagnetischen Messungen beschäftigte, hatte 1825 im Garten der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3 eine eigene Beobachtungsstation bauen lassen (Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, S. 254, Sebastian Hensel, Ein Lebensbild aus Deutschlands Lehrjahren, Berlin 1903, S. 17 f., und Therese Devrient, Jugenderinnerungen, Stuttgart 1905, S. 350). An den Untersuchungen waren auch Wilhelm von Humboldt, der Astronom Johann Franz Encke und der Mathematiker Gustav Peter Lejeune Dirichlet beteiligt.</note> die Wache hat, bei uns. – Als er fort war, las ich Deinen offnen Br. an Marx,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_34d1a9c4-872c-4fae-b5c5-b6152a0259c6" xml:lang="de">Deinen offnen Br. an Marx – An Adolph Bernhard Marx sind zwei Briefe Mendelssohns aus England bekannt: Brief fmb-1829-05-10-01 (Brief Nr. 155) Felix Mendelssohn Bartholdy an Adolph Bernhard Marx in Berlin, London, 9. und 10. Mai 1829, und Brief fmb-1829-05-29-02 (Brief Nr. 166) Felix Mendelssohn Bartholdy an Adolph Bernhard Marx in Berlin, London, 29. Mai 1829.</note> den Koncertzettel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4790dde1-dc9f-40e8-bba5-a7a4e49f99d7" xml:lang="de">den Koncertzettel – Welchen Konzertzettel Abraham Mendelssohn Bartholdy meinte, ist unklar. Auf dem Zettel für das Londoner Konzert in den Argyll Rooms am 13. Juli 1829 zugunsten der wegen Überschwemmungen im Frühjahr 1829 notleidenden Schlesier, der von Carl Klingemann am 12. Juli 1829 für eine Rezension nach Berlin an Adolph Bernhard Marx geschickt wurde, steht »F. Mendelssohn« (Abdruck eines Fragments des Briefs in BAMZ 6, Nr. 39, 6. September 1829, S. 306-308). Siehe auch die Erklärung Felix Mendelssohn Bartholdys in Brief fmb-1829-07-16-01 (Brief Nr. 192) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 16. Juli 1829.</note> und einen Theil der <hi rend="latintype">billette</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_77f890ef-06e1-446d-ab09-97d7165acaea" xml:lang="de">der billette – Billette, die Felix Mendelssohn Bartholdy in London erhalten hatte. Vgl. Brief fmb-1829-07-21-01 (Brief Nr. 199) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 21. Juli 1829, Z. 11 ff.: »meine Billette, die Ihr um Gotteswillen für mich aufheben müßt, und nichts verbrennen, sie sollen mich künftig amüsiren.«</note> <persName xml:id="persName_f441a1e4-f850-4b0e-b33e-94d9aa5dae64">Devrients<name key="PSN0110624" style="hidden" type="person">Devrient, Familie von → Philipp Eduard D.</name></persName> unterbrachen mich und wir setzten die <hi rend="latintype">lecture</hi> erst fort als wir zu Bette waren; da las es uns <persName xml:id="persName_a106676c-3778-494a-9ccc-dccc6f131d8f">Rebecka<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> vor, und wir 3 freuten uns von ganzem Herzen, daß Du, guter, geliebter Sohn! uns so in Dein dortiges Leben eingeweiht. Ich kenne kein größeres Vergnügen, als Dir in den geringsten <hi rend="latintype">détails</hi> zu folgen, und von den verschiedensten Seiten her zu lesen, daß Dir die Leute gewogen sind. Dank, Dank für diesen allerliebsten Einfall. – Die <title xml:id="title_1efcf4f6-5322-4a79-9342-e564658c0425"><title xml:id="title_3c2e9410-3a9f-42a0-aa0d-fadbd6fe1055">2 Musikstücke<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110048" style="hidden" type="music">Rhapsodie champêtre für Klavier E-Dur</name></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mwjww2dy-ngnu-8cqz-uhbj-jqez6osonc0e"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100419" style="hidden">Scherzo h-Moll, 12. Juni 1829<idno type="MWV">U 69</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_573a36a1-e2b0-47e7-8ae5-194314f30a3c" xml:lang="de">Die 2 Musikstücke – Felix Mendelssohn Bartholdys am 12. Juni 1829 in London entstandenes Scherzo h-Moll für Klavier, MWV U 69, und Ignaz Moscheles’ Rhapsodie champêtre für Klavier E-Dur. Beide Werke erschienen als Beilagen zur von Adolph Bernhard Marx herausgegebenen Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung: BAMZ 6, Nr. 38 (19. September 1829), nach S. 304, und BAMZ 6, Nr. 37 (12. September 1829), nach S. 296.</note> kriegt Marx erst <date cert="high" when="1829-08-05">heut</date> bei uns, <persName xml:id="persName_8f5a4e4a-7376-4eb2-95d4-4b0f1d028ac7">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> rumpelt <title xml:id="title_2dbf0222-f8a2-4de8-a45b-80a16ded66d0">Deins<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mlcvwhzr-ffdl-uvus-uxc6-arshf4epdap0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100419" style="hidden">Scherzo h-Moll, 12. Juni 1829<idno type="MWV">U 69</idno><idno type="op"></idno></name></title> nach Herzenslust und zerbricht sich die zarten Fingerlein schier daran. Wir finden beide wunderhübsch, jedes in seinem höchst originellen Charakter. Aber wann wählst Du 12 oder auch nur 6 <title xml:id="title_efd7bba6-0847-4344-b79e-bfa23f67d6ac">Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_je8p6kfl-0tno-jekb-nja8-yad3vb0qbz6o"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe5a97dc-5dfe-4147-9335-2a417f703118" xml:lang="de">Aber wann wählst Du 12 oder auch nur 6 Lieder? – Die Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 9 (MWV SD 3) publizierte Mendelssohn im Frühjahr 1830 im Verlag A. M. Schlesinger in Berlin (PN 1580 bzw. abweichend auf der Titelseite PN 1581).</note> <persName xml:id="persName_899bdac1-89b3-45c3-a79c-7172e8811fae">Der jüngere Schubring<name key="PSN0114727" style="hidden" type="person">Schubring, Georg Adolph (1817-1893)</name></persName> erkundigte sich neulich in <persName xml:id="persName_131ba4cd-3a8f-489f-8352-15abe324baf5">Schlesingers<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> Laden darnach, und erhielt zur Antwort, sie würden nächste Woche erscheinen. <hi rend="latintype">To day we now expect letters from Scotland with great impatience</hi>. Das vorigemal kam das Dampfboot wieder später und brachte uns den <title xml:id="title_4efbc067-8465-4911-b29f-fc19d4b776bf">Abschiedsbrief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-21-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 21. Juli 1829</name> </title> aus London. Ich billige es sehr, daß Du nach <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d72d8321-58b6-4e32-9418-9bbeb0fc316a">Fétis<name key="PSN0111039" style="hidden" type="person">Fétis, François-Joseph (1784-1871)</name></persName> indiscrétion</hi> eine öffentliche Erklärung hast ausgehen laßen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_665d1927-fba4-4b22-ae24-905aea337b4e" xml:lang="de">daß Du nach Fétis indiscrétion eine öffentliche Erklärung hast ausgehen laßen – Im Atlas, einer der wichtigsten und größten Londoner Wochenzeitschriften, wurden vom 28. Juni 1829 an (Atlas 4, Nr. 163, S. 428) Auszüge aus den zuerst in der französischen Musikzeitschrift Revue musicale veröffentlichten Schriften von François-Joseph Fétis über die Londoner Musikzustände publiziert. Dem Atlas vom 5. Juli 1829 (Atlas 4, Nr. 164, S. 444) kann man entnehmen, dass François-Joseph Fétis ein privat geäußertes Urteil Felix Mendelssohn Bartholdys über die Kirchenmusik von Henry Purcell veröffentlicht hatte, für das dieser andernorts (es ist unbekannt, durch wen und wo) angegriffen worden war. Die Äußerungen von Fétis über Mendelssohn und Purcell geben auch das Harmonicon (7, 1829, S. 242) und The Spectator. A Weekly Review of Politics, Literature, Theology, and Art (54, 11. Juli 1829, S. 440 f.) wieder. Zuvor waren sie in französischer Sprache in der Revue musicale (3, Bd. 5, 5. Juni 1829, S. 460) publiziert worden. Im an den Herausgeber des Atlas gerichteten und zur Veröffentlichung bestimmten Brief fmb-1829-07-08-01 (Brief Nr. 188) Felix Mendelssohn Bartholdy an Robert Bell in London, London, 8. Juli 1829, verwahrte sich Mendelssohn gegen die Angriffe. Der Brief wurde auch in der oben angegebenen Nummer des Harmonicon abgedruckt. Die von Adolph Bernhard Marx herausgegebene Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung berichtete über diesen Vorfall und gab den Brief in deutscher Übersetzung wieder (BAMZ 6, Nr. 35, 29. August 1829, S. 279 f.).</note> so bestimmt ich sonst gegen <hi rend="latintype">Journal</hi>Schreiberei bin; Du warst es aus Dankbarkeit und zur Ehre der Wahrheit schuldig zu thun, und einen sonst richtigen Grundsatz muß man nie so schroff halten, um nicht mit Vernunft und Einsicht auch Ausnahmen zu gestatten. Kurz, ich sage mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1870cf87-fedf-4d23-a39d-e41bb5338e2b">Bourbon<name key="PSN0111152" style="hidden" type="person">Frankreich, Napoléon I. Bonaparte von (1769-1821)</name></persName></hi>: <hi rend="latintype">mon fils, je suis contente de vous</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_08a35638-aca5-4185-be64-705a302305cb" xml:lang="fr ">mon fils, je suis contente de vous – frz., mein Sohn, ich bin mit Euch zufrieden. Anspielung auf den Ausspruch Napoleons nach dem Sieg von Austerlitz am 2. Dezember 1805 »Soldats, je suis content de vous!«</note></p> <p>Zur Verwunderung aller Welt ist <persName xml:id="persName_299b1fd2-1c66-4b8d-b87b-cd4ba65fd212">Hegel<name key="PSN0111804" style="hidden" type="person">Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)</name></persName> am <date cert="high" when="1829-08-03" xml:id="date_11b065a3-0c2c-4a37-9baf-33d3b309db4a">3. Aug.</date> mit 19 Stimmen, gegen 17 die <persName xml:id="persName_ed87bc14-aa65-4641-8867-fdf84db09a19">Weiß<name key="PSN0118587" style="hidden" type="person">Weiß, Christian Samuel (1780-1856)</name></persName> erhielt, zum Rektor gewählt worden.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bd0cde25-b555-425d-ba1e-06eb25a7bc8e" xml:lang="de">ist Hegel am 3. Aug. … zum Rektor gewählt worden – Georg Friedrich Hegel hatte das Rektorat an der Universität Berlin vom Herbst 1829 bis zum Herbst 1830 inne (Walter Jaeschke, Hegel-Handbuch. Leben – Werk – Schule, 3. Auflage, Stuttgart 2016, S. 50). Der ihm unterlegene Mineraloge Christian Samuel Weiß war in den Jahren 1818/19 in dieser Position gewesen und wurde für den Zeitraum 1832/33 wiedergewählt.</note> Vater behauptet, <persName xml:id="persName_0e340d63-38f0-4ac1-95df-ab1e0ea676f7">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> würde nun ganz unglücklich sein, da er über nichts mehr zu schreien und zu klagen habe: denn daß er, trotz <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dc6b531c-167d-45dd-8c77-f29f8a4c146c">Savigny<name key="PSN0114482" style="hidden" type="person">Savigny, Friedrich Carl von (1779-1861)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype">consorten</hi> in die Fakultät eingeführt ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9530c6a6-c819-47ef-9ddd-90674ccae7fb" xml:lang="de">Gans … daß er, trotz Savigny und consorten in die Fakultät eingeführt ist – Am 11. Dezember 1828 erfolgte die Ernennung von Eduard Gans zum Ordinarius an der juristischen Fakultät der Universität Berlin. Erst nachdem Georg Wilhelm Friedrich Hegel am 3. August 1829 zum Rektor gewählt worden war, konnte Gans gegen Friedrich Carl von Savignys Widerstand auch in die Fakultät eingeführt werden. Siehe dazu Hermann Klenner und Gerhard Oberkofler, Zwei Savigny-Voten über Eduard Gans, erläutert und mit einer Bibliographie, in: Topos 1 (1993), S. 123-148, und Johann Braun, Judentum, Jurisprudenz und Philosophie. Bilder aus dem Leben des Juristen Eduard Gans (1797-1839), Baden-Baden 1997, S. 81-85.</note> weißt Du wohl schon. Er hat durch seinen jurist. Spruch auch bereits einer zum Tode verdammten Kindesmörderin das Leben gerettet. – <date cert="high" when="1829-08-06">Morgen</date> reisen <persName xml:id="persName_539bb435-33b8-4e35-9c81-69bf24c01e65">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden" type="person">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> nach Italien ab; <persName xml:id="persName_9d7afded-9147-437b-861c-bbd00b2ef187">Bendemanns<name key="PSN0109803" style="hidden" type="person">Bendemann, Familie von → Anton Heinrich B.</name></persName> folgen ihnen im Sept.;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45bbce63-cf62-48ff-9d33-7d7d93458e57" xml:lang="de">Morgen reisen Hübners nach Italien ab; Bendemanns folgen ihnen im Sept. – Felix Mendelssohn Bartholdy traf beide Familien später in Rom während seiner Italienreise 1830/31.</note> die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9a7e8e0c-b2bb-4d76-b090-7e67b4adbd89">cousine<name key="PSN0115464" style="hidden" type="person">Veit, Floriane (Florentine, Flora) (1797-1862)</name></persName></hi> erinnert sich, Dir einen Thee in Rom versprochen zu haben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c8c7fc3d-8f26-4509-854a-073bb3ba0dec" xml:lang="de">die cousine erinnert sich, Dir einen Thee in Rom versprochen zu haben – Mendelssohn besuchte seinen Cousin Johannes Veit und dessen Ehefrau Floriane erstmals Anfang November 1830 in Rom. Siehe Brief fmb-1830-11-09-01 (Brief Nr. 367) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Rom, 8. und 9. November 1830.</note> und freut sich, Dir, Wort zu halten. Wir wollen <date cert="high" when="1829-08-05">heute</date> noch ihren Besuch erwiedern und <persName xml:id="persName_0bd5589c-1af0-4c82-a08c-bf866ff629aa">Paulinens<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> <title xml:id="title_ec65cf6d-9f67-41ea-9692-fa52d1f53bd6">nun vollendetes Bild<name key="PSN0112130" style="hidden" type="author">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806–1882)</name><name key="CRT0111780" style="hidden" type="art">Pauline Hübner</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0bb6e1a7-47df-4f7b-a396-e0256b370973" xml:lang="de">Paulinens nun vollendetes Bild – Ölgemälde von Pauline Hübner (1829), gemalt von Julius Hübner; heutiger Standort: Berlin, Nationalgalerie, Ident. Nr. A II 391.</note> sehen. – Die arme <persName xml:id="persName_ba7db396-341f-40cf-89da-e05f92d86687">Kar. Heine<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> macht einen sehr traurigen Aufenthalt in Dresden. Kaum angekommen, wurde der <persName xml:id="persName_ac36dd91-f318-408f-aad6-b91253365e5d">Vater<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name></persName> so bedeutend krank, daß sie eine <hi rend="latintype">estafette</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5ea3255f-9f27-47ce-9b82-0e95c57c94aa" xml:lang="fr ">estafette – frz., Stafette, reitender Bote, Eilbote.</note> hieher schickte, worauf die <persName xml:id="persName_cda6a4aa-2fb4-4728-baef-f9af7cbda1bc">Mutter<name key="PSN0111818" style="hidden" type="person">Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_66cc2604-a225-450b-a2f0-ce614d59d40c">Rubens<name key="PSN0114340" style="hidden" type="person">Rubens, Benny (1800-1874)</name></persName> gleich hinreiste. Zum Glück wendete sich das Uebel zum kalten Fieber,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_3a06f265-00e0-40ae-976c-040bb221079a" xml:lang="de">kalten Fieber – Das heute als Malaria bekannte »Kalte Fieber«, auch »Wechselfieber« genannt, bezeichnete im 19. Jahrhundert eine durch Parasiten, die sich von roten Blutkörperchen ernähren, ausgelöste Krankheit. Als Folge treten Milzschwellungen, Verdauungsstörungen und heftige Schmerzattacken auf.</note> und ist also gefahrlos; Kar. und <persName xml:id="persName_dcbb91d4-6d61-4379-be8f-8005096e50e2">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden" type="person">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> haben es vor Angst aber auch wiederbekommen, und auf jeden Fall ist die Annehmlichkeit der Reise zerstört. – <persName xml:id="persName_a78fcc15-4efe-4fea-8c6f-f81438b54f69">Davidchen<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> hat die angenehmsten Nachrichten über <persName xml:id="persName_0ccc2561-ca06-4ebb-a0c0-6f4d9e6eca8f">seinen Dorpater Schutzherrn<name key="PSN0112879" style="hidden" type="person">Liphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853)</name></persName> eingezogen:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e0de789e-8c6a-4114-8a0d-b2df072c61b4" xml:lang="de">Davidchen hat die angenehmsten Nachrichten über seinen Dorpater Schutzherrn eingezogen – Der Geiger Ferdinand David war von Oktober 1829 bis zum 13. Oktober 1835 im Privatquartett von Carl Gotthard Baron von Liphart in Dorpat (heute Tartu, Estland) engagiert. Mit David gingen die Musiker Karl Matthias Kudelsky (2. Violine) und Cyprian Romberg (Violoncello) nach Dorpat. Den Bratschenpart übernahm Ludwig Herdtmann. Siehe dazu Elmar Arro, Ferdinand David und das Liphart-Quartett in Dorpat 1829-35, in: Baltische Monatshefte 1 (1935), S. 19-30.</note> der Mann erhielt v. <persName xml:id="persName_ddf78700-f337-46a4-9ef7-e4567e551dfe">seinem Vater<name key="PSN0117426" style="hidden" type="person">Liphart, Reinhold Wilhelm von (1750-1829)</name></persName> bisher 3000 Rubel jährlich, von denen er mit <persName xml:id="persName_34a8ff09-6450-4b0e-b702-147e5706be1a"><hi n="1" rend="underline">14</hi> Kindern<name key="PSN0119110" style="hidden" type="person">Liphart, Kinder von → Carl Gotthard Baron von L.</name></persName> (9 Töchter sind darunter) freilich knapp genug leben mußte; dieser starb aber und hinterließ ihm 16 Millionen Rubel; außer dem Quartett schafft er sich ein Privattheater an. Sein Charakter und die Annehmlichkeiten seines Hauses werden außerordentlich gerühmt, und David erwartet nur noch einen Brief um hinzueilen. Bei den <placeName xml:id="placeName_fae24ac0-69a6-4388-a528-d37bf27a2c88">Königstädtern<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wirds immer toller; jetzt treibt auch ein nordischer Herkules sein Wesen dort. Bei den <placeName xml:id="placeName_fdf23da9-c034-4319-8f70-4a303a89cf80">Königlichen<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat <title xml:id="title_6ba77d19-011c-40c3-9693-5d89d14d38f6">die Braut<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0111781" style="hidden" type="music">La fiancée (Die Braut) AWV 17</name></title> <hi rend="latintype">fiasco</hi> gemacht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca85e5eb-7f28-4a4d-b2ba-44e4bf119c5b" xml:lang="de">Bei den Königlichen hat die Braut fiasco gemacht – Daniel-François-Esprit Aubers Oper Die Braut (La fiancée) AWV 17 (UA 1829) wurde anlässlich des Geburtstags des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. am 3. August 1829 zum ersten Mal im Königlichen Opernhaus in Berlin aufgeführt. Siehe die Ankündigung in der Vossischen Zeitung Nr. 178, 3. August 1829, und Repertorium und Personalbestand der Königlichen Schauspiele zu Berlin, vom 1. December 1828 bis 30. December 1829, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1830, S. 44.</note> – Hoffentlich kömmt Dein Brief noch zeitig genug, um etwas hinzufügen zu können. <seg type="closer">Grüße Freund <persName xml:id="persName_3d39084c-778b-4414-8fc7-f613384cea7d">Kling<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. tausendmal, und sei so glücklich und froh als innigst wünsche</seg> <seg type="signed">Deine treue Mutter</seg>.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_7f345e45-cf46-4232-9829-02e97b5d00ba"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Zuweilen bereitet einem der liebe Herr Gott recht raffinirtes Pech, so <date cert="high" when="1829-08-04">gestern</date> mit <persName xml:id="persName_5e473e6e-ff73-4f6e-a3aa-acb2aa585455">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>, auf den ich <hi rend="latintype">extremely</hi> neugierig bin. Dank, heißen Dank für Deine nette Billetsammlung, die ich <date cert="high" when="1829-08-04">gestern</date>, nachdem wir schon zu Bett gegangen waren, <persName xml:id="persName_2bea4acc-a72e-45a2-92ff-3caf2dd29e9c">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und Fanny vorlas<del cert="high" rend="strikethrough">en</del>. Dein Freund wohnt bei <persName xml:id="persName_3da40eae-905e-4756-9d42-4b9c7ee05ce6">Reimer<name key="PSN0117935" style="hidden" type="person">Reimer, Georg Andreas Gotthart (1776-1842)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c692a481-f762-492c-b55e-1b1810426bbe" xml:lang="de">Dein Freund wohnt bei Reimer – Der Buchhändler Georg Andreas Reimer wohnte 1829 in der Wilhelmsstraße 73 in Berlin (Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin und dessen nächste Umgebungen auf das Jahr 1829, hrsg. von J. W. Boike, Berlin 1829, ohne Paginierung).</note> der sich zu meiner großen Angst und Eifersucht (über das Wort hatten wir <date cert="high" when="1829-08-04">gestern</date> der langweiligeren Streite einen, <persName xml:id="persName_ed307aca-85de-477e-9937-680488d6f19c">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> bemerkte, Du hättest ihn am Ärmel gezupft und gesagt, o Jeses o Jeses, und ich schlief ein) vorgenommen hat, den Mühlenfels sehr zu umgeben, wie freue ich mich auf ihn. Vielleicht wenn er nach Tische gesagt hat <hi rend="latintype">veni vidi, vici</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d1dd3272-76e6-46cc-8930-16f35fed32c8" xml:lang="la ">veni vidi, vici – lat., ich kam, ich sah, ich siegte. Äußerung Caesars über seinen Sieg bei Zela 47 v. Chr. in einem Brief an seinen Freund Gaius Matius (vgl. Sueton, Divus Iulius 37,2, und Plutarch, Caesar 50).</note> werde ich noch etwas zusetzen, jetzt stelle Dir vor, daß ich den unter dem Taxus<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d9f35195-8b83-4181-8f18-3478e9eddf1a" xml:lang="de">Taxus – eine Eibe im parkähnlichen Garten der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3. Sie wird von Theodor Fontane im Kapitel »Der Eibenbaum im Parkgarten des Herrenhauses« im dritten Teil der Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschrieben (Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil 3: Ost-Havelland: Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg, Berlin 1873).</note> schreibenden <persName xml:id="persName_8810b205-a971-487d-b9e2-f4ebea7c9f8a">Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden" type="person">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName> zu mir auf de<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">n</corr> <sic resp="writer">m</sic> </choice> Balcon rufe, und an einer Fußbank für Fannys neue Wirthschaft zu sticken anfange, woran ich eben ein großes grünes Blatt aufzutrennen genöthigt war, so hast Du mich ganz und gar, ich trage eine Jacke <hi rend="latintype">pp</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_86a99cd0-35a9-4252-b2ae-a2ed87174d36" xml:lang="la ">pp – und so weiter; von lat. perge, perge, fahre fort, fahre fort.</note></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_d2e2a180-e82b-429b-a287-2a8c2b2404bc"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Freilich schnupperten wir <date cert="high" when="1829-08-04">gestern</date> <title xml:id="title_e6bf9f82-4c82-4f39-ada1-d4d3609b6fbe">Dein <hi rend="latintype">Te Deum</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lx94hrwy-mqj9-cmx8-ev0n-frzop2twailj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100974" style="hidden">Te Deum für Solostimmen, zwei gemischte Chöre und Basso continuo, 5. Dezember 1826<idno type="MWV">B 15</idno><idno type="op"></idno></name></title>, es war <persName xml:id="persName_9881c8a3-71a9-48fa-bdea-fe6ce040cc34">Königs<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> Geburtstag, der aber durch ein anderes gedeiert (ich wollte sagen gefeiert) wurde. War je ein Mensch auf einen Menschen neugierig, so bin ichs auf Mühlenfels. O Felix, <title xml:id="title_0659b4f4-abdc-4adf-a476-6e18e38824d3">Dein Bloxberg<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nasxx7bu-w2ns-gq9o-xfhp-e3r1csb8fo1k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100419" style="hidden">Scherzo h-Moll, 12. Juni 1829<idno type="MWV">U 69</idno><idno type="op"></idno></name></title> <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_020724cf-733c-4727-bf75-421921df4e68" xml:lang="de">Dein Bloxberg – Adolph Bernhard Marx bemerkte in der Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung zu Felix Mendelssohn Bartholdys am 12. Juni 1829 in London entstandenem Scherzo h-Moll für Klavier, MWV U 69: »so schleicht es hier wie auf Spinnenfüssen so leise, tappt hurtig heran, und wirbelt sich hoch auf. Gellend helle Freude, heimliches Heranfühlen, spukhaft dann Einherschreiten, bis wilde Lust hoch und tiefunten losorgelt, und dem Jubel doch die Spitze in Weh abgebrochen wird, und das seltsame Lied trotzig und doch zum Schluss drängt – – ist es Walpurgis?« (BAMZ 6, Nr. 38, 19. September 1829, S. 304).</note>ist allerliebst, aber wehe Damen(fingern) wenn Du <hi rend="latintype">prestissimo</hi> und <hi rend="latintype">pp</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab0b7303-3aae-4137-afd2-523c1df804ff" xml:lang="de">prestissimo und pp – Prestissimo und Pianissimo sind die Vortragsbezeichnungen des Scherzos h-Moll für Klavier, MWV U 68.</note> schreibst, ich weiß dann allemal, was die Glocke geschlagen hat, vergebene Arbeit nämlich. Eine Stunde habe ichs schon gespielt, dann kamen Störungen, dann <persName xml:id="persName_ddc2f0ee-9dce-4060-b7bc-30ff5a61dc76">Julius Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName>, dem wollte ichs vorspielen, und siehe da, es ging ganz und gar nicht. Es wird schon gehn. Was soll man Dir schreiben, wenn man Dir nichts zu schreiben hat, und die Andern einem nur die Resten von Nichts übrig gelassen haben? Deine Idee, die Billette zu schicken, ist Felixsch, sie fand Beifall. Warum hast Du aber nicht ein einziges von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8a2f6992-d698-4a20-9dec-ee9abd5b4f54">Miss Marian<name key="PSN0110488" style="hidden" type="person">Cramer, Marian</name></persName></hi> geschickt? Die hast Du alle in der Eil einzustecken vergessen, oder hast sie am Ende gar, ihrer Unbedeutendheit wegen, verloren, das wäre doch schade. Mit <persName xml:id="persName_4b5d2806-d944-4486-8478-610466993743">Johnstons<name key="PSN0112262" style="hidden" type="person">Johnston, (seit 1811) Sir Alexander (1775-1849)</name></persName> hast Du, wie es scheint, einen Scheffel Salz gegessen, und in seinen und ihren Billets spielen immer „<hi rend="latintype">my daughters</hi>„ eine große Rolle. Es wird mir wahrlich schwer, Dir <date cert="high" when="1829-08-05">heut</date> zu schreiben, ich bin voll Erwartung, erstens eines Briefes, zweitens der Erzählungen, und Dich in einem Briefe, den Du in drei Wochen vielleicht erhältst, nur von dem zu unterhalten, was hier in der nächsten Stunde vorgehen wird, das ist auch langweilig, aber unvermeidlich, denn in der nächsten Stunde kann ich Dir nicht schreiben, weils eben da vorgeht, und <date cert="high" when="1829-08-05">heut Abend</date> geht die Post nicht sowohl vor, als ab. Urtheile! (aber nicht ab) (auch nicht vor.) <persName xml:id="persName_bcbacf64-e12f-434c-81ae-b907dc092f76">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> läßt Dich grüßen. <persName xml:id="persName_47a10619-7d51-4c5a-88d8-c1cfcf67659a">Dem kleinen Oppenheim<name key="PSN0113674" style="hidden" type="person">Oppenheim, Herr</name></persName> haben wir nichts an Dich mitgegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5470bcd2-e5f0-434a-8c44-346c696b34a4" xml:lang="de">Dem kleinen Oppenheim haben wir nichts an Dich mitgegeben – zur ursprünglichen Planung vgl. Brief gb-1829-07-29-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Carl Friedrich Zelter und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, Berlin, 29. Juli 1829: »Der kleine Oppenheim, der morgen nach London abgeht, nimmt 2 Pappen für Dich mit, zwischen denen eine neue Zeichnung von Hensel liegt, komischen Inhalts.«</note> weil es theils noch nicht fertig war, und wir ihm anderntheils nicht trauen. Du erhältst es nun wol auf andre Weise.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_a172ff4e-3298-42e6-8274-11cf8c3605b4"> <docAuthor key="PSN0113263" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113263" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Zuletzt wird auch der kleine Paul laut, welcher sich sehr bescheiden hier unten hinstellt, um <seg type="salute">sein Englisches Brüderchen herzlich zu grüßen</seg>, und ihm für Schottland das beste Reisewetter zu wünschen. Er wird wahrscheinlich beim nächsten Brief Stoff zu größeren und ernsthafteren Unterhaltungen haben, und empfiehlt sich bis dahin dem sehr geneigten Andenken des berühmten Componisten. Wie wird es denn mit <title xml:id="title_937986db-5813-4d4b-b8a6-442bc5567056">dem Liede<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_prw7mccb-zmar-jeox-dufq-0roggkg7zcyv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100259" style="hidden">Lied an die Tragöden / Tragödenlied / Kloben Lied der Tragöden, [August 1829]<idno type="MWV">K 47</idno><idno type="op"></idno></name></title> für den <title xml:id="title_1d161f8e-71c2-48db-89f8-a1598ccfb6a8">Musenalmanach<name key="PSN0115471" style="hidden" type="author">Veit, Moritz (1808–1864)</name><name key="CRT0111132" style="hidden" type="literature">Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830 (Herausgabe)</name></title> der Tragöden.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a56fb7a6-ad40-4747-bf53-1ae4d40c9d52" xml:lang="de">dem Liede für den Musenalmanach der Tragöden – Der Schriftsteller und Verleger Moritz Veit hatte Mendelssohn um eine Komposition für den von ihm herausgegebenen Berliner Musen-Almanach für das Jahr 1830, eine Gedicht- und Liedersammlung verschiedener Autoren, gebeten. Die meisten der Beiträge darin stammten von Moritz Veit, Karl Friedrich Werder und Heinrich Stieglitz. Mendelssohn schickte im August 1829 das »Lied an die Tragöden« MWV K 47 nach Berlin; vgl. Brief fmb-1829-08-19-01 (Brief Nr. 210) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Glasgow, 13. und 14. August, und Liverpool, 19. August 1829. Es wurde nicht in den Almanach aufgenommen und ist nicht bekannt (vgl. MWV, S. 145).</note> Sie haben Dich schon in der Ankündigung genannt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_60312804-f14b-4a19-98dc-8249fe672d49" xml:lang="de">Sie haben Dich schon in der Ankündigung genannt – Die Ankündigung des Berliner Musen-Almanachs für das Jahr 1830 findet sich in der Beilage zu Nr. 221 der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung vom 11. August 1829: »Einige unserer jüngeren Dichter haben die Herausgabe übernommen; ältere bekannte Namen haben sich ihnen freundlich angereiht, und darunter wird obenan Goethe genannt. – Musik-Beilagen sollen ebenfalls gegeben werden und zwar von Ludw. Berger, Max Eberwein, Bernh. Klein, F. Mendelssohn-Bartholdy, C. Reißiger und unserm würdigen Veteran Zelter.«</note> und die letzten Bogen werden gedruckt. <persName xml:id="persName_c7f6c2a8-9bf0-402a-9bdd-7e3ea6398512">Heine<name key="PSN0111816" style="hidden" type="person">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name></persName> fort, Heine fort, Sichel liegt im Sterben! wenigstens sieht er so aus, denn Du mußt wissen, daß selbiger neulich Abend mit einemmale in das Zimmer trat, und außerdem sehr reducirt aussieht. Deine Billete gefallen mir sehr gut, besonders da ich sie noch nicht gelesen habe, aber ich werde es bestimmt thun. Eben kommt Mühlenfels zu Mittag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bdf60737-899e-4118-b793-33742bf20186" xml:lang="de">Eben kommt Mühlenfels zu Mittag – vgl. den Eintrag für den 5. August 1829 in Hensel, Tagebücher, S. 20.</note> & c. & c. Das Übrige siehe die Deutsche Zeitung. Verzeih diesen Unsinn. <seg type="signed">Dein</seg><figure rend="inline" style="inline" subtype="inline" type="drawing" xml:id="figure_bb9c6099-0904-4e3e-a473-a9323eee09d4"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Zeichnungen/gb-1829-08-05-01-Z-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. b. 4/77, fol. 1r </head> <figDesc style="display_none">Zeichnung von Paul Mendelssohn Bartholdy</figDesc> </figure></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Paul Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_06513e96-b9f6-4401-8b5f-7a1e4e05ca71"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="margin">Mühlenfels ist da, der <title xml:id="title_973d4401-740e-4d4d-8b2a-39aaa281c60e">Brief aus Edinburg <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-28-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Edinburgh, 28. Juli 1829</name> </title> ist da juchheh! aber leider keine Schreibezeit.<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></add></p> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_8192bfe4-1985-4b05-8591-328e2ef3782e"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype">Muhlenfels</hi> gefällt mir sehr wohl, und erzählt uns von Dir manches Ehrenvolle und erfreuliche. So haben wir auch eben Deinen und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d7fc7997-5614-4d9c-aa5b-27855a2c984b">Klingemanns<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName></hi> Brief aus Edinburg erhalten, und begleiten Dich mit Vergnügen auf der schönen Reise.</p> <p><hi rend="latintype"><title xml:id="title_c7104bc2-f10f-49a5-9cb5-8119eac7ab07">Moschelles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110048" style="hidden" type="music">Rhapsodie champêtre für Klavier E-Dur</name></title></hi> und <title xml:id="title_6d40f0b2-d235-4dc9-af9a-547ba7b13453">Dein Musikstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zesjcxfx-up8i-lzrq-4mrn-ozt5jhlgj0rd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100419" style="hidden">Scherzo h-Moll, 12. Juni 1829<idno type="MWV">U 69</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0141eea2-b3cb-4d1a-8879-94cd653373f8" xml:lang="de">Moschelles und Dein Musikstück – siehe Kommentar zu Z.: Die 2 Musikstücke.</note> gefallen mir beide sehr wohl; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_424ac0ba-b6b9-4d3e-b642-17378d108a43">M<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi>. seines scheint mir für den Zweck und Charakter zu viel <hi rend="latintype">modulirt</hi>; ich habe meine Zustimmung zum Druck in der musikalischen Zeitung, welche<del cert="low" rend="strikethrough">s</del> Dir <persName xml:id="persName_bfb83089-af0a-4080-b1e2-5da79d00600f">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> zur Bedingung gemacht, unbedenklich gegeben, und kann mir nicht denken, was <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b9dfa0e6-b0e8-4025-8f4d-75f61240be3b">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName></hi> dagegen haben kann.. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c3c02313-a3a9-4de7-a271-a5f6e031acba">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName></hi> klagt aber sehr über Dich, und die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7b8422a9-bf5b-4d6b-abe1-63ef45884558">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName></hi>!</p> <p>auf dem <hi rend="latintype">Concert</hi>zettel der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ef282ddc-68ed-443d-b3b6-8c26a5b7c4d7">Sonntag<name key="PSN0114969" style="hidden" type="person">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName></hi> stehst du auch nur unter dem Nahmen <hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">r</hi> Mend</hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9956e9bb-542a-46bb-ae9c-c2896efa7886" xml:lang="de">auf dem Concertzettel der Sonntag stehst Du auch nur unter dem Nahmen Mr Mend: – siehe Kommentar zu Z.: den Koncertzettel.</note> doch ich will gern glauben, daß Du es nicht hast ändern können, da Du es mich versicherst.</p> <p>Du hast mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_057928a3-c697-423a-968e-2b5381299df3">Doxat<name key="PSN0110729" style="hidden" type="person">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></persName></hi> gar nichts zu vernehmen; sie haben mir jezt die Zahlungen an Dich aufgegeben; ich bin mit Deiner Einrichtung und Deinen Ausgaben zufrieden. Du hast Dich überhaupt sehr gut betragen. ich sage es Dir gern, und finde den besten Beweis davon in der Aufnahme, welche Du in England gefunden, und welche, wie <hi rend="latintype">Mühlenfels</hi> sagt eine den Engländern gar nicht geläufige ist.</p> <closer rend="left">Leb wohl, und vergnügt. Wenn Du noch mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b5cf1228-e3e7-4ebe-b9e9-b31ec817987f">Kl<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName></hi>. zusammen bist, grüße ihn recht herzlich von mir.</closer> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">Vater</hi></signed> <signed rend="right">A</signed> </div> </body> </text></TEI>