gb-1829-07-29-01
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Berlin, 29. Juli 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse 1 von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 4 Poststempel [BERLIN 5-6 / 29/7], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 31 JUL / 1829], [SHIP LETTER LONDON / 5 AU 5 / 1829], [AU / 6 / 1829], Adresse 2 von Doxat & Co., 3 Poststempel [E / 6 AU 6 / 1829], [GLASGOW / A 8 / AUG / 1829], [GLASGOW A 8 A / 1829], Siegel.
Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Carl Friedrich Zelter , Abraham Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
A Messieurs
Mess
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rFelix Mend. BartholdyLondres.
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From Doxat & Co. London 6July August 1829thF. Mendelssohn Bartholdy Esq
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29sten Juli 29.
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A propos, die Breslauer sind unerhörte Rüpel. Durch Mosevius schickte ich an Franck
hillsund
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bens, die die Ehre haben Dich zu sehn.
Das träumt nichts wie Hochzeit, ich gewinne verflucht wenig dabei, war schon fest entschlossen, einen tollen possenhaften Brief an Loch Lomond zu schreiben, aber o Neugier, muß ich lesen, was da geschrieben steht, pfüt (Er pfeift) weg ist aller Unsinn. Ich habe auch wirklich Respect vor GlasgowBen Navis (ich kenne ihn „aus Liedern“), an Dampfmaschinen, Squares, Piccadillys hat sich der Unsinn schon gewöhnt, Gegenden kennt er noch nicht. Felix City ausnehmen, denn er soll bei
Missmit feinen Sitten, wenn Dus noch nicht weißt.
Die hora est geben, gewiß weiß ichs noch nicht; wenn es aber geschieht, so dirigire wo möglich von
Killarneyaus. Den
Motto
Habit is the most whimsical person on earth, my dearest love!comforts habe ich leibhaftig vor mir gesehen: als Du PortlandStreet verließest, ist mir der Ariadnenfaden entschlüpft; ich kann mir kein Bild vergegenwärtigen, mir kömmts vor, als wärst Du nach China gesegelt und als könnte kein Brief uns jemals erreichen. Hoffentlich solls mit der ersten hochländischen Depesche beßer werden, und Du schwebst mir bei den guten Beschreibungen wieder deutlich mit den Umgebungen vor. Auf Pies u. s. w.
Neues wißen wir blutwenig, HerzensJunker! und Du mußt den kahlen Brief verzeihen! Die Bekannten sind meistens verreist, und wir leben in schönster Luft und lieblichem Gartengenuß zwar sehr heiter und anmuthig, aber einförmig und ohne Briefstoff. Bei Dir sprudelt es hingegen von Neuem und Intereßantem; ich wollte Dir von unsrer edlen Zeit täglich ein paar Stunden übermachen können; wir haben sie im Ueberfluß. Ich lese engl. Bücher, old England for ever! Perhaps I shall steal myself into the little pocket of little Openheim and shall sail over with him. Neulich besah das Fitzli Puzlichen
citiren. Begreifst Du, wo die Leute ihre Gelehrsamkeit einsammeln?
Apropos, ich habe nun auch die Ehre, den geheimen Verfaßer des Blumenkoncerts in der mus. Zeit. zu kennen; freut mich sehr, so glücklich zu sein. Der
ignorirtenabgeläugnet wurde. Er ist nun über alle Berge, und in die See, nach Helgoland. Ich gräme mich, daß jemand, der so ausgezeichnet sein
könnte, so wenig angenehm und wohlthuend erscheint. Eitelkeit ist zu vorherrschend in ihm, und das verdirbt auch jedes Gespräch mit ihm, denn so geistreich er sein sollte und müßte, kann er keinen Gedanken festhalten, fortspinnen, der nicht auf
his dear selfBezug hätte. Und dazu das lauschende satirische Wesen, das jedes sichre, heitre, sich Gehenlaßende Gefühl verdrängt! Kurz, es wird einem nicht wohl und geheuer bei ihm, und wenn ich an die
dear fellowsdenn in der That Euch welche wachsen laßen?
I hope you did not, for what should thinkScott ? – Wir führen übrigens mitunter ein Fremdenleben, besuchen
(der See ist beneidenswerth)lady of the lake
! Die
Farewell, dearest boyoutsideängstigt mich, seid ge
betenund purzelt nicht herunter; denkt an Eure Gliedmääßchen!
Fanny sagt, ich habe abgeschmackt geschrieben, sie nennt aber erstens Alles abgeschmackt, was nicht sagt, daß sie und Hensel ein exemplarisches Brautpaar sind, bei meinem Bart, sie sind nicht um ein Haar anders als alle, wenn sie doch es wissen wollen, wo nicht, brauchen sie es nicht zu lesen. Zweitens ist mir abgeschmackt zu Muthe, wenn Du willst, ich soll anders schreiben, als mir der Schnabel gewachsen ist, so schreibe ich lieber gar nicht. Als der liebe Gott die Brautpaare erschuf, war er gewiß mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden, ein jedes ist eine Satire auf ein schlechtes Lustspiel, od. einen dito Roman. Kompliment von doch nicht ein vernünftiges Brautpaar, was sich Stundenlang alleine in eine Stube pflanzt, Mutter und
Ich habe eben das Kind gefragt, ob es noch allein die Treppe herunter gehn, oder den Mund finden könne, Du hast gar keinen Begriff, (oder vielmehr, wenn Du Erinnerung hast, so hast Du einen Begriff,) was für jämmerliche Gesichter sie zuweilen schneidet. Glaube aber nicht, daß ich so unbillig bin, wie sie, ich weiß recht gut (erstens schon aus der Erfahrung) daß es unangenehm, lästig, alles was Du willst ist, neben einem Brautpaar herzugehn, wobei schon ein kleiner Neid nicht abzuläugnen istF, denn wenn Unglück Schicksal mit einer Fassung und Standhaftigkeit trägt, ihres Characters und ihrer Schultern werth.2) Haut sie zuweilen über die Schnur, nun so muß man es ihr nachsehn, und daß thut denn auch der sanfte Schwager und die fromme Schwester pflichtschuldigst.3) – Liebe Zeit, wie findest Du diesen Prozeß, den wir hier in Person vor Dir plaidiren? Denn daß wir geistig gehuscht haben, geht Dir doch wol klar aus Allem hervor, und ich denke, daran erkennst Du Deine Gerenheimer. Der Schlemil übrigens, mit dem wir sie gestern – 5 Minuten allein ließen, war
Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. b. 4/75., fol. 2v
Schottland bringen wird, zeigt sich morgen.
Ich weiß Dir für heute Nichts zu schreiben, es geht bei uns Nichts vor. Stages gewöhnlich, und outside sehr gefährlich seyn soll; amusire Dich wohl, und zeichne gut und viel.
tête à têtegelassen.
unus pro multis.
29sten Juli 29. In weite Ferne will ich schweifen, und weiß nicht, wo Du weilst . Ob wir heut einen Brief aus Edinburg erhalten? Möglich ists, und es schwebt deshalb eine Wette zwischen Paul und mir. Es ist komisch, seit Du aus London fort bist, wissen wir nicht mehr, was wir Dir schreiben sollen, es ist einem so nüchtern, wenn man nicht weiß, wohin man zu denken hat. Aber immer besser, als wenn man nicht wüßte, an wen. Wir leben still und gut, und unsre Plane (die silbernen) reifen. In einem Privatbrief, der Dich in London erwartet soll, werden wir das Nähere exponiren. Der kleine Oppenheim, der morgen nach London abgeht, nimmt 2 Pappen für Dich mit, zwischen denen eine neue Zeichnung von Hensel liegt, komischen Inhalts. Ich will Dir nichts weiter verrathen, aber Du wirst Dich damit amüsiren. Hole sie von Doxat ab, wenn Du zurückkommst. Auch andre Plane entstehen, und werden mit Plaisir gefuttert. Wie findest Du die 12 Monate, durch weibliche Köpfe representirt, und mit Liedern begleitet? Die Sache amüsirt uns, und wir finden sie himmlisch. Von noch größeren Rosinen die wir im Kopf haben, will ich gar nichts sagen, nur so viel, was Du neulich von einem Liederspiel einmal schriebst, das Hensel mir machen sollte, ist nicht auf einen steinigen Boden gefallen, wird Früchte tragen, dreißigfältig und vierzigfältig. (vide Franck) . A propos, die Breslauer sind unerhörte Rüpel. Durch Mosevius schickte ich an Franck Bachsche Orgelpräludien, und den Maigruß, keine Antwort, an Mosevius schickte ich auf sein Verlangen umgehend die Partitur der Paßion, keine Sylbe, ich weiß nicht, ob sie lebt, oder gestorben ist. Dein gar so lieber Brief an Onkel wird hoffentlich nicht dasselbe Schicksal haben. – Beckchen paukt mit Virtuosität das Pedal zu den Orgelsachen, und ich stärke mein Herz zuweilen daran. Der alte Bach würde sich todtlachen, wenn er das sehn könnte. Sey doch so gut, mir im nächsten Brief das Orgelpräludium zu bestimmen, das ich bei meiner Trauung von Grell soll spielen lassen. Freilich wärs noch hübscher, wenn Du mir eins schicktest, wenn das practicabel wäre über Meer? und eben fällt mir ein, das ich selbst mir den Ausgang schreiben will. Eben sagt mir Beckchen, daß die Mädchen sich vorgenommen hätten, einen Choral zu singen, welches vielleicht noch besser wäre, als ein Präludium, bestimme Du darüber, und wenn Du für den Choral entscheidest, so gieb ihn auch an. Ach wärst Du hier! Ja, ja, nett soll es werden, und mit uns (alsdann) Eheleuten sollst Du sehr zufrieden seyn, das verspreche ich Dir, ich versichere Dich, wir taugen was, und es ist mit uns umzugehn, und wenn Du hier bist, soll die Freude groß seyn. Ich bin sehr innerlich froh und zufrieden, lieber Felix, und könnte mir nichts anders wünschen, als es eben ist. Die Andern sind ja auch alle zufrieden, Hensel ist glücklich, und wird es immer mehr, und so ist alles gut und recht. Von der armen Peppi haben wir recht traurige Briefe, ihr Mann hatte ihr lange und wiederholt versprochen, sie diesen Winter herzuführen, sie hatte sich so unendlich darauf gefreut, unsre Hochzeiten mitzumachen, und Dich zu sehn, und nun hält er ihr nicht Wort, und fordert sie auf, allein mit den Kindern herzureisen, er wolle sie abholen. Das thut sie nun natürlich nicht, aber es wird ihr sehr schwer. Erz Sage Klingemann, die Brieftasche die wir für ihn bestimmt hatten, sey ein junges Greuel geworden, wir haben deshalb anderweitig darüber disponirt, und werden nächstens eine neue für ihn anfangen. Grüß ihn und alle hills und lochs und bens, die die Ehre haben Dich zu sehn. Fanny Mendelssohn Bartholdy Das träumt nichts wie Hochzeit, ich gewinne verflucht wenig dabei, war schon fest entschlossen, einen tollen possenhaften Brief an Loch Lomond zu schreiben, aber o Neugier, muß ich lesen, was da geschrieben steht, pfüt (Er pfeift) weg ist aller Unsinn. Ich habe auch wirklich Respect vor Glasgow (hast Du Hrn. Schwabes Häuser daselbst besucht, eingedenk des Vergnügens, womit diese Familie uns Rainville salzte), ferner vor Ben Navis (ich kenne ihn „aus Liedern“), an Dampfmaschinen, Squares, Piccadillys hat sich der Unsinn schon gewöhnt, Gegenden kennt er noch nicht. Felix der kleine Oppenheim bringt eine Erinnerungsanstalt mit, ich hoffe, Du weißt noch, welche Empfindungen wir in Hamburg anlegten, wie wir unsere seidenen Tücher tauschen wollten; wie Du mir eine Scheere schenken wolltest, und dafür einen Kamm zum Renommiren von mir verlangtest, und wie wir sämmtliches vergaßen? Du hast Wort gehalten, und Scheere geschickt, so beschwere ich denn das zarte Heupferdchen mit einem Kamme, den Du bei Deiner Rückkehr in London treffen wirst (wie grotesk wird der sich gegen die City ausnehmen, denn er soll bei Doxat logiren), und mit Gesundheit verzehren sollst. – Das Rad ist gebrochen, Heines in Dresden, Wilmsens in Halle, von meinen Jungens ist die einzige Betty da, wir halten auch zusammen. Hensel hat sie nett gezeichnet, und schenkt mir das Bild, ich soll es aber noch nicht wissen, Fanny gab aber der Welt nicht das erste Beispiel. Übrigens habe ich die Ehre, Dir zu versichern, daß Betty eine der Liebenswürdigeren ist, die je weiße Kleider und toupirte Scheitel trugen, und besser, wie manche Miss mit feinen Sitten, wenn Dus noch nicht weißt. Die Akademie thut ein Konzert für die Schlesier, Ritz hat zu David gesagt, der hat zu mir gesagt, sie würden hora est geben, gewiß weiß ichs noch nicht; wenn es aber geschieht, so dirigire wo möglich von Killarney aus. Den Montag, als sies sangen, Felix, da waren wir herunter. – Heut Abend kommen Devrients, er hat seiner Frauen Portrait bei Hensel bestellt, das soll heut angefangen werden. – Ich möchte Dich auch bitten, über meine Zukunft etwas zu verfügen, etwa, ob ich künstlichen od. natürlichen Kreuzbrunnen trinken soll, ob ich im Vorderhause eine oder zwei Stuben bewohnen soll, ob ich zum Frühstück Stachelbeeren od. Himbeeren essen soll. Gieb es auch an, und sey, wo möglich mit mir (alsdann) Einsiedler zufrieden. Hensel ist glücklich, das dank ihm Fanny; die macht eben einen Auszug vom Baß der Sommernachtsouvertüre, um sie mit mir zu spielen, mit mir dem Esel, sie ist Titania. Vielleicht während der projectirten wundervollen Reise nach Italien werde ich vom Diskant einen Klavierauszug machen, und mit Paul spielen. Ach nein der ist ja dann in Hamburg. Nu mit Professor Gans! Pfui! Es ist wenig mit mir, ich habe es stets gesagt, alles was ich Gutes habe, ist mein Bruder, der ist nicht hier. Motto Unter ist mein Stern gegangen (aus Opern) . Dein Affe. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Habit is the most whimsical person on earth, my dearest love! Obgleich ich England so wenig kenne als Schottland, ist mirs als sollte ich dem Mann im Monde schreiben; Dein niedliches Stübchen mit comforts habe ich leibhaftig vor mir gesehen: als Du PortlandStreet verließest, ist mir der Ariadnenfaden entschlüpft; ich kann mir kein Bild vergegenwärtigen, mir kömmts vor, als wärst Du nach China gesegelt und als könnte kein Brief uns jemals erreichen. Hoffentlich solls mit der ersten hochländischen Depesche beßer werden, und Du schwebst mir bei den guten Beschreibungen wieder deutlich mit den Umgebungen vor. Auf Kling. rechnen und freuen wir uns stark; Ihr ergänzt Euch gegenseitig, und mich entzückt und intereßirt alles, die Rose im Knopfloch, der Braten deßen Inneres Ihr kennen lernt, die reichhaltigen Pies u. s. w. Neues wißen wir blutwenig, HerzensJunker! und Du mußt den kahlen Brief verzeihen! Die Bekannten sind meistens verreist, und wir leben in schönster Luft und lieblichem Gartengenuß zwar sehr heiter und anmuthig, aber einförmig und ohne Briefstoff. Bei Dir sprudelt es hingegen von Neuem und Intereßantem; ich wollte Dir von unsrer edlen Zeit täglich ein paar Stunden übermachen können; wir haben sie im Ueberfluß. Ich lese engl. Bücher, Werners hatte ich zum Sonntag eingeladen, um mir, da er freilich nicht viel von Dir wußte, mindestens v. Lond. erzählen zu laßen: meine schönsten Anknüpfungspunkte sind old England for ever! Perhaps I shall steal myself into the little pocket of little Openheim and shall sail over with him. Neulich besah das Fitzli Puzlichen Hensels Buch, und sagte bei Beckchens Zeichnung, man müßte eine Stelle aus der Zauberflöte dabei citiren. Begreifst Du, wo die Leute ihre Gelehrsamkeit einsammeln? Apropos, ich habe nun auch die Ehre, den geheimen Verfaßer des Blumenkoncerts in der mus. Zeit. zu kennen; freut mich sehr, so glücklich zu sein. Der Heine hat doch ein feines Näschen was Styl betrift; er zeichnete im Maigruß diese Episode sehr aus, fand sie vorzüglich, und behauptete, sie sei nicht von Marxens Hand, was ihm v. den Schwestern, die den Herrn Verfertiger ignorirten abgeläugnet wurde. Er ist nun über alle Berge, und in die See, nach Helgoland. Ich gräme mich, daß jemand, der so ausgezeichnet sein könnte, so wenig angenehm und wohlthuend erscheint. Eitelkeit ist zu vorherrschend in ihm, und das verdirbt auch jedes Gespräch mit ihm, denn so geistreich er sein sollte und müßte, kann er keinen Gedanken festhalten, fortspinnen, der nicht auf his dear self Bezug hätte. Und dazu das lauschende satirische Wesen, das jedes sichre, heitre, sich Gehenlaßende Gefühl verdrängt! Kurz, es wird einem nicht wohl und geheuer bei ihm, und wenn ich an die Reisebilder denke, bedaure ich herzlich, daß Mensch und Talent so wenig Eins bei ihm sind. Vater fand ihn nun über die Gebühr schrecklich, und ich war immer in Angst, es würde eine Scene entstehen. Zufällig traf sichs verschiedenemale so gut, daß er in Vaters Abwesenheit uns besuchte, und so habe ich ihm unsre kleine Gastfreundschaft doch angedeihen laßen können, selbst den Mittag vor seiner Abreise. Ich hoffte und wünschte, noch eine liebenswürdigere Seite an ihm kennen zu lernen. Wie Vater den ungeheuer beschnurrbarteten Dr. Maximilian beurtheilte, hörst Du in Schottland; er ist auch fort, und wirklich nach Petersburg und zur ruß. Armee. Habt Ihr dear fellows denn in der That Euch welche wachsen laßen? I hope you did not, for what should think Scott? – Wir führen übrigens mitunter ein Fremdenleben, besuchen Mde. Friebe, als lady of the lake (der See ist beneidenswerth) die Kunst-BrunnenAnstalt und die Rutschberge. Ich schwöre Dir, Berlin kömmt zu etwas, und die Varnhagen hat Recht, wir kriegen auch eine Gegend. Es ist, nach Wolf, nicht nur bloß Platz zu einer hübschen Aussicht; sie ist schon da, und die Einrichtung allerliebst; Vatern und mich, wie Scherasmin und die Amme, ergriff auch der Schwindel zu rutschen, und wir standen schon unter den Expektanten dazu, es waren aber zu viele vor uns, und jugendliche Ungeduld erlaubte das Warten nicht. Farewell, dearest boy! Die outside ängstigt mich, seid gebeten und purzelt nicht herunter; denkt an Eure Gliedmääßchen! Lea Mendelssohn Bartholdy Fanny sagt, ich habe abgeschmackt geschrieben, sie nennt aber erstens Alles abgeschmackt, was nicht sagt, daß sie und Hensel ein exemplarisches Brautpaar sind, bei meinem Bart, sie sind nicht um ein Haar anders als alle, wenn sie doch es wissen wollen, wo nicht, brauchen sie es nicht zu lesen. Zweitens ist mir abgeschmackt zu Muthe, wenn Du willst, ich soll anders schreiben, als mir der Schnabel gewachsen ist, so schreibe ich lieber gar nicht. Als der liebe Gott die Brautpaare erschuf, war er gewiß mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden, ein jedes ist eine Satire auf ein schlechtes Lustspiel, od. einen dito Roman. Kompliment von Mutter, und Du möchtest, wenn Du es nicht schon gethan hast, keine Stachelbeeren mitbringen. Wo bleibt denn aber Mühlenfels, ich finde es gar nicht in seinem Character, uns so lange ohne Nachricht zu lassen. Einen schönen Gruß an Klingemann, das ist das Einzige Vernünftige, was heut über mein ungewaschenes Maul gegangen ist, aber ich nenne doch nicht ein vernünftiges Brautpaar, was sich Stundenlang alleine in eine Stube pflanzt, Mutter und Beckchen sich allein mit irgend einem Schlemil herumquälen läßt, wenn es einmal in der Gesellschaft ist, einander ins Ohr spricht, oder dann und wann ein Wort in die Conversation wirft, was nicht dazu gehört, weil d ie Brautpaar selber nicht zuhört. Ich sage ja gar nicht, daß sie Unrecht haben, mein Gott, die Leutchen mögen sich ganz gut dabei unterhalten, und keins macht es besser, aber Lob verlangt nicht, brauchts auch gar nicht, erlaubt nur der Schwester, ein wenig zu schimpfen, um so mehr, da Ihr es ihr nicht verbieten könnt. Glaube nicht, lieber Felix, daß ich deswegen so ganz verzweifelt bin, o nein, ich bin pommadig, aber ein bischen schimpfen muß der Mensch, purer Übermuth ists jedoch, daß ich gerade, als Niederlage meiner jungen Wuth den besten und mir liebsten aller Menschen aussuche, denn das bist Du, aber eben deswegen, Du weißt, wie ich es meine, ein Anderer, jeder Andere würde mich bemitleiden, und das verdiene ich nicht, habe es auch nicht nöthig, übers Jahr werde ich oft genug die Zeit selig nennen, wo ich noch mit meiner Gere eine Stube bewohnte. Du aber sagst sehr weise, und wohl sehr lächelnd: Nu, nu, liebe Gere, wüthe nicht so sehr, und dann küsse ich Dir den Pantoffel, und Alles ist gut. Ach Du meine Hauptsache, bitte bitte, sey mir ein bischen gut. Mein Seel, ich kanns brauchen Rebecka Mendelssohn Bartholdy Ich habe eben das Kind gefragt, ob es noch allein die Treppe herunter gehn, oder den Mund finden könne, Du hast gar keinen Begriff, (oder vielmehr, wenn Du Erinnerung hast, so hast Du einen Begriff, ) was für jämmerliche Gesichter sie zuweilen schneidet. Glaube aber nicht, daß ich so unbillig bin, wie sie, ich weiß recht gut (erstens schon aus der Erfahrung) daß es unangenehm, lästig, alles was Du willst ist, neben einem Brautpaar herzugehn, wobei schon ein kleiner Neid nicht abzuläugnen istF, denn wenn Prof. Gans ihrentwegen nicht mehr AbendBrodt ißt, und sich bei der Gelegenheit todthungern will, 1) so fühlt sie sich dadurch zwar ein wenig geschmeichelt, aber doch schon weniger befriedigt. Alle diese Dinge, und noch viele andre zusammengenommen ergeben das Resultat, daß sie sich musterhaft und bewundernswürdig in das Unglück findet, eine vom Brautstand besessene Schwester zu haben, und daß sie ihr Unglück Schicksal mit einer Fassung und Standhaftigkeit trägt, ihres Characters und ihrer Schultern werth. 2) Haut sie zuweilen über die Schnur, nun so muß man es ihr nachsehn, und daß thut denn auch der sanfte Schwager und die fromme Schwester pflichtschuldigst. 3) – Liebe Zeit, wie findest Du diesen Prozeß, den wir hier in Person vor Dir plaidiren? Denn daß wir geistig gehuscht haben, geht Dir doch wol klar aus Allem hervor, und ich denke, daran erkennst Du Deine Gerenheimer. Der Schlemil übrigens, mit dem wir sie gestern – 5 Minuten allein ließen, war David. 4) Friede kleine Gere, die Parteien vergleichen sich, und Du butzest ihre Köpfe an einander. 5) Fanny Mendelssohn Bartholdy Das sind die Geren, die sich in die Arme fassen, der Mann, derselbe den Fanny ans bethaute Fenster zu malen pflegt, bin ich. Aber Randglossen muß ich doch machen. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Felix lebe wohl und liebe Deinen Zelter. Das Dampfboot ist heute nicht gekommen, ob es uns einen Brief von Dir aus Schottland bringen wird, zeigt sich morgen. Ich weiß Dir für heute Nichts zu schreiben, es geht bei uns Nichts vor. Lebe wohl, nimm Dich in Acht, nicht umgeworfen zu werden, was bei den Stages gewöhnlich, und outside sehr gefährlich seyn soll; amusire Dich wohl, und zeichne gut und viel. Dein Vater A Rebecka Mendelssohn BartholdyNicht wahr. Ist eine gottvolle Geschichte, über die, wie über manche Gansische Du Dich bei Gelegenheit todtlachen wirst. Habe ich einen fetten Character, od. liebenswürdige Schultern?Nachdem sie ihren Zorn darüber in Schelten entladen haben. Gestern mal, der Übrigen schweige ich, aber mit H. Heine haben sie mich neulich stundenlang tête à tête gelassen. unus pro multis. und letztens sind wir alle beide nicht bei Troste
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-07-29-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-07-29-01" xml:id="title_c6049dd5-6c91-4289-835a-182c0ddd86fb">Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Carl Friedrich Zelter und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Glasgow, adressiert an Doxat & Co. in London <lb></lb> Berlin, 29. Juli 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_56435a4f-464b-4acb-a599-be64157a3954">In weite Ferne will ich schweifen, und weiß nicht, wo Du weilst . Ob wir heut einen Brief aus Edinburg erhalten? Möglich ists, und es schwebt deshalb eine Wette zwischen Paul und mir. 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Es ist</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse 1 von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 4 Poststempel [BERLIN 5-6 / 29/7], [SCHIFFSBRIEF-POST HAMBURG / 31 JUL / 1829], [SHIP LETTER LONDON / 5 AU 5 / 1829], [AU / 6 / 1829], Adresse 2 von Doxat & Co., 3 Poststempel [E / 6 AU 6 / 1829], [GLASGOW / A 8 / AUG / 1829], [GLASGOW A 8 A / 1829], Siegel. </p> <handDesc hands="5"> <p>Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Carl Friedrich Zelter , Abraham Mendelssohn Bartholdy </p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 85 f. (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteil). </bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-07-29" xml:id="date_3372316e-388c-4316-b696-d4a836ede1ba">29. Juli 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117585" resp="author" xml:id="persName_f633af3a-f43a-43f5-aa8c-47bd9380433a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_9f7f3fdf-57a1-4b1f-852c-2b1299008cdc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_05bfad9a-b3b0-409c-acac-9e899fec6f1e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0115916" resp="author" xml:id="persName_a0ec898c-bdfa-4ae9-adfa-8d8a2eddbcd9">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_43943742-cc5f-404b-84a1-6ae6ad8ff5dd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><placeName type="writing_place" xml:id="placeName_bcdd1379-6d7d-477d-bbc4-1f1cc9b2e3f7"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0115916" resp="writer">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</persName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4910718a-5087-4803-9bd4-d16c0cbdbde6">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_2a281d6d-78e8-45ae-8c0c-ea2be6a2b6b6"> <settlement key="STM0100163">Glasgow</settlement><country>Schottland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_89df2243-ec44-452a-9d2e-72e264cd3c16"> <head> <address> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_3b393b96-568d-4fab-b6e3-5fb0a522736b"><hi rend="latintype">A Messieurs</hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_94a7701b-c290-4fc9-8e5b-92aabc7cf212"><hi rend="latintype">Mess<hi rend="superscript">rs</hi> Doxat & C<hi rend="superscript">o</hi></hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_25b8e7b2-9f2b-4c08-bc50-d10eb3695a85"><hi rend="latintype">pour M<hi rend="superscript">r</hi> Felix Mend. Bartholdy</hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_4e4beeef-5cc4-442c-a16a-94d6d957af2a"><hi rend="latintype">Londres.</hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_2db251ce-41df-4341-af58-1ea65765ce7c"><hi rend="latintype">p Hambourg</hi></del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e114189d-2917-4020-8b34-aa27f274c083"><hi rend="latintype">bateau à vapeur</hi></del></addrLine> <addrLine> </addrLine> <addrLine><add place="above"><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">turn over</hi></hi>.<name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine> </addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">From Doxat & Co. London 6<hi rend="superscript">th</hi> <del cert="low" rend="overwritten">July</del> <add place="overwritten">August<name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add> 1829</hi></hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">F. Mendelssohn Bartholdy Esq<hi rend="superscript">re</hi></hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Glasgow</hi></hi>.<name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> <addrLine><add place="overleaf"><hi rend="latintype">post-rest</hi><name key="PSN0110729" resp="writers_hand" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></add></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_56a535ae-6aac-41c9-aaf1-c67894071355"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1829-07-29" xml:id="date_ea9f2c93-d1df-4bbc-ae5c-11bdc3d0b4da"><hi n="1" rend="underline">29sten Juli 29.</hi></date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><title xml:id="title_aa86aae9-7663-43d1-b10a-c0c72b7348cf">In weite Ferne will ich schweifen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="author">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808–1884)</name><name key="CRT0108617" style="hidden" type="literature">In weite Ferne will ich träumen</name></title>, <title xml:id="title_9e320789-b80c-4665-a6c0-e02d7cd75e35">und weiß nicht, wo Du weilst<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1tcim14d-5zha-gmtw-agtr-nrkrbg3qzvnf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100261" style="hidden">Ferne »In weite Ferne will ich träumen«, [bis 1830]<idno type="MWV">K 53</idno><idno type="op">9/9</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_be02b540-7805-4ca9-9c87-47dca863a497" xml:lang="de">In weite Ferne will ich schweifen, und weiß nicht, wo Du weilst – Anspielung auf den Beginn des Gedichts In weite Ferne von Johann Gustav Droysen: »In weite Ferne(n) will ich träumen! / Da, wo Du weilst.« Mendelssohn vertonte das Gedicht spätestens 1830 (Ferne op. 9/9, MWV K 53). </note>. Ob wir heut einen Brief aus Edinburg erhalten? Möglich ists, und es schwebt deshalb eine Wette zwischen <persName xml:id="persName_2a097561-f3d3-4f08-a51a-54966470dac1">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und mir. Es ist komisch, seit Du aus London fort bist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d3ed3cf9-5346-4f54-85e3-b99411d9eda0" xml:lang="de">seit Du aus London fort bist – Mendelssohn war am 22. Juli 1829 mit Carl Klingemann von London aus zu seiner Schottlandreise aufgebrochen (vgl. Notizbuch, GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 7v).</note> wissen wir nicht mehr, was wir Dir schreiben sollen, es ist einem so nüchtern, wenn man nicht weiß, wohin man zu denken hat. Aber immer besser, als wenn man nicht wüßte, an wen. Wir leben still und gut, und unsre Plane (die silbernen)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_441d10f7-bd10-45a9-9afa-328dc93e276a" xml:lang="de">unsre Plane (die silbernen) – Pläne für die silberne Hochzeit von Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy am 26. Dezember 1829.</note> reifen. In einem Privatbrief, der Dich in London erwarte<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">n</corr><sic resp="writer">t</sic></choice> soll, werden wir das Nähere exponiren. <persName xml:id="persName_56d4f1fb-3112-4a85-87c4-00817e41fc78">Der kleine Oppenheim<name key="PSN0113674" style="hidden" type="person">Oppenheim, Herr</name></persName>, der morgen nach London abgeht, nimmt 2 Pappen für Dich mit, zwischen denen <title xml:id="title_41de562b-f9db-47c8-9759-5ea351680c34">eine neue Zeichnung von Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7f2f8339-643d-49e6-b40b-ebb5c0c4f31e" xml:lang="de">eine neue Zeichnung von Hensel – Wilhelm Hensels 1829 entstandene Zeichnung »Das Rad« (Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16), deren Absendung mehrfach angekündigt wurde, ging erst am 15. August 1829 von Berlin ab. Siehe Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 15. August 1829.</note> liegt, komischen Inhalts. Ich will Dir nichts weiter verrathen, aber Du wirst Dich damit amüsiren. Hole sie von <persName xml:id="persName_ca1249a8-a4d8-4011-96b3-cb61a44aa0b6">Doxat<name key="PSN0110727" style="hidden" type="person">Doxat, Eugen</name></persName> ab, wenn Du zurückkommst. Auch andre Plane entstehen, und werden mit Plaisir gefuttert. Wie findest Du die 12 Monate, durch weibliche Köpfe representirt, und mit Liedern begleitet?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81705f5d-5b19-4df8-8d87-79f1476f27aa" xml:lang="de">die 12 Monate … mit Liedern begleitet – Der Plan wurde von Fanny Mendelssohn Bartholdy 1829 nicht verwirklicht. In ähnlicher Form kam das Vorhaben 1841 mit den Zwölf Charakterstücken für Klavier »Das Jahr« HU 385 mit Gedichten sowie Zeichnungen von Wilhelm Hensel zu jedem Monat zur Ausführung (Kompositionsautograph: D-B, Musikabteilung, MA Ms. 47; autographe Reinschrift mit Gedichten und Zeichnungen: ebenda, MA Ms. 155).</note> Die Sache amüsirt uns, und wir finden sie himmlisch. Von noch größeren Rosinen die wir im Kopf haben, will ich gar nichts sagen, nur so viel, was Du neulich von einem <title xml:id="title_d4cb9815-4ff3-4e45-87ff-b597040cc748"><title xml:id="title_d70bd186-e185-4de6-82ac-a09feaf49396">Liederspiel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109187" style="hidden" type="dramatic_work">Die Hochzeit kommt (Libretto)</name></title><name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111432" style="hidden" type="music">»Die Hochzeit kommt«, Festspiel für drei Soprane, Tenor, zwei Bässe, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester HU 248 (Dezember 1829); UA 26. Dezember 1829</name></title> einmal schriebst, das <persName xml:id="persName_e938199d-fc78-4aef-a7bf-56807b1db7b4">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> mir machen sollte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1dfabd3f-ba63-48e6-8eb0-c9e83190afcb" xml:lang="de">von einem Liederspiel einmal schriebst, das Hensel mir machen sollte – Fanny Mendelssohn Bartholdy realisierte die Komposition im Dezember 1829 mit dem Festspiel »Die Hochzeit kommt« für drei Soprane, Tenor, zwei Bässe, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester HU 248. Es wurde am Tag der Silberhochzeit der Eltern am 26. Dezember 1829 uraufgeführt.</note> ist nicht auf einen steinigen Boden gefallen, wird Früchte tragen, dreißigfältig und vierzigfältig. (<hi rend="latintype">vide<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_29c073fb-682c-45da-a3bd-ba4e2a10a4ca" xml:lang="la ">vide – lat., siehe.</note> <persName xml:id="persName_06c56088-c564-4644-a617-4938b2b202b4">Franck<name key="PSN0111123" style="hidden" type="person">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName></hi>). <hi rend="latintype">A propos</hi>, die Breslauer sind unerhörte Rüpel. Durch Mosevius schickte ich an Franck <title xml:id="title_9fac03b8-1873-4d06-8a87-a038e8b27d25">Bachsche Orgelpräludien<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0111775" style="hidden" type="music">Sechs Präludien und sechs Fugen für Orgel BWV 543-548</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d6ec8319-35c3-4ba0-ab32-4a3a5c990928" xml:lang="de">Bachsche Orgelpräludien – Es handelte sich wahrscheinlich um den Druck von BWV 543-548 mit dem Titel »Sechs Praeludien und sechs Fugen für Orgel oder Pianoforte mit Pedal von Johann Sebastian Bach«, den Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy besaßen (Elvers / Ward Jones, Musikalienverzeichnis, S. 89). Die Werke waren erstmals 1812 in Wien und Pesth erschienen, ein Nachdruck kam um 1824 in Wien heraus.</note> und den <title xml:id="title_c3e3d279-ed52-4e8a-bf9f-6d6772bff4eb">Maigruß<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0111776" style="hidden" type="literature">Ueber Malerei in der Tonkunst. Ein Maigruß an die Kunstphilosophen</name></title>, keine Antwort, an <persName xml:id="persName_16dfc4a8-3125-4a38-9f49-cdef889fbe57">Mosevius<name key="PSN0113450" style="hidden" type="person">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80e18286-a20c-401e-bc6e-2431bc0d14b2" xml:lang="de">den Maigruß – Adolph Bernhard Marx’ Schrift Ueber Malerei in der Tonkunst. Ein Maigruß an die Kunstphilosophen, Berlin 1828.</note> schickte ich auf sein Verlangen umgehend die Partitur der <title xml:id="title_165b36f8-68ee-484e-bbf5-2f3dae9db27a">Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_561a156d-0bc7-4ff6-845e-48962c2b5a7c" xml:lang="de">an Mosevius schickte ich auf sein Verlangen umgehend die Partitur der Paßion – Die von Eduard Rietz angefertigte Abschrift der Partitur von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 (GB-Ob, M.D.M. c. 68) hatte Mendelssohn zu Weihnachten 1823 von seiner Großmutter Bella Salomon geschenkt bekommen. Der königliche Musikdirektor an der Universität Breslau Johann Theodor Mosewius führte die Komposition am 3. April 1830 auf (Geck, Die Wiederentdeckung der Matthäuspassion, S. 87).</note> keine Sylbe, ich weiß nicht, ob sie lebt, oder gestorben ist. <title xml:id="title_703131f4-47da-43b7-934a-2c1d2a248d17">Dein gar so lieber Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-07-16-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Nathan Mendelssohn in Breslau; London, 16. Juli 1829</name> </title> an <persName xml:id="persName_884fd716-0bf8-4081-ade2-e242ab0687de">Onkel<name key="PSN0113233" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name></persName> wird hoffentlich nicht dasselbe Schicksal haben. – <persName xml:id="persName_05bd6796-ea4f-4154-822c-90ee77de9ad5">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> paukt mit Virtuosität das Pedal zu den Orgelsachen, und ich stärke mein Herz zuweilen daran. Der alte <persName xml:id="persName_8f5fd74a-fc83-444a-8f16-ee166d1c77e5">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> würde sich todtlachen, wenn er das sehn könnte. Sey doch so gut, mir im nächsten Brief das Orgelpräludium zu bestimmen, das ich bei meiner Trauung von <persName xml:id="persName_865c6d60-ab41-47ae-937c-771983da7244">Grell<name key="PSN0111523" style="hidden" type="person">Grell, August Eduard (1800-1886)</name></persName> soll spielen lassen. Freilich wärs noch hübscher, wenn Du mir <title xml:id="title_607c1f14-5a31-4361-8f70-6a710d3baf63">eins<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xzameshq-004s-el3u-ipyg-i4a7smm2p3w6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100515" style="hidden">Orgelstück für Fanny Mendelssohn Bartholdys Hochzeit A-Dur, [August / September 1829]<idno type="MWV">W 10</idno><idno type="op"></idno></name></title> schicktest,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_341392a4-c6ee-4844-b2a2-eff62f4b23ab" xml:lang="de">wenn Du mir eins schicktest – In Brief fmb-1829-09-02-01 (Brief Nr. 214) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Coed Du, 2. September 1829, versprach Felix Mendelssohn Bartholdy seiner Schwester Fanny ein Hochzeitsstück. Aufgrund einer Knieverletzung, die er sich am 17. September 1829 in London zuzog, konnte er nicht an der Hochzeit teilnehmen und teilte daher der Schwester am 25. September 1829 brieflich mit, ihr die Komposition (Orgelstück A-Dur, MWV W 10) bei seiner Ankunft in Berlin persönlich zu geben. Vgl. Brief fmb-1829-09-25-01 (Brief Nr. 224) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. September 1829. Es sind nur Skizzen vom August / September 1829 in Mendelssohns Londoner Notizbuch (GB-Ob, M.D.M. g. 1, fol. 34ar-35r), nicht aber eine ausgearbeitete Fassung des Orgelstücks überliefert (vgl. MWV, S. 366, sowie Klein, Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmusik).</note> wenn das practicabel wäre über Meer? und eben fällt mir ein, das ich selbst mir den <title xml:id="title_1f4aa1d3-170a-4584-8ee1-531255ff5020">Ausgang<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0111563" style="hidden" type="music">Präludium für Orgel G-Dur, HU 243 (2. Oktober 1829)</name></title> schreiben will.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5f91e34-846b-462b-ab6e-99b895aea070" xml:lang="de">das ich selbst mir den Ausgang schreiben will – Am 2. Oktober 1829, dem Vorabend ihrer Hochzeit, komponierte Fanny Mendelssohn Bartholdy das Präludium für Orgel G-Dur, HU 243, als Ausgangsstück für ihren Traugottesdienst.</note> Eben sagt mir Beckchen, daß die Mädchen sich vorgenommen hätten, einen Choral zu singen, welches vielleicht noch besser wäre, als ein Präludium, bestimme Du darüber, und wenn Du für den Choral entscheidest, so gieb ihn auch an. Ach wärst Du hier! Ja, ja, nett soll es werden, und mit uns (alsdann) Eheleuten sollst Du sehr zufrieden seyn, das verspreche ich Dir, ich versichere Dich, wir taugen was, und es ist mit uns umzugehn, und wenn Du hier bist, soll die Freude groß seyn. Ich bin sehr innerlich froh und zufrieden, lieber Felix, und könnte mir nichts anders wünschen, als es eben ist. Die Andern sind ja auch alle zufrieden, <persName xml:id="persName_998a12e9-d5e0-4b99-a234-b3ad4e9e1ab6">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ist glücklich, und wird es immer mehr, und so ist alles gut und recht. Von der armen <persName xml:id="persName_7e946f3f-e4f7-4c97-bb36-e32bad17f438">Peppi<name key="PSN0109843" style="hidden" type="person">Benedicks, Josephine (Peppi, eigtl. Pessel) (1798-1834)</name></persName> haben wir recht traurige Briefe, <persName xml:id="persName_174cad66-1cb0-47bd-89ba-36fc6a4e4397">ihr Mann<name key="PSN0109845" style="hidden" type="person">Benedicks, Wilhelm (1780-1851)</name></persName> hatte ihr lange und wiederholt versprochen, sie diesen Winter herzuführen, sie hatte sich so unendlich darauf gefreut, unsre Hochzeiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_706c4288-5d27-4322-82fb-03badb487c57" xml:lang="de">unsre Hochzeiten – die Hochzeit von Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy am 3. Oktober 1829 sowie die silberne Hochzeit von Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy am 26. Dezember 1829.</note> mitzumachen, und Dich zu sehn, und nun hält er ihr nicht Wort, und fordert sie auf, allein mit den <persName xml:id="persName_3eeb9cc8-945c-4208-ad89-e99f182dc90c">Kindern<name key="PSN0109846" style="hidden" type="person">Benedicks, Wilhelm Alfred (1807-1868)</name><name key="PSN0109842" style="hidden" type="person">Benedicks, Henriette Gustafva (1816-1873)</name><name key="PSN0118729" style="hidden" type="person">Benedicks, Clara Mariana (1820-1837)</name><name key="PSN0109837" style="hidden" type="person">Benedicks, Emma Wilhelmina Elisabeth [oder: Emma Elisabeth Josefina?] (1826-1895)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10c0e60d-00f2-4fa3-aff0-edd9cc77c254" xml:lang="de">den Kindern – Wilhelm Alfred, Henriette Gustafva, Clara Mariana und Emma Wilhelmina Elisabeth Benedicks. </note> herzureisen, er wolle sie abholen. Das thut sie nun natürlich nicht, aber es wird ihr sehr schwer. <del cert="high" rend="strikethrough">Erz</del> Sage <persName xml:id="persName_55434368-77b5-4a44-904b-718bb5f4f319">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>, die Brieftasche die wir für ihn bestimmt hatten, sey ein junges Greuel geworden, wir haben deshalb anderweitig darüber disponirt, und werden nächstens eine neue für ihn anfangen. Grüß ihn und alle <hi rend="latintype">hills</hi> und <hi rend="latintype">lochs</hi> und <hi rend="latintype">bens</hi>, die die Ehre haben Dich zu sehn. </p> <signed rend="right"><add resp="MH" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_e821d589-9d39-41d5-96ef-79dfc469dbe2"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Das träumt nichts wie Hochzeit, ich gewinne verflucht wenig dabei, war schon fest entschlossen, einen tollen possenhaften Brief an <hi rend="latintype">Loch Lomond</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2baf7946-f659-46fd-8cb4-272ebf1e2c96" xml:lang="de">Loch Lomond – See in Schottland, 23 km nordwestlich von Glasgow gelegen.</note> zu schreiben, aber o Neugier, muß ich lesen, was da geschrieben steht, pfüt (Er pfeift) weg ist aller Unsinn. Ich habe auch wirklich Respect vor <placeName xml:id="placeName_9766ff1d-3658-4ff5-b2c2-bb3bbf0feef4"><hi rend="latintype">Glasgow</hi><settlement key="STM0100163" style="hidden" type="locality">Glasgow</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName> (hast Du <persName xml:id="persName_1fa698e6-2180-407e-a084-96bc2a63c4df">Hrn. Schwabes<name key="PSN0118233" style="hidden" type="person">Schwabe, Adolf Salis (vorh.) Salomon ben Elias) (1782-1853)</name></persName> Häuser<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_03691b2b-e038-42eb-a5ac-5aa7da256205" xml:lang="de">Hrn. Schwabes Häuser – Adolf Salis Schwabe übersiedelte 1817 von Deutschland nach England, er besaß in Glasgow eine Kattunfabrik.</note> daselbst besucht, eingedenk des Vergnügens, womit diese Familie uns Rainville<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bb30e55d-1c80-41a7-b485-7bf2fa902ac7" xml:lang="de">Rainville – Gemeinde in den französischen Vogesen; Station auf der Reise der Familie Mendelssohn in die Schweiz 1822. </note> salzte), ferner vor <hi rend="latintype">Ben Navis</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7e554c3-39b0-4046-a8e7-1767c6942731" xml:lang="de">Ben Navis – Ben Nevis, mit einer Höhe von 1.345 Metern der höchste Berg in Schottland.</note> (ich kenne ihn „aus Liedern“), an Dampfmaschinen, <hi rend="latintype">Squares</hi>, <hi rend="latintype">Piccadillys</hi> hat sich der Unsinn schon gewöhnt, Gegenden kennt er noch nicht. Felix <persName xml:id="persName_1281066d-a325-47a5-9f4f-f497f1bd0d17">der kleine Oppenheim<name key="PSN0113674" style="hidden" type="person">Oppenheim, Herr</name></persName> bringt eine Erinnerungsanstalt mit, ich hoffe, Du weißt noch, welche Empfindungen wir in Hamburg<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5c5f86d4-3583-42dd-8c16-7bfa984b6cfe" xml:lang="de">in Hamburg – Abraham und Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatten Felix Mendelssohn Bartholdy am 10. April 1829 bis nach Hamburg begleitet. Letzterer nahm am 18. April dort ein Schiff nach London.</note> anlegten, wie wir unsere seidenen Tücher tauschen wollten; wie Du mir eine Scheere schenken wolltest, und dafür einen Kamm zum Renommiren von mir verlangtest, und wie wir sämmtliches vergaßen? Du hast Wort gehalten, und Scheere geschickt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ffff807b-4008-4fd4-85d9-fc5d40ee9a13" xml:lang="de">Du hast Wort gehalten, und Scheere geschickt – In seinem Brief vom 17. Juli 1829 übermittelte Mendelssohn (Z. 10 f.): »Ich schicke Nähnadeln eine Scheere«.</note> so beschwere ich denn das zarte Heupferdchen mit einem Kamme, den Du bei Deiner Rückkehr in London treffen wirst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_955667df-4b39-4498-9d48-002d39aa2cc9" xml:lang="de">einem Kamme, den Du bei Deiner Rückkehr in London treffen wirst – siehe den Beginn von Brief gb-1829-08-15-02 Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 15. August 1829.</note> (wie grotesk wird der sich gegen die <hi rend="latintype">City</hi> ausnehmen, denn er soll bei <persName xml:id="persName_341a3eeb-5382-4ce9-9496-31b740d2cc68">Doxat<name key="PSN0110727" style="hidden" type="person">Doxat, Eugen</name></persName> logiren), und mit Gesundheit verzehren sollst. – Das Rad<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_41823210-67fa-40d1-9ee4-09fc31e907d4" xml:lang="de">Das Rad – Gemeint ist der Zirkel, den die Geschwister und Freunde um Felix Mendelssohn Bartholdy bildeten. Wilhelm Hensel stellte das »Rad« in einer Zeichnung dar (Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Fanny Mendelssohn Bartholdy beschrieb die Zeichnung im Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829. Die Rede vom »Rad« kam nach Johann Gustav Droysen auf, weil im Kreis um Felix und die Schwestern »ungeheuer […] geklatscht wurde und die Damen unserer Bekanntschaft noch weit klatschhafter wieder durchklatschten, was wir geklatscht hatten und wovon sie mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit fast jeden Augenblick unterrichtet waren« (Hübner, Johann Gustav Droysen 1829-1851, S. 4).</note> ist gebrochen, <persName xml:id="persName_928e23e1-c7ae-4e97-b773-b38526d8e56e">Heines<name key="PSN0111811" style="hidden" type="person">Heine, Familie von → Heinrich Carl H. (-)</name></persName> in Dresden, <persName xml:id="persName_5dc94ae8-a13b-415a-9f71-4d888218a466">Wilmsens<name key="PSN0119011" style="hidden" type="person">Wilmsen, Familie von → Friedrich Philipp W.</name></persName> in Halle, von meinen Jungens ist die einzige <persName xml:id="persName_29d8be0b-d3d9-451b-9739-7cd82d397c9c">Betty<name key="PSN0113886" style="hidden" type="person">Pistor, Betty (Elisabeth) (1802-1877)</name></persName> da, wir halten auch zusammen. <title xml:id="title_9d6ffdab-1f55-414a-a156-22b9cbed5525">Hensel hat sie nett gezeichnet<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111773" style="hidden" type="art">Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) Pistor (Zeichnung 1829, verschollen)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cf022e4b-7ce7-4f4c-9d6f-607ca85e4a8a" xml:lang="de">Hensel hat sie nett gezeichnet – Wilhelm Hensels Zeichnung von Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) Pistor ist nicht bekannt.</note> und schenkt mir das Bild, ich soll es <del cert="high" rend="strikethrough">aber</del> noch nicht wissen, <persName xml:id="persName_c2f049e6-48a1-4b8e-83fe-298c8bb77a2c">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> gab aber der Welt nicht das erste Beispiel. Übrigens habe ich die Ehre, Dir zu versichern, daß Betty eine der Liebenswürdigeren ist, die je weiße Kleider und toupirte Scheitel trugen, und besser, wie manche <hi rend="latintype">Miss</hi> mit feinen Sitten, wenn Dus noch nicht weißt.</p> <p>Die <placeName xml:id="placeName_c787a717-03db-47c7-a450-2c672f300f8d">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> thut ein Konzert für die Schlesier,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0e8a7548-c742-4f52-8caa-78ee9828ac0b" xml:lang="de">Die Akademie thut ein Konzert für die Schlesier – Das zweite Konzert der Sing-Akademie zugunsten der seit den Überschwemmungen im Frühjahr 1829 notleidenden Schlesier fand am 4. November 1829 in deren Gebäude am Kupfergraben statt (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXI; Programm: AMZ 31, Nr. 50, 16. Dezember 1829, Sp. 829).</note> <persName xml:id="persName_83b4b881-a2c0-425d-b71c-acd35a8a6b88">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> hat zu <persName xml:id="persName_7734e73b-5720-41aa-8b7f-c74a3ec7f460">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> gesagt, der hat zu mir gesagt, sie würden <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e9aa281e-f844-4522-8c9d-dad4040e5402">hora est<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_i2mccnm4-lvwb-6twv-izxv-gd7ap0p2wvls"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100128" style="hidden">Antiphona et Responsorium »Hora est« für vier gemischte Chöre und Basso continuo, zum 14. November 1828; 6. Dezember 1828<idno type="MWV">B 18</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> geben, gewiß weiß ichs noch nicht; wenn es aber geschieht, so dirigire wo möglich von <hi rend="latintype">Killarney</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17f5c75c-f3cf-4686-bb5c-d28d19302041" xml:lang="de">Killarney – Stadt in der Grafschaft Kerry im Südwesten Irlands.</note> aus. Den <date cert="medium" when="1829-07-27">Montag</date>, als sies sangen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ab5e7e9-7272-4c0a-a294-ddf854d16de8" xml:lang="de">Den Montag, als sies sangen – Mendelssohns Antiphona et Responsorium »Hora est« MWV B 18 war am 9. März 1829 in der Sing-Akademie geprobt worden; vgl. Fanny Mendelssohn Bartholdys Eintrag in ihrem Tagebuch: »Montag war Fs Hora auf der Academie, wir wußtens nicht, und waren nicht da« (Hensel, Tagebücher, S. 10).</note> Felix, da waren wir herunter. – <date cert="high" when="1829-07-29">Heut Abend</date> kommen <persName xml:id="persName_f8891575-1c34-449b-9831-2065f595f39d">Devrients<name key="PSN0110624" style="hidden" type="person">Devrient, Familie von → Philipp Eduard D.</name></persName>, er hat <title xml:id="title_e8a8a95c-5391-437e-aa10-156919bef517">seiner Frauen Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111777" style="hidden" type="art">Therese Devrient (Zeichnung 1829/30)</name></title> bei Hensel bestellt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a949b89-ca58-42e4-8a6d-49751c6c80e9" xml:lang="de">er hat seiner Frauen Portrait bei Hensel bestellt – Wilhelm Hensels 1829/30 entstandenes Porträt von Therese Devrient befindet sich in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/2 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 126).</note> das soll <date cert="high" when="1829-07-29">heut</date> angefangen werden. – Ich möchte Dich auch bitten, über meine Zukunft etwas zu verfügen, etwa, ob ich künstlichen od. natürlichen Kreuzbrunnen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ca6b4851-5eb9-42d7-9f12-3219269dc754" xml:lang="de">Kreuzbrunnen – Heilbrunnen aus Marienbad.</note> trinken soll, ob ich im Vorderhause eine oder zwei Stuben bewohnen soll, ob ich zum Frühstück Stachelbeeren od. Himbeeren essen soll. Gieb es auch an, und sey, wo möglich mit mir (alsdann) Einsiedler zufrieden. Hensel ist glücklich, das dank ihm Fanny; die macht eben einen Auszug vom Baß der <title xml:id="title_52882f41-ff2a-4547-8dcf-2e11c2450b28">Sommernachtsouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_m9kvot1r-os9q-cbyg-ya6t-ehtj4gbh52vu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title>, um sie mit mir zu spielen, mit mir dem Esel, sie ist Titania.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ef049819-dfd3-438c-bd50-72830f202572" xml:lang="de">Esel … Titania – Figuren aus Shakespeares Schauspiel Sommernachtstraum. Die Elfenkönigin Titania ist die Gemahlin Oberons.</note> Vielleicht während der projectirten wundervollen Reise nach Italien<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a33f4dde-05c8-4648-a23d-0ad482a63b91" xml:lang="de">der projectirten wundervollen Reise nach Italien – Wilhelm Hensel und Fanny Mendelssohn Bartholdy planten, 1830 nach Italien zu reisen und sich dort mit Felix Mendelssohn Bartholdy zu treffen.</note> werde ich vom Diskant einen Klavierauszug machen, und mit <persName xml:id="persName_4a880f6c-e8d1-4f50-a7c7-b4b832e1afab">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> spielen. Ach nein der ist ja dann in Hamburg. Nu mit Professor <persName xml:id="persName_8487e872-06ee-4317-8d81-0a027c6da904">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_97c42825-db3e-4fea-8c33-b448b4f8f484" xml:lang="de">Professor Gans – Eduard Gans war am 28. Dezember 1828 zum ordentlichen Professor für Völkerrecht, Preußisches Recht und Kriminalrecht an der Universität Berlin ernannt worden. Durch den Widerstand Friedrich Carl von Savignys verzögerte sich seine Einführung in die Fakultät bis in den Juli 1829 (siehe auch den Brief gb-1829-08-05-01 der Familie an Felix Mendelssohn Bartholdy vom 5. August 1829). Kronprinz Friedrich Wilhelm, der sich vom Kultusminister Karl Siegmund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein bei der Ernennung von Gans übergangen fühlte, stand auf der Seite von Savignys. Dieser nahm nach Gans’ Einführung nicht mehr an Fakultätssitzungen teil. Siehe Max Lenz, Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Bd. 4: Urkunden, Akten und Briefe, Halle an der Saale 1910, S. 512 f., und Johann Braun, Judentum, Jurisprudenz und Philosophie. Bilder aus dem Leben des Juristen Eduard Gans (1797-1839), Baden-Baden 1997, S. 81-85.</note> Pfui! Es ist wenig mit mir, ich habe es stets gesagt, alles was ich Gutes habe, ist mein Bruder, der ist nicht hier. <hi n="1" rend="underline">Motto</hi> <title xml:id="title_45306df0-0594-4a08-82b0-21b5e1949e8b">Unter ist mein Stern gegangen<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7244d7b7-9c07-41ed-a20e-010d5974c8b9" xml:lang="de">Unter ist mein Stern gegangen – Duett Nr. 7 aus dem ersten Aufzug der Oper Euryanthe op. 81 von Carl Maria von Weber.</note> (aus Opern).</p> <signed rend="right">Dein Affe. <add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_c750a237-d2d5-46be-b337-8b4d7555e68a"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype">Habit is the most whimsical person on earth, </hi><seg type="salute"><hi rend="latintype">my dearest love</hi>!</seg> Obgleich ich England so wenig kenne als Schottland, ist mirs als sollte ich dem Mann im Monde schreiben; Dein niedliches Stübchen mit <hi rend="latintype">comforts</hi> habe ich leibhaftig vor mir gesehen: als Du <hi rend="latintype">PortlandStreet</hi> verließest, ist mir der Ariadnenfaden entschlüpft; ich kann mir kein Bild vergegenwärtigen, mir kömmts vor, als wärst Du nach China gesegelt und als könnte kein Brief uns jemals erreichen. Hoffentlich solls mit der ersten hochländischen Depesche beßer werden, und Du schwebst mir bei den guten Beschreibungen wieder deutlich mit den Umgebungen vor. Auf <persName xml:id="persName_f99a091c-cf06-4924-8a9d-16fa06813a00">Kling<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. rechnen und freuen wir uns stark; Ihr ergänzt Euch gegenseitig, und mich entzückt und intereßirt alles, die Rose im Knopfloch,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e5b005e3-8a1d-4137-956c-5ab4efce042b" xml:lang="de">die Rose im Knopfloch – Carl Klingemanns Brief ist nicht bekannt. Er wird auch in Brief gb-1829-07-08-01 Wilhelm Hensel, Johann Gustav Droysen, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 6., 7. und 8. Juli 1829, Z.: »ich habe eben Klingemanns netten Brief bekommen, wo Du mit einer Rose im Knopfloch erscheinst«, und in Brief gb-1829-07-15-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 13., 14. und 15. Juli 1829, Z.: »Klingemann ist zwar, was das betrifft eine wahre Kinderfrau, und schreibt göttlich von der Rose, die Du im Knopfloch trägst«, erwähnt.</note> der Braten deßen Inneres Ihr kennen lernt, die reichhaltigen <hi rend="latintype">Pies</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c23f564c-47e6-454b-83b6-c1ec1f6e47d6" xml:lang="en">Pies – engl. pie, gefüllte Pastete.</note> u. s. w.</p> <p>Neues wißen wir blutwenig, HerzensJunker! und Du mußt den kahlen Brief verzeihen! Die Bekannten sind meistens verreist, und wir leben in schönster Luft und lieblichem Gartengenuß zwar sehr heiter und anmuthig, aber einförmig und ohne Briefstoff. Bei Dir sprudelt es hingegen von Neuem und Intereßantem; ich wollte Dir von unsrer edlen Zeit täglich ein paar Stunden übermachen können; wir haben sie im Ueberfluß. Ich lese engl. Bücher, <persName xml:id="persName_33834237-6810-4e7e-9953-dd82ac39cb3a">Werners<name key="PSN0115713" style="hidden" type="person">Werner, Carl Friedrich</name><name key="PSN0118598" style="hidden" type="person">Werner, Frau (I)</name></persName> hatte ich zum <date cert="high" when="1829-07-26" xml:id="date_509e88d3-06fb-49e6-a76e-ef7c5c3f436b">Sonntag</date> eingeladen, um mir, da er freilich nicht viel von Dir wußte, mindestens v. <placeName xml:id="placeName_b17c0820-c9c0-4c4d-96e6-cc0742792fa9">Lond<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. erzählen zu laßen: meine schönsten Anknüpfungspunkte sind <hi rend="latintype">old England for ever! Perhaps I shall steal myself into the little pocket of little Openheim and shall sail over with him.</hi> Neulich besah das Fitzli Puzlichen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_860437cb-7b1c-4117-ba5c-59fb83ab18ac" xml:lang="de">das Fitzli Puzlichen – Vitzliputzli, Huitzilopochtli oder Uitzilopochtli; in der aztekischen Mythologie der Kriegs- und Sonnengott sowie Schutzpatron der Stadt Tenochtitlán; auch: Kinderschreck, Schreckgestalt.</note> <title xml:id="title_1138be25-2d3c-4954-9bbd-fa953719d947">Hensels Buch<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111753" style="hidden" type="art">Porträtalben</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7714e09-b59a-4e9a-a9d4-e387dea7cb88" xml:lang="de">Hensels Buch – eines der Porträtalben Wilhelm Hensels; diese enthalten rund 1.100 Zeichnungen. Sie werden heute im Kupferstichkabinett in Berlin aufbewahrt. Weiterführend dazu siehe Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, Einleitung.</note> und sagte bei <title xml:id="title_d71b5e20-025e-4cfb-b4c3-456af3bc47ce">Beckchens Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109204" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_337505ec-4733-4aef-88cd-43c7f001ddee" xml:lang="de">Beckchens Zeichnung – vielleicht eine der Zeichnungen Wilhelm Hensels von Rebecka Mendelssohn Bartholdy mit heutigem Standort in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 8/17, 9/5 oder 9/31 (Abbildung der ersten beiden Zeichnungen: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 132). </note> man müßte eine Stelle aus der <title xml:id="title_fd55a22d-cf1c-4ffc-86b8-a814f25622f9">Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title> dabei <hi rend="latintype">citiren</hi>. Begreifst Du, wo die Leute ihre Gelehrsamkeit einsammeln? <hi rend="latintype">Apropos</hi>, ich habe nun auch die Ehre, den geheimen Verfaßer des Blumenkoncerts in der mus. Zeit. zu kennen; freut mich sehr, so glücklich zu sein. Der <persName xml:id="persName_cda4ad85-5305-4e91-b24c-7dadc3e94f66">Heine<name key="PSN0111816" style="hidden" type="person">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name></persName> hat doch ein feines Näschen was Styl betrift; er zeichnete im <title xml:id="title_3ea1c4d4-3cb9-462a-9e42-a2bde422092e">Maigruß<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0111776" style="hidden" type="literature">Ueber Malerei in der Tonkunst. Ein Maigruß an die Kunstphilosophen</name></title> diese Episode<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7151c213-eeab-4ed9-96ab-3dc0c613af33" xml:lang="de">den geheimen Verfaßer des Blumenkoncerts in der mus. Zeit. … im Maigruß diese Episode – Was Lea Mendelssohn Bartholdy hier meinte, bleibt unklar. Hinweise in diesem Zusammenhang lassen sich weder in Adolph Bernhard Marx’ Schrift Ueber Malerei in der Tonkunst. Ein Maigruß an die Kunstphilosophen (Berlin 1828) noch in der von diesem herausgegebenen Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung finden. Am 29. Juli 1829 fand im Blumengarten in der Potsdamer Chaussee 21 ein Konzert statt, in dem Beethovens 4. Sinfonie B-Dur, op. 60, gespielt wurde (Spenersche Zeitung Nr. 174, 29. Juli 1829, Beilage).</note> sehr aus, fand sie vorzüglich, und behauptete, sie sei nicht von <persName xml:id="persName_7c6e23db-0a98-4b34-9cad-9365f822ba45">Marxens<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> Hand, was ihm v. den <persName xml:id="persName_df83d37d-88ed-4fab-8084-952e2ae9fbc5">Schwestern<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, die den Herrn Verfertiger <hi rend="latintype">ignorirten</hi> abgeläugnet wurde. Er ist nun über alle Berge, und in die See, nach Helgoland.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fda67df0-ae1e-46e3-bced-78b19ff2db5f" xml:lang="de">Er ist nun über alle Berge … nach Helgoland – Heinrich Heine hielt sich im Sommer 1829 und noch einmal von Ende Juni bis Mitte August 1830 auf Helgoland auf. Die »Helgoländer Briefe«, die Heine vermutlich erst im Oktober 1830 konzipierte, fügte er in das zweite Buch seiner Denkschrift für Ludwig Börne ein (Heinrich Heine über Ludwig Börne, Hamburg 1839). Vgl. Gerhard Höhn, Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk, 3. Auflage, Stuttgart 2004, S. 417.</note> Ich gräme mich, daß jemand, der so ausgezeichnet sein <hi n="1" rend="underline">könnte</hi>, so wenig angenehm und wohlthuend erscheint. Eitelkeit ist zu vorherrschend in ihm, und das verdirbt auch jedes Gespräch mit ihm, denn so geistreich er sein sollte und müßte, kann er keinen Gedanken festhalten, fortspinnen, der nicht auf <hi rend="latintype">his dear self</hi> Bezug hätte. Und dazu das lauschende satirische Wesen, das jedes sichre, heitre, sich Gehenlaßende Gefühl verdrängt! Kurz, es wird einem nicht wohl und geheuer bei ihm, und wenn ich an die <title xml:id="title_1b7d9665-6973-4f82-982d-ba8adfcec10f">Reisebilder<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797–1856)</name><name key="CRT0111750" style="hidden" type="literature">Reisebilder (1. Teil)</name><name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797–1856)</name><name key="CRT0109128" style="hidden" type="literature">Reisebilder (2. Teil)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e1200c68-e14e-40e5-9c54-3b0589cf4ae6" xml:lang="de">die Reisebilder – Bis 1829 waren zwei Teile der vierteiligen Reisebilder von Heinrich Heine erschienen.</note> denke, bedaure ich herzlich, daß Mensch und Talent so wenig Eins bei ihm sind. <persName xml:id="persName_13c596b3-0a55-44ec-bb77-acc6e500555e">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> fand ihn nun über die Gebühr schrecklich, und ich war immer in Angst, es würde eine Scene entstehen. Zufällig traf sichs verschiedenemale so gut, daß er in Vaters Abwesenheit uns besuchte, und so habe ich ihm unsre kleine Gastfreundschaft doch angedeihen laßen können, selbst den Mittag vor seiner Abreise. Ich hoffte und wünschte, noch eine liebenswürdigere Seite an ihm kennen zu lernen. Wie Vater den ungeheuer beschnurrbarteten <persName xml:id="persName_ab10be5f-b8b9-4485-bab1-c9431ce253dc">Dr. Maximilian<name key="PSN0117010" style="hidden" type="person">Heine, Maximilian Meyer (1807-1879)</name></persName> beurtheilte, hörst Du in Schottland; er ist auch fort, und wirklich nach Petersburg und zur ruß. Armee. Habt Ihr <hi rend="latintype">dear fellows</hi> denn in der That Euch welche wachsen laßen? <hi rend="latintype">I hope you did not, for what should think <persName xml:id="persName_1e1f7a42-d985-4394-a4a1-442c997180d6">Scott<name key="PSN0114821" style="hidden" type="person">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832)</name></persName></hi>? – Wir führen übrigens mitunter ein Fremdenleben, besuchen <persName xml:id="persName_c706cfdc-95e3-4642-b458-0ab1f93f6dac">Mde. Friebe<name key="PSN0116761" style="hidden" type="person">Friebe, Caroline (?-1857)</name></persName>, als <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b2eb5e05-9102-45f1-a534-e018efe8f5c1">lady of the lake<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0111778" style="hidden" type="literature">The Lady of the Lake. A Poem</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_267f1a10-f0a8-4a88-8328-dbce01b9e2af" xml:lang="de">lady of the lake – The Lady of the Lake. A Poem, narratives Gedicht von Sir Walter Scott, Edinburgh 1810.</note> (der See ist beneidenswerth) <placeName xml:id="placeName_b34ddb79-5c0e-414f-a5b5-bae3b25b58d3">die Kunst-BrunnenAnstalt und die Rutschberge<name key="NST0103221" style="hidden" subtype="" type="institution">Winters Tivoli</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b2eb4538-3b9c-4e0e-b14c-d2c42ca1fe2a" xml:lang="de">die Kunst-BrunnenAnstalt und die Rutschberge – Auf dem Kreuzberg südlich vom Halleschen Tor war Mitte Juli 1829 der Vergnügungspark »Winters Tivoli« eröffnet worden. »Eine Kreisfahrbahn (sogenannte Rutschberge), worauf die Unternehmer ein Privilegium erhalten haben, ist der Vollendung bereits nahe gebracht. Zwölf sehr elegant und geschmackvoll gearbeitete kleine Wagen werden die Fahrenden aufnehmen, und mit reißender Schnelle den ziemlich großen Kreis über verschiedene Hügel durchlaufen« (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung 180. Stück, 1. Juli 1829, Beilage).</note> Ich schwöre Dir, Berlin kömmt zu etwas, und die <persName xml:id="persName_0bb678a1-e9b8-4d4e-ac7d-d643c4f80d50">Varnhagen<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName> hat Recht, wir kriegen auch eine Gegend. Es ist, nach <persName xml:id="persName_fa167469-82c0-407c-9eab-c4781b722ad6">Wolf<name key="PSN0115851" style="hidden" type="person">Wolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)</name></persName>, nicht nur bloß Platz zu einer hübschen Aussicht; sie ist schon da, und die Einrichtung allerliebst; Vatern und mich, wie <title xml:id="title_c4223992-256c-45b5-b534-d355a55952a3">Scherasmin und die Amme<name key="PSN0115764" style="hidden" type="author">Wieland, Christoph Martin (1733–1813)</name><name key="CRT0111779" style="hidden" type="literature">Oberon. Ein Gedicht in Vierzehn Gesängen</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_963b235e-4b7e-4943-a8fa-d7b100b48878" xml:lang="de">Scherasmin und die Amme – Personen aus Christoph Martin Wielands Verserzählung Oberon. Ein Gedicht in Vierzehn Gesängen, Weimar 1780 (Überarbeitung: 1784).</note> ergriff auch der Schwindel zu rutschen, und wir standen schon unter den Expektanten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_114cb196-1490-45e9-aeee-e81da4b6426c" xml:lang="de">Expektanten – Exspektanten: Bewerber, Anwärter; von lat. exspectare, erwarten, entgegensehen.</note> dazu, es waren aber zu viele vor uns, und jugendliche Ungeduld erlaubte das Warten nicht. <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Farewell</hi>, dearest boy</hi>! Die <hi rend="latintype">outside</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9d499e71-5599-4e3a-af36-796df39b6379" xml:lang="en">die outside – Auf Postkutschen konnte man auch außen sitzen.</note> ängstigt mich, seid ge<hi n="1" rend="underline">beten</hi> und purzelt nicht herunter; denkt an Eure Gliedmääßchen!</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_c6d0c103-e320-4afc-ba81-e0ce1700454e"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Fanny sagt, ich habe abgeschmackt geschrieben, sie nennt aber erstens Alles abgeschmackt, was nicht sagt, daß sie und Hensel ein exemplarisches Brautpaar sind, bei meinem Bart, sie sind nicht um ein Haar anders als alle, wenn sie doch es wissen wollen, wo nicht, brauchen sie es nicht zu lesen. Zweitens ist mir abgeschmackt zu Muthe, wenn Du willst, ich soll anders schreiben, als mir der Schnabel gewachsen ist, so schreibe ich lieber gar nicht. Als der liebe Gott die Brautpaare erschuf, war er gewiß mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden, ein jedes ist eine Satire auf ein schlechtes Lustspiel, od. einen <hi rend="latintype">dito</hi> Roman. Kompliment von <persName xml:id="persName_a830250a-e674-43ed-bb26-6b07287dd93e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, und Du möchtest, wenn Du es nicht schon gethan hast, keine Stachelbeeren mitbringen. Wo bleibt denn aber <persName xml:id="persName_752729a3-53d1-4b0f-85de-c5dbd8e181ac">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName>, ich finde es gar nicht in seinem Character, uns so lange ohne Nachricht zu lassen. Einen schönen Gruß an <persName xml:id="persName_5c3883ab-a62c-4218-a4ab-8b6560e1d0e4">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>, das ist das Einzige Vernünftige, was heut über mein ungewaschenes Maul gegangen ist, aber ich nenne <hi n="1" rend="underline">doch</hi> nicht ein vernünftiges Brautpaar, was sich Stundenlang alleine in eine Stube pflanzt, Mutter und <persName xml:id="persName_99cc395c-10d5-4896-9752-54f4e748a5a5">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sich allein mit irgend einem Schlemil<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4de67994-9370-428c-9a8c-1799dc5de79d" xml:lang="yi ">Schlemil – jidd. Schlemiel, Pechvogel, ungeschickte Person, Opfer von Streichen.</note> herumquälen läßt, wenn es einmal in der Gesellschaft ist, einander ins Ohr spricht, oder dann und wann ein Wort in die Conversation wirft, was nicht dazu gehört, weil d<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">as</corr> <sic resp="writer">ie</sic> </choice> <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> Brautpaar selber nicht zuhört. Ich sage ja gar nicht, daß sie Unrecht haben, mein Gott, die Leutchen mögen sich ganz gut dabei unterhalten, und keins macht es besser, aber Lob verlangt nicht, brauchts auch gar nicht, erlaubt nur der Schwester, ein wenig zu schimpfen, um so mehr, da Ihr es ihr nicht verbieten könnt. Glaube nicht, lieber Felix, daß ich deswegen so ganz verzweifelt bin, o nein, ich bin pommadig, aber ein bischen schimpfen muß der Mensch, purer Übermuth ists jedoch, daß ich gerade, als Niederlage meiner jungen Wuth den besten und mir liebsten aller Menschen aussuche, denn das bist Du, aber eben deswegen, Du weißt, wie ich es meine, ein Anderer, jeder Andere würde mich bemitleiden, und das verdiene ich nicht, habe es auch nicht nöthig, übers Jahr werde ich oft genug die Zeit selig nennen, wo ich noch mit meiner Gere<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a6ec1464-ba1e-433b-95f0-1c03729552d5" xml:lang="de">Gere – auch Göre; scherzhafte Bezeichnung für ein kleines, unartiges, lebhaftes Kind, insbesondere für Mädchen gebräuchlich. Hier ist Fanny Mendelssohn Bartholdy gemeint.</note> eine Stube bewohnte. Du aber sagst sehr weise, und wohl sehr lächelnd: Nu, nu, liebe Gere, wüthe nicht so sehr, und dann küsse ich Dir den Pantoffel, und Alles ist gut. <seg type="closer">Ach Du meine Hauptsache, bitte bitte, sey mir ein bischen gut. Mein Seel, ich kanns brauchen</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_68521f83-2dd1-40e5-80ae-42094e260dbc"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe eben das Kind gefragt, ob es noch allein die Treppe herunter gehn, oder den Mund finden könne, Du hast gar keinen Begriff, (oder vielmehr, wenn Du Erinnerung hast, so hast Du einen Begriff,) was für jämmerliche Gesichter sie zuweilen schneidet. Glaube aber nicht, daß ich so unbillig bin, wie sie, ich weiß recht gut (erstens schon aus der Erfahrung) daß es unangenehm, lästig, alles was Du willst ist, neben einem Brautpaar herzugehn, wobei schon ein kleiner Neid nicht abzuläugnen ist<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">F</ref>, denn wenn <persName xml:id="persName_bfad86a0-41b0-4b2d-bfea-8d26f94235e9">Prof. Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> ihrentwegen nicht mehr AbendBrodt ißt, und sich bei der Gelegenheit todthungern will,<ref target="#fn2" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr2">1)</ref> so fühlt sie sich dadurch zwar ein wenig geschmeichelt, aber doch schon weniger befriedigt. Alle diese Dinge, und noch viele andre zusammengenommen ergeben das Resultat, daß sie sich musterhaft und bewundernswürdig in das Unglück findet, eine vom Brautstand besessene Schwester zu haben, und daß sie ihr <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_aa0eaea0-45f6-49be-8907-ed9711a08717">Unglück</del> Schicksal mit einer Fassung und Standhaftigkeit trägt, ihres Characters und ihrer Schultern werth.<ref target="#fn3" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr3">2)</ref> Haut sie zuweilen über die Schnur, nun so muß man es ihr nachsehn, und daß thut denn auch der sanfte Schwager und die fromme Schwester pflichtschuldigst.<ref target="#fn4" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr4">3)</ref> – Liebe Zeit, wie findest Du diesen Prozeß, den wir hier in Person vor Dir plaidiren? Denn daß wir geistig gehuscht haben, geht Dir doch wol klar aus Allem hervor, und ich denke, daran erkennst Du Deine Gerenheimer. Der Schlemil übrigens, mit dem wir sie gestern – 5 Minuten allein ließen, war <persName xml:id="persName_276fc73b-3eff-47b6-b675-c632900f5fb1">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>.<ref target="#fn5" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr5">4)</ref> Friede kleine Gere, die Parteien vergleichen sich, und Du butzest ihre Köpfe an einander.<ref target="#fn6" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr6">5)</ref></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_d2db55f6-7991-447f-a594-f095f4eb5e35"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="bottom">Das sind die Geren, die sich in die Arme fassen, der Mann, derselbe den Fanny ans bethaute Fenster zu malen pflegt, bin ich. Aber Randglossen muß ich doch machen.<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add><figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="eighth_page" type="drawing" xml:id="figure_ea26ee01-f4cc-4f3e-bf68-057d513df150"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Zeichnungen/gb-1829-07-29-01-Z-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">Zeichnung: GB-Ob, M.D.M. b. 4/75., fol. 2v </head> <figDesc style="display_none">Zeichnung von Rebecka Mendelssohn Bartholdy: vielleicht ein Bildzitat aus einer der Zeichnungen Wilhelm Hensels von Rebecka in Berlin, Kupferstichkabinett 8/17, 9/5 oder 9/31.</figDesc> </figure></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_37f4f92d-3f69-4b3e-b6ff-0fe18e8573fb"> <docAuthor key="PSN0115916" resp="author" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115916" resp="writer" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="bottom"><seg type="salute">Felix</seg> <seg type="closer">lebe wohl und liebe</seg> <seg type="signed">Deinen Zelter.</seg><name key="PSN0115916" resp="writers_hand" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name></add></p> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_3d5b3ff8-926d-4a90-913e-9a6ff02b518d"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Das Dampfboot ist heute nicht gekommen, ob es uns einen Brief von Dir aus <hi rend="latintype">Schottland</hi> bringen wird, zeigt sich morgen.</p> <p>Ich weiß Dir für heute Nichts zu schreiben, es geht bei uns Nichts vor. <seg type="closer">Lebe wohl, nimm Dich in Acht, nicht umgeworfen zu werden, was bei den <hi rend="latintype">Stages</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f1668830-2aca-4682-8f8d-91c48b09dfec" xml:lang="en">Stages – engl. stagecoaches, Postkutschen.</note> gewöhnlich, und <hi rend="latintype">outside</hi> sehr gefährlich seyn soll; <hi rend="latintype">amusire</hi> Dich wohl, und zeichne gut und viel.</seg></p> <signed rend="right">Dein Vater</signed> <signed rend="right">A</signed> <signed><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg></signed> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_1b91559d-7750-4b49-b277-f9183270de94"> <note n="F" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">Nicht wahr. </note> <note n="1)" place="in the footer of the page" subtype="author" target="fnr2" type="footnote" xml:id="fn2">Ist eine gottvolle Geschichte, über die, wie über manche Gansische Du Dich bei Gelegenheit todtlachen wirst.</note> <note n="2)" place="in the footer of the page" subtype="author" target="fnr3" type="footnote" xml:id="fn3">Habe ich einen fetten Character, od. liebenswürdige Schultern?</note> <note n="3)" place="in the footer of the page" subtype="author" target="fnr4" type="footnote" xml:id="fn4">Nachdem sie ihren Zorn darüber in Schelten entladen haben.</note> <note n="4)" place="in the footer of the page" subtype="author" target="fnr5" type="footnote" xml:id="fn5">Gestern mal, der Übrigen schweige ich, aber mit H. Heine haben sie mich neulich stundenlang <hi rend="latintype">tête à tête</hi> gelassen. <hi rend="latintype">unus pro multis</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_59fca4b3-0c6f-4710-819a-c76eb01a5d01" xml:lang="la ">unus pro multis – lat., einer für viele.</note></note> <note n="5)" place="in the footer of the page" subtype="author" target="fnr6" type="footnote" xml:id="fn6">und letztens sind wir alle beide nicht bei Troste</note> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>