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gb-1829-05-27-01

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Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co. <lb></lb> Berlin, 27. Mai 1829 Seit wir Beckchen und ich, das tagebuchen eingeführt haben, werden wir Dir wenig mehr mit den Briefen zu schreiben haben. Die erste livraison erhältst Du durch Hrn Deetz, der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 22. Mai 1829 Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 5. Juni 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 4/51. Autograph Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat & Co.; Berlin, 27. Mai 1829 Seit wir Beckchen und ich, das tagebuchen eingeführt haben, werden wir Dir wenig mehr mit den Briefen zu schreiben haben. Die erste livraison erhältst Du durch Hrn Deetz, der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse von Abraham Mendelssohn Bartholdys Hand, 4 Poststempel [BERLIN 4-5 / 27 / 5], [SCHIFFSBRIEF POST HAMBURG / 29 / MAY / 1829.], [SHIP LETTER LONDON / 1 JU 1 / 1829], [R / 2 JU 2 / 1829], Siegel.

Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Citron, Letters, S. 397 f. (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteile). Weissweiler, Briefwechsel, S. 67 f. (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteile, Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. Mai 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LondonGroßbritannien deutsch
A Messieurs Messrs Doxat & Co. pour remettre à Mr Felix Mend. Bartholdy Londres p Hambourg bateau à Vapeur
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin, 27sten Mai 29.

Seit wir Beckchen und ich, das tagebuchendas tagebuchen – Fanny und Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatten beschlossen ein Tagebuch zu führen, um damit den Bruder über das Leben in Berlin ausführlich zu informieren (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 17). Sie gaben ihre Berichte, um Porto zu sparen, je nach Gelegenheit Reisenden nach London mit oder ließen diese über die Post der hannoverschen Gesandtschaft in Berlin befördern. eingeführt haben, werden wir Dir wenig mehr mit den Briefen zu schreiben haben. Die erste livraisonlivraison – frz., Lieferung.Die erste livraison – Gemein ist der erste Teil des »Tagebuchs«, Brief gb-1829-05-28-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 20. – 28. Mai 1829. erhältst Du durch Hrn DeetzDeetz, Martin Gottlieb (1769-1842), der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem abgeht. Diese ganze Woche haben wir uns an Deinen Bällen gefreut, die Du unterdessen über zehn neue wieder vergessen hast. Heut wird nun wol die Beschreibung von Sir AlexandersJohnston, (seit 1811) Sir Alexander (1775-1849) eintreffen. Ich denke es mir sehr reizend, wenn aus dem tobenden Wirrwarr, worin sich doch gewiß nichts, als eben der in Gedanken zu fassen ist, Du Abends nach Hause zurückkehrend, so nach und nach Dein Inneres wiederfindest, und so Einer nach dem Andern von uns auftaucht, und um sich greift, und Dir denn am Ende kurz vor dem Einschlafen die ganze Heimath stark und lebendig vortritt, bis sich dann wieder alles in Nebel und Wirrwarr auflöst, aber in einen stilleren. Wer vollbringt denn am Morgen die große That des Weckens? Heut giebt die MilderMilder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838) ihr Danziger Concert,Heut giebt die Milder ihr Danziger Concert – Die Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann gab am 27. Mai 1829 in der Berliner Marienkirche ein Konzert zugunsten der durch das Hochwasser geschädigten Danziger, in dem u. a. Auszüge aus Händels Messiah HWV 56, Mendelssohns Arie Ave maris stella für Sopran und Orchester MWV C 3 sowie Orgelmusik von Johann Sebastian Bach gespielt und gesungen wurden (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 171, und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456). sie singt Dein <hi rend="latintype">maris stelle</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gn3nhhmj-xmog-fugp-4isu-5zpqcneyiok2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_for_solo_voices_with_accompaniment" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100169" style="hidden">Ave maris stella für Sopran und Orchester, 5. Juli 1828<idno type="MWV">C 3</idno><idno type="op"></idno></name>.Dein maris stelle – Das Ave maris stella MWV C 3 hatte Mendelssohn 1828 für Pauline Anna Milder-Hauptmann komponiert, die dieses Werk am 27. Mai 1829 erstmals zur Aufführung brachte. Wir waren sehr verwundert, nicht zum Mitsingen aufgefordert wordenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) zu seyn, bis wir erfuhren, daß BachBach, August Wilhelm (1796-1869) die Einladungen besorgt habe. Da ward uns Manches klar. GrellGrell, August Eduard (1800-1886) klagt sehr über ihn, er hat sein StückGrell … sein Stück – ein nicht näher bezeichnetes Eingangsstück, das August Eduard Grell auf der Orgel spielte (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456). nicht einmal probieren können, da Jener ihm die OrgelSt. MarienBerlinDeutschland vor der Nase zuschloß. Ein Tonkünstler! DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) war gestern einen Augenblick hier, er will Dir den längsten Brief schreiben, seine FrauDevrient, Marie Therese (1803-1882) ist aber immer unwohlseine Frau ist … unwohl – Therese Devrient erwartete ihr viertes Kind. und den ganzen Vormittag muß er in der Stadt zubringen, Agnes<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110963" style="hidden" type="music">Agnes von Hohenstaufen</name>! Die Milder schimpft wie ein Rohrsperling,Die Milder schimpft wie ein Rohrsperling – Die zweite Fassung von Gaspare Spontinis Oper Agnes von Hohenstaufen wurde für die Aufführung am 12. Juni 1829 anlässlich der Vermählung von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Königlichen Opernhaus geprobt (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509 f.). Pauline Anna Milder-Hauptmann übernahm die Rolle der Irmengard. wir sind erschrecklich liirt, und sie hat sich auf morgen zum Essen gemeldet, wozu sie HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) abholt, wie findest Du das?

Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)

und das ist mir gar nicht angenehm, denn ich hatte mir vorgenommen, morgen als am Himmelfahrtstage, nach Charlottenburg zu fahren, da wir aber unser gar zu wenig sind, so bleibe ich zu Hause, und tanze um den Koloß herum. Sie hat mich übrigens in Affection genommen,in Affection genommen – von frz. prendre en affection, liebgewinnen. und sagt, ich sähe aus, wie das alte Testament. – Ich führe jetzt zwei Correspondenzen nach verschiedenen Weltgegenden, eine nach London, eine nach Charlottenburg, letztere ist lebhaft und schön; aber was ich Dir nur irgend schreiben kann, das steht im Tagebuch, da erfährst Du Alles, was wir thun, lassen, denken, schlafen, träumen. Ich träume oft von Dir, selten aber Erhebliches. – Das Hübnersche EhepaarHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)Das Hübnersche Ehepaar – Julius und Pauline Hübner waren seit dem 21. Mai 1829 verheiratet. habe ich besucht, es sieht gar niedlich aus, der junge Ehemann erkundigte sich viel nach Dir und läßt Dich grüßen. Madame HübnerHübner, Pauline Charlotte (1809-1895), im weißen Überrock mit unermeßlichen Gigots,Gigots – keulenförmige Ärmel; von der Schulter bis zum Oberarm sehr weit und vom Ellenbogen bis zum Ellenbogen eng geschnitten. und großer weißer Haube, thuts schon weniger. – An Eugenie BaninoBanino, Eugenie nimmst Du wohl kein Interesse mehr; dennoch ist sie in Wochen, und hat dem Namen Banino einen Stammhalter gegeben. – Eva MendelsohnMendelsohn, Eva (?-1831) sahe ich gestern, die hört mit Pauken und Trompeten auf, hübsch zu seyn. Madame RobertRobert, gesch. Primavesi, Friederike (1795-1832) läßt sich dadurch nicht außer Fassung bringen, die kann was aushalten, sie ist jetzt wieder brillant. – Leider ist der Wind noch immer Nord-Ost, wenn heut kein Brief kömmt, halte ich es nicht aus. Alle Berliner haben sich verschworen, nach London zu gehen; was hat nun Hr. Deez dort zu thun. Ich bin zu nichts verschworen, und hätte doch das erste Recht; wärst Du eine Kuh, ich würde sagen, Hr Deetz bände Dir den Schwanz auf. Ich habe ihn aber Sonntag in der AcademieSing-AkademieBerlinDeutschlandSonntag in der Academie – Am 24. Mai 1829 hatte das Konzert der Sing-Akademie zugunsten der durch Überschwemmungen geschädigten Schlesier stattgefunden. Es wurden Carl Friedrich Zelters Motette Tenebrae factae sunt sowie Vokalwerke von Johann Sebastian Bach, Johann Friedrich Fasch, Gottfried Heinrich Stölzel und Antonio Lotti gesungen. Siehe dazu BAMZ 6, Nr. 22 (30. Mai 1829), S. 170 f., und AMZ 31, Nr. 27 (8. Juli 1829), Sp. 455. gesprochen, daran halte fest, wie auch daran, daß RitzRietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832) bei ihm war, und finde ihn interessant. Ich kann Dir nicht mehr schreiben, die Ungeduld auf die Hamburger Post kribbelt mir in den Fingern. Unterschreiben will ich nicht, wer schreibt denn sonst noch von uns so schlecht wie ich, daran bin ich kenntlich. Ein längst verstorbner Dichter schrieb einst eine Zueignung: Da ist ein dummes Buch,Da ist ein dummes Buch – Während seines Aufenthalts in Frankfurt a. M. im November 1827 lernte Heinrich Heine Jeanette Wohl kennengelernt und übersandte ihr kurze Zeit später sein »Buch der Lieder« mit den folgenden Worten: »Anbey ein dummes Buch. Es ist nicht viel Gemüth drin; denn mein Herz ist immer bey Euch« (Heinrich Heine. Briefe, Bd. 1, hrsg. von Friedrich Hirth, Mainz 1950, S. 334). es ist auch nicht viel Gemüth darin; aber mein Herz ist bei Ihnen. Ich nenne Dich aber Du, also paßt das gar nicht hierher.

Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)

Ich gab dem Kinde die Feder in die Hand, da die Friseurin kam, und nehme sie nun wieder, nur um Dir noch zu melden, daß Ritz jetzt niemand weiter umflattert, nur Eda BendaBenda, Eda Anna (1812-?),Eda Benda – Die Tochter Daniel Alexander Bendas nahm Violinstunden bei Eduard Rietz. und uns ihretwegen komplett aufgiebt.

Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Mein liebster Freund und Sohn, die PostEinrichtung bleibt dumm; die Zeit ist zu kurz, Dir nach Ankunft der Briefe zu schreiben, und vorher giebts wenig Stoff in unserm einförmigen Leben, das sich sanft fortspinnt wie Du es kanntest. Deine Freunde sind ewig darauf gespannt, ob und wann Du Dich und etwas v. Dir hören laßen wirst: enthält Dein Schreiben gar nichts darüber, so herrscht allgemeine Betroffenheit. Auch das alte Lied wegen der Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gsxi7cm7-u9xo-1uix-x8fk-onpqmo6y8xdg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name>das alte Lied wegen der Lieder – betrifft die Herausgabe von Mendelssohns Zwölf Liedern für eine Singstimme und Klavier op. 9 (MWV SD 3). Diese erschienen im Frühjahr 1830 im Berliner Verlag A. M. Schlesinger im Druck. muß ich erneuen. Deine Beschreibungen amusiren uns himmlisch, und wäre die Zeit für Musik dort nicht so beschränkt, daß nach dem halben Juni nichts mehr zu hoffen, so würde ich Dich gar nicht daran erinnern und Dich aus den göttlichen plaisir-Anstalten reißen wollen. Die Devon-fêtedie Devon-fête – der Ball im Haus des Herzogs von Devonshire am Piccadilly. Siehe Brief fmb-1829-05-15-01 (Brief Nr. 156) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 15. Mai 1829. muß feenhaft gewesen sein, o wie goutiregoutire – von frz. goûter, kosten; Gefallen an etwas finden. ich so was! et in Arcadia ego<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108829" style="hidden" type="literature">Italienische Reise</name>!et in Arcadia ego! – lat., Auch ich war in Arkadien! Motto der Italienischen Reise von Johann Wolfgang von Goethe. Alle die détails erfreuen uns sehr, und es ist eine geistige Annäherung mehr, wenn wir im voraus wißen, was Du vorhast. – Nur um das Einzige beschwöre ich Dich, schone Deine Gesundheit. Adolph PereiraPereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846) ist tödlich krank von Reisen zurück gekommen, mit Blutspeien nach großer Erhitzung; die Aerzte fürchten für seine Brust, wiewohl er baumstark gewesen sein soll; er darf niemanden sehen, und obgleich es etwas beßer geht, ist man gar nicht ohne Besorgniß, seine arme Mutter weintPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) sich fast blind. Wenn ich so etwas höre, denk ich immer an Dich und möchte mit weisen Ermahnungen übers Meer fliegen. God bless you!

Der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) hat Paganini’nPaganini, Niccolò (1782-1840) den Titel seines ersten Koncertmeisters gegeben. Immer wohlwollend, hat er BrühlBrühl, Karl Friedrich Moritz Paul Graf von (1772-1837) den Auftrag gegeben ertheiltMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842), die Prinzeßin Braut v. WeimarSachsen-Weimar-Eisenach, Maria Luise Augusta KatharinaPrinzeßin Braut v. Weimar – Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach heiratete am 11. Juni 1829 Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen. her zu geleiten, auch soll er zum chef des neuen MuseumsKönigliches MuseumBerlinDeutschland ernannt sein;Brühl … soll … zum chef des neuen Museums ernannt sein – Am 3. August 1830 wurde das nach Plänen Karl Friedrich Schinkels erbaute Königliche Museum, das heutige Alte Museum, eröffnet. Im gleichen Jahr wurde Karl Friedrich Moritz Paul Graf von Brühl zum Generalintendanten der königlichen Museen ernannt. der Minister HumboldHumboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835) aber zum Präsidenten der Comißion die aus allen Schlößern die aufzustellenden Sachen wählt; er antwortete S. Maj.Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840), daß seine jetzigen Beschäftigungen zwar ganz andrer Art seien, daß er dennoch aber den Befehl ausführen würde, bis sein BruderHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) zurückkäme.bis sein Bruder zurückkäme – Alexander von Humboldt befand sich auf einer Russland- und Sibirienreise. Siehe dazu Christian Gottfried Ehrenberg, Tagebuch der russisch-sibirischen Reise 1829 (Autograph in D-Bbbaw, Nachlass C. G. Ehrenberg, Nr. 6), hrsg. von Kerstin Aranda, Ulrich Päßler und Christian Thomas unter Mitarbeit von Lisa Poggel, in: edition humboldt digital der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin, hrsg. von Ottmar Ette (Link). Und mit der diesen Brüdern eigenthümlichen Leichtigkeit und Thätigkeit ist er augenblicklich nach Potsdam, CharlottCharlottenburgDeutschland. und Berlin gefahren, um Anordnungen zu treffen.

Wie GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) sich verändert hat, davon machst Du Dir keinen Begriff, lieber Felix! er ist ganz still, verschloßen, gedrückt, kleinlaut, herunter; ob dies in dem Unglück seiner SchwesterHorwitz, Friederike (?-1848)dem Unglück seiner Schwester – Friederike Horwitz war »gemüthskrank« geworden. Siehe Brief gb-1829-05-28-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 28. Mai 1829. und einer natürl. Hypochondrie für sich selbst oder noch an andern Ursachen liege, I don’t know. But it is strikingly so. – HeyseHeyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855) ist wieder nicht Profeßor worden;Heyse ist wieder nicht Profeßor worden – Am 27. April 1829 war Heinrich Gustav Hotho in Berlin zum außerordentlichen Professor für Ästhetik und Literaturgeschichte ernannt worden. Carl Wilhelm Ludwig Heyse erhielt erst am 23. November 1829 eine außerordentliche Professur für klassische Philologie (Johannes Asen, Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers der Universität Berlin, Bd. 1, Leipzig 1955). ich glaube, er ist zu apathisch und weiß sich nicht geltend zu machen, was durchaus dazu gehört. Entgegen kommt einmal nichts, man muß suchen und festhalten.

Die KönigstädterKönigsstädtisches TheaterBerlinDeutschland haben wieder eine kleine Quelle des Ueberflußes, durch eine Mlle. VioVio, Elisabeth (Betty) (1808-1872): in beiden HäusernKönigliches OpernhausBerlinDeutschlandKönigsstädtisches TheaterBerlinDeutschland wurde am näml. Tage die weiße Dame<name key="PSN0110015" style="hidden" type="author">Boieldieu, François Adrien (1775–1834)</name><name key="CRT0111629" style="hidden" type="music">La dame blanche</name> gegeben,in beiden Häusern wurde am näml. Tage die weiße Dame gegeben – Eine Aufführung von François Adrien Boieldieus Oper La dame blanche lässt sich für den 22. Mai 1829 im Königlichen Opernhaus und im Königsstädtischen Theater belegen (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 141, 22. Mai 1829, Beilage, und Repertorium und Personalbestand der Königlichen Schauspiele zu Berlin, vom 1. December 1828 bis 30. December 1829, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1830, S. 38). mit 2 Debutanten aus der Fremde, bei d. königlKönigliches OpernhausBerlinDeutschland. wars leer, bei den andern gedrängt voll. Man vermuthet, CerfCerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845) habe v. Könige Gelder erhalten, wenigstens sind Gehalte bezahlt und die Sache spinnt sich vors erste weiter, so daß MarxMarx, Adolph Bernhard (1795-1866) Hoffnung zum Festspiel<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0109907" style="hidden" type="music">Undinens Gruß</name><name key="PSN0111105" style="hidden" type="author">Fouqué, Friedrich Heinrich Carl Freiherr de la Motte-F. (1777–1843)</name><name key="CRT0111549" style="hidden" type="literature">Undine</name> hat.daß Marx Hoffnung zum Festspiel hat – Das Festspiel Undinens Gruß von Adolph Bernhard Marx auf einen Text von Friedrich de la Motte-Fouqué wurde am 11. Juni 1829 am Tag der Hochzeit von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Königsstädtischen Theater aufgeführt. Dem Stück war kein Erfolg beschieden. In der Allgemeinen Musikalischen Zeitung ist die Rede von einem »leider die beabsichtigte Wirkung verfehlenden Festspiel« (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509). Zum Werk siehe Leopold Hirschberg, Der Tondichter Adolph Bernhard Marx, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 10, H. 1 (1908), S. 67. Über die Aufführung notierte Fanny Mendelssohn Bartholdy in ihr Tagebuch: »Aber Marx’s Festspiel haben wir gesehn, worin sie dem armen Schelm so schändlich mitgespielt haben, ich weiß keinen ähnlichen Verdruß. Er war wie ein Held« (Hensel, Tagebücher, S. 17). Siehe auch ihren Aufführungsbericht in Brief gb-1829-06-17-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 17. Juni 1829. Lebwohl mein Lieb, und sei ferner so fleißig und treu im Schreiben. PaulchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat durch die Abreise seines Kameraden GrunerGruner, Herr noch einen Geschäftszuwachs erhalten, Du kannst denken wie der arme Wurm klagt; sein PrincipalHalle, Friedrich Gottlieb von (bis 1806: Salomon Joel) (1780-1841) ist einstweilen sehr mit ihm zufrieden. Grüße die lieben Engländer, welche Dich so freundlich aufnehmen. Farewell and love me but half so well as I do thee. The old mother for ever. Wie gehts mit Englisch reden?Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

|2| Das Dampfboot ist in Hamb. angekommen, die Post hier, aber wir haben keinen Brief; what ist the matter? – VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) grüßt Dich sehr, und frägt, warum Du der Fürstin LiewenLieven, Katharina Alexandra Dorothea Fürstin von (1785-1857)der Fürstin Liewen – Dorothea Fürstin von Lieven hat Felix Mendelssohn Bartholdy in London nicht empfangen. Siehe Brief fmb-1829-06-05-01 (Brief Nr. 168) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 5. Juni 1829, Z. 29 ff.: »Warum ich die Fürstinn Liewen nicht nenne? Sie hat meinen Brief nicht respectirt«. nicht erwähnst? Gestern hörte ich, qu’elle faisait la pluie et le beau tems.qu’elle faisait la pluie et le beau tems – frz., faire la pluie et le beau temps, maßgeblich sein, den Ton angeben.

Lea Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)

Damit Du nicht meynst ich sey gestorben, so versichere ich Dich, daß ich lebe und grüße Dich

nächste Woche schreibe ich ordentlich

Dein Vater
            Berlin, 27sten Mai 29. Seit wir Beckchen und ich, das tagebuchen eingeführt haben, werden wir Dir wenig mehr mit den Briefen zu schreiben haben. Die erste livraison erhältst Du durch Hrn Deetz, der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem abgeht. Diese ganze Woche haben wir uns an Deinen Bällen gefreut, die Du unterdessen über zehn neue wieder vergessen hast. Heut wird nun wol die Beschreibung von Sir Alexanders eintreffen. Ich denke es mir sehr reizend, wenn aus dem tobenden Wirrwarr, worin sich doch gewiß nichts, als eben der in Gedanken zu fassen ist, Du Abends nach Hause zurückkehrend, so nach und nach Dein Inneres wiederfindest, und so Einer nach dem Andern von uns auftaucht, und um sich greift, und Dir denn am Ende kurz vor dem Einschlafen die ganze Heimath stark und lebendig vortritt, bis sich dann wieder alles in Nebel und Wirrwarr auflöst, aber in einen stilleren. Wer vollbringt denn am Morgen die große That des Weckens? Heut giebt die Milder ihr Danziger Concert, sie singt Dein maris stelle . Wir waren sehr verwundert, nicht zum Mitsingen aufgefordert worden zu seyn, bis wir erfuhren, daß Bach die Einladungen besorgt habe. Da ward uns Manches klar. Grell klagt sehr über ihn, er hat sein Stück nicht einmal probieren können, da Jener ihm die Orgel vor der Nase zuschloß. Ein Tonkünstler! Devrient war gestern einen Augenblick hier, er will Dir den längsten Brief schreiben, seine Frau ist aber immer unwohl und den ganzen Vormittag muß er in der Stadt zubringen, Agnes! Die Milder schimpft wie ein Rohrsperling, wir sind erschrecklich liirt, und sie hat sich auf morgen zum Essen gemeldet, wozu sie Hensel abholt, wie findest Du das?
Fanny Mendelssohn Bartholdy
und das ist mir gar nicht angenehm, denn ich hatte mir vorgenommen, morgen als am Himmelfahrtstage, nach Charlottenburg zu fahren, da wir aber unser gar zu wenig sind, so bleibe ich zu Hause, und tanze um den Koloß herum. Sie hat mich übrigens in Affection genommen, und sagt, ich sähe aus, wie das alte Testament. – Ich führe jetzt zwei Correspondenzen nach verschiedenen Weltgegenden, eine nach London, eine nach Charlottenburg, letztere ist lebhaft und schön; aber was ich Dir nur irgend schreiben kann, das steht im Tagebuch, da erfährst Du Alles, was wir thun, lassen, denken, schlafen, träumen. Ich träume oft von Dir, selten aber Erhebliches. – Das Hübnersche Ehepaar habe ich besucht, es sieht gar niedlich aus, der junge Ehemann erkundigte sich viel nach Dir und läßt Dich grüßen. Madame Hübner, im weißen Überrock mit unermeßlichen Gigots, und großer weißer Haube, thuts schon weniger. – An Eugenie Banino nimmst Du wohl kein Interesse mehr; dennoch ist sie in Wochen, und hat dem Namen Banino einen Stammhalter gegeben. – Eva Mendelsohn sahe ich gestern, die hört mit Pauken und Trompeten auf, hübsch zu seyn. Madame Robert läßt sich dadurch nicht außer Fassung bringen, die kann was aushalten, sie ist jetzt wieder brillant. – Leider ist der Wind noch immer Nord-Ost, wenn heut kein Brief kömmt, halte ich es nicht aus. Alle Berliner haben sich verschworen, nach London zu gehen; was hat nun Hr. Deez dort zu thun. Ich bin zu nichts verschworen, und hätte doch das erste Recht; wärst Du eine Kuh, ich würde sagen, Hr Deetz bände Dir den Schwanz auf. Ich habe ihn aber Sonntag in der Academie gesprochen, daran halte fest, wie auch daran, daß Ritz bei ihm war, und finde ihn interessant. Ich kann Dir nicht mehr schreiben, die Ungeduld auf die Hamburger Post kribbelt mir in den Fingern. Unterschreiben will ich nicht, wer schreibt denn sonst noch von uns so schlecht wie ich, daran bin ich kenntlich. Ein längst verstorbner Dichter schrieb einst eine Zueignung: Da ist ein dummes Buch, es ist auch nicht viel Gemüth darin; aber mein Herz ist bei Ihnen. Ich nenne Dich aber Du, also paßt das gar nicht hierher.
Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Ich gab dem Kinde die Feder in die Hand, da die Friseurin kam, und nehme sie nun wieder, nur um Dir noch zu melden, daß Ritz jetzt niemand weiter umflattert, nur Eda Benda, und uns ihretwegen komplett aufgiebt.
Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mein liebster Freund und Sohn, die PostEinrichtung bleibt dumm; die Zeit ist zu kurz, Dir nach Ankunft der Briefe zu schreiben, und vorher giebts wenig Stoff in unserm einförmigen Leben, das sich sanft fortspinnt wie Du es kanntest. Deine Freunde sind ewig darauf gespannt, ob und wann Du Dich und etwas v. Dir hören laßen wirst: enthält Dein Schreiben gar nichts darüber, so herrscht allgemeine Betroffenheit. Auch das alte Lied wegen der Lieder muß ich erneuen. Deine Beschreibungen amusiren uns himmlisch, und wäre die Zeit für Musik dort nicht so beschränkt, daß nach dem halben Juni nichts mehr zu hoffen, so würde ich Dich gar nicht daran erinnern und Dich aus den göttlichen plaisir-Anstalten reißen wollen. Die Devon-fête muß feenhaft gewesen sein, o wie goutire ich so was! et in Arcadia ego! Alle die détails erfreuen uns sehr, und es ist eine geistige Annäherung mehr, wenn wir im voraus wißen, was Du vorhast. – Nur um das Einzige beschwöre ich Dich, schone Deine Gesundheit. Adolph Pereira ist tödlich krank von Reisen zurück gekommen, mit Blutspeien nach großer Erhitzung; die Aerzte fürchten für seine Brust, wiewohl er baumstark gewesen sein soll; er darf niemanden sehen, und obgleich es etwas beßer geht, ist man gar nicht ohne Besorgniß, seine arme Mutter weint sich fast blind. Wenn ich so etwas höre, denk ich immer an Dich und möchte mit weisen Ermahnungen übers Meer fliegen. God bless you!
Der König hat Paganini’n den Titel seines ersten Koncertmeisters gegeben. Immer wohlwollend, hat er Brühl den Auftrag gegeben ertheilt, die Prinzeßin Braut v. Weimar her zu geleiten, auch soll er zum chef des neuen Museums ernannt sein; der Minister Humbold aber zum Präsidenten der Comißion die aus allen Schlößern die aufzustellenden Sachen wählt; er antwortete S. Maj., daß seine jetzigen Beschäftigungen zwar ganz andrer Art seien, daß er dennoch aber den Befehl ausführen würde, bis sein Bruder zurückkäme. Und mit der diesen Brüdern eigenthümlichen Leichtigkeit und Thätigkeit ist er augenblicklich nach Potsdam, Charlott. und Berlin gefahren, um Anordnungen zu treffen.
Wie Gans sich verändert hat, davon machst Du Dir keinen Begriff, lieber Felix! er ist ganz still, verschloßen, gedrückt, kleinlaut, herunter; ob dies in dem Unglück seiner Schwester und einer natürl. Hypochondrie für sich selbst oder noch an andern Ursachen liege, I don’t know. But it is strikingly so. – Heyse ist wieder nicht Profeßor worden; ich glaube, er ist zu apathisch und weiß sich nicht geltend zu machen, was durchaus dazu gehört. Entgegen kommt einmal nichts, man muß suchen und festhalten.
Die Königstädter haben wieder eine kleine Quelle des Ueberflußes, durch eine Mlle. Vio: in beiden Häusern wurde am näml. Tage die weiße Dame gegeben, mit 2 Debutanten aus der Fremde, bei d. königl. wars leer, bei den andern gedrängt voll. Man vermuthet, CerfCerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845) habe v. Könige Gelder erhalten, wenigstens sind Gehalte bezahlt und die Sache spinnt sich vors erste weiter, so daß Marx Hoffnung zum Festspiel hat. Lebwohl mein Lieb, und sei ferner so fleißig und treu im Schreiben. Paulchen hat durch die Abreise seines Kameraden Gruner noch einen Geschäftszuwachs erhalten, Du kannst denken wie der arme Wurm klagt; sein Principal ist einstweilen sehr mit ihm zufrieden. Grüße die lieben Engländer, welche Dich so freundlich aufnehmen. Farewell and love me but half so well as I do thee. The old mother for ever. Wie gehts mit Englisch reden?
 Das Dampfboot ist in Hamb. angekommen, die Post hier, aber wir haben keinen Brief; what ist the matter? – Vater grüßt Dich sehr, und frägt, warum Du der Fürstin Liewen nicht erwähnst? Gestern hörte ich, qu’elle faisait la pluie et le beau tems. –
Lea Mendelssohn Bartholdy
Damit Du nicht meynst ich sey gestorben, so versichere ich Dich, daß ich lebe und grüße Dich
nächste Woche schreibe ich ordentlich
Dein Vater          
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Die erste livraison erhältst Du durch Hrn Deetz, der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_3d90a309-89bf-4def-b024-1dde97a0f3f2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1829-05-22-01" type="precursor" xml:id="title_80b26d9d-b0e5-4e2d-a079-067897414bcd">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 22. Mai 1829</title> <title key="fmb-1829-06-05-01" type="successor" xml:id="title_a567170a-cf03-4b51-9168-c9528cc99302">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 5. 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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_b1197ce3-1fb8-4065-a2b8-ace43d0c9a18"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/51.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-05-27-01" type="letter" xml:id="title_903f690f-488b-4431-ad56-a47b6cc97fc9">Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, adressiert an Doxat &amp; Co.;  Berlin, 27. 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(Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteile).</bibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 67 f. (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteile, Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-05-27" xml:id="date_5fefff10-31a4-4ac5-98f9-96de9624b7d4">27. 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Hensel, Tagebücher, S. 17). Sie gaben ihre Berichte, um Porto zu sparen, je nach Gelegenheit Reisenden nach London mit oder ließen diese über die Post der hannoverschen Gesandtschaft in Berlin befördern.</note> eingeführt haben, werden wir Dir wenig mehr mit den Briefen zu schreiben haben. Die erste <hi rend="latintype">livraison</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_51697604-3144-4ce2-bc55-e12ebf6be27b" xml:lang="fr ">livraison – frz., Lieferung.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_18ea9764-07d2-4f74-8db6-15a5ffbda598" xml:lang="de">Die erste livraison – Gemein ist der erste Teil des »Tagebuchs«, Brief gb-1829-05-28-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 20. – 28. Mai 1829.</note> erhältst Du durch <persName xml:id="persName_cf3fec99-f52f-45b2-800a-6306d090b626">Hrn Deetz<name key="PSN0110585" style="hidden" type="person">Deetz, Martin Gottlieb (1769-1842)</name></persName>, der mit dem nächsten Dampfboot nach diesem abgeht. Diese ganze Woche haben wir uns an Deinen Bällen gefreut, die Du unterdessen über zehn neue wieder vergessen hast. Heut wird nun wol die Beschreibung von <persName xml:id="persName_3ba2c4bb-30b4-4e1f-b984-01af9a8cdb40"><hi rend="latintype">Sir</hi> Alexanders<name key="PSN0112262" style="hidden" type="person">Johnston, (seit 1811) Sir Alexander (1775-1849)</name></persName> eintreffen. 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Wer vollbringt denn am Morgen die große That des Weckens? <date cert="high" when="1829-05-27">Heut</date> giebt die <persName xml:id="persName_8baf8046-5924-4b2c-bbb3-191b5febdadd">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName> ihr Danziger Concert,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_da9c5181-e8f6-42b3-90d9-a8896b827b11" xml:lang="de">Heut giebt die Milder ihr Danziger Concert – Die Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann gab am 27. Mai 1829 in der Berliner Marienkirche ein Konzert zugunsten der durch das Hochwasser geschädigten Danziger, in dem u. a. Auszüge aus Händels Messiah HWV 56, Mendelssohns Arie Ave maris stella für Sopran und Orchester MWV C 3 sowie Orgelmusik von Johann Sebastian Bach gespielt und gesungen wurden (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 171, und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456).</note> sie singt <title xml:id="title_a1ff9516-e8d2-4584-a375-c53fdc401b49">Dein <hi rend="latintype">maris stelle</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gn3nhhmj-xmog-fugp-4isu-5zpqcneyiok2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_for_solo_voices_with_accompaniment" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100169" style="hidden">Ave maris stella für Sopran und Orchester, 5. Juli 1828<idno type="MWV">C 3</idno><idno type="op"></idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0af8ebba-a247-4e8a-927c-7ca61bc1f92f" xml:lang="de">Dein maris stelle – Das Ave maris stella MWV C 3 hatte Mendelssohn 1828 für Pauline Anna Milder-Hauptmann komponiert, die dieses Werk am 27. Mai 1829 erstmals zur Aufführung brachte.</note> Wir waren sehr verwundert, nicht zum Mitsingen aufgefordert <add place="above">worden<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> zu seyn, bis wir erfuhren, daß <persName xml:id="persName_1d49be5c-cd12-4cb7-8eae-eb7996f495c8">Bach<name key="PSN0109606" style="hidden" type="person">Bach, August Wilhelm (1796-1869)</name></persName> die Einladungen besorgt habe. Da ward uns Manches klar. <persName xml:id="persName_3700faf7-82e3-4ad3-b35a-0dfcffb962e7">Grell<name key="PSN0111523" style="hidden" type="person">Grell, August Eduard (1800-1886)</name></persName> klagt sehr über ihn, er hat sein Stück<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0679252d-bd01-47e4-bb18-775589aacd2c" xml:lang="de">Grell … sein Stück – ein nicht näher bezeichnetes Eingangsstück, das August Eduard Grell auf der Orgel spielte (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456).</note> nicht einmal probieren können, da Jener ihm die <placeName xml:id="placeName_07a4eaab-8a3b-473b-91ff-900f5a64973d">Orgel<name key="SGH0103329" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">St. Marien</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vor der Nase zuschloß. Ein Tonkünstler! <persName xml:id="persName_9171675c-e2cf-4114-82bc-74200c223c47">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> war gestern einen Augenblick hier, er will Dir den längsten Brief schreiben, <persName xml:id="persName_10c997a7-f289-44c9-b588-7e45f826bf1e">seine Frau<name key="PSN0110639" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> ist aber immer unwohl<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_553886a6-c2f2-405d-8261-e8ce906ccce0" xml:lang="de">seine Frau ist … unwohl – Therese Devrient erwartete ihr viertes Kind.</note> und den ganzen Vormittag muß er in der Stadt zubringen, <title xml:id="title_85660af0-a1f6-455c-81db-2f7cdb0ae598">Agnes<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110963" style="hidden" type="music">Agnes von Hohenstaufen</name></title>! Die Milder schimpft wie ein Rohrsperling,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5228f837-ee50-4483-880a-8b085f6338bb" xml:lang="de">Die Milder schimpft wie ein Rohrsperling – Die zweite Fassung von Gaspare Spontinis Oper Agnes von Hohenstaufen wurde für die Aufführung am 12. Juni 1829 anlässlich der Vermählung von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Königlichen Opernhaus geprobt (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509 f.). Pauline Anna Milder-Hauptmann übernahm die Rolle der Irmengard.</note> wir sind erschrecklich liirt, und sie hat sich auf morgen zum Essen gemeldet, wozu sie <persName xml:id="persName_dfaea327-978c-4549-8e26-60418d65c6b1">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> abholt, wie findest Du das?</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_836c8145-103c-47e6-a6e4-1386b1151c03"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">und das ist mir gar nicht angenehm, denn ich hatte mir vorgenommen, morgen als am <date cert="high" when="1829-05-28" xml:id="date_b68188c7-0402-42b2-b88a-885d68771940">Himmelfahrtstage</date>, nach Charlottenburg zu fahren, da wir aber unser gar zu wenig sind, so bleibe ich zu Hause, und tanze um den Koloß herum. Sie hat mich übrigens in Affection genommen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_175942b6-0a29-4a8e-ad62-edbd19d006ce" xml:lang="de">in Affection genommen – von frz. prendre en affection, liebgewinnen.</note> und sagt, ich sähe aus, wie das alte Testament. – Ich führe jetzt zwei Correspondenzen nach verschiedenen Weltgegenden, eine nach London, eine nach Charlottenburg, letztere ist lebhaft und schön; aber was ich Dir nur irgend schreiben kann, das steht im Tagebuch, da erfährst Du Alles, was wir thun, lassen, denken, schlafen, träumen. Ich träume oft von Dir, selten aber Erhebliches. – Das <persName xml:id="persName_69078107-84e7-4496-a758-431d41106458">Hübnersche Ehepaar<name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name><name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_466feaa1-af9d-4572-961a-9953af895319" xml:lang="de">Das Hübnersche Ehepaar – Julius und Pauline Hübner waren seit dem 21. Mai 1829 verheiratet.</note> habe ich besucht, es sieht gar niedlich aus, der junge Ehemann erkundigte sich viel nach Dir und läßt Dich grüßen. <persName xml:id="persName_a941bd22-5f90-4f0e-878d-f212c506c02c">Madame Hübner<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName>, im weißen Überrock mit unermeßlichen Gigots,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9e3b03fe-3c76-4e51-a719-0cdccca43ff0" xml:lang="fr ">Gigots – keulenförmige Ärmel; von der Schulter bis zum Oberarm sehr weit und vom Ellenbogen bis zum Ellenbogen eng geschnitten.</note> und großer weißer Haube, thuts schon weniger. – An <persName xml:id="persName_bc6e50fe-ff52-4847-beb8-ce5c7df9094a">Eugenie Banino<name key="PSN0116113" style="hidden" type="person">Banino, Eugenie</name></persName> nimmst Du wohl kein Interesse mehr; dennoch ist sie in Wochen, und hat dem Namen Banino einen Stammhalter gegeben. – <persName xml:id="persName_c4bf6a58-e522-41c1-a833-3b43fb3f896d">Eva Mendelsohn<name key="PSN0113205" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Eva (?-1831)</name></persName> sahe ich gestern, die hört mit Pauken und Trompeten auf, hübsch zu seyn. <persName xml:id="persName_304ab02a-fc5d-455c-8970-d36e232eb871">Madame Robert<name key="PSN0114233" style="hidden" type="person">Robert, gesch. Primavesi, Friederike (1795-1832)</name></persName> läßt sich dadurch nicht außer Fassung bringen, die kann was aushalten, sie ist jetzt wieder brillant. – Leider ist der Wind noch immer Nord-Ost, wenn heut kein Brief kömmt, halte ich es nicht aus. Alle Berliner haben sich verschworen, nach London zu gehen; was hat nun Hr. Deez dort zu thun. Ich bin zu nichts verschworen, und hätte doch das erste Recht; wärst Du eine Kuh, ich würde sagen, Hr Deetz bände Dir den Schwanz auf. Ich habe ihn aber <date cert="high" when="1829-05-24" xml:id="date_85f788d0-541d-4c1e-9c78-d7eebcf1242a">Sonntag</date> in der <placeName xml:id="placeName_b77433f2-2299-418f-96fd-5a016ebd4d51">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7db667e4-2a7e-4e8a-a626-5c39648b0a84" xml:lang="de">Sonntag in der Academie – Am 24. Mai 1829 hatte das Konzert der Sing-Akademie zugunsten der durch Überschwemmungen geschädigten Schlesier stattgefunden. Es wurden Carl Friedrich Zelters Motette Tenebrae factae sunt sowie Vokalwerke von Johann Sebastian Bach, Johann Friedrich Fasch, Gottfried Heinrich Stölzel und Antonio Lotti gesungen. Siehe dazu BAMZ 6, Nr. 22 (30. Mai 1829), S. 170 f., und AMZ 31, Nr. 27 (8. Juli 1829), Sp. 455.</note> gesprochen, daran halte fest, wie auch daran, daß <persName xml:id="persName_fae60b47-faec-4efc-87dd-b25700e29827">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> bei ihm war, und finde ihn interessant. Ich kann Dir nicht mehr schreiben, die Ungeduld auf die Hamburger Post kribbelt mir in den Fingern. Unterschreiben will ich nicht, wer schreibt denn sonst noch von uns so schlecht wie ich, daran bin ich kenntlich. Ein längst verstorbner Dichter schrieb einst eine Zueignung: Da ist ein dummes Buch,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc763d55-60e0-4ac5-9b0d-5e3a6dff4178" xml:lang="de">Da ist ein dummes Buch – Während seines Aufenthalts in Frankfurt a. M. im November 1827 lernte Heinrich Heine Jeanette Wohl kennengelernt und übersandte ihr kurze Zeit später sein »Buch der Lieder« mit den folgenden Worten: »Anbey ein dummes Buch. Es ist nicht viel Gemüth drin; denn mein Herz ist immer bey Euch« (Heinrich Heine. Briefe, Bd. 1, hrsg. von Friedrich Hirth, Mainz 1950, S. 334).</note> es ist auch nicht viel Gemüth darin; aber mein Herz ist bei Ihnen. Ich nenne Dich aber Du, also paßt das gar nicht hierher.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_dab468e6-648c-4823-89f6-748ddd5cd19f"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich gab dem Kinde die Feder in die Hand, da die Friseurin kam, und nehme sie nun wieder, nur um Dir noch zu melden, daß Ritz jetzt niemand weiter umflattert, nur <persName xml:id="persName_eba7aaae-3ae2-4b0b-b0e0-152d482259dd">Eda Benda<name key="PSN0109802" style="hidden" type="person">Benda, Eda Anna (1812-?)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_62acfdc9-aeaa-457c-b1bb-9e9141a18054" xml:lang="de">Eda Benda – Die Tochter Daniel Alexander Bendas nahm Violinstunden bei Eduard Rietz.</note> und uns ihretwegen komplett aufgiebt.</p> <signed rend="right"><add resp="MH" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_8f75dfea-5646-40a0-9382-b577b9862b1c"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Mein liebster Freund und Sohn, die PostEinrichtung bleibt dumm; die Zeit ist zu kurz, Dir nach Ankunft der Briefe zu schreiben, und vorher giebts wenig Stoff in unserm einförmigen Leben, das sich sanft fortspinnt wie Du es kanntest. Deine Freunde sind ewig darauf gespannt, ob und wann Du Dich und etwas v. Dir hören laßen wirst: enthält Dein Schreiben gar nichts darüber, so herrscht allgemeine Betroffenheit. Auch das alte Lied wegen <title xml:id="title_e08bcecb-c8e8-45da-9e97-744ed08619c2">der Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gsxi7cm7-u9xo-1uix-x8fk-onpqmo6y8xdg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8eb9988b-ada0-4a30-9c41-998f22237430" xml:lang="de">das alte Lied wegen der Lieder – betrifft die Herausgabe von Mendelssohns Zwölf Liedern für eine Singstimme und Klavier op. 9 (MWV SD 3). Diese erschienen im Frühjahr 1830 im Berliner Verlag A. M. Schlesinger im Druck.</note> muß ich erneuen. Deine Beschreibungen <hi rend="latintype">amusiren</hi> uns himmlisch, und wäre die Zeit für Musik dort nicht so beschränkt, daß nach dem halben Juni nichts mehr zu hoffen, so würde ich Dich gar nicht daran erinnern und Dich aus den göttlichen <hi rend="latintype">plaisir</hi>-Anstalten reißen wollen. Die <hi rend="latintype">Devon-fête</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0a373e42-faf7-4fe6-8eba-77b61340a610" xml:lang="fr ">die Devon-fête – der Ball im Haus des Herzogs von Devonshire am Piccadilly. Siehe Brief fmb-1829-05-15-01 (Brief Nr. 156) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 15. Mai 1829.</note> muß feenhaft gewesen sein, o wie <hi rend="latintype">goutire</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6a15c639-1b76-40c3-9272-b84703352ade" xml:lang="de">goutire – von frz. goûter, kosten; Gefallen an etwas finden.</note> ich so was! <hi rend="latintype"><title xml:id="title_0bf290e0-ef94-4f51-b46b-9b8363cf9d52">et in Arcadia ego<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108829" style="hidden" type="literature">Italienische Reise</name></title></hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_04381db3-b02e-4169-8f05-b170b26ddda4" xml:lang="la ">et in Arcadia ego! – lat., Auch ich war in Arkadien! Motto der Italienischen Reise von Johann Wolfgang von Goethe.</note> Alle die <hi rend="latintype">détails</hi> erfreuen uns sehr, und es ist eine geistige Annäherung mehr, wenn wir im voraus wißen, was Du vorhast. – Nur um das Einzige beschwöre ich Dich, schone Deine Gesundheit. <persName xml:id="persName_b0dcf5fd-f064-4865-a7ac-07c2f2fbc946">Adolph Pereira<name key="PSN0113800" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Adolf (Adolph) Freiherr von (1805-1846)</name></persName> ist tödlich krank von Reisen zurück gekommen, mit Blutspeien nach großer Erhitzung; die Aerzte fürchten für seine Brust, wiewohl er baumstark gewesen sein soll; er darf niemanden sehen, und obgleich es etwas beßer geht, ist man gar nicht ohne Besorgniß, <persName xml:id="persName_4407cd15-331d-4046-9411-d708695d0e4a">seine arme Mutter weint<name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> sich fast blind. Wenn ich so etwas höre, denk ich immer an Dich und möchte mit weisen Ermahnungen übers Meer fliegen. <hi rend="latintype">God bless you</hi>!</p> <p>Der <persName xml:id="persName_86696dde-7e30-4e29-9056-475e17271dba">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_293450ab-74fb-48da-8aff-0438202501e3">Paganini’n<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName></hi> den Titel seines ersten Koncertmeisters gegeben. Immer wohlwollend, hat er <persName xml:id="persName_dfc81ef3-e28c-4acf-99ba-a321cab9789d">Brühl<name key="PSN0110159" style="hidden" type="person">Brühl, Karl Friedrich Moritz Paul Graf von (1772-1837)</name></persName> den Auftrag <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_0ac82bcd-a6a7-4dd4-a4f4-6d26c8b6e772">gegeben</del> <add place="above">ertheilt<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>, die <persName xml:id="persName_45b148b6-2888-4fb0-9a75-a2c52bc2e438">Prinzeßin Braut v. Weimar<name key="PSN0114416" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Luise Augusta Katharina</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_849ad3e9-7f94-4035-9ee1-e00bb9ff61be" xml:lang="de">Prinzeßin Braut v. Weimar – Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach heiratete am 11. Juni 1829 Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen.</note> her zu geleiten, auch soll er zum <hi rend="latintype">chef</hi> des <placeName xml:id="placeName_f2a13c76-45e7-415d-92fb-dafb7ce11de5">neuen Museums<name key="NST0100216" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Museum</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ernannt sein;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_65e7d989-75cc-4b4f-981a-b7cf80ad753d" xml:lang="de">Brühl … soll … zum chef des neuen Museums ernannt sein – Am 3. August 1830 wurde das nach Plänen Karl Friedrich Schinkels erbaute Königliche Museum, das heutige Alte Museum, eröffnet. Im gleichen Jahr wurde Karl Friedrich Moritz Paul Graf von Brühl zum Generalintendanten der königlichen Museen ernannt.</note> der <persName xml:id="persName_2d3c6bf5-78b2-4d37-81be-2509d80f4720">Minister Humbold<name key="PSN0112142" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand Freiherr von (1767-1835)</name></persName> aber zum Präsidenten der Comißion die aus allen Schlößern die aufzustellenden Sachen wählt; er antwortete <persName xml:id="persName_2758a374-eb43-4856-a4e9-03dde899326d">S. Maj.<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName>, daß seine jetzigen Beschäftigungen zwar ganz andrer Art seien, daß er dennoch aber den Befehl ausführen würde, bis <persName xml:id="persName_d6b70b37-4c6e-4e65-a1c5-f7b00ea3522e">sein Bruder<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> zurückkäme.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_12df957b-a745-47d0-9d27-fad8a7eccbb5" xml:lang="de">bis sein Bruder zurückkäme – Alexander von Humboldt befand sich auf einer Russland- und Sibirienreise. Siehe dazu Christian Gottfried Ehrenberg, Tagebuch der russisch-sibirischen Reise 1829 (Autograph in D-Bbbaw, Nachlass C. G. Ehrenberg, Nr. 6), hrsg. von Kerstin Aranda, Ulrich Päßler und Christian Thomas unter Mitarbeit von Lisa Poggel, in: edition humboldt digital der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin, hrsg. von Ottmar Ette (<ref target="https://edition-humboldt.de/H0016785" xml:id="ref_db1b31b6-65d0-43c6-8af3-54e582bda148">Link</ref>).</note> Und mit der diesen Brüdern eigenthümlichen Leichtigkeit und Thätigkeit ist er augenblicklich nach Potsdam, <placeName xml:id="placeName_ac126cb0-97ea-4bfb-a84b-48634f09b843">Charlott<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. und Berlin gefahren, um Anordnungen zu treffen.</p> <p>Wie <persName xml:id="persName_1831637b-f707-416c-8b37-2b68a5791990">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> sich verändert hat, davon machst Du Dir keinen Begriff, lieber Felix! er ist ganz still, verschloßen, gedrückt, kleinlaut, herunter; ob dies in dem Unglück <persName xml:id="persName_382f3bcf-5795-4c15-b46c-e3c442387ec0">seiner Schwester<name key="PSN0112110" style="hidden" type="person">Horwitz, Friederike (?-1848)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c353d12b-6c9b-4523-9a74-cd1d4a4c0521" xml:lang="de">dem Unglück seiner Schwester – Friederike Horwitz war »gemüthskrank« geworden. Siehe Brief gb-1829-05-28-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 28. Mai 1829.</note> und einer natürl. Hypochondrie für sich selbst oder noch an andern Ursachen liege, <hi rend="latintype">I don’t know. But it is strikingly so</hi>. – <persName xml:id="persName_8817d66a-1ad8-4a66-9473-7bddf60d22eb">Heyse<name key="PSN0111970" style="hidden" type="person">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName> ist wieder nicht Profeßor worden;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0bf33d2c-d25e-41de-bdcd-73bc56dcf335" xml:lang="de">Heyse ist wieder nicht Profeßor worden – Am 27. April 1829 war Heinrich Gustav Hotho in Berlin zum außerordentlichen Professor für Ästhetik und Literaturgeschichte ernannt worden. Carl Wilhelm Ludwig Heyse erhielt erst am 23. November 1829 eine außerordentliche Professur für klassische Philologie (Johannes Asen, Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers der Universität Berlin, Bd. 1, Leipzig 1955). </note> ich glaube, er ist zu apathisch und weiß sich nicht geltend zu machen, was durchaus dazu gehört. Entgegen kommt einmal nichts, man muß suchen und festhalten.</p> <p>Die <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_61417fd9-a66a-4a28-926c-0f683798192f">Königstädter<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> haben wieder eine kleine Quelle des Ueberflußes, durch <add place="margin">eine <persName xml:id="persName_3b1c45b6-6db5-4850-a4e2-1b026ec072ee"><hi rend="latintype">Mlle</hi>. Vio<name key="PSN0118511" style="hidden" type="person">Vio, Elisabeth (Betty) (1808-1872)</name></persName>: in <placeName xml:id="placeName_28478431-e3ff-45af-aaff-d4cd13054b87">beiden Häusern<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country><name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wurde am näml. Tage <title xml:id="title_0750941f-e1c4-45a4-8be7-6909b99aa80c">die weiße Dame<name key="PSN0110015" style="hidden" type="author">Boieldieu, François Adrien (1775–1834)</name><name key="CRT0111629" style="hidden" type="music">La dame blanche</name></title> gegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f39e774d-9b4a-4735-8f62-2cfc71be2953" xml:lang="de">in beiden Häusern wurde am näml. Tage die weiße Dame gegeben – Eine Aufführung von François Adrien Boieldieus Oper La dame blanche lässt sich für den 22. Mai 1829 im Königlichen Opernhaus und im Königsstädtischen Theater belegen (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 141, 22. Mai 1829, Beilage, und Repertorium und Personalbestand der Königlichen Schauspiele zu Berlin, vom 1. December 1828 bis 30. December 1829, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1830, S. 38).</note> mit 2 <hi rend="latintype">Debutanten</hi> aus der Fremde, bei d. <placeName xml:id="placeName_2134a320-ea56-40a1-bdec-170553b9c842">königl<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. wars leer, bei den andern gedrängt voll. Man vermuthet, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f9dd11e6-c1ae-468c-9152-6f75a4ee29b9">Cerf<name key="PSN0110337" style="hidden" type="person">Cerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845)</name></persName></hi> habe v. Könige Gelder erhalten, wenigstens sind Gehalte bezahlt und die Sache spinnt sich vors erste weiter, so daß <persName xml:id="persName_495048c0-49a8-4b4b-8232-799d535cc56c">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> Hoffnung zum <title xml:id="title_17f7dcdb-3863-4be6-85d3-c7b5328ef0b7">Festspiel<name key="PSN0113108" style="hidden" type="author">Marx, Adolph Bernhard (1795–1866)</name><name key="CRT0109907" style="hidden" type="music">Undinens Gruß</name><name key="PSN0111105" style="hidden" type="author">Fouqué, Friedrich Heinrich Carl Freiherr de la Motte-F. (1777–1843)</name><name key="CRT0111549" style="hidden" type="literature">Undine</name></title> hat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0817ed72-406e-4657-8dfd-ebd079e52671" xml:lang="de">daß Marx Hoffnung zum Festspiel hat – Das Festspiel Undinens Gruß von Adolph Bernhard Marx auf einen Text von Friedrich de la Motte-Fouqué wurde am 11. Juni 1829 am Tag der Hochzeit von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Königsstädtischen Theater aufgeführt. Dem Stück war kein Erfolg beschieden. In der Allgemeinen Musikalischen Zeitung ist die Rede von einem »leider die beabsichtigte Wirkung verfehlenden Festspiel« (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509). Zum Werk siehe Leopold Hirschberg, Der Tondichter Adolph Bernhard Marx, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 10, H. 1 (1908), S. 67. Über die Aufführung notierte Fanny Mendelssohn Bartholdy in ihr Tagebuch: »Aber Marx’s Festspiel haben wir gesehn, worin sie dem armen Schelm so schändlich mitgespielt haben, ich weiß keinen ähnlichen Verdruß. Er war wie ein Held« (Hensel, Tagebücher, S. 17). Siehe auch ihren Aufführungsbericht in Brief gb-1829-06-17-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 17. Juni 1829.</note> <seg type="closer">Lebwohl mein Lieb, und sei ferner so fleißig und treu im Schreiben.</seg> <persName xml:id="persName_aae80865-8974-4d67-b402-18c48719b0a0">Paulchen<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat durch die Abreise seines Kameraden <persName xml:id="persName_c680b08d-5f5d-476d-8cde-4e0b2022f3eb">Gruner<name key="PSN0116905" style="hidden" type="person">Gruner, Herr</name></persName> noch einen Geschäftszuwachs erhalten, Du kannst denken wie der arme Wurm klagt; <persName xml:id="persName_eddfae19-0400-4a00-a198-09a1f7df37c3">sein Principal<name key="PSN0116945" style="hidden" type="person">Halle, Friedrich Gottlieb von (bis 1806: Salomon Joel) (1780-1841)</name></persName> ist einstweilen sehr mit ihm zufrieden. Grüße die lieben Engländer, welche Dich so freundlich aufnehmen. <hi rend="latintype">Farewell and love me but half so well as I do thee. The old mother for ever.</hi> Wie gehts mit Englisch reden?<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <p xml:id="p_d3b14256-28eb-4104-8024-bb425f7a565f"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Das Dampfboot ist in Hamb. angekommen, die Post hier, aber wir haben keinen Brief; <hi rend="latintype">what ist the matter</hi>? – <persName xml:id="persName_324d06f5-d0e1-46b1-8f47-85b7dd706a1d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> grüßt Dich sehr, und frägt, warum Du der <persName xml:id="persName_8fa2ebb2-97b4-4f8e-8442-6b90d95d5489">Fürstin Liewen<name key="PSN0112840" style="hidden" type="person">Lieven, Katharina Alexandra Dorothea Fürstin von (1785-1857)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c0a1cb68-b6f4-490c-a38f-835e20c95b3a" xml:lang="de">der Fürstin Liewen – Dorothea Fürstin von Lieven hat Felix Mendelssohn Bartholdy in London nicht empfangen. Siehe Brief fmb-1829-06-05-01 (Brief Nr. 168) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 5. Juni 1829, Z. 29 ff.: »Warum ich die Fürstinn Liewen nicht nenne? Sie hat meinen Brief nicht respectirt«.</note> nicht erwähnst? Gestern hörte ich, <hi rend="latintype">qu’elle faisait la pluie et le beau tems</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_50b2561a-33c8-4b51-8796-6372fbed0ab9" xml:lang="fr ">qu’elle faisait la pluie et le beau tems – frz., faire la pluie et le beau temps, maßgeblich sein, den Ton angeben.</note> –</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_5d128f73-5b25-48dd-840e-0991095337e8"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Damit Du nicht meynst ich sey gestorben, so versichere ich Dich, daß ich lebe und grüße Dich</p> <p>nächste Woche schreibe ich ordentlich</p> <signed rend="right">Dein Vater</signed> </div> </body> </text></TEI>