gb-1829-05-09-01
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Berlin, 7. und 9. Mai 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext; S. 2 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 6-7 / 9 / 5], [FPO / MY 18 / 1829], [PE], Siegel.
Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Mr. Felix Mendelssohn Bartholdy
great Portland Street, No. 103.
London
Rotterdam Steamboat.
Ich verwahre mir lieber das Plätzchen auf
Sonnabend
Verständnißmit einer
, die Du nach Hause führst. Morgen hat er die ganze Familie zu einem Frühstück bei sich eingeladen, um
MissDie StimmenAngelegenheit kostete mich eine schlaflose Nacht, ich habe mit da sind.
Will ich wohl etwas Andres als Dein bestes, und bin ich so dumm und unerfahren, nicht zu wißen, was Dir frommt? Kurz, Du wirst es einsehen; indeß wünschte ich, ich wäre statt Moralist, Kopist, und könnte Dir mit Fingern, Augen, Willen helfen.
– Wie mich Spont. mehr als je v. Ehrgeiz, Haß und Neid zerrißen sein.
Sp.
gefordert, Dir einen Br. für
Rossi
– Daß Chorus in his praise mit der goutiren ihn um die Wette. – Bei Deinem tête-à-tête mit d. Herz und Dev. hätt ich ein Mäuschen sein mögen. O wie grotesk! – Adieu, HerzensBüberl! Beruhige uns bald über
den 7ten Mai. 29. Mein einziger Felix, obgleich dieser Brief erst mit denen vom nächsten Mittwoch zugleich ankommt, schicke ich ihn doch zu meiner eignen Beruhigung morgen. Ich kann Dir nicht beschreiben, wie mich die Sache mit den Stimmen quält, und wie ich mir hier Vorwürfe mache über den Verdruß, den ich Dir dort bereitet habe, durch meine Unachtsamkeit. Du hast mir gewiß gesagt, wo Du die Stimmen hingethan hast, gewiß Auftrag gegeben, sie zu mir zu nehmen, und ich Dumme weiß und kann sie nicht finden. Sie sind, wie von der Erde vertilgt, ich habe Alles durchsucht, habe noch Ritz mitgenommen, weil ich meiner eignen Sorgfalt nicht traute, und nichts und wieder nichts. Und nun wirst Du am Montag Dich ärgern über die dumme Schwester, die Dir bis nach London hin Verdruß macht, und über den klugen Rath, den sie Dir von hier aus giebt, und den Du Dir gewiß längst selbst gegeben hättest, wenn es nur anginge, aber Gott weiß, wo die Notenschreiber wohnen, und wo Du sie auftreiben kannst, und am Ende bin ich Schuld, daß der Sommernachtstraum nicht gegeben wird, dann kann ich mich nicht trösten. Bester Felix, das dauert nun bis Mittwoch über 8 Tage, ehe Deine Antwort kommt, bis dahin ängstige ich mich unaufhörlich. Ich versichere Dich, Du hättest Deine Ermahnung an Hensel, mich zum Suchen aufzumuntern, gar nicht nöthig gehabt, er hat mich von Tisch aufstehn lassen, und war gar nicht zu beruhigen, als ich fortwährend behauptete, die Stimmen nicht finden zu können. Uebrigens will ich Dir doch sagen, daß Deine 3 Briefe vom 28sten, 30sten und ersten, an demselben Tage, Mittwoch den 6ten angekommen sind, so begreife ich nicht, daß Du keine Nachrichten von uns hast, wir haben jeden Posttag geschrieben, ach! lieber Felix, wir könnens ja gar nicht lassen, und Du bekömmst gewiß auch eine Masse Briefe auf einmal von uns. Wie das lange dauert, und breit und umständlich wird, was wir so gegen einander über mit fünf Minuten Brummen abthun, und mit dem Allen habe ich Dir doch nicht halb gesagt, wie leid es mir ist, daß ich Deine Stimmen nicht gefunden habe. Ach mein Alter! Ich verwahre mir lieber das Plätzchen auf morgen, denn heut bringe ich doch nichts heraus, als Stimmen, Stimmen, und bin über all die Stimmen in solche Stimmung gekommen, daß ich lieber aufhöre. Sonnabend. Gestern, als ich zu Zelter ging, und auf dem Hof Dein Fenster grüßte, sah ich etwas Weißes davor, es war als hättest Du eben ein Papier weggeworfen, oder Dein Schnupftuch verloren, als ich näher kam, flog die Taube fort. Es war eine kurze, hübsche Täuschung. – Hensel hat mir neulich Morgens, nach einem kleinen Streit, den wir mit einander hatten, eine Zeichnung geschickt, die ich Dir mitschicken würde, wäre sie nicht so gräulich. Es steht darüber „Mißverständniß„ und Du bists, im Verständniß mit einer Miss, die Du nach Hause führst. Morgen hat er die ganze Familie zu einem Frühstück bei sich eingeladen, um Dein fertiges Bild zu sehn, welches nachher zu uns gebracht wird. Du wirst über dem Kamin wohnen, mir im Rücken, wenn ich Clavier spiele, aber sonst aus der ganzen Stube prächtig zu übersehen. Zelter, der oft hier ißt, läßt Dich sehr grüßen, überhaupt alle Deine Freunde, die sich fleißig nach Dir erkundigen. Lebe wohl. Fanny Mendelssohn Bartholdy Auch ich bin einer von Deinen Freunden, und lasse Dich grüßen, und liebe Dich. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Kaum war unser Brief fort, geliebtes Kind! als Deine 2 herrlichen ankamen. Gott! wie erfreut und entzückt es mich, Dich so wohlbehalten und gut empfangen zu wißen! und daß Du trotz der Zerstreuungen Zeit und Lust findest, uns so viele Mittheilungen zu machen. Bleib uns hübsch nah und treu, und laß uns ferner in Dein liebes, reiches Leben schauen. T. Jette mußten wir gestern daraus vorlesen, sie war innig erfreut, und nun gar Dein lieber Br. an Paul! Gott segne und erhalte Dich! Die StimmenAngelegenheit kostete mich eine schlaflose Nacht, ich habe mit Karolinen jeden Winkel des Hauses durchsucht, und da ich nicht Braut, sondern nur die zärtlichste Mutter bin, wirst Du mir glauben, daß sie wirkl. nicht da sind. Fanny’s Fehler war, mir nicht gesagt zu haben (und Dir geschrieben) daß Du sie den Tag vor der Reise zurückgelaßen; ich glaubte daher, sie fehlten längst. Hätten wir Deine dringenden Briefe nur 2 Tage früher erhalten, so würden Ritz und Marx das Fehlende aus d. Partitur kopirt haben, wozu sie sich gleich erboten. Aber wir erfuhren es bei Tisch und etwa 1 Stunde vor Werners Abreise. Ich hoffe Du wirst klug und umsichtig gewesen sein, und Dir die herrliche Gelegenheit nicht haben kapern laßen, wegen einiger Bogen Kopialien; müßte ich das fürchten, ich wäre untröstlich. Ueberhaupt hoffe ich, Du wirst der vorsichtigen Mama künftig mehr Vertrauen schenken; Deines kleinen WiderspruchsGeists willen mochte ich aus Bescheidenheit Dir gar nicht rathen, in der Angst Du thätest dann eben das Gegentheil. Will ich wohl etwas Andres als Dein bestes, und bin ich so dumm und unerfahren, nicht zu wißen, was Dir frommt? Kurz, Du wirst es einsehen; indeß wünschte ich, ich wäre statt Moralist, Kopist, und könnte Dir mit Fingern, Augen, Willen helfen. – Wie mich Moscheles Benehmen rührt und freut, kann ich nicht ausdrücken. So müßen wahre Künstler handeln: der Himmel segne ihn und gönne mir das Glück, einst seinen Kindern Liebes und Gutes erweisen zu können! – Etwas im Gegentheil davon! soll Spont. mehr als je v. Ehrgeiz, Haß und Neid zerrißen sein. Mde. Sp. erbot sich als wir sie bei Betty fanden, unaufgefordert, Dir einen Br. für ihren Bruder zu schicken, was sie auch gethan. Du erhältst ihn durch Reden, und wirst ihre Aeußerung über Agnes naïf finden. Es ist ein Unglück für diese wirk. angenehme Frau, an solchen, v. finstern gehäßigen Empfindungen verzehrten Mann gefeßelt zu sein. Da die Milder jetzt zu allen Koncerten aufgefordert wird und mit großem Beifall singt, ärgert er sich rasend, daß sie rund abschlug, in Alcidor zu erscheinen, der auch Sonntag ohne sie gegeben wurde. Das Schicksal v. Agnes kann man schon prophezeien, weil die Meinung total dagegen ist. Mit Neidhard und seinem Chor probirt er unaufhörlich, um einen Effekt, der Orgel ähnlich, hinter der Scene hervorzubringen. – Hier behauptet man v. vielen Seiten, die Sontag heirathe einen Grafen Rossi, Sohn des sardin. Gesandten in Paris, und er werde sie, da er kein Vermögen habe, beim Theater laßen. Sag uns, was man in L. davon glaubt. Mir kömmts, mit dem letzten Zusatz, unwahrscheinlich vor. Ist der liebe Engel noch so hübsch und graziös? und wie steht Ihr mit einander? Hensel macht mir eine schreckliche Idee v. der GipsAbformungsProcedur; wenn sie Dir nur nicht ein Stück Nase od. Lippe abreißen: um die Adlermäßige und die Rosen wärs doch schade! Holteis Koncert hat 1240 rt. eingebracht; hingegen war das der Seidler nicht voll; es ist, bei der Ueberhäufung nicht möglich; Tag für Tag ist zu dem Zweck etwas zu hören, zu sehen und zu kaufen. Mädchen und Frauen haben auch einen Verein für Handarbeiten. Die Milder giebt ein Koncert in der Kirche; sie hat sich für ihre WiederAnstellung an den König gewandt, das Resultat weiß sie noch nicht. – Daß Klingem. so wenig in Deinen Briefen vorkömmt, wundert uns; sag ihm, daß wir Chorus in his praise mit der Solmar gesungen haben. Sie ist sehr liebenswürdig und wir goutiren ihn um die Wette. – Bei Deinem tête-à-tête mit d. Herz und Dev. hätt ich ein Mäuschen sein mögen. O wie grotesk! – Adieu, HerzensBüberl! Beruhige uns bald über Deinen S. N. traum sonst ärgere ich mich tod.
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Mai 1829.</note> quält, und wie ich mir hier Vorwürfe mache über den Verdruß, den ich Dir dort bereitet habe, durch meine Unachtsamkeit. Du hast mir gewiß gesagt, wo Du die Stimmen hingethan hast, gewiß Auftrag gegeben, sie zu mir zu nehmen, und ich Dumme weiß und kann sie nicht finden. Sie sind, wie von der Erde vertilgt, ich habe Alles durchsucht, habe noch <persName xml:id="persName_c7f2d552-7f1a-4d44-bcd3-458c3f672fde">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> mitgenommen, weil ich meiner eignen Sorgfalt nicht traute, und nichts und wieder nichts. Und nun wirst Du <date cert="medium" when="1829-05-11">am Montag</date> Dich ärgern über die dumme Schwester, die Dir bis nach London hin Verdruß macht, und über den klugen Rath, den sie Dir von hier aus <add place="above">giebt<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>, und den Du Dir gewiß längst selbst gegeben hättest, wenn es nur anginge, aber Gott weiß, wo die Notenschreiber wohnen, und wo Du sie auftreiben kannst, und am Ende bin ich Schuld, daß der <title xml:id="title_a546abdf-6b04-4909-be67-7e199118300a">Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6lzfzcz3-d7dn-hqn0-wv5d-wfp1ne54knnz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> nicht gegeben wird, dann kann ich mich nicht trösten. Bester Felix, das dauert nun bis Mittwoch über 8 Tage, ehe Deine Antwort kommt, bis dahin ängstige ich mich unaufhörlich. Ich versichere Dich, Du hättest Deine Ermahnung an <persName xml:id="persName_ddb75775-db0c-4b0c-9717-a7c438e9d274">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, mich zum Suchen aufzumuntern, gar nicht nöthig gehabt, er hat mich von Tisch aufstehn lassen, und war gar nicht zu beruhigen, als ich fortwährend behauptete, die Stimmen nicht finden zu können. Uebrigens will ich Dir doch sagen, daß Deine 3 Briefe vom <date cert="high" when="1829-04-28">28sten</date>, <date cert="high" when="1829-04-30">30sten</date> und <date cert="high" when="1829-05-01">ersten</date>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81be245e-36ad-4018-873d-e8349dc19e35" xml:lang="de">Deine 3 Briefe vom 28sten, 30sten und ersten – Brief fmb-1829-04-29-01 (Brief Nr. 151) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 29. April 1829, Brief fmb-1829-04-30-01 (Brief Nr. 152) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, London, 30. April 1829, und Brief fmb-1829-05-01-01 (Brief Nr. 153) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 1. Mai 1829.</note> an demselben Tage, <date cert="high" when="1829-05-06">Mittwoch den 6ten</date> angekommen sind, so begreife ich nicht, daß Du keine Nachrichten von uns hast, wir haben jeden Posttag geschrieben, ach! lieber Felix, wir könnens ja gar nicht lassen, und Du bekömmst gewiß auch eine Masse Briefe auf einmal von uns. Wie das lange dauert, und breit und umständlich wird, was wir so gegen einander über mit fünf Minuten Brummen abthun, und mit dem Allen habe ich Dir doch nicht halb gesagt, wie leid es mir ist, daß ich Deine Stimmen nicht gefunden habe. Ach mein Alter!</p> <p>Ich verwahre mir lieber das Plätzchen auf <date cert="high" when="1829-05-08">morgen</date>, denn <date cert="high" when="1829-05-07">heut</date> bringe ich doch nichts heraus, als Stimmen, Stimmen, und bin über all die Stimmen in solche Stimmung gekommen, daß ich lieber aufhöre.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_3c22828b-af83-4bab-8b2a-a8384892d729"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-05-09" xml:id="date_57af889a-9815-4991-baeb-c50136d58338"><hi n="1" rend="underline">Sonnabend</hi></date></seg>. <date cert="high" when="1829-05-08">Gestern</date>, als ich zu <persName xml:id="persName_8df0e9c0-8047-4c78-a979-cdf28924f530"><placeName xml:id="placeName_9f512e80-603c-46af-8bd8-0a723a530ed6">Zelter<name key="NST0100260" style="hidden" subtype="" type="institution">Freitagsmusiken von Carl Friedrich Zelter</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> ging, und auf dem Hof Dein Fenster grüßte, sah ich etwas Weißes davor, es war als hättest Du eben ein Papier weggeworfen, oder Dein Schnupftuch verloren, als ich näher kam, flog die Taube fort. Es war eine kurze, hübsche Täuschung. – Hensel hat mir neulich Morgens, nach einem kleinen Streit, den wir mit einander hatten, eine <title xml:id="title_eb3c65ba-cc7f-4fb7-a704-31661d792474">Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111712" style="hidden" type="art">Mißverständniß (Zeichnung 1829)</name></title> geschickt, die ich Dir mitschicken würde, wäre sie nicht so gräulich. Es steht darüber „Mißverständniß„<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bcf54935-f9bb-4a0b-9539-436136f0ef0a" xml:lang="de">eine Zeichnung … „Mißverständniß„ – Wilhelm Hensels Zeichnung ist nicht bekannt.</note> und Du bists, im <hi n="1" rend="underline">Verständniß</hi> mit einer <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Miss</hi></hi>, die Du nach Hause führst. Morgen hat er die ganze Familie zu einem Frühstück bei sich eingeladen, um <title xml:id="title_b5515444-c6f7-4549-94c8-8b941e2cc88c">Dein fertiges Bild<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109171" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a586c687-3781-4594-a0cb-e9c1ab077d3d" xml:lang="de">Dein fertiges Bild zu sehn – Wilhelm Hensel hatte das Porträt Felix Mendelssohn Bartholdys am 2. Mai 1829 vollendet (vgl. Brief gb-1829-05-02-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 1. und 2. Mai 1829). Der heutige Aufbewahrungsort des Bildes ist nicht bekannt. Das Courtauld Institute of Art Gallery in London besitzt eine Fotographie davon, ebenso das Mendelssohn-Archiv in Berlin (D-B, Musikabteilung, MA BA 368). Abbildung in Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. XIV. Siehe auch Cécile Lowenthal-Hensel, Wilhelm Hensel: Fanny und Felix im Porträt, in: Mendelssohn Studien 10 (1997), S. 14 ff. und Abb. 2. Fanny Mendelssohn Bartholdy notierte für den 10. Mai 1829 in ihr Tagebuch: »Sonnt. früh ein Dejeuner bei H der ganzen Familie zu Fs Bilde gegeben.«</note> zu sehn, welches nachher zu uns gebracht wird. Du wirst über dem Kamin <add place="margin">wohnen, mir im Rücken, wenn ich Clavier spiele, aber sonst aus der ganzen Stube prächtig zu übersehen. Zelter, der oft hier ißt, läßt Dich sehr grüßen, überhaupt alle Deine Freunde, die sich fleißig nach Dir erkundigen. <seg type="closer">Lebe wohl.</seg><name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_4b29aa68-5380-45c2-8e9d-ea792b17ec0a"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="bottom">Auch ich bin einer von Deinen Freunden, und lasse Dich grüßen, und liebe Dich.<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_b0468c92-21a8-499a-81ea-e83d4a55da9f"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Kaum war unser Brief fort,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88776afe-5eb5-4d8e-8cef-853b46f22619" xml:lang="de">unser Brief – Gemeint sind die vier Briefe von Abraham, Lea, Fanny und Rebecka Mendelssohn Bartholdy vom 6. Mai 1829.</note> <seg type="salute">geliebtes Kind!</seg> als Deine 2 herrlichen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_51cea286-6c62-498f-89ac-82b000257af9" xml:lang="de">Deine 2 herrlichen – Brief fmb-1829-04-30-01 (Brief Nr. 152) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, London, 30. April 1829, und Brief fmb-1829-05-01-01 (Brief Nr. 153) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 1. Mai 1829.</note> ankamen. Gott! wie erfreut und entzückt es mich, Dich so wohlbehalten und gut empfangen zu wißen! und daß Du trotz der Zerstreuungen Zeit und Lust findest, uns so viele Mittheilungen zu machen. Bleib uns hübsch nah und treu, und laß uns ferner in Dein liebes, reiches Leben schauen. <persName xml:id="persName_3170410a-1e77-41cd-a74f-0added286918">T. Jette<name key="PSN0113224" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> mußten wir gestern daraus vorlesen, sie war innig erfreut, und nun gar <title xml:id="title_e505adfb-edfc-4f0c-bff0-9f7ed4fe6e95">Dein lieber Br. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-04-29-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 29. April 1829</name> </title> an <persName xml:id="persName_b7b6a852-bf80-419b-86ec-f9e532eb4e27">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>! Gott segne und erhalte Dich!</p> <p>Die StimmenAngelegenheit kostete mich eine schlaflose Nacht, ich habe mit <persName xml:id="persName_2c525144-a3c1-412d-9500-90a66bb7c051">Karolinen<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> jeden Winkel des Hauses durchsucht, und da ich nicht Braut,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ef4e22f7-a164-449d-bfc0-b7687f8b4828" xml:lang="de">Braut – Fanny Mendelssohn Bartholdy hatte sich am 23. Januar 1829 mit Wilhelm Hensel verlobt (vgl. dazu Hensel, Tagebücher, S. 5, Eintrag vom 30. Januar 1829).</note> sondern nur die zärtlichste Mutter bin, wirst Du mir glauben, daß sie wirkl. nicht <hi n="1" rend="underline">da sind</hi>. <persName xml:id="persName_263dece1-0ef8-4e13-8b7a-d0d7847f8aca">Fanny’s<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Fehler war, mir nicht gesagt zu haben (und Dir geschrieben) daß Du sie den Tag vor der Reise zurückgelaßen; ich glaubte daher, sie fehlten längst. Hätten wir Deine dringenden Briefe nur 2 Tage früher erhalten, so würden <persName xml:id="persName_5c8f3583-5bbb-4c5c-868c-80ca6ad36255">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fd9c33a7-ef30-4d64-9029-bb7743effc37">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> das Fehlende aus d. Partitur kopirt haben, wozu sie sich gleich erboten. Aber wir erfuhren es bei Tisch und etwa 1 Stunde vor <persName xml:id="persName_f4cbdac5-4304-49f5-9f89-322549498082">Werners<name key="PSN0115713" style="hidden" type="person">Werner, Carl Friedrich</name></persName> Abreise.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_895a90c4-4241-411e-b748-5b3ab8ccb2a0" xml:lang="de">Werners Abreise – Der Unternehmer Carl Friedrich Werner nahm die vier Briefe der Familie Mendelssohn vom 6. Mai 1829 nach London mit.</note> Ich hoffe Du wirst klug und umsichtig gewesen sein, und Dir die herrliche Gelegenheit nicht haben kapern laßen, wegen einiger Bogen Kopialien; müßte ich das fürchten, ich wäre untröstlich. Ueberhaupt hoffe ich, Du wirst der vorsichtigen Mama künftig mehr Vertrauen schenken; Deines kleinen WiderspruchsGeists willen mochte ich aus Bescheidenheit Dir gar nicht rathen, in der Angst Du thätest dann eben das Gegentheil. </p> <p>Will ich wohl etwas Andres als Dein bestes, und bin ich so dumm und unerfahren, nicht zu wißen, was Dir frommt? Kurz, Du wirst es einsehen; indeß wünschte ich, ich wäre statt Moralist, Kopist, und könnte Dir mit Fingern, Augen, Willen helfen. </p> <p>– Wie mich <persName xml:id="persName_93ffb0ae-8680-4856-b33c-1f662dde6f95">Moscheles<name key="PSN0113444" style="hidden" type="person">Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)</name></persName> Benehmen rührt und freut, kann ich nicht ausdrücken. So müßen<pb n="2" type="pagebreak"></pb> wahre Künstler handeln: der Himmel segne ihn und gönne mir das Glück, einst <persName xml:id="persName_91b61b52-a7f7-421d-99a6-1ee68b7c7b80">seinen Kindern<name key="PSN0113439" style="hidden" type="person">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name><name key="PSN0113443" style="hidden" type="person">Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b31eabf2-d875-414c-a26e-a1216a2c0f24" xml:lang="de">seinen Kindern – Ignaz Moscheles hatte zu dieser Zeit zwei Kinder, Emily Mary und Serena Anna. Der Sohn Adolf war am 23. März 1829 gestorben (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 205).</note> Liebes und Gutes erweisen zu können! – Etwas im Gegentheil davon! soll <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4112e555-8f21-46bc-9bac-5f03f0fa2caa">Spont<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName></hi>. mehr als je v. Ehrgeiz, Haß und Neid zerrißen sein. <persName xml:id="persName_ac524d25-75f6-4b9b-be3b-a0acff22f990">Mde. <hi rend="latintype">Sp</hi>.<name key="PSN0115038" style="hidden" type="person">Spontini, Maria Caterina Celeste (1790-1878)</name></persName> erbot sich als wir sie bei <persName xml:id="persName_84fc6c8d-1afd-49e4-9265-9d42e4e9571e">Betty<name key="PSN0109770" style="hidden" type="person">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> fanden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bbdb7964-d817-4b3e-84d3-cd33e7b93ab3" xml:lang="de">als wir sie bei Betty fanden – Die Mendelssohns hatten am 2. Mai 1829 bei Heinrich und Rebecka Beer Niccolò Paganini gehört; vgl. dazu den Eintrag für diesen Tag in Fanny Mendelssohn Bartholdys Tagebuch: »Sonnabend bei Heinr. Beer mit Paganini, der eine Sonate, sein Glöckchen-Rondo und nel cor più non mi sento göttlich spielte« (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> unauf<hi n="1" rend="underline">gefordert</hi>, Dir einen Br. für <persName xml:id="persName_7b25647c-876f-4f8b-b19e-5b5437bb9e29">ihren Bruder <name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName>zu schicken, was sie auch gethan. Du erhältst ihn durch <persName xml:id="persName_1d362f9a-c207-432c-9e11-aa5981127e74">Reden<name key="PSN0114095" style="hidden" type="person">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2676777d-eb65-4ae4-b236-ce8414a178fa" xml:lang="de">einen Br. für ihren Bruder … Du erhältst ihn durch Reden – Céleste Spontinis Bruder Jean Baptiste Orphée Pierre Érard unterhielt in London eine Filiale der gleichnamigen Klavierfabrik. Das Empfehlungsschreiben schickte Lea Mendelssohn Bartholdy am 9. Mai 1829 an den Sohn Felix. Siehe Brief gb-1829-05-09-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 9. Mai 1829. Die Familie Mendelssohn sandte einen Teil der Post an Felix Mendelssohn Bartholdy in London über die hannoversche Gesandtschaft in Berlin, der Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von Reden vorstand.</note> und wirst ihre Aeußerung über <title xml:id="title_f8c2c8ed-e51d-4f43-8f3a-1e9643471c7b">Agnes<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110963" style="hidden" type="music">Agnes von Hohenstaufen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3e8215a-3c98-4f74-9201-6a934c5fa57e" xml:lang="de">Agnes – Die zweite Fassung von Gaspare Spontinis Oper Agnes von Hohenstaufen wurde am 12. Juni 1829 anlässlich der Vermählung von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Königlichen Opernhaus in Berlin aufgeführt (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509 f.).</note> naïf finden. Es ist ein Unglück für diese wirk. angenehme Frau, an solchen, v. finstern gehäßigen Empfindungen verzehrten Mann gefeßelt zu sein. Da die <persName xml:id="persName_a3108e2a-a091-40a1-9e05-93d26999be1f">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName> jetzt zu allen Koncerten aufgefordert wird und mit großem Beifall singt, ärgert er sich rasend, daß sie rund abschlug, in <title xml:id="title_b01dc1d0-8321-40c1-9939-4c172a1d6f64">Alcidor<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110964" style="hidden" type="music">Alcidor</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_750025a2-1e97-4a91-b964-6d4cde3c5e33" xml:lang="de">Alcidor – Gaspare Spontinis Oper stand am 3. Mai 1829 im Königlichen Schauspielhaus auf dem Programm (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 454, sowie Repertorium und Personalbestand der Königlichen Schauspiele zu Berlin, 1. Dezember 1828 bis 30. Dezember 1829, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1830, S. 36).</note> zu erscheinen, der auch <date cert="high" when="1829-05-03" xml:id="date_a58ccf66-f6b6-49c7-96ac-c2712e445472">Sonntag</date> ohne sie gegeben wurde. Das Schicksal v. Agnes kann man schon prophezeien, weil die Meinung total dagegen ist. Mit <persName xml:id="persName_e14e6deb-1f15-4c14-9aa8-cbdedc90e33e">Neidhard<name key="PSN0113566" style="hidden" type="person">Neithardt, Heinrich August (1793-1861)</name></persName> und seinem Chor<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b82cbd49-71e0-4e32-8df1-fd6e87712534" xml:lang="de">Neidhard und seinem Chor – Heinrich August Neithardt leitete die preußische Infanteriemusik. Siehe dazu weiterführend Theodor Rode, Zur Geschichte der Königl. preußischen Infanterie- und Jägermusik, Leipzig 1858.</note> probirt er unaufhörlich, um einen Effekt, der Orgel ähnlich, hinter der Scene hervorzubringen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c07c958-3ad2-47db-86cf-c01f7f544752" xml:lang="de">einen Effekt, der Orgel ähnlich, hinter der Scene hervorzubringen – In der Allgemeinen Musikalischen Zeitung heißt es dazu: »So wurde ein Chor der Nonnen in der Kirche, von Blas-Instrumenten, täuschend der Orgel ähnlich, begleitet« (AMZ 31, Nr. 31, 5. August 1829, Sp. 509). Es handelt sich um den Chor im siebenten Auftritt des zweiten Aufzugs.</note> – Hier behauptet man v. vielen Seiten, die <persName xml:id="persName_7a9f9ee5-ce0f-4aa9-bfbb-70781aaf9882">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden" type="person">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> heirathe einen <persName xml:id="persName_970ee5ec-3e05-4d97-9f70-17d956b04c27">Grafen <hi rend="latintype">Rossi</hi><name key="PSN0118003" style="hidden" type="person">Rossi, Carlo (auch Karl Ivanovitch) (1775-1849)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6774bbe0-0fa5-48ae-a1aa-81ff9a210b41" xml:lang="de">die Sontag heirathe einen Grafen Rossi – Die Sängerin Henriette Sontag und der sardische Diplomat Carlo Graf Rossi hatten 1828 heimlich in Paris geheiratet. Die Heirat wurde im Mai 1829 offiziell bekanntgegeben.</note> Sohn des sardin. Gesandten in Paris, und er werde sie, da er kein Vermögen habe, beim Theater laßen. Sag uns, was man in <placeName xml:id="placeName_aa5d6259-d0ec-4a41-816d-1ddfc9dca63f">L.<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> davon glaubt. Mir kömmts, mit dem letzten Zusatz, unwahrscheinlich vor. Ist der liebe Engel noch so hübsch und graziös? und wie steht Ihr mit einander?</p> <p><persName xml:id="persName_84bfc61b-584b-41bc-be9d-ce5788ffd7a9">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> macht mir eine schreckliche Idee v. der GipsAbformungsProcedur;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_93edaeb3-1c6a-4ffb-8721-13cee11ac869" xml:lang="de">der GipsAbformungsProcedur – Mendelssohn ließ 1829 in London einen Gipsabguss seines Kopfes für das Phrenologische Kabinett anfertigen. Die Sammlung mit Abgüssen von Schädeln befand sich in der Gower Street. Aus dem Jahr 1833 existiert ein weiterer Abguss (A Catalogue of Phrenological Specimes, belonging to the Boston Phrenological Society, Boston 1835, S. 5). Die von Franz Joseph Gall entwickelte Phrenologie erfuhr zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Großbritannien und Amerika weite Verbreitung. Sie basiert auf der These, dass die Schädelform Rückschlüsse auf die Funktionsweise des Gehirns und auf den Charakter einer Person zulässt.</note> wenn sie Dir nur nicht ein Stück Nase od. Lippe abreißen: um die Adlermäßige und die Rosen wärs doch schade!</p> <p><persName xml:id="persName_e857c6b2-4c73-4fef-8a96-968f57a7d7b4">Holteis<name key="PSN0112072" style="hidden" type="person">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName> Koncert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7cd6ed97-3570-4969-8406-cfc461736b64" xml:lang="de">Holteis Koncert – Karl von Holtei und Carl Wilhelm August Blume hatten am 4. Mai 1829 ein Konzert (eine »Morgen-Unterhaltung«) im Königlichen Schauspielhaus zugunsten der Überschwemmungsopfer in Schlesien gegeben (Spenersche Zeitung Nr. 102, 2. Mai 1829). </note> hat 1240 rt. eingebracht; hingegen war das der <persName xml:id="persName_172418d6-0510-4f3c-b3b8-fff46299ff6e">Seidler<name key="PSN0114851" style="hidden" type="person">Seidler, Caroline (1790-1872)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e11625d2-fe7f-4362-97f0-65b63012fcf5" xml:lang="de">das der Seidler – Die Sängerin Caroline Seidler veranstaltete am 7. Mai 1829 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Geiger Carl August Seidler, und den Brüdern Leopold Alexander und Moritz Ganz ein Konzert im Saal des Königlichen Schauspielhauses (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 454).</note> nicht voll; es ist, bei der Ueberhäufung nicht möglich; Tag für Tag ist zu dem Zweck<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7e1d51ab-3e34-4d12-a9b6-60d1e34c9596" xml:lang="de">zu dem Zweck – Gemeint sind die Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten der im April 1829 von Überschwemmungen heimgesuchten Schlesier.</note> etwas zu hören, zu sehen und zu kaufen. Mädchen und Frauen haben auch einen Verein für Handarbeiten. Die <persName xml:id="persName_d64de9bd-58a5-4600-bf9e-1968ad259b1d">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName> giebt ein Koncert in der <placeName xml:id="placeName_1fba5959-2f83-4a1e-a1ca-7ca3a4847139">Kirche<name key="SGH0103329" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">St. Marien</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b19bd94f-9362-4b16-8db5-04314fd5f36c" xml:lang="de">Die Milder giebt ein Koncert in der Kirche – Die Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann gab am 27. Mai 1829 in der Marienkirche ein Konzert zugunsten der durch das Hochwasser geschädigten Danziger, in dem u. a. Auszüge aus Händels Messiah HWV 56, Mendelssohns Arie Ave maris stella für Sopran und Orchester MWV C 3 sowie Orgelmusik von Johann Sebastian Bach gespielt und gesungen wurden (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 171, und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456). Das Ave maris stella hatte Mendelssohn 1828 für die Sängerin komponiert, die dieses Werk hiermit erstmals zur Aufführung brachte.</note> sie hat sich für ihre WiederAnstellung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_44b94517-88e7-445f-bf2d-0497c4eeb93d" xml:lang="de">ihre WiederAnstellung – Zwischen Pauline Anna Milder-Hauptmann und Gaspare Spontini war es zu Auseinandersetzungen gekommen. Daraufhin verließ die Sängerin Berlin am 12. Juli 1829 und ging nach Wien.</note> an den <persName xml:id="persName_2d148fca-221f-493f-8e45-641c3710e539">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> gewandt, das Resultat weiß sie noch nicht.</p> <p>– Daß <persName xml:id="persName_1a2b6c86-137c-459c-b8f8-7218758c277d">Klingem<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>. so wenig in Deinen Briefen vorkömmt, wundert uns; sag ihm, daß wir <hi rend="latintype">Chorus in his praise</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6df2e019-f564-4538-86cc-eb66b4e49131" xml:lang="en">Chorus in his praise … gesungen – engl., ihn im Chor gepriesen haben.</note> mit der <persName xml:id="persName_b629b5fc-4b21-4d9e-aaf9-819125e9e7ec">Solmar<name key="PSN0114964" style="hidden" type="person">Solmar, Henriette Marie (vorh. Jette Salomon) (1794-1889)</name></persName> gesungen haben. Sie ist sehr liebenswürdig und wir <hi rend="latintype">goutiren</hi> ihn um die Wette. – Bei Deinem <hi rend="latintype">tête-à-tête</hi> mit d. Herz und <hi rend="latintype">Dev</hi>. hätt ich ein Mäuschen sein mögen. O wie grotesk! – <seg type="closer"><hi rend="latintype">Adieu</hi>, HerzensBüberl! Beruhige uns bald über <title xml:id="title_a471b61f-5787-414a-9f1c-924176fc82f8">Deinen S.N.traum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eiayqjpz-c7sc-fha2-ymug-tscenoknisjs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> sonst ärgere ich mich tod.</seg></p> </div></body></text></TEI>