gb-1829-05-06-03
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 6. Mai 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Pèreon single sheet darauf zu schreiben, my best love! wir benutzen aber
bronxeWerner
How are you, dearest boy? Die Leute wundern sich, daß ich nicht wimmere und klage, Dich nicht mehr zu haben; aber ich freue mich, daß Du frisch und kräftig und voll angenehmer Hoffnungen in die größte, bewegteste Welt trittst, daß Dir Gegenwart und Zukunft lächeln, und daß man nicht leicht unter glücklichern Vorbedeutungen das elterliche Haus verlaßen. Ich traue Dir zu, daß Du das von Dir zu erwartende Gute mehr machen, daß Du für Deine Gesundheit weise sein wirst; und was ich entbehre, steht gar nicht auf dieser Rechnung.
most splendidMagnusdinner , in Marxens und
Paganini, der wieder
mit einer Innigkeit und Reife der Leidenschaft, daß es in allen Herzen nachzittert und tönt. Er that das gestern in wunderbarster Vollendung; das Geheimniß, jedem zu genügen, liegt glaub ich, darin, daß sein Talent so unendlich mannichfaltig ist, und wie ein wohlgeschliffner Diamant, alle Farben spielt, die dunkelsten und glänzendsten. Er undcanto appassionato
, 2 große Meister, aber kontrastirend gleich Holland und Italien! Daß letzterer immer vollkommen, unfehlbar, gleichmäßig, ruhig ist, während jener abscheulich und göttlich sein kann, wirdDrouet
Pag. auch stets ein wachsendes Intereße sichern.
letztesKoncert gemeldet hatten, wird
amSpontinifonds
charlataneriewäre widerlegt. Die Violinspieler wißen jetzt wie ers macht, ohne es doch nachahmen zu können. Es flößt einem doch Achtung für ihn ein, wenn man Leute wie
Dangeville
garantirt, dann geht er zur Krönung nach Warschau und kömmt zur Vermählung wieder her. Für dies Jahr ist also an England nicht zu denken. –
Wir erhalten eben
Damit Dir der Spaß doch nicht ausgehe, liebes Herz! so wiße, daß eau de Cologne Fläschchen brouillirt sind? Sie befanden sich in verschiedenen logen
Wir sind sehr gespannt auf Deine nächsten Briefe: ich freue mich, daß Du fleißig Klavier spielst; Du wirst schon sehen, wie angenehm es Dir sein wird, eine gute Gabe Gottes nicht zu vernachläßigen. Grüße die 1/2louis Détails, détails für die schmachtende Mama.
Regentspark und überall umherlaufen. Korrigire Deine Orthographie und schreibe boat, nicht boot. Sprichst Du viel Englisch?
Berlin 6 Mai 1829 Herr Père hat zwar ellengroßes Papier bestellt, um Familienbriefe on single sheet darauf zu schreiben, my best love! wir benutzen aber bronxe Werner, und hucken jede mit einsamen Blättchen, Dir, wie im Terzett, alle daßelbe zu schreiben. Weßen Brief Du zuerst in die Hand nimmst, die hats am besten: ei nun, Du kennst ja die Terzengänge mit geringen Modulationen und Variationen, und so wie in der Musik, wirst Du Dich auch in der Korrespondenz daran gewöhnen. How are you, dearest boy? Die Leute wundern sich, daß ich nicht wimmere und klage, Dich nicht mehr zu haben; aber ich freue mich, daß Du frisch und kräftig und voll angenehmer Hoffnungen in die größte, bewegteste Welt trittst, daß Dir Gegenwart und Zukunft lächeln, und daß man nicht leicht unter glücklichern Vorbedeutungen das elterliche Haus verlaßen. Ich traue Dir zu, daß Du das von Dir zu erwartende Gute mehr machen, daß Du für Deine Gesundheit weise sein wirst; und was ich entbehre, steht gar nicht auf dieser Rechnung. Marx versteht sich und freut sich mit mir. – Gestern waren wir nach einem most splendid Magnusdinner, in Marxens und Ritzens Gesellschaft bei Paganini, der wieder Hexenspuk und tolles Wesen gettrieben. Wenn einem der Wuthikus aber, alten Weibern nachheulend, quäkend, auf den höchsten Saiten singend, die Ohren zerrißen hat, spielt er wieder ein canto appassionato mit einer Innigkeit und Reife der Leidenschaft, daß es in allen Herzen nachzittert und tönt. Er that das gestern in wunderbarster Vollendung; das Geheimniß, jedem zu genügen, liegt glaub ich, darin, daß sein Talent so unendlich mannichfaltig ist, und wie ein wohlgeschliffner Diamant, alle Farben spielt, die dunkelsten und glänzendsten. Er und Drouet, 2 große Meister, aber kontrastirend gleich Holland und Italien! Daß letzterer immer vollkommen, unfehlbar, gleichmäßig, ruhig ist, während jener abscheulich und göttlich sein kann, wird Pag. auch stets ein wachsendes Intereße sichern. Vater ist fortwährend in seinem Bann; die Nacht wo wir ihn bei Heinrich gehört, konnte er nicht vor seinen Zauberbildern schlafen. Im kleinen Raum, der freilich noch durch Decken, Vorhängen, Bildern beengt war, nahm er sich lange nicht so gut aus, als im Opernhause, das noch immer gedrängt voll ist, steht er auf der Ankündigung. Nachdem die Zeitungen aber gestern sein letztes Koncert gemeldet hatten, wird heute eins zum besten des Spontinifonds am Bußtage angesetzt: also keine Paßion! Somit hätte er hier 3 mal zum Vortheil andrer gespielt, und so wohl diese Sage gegen ihn als auch seine charlatanerie wäre widerlegt. Die Violinspieler wißen jetzt wie ers macht, ohne es doch nachahmen zu können. Es flößt einem doch Achtung für ihn ein, wenn man Leute wie Ritz und David ganz entfernt einen Anklang von ihm mühvoll nachmachen hört, um sich nur über die Möglichkeit seiner Hexereien aufzuklären. Denk Dir ihn übrigens am Fenster liegend in folgendem Kostüm: wollne schmutzige Nachtjacke, schwarze wohlbekannte spitze schwarze Mütze, und einen in Dresden erhaltnen Lorbeerkranz darüber. So will ihn wenigstens Mde. Dangeville, seine Nachbarin gesehen haben. Diesen Mittag ißt er bei uns, wir haben aber keinen eingeladen als Baron Miltitz (Vaters Paßion) Marx und Ritz. Es ist wirklich viel, daß er seinem Aufenthalt noch 8 Tage zugiebt; in Breslau sind ihm 2 Koncerte mit 3000 rt. garantirt, dann geht er zur Krönung nach Warschau und kömmt zur Vermählung wieder her. Für dies Jahr ist also an England nicht zu denken. – Wir erhalten eben Deinen Brief für Paul, den wir sogleich hinschicken werden. Braver Junge, verliere die uns so überaus theure Gewohnheit nicht, fleißig zu schreiben und von Deinem Thun und Treiben Rechenschaft zu geben. Fährst Du fort, wie Du angefangen, so kannst Du ein Tagebuch entbehren; denn wir heben die Briefe sorgfältig auf; sonst aber mache eins, wenn auch mit wenigen Andeutungen; es wird Dir später unendlich lieb und nützlich sein. Damit Dir der Spaß doch nicht ausgehe, liebes Herz! so wiße, daß Mde. Guttmann in Warschau erzählt, ihr Sohn mache große Reisen, er sei in ganz Rotterdam und in ganz Amsterdam gewesen. Bei ihrer Schwester in Berlin habe sie einen ungemein liebenswürdigen Italiäner kennen gelernt, der ihr seine schöne MumienAnstalt gezeigt habe. Kann es auf Dein englisches politsches Centrum nicht Einfluß haben, zu erfahren, daß Passal. und eau de Cologne Fläschchen brouillirt sind? Sie befanden sich in verschiedenen logen gestern Abend. – Alle Wohlthätigkeitskoncerte sind überfüllt: aus dem Holteischen trug man ohnmächtige Damen fort, nun giebt noch Hansmann die Schöpfung (heute) die Seidler morgen, die Milder in der Kirche, und die Akademie, letztre bloß Vokalmusik. Wir sind sehr gespannt auf Deine nächsten Briefe: ich freue mich, daß Du fleißig Klavier spielst; Du wirst schon sehen, wie angenehm es Dir sein wird, eine gute Gabe Gottes nicht zu vernachläßigen. Grüße die lieben Freunde die Dich so zuvorkommend empfingen und bleibe gut mit Moscheles, der so brav und treu erscheint. – Das Wetter ist endlich schön, genieße es und erfreu Dich Deines reichgeschmückten Lebens. – Die Varnhagen hat der Lobenthal, außer 1/2jähr. Miethe, 40 louis geboten, wenn sie sie 5 Monate hier wohnen ließe. Wir haben aber alle Störung kurz abzuschlagen gewußt. Détails, détails für die schmachtende Mama. Der aufmerksame Hensel hat uns einen Plan v. Lond. gekauft, in dem wir mit Dir in Regentspark und überall umherlaufen. Korrigire Deine Orthographie und schreibe boat, nicht boot. Sprichst Du viel Englisch?
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1829-05-06-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1829-05-06-03" xml:id="title_bc822cf8-761c-4edd-a00d-50cce91eb2ef">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London <lb></lb>Berlin, 6. Mai 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_4cd21bba-903b-4849-9b1b-b1fb498dad0b">Herr Père hat zwar ellengroßes Papier bestellt, um Familienbriefe on single sheet darauf zu schreiben, my best love! wir benutzen aber bronxe Werner, und hucken jede mit einsamen Blättchen, Dir, wie im Terzett, alle daßelbe</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_41c2f098-5113-4edf-9f39-b79a58df62ea">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor" xml:id="title_cccd4380-88c0-4973-be9b-2e5f43d26648">noch nicht ermittelt</title> <title key="fmb-1829-05-15-01" type="successor" xml:id="title_cc48b20d-be0d-4b72-9e32-cf848c2e880a">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; London, 15. Mai 1829</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_96ae2052-e15e-45d0-8458-d16560b2f7b3"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. b. 4/46.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1829-05-06-03" type="letter" xml:id="title_695263cd-4aba-4027-aca7-6c11e4b60fce">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, 6. Mai 1829</title> <incipit>Herr Père hat zwar ellengroßes Papier bestellt, um Familienbriefe on single sheet darauf zu schreiben, my best love! wir benutzen aber bronxe Werner, und hucken jede mit einsamen Blättchen, Dir, wie im Terzett, alle daßelbe</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-05-06" xml:id="date_c9f5eed6-350d-476e-8db4-0db850b0ddf6">6. Mai 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_5bcd2e96-1211-4738-826d-c3a2ca56e8bd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9868c31a-3654-41dc-9fa0-1918564950d9"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_dcd52ef5-16b1-4639-a72d-54706c29d5a3">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_b26d424c-c375-4ee7-a631-b368214b91bc"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_2dfbe045-d9f4-4f0f-8b11-38e2d9a1cdcd"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1829-05-06" xml:id="date_5dc770b3-ba4e-48f0-8d3f-e19a9d06567a">6 Mai 1829</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_440d5c59-14a6-4f07-b345-9104d7e41806">Herr <hi rend="latintype">Père</hi><name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat zwar ellengroßes Papier bestellt, um Familienbriefe <hi rend="latintype">on single sheet</hi> darauf zu schreiben, <hi rend="latintype"><seg type="salute">my best love</seg></hi>! wir benutzen aber <persName xml:id="persName_495ef402-63dc-495d-b135-a0ac5a72691a"><hi rend="latintype">bronxe</hi> Werner<name key="PSN0115713" style="hidden" type="person">Werner, Carl Friedrich</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3cd9468e-2c79-4c2c-a182-41bf84b5bc9a" xml:lang="de">wir benutzen aber bronxe Werner – Der Inhaber der Berliner Bronzegussfirma Werner & Neffen, Carl Friedrich Werner, nahm vier Briefe der Familie Mendelssohn vom 6. Mai 1829 an Felix Mendelssohn Bartholdy nach London mit.</note> und hucken jede mit einsamen Blättchen, Dir, wie im Terzett, alle daßelbe zu schreiben. Weßen Brief Du zuerst in die Hand nimmst, die hats am besten: ei nun, Du kennst ja die Terzengänge mit geringen Modulationen und Variationen, und so wie in der Musik, wirst Du Dich auch in der Korrespondenz daran gewöhnen. <hi rend="latintype">How are you, dearest boy</hi>? Die Leute wundern sich, daß ich nicht wimmere und klage, Dich nicht mehr zu haben; aber ich freue mich, daß Du frisch und kräftig und voll angenehmer Hoffnungen in die größte, bewegteste Welt trittst, daß Dir Gegenwart und Zukunft lächeln, und daß man nicht leicht unter glücklichern Vorbedeutungen das elterliche Haus verlaßen. Ich traue Dir zu, daß Du das von Dir zu erwartende Gute mehr machen, daß Du für Deine Gesundheit weise sein wirst; und was ich entbehre, steht gar nicht auf dieser Rechnung. <persName xml:id="persName_fd0b4df1-4761-4836-85c9-777553ef6703">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> versteht <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_6d815ba5-9aa3-41ea-bcf5-b34d5d5802af"> <corr resp="writer">mich</corr> <sic resp="writer">sich</sic> </choice> und freut sich mit mir. – Gestern waren wir nach einem <hi rend="latintype">most splendid <persName xml:id="persName_2638cb8f-1400-4ae6-81ac-56d333b82970">Magnusdinner<name key="PSN0117490" style="hidden" type="person">Magnus, Louise Marianne (Merle) (1770-1848)</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99b94f16-266c-4ced-a2c2-856d7e4481ab" xml:lang="de">Gestern … einem most splendid Magnusdinner – Die Familie Mendelssohn war am 5. Mai 1829 zu einem Diner bei Louise Marianne Magnus eingeladen (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> in Marxens und <persName xml:id="persName_f93613a9-5d0d-49fc-9845-2364e8f41af2">Ritzens<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> Gesellschaft bei <hi rend="latintype">Paganini</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_85fd4594-f39c-440e-8d7a-35d16d62010d" xml:lang="de">bei Paganini – Am 5. Mai 1829 gab Niccolò Paganini im Königlichen Opernhaus eines seiner letzten Berliner Konzerte; vgl. AMZ 31, Nr. 28 (15. Juli 1829), Sp. 463.</note> der wieder <title xml:id="title_5c158386-12e8-47af-ba46-c4fbe35a8336">Hexenspuk<name key="PSN0113722" style="hidden" type="author">Paganini, Niccolò (1782–1840)</name><name key="CRT0111701" style="hidden" type="music">Variationen für Violine und Orchester Es-Dur, op. 8 (Le streghe)</name></title> und tolles Wesen gettrieben. Wenn einem der Wuthikus aber, alten Weibern nachheulend, quäkend, auf den höchsten Saiten singend, die Ohren zerrißen hat, spielt er wieder ein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4e90baf5-9f09-49f0-a4ef-873e6b5de679">canto appassionato<name key="PSN0113722" style="hidden" type="author">Paganini, Niccolò (1782–1840)</name><name key="CRT0111709" style="hidden" type="music">Sonata appassionata es-Moll für Violine und Orchester</name></title></hi> mit einer Innigkeit und Reife der Leidenschaft, daß es in allen Herzen nachzittert und tönt. Er that das gestern in wunderbarster Vollendung; das Geheimniß, jedem zu genügen, liegt glaub ich, darin, daß sein Talent so unendlich mannichfaltig ist, und wie ein wohlgeschliffner Diamant, alle Farben spielt, die dunkelsten und glänzendsten. Er und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4b3d55d1-38b7-4ca7-af39-b9b7e9c33062">Drouet<name key="PSN0110748" style="hidden" type="person">Drouet, Louis François Philippe (1792-1873)</name></persName></hi>, 2 große Meister, aber kontrastirend gleich Holland und Italien! Daß letzterer immer vollkommen, unfehlbar, gleichmäßig, ruhig ist, während jener abscheulich und göttlich sein kann, wird <hi rend="latintype">Pag</hi>. auch stets ein wachsendes Intereße sichern. <persName xml:id="persName_2d5113e8-9255-42f4-919b-6cd9655f06ab">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ist fortwährend in seinem Bann; die Nacht wo wir ihn bei <persName xml:id="persName_7d8b96a6-b1ff-49d8-bc0e-36b1f6b8d06c">Heinrich<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> gehört,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c3325c6-3e76-4734-990f-673f75b5fc80" xml:lang="de">wo wir ihn bei Heinrich gehört – Die Mendelssohns hatten Niccolò Paganini am 2. Mai 1829 bei Heinrich Beer gehört; vgl. dazu den Eintrag für diesen Tag in Fanny Mendelssohn Bartholdys Tagebuch: »Sonnabend bei Heinr. Beer mit Paganini, der eine Sonate, sein Glöckchen-Rondo und nel cor più non mi sento göttlich spielte« (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> konnte er nicht vor seinen Zauberbildern schlafen. Im kleinen Raum, der freilich noch durch Decken, Vorhängen, Bildern beengt war, nahm er sich lange nicht so gut aus, als im <placeName xml:id="placeName_461b4699-271c-44d9-8622-6f2434227744">Opernhause<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, das noch immer gedrängt voll ist, steht er auf der Ankündigung. Nachdem die Zeitungen aber <date cert="high" when="1829-05-05">gestern</date> sein <hi n="1" rend="underline">letztes</hi> Koncert gemeldet hatten, wird <date cert="high" when="1829-05-06">heute</date> eins zum besten des <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ab94519c-8b8f-4a83-9ef0-b71c77da5a07">Spontinifonds<name key="NST0103275" style="hidden" subtype="" type="institution">Spontinifonds</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> am <date cert="high" when="1829-05-15" xml:id="date_eb781b2f-4627-452c-9536-c4a9951b4c79">Bußtage</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3dac44dc-4784-485c-ba05-91653e189fdd" xml:lang="de">eins zum besten des Spontinifonds am Bußtage – Gaspare Spontini veranstaltete am 15. Mai 1829 sein jährliches Benefizkonzert zugunsten des Spontinifonds. Paganini spielte darin eine »neu componirte, ziemlich bizarre Introduction«, das Rondo seines 2. Violinkonzerts h-Moll, op. 7 (La Campanella), eine Sonate auf das Thema der Preghiera aus der Oper Moses von Gioachino Rossini sowie seine Variationen über das Duett »Nel cor più non mir sento« aus der Oper La molinara von Giovanni Paisiello (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 454 f.). Der Spontinifonds war eine 1826 durch Gaspare Spontini gegründete Unterstützungskasse für Mitglieder der Königlichen Hofkapelle und des Chorpersonals. Siehe dazu Wilhelm Altmann, Spontini an der Berliner Oper. Eine archivalische Studie, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft, 4. Jg., H. 2. (Februar 1903) S. 290-292.</note> angesetzt:<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> also keine <title xml:id="title_4626eddb-02a6-4746-917c-a37047d20c52">Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107792" style="hidden" type="music">Magnificat (Es-Dur-Fassung) BWV 243a</name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_24180fbf-d054-4fec-9692-79426ee613fa" xml:lang="de">keine Paßion! – Gaspare Spontini wollte ursprünglich am Bußtag Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 aufführen.</note> Somit hätte er hier 3 mal zum Vortheil andrer gespielt, und so wohl diese Sage gegen ihn als auch seine <hi rend="latintype">charlatanerie</hi> wäre widerlegt. Die Violinspieler wißen jetzt wie ers macht, ohne es doch nachahmen zu können. Es flößt einem doch Achtung für ihn ein, wenn man Leute wie <persName xml:id="persName_4c60740a-1ed9-453f-9834-91974e0fddc9">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_62eaf86b-9b2e-4715-a9b0-0c07b5fb1521">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> ganz entfernt einen Anklang von ihm mühvoll nachmachen hört, um sich nur über die Möglichkeit seiner Hexereien aufzuklären. Denk Dir ihn übrigens am Fenster liegend in folgendem Kostüm: wollne schmutzige Nachtjacke, schwarze wohlbekannte spitze schwarze Mütze, und einen in Dresden erhaltnen Lorbeerkranz darüber. So will ihn wenigstens <persName xml:id="persName_72413820-1ec4-43ca-9388-c36654c6d9d1">Mde. <hi rend="latintype">Dangeville</hi><name key="PSN0116483" style="hidden" type="person">Dangeville-Vandenberg, Marie</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_272c7114-7cac-4df5-a4c0-d30583846ce3" xml:lang="de">Mde. Dangeville – Die Schauspielerin Marie Dangeville-Vandenberg, die am Théâtre Impérial Français in St. Petersburg engagiert war, gastierte seit Ende März 1829 in Berlin (Vossische Zeitung 72. Stück, 26. März 1829). </note> seine Nachbarin gesehen haben. Diesen Mittag ißt er bei uns,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_61e08490-faf7-4e5f-a686-46064e3cfc8e" xml:lang="de">Diesen Mittag ißt er bei uns – vgl. Fanny Mendelssohn Bartholdys Eintrag für den 6. Mai 1829 in ihrem Tagebuch: »Mittw. aß er [Niccolò Paganini] bei uns, mit Marx Ritz, Devrients und Miltitz« (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> wir haben aber keinen eingeladen als <persName xml:id="persName_da9435e9-f36b-44bb-a3fd-79ca9037e634">Baron Miltitz<name key="PSN0117618" style="hidden" type="person">Miltitz, Carl Borromäus Theodor Werner Alexander Stephan Freiherr von (1781-1845)</name></persName> (Vaters Paßion) <persName xml:id="persName_9f398204-3824-4c9e-aa10-ae4352505c48">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> und Ritz. Es ist wirklich viel, daß er seinem Aufenthalt noch 8 Tage zugiebt; in Breslau sind ihm 2 Koncerte mit 3000 rt. <hi rend="latintype">garantirt</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d9d79957-f183-4301-bbb4-aba1530b59aa" xml:lang="de">in Breslau sind ihm 2 Koncerte … garantirt – Niccolò Paganini reiste über Warschau nach Breslau. Dort gab er vier Konzerte, eines davon am 25. Juli 1829 in der Aula Leopoldina der Universität.</note> dann geht er zur Krönung nach Warschau<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8fe88975-700e-45bf-a595-cc8192346adb" xml:lang="de">zur Krönung nach Warschau – Anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten des russischen Zaren Nikolaus I. zum König von Polen am 24. Mai 1829 gab Paganini in Warschau ein Konzert.</note> und kömmt zur Vermählung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fce9097c-fbeb-4785-a236-508d7c45baab" xml:lang="de">zur Vermählung – Die Hochzeit von Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen mit Marie Luise Augusta Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach fand am 11. Juni 1829 statt. Paganini kam zu diesem Anlass nicht nach Berlin zurück.</note> wieder her. Für dies Jahr ist also an England nicht zu denken. – </p> <p>Wir erhalten eben <title xml:id="title_8c85722c-d505-450b-9024-8a63d90d6bb8">Deinen Brief für Paul <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1829-04-29-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 29. April 1829</name> </title>, den wir sogleich hinschicken werden. Braver Junge, verliere die uns so überaus theure Gewohnheit nicht, fleißig zu schreiben und von Deinem Thun und Treiben Rechenschaft zu geben. Fährst Du fort, wie Du angefangen, so kannst Du ein <title xml:id="title_25c8acb9-7c92-49b3-b3cc-0ca104d3b854">Tagebuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4e7c04ca-ed67-43d2-9858-e33049957ad9"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100918" style="hidden">Reise-Notizbuch England, Schottland, Wales 1829: GB-Ob, M.D.M. g. 1<idno type="MWV">ZB 19</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1801d9f2-6b91-43e7-8e02-a2b6445ad1e7" xml:lang="de">ein Tagebuch – Felix Mendelssohn Bartholdy benutzte 1829 in England ein kleinformatiges Notizbuch, das ihm Wilhelm Hensel zu Weihnachten 1828 geschenkt hatte (heutiger Standort: GB-OB, M.D.M. g. 1).</note> entbehren; denn wir heben die Briefe sorgfältig auf; sonst aber mache eins, wenn auch mit wenigen Andeutungen; es wird Dir später unendlich lieb und nützlich sein.</p> <p>Damit Dir der Spaß doch nicht ausgehe, liebes Herz! so wiße, daß <persName xml:id="persName_92448ba5-c0c0-4d08-99b8-bba9f1bc9d7b">Mde. Guttmann<name key="PSN0116916" style="hidden" type="person">Guttmann, Mde.</name></persName> in Warschau erzählt, ihr Sohn mache große Reisen, er sei in ganz Rotterdam und in ganz Amsterdam gewesen. Bei ihrer Schwester in Berlin habe sie einen ungemein liebenswürdigen Italiäner kennen gelernt, der ihr seine schöne MumienAnstalt gezeigt habe. Kann es auf <persName xml:id="persName_c7c52a45-ae66-4f26-9a90-f7a963cd2e0a">Dein englisches politsches Centrum<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> nicht Einfluß haben, zu erfahren, daß <persName xml:id="persName_9bb679c7-0de5-48df-857f-1695cf5394b9">Passal<name key="PSN0117780" style="hidden" type="person">Passalacqua, Giuseppe Caspar Ludwig (1797-1865)</name></persName>. und <hi rend="latintype">eau de Cologne</hi> Fläschchen <hi rend="latintype">brouillirt</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_db98ada7-c975-4dab-b606-fc398ad45278" xml:lang="de">brouillirt – von frz. brouiller, sich mit jemandem überworfen haben, mit jemandem auf Kriegsfuß stehen.</note> sind? Sie befanden sich in verschiedenen <hi rend="latintype">logen</hi> <date cert="high" when="1829-05-05">gestern Abend</date>. – Alle Wohlthätigkeitskoncerte sind überfüllt: aus dem <persName xml:id="persName_f5ce52f2-8ba6-4d3a-950b-c0b667341d5f">Holteischen<name key="PSN0112072" style="hidden" type="person">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ad68f038-d52b-4aad-8d29-572f684a0923" xml:lang="de">dem Holteischen – Carl Wilhelm August Blume und Karl von Holtei hatten am 4. Mai 1829 ein Konzert (eine »Morgen-Unterhaltung«) im Königlichen Schauspielhaus zugunsten der Überschwemmungsopfer in Schlesien gegeben (Spenersche Zeitung Nr. 102, 2. Mai 1829). </note> trug man ohnmächtige Damen fort, nun giebt noch <persName xml:id="persName_6bd84870-dc03-4b41-b397-4edd4b1e6a56">Hansmann<name key="PSN0111700" style="hidden" type="person">Hansmann, Otto Friedrich Gustav (1769-1836)</name></persName> die <title xml:id="title_61293aed-d211-4606-a262-3d31716c4c56">Schöpfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3f2f9f04-12de-4a2a-ac84-75eac27cdec9" xml:lang="de">nun giebt noch Hansmann die Schöpfung – Der Kapellmeister Otto Friedrich Gustav Hansmann führte am 6. Mai 1829 mit seinem Gesangsverein und dem Sänger Heinrich Blume in der Berliner Garnisonkirche Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung Hob. XXI : 2 auf (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 454).</note> (<date cert="high" when="1829-05-06">heute</date>) die <persName xml:id="persName_29d0d0e5-e7b6-46b0-92f2-2093496cff5b">Seidler<name key="PSN0114851" style="hidden" type="person">Seidler, Caroline (1790-1872)</name></persName> <date cert="high" when="1829-05-07">morgen</date>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_52d5d446-eaca-44dc-a3d1-0ceffaa68ed2" xml:lang="de">die Seidler morgen – Die Sängerin Caroline Seidler gab am 7. Mai 1829 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Geiger Carl August Seidler, und den Brüdern Leopold Alexander und Moritz Ganz ein Konzert im Saal des Königlichen Schauspielhauses (AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 454).</note> die <persName xml:id="persName_a8d93cf3-86cf-434a-a89e-375f1745dbaa">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden" type="person">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName> in der <placeName xml:id="placeName_2a2c2427-f7c4-4be0-8ecb-f9bfd49f864f">Kirche<name key="SGH0103329" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">St. Marien</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5ba59eae-4648-49f1-ac94-4205ba5e1e22" xml:lang="de">die Milder in der Kirche – Die Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann veranstaltete am 27. Mai 1829 in der Marienkirche ein Konzert zugunsten der durch das Hochwasser geschädigten Danziger, in dem u. a. Auszüge aus Händels Messiah HWV 56, Mendelssohns Arie Ave maris stella für Sopran und Orchester MWV C 3 sowie Orgelmusik von Johann Sebastian Bach gespielt und gesungen wurden (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 171, und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 456). Das Ave maris stella hatte Mendelssohn 1828 für die Sängerin komponiert, die dieses Werk hiermit erstmals zur Aufführung brachte.</note> und die <placeName xml:id="placeName_2b62fd1f-53dd-4305-9347-b846beaa6ccc">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, letztre bloß Vokalmusik.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c72b6fab-b334-4304-8a4f-70fdd4d2af28" xml:lang="de">die Akademie … bloß Vokalmusik – Die Sing-Akademie in Berlin veranstaltete am 24. Mai 1829 ein Konzert zugunsten der durch Überschwemmungen geschädigten Schlesier. Es wurden Carl Friedrich Zelters Motette Tenebrae factae sunt sowie Vokalwerke von Johann Sebastian Bach, Johann Friedrich Fasch, Gottfried Heinrich Stölzel und Antonio Lotti gesungen (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 170 f., und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 455).</note></p> <p>Wir sind sehr gespannt auf Deine nächsten Briefe: ich freue mich, daß Du fleißig Klavier spielst; Du wirst schon sehen, wie angenehm es Dir sein wird, eine gute Gabe Gottes nicht zu vernachläßigen. Grüße die <persName xml:id="persName_900d9979-1621-400d-91db-e009b1468f0f">lieben Freunde<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> die Dich so zuvorkommend empfingen und bleibe gut mit <persName xml:id="persName_779c0758-9347-491f-a272-8bbff885b016">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, der so brav und treu erscheint. – Das Wetter ist endlich schön, genieße es und erfreu Dich Deines reichgeschmückten Lebens. – Die <persName xml:id="persName_ea8e5040-49f3-4d0b-94b8-f1bf2d8bb56b">Varnhagen<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName> hat der <persName xml:id="persName_a8b92ba9-a5f1-4dab-add7-cd060fc79156">Lobenthal<name key="PSN0117437" style="hidden" type="person">Lobenthal, Fräulein</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7323b30d-70cd-471a-b243-2b41b3d019a1" xml:lang="de">der Lobenthal – Die Familie von Lobenthal wohnte bis 1831 im Haus der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3.</note> außer <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula>jähr. Miethe, 40 <hi rend="latintype">louis</hi> <add place="margin">geboten, wenn sie sie 5 Monate hier wohnen ließe. Wir haben aber alle Störung kurz abzuschlagen gewußt. <hi rend="latintype">Détails, détails</hi> für die schmachtende Mama.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Der aufmerksame <persName xml:id="persName_fd9fddfe-d56b-454a-ba7d-441bf9f6b820">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> hat uns einen Plan v. Lond. gekauft, in dem wir mit Dir in <hi rend="latintype">Regentspark</hi> und überall umherlaufen. Korrigire Deine Orthographie und schreibe <hi rend="latintype">boat</hi>, nicht <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">boot</hi></hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aaf28f2f-3f19-44b7-a30a-4391d8286998" xml:lang="de">boat, nicht boot – Mendelssohn hatte auf die Adressenseite des Briefs fmb-1829-04-25-01 (Brief Nr. 148) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. April 1829, »pr Hamburgh Steamboot« notiert. Zu seiner Rechtfertigung siehe Brief fmb-1829-05-15-01 (Brief Nr. 156) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 15. Mai 1829, Z. 33 f.: »Liebe Mutter, daß ich boot statt boat schreibe, ist um so unbegreiflicher, da ich die ganze Adresse nur abgeschrieben habe.«</note> Sprichst Du viel Englisch?<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>