gb-1829-05-02-01
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Berlin, 29. April bis 2. Mai 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 Doppelbl.: S. 1-8 Brieftext.
Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Gott weiß, wann dieser Brief der Post überantwortet wird, der alte
en famille, weswegen wir
Donnerstagetc. heut habe ich nun wieder mein Plaisir gehabt, und nun will ich wieder für
secundum Johannem
Wenn Du es erlaubst, so komm ich
Clown ist auch nicht zu Hause, Gott weiß, wo der Mensch sich herumtreibt, Licht ist nicht in seinem Zimmer. Laß mich in Ruh, Felix, ich fange gleich an zu weinen, so alleine werde ich künftig oft seyn, wenn Fanny verheirathet ist, sowas rührt mich selbst immer sehr, die Andern schon weniger. Was ist denn überhaupt mit Dir? Und von
d dur. Sie ging gräßlich, kennst Du die
Du ein solcher bei uns am
par distanceunmäßig mit Dir, Fanny spielte
great Portland street, und was darin. Warum macht nur das dumme Papier die Reise, es hat was Rechtes davon. Sey von meiner Liebe überzeugt, und gebrauche die Zahnbürste gehörig, sey der wohlgewachsenste u.s.w. Hat man denn in London kein Dampfwetter, Dampfsonne, Dampfflieder, überhaupt Dampffrühling, frischen haben wir nicht, das bischen Grün ist noch eingemacht vom vorigen Jahr. Du weißt ganz gewiß daß wir heut Abend in grand comité bei
madre hatte Mühe das Gegentheil von
piangernzu verhüten. Dieser Dilettantismus übersteigt alle Begriffe. – Dagegen wirds amusiren, daß
Pag. in seinem Danziger Koncert das
aufhörenließ, weil die fatalen Kerls
qui lui en veulent, nicht ordentlich gestimmt hatten; dieser
traitvon Ungenirtheit im brechend vollen
Violintraitv. ihm, deren er doch nicht wenige macht. Ein paar seiner
Wie brav und gut bist Du, uns so fleißig und ausführlich zu schreiben. God bless you, dearest love! Aber wie freuen wir uns auch darüber. Es ist das beste was wir jetzt haben, und herzlich bitte ich Dich, diese schöne Sitte beizubehalten, uns tagebuchlich zu erzählen: –
midsummer
pour mettre les points sur les. –
i, ce qui est nécessaire aux esprits un peu lents des anglaisGod bless you, I say once more! erhalte Dich nur gesund. Tausend Grüße den Freunden.
Mittwoch den 29sten. Gott weiß, wann dieser Brief der Post überantwortet wird, der alte Reden lenkts, und ich schreibe ins blinde Ungefähr. Bis jetzt, mein Felix, lebe ich noch ziemlich hamburgisch, und laufe bedeutend herum, soviel es das gräuliche Wetter erlaubt; o Du armer Strick; was mußt Du in dem Sturme ausgestanden haben! Was muß gerade jetzt wieder Ostwind kommen; und uns Deinen Brief vorenthalten. Dank dem freundlichen Herrn Doxat, daß wir Dich wenigstens angekommen wissen. – Der erste Sonntag den ich nach Deiner Abreise bei Mendelssohns erlebte, war recht hübsch, ziemlich viele und rechte nette Menschen, die einen grauseligen Spectakel verübten, alle Deine Jungens, Marx, Heise’s, u. s. w. ich amüsirte mich also. Vormittags hatten wir viel Besuch, der angekommene Droysen, Fanny und Victoire; die Eltern waren während der Zeit beschäftigt, den Greuel zu verhindern, daß die Varnhagen durchaus den Sommer bei uns miethen wollte, und Alles aufstellte, die Eltern dazu zu bewegen, ihre Genesung, ihr Leben, ihr Gott weiß was hinge davon ab, glücklicher Weise ist die Sache beigelegt. Ich glaube, Du wärest nicht mehr zu uns gekommen, wenn die Compagnie sich bei uns einlogirt hätte. Montag waren wir zu Mittag bei Fanny Magnus, Martin ist wieder wohl, nach Tische bei Tante Jette zum Kaffee en famille, weswegen wir Dein Tedeum auf der Academie versäumten, Dienstag waren wir da, es wurde „Komm Jesu“ gemacht, und ging schlecht. Die Academie wird für die Danziger ein Concert mit einzelnen Stücken geben, was, habe ich nicht erfahren können. Was überhaupt für die Danziger gesungen, gespielt, gemalt, gedichtet wird, Paganinis Bild, des Königs, alle geben sie Concerte, Gruppe druckt Alboin König der Longobarden, mit Zeichnungen von Freunden (O Kugler) versehen, wo Du drei Mädchen die Köpfe zusammenstecken siehst, und denkst, sie klatschen, so bilden sie einen Verein von Handarbeiten für die Danziger, gestern wurde ich förmlich mit Loosen beschossen, auf der Academie haben sie so Gelegenheit, solche Sachen zu verbreiten; so wie jetzt eine gegen mich freundlich ist, trau ich ihr nicht, und denke, sie will mich für irgend einen Verein gewinnen. Aber nein, Maria Vogel war heut ohne eigennützige Absicht sehr freundlich gegen mich in der Kirche, während der Einsegnung, niemand zeigte uns gegenseitig, aber unsere Seelen erriethen uns, und wir liebten uns, und gaben uns die Mäntel um. – Paul das eingesegnete Kindchen, hat sich in den vierzehn Tagen unsrer Abwesenheit vortheilhaft verändert, er ist still, freundlich, sehr fleißig, und trägt alle Deine alten Sachen. Auf heut Abend haben wir Sophie Fränkels Polterabend abgeschlagen, weil wir nicht zu Paganini gehen, sondern hübsch ruhig zu Hause bleiben; ich denke, Paul wird kein Herr von Holtei seinen Einsegnungstag so stören, wie mir voriges Jahr. Donnerstag Und siehe da, es kam ein Brief, und der Brief war sehr groß, und hat uns Allen wohlgethan. Du armes seekrankes Kindchen, das sich herumfahren läßt und verzogen wird. Unser Berliner Leben wird Dir gar nicht langweilig vorkommen, gegen Dein bewegtes, und ich mache gar keine Umstände, und lasse alle unsere Unbedeutendheiten nach London wandern. Aber so wie Du den Rücken gewandt hast, machen wir Streiche, denke, daß die Eltern, sammt Fanny und Hensel, eine Einladung bei Redens angenommen haben. Ich für mein Theil gehe nicht hin, es ist der Jahrestag meiner Einsegnung, den ich schon lange versprochen habe, mit Karoline und Auguste zusammen zu feiern, ohnedies hätte ich es aber auch nicht gethan. Aber glaube nicht, daß so etwas Unfrieden verursacht, Vater ist seit der Reise friedfertigst gesinnt, und besonders bin ich stark in Thee; das Reisen schmeckt ihm gar dergestalt, daß er zur Leipziger Messe gehen will, da aber daraus noch hundertmal nichts werden kann, so brauchst Du es nicht zu beachten. Aber ich wünsche, sie wären oben freundschaftlich alleine, es geschähe ihnen recht. Fanny hat sich schon zu dieser Gesellschaft ein schönes Kleid machen lassen, das ich ihr aus Hamburg mitgebracht habe, ich habe überhaupt nettes Volk mitgebracht, und will die Adligen ausstechen. O Welt! – – Gestern bekam Vater einen Brief von Salomon Heine, beinahe so verrückt, wie der Alte selber, wir sind aber darin gelobt. Ach Du bist jetzt so vornehm, Du machst Dir gar nichts daraus, wenn Salomon Heine Dich liebt. Wärs noch der Postmeister in Kremmen. Herrmann Heine, der schon Sonnabend geschrieben hatte, ist krank, woran, schreibt der Alte nicht. – O Felix, wie droysensch ist Droysen wieder gegen Paul, wie niedlich erzieht und liebt er ihn, und duzt ihn. – Nun mein Liebchen, mein etc. heut habe ich nun wieder mein Plaisir gehabt, und nun will ich wieder für Fanni nähen, ich bin unmäßig fleißig nach den vierzehn Tagen, ich singe auch viel aus der Passion secundum Johannem, gestern haben wir für Paul fast den ganzen Abend aus beiden Passionen gesungen. Wenn Du es erlaubst, so komm ich morgen wieder. Komme Du bald ! Den Witz muß ich Dir noch erzählen, daß ich Pölchau bei Gelegenheit der Bachschen Passion ins Stammbuch schreiben wollte: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen. Das paßt übrigens auch auf uns, die wir hier hinterm Ofen in den Sack und in die Asche sitzen. Adieu, liebe Leidenschaft. Freitag Abends 11 Uhr. Da habe ich mir auch meinen kleinen Comfort eingerichtet, ich sitze nämlich hier im blauen Gartenzimmer, dem zweimal geheizten, es ist heut der erste Wonnemondstag, hundekalt, in vortrefflichem Schlafrock und Pantoffeln; seit einer Stunde bin ich von Caroline Heine zurück, habe so lange mit Paul geplaudert, der ist nun auch zu Bett, die Andern alle bei Redens, und der Clown ist auch nicht zu Hause, Gott weiß, wo der Mensch sich herumtreibt, Licht ist nicht in seinem Zimmer. Laß mich in Ruh, Felix, ich fange gleich an zu weinen, so alleine werde ich künftig oft seyn, wenn Fanny verheirathet ist, sowas rührt mich selbst immer sehr, die Andern schon weniger. Was ist denn überhaupt mit Dir? Und von Zelter habe ich heut auch alleine zu Hause gehen müssen, Fanny war dies Wetter zu schlecht, Betty hat Zahnschmerzen (sie grüßt), Ulrike ging in die Stadt, mit Tante Mina und Ludendorf hatte ich keine Lust, zu wandern, und so mußte ich meine Reise allein antreten, es war mir eklich. Es scheint mir, als habe Zelter seinen Auferstehungsmusikplan aufgegeben, auf der Academie verlautete noch gar nichts davon, und heut sangen wir sie auch nicht, sondern zwei Seb. Bachsche Musiken, – die Eine war mir ganz neu, woraus noch gar nicht folgt, daß Du sie nicht kennest, sie heißt: Erfreut euch ihr Herzen, entweichet ihr Schmerzen, es lebet der Heiland und so fort, und geht aus d dur. Sie ging gräßlich, kennst Du die Freitagsalte ohne den alten Cantor, aber sie muß lustig klingen. Der Alte war bei gutem Humore, und frug viel nach Dir. – Fanny schreibt jetzt auch einen Brief an Dich, den will ich lieber nicht lesen, ich möchte sonst auf manches stoßen, was hier noch nicht aufgeführt ist. Aber was schadets, mein Junge? Erleben wir doch ziemlich Gleiches, denken, sprechen Gleiches, warum sollen wir nichts Gleiches schreiben, dieselben Sachen drei- viermal zu hören bist Du doch schon von Berlin her gewohnt, warum sollst Du diese schöne Gewohnheit in London verlieren. Weh mir, die Lampe geht aus. Schlaf wohl, mein Abendlied, laß Dir Angenehmes träumen, von Fischottern etwa. Gute Nacht, o Wesen mir gefällst Du wohl. Sonnabend. Um zwölf geht der Brief ab, also nur noch ein paar Worte. Ich sehe, daß Fanny nichts von einem Kaffee meldet, damit Du nun ja erfährst, daß Du ein solcher bei uns am Donnerstag bei uns statt hatte, so lies dieses; er war brillant, Rosa Mendelssohn zu Ehren; auf den Abend blieben Cottas, Heyse’s Caroline und Luise, Marx, Heidenase und Louis und Droysen. Wir musicirten ein wenig, die Cotta wurde gezeichnet, und so verging ein ziemlich vergnügter Abend. Wir drei Jungens lämmerten par distance unmäßig mit Dir, Fanny spielte Deine Sonate mit Deinem Freunde Eduard Ritz, und Caroline weinte. – Die olivenfarbenen Handschuh, mein Junge, die Du in Hamburg hast liegen lassen, fand ich noch als wir eben in den Wagen steigen wollten, brachte sie in meinem Muff glücklich nach Berlin, und habe sie jetzt Eduard Ritz geschenkt, der sich gewaltig darüber freute, und frischweg Staat damit macht. Kabrun war ein paar Tage nach uns in Hamburg, ist jetzt zurückgekommen und hat mir einen wirklich antidiluvianischen Brief von Gnuschke gebracht, aus dem hervorgeht, daß er Dir vor einiger Zeit auch geschrieben hat, wovon meine Seele nichts weiß. Sonst steht nichts darin, außer Gratulation zu meinem einst gewesenen Geburtstage. Was soll aber auch in einem Briefe stehen, solch ein Brief ist doch eigentlich nur eine Visite, und eine Visite ist eine Freundlichkeit, und eine Freundlichkeit ist angenehm. Was soll dann aber das Alles? Die Stunden bei Gans haben aufgehört, das Gerede, glaub ich, geht auch zu Ende, um einem eben so ungegründeten aus Hamburg Platz zu machen. – Arendt hat die Stelle bei der StaatsZeitung aufgegeben, und geht zu Jacobson als Hauslehrer, pro Rad habe ichs erfahren. – Vater wird wol nicht nach Leipzig reisen. Wirst Du Luise Dulken sehen, so grüß sie; Klingemann auch, dem ich mit nächster Gelegenheit schreiben werde. Rosen nichts desto weniger, und ganz London, besonders great Portland street, und was darin. Warum macht nur das dumme Papier die Reise, es hat was Rechtes davon. Sey von meiner Liebe überzeugt, und gebrauche die Zahnbürste gehörig, sey der wohlgewachsenste u. s. w. Hat man denn in London kein Dampfwetter, Dampfsonne, Dampfflieder, überhaupt Dampffrühling, frischen haben wir nicht, das bischen Grün ist noch eingemacht vom vorigen Jahr. Du weißt ganz gewiß daß wir heut Abend in grand comité bei dem dummen Hans sind, und daß Papachini da spielen wird. Mama grüßt. Paphel grüßt, der Hausknecht von Redens grüßt, alle Droschkenmarken grüßen. Gere die kleine, das Töpfchen. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Ich bin gestern wirklich stolz auf meine Erziehung worden, liebster Junge! Fanny war bei der Redenschen Mausika unendlich artig und ernsthaft, die madre hatte Mühe das Gegentheil von piangern zu verhüten. Dieser Dilettantismus übersteigt alle Begriffe. – Dagegen wirds amusiren, daß Pag. in seinem Danziger Koncert das Orchester aufhören ließ, weil die fatalen Kerls qui lui en veulent, nicht ordentlich gestimmt hatten; dieser trait von Ungenirtheit im brechend vollen Opernhause gefällt mir fast so gut als ein Violintrait v. ihm, deren er doch nicht wenige macht. Ein paar seiner Hexenvaretzonen aus dem Kuppe sind erstaunenswerth! Den Abend warf er dem Orchester auch rasende Blicke zu, und trappte ihnen den Takt gewaltsam ein. Von unsrer Geschicklichkeit im KoncertAnordnen zeugt, daß 4 Leute nach einander mit Variat. auftraten. – Eben finde ich K. Blums und Holteis MorgenUnterhaltung (ohne Orchest. ) angekündigt; 24 Personen tragen 23!! Sachen vor, und Dein Devrient unter andern Dein Lied „all mein Blut“; Robert und Holtei haben Gedichte gemacht und alle Konigl. und Königst. sind losgelaßen. Wie brav und gut bist Du, uns so fleißig und ausführlich zu schreiben. God bless you, dearest love! Aber wie freuen wir uns auch darüber. Es ist das beste was wir jetzt haben, und herzlich bitte ich Dich, diese schöne Sitte beizubehalten, uns tagebuchlich zu erzählen: – Moscheles ist höchst dankbar und verpflichtet; es ist kein geringer Vortheil für Dich, sogleich den Musikern bekannt zu werden; andre Künstler müßen dies erst durch Monatlange Anstrengungen erkämpfen. Sollte Dein midsummer und Meersstille gegeben werden, so laßen Deine Freunde es sicher nicht an den nöthigen Erklärungen fehlen, pour mettre les points sur les i, ce qui est nécessaire aux esprits un peu lents des anglais. – Vater hat Dir eine Unsumme von Credit gemacht; ich freue mich daß Du so solide bist, ihn nicht erschöpfen zu wollen; es wäre ja mehr als ich mit meinem ganzen Hausstande brauche. Aber auch darin kann man sich Gottlob auf Deine Vernunft und Gesetztheit verlaßen. God bless you, I say once more! erhalte Dich nur gesund. Tausend Grüße den Freunden. Lea Mendelssohn Bartholdy
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Bis jetzt, <seg type="salute">mein Felix</seg>, lebe ich noch ziemlich hamburgisch,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_67b385f8-bade-4261-9880-6d8e51ccf632" xml:lang="de">lebe ich noch ziemlich hamburgisch – Abraham und Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatten Felix Mendelssohn Bartholdy am 10. April 1829 bis nach Hamburg begleitet. Letzterer reiste am 18. April von dort per Schiff nach London weiter.</note> und laufe bedeutend herum, soviel es das gräuliche Wetter erlaubt; o Du armer Strick; was mußt Du in dem Sturme ausgestanden haben! Was muß gerade jetzt wieder Ostwind kommen; und uns Deinen Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00973d75-aaa5-4802-ad8a-1ffb89eed0ec" xml:lang="de">Deinen Brief – Die ersten beiden Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys aus London erhielt die Familie am 30. April 1829 (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 16): Brief fmb-1829-04-21-01 (Brief Nr. 144) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Hamburg, London, 21. April 1829 (am Ankunftstag in London geschrieben), und Brief fmb-1829-04-25-01 (Brief Nr. 148) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. April 1829.</note> vorenthalten. Dank dem freundlichen <persName xml:id="persName_42e15d04-4753-40dc-8cbe-7f9b1fe80a62">Herrn Doxat<name key="PSN0110727" style="hidden" type="person">Doxat, Eugen</name></persName>, daß wir Dich wenigstens angekommen wissen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8ecc3c5-0906-4ff1-ae04-02f709f7f7cf" xml:lang="de">Dank dem freundlichen Herrn Doxat, daß wir Dich wenigstens angekommen wissen – Am 29. April 1829 notierte Fanny Hensel in ihr Tagebuch: »Gestern kam ein Brief v. Doxat, d. Felixens glückliche Ankunft anzeigte. Seinen haben wir noch nicht« (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> – <date cert="medium" when="1829-04-26">Der erste Sonntag</date> den ich nach Deiner Abreise bei Mendelssohns erlebte, war recht hübsch, ziemlich viele und rechte nette Menschen, die einen grauseligen Spectakel verübten, alle Deine Jungens, <persName xml:id="persName_17bfd94a-91bc-48ea-a02b-79f3c3a4878f">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>, <persName xml:id="persName_70c28394-2fd0-4206-82fa-5e1366ae5f57">Heise’s<name key="PSN0111968" style="hidden" type="person">Heyse, Familie von → Carl Wilhelm Ludwig H.</name></persName>, u. s. w. ich amüsirte mich also. <date cert="medium" when="1829-04-26">Vormittags</date> hatten wir viel Besuch, der angekommene <persName xml:id="persName_cd07a7d8-3e3c-4777-acc9-7e4bdbe90e50">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1b79222f-95c5-4511-aa78-385ced7444f9" xml:lang="de">der angekommene Droysen – Johann Gustav Droysen kehrte von einer vierzehntägigen Reise nach Hause ins pommersche Treptow an der Rega zurück.</note> <persName xml:id="persName_def66d4c-d0ae-42cb-8066-06b8a8732602">Fanny<name key="PSN0117486" style="hidden" type="person">Magnus, Franziska (Fanny) Maria (1801-1841)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4e888a78-9e2b-491b-9cfc-b31236f4f32b">Victoire<name key="PSN0111144" style="hidden" type="person">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName>; die <persName xml:id="persName_0921515c-c039-4a09-b6eb-9efd635d22e5">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> waren während der Zeit beschäftigt, den Greuel zu verhindern, daß die <persName xml:id="persName_a05c6f33-1010-4516-8ddc-691f7a87b136">Varnhagen<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName> durchaus den Sommer bei uns miethen wollte, und Alles aufstellte, die Eltern dazu zu bewegen, ihre Genesung, ihr Leben, ihr Gott weiß was hinge davon ab, glücklicher Weise ist die Sache beigelegt. Ich glaube, Du wärest nicht mehr zu uns gekommen, wenn die Compagnie sich bei uns einlogirt hätte.</p> <p><date cert="high" when="1829-04-27">Montag</date> waren wir zu Mittag bei <persName xml:id="persName_a7882ebe-86e2-47c6-813a-44d79268c623">Fanny Magnus<name key="PSN0117486" style="hidden" type="person">Magnus, Franziska (Fanny) Maria (1801-1841)</name></persName>, <persName xml:id="persName_99a7d0b6-0225-4a28-997b-8fa1bfa5fe04">Martin<name key="PSN0113036" style="hidden" type="person">Magnus, Friedrich Martin (bis 1807: Emanuel Meyer) (seit 1853) von, (seit 1868) Freiherr von (1796-1869)</name></persName> ist wieder wohl, nach Tische bei <persName xml:id="persName_4d9de51e-6285-4b22-8264-2010b21038d2">Tante Jette<name key="PSN0113224" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> zum Kaffee <hi rend="latintype">en famille</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6564e46c-ca07-4b27-bb2c-8f6a940ee626" xml:lang="fr ">en famille – frz., im Familienkreis.</note> weswegen wir <title xml:id="title_2ce6062a-835a-4562-950c-a7eb6557161f">Dein Tedeum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ntsyo2pi-pjfa-sovw-8il1-qj4tit4d44x4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100974" style="hidden">Te Deum für Solostimmen, zwei gemischte Chöre und Basso continuo, 5. Dezember 1826<idno type="MWV">B 15</idno><idno type="op"></idno></name></title> auf der <placeName xml:id="placeName_c4f9aacc-9a9f-4a1f-a026-71c41db4802f">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> versäumten, <date cert="high" when="1829-04-28">Dienstag</date> waren wir da, es wurde „<title xml:id="title_d747d1fa-acae-4c19-a2e3-cbccc2e1f41c">Komm Jesu<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107777" style="hidden" type="music">Komm, Jesu, komm BWV 229</name></title>“ gemacht, und ging schlecht. Die Academie wird für die Danziger ein Concert mit<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> einzelnen Stücken geben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_44df9127-3c0b-4b5b-990f-fed456c246ff" xml:lang="de">Die Academie wird für die Danziger ein Concert … geben – Das Konzert der Sing-Akademie in Berlin zugunsten der von einer großen Überschwemmung heimgesuchten Bewohner Danzigs fand am 24. Mai 1829 statt. Es wurden Carl Friedrich Zelters Motette Tenebrae factae sunt sowie Vokalwerke von Johann Sebastian Bach, Johann Friedrich Fasch, Gottfried Heinrich Stölzel und Antonio Lotti gesungen (BAMZ 6, Nr. 22, 30. Mai 1829, S. 170 f., und AMZ 31, Nr. 27, 8. Juli 1829, Sp. 455).</note> was, habe ich nicht erfahren können. Was überhaupt für die Danziger gesungen, gespielt, gemalt, gedichtet wird, <title xml:id="title_ffec8ad1-f442-4b61-b795-3bb2f928c700">Paganinis Bild<name key="PSN0112563" style="hidden" type="author">Krüger, Franz (1797–1857)</name><name key="CRT0111696" style="hidden" type="art">Niccolò Paganini (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6d46128a-3d3a-4fe1-b4f1-d76176ff25ae" xml:lang="de">Paganinis Bild – Der königliche Hofmaler Franz Krüger zeichnete Paganini und verkaufte die danach erstelle Lithographie zu wohltätigen Zwecken (Spenersche Zeitung Nr. 97, 27. April 1829). </note> des Königs, alle geben sie Concerte, Gruppe druckt <title xml:id="title_9b06babd-d2d5-42c1-811a-33658f4413dd">Alboin König der Longobarden<name key="PSN0111604" style="hidden" type="author">Gruppe, Otto Friedrich (1804–1876)</name><name key="CRT0111697" style="hidden" type="literature">Alboin, König der Longobarden</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4addd2e7-16e0-4725-82b4-1f84afc27917" xml:lang="de">Gruppe druckt Alboin König der Longobarden – Das Epos Alboin, König der Longobarden von Otto Friedrich Gruppe erschien erst 1830 in Berlin »Zum Besten der durch Ueberschwemmung in den Danziger Niederungen Verunglückten«. Das Buch enthält keine Zeichnungen.</note> mit Zeichnungen von Freunden (O <persName xml:id="persName_1e087c91-1226-4ed0-b41d-ec4e6b784bcd">Kugler<name key="PSN0112577" style="hidden" type="person">Kugler, Franz Theodor (1808-1858)</name></persName>) versehen, wo Du drei Mädchen die Köpfe zusammenstecken siehst, und denkst, sie klatschen, so bilden sie einen Verein von Handarbeiten für die Danziger, gestern wurde ich förmlich mit Loosen beschossen, auf der <placeName xml:id="placeName_9026a55a-6589-4293-a3ae-d452af760d60">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> haben sie so Gelegenheit, solche Sachen zu verbreiten; so wie jetzt eine gegen mich freundlich ist, trau ich ihr nicht, und denke, sie will mich für irgend einen Verein gewinnen. Aber nein, <persName xml:id="persName_64fe438a-1604-425c-9c1a-6c1e05695ec2">Maria Vogel<name key="PSN0118517" style="hidden" type="person">Vogel, Maria (Marie)</name></persName> war heut ohne eigennützige Absicht sehr freundlich gegen mich in der Kirche, während der Einsegnung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_894065b7-d47c-42d5-aa1e-79dc3572c540" xml:lang="de">der Einsegnung – Paul Mendelssohn Bartholdys Konfirmation fand am 29. April 1829 statt (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> niemand zeigte uns gegenseitig, aber unsere Seelen erriethen uns, und wir liebten uns, und gaben uns die Mäntel um. – <persName xml:id="persName_a85acd47-7c70-4149-bd1d-97b5f5411575">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> das eingesegnete Kindchen, hat sich in den vierzehn Tagen unsrer Abwesenheit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9911e5c3-43f3-4c42-ae84-4f3e47565b5f" xml:lang="de">den vierzehn Tagen unsrer Abwesenheit – Abraham und Rebecka Mendelssohn Bartholdy hatten Mendelssohn am 10. April 1829 nach Hamburg begleitete (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 14), von wo dieser am Morgen des 18. April 1829 per Schiff nach England weitergereist war. Am 24. April 1829 kehrten sie nach Berlin zurück.</note> vortheilhaft verändert, er ist still, freundlich, sehr fleißig, und trägt alle Deine alten Sachen. Auf heut Abend haben wir <persName xml:id="persName_30aa9ece-62b5-42ed-9f31-dd3720ff9f59">Sophie Fränkels<name key="PSN0111143" style="hidden" type="person">Fränkel, Katharine Caroline Sophie (1808-1879)</name></persName> Polterabend<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb1b3729-3b33-491e-91e9-4e31d0a39a1b" xml:lang="de">Sophie Fränkels Polterabend – Katharine Caroline Sophie Fränkel heiratete Ende April oder Anfang Mai 1829 Wilhelm Emil Gustav Karl Freiherr Lauer (Laur) von Münchhofen (1798-1854).</note> abgeschlagen, weil wir nicht zu <persName xml:id="persName_b140d8a5-cac4-4b19-a8af-6553b22c4bba">Paganini<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName> gehen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_12f8d24c-5618-480f-836e-581c1e7c1baf" xml:lang="de">weil wir nicht zu Paganini gehen – Niccolò Paganini wirkte am 29. April 1829 in einem Wohltätigkeitskonzert zugunsten der von Überschwemmungen heimgesuchten Bewohner Danzigs im Königlichen Opernhaus in Berlin mit (Spenersche Zeitung Nr. 99, 29. April 1829). </note> sondern hübsch ruhig zu Hause bleiben; ich denke, Paul wird kein <persName xml:id="persName_32531f81-846d-4509-9844-2289a2e7e7bc">Herr von Holtei<name key="PSN0112072" style="hidden" type="person">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName> seinen Einsegnungstag so stören, wie mir voriges Jahr.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8f12096b-db4a-42ab-8c0f-11e5ac635aa0"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1829-04-30"><seg type="dateline"><hi n="1" rend="underline">Donnerstag</hi></seg></date> Und siehe da, es kam ein Brief,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_feeb5e5d-d8ed-4ff2-be97-b3569e119892" xml:lang="de">Und siehe da, es kam ein Brief – Anspielung auf 1. Mose 1,4. Gemeint ist Brief fmb-1829-04-25-01 (Brief Nr. 148) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 25. April 1829. </note> und der Brief war sehr groß, und hat uns Allen wohlgethan. Du armes seekrankes Kindchen, das sich herumfahren läßt und verzogen wird. Unser Berliner Leben wird Dir gar nicht<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> langweilig vorkommen, gegen Dein bewegtes, und ich mache gar keine Umstände, und lasse alle unsere Unbedeutendheiten nach London wandern. Aber so wie Du den Rücken gewandt hast, machen wir Streiche, denke, daß die <persName xml:id="persName_5a8f4881-6e8e-4aa4-b3ee-2d424cc13df5">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, sammt <persName xml:id="persName_98b4caf7-1549-427d-92a5-cfc2a1716d66">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1c9fba4d-db3d-4b87-84a9-76950905cb88">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, eine Einladung bei <persName xml:id="persName_022a8455-a355-4c14-9eed-d7f8c73541d1">Redens<name key="PSN0114093" style="hidden" type="person">Reden, Familie von → Franz Ludwig Wilhelm von R.</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1ddbd37a-bef3-4a74-9010-38f326beafdf" xml:lang="de">Redens – Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von Reden, Gesandter des Königreichs Hannover in Berlin und Vorgesetzter Carl Klingemanns, bewohnte mit seiner Familie die Bel Etage des Mendelssohnschen Hauses in der Leipziger Str. 3. Die Familie wohnte dort bis 1831 (Cullen, Leipziger Straße Drei, S. 77). Die Mendelssohns waren am 1. Mai 1829 bei den Redens zu Gast (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> angenommen haben. Ich für mein Theil gehe nicht hin, es ist der <date cert="medium" when="1829-05-01">Jahrestag meiner Einsegnung</date>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_91d13d71-9894-41ad-91ea-736cdccb7dcd" xml:lang="de">der Jahrestag meiner Einsegnung – Rebecka Mendelssohn Bartholdy war am 1. Mai 1828 konfirmiert worden.</note> den ich schon lange versprochen habe, mit <persName xml:id="persName_01a12184-1139-4303-a858-28bf89a73a29">Karoline<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1f0680db-eb95-4199-80ff-d796d895d70d">Auguste<name key="PSN0115801" style="hidden" type="person">Wilmsen, Auguste (1811-1891)</name></persName> zusammen zu feiern, ohnedies hätte ich es aber auch nicht gethan. Aber glaube nicht, daß so etwas Unfrieden verursacht, Vater ist seit der Reise friedfertigst gesinnt, und besonders bin ich stark in Thee; das Reisen schmeckt ihm gar dergestalt, daß er zur Leipziger Messe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e98be22-45c3-495b-810a-71db3e6f1201" xml:lang="de">Leipziger Messe – Die Leipziger Ostermesse begann 1829 am 4. Mai (Leipziger Adreßkalender auf das Jahr 1829, Leipzig [1829], I. Abtheilung).</note> gehen will, da aber daraus noch hundertmal nichts werden kann, so brauchst Du es nicht zu beachten. Aber ich wünsche, sie wären oben freundschaftlich alleine, es geschähe ihnen recht. Fanny hat sich schon zu dieser Gesellschaft ein schönes Kleid machen lassen, das ich ihr aus Hamburg mitgebracht habe, ich habe überhaupt nettes Volk mitgebracht, und will die Adligen ausstechen. O Welt! – – <date cert="high" when="1829-04-29">Gestern</date> bekam Vater einen Brief von <persName xml:id="persName_dcd66b2a-ede6-4115-9df4-18d48a7523f7">Salomon Heine<name key="PSN0111823" style="hidden" type="person">Heine, Salomon (1767-1844)</name></persName>, beinahe so verrückt, wie der Alte selber, wir sind aber darin gelobt. Ach Du bist jetzt so vornehm, Du machst Dir gar nichts daraus, wenn Salomon Heine Dich liebt. Wärs noch der Postmeister in <placeName xml:id="placeName_74f51f44-7384-4c7d-bd17-48b8331279d7">Kremmen<settlement key="STM0103331" style="hidden" type="locality">Kremmen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. <persName xml:id="persName_e0d23ac5-290a-4574-a080-e052fb4a2257">Herrmann Heine<name key="PSN0111819" style="hidden" type="person">Heine, Hermann (1804-1831)</name></persName>, der schon <date cert="high" when="1829-04-25" xml:id="date_c107cb78-67fd-4281-ad27-2b42e362e80f">Sonnabend</date> geschrieben hatte, ist krank, woran, schreibt der Alte nicht. – O Felix, wie droysensch ist <persName xml:id="persName_1893a102-13a6-4e6f-a2b7-c848ea7694ee">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> wieder gegen Paul,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4a88faaa-b2a0-41ec-90ea-a5e7e2b5a927" xml:lang="de">wie droysensch ist Droysen wieder gegen Paul – Der angehende Historiker Johann Gustav Droysen war seit 1827 Hauslehrer bei den Mendelssohns.</note> wie niedlich erzieht und liebt er ihn, und duzt ihn. – Nun mein Liebchen, mein <hi rend="latintype">etc</hi>. heut habe ich nun wieder mein Plaisir gehabt, und nun will ich wieder für <persName xml:id="persName_9f8cff16-2144-4a44-8536-6e8550bedde1">Fanni<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> nähen, ich bin unmäßig fleißig nach den vierzehn Tagen, ich singe auch viel aus der <title xml:id="title_c8ce9b10-452d-410d-9ab1-d4e92f17a185">Passion <hi rend="latintype">secundum Johannem</hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107772" style="hidden" type="music">Johannes-Passion BWV 245</name></title>, gestern haben wir für Paul fast den ganzen Abend aus <title xml:id="title_656cfd9a-26c1-47d0-879e-1bf7b01b85fa">beiden Passionen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107772" style="hidden" type="music">Johannes-Passion BWV 245</name></title> gesungen.</p> <p>Wenn Du es erlaubst, so komm ich <date cert="high" when="1829-05-01">morgen</date> wieder. <title xml:id="title_bb0c2860-2c0d-4064-a0a0-a87fc6166a75">Komme Du bald<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vruixhap-lvib-ugut-1bzn-wcwuolrd9ndz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100255" style="hidden">Romanze. Wartend »Sie trug einen Falken auf ihrer Hand«, 3. April 1829<idno type="MWV">K 42</idno><idno type="op">9/3</idno></name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c2a013d-b539-4f2b-a3af-d51a15723052" xml:lang="de">Komme Du bald! – Anspielung auf Mendelssohns Lied Wartend »Sie trug einen Falken auf ihrer Hand« op. 9/3 (MWV K 42), in dem jede Strophe mit der Textzeile »Komme Du bald!« endet. Der Text stammt von Johann Gustav Droysen.</note> Den Witz muß ich Dir noch erzählen, daß ich <persName xml:id="persName_803972e6-ad8d-4c83-a298-662bcd7af6ec">Pölchau<name key="PSN0113916" style="hidden" type="person">Poelchau, Georg Johann Daniel (1773-1836)</name></persName> bei Gelegenheit<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> der <title xml:id="title_ee1b818f-2d9f-4edb-ada6-7ff139974da9">Bachschen Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe8c8977-22cc-4221-9efa-05455d650735" xml:lang="de">bei Gelegenheit der Bachschen Passion – Gemeint sind die drei Aufführungen der Matthäus-Passion BWV 244 in Berlin im März und April 1829.</note> ins Stammbuch schreiben wollte: <title xml:id="title_2b6dda36-86c2-4267-b76a-6b424f9b545a">Ihr werdet weinen und heulen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107766" style="hidden" type="music">Ihr werdet weinen und heulen BWV 103</name></title>, aber die Welt wird sich freuen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_af815410-6041-448a-af1f-a9ee812de5f7" xml:lang="de">Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen – Bibelzitat: Joh 20,20.</note> Das paßt übrigens auch auf uns, die wir hier hinterm Ofen in den Sack und in die Asche sitzen. Adieu, liebe Leidenschaft.</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_06921260-02e8-46ff-9952-4a8627acaab7"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-05-01">Freitag Abends 11 Uhr</date></seg>. Da habe ich mir auch meinen kleinen Comfort eingerichtet, ich sitze nämlich hier im blauen Gartenzimmer, dem zweimal geheizten, es ist heut der erste Wonnemondstag,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_63043572-826f-45f6-b45f-b1211797b397" xml:lang="de">Wonnemondstag – Wonnemond, auch: Wonnemonat; Bezeichnung für den fünften Monat des Jahres.</note> hundekalt, in vortrefflichem Schlafrock und Pantoffeln; seit einer Stunde bin ich von Caroline Heine zurück, habe so lange mit Paul geplaudert, der ist nun auch zu Bett, die Andern alle bei Redens, und der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_26227e64-6dd0-4765-9879-f091314c7779">Clown<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi> ist auch nicht zu Hause, Gott weiß, wo der Mensch sich herumtreibt, Licht ist nicht in seinem Zimmer. Laß mich in Ruh, Felix, ich fange gleich an zu weinen, so alleine werde ich künftig oft seyn, wenn Fanny verheirathet ist, sowas rührt mich selbst immer sehr, die Andern schon weniger. Was ist denn überhaupt mit Dir? Und von <persName xml:id="persName_317de6c4-4607-47c3-b4a6-04cf91c59180">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> habe ich heut auch alleine zu Hause gehen müssen, Fanny war dies Wetter zu schlecht, <persName xml:id="persName_dbbde4e3-23ec-43fc-abbb-0c8375871376">Betty<name key="PSN0113887" style="hidden" type="person">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> hat Zahnschmerzen (sie grüßt), <persName xml:id="persName_eb42da86-27f8-401f-b745-09ba96a7d737">Ulrike<name key="PSN0113830" style="hidden" type="person">Peters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832)</name></persName> ging in die Stadt, mit Tante Mina und <persName xml:id="persName_80b4669c-e0fa-4b1e-a8d3-df57a273d43b">Ludendorf<name key="PSN0117452" style="hidden" type="person">Ludendorff, Carl Peter (?-1832)</name></persName> hatte ich keine Lust, zu wandern, und so mußte ich meine Reise allein antreten, es war mir eklich. Es scheint mir, als habe Zelter seinen Auferstehungsmusikplan aufgegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_331e36d8-9121-4902-ab34-ade3aced9285" xml:lang="de">als habe Zelter seinen Auferstehungsmusikplan aufgegeben – Carl Friedrich Zelter beabsichtigte damals wohl, sein Oratorium Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu auf einen Text von Karl Wilhelm Ramler aufzuführen. Aus dem Plan wurde offenbar nichts. Das erstmals Ostern 1807 erklungene Werk wurde bis 1857 (Aufführung durch August Eduard Grell) sieben Mal aufgeführt (Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, hrsg. von Ludwig Geiger, Bd. 1, Leipzig 1902, Einleitung, S. 17). Fanny Mendelssohn Bartholdy beschrieb die Musik, die am 3. April 1829 in einer Freitagsmusik bei Zelter gesungen worden war, in ihrem Tagebuch als »unbeschreiblich langweilig« (Hensel, Tagebücher, S. 13, Eintrag vom 8. April 1829).</note> auf der Academie verlautete noch gar nichts davon, und heut sangen wir sie auch nicht, sondern<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> zwei <persName xml:id="persName_c608be47-feb3-488b-ab40-88185ad032f3">Seb. Bachsche<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Musiken, – die Eine war mir ganz neu, woraus noch gar nicht folgt, daß Du sie nicht kennest, sie heißt: <title xml:id="title_a3176798-cb47-4fc0-aca1-3467e28c19a6">Erfreut euch ihr Herzen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0111699" style="hidden" type="music">Erfreut euch, ihr Herzen BWV 66</name></title>, entweichet ihr Schmerzen, es lebet der Heiland und so fort, und geht aus <hi rend="latintype">d dur</hi>. Sie ging gräßlich, kennst Du die <placeName xml:id="placeName_a700f14b-7c90-40de-be12-0b39b7be43e9">Freitagsalte<name key="NST0100260" style="hidden" subtype="" type="institution">Freitagsmusiken von Carl Friedrich Zelter</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ohne den alten Cantor,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e4c93c4-419b-4303-af3d-d7b65b43bb42" xml:lang="de">Freitagsalte ohne den alten Cantor – Gemeint sind die Altistinnen, die an Zelters Freitagsmusiken teilnahmen. Der »alte Cantor« ist Fanny Mendelssohn Bartholdy.</note> aber sie muß lustig klingen. <persName xml:id="persName_3d0a41a1-73d3-4cf6-a7c7-48b095b14e47">Der Alte<name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> war bei gutem Humore, und frug viel nach Dir. – Fanny schreibt jetzt auch einen <title xml:id="title_1cf76b2f-8c17-4313-ab9f-87eea296bd1c">Brief an Dich <name key="PSN0117585" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name> <name key="gb-1829-05-02-02" style="hidden" type="letter">Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London; Berlin, 1. und 2. Mai 1829</name> </title>, den will ich lieber nicht lesen, ich möchte sonst auf manches stoßen, was hier noch nicht aufgeführt ist. Aber was schadets, mein Junge? Erleben wir doch ziemlich Gleiches, denken, sprechen Gleiches, warum sollen wir nicht<del cert="high" rend="strikethrough">s</del> Gleiches schreiben, dieselben Sachen drei- viermal zu hören bist Du doch schon von Berlin her gewohnt, warum sollst Du diese schöne Gewohnheit in London verlieren. Weh mir, die Lampe geht aus. Schlaf wohl, mein Abendlied, laß Dir Angenehmes träumen, von <persName xml:id="persName_38e8f24a-be87-4992-a4fd-dee15d53424a">Fischottern<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f2b9c1e-81d6-4b53-8ff6-354d4b06981a" xml:lang="de">Fischottern – Mendelssohn nannte seine beiden Schwestern gern Ottern oder Fischottern (siehe Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 204). Fanny Mendelssohn Bartholdy unterschrieb den Brief gb-1829-05-02-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London, Berlin, 1. und 2. Mai 1829, mit »Die ältere Fischotter«. Wilhelm Hensel stellte die Schwestern in der Zeichnung »Das Rad« als Nixen mit Fischschwänzen dar (Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Den Begriff entlehnte Mendelssohn vielleicht Jean Pauls Roman Flegeljahre (vgl. Marian Wilson Kimber, »For art has the same place in your heart as mine«. Family, Friendship, and Community in the Life of Felix Mendelssohn, in: The Mendelssohn Companion, hrsg. von Douglass Seaton, Westport 2001, S. 67, Anm. 67).</note> etwa. <title xml:id="title_4c6b1d35-8f4d-4665-a146-2d4756bf66d5">Gute Nacht, o Wesen mir gefällst Du wohl<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107770" style="hidden" type="music">Jesu, meine Freude BWV 227</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_42d7bdc8-08e1-425b-bc5f-6ad30506d722" xml:lang="de">Gute Nacht, o Wesen mir gefällst Du wohl – Anspielung auf den fünften Vers »Gute Nacht, o Wesen, / Das die Welt erlesen, / Mir gefällst du nicht« in Johann Sebastian Bachs Motette Jesu, meine Freude BWV 227.</note> </p> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="dateline"><date cert="high" when="1829-05-02">Sonnabend.</date></seg> Um zwölf geht der Brief ab, also nur noch ein paar Worte. Ich sehe, daß Fanny nichts von einem Kaffee meldet, damit Du nun ja erfährst, daß <del cert="high" rend="strikethrough">Du</del> ein solcher bei uns am <date cert="medium" when="1829-04-30">Donnerstag</date> bei uns statt hatte, so lies dieses; er war brillant, <persName xml:id="persName_c9c1343a-05ab-4a34-8339-b7f905be6520">Rosa Mendelssohn<name key="PSN0113237" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName> zu Ehren; auf den Abend blieben<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> <persName xml:id="persName_b76b942d-fa88-4cdb-82ba-4338080be8e0">Cottas<name key="PSN0116450" style="hidden" type="person">Cotta von Cottendorf, Johann Friedrich (seit 1822) Freiherr (1764-1832)</name><name key="PSN0116449" style="hidden" type="person">Cotta von Cottendorf, Elisabeth Sophie (1789-1859)</name></persName>, <persName xml:id="persName_85ece795-7502-48c5-af1f-492b159b9304">Heyse’s<name key="PSN0111968" style="hidden" type="person">Heyse, Familie von → Carl Wilhelm Ludwig H.</name></persName> <persName xml:id="persName_a47e1280-3729-4d98-9008-bb6efc84eac5">Caroline<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> und <persName xml:id="persName_18087328-3362-44cc-b808-55537d891622">Luise<name key="PSN0115803" style="hidden" type="person">Wilmsen, Luise Henriette (1807-1848)</name></persName>, <persName xml:id="persName_9f968697-8d7d-41c8-8b88-e50aedd82fc4">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>, <persName xml:id="persName_36f4e454-35a6-47dc-983d-e05d4859f5e1">Heidenase<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4051b539-2de4-486f-b243-50c6d3c58bc8">Louis<name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2e2461e3-1bd7-43c3-8b27-7488e973b001">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>. Wir musicirten ein wenig, <title xml:id="title_d3061a05-5fb8-4fb6-97a0-85a2d7547c5c">die Cotta wurde gezeichnet<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0111700" style="hidden" type="art">Elisabeth Sophie Cotta von Cottendorf (Zeichnung 1829)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a9e9f01d-f062-472b-b01a-3da303a1b36c" xml:lang="de">die Cotta wurde gezeichnet – Wilhelm Hensels Zeichnung von Elisabeth Sophie Freifrau Cotta von Cottendorf vom April / Mai 1829 befindet sich heute in Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 10/11 (Abbildung: Lowenthal-Hensel / von Strachwitz, Europa im Porträt, Bd. 1, S. 111).</note> und so verging ein ziemlich vergnügter Abend. Wir drei Jungens lämmerten <hi rend="latintype">par distance</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_deaac24a-4644-4078-9672-eb5eb104caa2" xml:lang="fr ">par distance – frz., aus der Ferne.</note> unmäßig mit Dir, Fanny spielte <title xml:id="title_2e44538b-2ffe-449f-b119-f2ead14392d1">Deine Sonate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kyheav9f-hsih-2rrt-wso8-rmphysqqkcse"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100373" style="hidden">Sonate f-Moll für Violine und Klavier, 21. Mai bis 3. Juni 1823<idno type="MWV">Q 12</idno><idno type="op">4</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_038da4ac-0b8d-42ca-8ccb-5533cfe6dd73" xml:lang="de">Deine Sonate – Mendelssohns 1823 entstandene Sonate f-Moll für Violine und Klavier, op. 4 (MWV Q 12), ist Eduard Rietz gewidmet.</note> mit Deinem Freunde <persName xml:id="persName_c4e62cf9-1483-4117-bef1-632e65a52438">Eduard Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden" type="person">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_2712f354-bdce-4217-8b33-3aac4700e286">Caroline<name key="PSN0111814" style="hidden" type="person">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> weinte. – Die olivenfarbenen Handschuh, mein Junge, die Du in Hamburg hast liegen lassen, fand ich noch als wir eben in den Wagen steigen wollten, brachte sie in meinem Muff glücklich nach Berlin, und habe sie jetzt Eduard Ritz geschenkt, der sich gewaltig darüber freute, und frischweg Staat damit macht. </p> <p><persName xml:id="persName_82474fdb-cb67-4bab-a53f-4888d752e4cc">Kabrun<name key="PSN0112292" style="hidden" type="person">Kabrun, Carl (1805-1835)</name></persName> war ein paar Tage nach uns in Hamburg, ist jetzt zurückgekommen und hat mir einen wirklich antidiluvianischen Brief von <persName xml:id="persName_ffb66994-e96a-4030-b0aa-2cd2bbdd33bc">Gnuschke<name key="PSN0111407" style="hidden" type="person">Gnuschke, Johann Eduard (1804-1834)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_59910777-8ed6-4453-9f16-0111a719b262" xml:lang="de">einen wirklich antidiluvianischen Brief von Gnuschke – antidiluvianischen: von antediluvianisch, vorsintflutlich. Johann Eduard Gnuschke lebte in Danzig, das im April 1829 von starken Überschwemmungen heimgesucht worden war.</note> gebracht, aus dem hervorgeht, daß er Dir vor einiger Zeit auch geschrieben hat, wovon meine Seele nichts weiß. Sonst steht nichts darin, außer Gratulation zu meinem einst gewesenen Geburtstage.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a2b3d341-0434-4ca8-bf81-17bd99477d50" xml:lang="de">meinem einst gewesenen Geburtstage – Rebecka Mendelssohn Bartholdys 18. Geburtstag am 11. April 1829.</note> Was soll aber auch in einem Briefe stehen, solch ein Brief ist doch eigentlich nur eine Visite, und eine Visite ist eine Freundlichkeit, und eine Freundlichkeit ist angenehm. Was soll dann aber das Alles? Die Stunden bei <persName xml:id="persName_fa233096-d769-4093-b733-42a8e7190839">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> haben aufgehört, das Gerede, glaub ich, geht auch zu Ende, um einem eben so ungegründeten aus Hamburg<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a0306cff-1dc8-457c-be55-ea621b101ab9" xml:lang="de">Gans … das Gerede … einem eben so ungegründeten aus Hamburg – Eduard Gans machte Rebecka Mendelssohn Bartholdy den Hof. Andererseits hatte sie die Zuneigung des sehr viel älteren, verheirateten Salomon Heine aus Hamburg gewonnen. In welchem Maß, zeigen Brief fmb-1829-04-14-01 (Brief Nr. 141) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Hamburg, 13. und 14. April 1829, Z. 11 f.: »Salomon Heine macht ihr schrecklich die cour«, und Brief fmb-1829-04-17-01 (Brief Nr. 142) Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Hamburg, 17. April 1829, Z. 25 ff.: »die eclatanteste Erbauung aber ist der alte Heine, und wir haben neulich untersucht, was für curiose combinationen entstehen würden wenn der seine Frau verstieße und Beckchen heirathete«.</note> Platz zu machen. – <persName xml:id="persName_9285f3bc-c5b6-4f18-a739-73cd9ad94d85">Arendt<name key="PSN0109519" style="hidden" type="person">Arendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865)</name></persName> hat die Stelle bei der StaatsZeitung aufgegeben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9f0344d2-b597-4d90-ba48-52568d933151" xml:lang="de">Arendt hat die Stelle bei der StaatsZeitung aufgegeben – Wilhelm Amadeus August Arendt arbeitete nach der Beendigung seines Studiums der Philosophie und Theologie bei der Redaktion der 1819 bis 1843 in Berlin erschienenen Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung.</note> und geht zu Jacobson als Hauslehrer, pro Rad<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5334fb9d-e8dd-4931-989a-65632af170b5" xml:lang="de">pro Rad – Gemeint ist der Zirkel, den die Geschwister und Freunde um Felix Mendelssohn Bartholdy bildeten. Wilhelm Hensel stellte das »Rad« in einer Zeichnung dar (Berlin, Kupferstichkabinett, Hensel-Alben 9/31. Abbildung: Preußische Bildnisse des 19. Jahrhunderts, S. 16). Fanny Mendelssohn Bartholdy beschrieb die Zeichnung im Brief gb-1829-08-15-01 Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in London (?), Berlin, 15. August 1829. Sie nannte darin die Freunde, die zusammen mit ihr und der Schwester Rebecka die Speichen des Rades bilden und die Nabe, den Bruder Felix, umkreisen: Dies sind Paul, Minna und Albert Gustav Heydemann, Albertine und Caroline Heine, Auguste Wilmsen und Johann Gustav Droysen. Dazu kommt eine weitere Person, die von außen auf das Rad aufspringt. In ihr hat Wilhelm Hensel sich selbst dargestellt (siehe Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 204). Der Zirkel war indes nicht so geschlossen, wie Hensels Zeichnung es suggeriert. Sie fasst nur einen Teil derer, die dem Rad angehörten. Auch Betty Pistor, Louis Eduard Heydemann, Carl Klingemann, Eduard Rietz und Ferdinand David gehörten ihm wohl an. Die Rede vom »Rad« kam nach Johann Gustav Droysen auf, weil im Kreis um Felix und die Schwestern »ungeheuer […] geklatscht wurde und die Damen unserer Bekanntschaft noch weit klatschhafter wieder durchklatschten, was wir geklatscht hatten und wovon sie mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit fast jeden Augenblick unterrichtet waren« (Hübner, Johann Gustav Droysen 1829-1851, S. 4).</note> habe ichs erfahren. – Vater wird wol nicht nach Leipzig reisen. Wirst Du <persName xml:id="persName_57117efa-ff48-4438-a290-b4cfb39ebb29">Luise Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden" type="person">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName> sehen, so grüß sie; <persName xml:id="persName_871dcb15-1c8f-4e0b-a49d-a3a448dac4c6">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> auch, dem ich<seg type="pagebreak"> |7|<pb n="7" type="pagebreak"></pb></seg> mit nächster Gelegenheit schreiben werde. <persName xml:id="persName_36a4a81e-0099-4050-bae4-2ffd5f63aa0a">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> nichts desto weniger, und ganz London, besonders <hi rend="latintype">great Portland street</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_be7650fb-4463-4b93-8da1-45de4c1ba922" xml:lang="de">great Portland street – Felix Mendelssohn Bartholdys Londoner Wohnung bei dem deutschen Eisenhändler Friederich Heinke in Great Portland Street Nr. 103.</note> und was darin. Warum macht nur das dumme Papier die Reise, es hat was Rechtes davon. Sey von meiner Liebe überzeugt, und gebrauche die Zahnbürste gehörig, sey der wohlgewachsenste u.s.w. Hat man denn in London kein Dampfwetter, Dampfsonne, Dampfflieder, überhaupt Dampffrühling, frischen haben wir nicht, das bischen Grün ist noch eingemacht vom vorigen Jahr. Du weißt ganz gewiß daß wir heut Abend in <hi rend="latintype">grand comité</hi> bei <persName xml:id="persName_6629072c-5ac1-47f7-bfc5-c43ec69e98b1">dem dummen Hans<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> sind, und daß <persName xml:id="persName_771e4ef9-b973-4e65-8e57-e41a7c83ad7e">Papachini<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName> da spielen wird.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5fb6427-b05e-4219-85a0-d8c0bbd2736b" xml:lang="de">daß wir heut Abend … bei dem dummen Hans sind, und daß Papachini da spielen wird – vgl. dazu den Eintrag für den 2. Mai 1829 in Fanny Mendelssohn Bartholdys Tagebuch: »Sonnabend bei Heinr. Beer mit Paganini, der eine Sonate, sein Glöckchen-Rondo und nel cor più non mi sento göttlich spielte« (Hensel, Tagebücher, S. 16).</note> <seg type="closer"><persName xml:id="persName_8881b4a0-fba1-4732-bd5f-ea8440ba96f1">Mama<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> grüßt. <persName xml:id="persName_e893e014-e5ea-45b5-9933-d2eae507720e">Paphel<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> grüßt, der Hausknecht von <persName xml:id="persName_464acb9e-a540-4141-bb34-cbe002a18a47">Redens<name key="PSN0114093" style="hidden" type="person">Reden, Familie von → Franz Ludwig Wilhelm von R.</name></persName> grüßt, alle Droschkenmarken grüßen.</seg></p> <signed rend="right">Gere<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_506ad292-26f5-443b-8120-c81d77704156" xml:lang="de">Gere – auch: Göre; scherzhafte Bezeichnung für ein kleines, unartiges, lebhaftes Kind, insbesondere für Mädchen gebräuchlich.</note> die kleine, das Töpfchen. <add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_30b3c82a-156d-488f-b34c-0acd91525540"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|8|<pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg> Ich bin gestern wirklich stolz auf meine Erziehung worden, <seg type="salute">liebster Junge!</seg> Fanny war bei der Redenschen Mausika<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6cdab515-38c9-48b7-a37a-e2348c7591c1" xml:lang="de">der Redenschen Mausika – Die pejorativ konnotierte Vokabel spielt auf das niedere Niveau der musikalischen Darbietung im Hause der von Redens am 1. Mai 1829 an.</note> unendlich artig und ernsthaft, die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c6fcb417-1818-4fb6-b5cc-4514307cb5b1">madre<name key="PSN0117922" style="hidden" type="person">Reden, Henriette Elisabeth Ernestine Caroline von (1766-1839)</name></persName></hi> hatte Mühe das Gegentheil von <hi rend="latintype">piangern</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ee163790-bdd5-4cb4-bfbd-7944b1c2ffdf" xml:lang="de">piangern – von ital. piangere, weinen.</note> zu verhüten. Dieser Dilettantismus übersteigt alle Begriffe. – Dagegen wirds amusiren, daß <hi rend="latintype">Pag</hi>. in seinem Danziger Koncert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cae4e4fc-6455-41b2-b3e3-9828af36afb7" xml:lang="de">Pag. … seinem Danziger Koncert – Niccolò Paganini wirkte am 29. April 1829 in einem Wohltätigkeitskonzert zugunsten der von Überschwemmungen heimgesuchten Bewohner Danzigs im Königlichen Opernhaus in Berlin mit (Spenersche Zeitung Nr. 99, 29. April 1829). </note> das <placeName xml:id="placeName_59f317f5-a89a-4000-a914-5eec81cc6f6b">Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <hi n="1" rend="underline">aufhören</hi> ließ, weil die fatalen Kerls <hi rend="latintype">qui lui en veulent</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bbe289a1-0067-48fe-a3c9-487aa24bfac4" xml:lang="fr ">qui lui en veulent – frz., die es ihm übelnehmen.</note> nicht ordentlich gestimmt hatten; dieser <hi rend="latintype">trait</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_eee4bc63-8da4-49de-9b08-feda5673ae84" xml:lang="fr ">trait – frz., Zug, Zeichen; Strich, Anstrich.</note> von Ungenirtheit im brechend vollen <placeName xml:id="placeName_74bee49d-1b68-4186-80a3-68a8fc5ccb88">Opernhause<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gefällt mir fast so gut als ein <hi rend="latintype">Violintrait</hi> v. ihm, deren er doch nicht wenige macht. Ein paar seiner <title xml:id="title_50844433-785a-4d28-90c7-58440b45e942">Hexenvaretzonen<name key="PSN0113722" style="hidden" type="author">Paganini, Niccolò (1782–1840)</name><name key="CRT0111701" style="hidden" type="music">Variationen für Violine und Orchester Es-Dur, op. 8 (Le streghe)</name></title> aus dem Kuppe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e33bb3f7-2277-423f-aec6-80ca9745653a" xml:lang="de">seiner Hexenvaretzonen aus dem Kuppe – lies: Hexenvariationen aus dem Kopf. Es handelt sich um Niccolò Paganinis Variationen Es-Dur für Violine und Orchester op. 8 (Le streghe) über ein Thema von Franz Xaver Süßmayr aus dem Ballett Il noce di Benevento von Salvatore Viganò (UA 1812).</note> sind erstaunenswerth! Den Abend warf er dem Orchester auch rasende Blicke zu, und trappte ihnen den Takt gewaltsam ein. Von unsrer Geschicklichkeit im KoncertAnordnen zeugt, daß 4 Leute nach einander mit Variat. auftraten. – Eben finde ich K. Blums und Holteis MorgenUnterhaltung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_692a6402-ea14-4332-b733-29c99337a8e9" xml:lang="de">K. Blums und Holteis MorgenUnterhaltung – Carl Wilhelm August Blume und Karl von Holtei kündigten für den 4. Mai 1829 ein Konzert im Königlichen Schauspielhaus zugunsten der Überschwemmungsopfer in Schlesien an (Spenersche Zeitung Nr. 102, 2. Mai 1829). </note> (ohne Orchest.) angekündigt; 24 Personen tragen 23!! Sachen vor, und Dein <persName xml:id="persName_db9490fc-6562-4ad7-aa5a-916ea480f6b9">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> unter andern Dein Lied „all mein Blut“; <persName xml:id="persName_ddd449ce-cd08-45bd-b72d-1b6a107a9a77">Robert<name key="PSN0114232" style="hidden" type="person">Robert (vorh. Liepmann Levin, seit 1814: Robert-Tornow), Ernst Friedrich Ludwig (1778-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_3889fb44-9674-46d8-816a-a65a264d61ca">Holtei<name key="PSN0112072" style="hidden" type="person">Holtei, Karl Eduard von (1798-1880)</name></persName> haben <title xml:id="title_0b7ba93b-ba5d-45de-b9ce-7ccb3849c84e">Gedichte<name key="PSN0114232" style="hidden" type="author">Robert (vorh. Liepmann Levin, seit 1814: Robert-Tornow), Ernst Friedrich Ludwig (1778–1832)</name><name key="CRT0111702" style="hidden" type="literature">Eine wahre Begebenheit aus den Tagen der Ueberschwemmung bei Danzig</name></title> gemacht und alle <placeName xml:id="placeName_00fa4dff-67ab-458a-a4bb-0d46e22b21e5">Konigl<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. und <placeName xml:id="placeName_eca5a9f3-3efa-4d39-8f3c-82134d8f53e3">Königst<name key="NST0100297" style="hidden" subtype="" type="institution">Königsstädtisches Theater</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6f7f33ad-c9a7-4083-b4b4-c9b28316a766" xml:lang="de">Konigl. und Königst. – Mitglieder der Königlichen Hofkapelle und des Königsstädtischen Theaters in Berlin.</note> sind losgelaßen.</p> <p>Wie brav und gut bist Du, uns so fleißig und ausführlich zu schreiben. <hi rend="latintype">God bless you, dearest love</hi>! Aber wie freuen wir uns auch darüber. Es ist das beste was wir jetzt haben, und herzlich bitte ich Dich, diese schöne Sitte beizubehalten, uns tagebuchlich zu erzählen: – <persName xml:id="persName_675d436f-8853-4f45-9dd9-87fe9ca13f3a">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> ist höchst dankbar und verpflichtet; es ist kein geringer Vortheil für Dich, sogleich den Musikern bekannt zu werden; andre Künstler müßen dies erst durch Monatlange Anstrengungen erkämpfen. Sollte <title xml:id="title_1722cdd0-ddd8-49bb-836e-e72d237c4464">Dein <hi rend="latintype">midsummer</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1uy7ioyt-qega-eqkj-evvg-4nsepwzcxg77"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> und <title xml:id="title_b913f18a-c631-492f-b072-8e2ae45c0b7a">Meersstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s1tlkrqd-csnk-qhdd-geem-fpp1flgjgmum"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> gegeben werden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0091cb33-ec81-40de-bec3-0d6995242d7b" xml:lang="de">Sollte Dein midsummer und Meersstille gegeben werden – Beide Ouvertüren Mendelssohns wurden 1829 nicht in den Konzerten der Philharmonic Society aufgeführt. Die Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), wurde erst am 1. März 1830 im ersten Konzert der Philharmonic Society gespielt. Die Ouvertüre Meeresstille und Glückliche Fahrt D-Dur, op. 27 (MWV P 5), stand erstmals am 22. Februar 1836 in deren erstem Konzert auf dem Programm (Foster, Philharmonic Society, S. 100 und S. 137).</note> so laßen Deine Freunde es sicher nicht an den nöthigen Erklärungen fehlen,<hi rend="latintype"> pour mettre les points sur les <hi n="1" rend="underline">i</hi>, ce qui est nécessaire aux esprits un peu lents des anglais</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_97092e50-dbd4-41f5-a763-4332aa991299" xml:lang="fr ">pour mettre les points … des anglais – frz., um dem Ganzen den i-Punkt aufzusetzen, was für den etwas langsamen Geist der Engländer nötig ist.</note> – <persName xml:id="persName_a021ca3e-3a12-40c5-a71a-d3c8b0fd1869">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat Dir eine Unsumme von Credit gemacht; ich freue mich daß Du so solide bist, ihn nicht erschöpfen zu wollen; es wäre ja mehr als ich mit meinem ganzen Hausstande brauche. Aber auch darin kann man sich Gottlob auf Deine Vernunft und Gesetztheit verlaßen. <seg type="closer"><hi rend="latintype">God bless you, I say once more</hi>! erhalte Dich nur gesund. Tausend Grüße den Freunden.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>