gb-1829-02-11-02
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London, 11. Februar 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse.
Ignaz Moscheles
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdi
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Wenn Sie nun meinem Rathe vertrauend Ihren Pass nach London visiren lassen, so bitt ich Sie uns (ich meine auch
Wenn Sie uns beylaufig die Epoche Ihres Eintreffens in London anzeigen können, würden wir mit Vergnügen eine gut gelegene passende Wohnung für Sie besorgen und darauf bedacht seyn Sie recht nahe bey uns zu haben um keine Gelegenheit zu versäumen Sie bey uns zu sehen. Freund
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Sollten Sie Herrn AB Marx sehen, so bitte ich Sie, mich ihm freundlichst zu empfehlen. Ist nicht schon
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Hamburg und London wieder eröffnet wird, (es geschieht gewöhnlich wenn die Jahreszeit milder wird) dann hätten Sie eine kurze Reise, wenn Sie eine 60stündige Wasserfarth nicht scheuen.
London den 11:ten Febr: 1829 Lieber Freund. Ich beeile mich Ihr mir werthes Schreiben mit dem Ihres lieben Vaters begleitet in einem zu beantworten und adressire es bloss an Sie, weil es Sie unmittelbar betrifft. Ich gratulire Ihnen und rufe Ihnen freudig: Glück auf! zu, zu dem weisen Plane den Sie durch den Beystand Ihrer geliebten Eltern gefasst haben und im Begriffe stehen auszuführen. Glauben Sie mir, dass ich, der mit inniger Freude und herzlicher Theilnahme der frühen Entwicklung Ihres vielseitigen Talents ein aufmerksames Auge widmete, zu meiner besondern Satisfaktion sehe dass Sie durch Reisen den Schatz Ihrer Erfahrungen vermehren wollen, und dass aber auch Ihr Talent genossen und beurtheilt werde, welches Urtheil nicht selten uns den Weg zum vorwärtsschreiten bahnet. – Erlauben Sie mir nun in wenigen Worten (fast entscheidend) auf Ihre Fragen zu antworten: Sie sollten spätestens Anfangs April in London seyn (auch Mitte April geht an. ) Die sogenannte Saison hat eigentlich mit Anfang dieses Monaths begonnen, jedoch sind alle Kunstgenüsse nur Vorbothen von dem was sich um diese Zeit in Massen häuft und um so interessanter wird, je manigfaltiger die Kunstproduktionen ununterbrochen aufeinander folgen; auch ist die Theilnahme der eleganten fashionablen Welt dann am grössten und merkwürdigsten für den fremden Beobachter. Die Philharmonischen Concerte sind an folgenden Tagen das 1te am 23 Feb: 2te 9ten März, 3te 23ten März, 4te 6ten April 5te 27ten April d. 6te 11ten May, d. 7te 25ten May, d. 8te und letzte am 8ten Juny. Die Ancient Concerte sind an den Montagen zwischen diesen. Die Oratorien Concerte sind 2 mahl die Woche durch die Fastenzeit. Die italienische Oper hat vor 8 Tagen angefangen und führt fort 2 bis 3 mahl die Woche bis Ende July, aber die vorzüglichsten Benefice Concerte finden im May statt. Die englische Oper (nein die Oper im englischen Theater) wird auch dann im Gange seyn. Im July fangen die Klänge zu verhallen an, bis sie endlich im August gänzlich verstummen und nicht mehr ins Leben treten bis das sich wieder eröffnende Parliament die Zuhörer in die Hauptstadt lokt, welches gewöhnlich gegen Februar statt findet. Sie sehen nun dass Sie Ihrem Vorschlage gemäss nach London eine vortreffliche zweckmässige Reise über die Rheingegenden nach Wien machen können wo Sie im November noch manches Tüchtige in der Kunst mitnehmen können. Wenn Sie nun meinem Rathe vertrauend Ihren Pass nach London visiren lassen, so bitt ich Sie sich in allen Angelegenheiten diese Reise betreffend an uns (ich meine auch meine Frau) zu wenden, da wir uns mit Ungeduld die Gelegenheit wünschen Ihnen zu beweisen wie viel Freude es uns machen würde Ihnen die Freundschafts Beweise zu erwiedern mit denen Sie uns so oft überhäuft haben. Wenn Sie uns beylaufig die Epoche Ihres Eintreffens in London anzeigen können, würden wir mit Vergnügen eine gut gelegene passende Wohnung für Sie besorgen und darauf bedacht seyn Sie recht nahe bey uns zu haben um keine Gelegenheit zu versäumen Sie bey uns zu sehen. Freund Klingemann freut sich sehr auf Ihr hieherkommen und sagte mir dass er sich mit mir verbünden wird um Ihren Zweck zu befördern. Vergessen sie nur nicht alle Ihren schönen Werke mitzubringen, denn obwohl es heisst wir haben hier selten Sonne, sollen sie doch glänzend an’s Tageslicht treten. Ich hoffe Ihr lieber Vater entschuldigt mich wenn ich ihm nicht besonders schreibe da meine jetzt immer wachsenden Geschäfte mich zum lakonischen Styl zwingen. Mit den herzlichsten Grüssen von mir und meine Frau an ihn und alle die werthen Ihrigen bin ich mit wahrer Freundschaft der Ihrige I. Moscheles P. S. Das Intresse das Sie an meinen Etuden nehmen freut mich aufrichtig; ich dachte noch nicht an ein drittes Heft weil ich das Urtheil der Kunstkenner über die früheren erst abwarten wollte. Eben so sehe ich der Aufnahme einer Sinfonie entgegen die ich kürzlich geschrieben habe und in meinem nächsten Concerte am 8ten May aufzuführen gedenke. Sollten Sie Herrn AB Marx sehen, so bitte ich Sie, mich ihm freundlichst zu empfehlen. Ist nicht schon Paganini bey Ihnen? ich hörte dass er eben im Begriff ist Berlin zu besuchen – ich könnte Sie darum beneiden, da ich diesen KünstlerKoloss noch nicht gehört habe. Es wäre wohl der Mühe werth dass Sie sich erkundigten wann die Dampfschiffarth zwischen Hamburg und London wieder eröffnet wird, (es geschieht gewöhnlich wenn die Jahreszeit milder wird) dann hätten Sie eine kurze Reise, wenn Sie eine 60stündige Wasserfarth nicht scheuen.
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Ich gratulire Ihnen und rufe Ihnen freudig:</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_78f713c2-7f0a-43d7-a664-3d8dd9598a0c">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1829-01-10-01" type="precursor" xml:id="title_cf06c4f5-dfb9-4fbd-83c0-2505ba7aa39a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Berlin, 10. Januar 1829</title> <title key="fmb-1829-03-26-02" type="successor" xml:id="title_0c780ccb-12d0-4e51-925f-48a36afdcdf2">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Berlin, 26. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-02-11" xml:id="date_f9d2e28e-90d0-4248-87e9-5eb11170388c">11. 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Glauben Sie mir, dass ich, der mit inniger Freude und herzlicher Theilnahme der frühen Entwicklung Ihres vielseitigen Talents ein aufmerksames Auge widmete, zu meiner besondern Satisfaktion sehe dass Sie durch Reisen den Schatz Ihrer Erfahrungen vermehren wollen, und dass <del cert="low" rend="strikethrough">aber</del> auch Ihr Talent genossen und beurtheilt werde, welches Urtheil nicht selten uns den Weg zum vorwärtsschreiten bahnet. – Erlauben Sie mir nun in wenigen Worten (fast entscheidend) auf Ihre Fragen zu antworten: Sie sollten spätestens Anfangs <hi rend="latintype">April</hi> in <hi rend="latintype">London</hi> seyn (auch Mitte <hi rend="latintype">April</hi> geht an.) 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Die <placeName xml:id="placeName_82073f15-fa64-4851-b242-242cc501acee">Philharmonischen <hi rend="latintype">Concerte</hi><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_41aa536c-c674-43c5-9e3f-871f3e95702f" xml:lang="de">Die Philharmonischen Concerte – Die Philharmonic Society in London veranstaltete seit dem 8. März 1813 Konzerte. Zu den Programmen der acht Konzerte der Saison 1829 siehe Foster, Philharmonic Society, S. 92-98.</note> sind an folgenden Tagen das 1<hi rend="superscript">te</hi> am <date cert="high" when="1829-02-23" xml:id="date_57f0da05-7e90-46df-bc43-707125030f67">23 <hi rend="latintype">Feb</hi>: 2<hi rend="superscript">te</hi></date> <date cert="high" when="1829-03-09" xml:id="date_9118c1e2-623c-465b-9eb2-f5d896a76b25">9<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">März</hi></date>, 3<hi rend="superscript">te</hi> <date cert="high" when="1829-03-23" xml:id="date_38bd95fc-4144-4609-bf5a-387d7b035b94">23<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">März</hi></date>, 4<hi rend="superscript">te</hi> <date cert="high" when="1829-04-06" xml:id="date_d9781cc6-51d5-4c92-bbc8-f2641d6b3d77">6<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">April</hi></date> 5<hi rend="superscript">te</hi> <date cert="high" when="1829-04-27" xml:id="date_4f29a310-9381-4608-a147-648d0c9b9a4e">27<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">April</hi></date> d. 6<hi rend="superscript">te</hi> <date cert="high" when="1829-05-11" xml:id="date_0adf2ca8-eb82-45a9-9734-183c8c51dc68">11<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">May</hi></date>, d. 7<hi rend="superscript">te</hi> <date cert="high" when="1829-05-25" xml:id="date_360b05d0-e7a6-4379-b186-df9b3c8cc24f">25<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">May</hi></date>, d. 8<hi rend="superscript">te</hi> und letzte am <date cert="high" when="1829-06-08" xml:id="date_79bb74ef-0e38-415e-a6b2-274377ab19a0">8<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Juny</hi></date>. 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Die <hi rend="latintype">Oratorien Concerte</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7006434-2c9d-49ed-a7b2-7c31e78a07bc" xml:lang="de">Die Oratorien Concerte – Von 1801 bis 1830 führte man alljährlich im Royal Opera House Covent Garden einen Zyklus von Oratorien auf. Dazu kamen Oratorien-Darbietungen im Drury Lane und im Haymarket Theatre.</note> sind 2 mahl die Woche durch die Fastenzeit. Die <placeName xml:id="placeName_32eac140-e3fa-4e92-8f0f-76f910c0e00e"><add place="above">italienische<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> Oper<name key="NST0100424" style="hidden" subtype="" type="institution">King’s Theatre</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00ae35b5-019b-46ca-a486-4735fcd8931d" xml:lang="de">Die italienische Oper – Italienische Opern durften aufgrund eines 1737 erlassenen Gesetzes nur im King’s Theatre aufgeführt werden.</note> hat vor 8 Tagen angefangen und führt fort 2 bis 3 mahl die Woche bis Ende <hi rend="latintype">July</hi>, aber die vorzüglichsten <hi rend="latintype">Benefice Concerte</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c4a21e39-ea09-4f1d-b9c2-fadf908a5db2" xml:lang="de">Benefice Concerte – Die Konzerte fanden während der von Ostern bis Juni dauernden Saison statt. Ihre Programme vereinten Stücke verschiedener Gattungen.</note> finden im <hi rend="latintype">May</hi> statt. Die englische Oper<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_486ee24f-d761-45dd-98d8-b9fe936cee31" xml:lang="de">Die englische Oper – Die bedeutendsten englischen Opernhäuser waren das Opera House Covent Garden und das Drury Lane Theatre.</note> (nein die Oper im englischen Theater) wird auch dann im Gange seyn.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Im <hi rend="latintype">July</hi> fangen die Klänge zu verhallen an, bis sie endlich im <hi rend="latintype">August</hi> gänzlich verstummen und nicht mehr ins Leben treten bis das sich wieder eröffnende <hi rend="latintype">Parliament</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_794e4f33-7f75-4795-8c6b-a4cc90260dfd" xml:lang="de">das sich wieder eröffnende Parliament – Mit dem zeremoniellen Opening of Parliament eröffnet der König traditionsgemäß das parlamentarische Jahr.</note> die Zuhörer in die Hauptstadt lokt, welches gewöhnlich gegen <hi rend="latintype">Februar</hi> statt findet. Sie sehen nun dass <add place="above">Sie<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> Ihrem Vorschlage gemäss <hi n="1" rend="underline">nach</hi> <hi rend="latintype">London</hi> eine vortreffliche zweckmässige Reise über die Rheingegenden nach Wien machen können wo Sie im <hi rend="latintype">November</hi> noch manches Tüchtige in der Kunst mitnehmen können. </p> <p>Wenn Sie nun meinem Rathe vertrauend Ihren Pass nach <hi rend="latintype">London</hi> <hi rend="latintype">visiren</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d8caa9b6-9b54-4074-8d35-3a822f78135e" xml:lang="de">visiren – von frz. viser, mit einem Sichtvermerk (Visum) versehen.</note> lassen, so bitt ich Sie <add place="above">sich<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> in allen Angelegenheiten diese Reise betreffend an <hi n="1" rend="underline">uns</hi> (ich meine auch <persName xml:id="persName_6791533b-f6cb-4def-bb23-f840e41a4caf">meine Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>) zu wenden, da wir uns mit Ungeduld die Gelegenheit wünschen Ihnen zu beweisen wie viel Freude es uns machen würde Ihnen die Freundschafts Beweise zu erwiedern mit denen Sie uns so oft überhäuft haben. </p> <p>Wenn Sie uns beylaufig die Epoche Ihres Eintreffens in <hi rend="latintype">London</hi> anzeigen können, würden wir mit Vergnügen eine gut gelegene passende Wohnung für Sie besorgen und darauf bedacht seyn Sie recht nahe bey uns zu haben um keine Gelegenheit zu versäumen Sie bey uns zu sehen. Freund <persName xml:id="persName_2424053c-ff0b-49af-9182-e88323d2c86d">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> freut sich sehr auf Ihr hieherkommen und sagte mir dass er sich mit mir verbünden wird um Ihren Zweck zu befördern. Vergessen sie nur nicht <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_2282ba4d-31d5-4022-bbf9-dfa294a55d29"> <sic resp="writer">alle Ihren schönen Werke</sic> <corr resp="editor">alle Ihre schönen Werke</corr> </choice> mitzubringen, denn obwohl es heisst wir haben hier selten Sonne, sollen sie doch glänzend an’s Tageslicht treten.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ich hoffe Ihr lieber Vater entschuldigt mich wenn ich ihm nicht besonders schreibe da meine jetzt immer wachsenden Geschäfte mich zum lakonischen Styl zwingen. <seg type="closer">Mit den herzlichsten Grüssen von mir und <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_bb802193-80a0-4329-9f0b-bf269b2ab6f6"> <sic resp="writer">meine Frau</sic> <corr resp="editor">meiner Frau</corr> </choice> an ihn und alle die werthen Ihrigen bin ich mit wahrer Freundschaft</seg></p> <signed rend="right">der Ihrige</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I. Moscheles</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_7374caff-3e21-428d-a5af-1e21e6f745ad"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">P. S.</hi> Das Intresse das Sie an <title xml:id="title_f39723d4-22a1-4192-b893-72e706190edf">meinen <hi rend="latintype">Etuden</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110059" style="hidden" type="music">Studien für das Pianoforte op. 70</name></title> nehmen freut mich aufrichtig; ich dachte noch nicht an ein drittes Heft weil ich das Urtheil der Kunstkenner über die früheren erst abwarten wollte. Eben so sehe ich der Aufnahme einer <hi rend="latintype"><title xml:id="title_3b0970b7-4411-4b60-b9b3-9f0e08c49311">Sinfonie<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110056" style="hidden" type="music">1. Sinfonie C-Dur, op. 81</name></title></hi> entgegen die ich kürzlich geschrieben habe und in meinem nächsten <hi rend="latintype">Concerte</hi> am 8<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">May</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6540f320-8966-407e-b294-5cded15953c3" xml:lang="de">einer Sinfonie … in meinem nächsten Concerte am 8ten May – Die 1. Sinfonie C-Dur, op. 81, von Ignaz Moscheles wurde am 8. Mai 1829 in dessen jährlichen Morning Concert im Concert Room des King’s Theatre erstmals aufgeführt (Harmonicon 7, 1829, S. 146 f.). Siehe auch Mendelssohns Beschreibung des Konzerts in Brief fmb-1829-05-08-01 (Brief Nr. 154) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 8. Mai 1829.</note> aufzuführen gedenke. </p> <p>Sollten Sie Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_59172f4f-bbc0-498c-af14-6f5a312d68e2">AB Marx<name key="PSN0113108" style="hidden" type="person">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName></hi> sehen, so bitte ich Sie, mich ihm freundlichst zu empfehlen. Ist nicht schon <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_20490d5f-7463-404b-96e1-15b87cc39a24">Paganini<name key="PSN0113722" style="hidden" type="person">Paganini, Niccolò (1782-1840)</name></persName></hi> bey Ihnen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3331032c-8601-417d-8605-b51e0caab17b" xml:lang="de">Ist nicht schon Paganini bey Ihnen – Der Geigenvirtuose Niccolò Paganini gastierte vom März bis zum Mai 1829 in Berlin. In dieser Zeit gab er zwölf Konzerte im Königlichen Opernhaus und im Königlichen Schauspielhaus. Fanny Mendelssohn Bartholdy besuchte mehrere seiner Konzerte, darunter diejenigen am 4. März, am 30. März und am 5. Mai 1829. Sie notierte in ihr Tagebuch: »Ich werde mir Zeit nehmen, mehr über dieses höchst wunderbare, unbegreifliche Talent, über diesen Menschen, der das Ansehn eines wahnsinnigen Mörders, und die Bewegungen eines Affen hat [zu erfahren]. Ein übernatürliches, wildes Genie. Er ist höchst aufregend und pikant«. Siehe Hensel, Tagebücher, S. 9, Eintrag vom 9. März 1829 (das Zitat), und S. 13, Eintrag vom 30. März 1829. Am 12. März 1829 war Paganini zu einem kleinen Diner im Haus der Mendelssohns zu Gast, so dass anzunehmen ist, dass Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem Geiger persönlich zusammentraf (vgl. ebenda, S. 11, Eintrag vom 19. März 1829).</note> ich hörte dass er eben im Begriff ist <hi rend="latintype">Berlin</hi> zu besuchen – ich könnte Sie darum beneiden, da ich diesen KünstlerKoloss noch nicht gehört habe. </p> <p><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin">Es wäre wohl der Mühe werth dass Sie sich erkundigten wann die Dampfschiffarth zwischen <hi rend="latintype">Hamburg</hi> und <hi rend="latintype">London</hi> wieder eröffnet<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5982c009-4d4b-4650-babf-49c3764707f5" xml:lang="de">wann die Dampfschiffarth … eröffnet – Die fahrplanmäßige Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und London wurde 1829 am 4. April eröffnet. Am 18. April 1829 verließ Mendelssohn Hamburg mit dem dritten Dampfschiff. Vgl. Brief fmb-1829-03-26-02 (Brief Nr. 139) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Berlin, 26. März 1829, Z. 13 ff.: »Das erste Schiff geht den 4ten April ab«.</note> wird, (es geschieht gewöhnlich wenn die Jahreszeit milder wird) dann hätten Sie eine kurze Reise, wenn Sie eine 60stündige Wasserfarth nicht scheuen.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>