gb-1828-05-28-01
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Berlin, 28. Mai 1828
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Fanny Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 11-12 / 28 / 5], [N 1 / 29 / 5], Siegel. – Rebecka Mendelssohn Bartholdy notierte ihre Bemerkungen nachträglich zwischen die Zeilen der Schwester Fanny. Datierung: Die Datierung dieses und der beiden Briefe von Mitgliedern der Mendelssohn-Familie an Felix und Paul Mendelssohn Bartholdy in Neustadt-Eberswalde von 26. Mai und vom 2. Juni 1828 ergibt sich aus Fanny Mendelssohn Bartholdys Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828 (Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194).
Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Mendelssohn Bartholdy
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francoposte restante.
Nein, keine Verse! Wenn ich an praetio affectionis, Heidenwetter habt ihr, und wenn die Messerfabrik nicht zu ledern, die Kupferfabrik nicht zu hölzern, und
Felix, ich bin heut um halb sieben aufgestanden, und begann mein Tagewerk, die stumme Feder
Was das betrifft, so hat die linke Seite ein heimliches Gelächter verübt.
Gestern Nacht walkten Mutter
Interessant genug um ins Morgenblatt nach
Weißt Du, was jetzt mein Wahlspruch ist?
Das Kind schreibt heut so geograpisch,
Es ist aber zu lächerlich, daß ich nach einem Tage Entfernung zwei Seiten und mehr vollschreiben kann. Aber das kommt von wegen der lieben Zeit! ich habe aber keine mehr!
P. S. Giebt es in Neustadt Eberswalde Lämmer?
Eben habe ich ein Räthsel gemacht: Welche Sprache sprechen die Schornsteine? Wenn ich mich nicht vor Mutter schämte, ich schriebe noch weiter.Ich freue mich des schönen Wetters für meine lieben Jungen unendlich: wärt Ihr gefahren, so hätte ich gar nichts gegen die Ausflucht, von der Hitze fürchte ich aber sehr für Euch. Seid nur vorsichtig mit Trinken und im Grünen lagern! Felix, Du würdest mir einen rasenden Gefallen thun, wenn Du
Berlin, den 28ten May. Nein, keine Verse! Wenn ich an meine lieben Jungens denke, kommen sie gleich morgen oder übermorgen wieder, so habe ich doch keine Zeit für Längen und Kürzen, ausgenommen des Raumes und der Zeit. Gere sitzt neben mir auf dem Balcone und entwirft Hexameter, wie doll, ohne sich vor der schönen Natur zu scheuen. Aber wirklich, praetio affectionis, Heidenwetter habt ihr, und wenn die Messerfabrik nicht zu ledern, die Kupferfabrik nicht zu hölzern, und Herr v. Schmittau nicht der Inbegriff beides, ein Philister, ist oder sind, könnt ihr Euch beinahe amüsiren, wie die Kaninchen. Felix, ich bin heut um halb sieben aufgestanden, und begann mein Tagewerk, die stumme Feder Deinen Namen lallen zu lehren, bald werde ich ins Kollegium zu Ritter Gere gehen, ich habe den Platz No. 1 neben dem Katheder. Wäre es nicht gescheuter gewesen, daß ich erst den Verlauf des gestrigen Tages berichtet hätte? Nein denn es ist mal anders geschehen! Aber es war gestern wie im Taubenschlag bei uns, Vormittag Louis Saaling, nach Tische zuerst die schönen Roberts mit der Haizinger. (Felix, weißt Du, was Du von der bist?), Herr Friebe, meine Liebe, Herr Haber, aber – nein! und schließlich Onkel Joseph ziemlich lange. Die Varnhagen hat sich melden lassen, Mutter hat ihr aber abgewiesen, von wegen Rückwirkungen oder wer regiert dann? Rebecka Mendelssohn Bartholdy Was das betrifft, so hat die linke Seite ein heimliches Gelächter verübt. Fanny Mendelssohn Bartholdy Gestern Nacht walkten Mutter Fanny und ich sehr lange im Garten, und freuten uns der himmlischen Luft und des Mondes, und führten mancherley Gespräch, und es fand sich daß, als wir uns endlich zur Ruhe begeben wollten, Karoline die Balconthüre und Karl die Saalthüre zugeschlossen. Leider war aber zufällig die Lobenthalsche Pforte noch offen, ich freute mich sehr die Nacht im Freien romantisch zu verträumen. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Interessant genug um ins Morgenblatt nach N. St. E. W. zu gerathen. Fanny Mendelssohn Bartholdy Weißt Du, was jetzt mein Wahlspruch ist? Das Leben ist der Güter höchstes, und das schlimmste Übel ist der Tod. Der ist wirklich ganz dumm geworden, ich amüsire mich wie fünf Kaninchen mit dem unverschämten losen Maule. Vielseitigere Lektüre, als ich, kann man wohl nicht gut haben, ich lese an dem selben Tage Heine, Titan, Dein Rittersches Heft und ein griechisches neues Testament. Steht alles im Auszug aus dem KinderFreund. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Das Kind schreibt heut so geograpisch, hier vergaß Fanny ein h daß ich kaum einen Fehler zu corrigiren habe, hast, hatte, hatten, gehabt Fanny Mendelssohn BartholdyRebecka Mendelssohn Bartholdy Es ist aber zu lächerlich, daß ich nach einem Tage Entfernung zwei Seiten und mehr vollschreiben kann. Aber das kommt von wegen der lieben Zeit! ich habe aber keine mehr! Lebt wohl und gedenkt in Fährlichkeiten meiner. P. S. Giebt es in Neustadt Eberswalde Lämmer? Eben habe ich ein Räthsel gemacht: Welche Sprache sprechen die Schornsteine? Wenn ich mich nicht vor Mutter schämte, ich schriebe noch weiter. Rebecka Mendelssohn Bartholdy Ich freue mich des schönen Wetters für meine lieben Jungen unendlich: wärt Ihr gefahren, so hätte ich gar nichts gegen die Ausflucht, von der Hitze fürchte ich aber sehr für Euch. Seid nur vorsichtig mit Trinken und im Grünen lagern! Felix, Du würdest mir einen rasenden Gefallen thun, wenn Du Sonnab. spät od. Sonnt. früh wiederkämst. Ich habe mich ganz in die Haizinger verliebt, größtentheils weil sie mir wunderschön von Dir aus Baden zu erzählen wußte. Aber gefangen hat mich das freundliche Gesicht und die déliciose Sirenenstimme, so daß ich dem Himmel danke, kein Mann oder Männchen zu sein: die medicinische V. hätte mich gekapert wie nischt. Gar zu große Lust hätte ich also, sie Sont. zu bitten, wo sie frei sind; Du darfst mir aber dabei nicht fehlen, mein Herzlein! Gefällt es Paulen länger, so laß ihn noch, und nimm Dir einen Platz in einem Freienwalder Wagen. – Roberts Stück ist – der todte Gast! Ich hätte 3 Akte in 3 Jahrhunderten daraus gemacht, warum nicht so gut wie Ducange’s joueur in 30 Jahren? Er thats aber vermuthl. nicht, denn es hat nur 2 Abtheil. – Lebt wohl meine Bengelein, und gedenkt bei jeder zu begehenden Unvorsichtigkeit an die Sorge der Mama. I embrace my dear boys. Lea Mendelssohn Bartholdy
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Gere sitzt</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_01101440-16b2-4831-a064-0a7e82150464">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_de07302a-d29b-4f5f-8282-f469f2d2278e">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_3f955373-4be3-45ea-9765-9074174efec1">unbekannt</title> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0117585">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). 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Juni 1828 (Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194). </p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. 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Wenn ich an <persName xml:id="persName_412ec712-583d-432b-b399-f1ed50e1b6e1">meine lieben Jungens<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> denke, kommen sie gleich morgen oder übermorgen wieder,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8bfa425f-d433-4bd7-80a6-cb9413a22dac" xml:lang="de">meine lieben Jungens … kommen … wieder – Felix Mendelssohn Bartholdy begleitete zu Pfingsten 1828 seinen Bruder Paul, dessen Klassenkameraden und deren Lehrer Herrn Schmittau auf einem achttägigen Ausflug nach Neustadt-Eberswalde. Fanny Mendelssohn Bartholdy berichtete: »Paul hatte sich mit sieben Schulgenossen und einem Lehrer zu einer Fusswanderung nach Neustadt-Eberswalde in fabriklicher und eisen-, kupfer- und messinghämmerlicher Rücksicht engagirt, aber der Magistrat (durch Vater bei dieser Gelegenheit repräsentirt), der den Lehrer nicht kannte und gerne der Aufsicht eine Aufsicht stellen wollte […], beorderte Felix zu diesem ebenso hohen als geheimen Posten, der denn auch pflichtschuldigst den unüberwindlichsten Wunsch äusserte, sich der technologischen Jugend anzuschliessen; aber auch nicht gesonnen, sich drei bis vier Tage lang grausam zu ennüyiren, beorderte er wiederum drei Freunde, ihm insgeheim zu folgen und ihn zufällig drüben zu treffen. Arend und Droysen nehmen wirklich einen Wagen und bereden den kleinen David mitzufahren« (Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828. Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194, das Zitat S. 191).</note> so habe ich doch keine Zeit für Längen und Kürzen, ausgenommen des Raumes und der Zeit. <persName xml:id="persName_1eb0e796-730a-4d44-ae53-e144146eb6a6">Gere<name key="PSN0117586" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ceb2f5e7-cb78-4078-a3d4-2a12baba0f5c" xml:lang="de">Gere – auch: Göre; scherzhafte Bezeichnung für ein kleines, unartiges, lebhaftes Kind, insbesondere für Mädchen gebräuchlich.</note> sitzt neben mir auf dem Balcone und entwirft Hexameter, wie doll,<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_2d8a5c9b-fd36-4aa8-aaeb-6115746c6d80" xml:lang="de">wie doll – Rebecka Mendelssohn Bartholdy setzte darüber die metrischen Zeichen »– «. </note> ohne sich vor der schönen Natur zu scheuen. Aber wirklich, <hi rend="latintype">praetio affectionis</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5cc84448-ef8f-4817-b58e-24822344eefd" xml:lang="la ">praetio affectionis – lat., nach Liebhaberwert.</note> Heidenwetter habt ihr, und wenn die Messerfabrik nicht zu ledern, die Kupferfabrik<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_73e0a5a3-2b34-4336-b0c5-59b36f456329" xml:lang="de">die Messerfabrik … die Kupferfabrik – siehe Kommentar zu Z.: meine lieben Jungens … kommen … wieder.</note> nicht zu hölzern, und <persName xml:id="persName_ce0581cb-b68d-420a-864f-7e68276db7a9">Herr v. Schmittau<name key="PSN0118169" style="hidden" type="person">Schmittau, Herr</name></persName> nicht der Inbegriff beides, ein Philister, ist oder sind, könnt ihr Euch beinahe amüsiren, wie die Kaninchen.</p> <p>Felix, ich bin heut um halb sieben aufgestanden, und begann mein Tagewerk, die stumme Feder<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_56a69311-d8c4-42a2-a9a4-3573afe3ca24" xml:lang="de">die stumme Feder – Mendelssohns Käfigvogel, eine Mönchsgrasmücke.</note> Deinen Namen lallen zu lehren, bald werde ich ins Kollegium zu <persName xml:id="persName_e7be5b61-8e8f-4a80-92d1-034146567054">Ritter<name key="PSN0114225" style="hidden" type="person">Ritter, Carl (1779-1859)</name></persName> <persName xml:id="persName_a1aba215-0977-4f77-ba42-453d1a58b7fb">Gere<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3e11e1da-3e45-4c8b-aa82-80910668d177" xml:lang="de">ins Kollegium zu Ritter Gere – Fanny Mendelssohn Bartholdy gab nach Mitschriften des Bruders die Vorlesungen des Geographen Carl Ritter wieder. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1827/28 verschiedene Vorlesungen an der Universität besucht, darunter jene von Ritter über die Geographie von Europa (Sommersemester 1827) und über die Geographie von Griechenland und Italien (Wintersemester 1827/28), und dabei Mitschriften angefertigt (GB-Ob, M.D.M. d. 67/24-26, 3 Hefte; und D-B, Handschriftenabteilung, Ms. Germ. quart. 2157, fol. 102r-111v). Zu weiteren Vorlesungsbesuchen und -mitschriften Mendelssohns siehe Hans-Günter Klein, Felix Mendelssohn Bartholdy als Student an der Berliner Universität, in: Mendelssohn Studien 16 (2009), S. 101-124.</note> gehen, ich habe den Platz No. 1 neben dem Katheder. Wäre es nicht gescheuter gewesen, daß ich erst den Verlauf des gestrigen Tages berichtet hätte? Nein denn es ist mal anders geschehen! Aber es war gestern wie im Taubenschlag bei uns, Vormittag <persName xml:id="persName_56645e56-48ac-453e-a8cd-58ff6382dae4">Louis Saaling<name key="PSN0114386" style="hidden" type="person">Saaling (vorh. Salomon), Ferdinand Louis (eigtl. Löb) (1783-1867)</name></persName>, nach Tische zuerst die <persName xml:id="persName_263bc0bb-f9c6-421e-b099-c1eddda8b253">schönen Roberts<name key="PSN0114233" style="hidden" type="person">Robert, gesch. Primavesi, Friederike (1795-1832)</name><name key="PSN0114236" style="hidden" type="person">Robert-Tornow, Ernst Friedrich Ludwig</name></persName> mit der <persName xml:id="persName_3c6f0970-f704-4441-8c5f-06f388aec692">Haizinger<name key="PSN0111674" style="hidden" type="person">Haizinger, verw. Neumann, Amalie (1800-1884)</name></persName>.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> (Felix, weißt Du, was Du von der bist?), <persName xml:id="persName_d3ee3e63-0d8b-44ec-84ea-99143c6fd7f2">Herr Friebe<name key="PSN0116760" style="hidden" type="person">Friebe, Wilhelm Zacharias (bis 1803: Zacharias Frankel Veitel Ephraim) (1781-1840)</name></persName>, meine Liebe, <persName xml:id="persName_1d9969da-7f76-4c0b-91b3-c79f2121afac">Herr Haber<name key="PSN0116925" style="hidden" type="person">Haber, Jacob Baron von (1800-1833)</name></persName>, aber – nein! und schließlich <persName xml:id="persName_cff3ada9-2eb6-4d7e-ad4b-204892c9c25d">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> ziemlich lange. Die <persName xml:id="persName_c6f51039-953a-41f8-a1b8-df1bc7ce4c56">Varnhagen<name key="PSN0115452" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Antonie Friederike (Rahel) (1771-1833)</name></persName> hat sich melden lassen, <persName xml:id="persName_779b40c4-2f9b-4971-9f61-c5b20d34e3ea">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> hat ihr aber abgewiesen, von wegen Rückwirkungen oder wer regiert dann?</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5d3d05b2-dadd-4599-aa87-9f477a9d2526"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Was das betrifft, so hat die linke Seite ein heimliches Gelächter verübt.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_5d4145cf-7e02-4648-a4b5-abca1076bfbd"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0a81ae74-8450-4d74-94b1-6da961310f25">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_260d0b3c-f8c7-44e2-b860-42dd1f172a42">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Gestern Nacht walkten Mutter <persName xml:id="persName_8662b192-f5af-47eb-9f66-eee0e16080ff">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und ich sehr lange im Garten, und freuten uns der himmlischen Luft und des Mondes, und führten mancherley Gespräch, und es fand sich daß, als wir uns endlich zur Ruhe begeben wollten, <persName xml:id="persName_b061e4ce-4e4e-486c-a76a-a80026d738f5">Karoline<name key="PSN0110288" style="hidden" type="person">Caroline, Hausangestellte der → Familie Hensel in Berlin (1831)</name></persName> die Balconthüre und <persName xml:id="persName_545c3133-4468-42bb-926d-cb54d4a0c07c">Karl<name key="PSN0113114" style="hidden" type="person">Maß, Karl (Carl)</name></persName> die Saalthüre zugeschlossen. Leider war aber zufällig die Lobenthalsche Pforte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_576f9a4b-f068-45b0-92d1-47269c18bb16" xml:lang="de">die Lobenthalsche Pforte – Die Familie von Lobenthal wohnte bis 1831 im Haus der Mendelssohns in der Leipziger Straße 3. </note> noch offen, ich freute mich sehr die Nacht im Freien romantisch zu verträumen.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_5b3e7ed4-03d1-4ae8-aec3-b12430eda319"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c9de5fa5-9678-4452-990f-6fcdc5d78ec6">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e7a6bdf3-7549-441a-98c4-1b6eff465a23">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Interessant genug um ins Morgenblatt nach <placeName xml:id="placeName_d8c0eba3-cc56-4ec4-9d1e-094a454008d8">N. St. E. W.<settlement key="STM0100154" style="hidden" type="locality">Neustadt-Eberswalde</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu gerathen.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_a4b7d135-96c0-4809-9f5f-4dcf57ad69e3"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Weißt Du, was jetzt mein Wahlspruch ist? <title xml:id="title_f82593ec-b7eb-4576-8fa6-7197eedcbbc9">Das Leben ist der Güter höchstes<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110653" style="hidden" type="dramatic_work">Die Braut von Messina</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_957c7a10-a568-496a-887a-8d39115e5b14" xml:lang="de">Das Leben ist der Güter höchstes – Anspielung auf die Schlusszeilen von Friedrich Schillers Drama Die Braut von Messina, Tübingen 1803: »Das Leben ist der Güter höchstes nicht, Der Uebel größtes aber ist die Schuld« (Schillers Werke. Nationalausgabe, Bd. 10: Die Braut von Messina. Wilhelm Tell. Die Huldigung der Künste, hrsg. von Siegfried Seidel, Weimar 1980, S. 125). </note> und das schlimmste Übel ist der Tod. Der ist wirklich ganz dumm geworden, ich amüsire mich wie fünf Kaninchen mit dem unverschämten losen Maule. Vielseitigere Lektüre, als ich, kann man wohl nicht gut haben, ich lese an dem selben Tage <persName xml:id="persName_2121282a-2da2-4cc0-bd5a-5594bf4643f2">Heine<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name></persName>, <title xml:id="title_732ccd62-ebdd-44e5-ae5d-f0c554004265">Titan<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763–1825)</name><name key="CRT0110459" style="hidden" type="literature">Titan</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3f6fa588-8c66-4cea-8bf5-e0581e6a8a2b" xml:lang="de">Titan – Roman von Jean Paul, 4 Bde., Berlin und Erfurt 1800-1803.</note> <title xml:id="title_cc557f99-000e-4790-9e7d-8935201b63b2">Dein Rittersches Heft<name key="PSN0114225" style="hidden" type="author">Ritter, Carl (1779–1859)</name><name key="CRT0111504" style="hidden" type="documents">Vorlesungen über die Geographie Europas, Griechenlands und Italiens (Mitschriften von → Felix Mendelssohn Bartholdy; 1827/28)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_07103c1f-9bf7-40bf-b222-a798903d62ef" xml:lang="de">Dein Rittersches Heft – siehe Kommentar zu Z.: ins Kollegium zu Ritter Gere.</note> und ein griechisches neues Testament. Steht alles im Auszug aus dem <title xml:id="title_97d9e00b-607c-446d-b871-fa638918e4c2">KinderFreund<name key="PSN0115802" style="hidden" type="author">Wilmsen, Friedrich Philipp (1770–1831)</name><name key="CRT0111636" style="hidden" type="literature">Der Deutsche Kinderfreund ein Lesebuch für Volksschulen</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0e12d46b-358a-4713-b510-0932d18bb902" xml:lang="de">KinderFreund – Friedrich Eberhard von Rochow, Der Kinderfreund. Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1776/79, oder Friedrich Philipp Wilmsen, Der Deutsche Kinderfreund ein Lesebuch für Volksschulen, Berlin 1802.</note></p> <signed rend="right">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_6c80da9c-2475-4a86-b3ef-423a8e80630c"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Das Kind schreibt heut so geograpisch, <add place="inline">hier vergaß <persName xml:id="persName_2f40e372-a42f-4b53-a338-52c2027d0a33">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ein h<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add> daß ich kaum einen Fehler zu corrigiren habe, hast, hatte, hatten, gehabt</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add><add place="inline">Rebecka Mendelssohn Bartholdy<name key="PSN0117586" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></add></signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_7a12247b-ed4a-4d22-ae41-bfc6b7908827"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es ist aber zu lächerlich, daß ich nach einem Tage Entfernung zwei Seiten und mehr vollschreiben kann. Aber das kommt von wegen der lieben Zeit! ich habe aber keine mehr! <seg type="closer">Lebt wohl und gedenkt in Fährlichkeiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e63b9369-8594-4468-a966-ff01665eb180" xml:lang="de">Fährlichkeiten – veraltet, Gefahren.</note> meiner.</seg></p> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_c1ce8558-3f16-43a3-9bcc-b4ed559857e7"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">P. S. Giebt es in Neustadt Eberswalde Lämmer?<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d72b5270-680e-437a-8391-1df95d3dacd7" xml:lang="de">Lämmer – Die Wörter »Lamm«, »Lämmer« und »lämmern« kommen häufig in der Korrespondenz vor. Ein »Lamm« ist jemand, von dem man nichts Böses erwartet, dem man vertraut und den man liebt. »Lämmern« bezeichnet den Versuch, jemanden dadurch für sich zu gewinnen, dass man sich wie ein »Lamm« benimmt, also lieb und schön tut.</note> Eben habe ich ein Räthsel gemacht: Welche Sprache sprechen die Schornsteine? Wenn ich mich nicht vor Mutter schämte, ich schriebe noch weiter.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="9" type="act_of_writing" xml:id="div_038bf0fa-2ac0-4180-82bd-3470b8b31548"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich freue mich des schönen Wetters für meine lieben Jungen unendlich: wärt Ihr gefahren, so hätte ich gar nichts gegen die Ausflucht, von der Hitze fürchte ich aber sehr für Euch. Seid nur vorsichtig mit Trinken und im Grünen lagern! Felix, Du würdest mir einen rasenden Gefallen thun, wenn Du <date cert="high" when="1828-05-31" xml:id="date_2427f50e-6e74-4325-9fff-01981ad3ef66">Sonnab</date>. spät od. <date cert="high" when="1828-06-01" xml:id="date_7f2055cc-6d34-4abf-8324-4b1508574bf1">Sonnt</date>. früh wiederkämst. Ich habe mich ganz in die <persName xml:id="persName_454f04d5-031d-4d81-943f-5d8aca62c0b9">Haizinger<name key="PSN0111674" style="hidden" type="person">Haizinger, verw. Neumann, Amalie (1800-1884)</name></persName> verliebt, größtentheils weil sie mir wunderschön von Dir aus Baden zu erzählen wußte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_93e3ccbc-0294-4622-82e1-acb4aa578f0a" xml:lang="de">die Haizinger … von Dir aus Baden zu erzählen wußte – Felix Mendelssohn Bartholdy hielt sich während seiner Wanderreise durch Deutschland im Spätsommer 1827 auch in Baden auf. Dort traf er den Sänger Anton Haizinger und dessen Ehefrau Amalie. Siehe Brief fmb-1827-09-14-01 (Brief Nr. 106) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Baden, 14. September 1827.</note> Aber gefangen hat mich das freundliche Gesicht und die déliciose Sirenenstimme, so daß ich dem Himmel danke, kein Mann oder Männchen zu sein: <placeName xml:id="placeName_53c22bcb-ab88-449a-b191-d8df3f32c1e1">die medicinische V.<name key="SGH0100292" style="hidden" subtype="Venere dei Medici" type="sight">Galleria degli Uffizi</name><settlement key="STM0100174" style="hidden" type="locality">Florenz</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b96d25a5-f235-4448-92b4-d68c75eef712" xml:lang="de">die medicinische V. – Anspielung auf die Marmorstatue der Venere dei Medici (Florenz, Galleria degli Uffizi). Heinrich Heine schrieb am 7. Juni 1822 über Amalie Haizinger: »Sehr viele Mediciner machen ebenfalls der schönen Frau den Hof, und man nennt sie hier scherzweise die ›medizinische Venus‹« (Heinrich Heine, Sämtliche Schriften, Bd. 2, hrsg. von Klaus Briegleb, München und Wien 1997, S. 57). </note> hätte mich gekapert wie nischt. Gar zu große Lust hätte ich also, sie Sont. zu bitten, wo sie frei sind; Du darfst mir aber dabei nicht fehlen, mein Herzlein! Gefällt es <persName xml:id="persName_8ad1804a-7f22-4c0b-9265-3904d9c3758b">Paulen<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> länger, so laß ihn noch, und nimm Dir einen Platz in einem <placeName xml:id="placeName_8f27f0e5-dc42-4e2c-8a91-61fd1f0104e6">Freienwalder<settlement key="STM0103302" style="hidden" type="locality">Freienwalde</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Wagen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f6faf92b-db5d-4889-96e6-8863ef7276cc" xml:lang="de">einem Freienwalder Wagen – benannt nach Freienwalde, dem ältesten Kurbad in der Mark Brandenburg, östlich von Eberswalde gelegen.</note> – <title xml:id="title_2d8f4c17-042c-4c3c-a9c7-9b83212ff8e9">Roberts Stück ist – der todte Gast<name key="PSN0114232" style="hidden" type="author">Robert (vorh. Liepmann Levin, seit 1814: Robert-Tornow), Ernst Friedrich Ludwig (1778–1832)</name><name key="CRT0111639" style="hidden" type="literature">Der todte Gast, Lustspiel in zwei Aufzügen und einem Vorspiel</name></title>! Ich hätte 3 Akte in 3 Jahrhunderten daraus gemacht, warum nicht so gut wie <title xml:id="title_33a97b9d-de01-4359-bfbb-95720a1293ac">Ducange’s joueur<name key="PSN0116579" style="hidden" type="author">Ducange, Victor Henri Joseph Brahain (1783–1833)</name><name key="CRT0111640" style="hidden" type="dramatic_work">Trente ans, ou la vie d’un joueur</name></title> in 30 Jahren? Er thats aber vermuthl. nicht, denn es hat nur 2 Abtheil. – <seg type="closer">Lebt wohl meine Bengelein, und gedenkt bei jeder zu begehenden Unvorsichtigkeit an die Sorge der Mama. <foreign xml:id="foreign_a999d7f1-7ce9-46fe-aa95-358d03f3dbd5" xml:lang="en">I embrace my dear boys</foreign>.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>