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gb-1828-05-26-01

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Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy in Neustadt-Eberswalde, adressiert an Felix Mendelssohn Bartholdy <lb></lb> Berlin, 26. Mai 1828 Etsch! Haben das schönste Wetter, und müssen sich nolens volens amüsieren wie die Kaninchen, was mich betrifft, so wachte ich diesen Morgen um 2 auf, und fand es höchst unbehäbig, nun bald aufzustehn, und Schusters Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 4/19. Autograph Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy in Neustadt-Eberswalde, adressiert an Felix Mendelssohn Bartholdy; Berlin, 26. Mai 1828 Etsch! Haben das schönste Wetter, und müssen sich nolens volens amüsieren wie die Kaninchen, was mich betrifft, so wachte ich diesen Morgen um 2 auf, und fand es höchst unbehäbig, nun bald aufzustehn, und Schusters

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 3 Poststempel [R 28 / 27/5 / N° 8], [BERLIN 2-3 / 27 / 5], [N 1 / 29 / 5], Siegel. – Die Datierung dieses und der beiden folgenden Briefe von Mitgliedern der Mendelssohn-Familie an Felix und Paul Mendelssohn Bartholdy in Neustadt-Eberswalde von 28. Mai und vom 2. Juni 1828 ergibt sich aus Fanny Mendelssohn Bartholdys Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828 (Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194).

Fanny Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. Mai 1828 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Neustadt-EberswaldeDeutschland deutsch
An den Oberlehrer Herrn Mendelssohn- Bartholdy aus Berlin in NeustadtEberswalde poste restante.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) 26sten Mai

Etsch! Haben das schönste Wetter, und müssen sich nolens volensnolens volens – lat., wohl oder übel. amüsieren wie die Kaninchen,müssen sich nolens volens amüsieren wie die Kaninchen – Felix Mendelssohn Bartholdy begleitete zu Pfingsten 1828 seinen Bruder Paul, dessen Klassenkameraden und deren Lehrer Herrn Schmittau auf einem achttägigen Ausflug nach Neustadt-Eberswalde. Fanny Mendelssohn Bartholdy berichtete: »Paul hatte sich mit sieben Schulgenossen und einem Lehrer zu einer Fusswanderung nach Neustadt-Eberswalde in fabriklicher und eisen-, kupfer- und messinghämmerlicher Rücksicht engagirt, aber der Magistrat (durch Vater bei dieser Gelegenheit repräsentirt), der den Lehrer nicht kannte und gerne der Aufsicht eine Aufsicht stellen wollte […], beorderte Felix zu diesem ebenso hohen als geheimen Posten, der denn auch pflichtschuldigst den unüberwindlichsten Wunsch äusserte, sich der technologischen Jugend anzuschliessen; aber auch nicht gesonnen, sich drei bis vier Tage lang grausam zu ennüyiren, beorderte er wiederum drei Freunde, ihm insgeheim zu folgen und ihn zufällig drüben zu treffen. Arend und Droysen nehmen wirklich einen Wagen und bereden den kleinen David mitzufahren« (Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828. Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194, das Zitat S. 191). Aus Vorstehendem erklärt sich die Adressierung vorliegenden Briefs »An den Oberlehrer Herrn Mendelssohn-Bartholdy aus Berlin«. was mich betrifft, so wachte ich diesen Morgen um 2 auf, und fand es höchst unbehäbig, nun bald aufzustehn, und Schusters Rappen zu satteln, aber Spaß à part, Kinder, ich beneide Euch sehr. Eben habe ich den ersten academischen Vortrag nach RitterschenRitter, Carl (1779-1859) <title xml:id="title_20055975-f1b5-4e5c-bd61-7838187b00c2">Heften<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zldmjd3a-jixn-6us3-w8tt-h1sowznvuflb"> <item n="1" sortKey="documents" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="lecture_notes" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100995" style="hidden">Carl Ritter, Geographie Europas (Vorlesungsmitschrift), [Sommersemester 1827]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0txsaujh-grhf-t3zz-wojb-lc1lbqqtzn2f"> <item n="1" sortKey="documents" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="lecture_notes" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100999" style="hidden">Carl Ritter, Alte Geographie von Griechenland und Italien (Vorlesungsmitschrift), [Wintersemester 1827/28]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name>Ritter, Carl (1779–1859)Vorlesungen über die Geographie Europas, Griechenlands und Italiens (Mitschriften von → Felix Mendelssohn Bartholdy; 1827/28)den ersten academischen Vortrag nach Ritterschen Heften – Fanny Mendelssohn Bartholdy gab nach Mitschriften des Bruders die Vorlesungen des Geographen Carl Ritter wieder. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1827/28 verschiedene Vorlesungen an der Universität besucht, darunter jene von Ritter über die Geographie von Europa (Sommersemester 1827) und über die Geographie von Griechenland und Italien (Wintersemester 1827/28), und dabei Mitschriften angefertigt (GB-Ob, M.D.M. d. 67/24-26, 3 Hefte; und D-B, Handschriftenabteilung, Ms. Germ. quart. 2157, fol. 102r-111v). Zu weiteren Vorlesungsbesuchen und -mitschriften Mendelssohns siehe Hans-Günter Klein, Felix Mendelssohn Bartholdy als Student an der Berliner Universität, in: Mendelssohn Studien 16 (2009), S. 101-124. gehalten, ich lese von 9 bis 10.

Ich schlage vor, daß die Betten, worin Ihr heute Nacht schlafen werdet, übel daran sind, denn: drei lustige KerleArendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865)Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) sind allhier, das wäre Alles ganz recht, aber Mlle FlacheFlache, Wilhelmine (1812-1838) tritt heut als Donna Anna<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name>Donna Anna – Person in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527. wieder auf (von wegen Theaternachrichten) nicht ohne Gefühl, aber was will das sagen. EvasMendelsohn, Eva (?-1831) braun GewandEvas braun Gewand – Eva Mendelsohn hatte vielleicht eine Halsentzündung, damals Bräune genannt. ist heut schon außer Gefahr, und wird morgen wahrscheinlich das Bett verlassen, da die Jahreszeit günstig, die Bäume grün, und Du hoffentlich nicht ohne Humor hast bist , so werde ich mich wol bald entschließen müssen, zu Frühstücken, denn Ihr seyd in dato Mittagshitze nicht ohne Müdigkeit. Ich sprach schön.

Lieber Felix, folge Deinem Bruder, und betrübe ihn nicht durch Ungehorsam, lieber Paul, verlange nicht allzuviel von Deinem anvertrauten Pfande, lieber Felix, packe manches Technologischemanches Technologische – Das »Technologische« erschließt sich aus Fanny Mendelssohn Bartholdys im Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828 erwähnte »fabrikliche[…] und eisen-, kupfer- und messinghämmerliche[…] Rücksicht« der Reise nach Neustadt-Eberswalde (Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194, das Zitat S. 191). in Dein Gehirnchen, lieber Paul, befleißige Dich der Schafschur und der Naturphilosphie, grüßt H SchmittauSchmittau, Herr schönstens, ein schönes Compliment von die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), und es wäre gut, und ihr möchtet euch nicht ertrinken und darauf sitzen und denMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Brief müßt ihr bezahlen, die Post ist schon fort, und ich muß ihn zur Stadtpost geben, er Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)

            26sten Mai Etsch! Haben das schönste Wetter, und müssen sich nolens volens amüsieren wie die Kaninchen, was mich betrifft, so wachte ich diesen Morgen um 2 auf, und fand es höchst unbehäbig, nun bald aufzustehn, und Schusters Rappen zu satteln, aber Spaß à part, Kinder, ich beneide Euch sehr. Eben habe ich den ersten academischen Vortrag nach Ritterschen Heften gehalten, ich lese von 9 bis 10.
Ich schlage vor, daß die Betten, worin Ihr heute Nacht schlafen werdet, übel daran sind, denn: drei lustige Kerle sind allhier, das wäre Alles ganz recht, aber Mlle Flache tritt heut als Donna Anna wieder auf (von wegen Theaternachrichten) nicht ohne Gefühl, aber was will das sagen. Evas braun Gewand ist heut schon außer Gefahr, und wird morgen wahrscheinlich das Bett verlassen, da die Jahreszeit günstig, die Bäume grün, und Du hoffentlich nicht ohne Humor hast, so werde ich mich wol bald entschließen müssen, zu Frühstücken, denn Ihr seyd in dato Mittagshitze nicht ohne Müdigkeit. Ich sprach schön.
Lieber Felix, folge Deinem Bruder, und betrübe ihn nicht durch Ungehorsam, lieber Paul, verlange nicht allzuviel von Deinem anvertrauten Pfande, lieber Felix, packe manches Technologische in Dein Gehirnchen, lieber Paul, befleißige Dich der Schafschur und der Naturphilosphie, grüßt H Schmittau schönstens, ein schönes Compliment von die Eltern, und es wäre gut, und ihr möchtet euch nicht ertrinken und darauf sitzen und den Brief müßt ihr bezahlen, die Post ist schon fort, und ich muß ihn zur Stadtpost geben, er          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1828-05-26-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1828-05-26-01" xml:id="title_efaa2e56-a5f0-43bf-a086-ee14a6ec38b2">Fanny Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy und Paul Mendelssohn Bartholdy in Neustadt-Eberswalde, adressiert an Felix Mendelssohn Bartholdy <lb></lb> Berlin, 26. Mai 1828</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_63ded668-00de-4a6d-8f34-42f70c629f85">Etsch! 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1828-05-26" xml:id="date_a05c6926-9102-412e-8f07-fc779515fc26">26. 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Eben habe ich den ersten academischen Vortrag nach <persName xml:id="persName_ab799e8e-74d8-4f0d-843a-ad88bb3f6064">Ritterschen<name key="PSN0114225" style="hidden" type="person">Ritter, Carl (1779-1859)</name></persName> <title xml:id="title_3746456a-6405-443b-88a6-ab32c8b2e425"><title xml:id="title_20055975-f1b5-4e5c-bd61-7838187b00c2">Heften<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zldmjd3a-jixn-6us3-w8tt-h1sowznvuflb"> <item n="1" sortKey="documents" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="lecture_notes" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100995" style="hidden">Carl Ritter, Geographie Europas (Vorlesungsmitschrift), [Sommersemester 1827]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0txsaujh-grhf-t3zz-wojb-lc1lbqqtzn2f"> <item n="1" sortKey="documents" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="lecture_notes" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100999" style="hidden">Carl Ritter, Alte Geographie von Griechenland und Italien (Vorlesungsmitschrift), [Wintersemester 1827/28]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title><name key="PSN0114225" style="hidden" type="author">Ritter, Carl (1779–1859)</name><name key="CRT0111504" style="hidden" type="documents">Vorlesungen über die Geographie Europas, Griechenlands und Italiens (Mitschriften von → Felix Mendelssohn Bartholdy; 1827/28)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0d67d2ae-ca8c-460d-b890-79faa361c0b3" xml:lang="de">den ersten academischen Vortrag nach Ritterschen Heften – Fanny Mendelssohn Bartholdy gab nach Mitschriften des Bruders die Vorlesungen des Geographen Carl Ritter wieder. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1827/28 verschiedene Vorlesungen an der Universität besucht, darunter jene von Ritter über die Geographie von Europa (Sommersemester 1827) und über die Geographie von Griechenland und Italien (Wintersemester 1827/28), und dabei Mitschriften angefertigt (GB-Ob, M.D.M. d. 67/24-26, 3 Hefte; und D-B, Handschriftenabteilung, Ms. Germ. quart. 2157, fol. 102r-111v). Zu weiteren Vorlesungsbesuchen und -mitschriften Mendelssohns siehe Hans-Günter Klein, Felix Mendelssohn Bartholdy als Student an der Berliner Universität, in: Mendelssohn Studien 16 (2009), S. 101-124.</note> gehalten, <hi n="1" rend="underline">ich lese von 9 bis 10.</hi></p> <p>Ich schlage vor, daß die Betten, worin Ihr heute Nacht schlafen werdet, übel daran sind, denn: <persName xml:id="persName_f032c832-1697-4958-b15a-5715d9df5ed3">drei lustige Kerle<name key="PSN0109519" style="hidden" type="person">Arendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865)</name><name key="PSN0110751" style="hidden" type="person">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name><name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> sind allhier, das wäre Alles ganz recht, aber <persName xml:id="persName_33c39bbe-509f-4dca-82c6-4c774ba17291">Mlle Flache<name key="PSN0116713" style="hidden" type="person">Flache, Wilhelmine (1812-1838)</name></persName> tritt <date cert="high" when="1834-05-24" xml:id="date_e237924f-870f-46b2-b562-65b58ed83cd4">heut</date> als <title xml:id="title_4587e3eb-2e09-4ade-a313-6367f7d12deb">Donna Anna<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_11ed482c-bf5a-4fd2-a69e-36fb4c5fb7c2" xml:lang="de">Donna Anna – Person in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527.</note> wieder auf (von wegen Theaternachrichten) nicht ohne Gefühl, aber was will das sagen. <persName xml:id="persName_e0d4f5ee-d989-4bb2-9c77-20d2dcc5fbc7">Evas<name key="PSN0113205" style="hidden" type="person">Mendelsohn, Eva (?-1831)</name></persName> braun Gewand<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_689a2a19-5e95-41a6-9c2e-705744d67ec1" xml:lang="de">Evas braun Gewand – Eva Mendelsohn hatte vielleicht eine Halsentzündung, damals Bräune genannt.</note> ist heut schon außer Gefahr, und wird morgen wahrscheinlich das Bett verlassen, da die Jahreszeit günstig, die Bäume grün, und Du hoffentlich nicht ohne Humor <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_42c62a5b-66aa-46b1-a988-a870a3ea1091"> <sic resp="writer">hast</sic> <corr resp="editor">bist</corr> </choice>, so werde ich mich wol bald entschließen müssen, zu Frühstücken, denn Ihr seyd in dato Mittagshitze nicht ohne Müdigkeit. Ich sprach schön. </p> <p><seg type="salute">Lieber Felix</seg>, folge Deinem Bruder, und betrübe ihn nicht durch Ungehorsam, lieber Paul, verlange nicht allzuviel von Deinem anvertrauten Pfande, lieber Felix, packe manches Technologische<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f1e67c2c-c89c-475f-9dc4-d9e4b306838a" xml:lang="de">manches Technologische – Das »Technologische« erschließt sich aus Fanny Mendelssohn Bartholdys im Brief an Carl Klingemann vom 18. Juni 1828 erwähnte »fabrikliche[…] und eisen-, kupfer- und messinghämmerliche[…] Rücksicht« der Reise nach Neustadt-Eberswalde (Druck: Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 190-194, das Zitat S. 191).</note> in Dein Gehirnchen, <seg type="salute">lieber Paul</seg>, befleißige Dich der Schafschur und der Naturphilosphie, grüßt <persName xml:id="persName_b830867b-281c-48cd-95e5-2df156e097d6">H Schmittau<name key="PSN0118169" style="hidden" type="person">Schmittau, Herr</name></persName> schönstens, ein schönes <add place="margin">Compliment von die <persName xml:id="persName_d4b27c98-f901-47d1-9f9d-8c511e328fa4">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, und es wäre gut, und ihr möchtet euch nicht ertrinken und darauf sitzen und den<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></add> <add place="top"><unclear reason="paper_destruction" resp="UW">Br</unclear>ief müßt ihr bezahlen, <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">die Post ist sch</unclear>on fort, und ich muß <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">ihn zur</unclear> Stadtpost geben, er <gap quantity="3" reason="paper_destruction" unit="words"></gap><name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>