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gb-1828-01-10-01

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Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb> Berlin, 10. Januar 1828 Die Königliche Akademie der Künste, die Singakademie und der hiesige Künstlerverein beabsichtigen gemeinschaftlich das Andenken Albrecht Dürers, dessen Todestag nach 300 Jahren am 6ten April wiederkehrt, gleich nach Ostern feierlich zu begehen. Außer plastischen und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an die Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 in Berlin; Berlin, 12. Januar 1828 Berlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 Toelken, Ernst Heinrich (1785-1864) Berlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 4/26. Autograph Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, 10. Januar 1828 Die Königliche Akademie der Künste, die Singakademie und der hiesige Künstlerverein beabsichtigen gemeinschaftlich das Andenken Albrecht Dürers, dessen Todestag nach 300 Jahren am 6ten April wiederkehrt, gleich nach Ostern feierlich zu begehen. Außer plastischen und

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. – Die Datierung ergibt sich aus der im Brief erwähnten Sitzung der Festkommission zur Vorbereitung der Feier des Andenkens Albrecht Dürers in Berlin, die am 9. Januar 1828 stattfand; vgl. Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, S. XIV, Anm. 21.

Ernst Heinrich Toelken; mit eigenhändigen Unterschriften von Johann Gottfried Schadow und Ernst Heinrich Toelken.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Januar 1828 2 Berlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 Toelken, Ernst Heinrich (1785-1864)counter-resetBerlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland deutsch
Berlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 Berlin, Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828 Hochzuehrender Herr.

Die Königliche Akademie der KünsteKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland, die SingakademieSing-AkademieBerlinDeutschland und der hiesige KünstlervereinKünstlervereinBerlinDeutschland beabsichtigen gemeinschaftlich das Andenken Albrecht DürersDürer, Albrecht (1471-1528), dessen Todestag nach 300 Jahren am 6ten April wiederkehrt, gleich nach OsternOstern – Ostersonntag fiel 1828 auf den 6. April. feierlich zu begehen.das Andenken Albrecht Dürers … feierlich zu begehen – Im April 1828 fanden in zahlreichen Städten Deutschlands Feiern anlässlich des 300. Todestags Albrecht Dürers statt. Neben Dürers Geburtsstadt Nürnberg wurde in Berlin von den obengenannten drei Institutionen unter der Leitung von Johann Gottfried Schadow ein Fest ausgerichtet. Siehe dazu weiterführend Georg Galland, Eine Dürer-Erinnerung aus dem romantischen Berlin (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, H. 151), Straßburg 1912, und Margot Blumenthal, Die Dürer-Feiern 1828. Kunst und Gesellschaft im Vormärz (Deutsche Hochschulschriften, Bd. 1191), Egelsbach, Frankfurt a. M. u. a. 2001. Außer plastischen und malerischen Darstellungen, durch unsere ersten Künstler Schadow, Johann Gottfried (1764-1850)Schinkel, Karl Friedrich (1781-1841)Wichmann, Ludwig Wilhelm (1788-1859)Tieck, Christian Friedrich (1776-1851)Daehling, Heinrich Anton (1773-1850)Gropius, Carl Wilhelm (1793-1870)Rauch, Christian Daniel (1777-1857)Drake, Friedrich Johann Heinrich (1805-1882)ausgeführt,plastischen und malerischen Darstellungen, durch unsere ersten Künstler ausgeführt – Die Berliner Dürer-Feier fand am 18. April 1828 im Saal der Sing-Akademie am Kupfergraben statt. An der Dekoration des Saals waren die in Berlin wirkenden Maler und Bildhauer Johann Gottfried Schadow, Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Wilhelm Wichmann, Christian Friedrich Tieck, Heinrich Anton Daehling, Carl Wilhelm Gropius, Christian Daniel Rauch und Friedrich Johann Heinrich Drake beteiligt (Margot Blumenthal, Die Dürer-Feiern 1828 […], S. 123). sollen eine Rede und die Aufführung einer musikalischen Composition wesentliche Theile des Festes seyn. Die letztere auszuarbeiten hatte Herr Professor ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) übernommen.Die letztere auszuarbeiten hatte Herr Professor Zelter übernommen – Jakob Andreas Konrad Levezow hatte am 1. Januar 1828 zunächst Carl Friedrich Zelter seine Dichtung zum Dürer-Fest zur Prüfung »was damit anzufangen sey« und zur Vertonung übersandt (Autograph, D-B, Musikabteilung, Mus. ms. T 65; Begleitschreiben: US-Wc, Whittall Collection, Box 9/8). Zelter lehnte die Vertonung ab und verwies die Kommission an seinen Schüler Felix Mendelssohn Bartholdy. In der gestrigen Sitzung der CommissionKommission zur Feier des Dürerfestes 1828BerlinDeutschlandder gestrigen Sitzung der Commission – Die Festkommission zur Vorbereitung der Feier des Andenkens Albrecht Dürers in Berlin bestand aus Johann Gottfried Schadow, Heinrich Anton Daehling und Carl Friedrich Hampe. Ernst Heinrich Toelken gehörte nicht der Kommission an, er war der Festredner am 18. April 1828. Die Kommission tagte am 9. Januar 1828; vgl. Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, S. XIV, Anm. 21. der genannten drei Institute erklärte derselbe indeß, daß er bei seinem vorgerückten Alter fürchten müsse, mit seiner angefangenen Cantate bis zu dem verlangten Termin nicht fertig zu werden; daß aber niemand geeigneter, und, wie er überzeugt sey, niemand auch bereitwilliger seyn werde, jene Composition so aus zu Ende zu führen, daß das Andenken jenes großen deutschen Meisters auf eine würdige Weise musikalisch gefeiert werde, als Ew. Wohlgeboren.

|2| Im Namen der Commission der zur Feier des Andenkens Albrecht Dürers vereinigten drei Institute wenden daher die Unterzeichneten sich an Ew. Wohlgeboren mit der ergebensten Bitte, die Composition<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_al9ozcyg-jx18-ho8n-nfzr-eiweku3aqu1p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name> der von Herrn Professor LevezowLevezow, Jakob Andreas Konrad (1770-1835) für jenes Fest gedichteten Cantate<name key="PSN0112811" style="hidden" type="author">Levezow, Jakob Andreas Konrad (1770–1835)</name><name key="CRT0109738" style="hidden" type="literature">Albrecht Dürer. Lyrische Dichtung zur Gedächtniß-Feier des Künstlers in Berlin, den 18. April 1828</name> übernehmen zu wollen.die Composition der von Herrn Professor Levezow für jenes Fest gedichteten Cantate übernehmen zu wollen – Mendelssohns Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester MWV D 1 liegt ein Text Jakob Andreas Konrad Levezows zugrunde. Das an Mendelssohn übersandte Exemplar befindet sich in der Bodleian Library in Oxford (GB-Ob, M.D.M. c. 27, fol. 51-58). Mendelssohn monierte am 21. Januar 1828 bei Johann Gottfried Schadow die Länge der Textvorlage; vgl. Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, S. XV. Der Text wurde anlässlich des Dürerfests gedruckt: Albrecht Dürer. Lyrische Dichtung zur Gedächtniß-Feier des Künstlers in Berlin, den 18. April 1828, Berlin: A. W. Hayn, 1828. Die Aufführung von Mendelssohns Kantate schloss sich an die Festrede Ernst Heinrich Toelkens an. Fanny Mendelssohn Bartholdys berichtete dem in London lebenden Carl Klingemann: »Nie hätte ich geglaubt, dass das Dürerfest einen so frohen Tag bereiten und eine so schöne Erinnerung zurücklassen würde. Felix hat in 6 Wochen eine grosse Cantate für Chor und volles Orchester geschrieben mit Arien, Recitativen und allem Plunder. Dass die flüchtige Arbeit keinen Werth für ihn hat, können Sie sich denken; anfangs war er so wüthend darauf, dass er die ganze Geschichte gleich nach dem Gebrauch verbrennen wollte, als aber die Proben vorwärts schritten, die Chöre von der Akademie trefflich gesungen wurden, bekam er Lust und die wundervolle Dekoration des Saales und die Liberalität der Anordnung vollendete die Freude. […] Freitag, den 18. April, am 300jährigen Todestage Dürer’s begab sich die ganze Akademie der Künste, deren Senat und sämmtliche Eleven der Bau-Akademie am himmlischsten Frühlingstag nach dem Saal der Singakademie […]. Felixens c-dur-Trompeten-Ouverture, vortrefflich ausgeführt, eröffnete das Fest. Dann folgte eine von T. gehaltene, dreiviertel Stunden lange und ein Säculum dauernde Rede. […] Dann folgte die Cantate, die gute fünfviertel Stunden dauerte. Die Solos wurden von der Milder, Stümer, der Türrschmiedt und Devrient gesungen, Alles gelang so vollkommen und die Aufnahme war so freundlich, dass ich mich keiner angenehmeren Stunden erinnere« (Brief an Carl Klingemann vom 14. und 20. April 1828. Druck: Hensel, Familie Mendelssohn, Bd. 1, S. 187-190, das Zitat aus dem Briefteil vom 20. April 1828, S. 188 f.). Zur Genese der »Dürer-Festmusik«, der Aufführung sowie Rezensionen siehe Georg Galland, Eine Dürer-Erinnerung aus dem romantischen Berlin (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, H. 151), Straßburg 1912, S. 15-21, Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, Einleitung, sowie Kent Eugene Hatteberg, Gloria (1822) und Große Festmusik zum Dürerfest (1828): Urtext editions of two unpublished choral-orchestral works by Felix Mendelssohn; with background and commentary, Ann Arbor 1995.

Die Gelegenheit, vor ganz Deutschland, das an diesem Feste Theil nehmen wird, mit Glanz aufzutreten, ist gewiß eine günstige. Wir ersuchen Sie daher um baldige Mittheilung, ob Sie diese Arbeit zu übernehmen geneigt sind, in welchem Fall H. Professor Levezow Ihnen sein Gedicht ungesäumt vorlegen wird. Andere Notizen ist Ihr verehrter Lehrer, Zelter, bereit Ihnen zu geben. Unseres Dankes, so wie des aller Mitglieder jener Institute dürfen Sie zum Voraus gewiß seyn.

Mit vollkommenster Hochachtung Ew. Wohlgeboren ergebenste Die Commission zur Feier des Dürerfestes E. H. ToelkenToelken, Ernst Heinrich (1785-1864) Sekretär G. SchadowSchadow, Johann Gottfried (1764-1850) Director der K Academie der Künste
            Hochzuehrender Herr.
Die Königliche Akademie der Künste, die Singakademie und der hiesige Künstlerverein beabsichtigen gemeinschaftlich das Andenken Albrecht Dürers, dessen Todestag nach 300 Jahren am 6ten April wiederkehrt, gleich nach Ostern feierlich zu begehen. Außer plastischen und malerischen Darstellungen, durch unsere ersten Künstler ausgeführt, sollen eine Rede und die Aufführung einer musikalischen Composition wesentliche Theile des Festes seyn. Die letztere auszuarbeiten hatte Herr Professor Zelter übernommen. In der gestrigen Sitzung der Commission der genannten drei Institute erklärte derselbe indeß, daß er bei seinem vorgerückten Alter fürchten müsse, mit seiner angefangenen Cantate bis zu dem verlangten Termin nicht fertig zu werden; daß aber niemand geeigneter, und, wie er überzeugt sey, niemand auch bereitwilliger seyn werde, jene Composition so aus zu Ende zu führen, daß das Andenken jenes großen deutschen Meisters auf eine würdige Weise musikalisch gefeiert werde, als Ew. Wohlgeboren.
 Im Namen der Commission der zur Feier des Andenkens Albrecht Dürers vereinigten drei Institute wenden daher die Unterzeichneten sich an Ew. Wohlgeboren mit der ergebensten Bitte, die Composition der von Herrn Professor Levezow für jenes Fest gedichteten Cantate übernehmen zu wollen.
Die Gelegenheit, vor ganz Deutschland, das an diesem Feste Theil nehmen wird, mit Glanz aufzutreten, ist gewiß eine günstige. Wir ersuchen Sie daher um baldige Mittheilung, ob Sie diese Arbeit zu übernehmen geneigt sind, in welchem Fall H. Professor Levezow Ihnen sein Gedicht ungesäumt vorlegen wird. Andere Notizen ist Ihr verehrter Lehrer, Zelter, bereit Ihnen zu geben. Unseres Dankes, so wie des aller Mitglieder jener Institute dürfen Sie zum Voraus gewiß seyn.
Mit vollkommenster Hochachtung Ew. Wohlgeboren ergebenste Die Commission zur Feier des Dürerfestes
E. H. Toelken
Sekretär
G. Schadow Director der K Academie
der Künste          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" notAfter="1828-01-10" xml:id="date_ee2f5596-a47d-46d1-b644-fcf8b01e6f7f">10. 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M. u. a. 2001.</note> Außer plastischen und malerischen Darstellungen, durch <persName xml:id="persName_d7a0ecd7-4d5e-4e0a-9ae3-bacf58101351">unsere ersten Künstler <name key="PSN0114495" style="hidden" type="person">Schadow, Johann Gottfried (1764-1850)</name><name key="PSN0114552" style="hidden" type="person">Schinkel, Karl Friedrich (1781-1841)</name><name key="PSN0115754" style="hidden" type="person">Wichmann, Ludwig Wilhelm (1788-1859)</name><name key="PSN0115332" style="hidden" type="person">Tieck, Christian Friedrich (1776-1851)</name><name key="PSN0110532" style="hidden" type="person">Daehling, Heinrich Anton (1773-1850)</name><name key="PSN0111558" style="hidden" type="person">Gropius, Carl Wilhelm (1793-1870)</name><name key="PSN0114081" style="hidden" type="person">Rauch, Christian Daniel (1777-1857)</name><name key="PSN0116566" style="hidden" type="person">Drake, Friedrich Johann Heinrich (1805-1882)</name></persName>ausgeführt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9865bb0f-0651-4fe7-80a8-ac48013b7421" xml:lang="de">plastischen und malerischen Darstellungen, durch unsere ersten Künstler ausgeführt – Die Berliner Dürer-Feier fand am 18. April 1828 im Saal der Sing-Akademie am Kupfergraben statt. An der Dekoration des Saals waren die in Berlin wirkenden Maler und Bildhauer Johann Gottfried Schadow, Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Wilhelm Wichmann, Christian Friedrich Tieck, Heinrich Anton Daehling, Carl Wilhelm Gropius, Christian Daniel Rauch und Friedrich Johann Heinrich Drake beteiligt (Margot Blumenthal, Die Dürer-Feiern 1828 […], S. 123). </note> sollen eine Rede und die Aufführung einer musikalischen Composition wesentliche Theile des Festes seyn. Die letztere auszuarbeiten hatte Herr <persName xml:id="persName_c54a661c-73a4-499a-a298-83e07a7fc872">Professor <hi rend="latintype">Zelter</hi><name key="PSN0115916" style="hidden" type="person">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> übernommen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b496ae27-af06-42d2-84e7-6ec5e58e2892" xml:lang="de">Die letztere auszuarbeiten hatte Herr Professor Zelter übernommen – Jakob Andreas Konrad Levezow hatte am 1. Januar 1828 zunächst Carl Friedrich Zelter seine Dichtung zum Dürer-Fest zur Prüfung »was damit anzufangen sey« und zur Vertonung übersandt (Autograph, D-B, Musikabteilung, Mus. ms. T 65; Begleitschreiben: US-Wc, Whittall Collection, Box 9/8). Zelter lehnte die Vertonung ab und verwies die Kommission an seinen Schüler Felix Mendelssohn Bartholdy.</note> In der gestrigen Sitzung der <placeName xml:id="placeName_74bafa44-fce6-474e-b957-858013d18dca">Commission<name key="NST0103301" style="hidden" subtype="" type="institution">Kommission zur Feier des Dürerfestes 1828</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_213bb124-82de-40a5-9b33-bfcc2fdebf10" xml:lang="de">der gestrigen Sitzung der Commission – Die Festkommission zur Vorbereitung der Feier des Andenkens Albrecht Dürers in Berlin bestand aus Johann Gottfried Schadow, Heinrich Anton Daehling und Carl Friedrich Hampe. Ernst Heinrich Toelken gehörte nicht der Kommission an, er war der Festredner am 18. April 1828. Die Kommission tagte am 9. Januar 1828; vgl. Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, S. XIV, Anm. 21.</note> der genannten drei Institute erklärte derselbe indeß, daß er bei seinem vorgerückten Alter fürchten müsse, mit seiner angefangenen Cantate bis zu dem verlangten Termin nicht fertig zu werden; daß aber niemand geeigneter, und, wie er überzeugt sey, niemand auch bereitwilliger seyn werde, jene Composition so <del cert="low" rend="strikethrough">aus</del> zu Ende zu führen, daß das Andenken jenes großen deutschen Meisters auf eine würdige Weise musikalisch gefeiert werde, als Ew. Wohlgeboren.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Im Namen der Commission der zur Feier des Andenkens Albrecht Dürers vereinigten drei Institute wenden daher die Unterzeichneten sich an Ew. Wohlgeboren mit der ergebensten Bitte, die <title xml:id="title_70ae65ee-5ed1-4598-840f-3035b1b48526">Composition<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_al9ozcyg-jx18-ho8n-nfzr-eiweku3aqu1p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> der von Herrn <persName xml:id="persName_dbd45cf6-ce07-4044-bd4d-d3af02461319">Professor <hi rend="latintype">Levezow</hi><name key="PSN0112811" style="hidden" type="person">Levezow, Jakob Andreas Konrad (1770-1835)</name></persName> für jenes Fest <title xml:id="title_28475094-bc2c-4288-a6bd-aa0d5faba23f">gedichteten Cantate<name key="PSN0112811" style="hidden" type="author">Levezow, Jakob Andreas Konrad (1770–1835)</name><name key="CRT0109738" style="hidden" type="literature">Albrecht Dürer. Lyrische Dichtung zur Gedächtniß-Feier des Künstlers in Berlin, den 18. April 1828</name></title> übernehmen zu wollen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_844e267c-a308-4c15-8664-d8196519f46b" xml:lang="de">die Composition der von Herrn Professor Levezow für jenes Fest gedichteten Cantate übernehmen zu wollen – Mendelssohns Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester MWV D 1 liegt ein Text Jakob Andreas Konrad Levezows zugrunde. Das an Mendelssohn übersandte Exemplar befindet sich in der Bodleian Library in Oxford (GB-Ob, M.D.M. c. 27, fol. 51-58). Mendelssohn monierte am 21. Januar 1828 bei Johann Gottfried Schadow die Länge der Textvorlage; vgl. Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, S. XV. Der Text wurde anlässlich des Dürerfests gedruckt: Albrecht Dürer. Lyrische Dichtung zur Gedächtniß-Feier des Künstlers in Berlin, den 18. April 1828, Berlin: A. W. Hayn, 1828. Die Aufführung von Mendelssohns Kantate schloss sich an die Festrede Ernst Heinrich Toelkens an. Fanny Mendelssohn Bartholdys berichtete dem in London lebenden Carl Klingemann: »Nie hätte ich geglaubt, dass das Dürerfest einen so frohen Tag bereiten und eine so schöne Erinnerung zurücklassen würde. Felix hat in 6 Wochen eine grosse Cantate für Chor und volles Orchester geschrieben mit Arien, Recitativen und allem Plunder. Dass die flüchtige Arbeit keinen Werth für ihn hat, können Sie sich denken; anfangs war er so wüthend darauf, dass er die ganze Geschichte gleich nach dem Gebrauch verbrennen wollte, als aber die Proben vorwärts schritten, die Chöre von der Akademie trefflich gesungen wurden, bekam er Lust und die wundervolle Dekoration des Saales und die Liberalität der Anordnung vollendete die Freude. […] Freitag, den 18. April, am 300jährigen Todestage Dürer’s begab sich die ganze Akademie der Künste, deren Senat und sämmtliche Eleven der Bau-Akademie am himmlischsten Frühlingstag nach dem Saal der Singakademie […]. Felixens c-dur-Trompeten-Ouverture, vortrefflich ausgeführt, eröffnete das Fest. Dann folgte eine von T. gehaltene, dreiviertel Stunden lange und ein Säculum dauernde Rede. […] Dann folgte die Cantate, die gute fünfviertel Stunden dauerte. Die Solos wurden von der Milder, Stümer, der Türrschmiedt und Devrient gesungen, Alles gelang so vollkommen und die Aufnahme war so freundlich, dass ich mich keiner angenehmeren Stunden erinnere« (Brief an Carl Klingemann vom 14. und 20. April 1828. Druck: Hensel, Familie Mendelssohn, Bd. 1, S. 187-190, das Zitat aus dem Briefteil vom 20. April 1828, S. 188 f.). Zur Genese der »Dürer-Festmusik«, der Aufführung sowie Rezensionen siehe Georg Galland, Eine Dürer-Erinnerung aus dem romantischen Berlin (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, H. 151), Straßburg 1912, S. 15-21, Annette Thein und Birgit Müller (Hrsg.), LMA VII/1: Festmusik (»Dürer-Festmusik«) MWV D 1, Einleitung, sowie Kent Eugene Hatteberg, Gloria (1822) und Große Festmusik zum Dürerfest (1828): Urtext editions of two unpublished choral-orchestral works by Felix Mendelssohn; with background and commentary, Ann Arbor 1995.</note> </p> <p>Die Gelegenheit, vor ganz Deutschland, das an diesem Feste Theil nehmen wird, mit Glanz aufzutreten, ist gewiß eine günstige. Wir ersuchen Sie daher um baldige Mittheilung, ob Sie diese Arbeit zu übernehmen geneigt sind, in welchem Fall H. Professor <hi rend="latintype">Levezow</hi> Ihnen sein Gedicht ungesäumt vorlegen wird. Andere Notizen ist Ihr verehrter Lehrer, <hi rend="latintype">Zelter</hi>, bereit Ihnen zu geben. Unseres Dankes, so wie des aller Mitglieder jener Institute dürfen Sie zum Voraus gewiß seyn.</p> <closer rend="right">Mit vollkommenster Hochachtung</closer> <closer rend="right">Ew. Wohlgeboren</closer> <closer rend="right">ergebenste</closer> <signed rend="right">Die Commission zur Feier des Dürerfestes</signed> <signed rend="right"><persName xml:id="persName_3946c4f0-1633-435a-8ea0-87b49d2226ba"><hi rend="latintype">E. H. Toelken</hi><name key="PSN0115348" style="hidden" type="person">Toelken, Ernst Heinrich (1785-1864)</name></persName></signed> <signed rend="right">Sekretär</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_64fa3ac6-8712-474a-8397-70c268ad3e06">G. Schadow<name key="PSN0114495" style="hidden" type="person">Schadow, Johann Gottfried (1764-1850)</name></persName></hi> Director der K Academie</signed> <signed rend="right">der Künste</signed> </div> </body> </text></TEI>