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gb-1827-02-17-01

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Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Stettin <lb></lb>Berlin, 16. und 17. Februar 1827 Motto: Ach! wie kalt! Ich hätte nicht gedacht, daß ich, noch während Deiner Anwesenheit, eine Dich betreffende Nachricht erhalten würde. Der Zufall – doch den giebts ja nicht im Menschenleben – also die Vorherbestimmung führte mich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. b. 4/14b. Autograph Fanny Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Stettin; Berlin, 16. und 17. Februar 1827 Motto: Ach! wie kalt! Ich hätte nicht gedacht, daß ich, noch während Deiner Anwesenheit, eine Dich betreffende Nachricht erhalten würde. Der Zufall – doch den giebts ja nicht im Menschenleben – also die Vorherbestimmung führte mich

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. – Die Jahresangabe ergibt sich aus der Erwähnung von Felix Mendelssohn Bartholdys Aufenthalt in Stettin im Februar 1827.

Fanny Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Citron, Letters, S. 381 f. (Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteil).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. und 17. Februar 1827 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) StettinDeutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin, den 16 Februar

Motto: Ach! wie kalt!

Ich hätte nicht gedacht, daß ich, noch während Deiner Anwesenheit,Deiner Anwesenheit – Felix Mendelssohn Bartholdy hielt sich seit dem 17. Februar 1827 in Stettin auf. Im dortigen zweiten großen »Winter-Konzert« am 20. Februar 1827 brachte Carl Loewe Mendelssohns Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), in der Orchesterfassung zur Uraufführung. Mendelssohn spielte zusammen mit Carl Loewe sein Konzert As-Dur für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 6, und trug das Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79, von Carl Maria von Weber (ohne Orchesterbegleitung) vor. Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125, bei der Mendelssohn als Geiger mitwirkte, erklang im zweiten Teil des Konzerts (BAMZ 4, Nr. 11, 14. März 1827, S. 83-87, und Nr. 12, 21. März 1827, S. 95 f.). eine Dich betreffende Nachricht erhalten würde. Der Zufall – doch den giebts ja nicht im Menschenleben – also die Vorherbestimmung führte mich gestern Abend in Cortez<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110966" style="hidden" type="music">Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique</name>gestern Abend in Cortez – Gaspare Spontinis Oper Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique kam am 15. Februar 1827 im Königlichen Opernhaus zur Aufführung (Der Berliner Courier Nr. 13, 14. Februar 1827, S. 4). neben Hr. SimonsSimon, Johann Franz (1807-1843) Schwester eine Leipziger Lerche Dame,Leipziger Dame – Ursprünglich schrieb Fanny Mendelssohn Bartholdy »Leipziger Lerche«. Feldlerchen gehörten zu den kulinarischen Spezialitäten Leipzigs. Nachdem 1876 deren Jagd verboten worden war, schufen Konditoren mit einem marzipangefüllten Gebäck, den Leipziger Lerchen, Ersatz. welche Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_chnq11dr-3usn-degp-cvgx-qiptblqbtypf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name>Deine Symphonie – Am 1. Februar 1827 kam im 16. Abonnementkonzert mit der 1. Sinfonie c-Moll, op. 11 (MWV N 13), erstmals Musik von Mendelssohn im Leipziger Gewandhaus zur Aufführung (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 86; Rezension des Konzerts: AMZ 29, Nr. 9, 18. Februar 1827, Sp. 156-158). gehört und mir versichert hat, sie wäre sehr gut gegangen, und mit ausgezeichnetem Beifall aufgenommen worden, auch sey das ConcertGewandhausLeipzigDeutschland eins der vollsten in L.LeipzigDeutschland gewesen.

Außerdem wird Webers Jubelouvertüre<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111248" style="hidden" type="music">Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59 (WeV M. 6)</name> gegeben, und eine Webersche Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name>,Außerdem wird Webers Jubelouvertüre gegeben, und eine Webersche Cantate – Am 25. Januar 1827 waren im 15. Abonnementkonzert im Saal des Leipziger Gewandhauses Carl Maria von Webers Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59, und dessen Jubel-Kantate op. 58 erklungen (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 786). Du warst also in guter Gesellschaft. Da ich Dir zu Liebe in der warmen Stube schneidermäßig friere, kann ich mir denken, wie Du mir zu Liebe auf der Landstraße frieren magst, und es dauert doch noch einige Stunden, ehe ich Dich nach StettinStettinDeutschland hineinbegleiten kann. Uebrigens aber wiederhole ich Dir zum letzten Mal, daß Cortez die langweiligste Suppe ist, so ich je genossen. Und eine Aufführung! Sie führten sich alle schlecht auf, bis auf meinen Homili, welcher schön ist, beim Himmel! Deine KorrekturDeine Korrektur – betrifft die Zwölf Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 8 (MWV SD 2), die 1827 vom Verlag A. M. Schlesinger in Berlin in zwei Heften gedruckt wurden. Die im ersten Heft enthaltenen Lieder Das Heimweh (»Was ist’s, was mir den Atem hemmet«) op. 8/2 und Italien (»Schöner und schöner schmückt sich«) op. 8/3, sowie das im zweiten Heft enthaltenen Duett (Suleika und Hatem) »An des lust’gen Brunnens Rand« op. 8/12 komponierte Fanny Mendelssohn Bartholdy. ist parat, und ein rührendes Billett an Ad. Mt.Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) ein rührendes Billett an Ad. Mt. – nicht bekannt.dazu, von wegen Titel. Hätt ich einen Deiner Freunde gesehn, so würde ich sagen, er ließe Dich grüßen, so aber wird nichts draus. Das beste Lied in der Sammlung ist offenbar, laß Dich nur nichts nicht dauern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uq7lsys9-wl5k-w4sw-r3v3-2m3pxafcy4hb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100251" style="hidden">Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern«, [bis 1827]<idno type="MWV">K 31</idno><idno type="op">8/5</idno></name>,laß Dich nur nichts nicht dauern – Textbeginn von Mendelssohns Pilgerspruch op. 8/5 (MWV K 31) aus den Zwölf Gesängen MWV SD 2. |2| ich versichere Dich, wenn mir nicht der dritte Vers in der ersten Stropheder dritte Vers in der ersten Strophe – Dieser lautet »Sei stille!« imponirt hätte, würde ich Fehler hineinkorrigirt haben, damit doch etwas drin wäre. Dies und noch mehreres andres dumme Zeug habe ich Dir zu wissen thun wollen, und nun laß mich in Ruhe, grüß Deinen Löwen,Deinen Löwen – Gemeint ist Carl Loewe, bei dem Mendelssohn während seines Stettin-Aufenthalts wohnte. Seit 1820 wirkte Loewe dort als Organist an der Jacobikirche, 1821 wurde er zum Städtischen Musikdirektor ernannt. Loewe hatte Mendelssohn Anfang Juli 1826 in Berlin getroffen: »Bei Marx war ich Nachmittags und lernte bei ihm Felix Mendelssohn, einen 18jährigen Jüngling, kennen, der liebenswürdig und artig war, und mir zwei neue Capriccios von seiner Composition mit einer eminenten Fertigkeit vorspielte. Er spielt äusserst correct und sauber. Sein Vortrag ist weniger bedeutend« (Brief Carl Loewes an seine Ehefrau Auguste Loewe in Stettin, Berlin, 2. Juli 1826. Druck: Carl Hermann Bitter, Dr. Carl Loewe’s Selbstbiographie, Berlin 1870, S. 106). der ein LammLamm – Die Wörter »Lamm«, »Lämmer« und »lämmern« kommen häufig in der Korrespondenz vor. Ein »Lamm« ist jemand, von dem man nichts Böses erwartet, dem man vertraut und den man liebt. »Lämmern« bezeichnet den Versuch, jemanden dadurch für sich zu gewinnen, dass man sich wie ein »Lamm« benimmt, also lieb und schön tut. von mirMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) ist, was Du ihm nicht zu bestellen brauchst, freue Dich Deiner Jugend, hüte Dich pebelhaft Cour zu machen, erfrier nicht die Nase, habe ein volles Concert, hinterlasse einvenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847) olles l guten Ruf in Stettin, trink nicht zu viel Bier und noch weniger Wein, und denke meiner in Fährlichkeiten.Fährlichkeiten – veraltet, Gefahr, Gefährdung.

Deine
Noten: GB-Ob, M.D.M. b. 4/14b, fol. 1v Notennotat von Fanny Mendelssohn Bartholdy: Fanny Mendelssohn Bartholdy verwendete das Motiv auch in Brief gb-1827-02-19-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Samuel Rösel und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Stettin, Berlin, 19. Februar 1827, anstelle ihrer Unterschrift. Gemäß Citron, Letters, S. 19, Anm. 7, könnte es sich um eine Reminiszenz an den Beginn von Ludwig van Beethovens Streichquartett cis-Moll, op. 131, handeln.
Fanny Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)

Eben verlangte MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Deinen Pilgerspruch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qtwehtfv-ysap-e2hu-aaz3-txb6xqbis3ak"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100251" style="hidden">Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern«, [bis 1827]<idno type="MWV">K 31</idno><idno type="op">8/5</idno></name> zu hören, ich schämte mir.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)

Guten Morgen Felix! Wie hast Du geschlafen, Wie hast Du gefroren? Hast Du alles gegessen? Hat Herr KölpinKölpin, Ernst Heinrich Carl (1774-1846)Herr Kölpin – Der Stettinger Arzt Ernst Heinrich Carl Kölpin war gemeinsam mit Mendelssohn in einer Kutsche nach Stettin gereist. Siehe Brief fmb-1827-02-17-01 (Brief Nr. 93) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Stettin, 17. Februar 1827. mütterlich für Dich gesorgt? Gestern Abend waren oben die Adlichen losgelassen, und Du bist ein Nachtwächter, das sind die Neuigkeiten des Tages. Kennst Du den Sommernachtstraum? HühnchenHünchen, Paulina Johanna Theresa (1803-1861) ist heute hier. Eben fährt der alte HornHorn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848) vorbei. Es schneit. Jetzt muß ich meinen Brief schließen, ich erkläre Dich für ein dick Vieh und zause Dich Nachmittag. Von wegen ϰλέος ἐσϑλὸν ἐν ἀνϑϱώποισινϰλέος ἐσϑλὸν ἐν ἀνϑϱώποισιν – griech., edler Ruhm unter den Sterblichen (Homer, Odyssee, α, V. 95).

Apropos Morgen ist Sonntag.

Dein Neffe, Sörin, Sphinx Mila, Nachschlüssel, Graupe, Staubroulranx. Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)

Welch ein Treffer, daß ich heut dies Billettdies Billett – nicht bekannt. bekomme!

Fanny Mendelssohn Bartholdy
            Berlin, den 16 Februar Motto: Ach! wie kalt!
Ich hätte nicht gedacht, daß ich, noch während Deiner Anwesenheit, eine Dich betreffende Nachricht erhalten würde. Der Zufall – doch den giebts ja nicht im Menschenleben – also die Vorherbestimmung führte mich gestern Abend in Cortez neben Hr. Simons Schwester eine Leipziger Lerche Dame, welche Deine Symphonie gehört und mir versichert hat, sie wäre sehr gut gegangen, und mit ausgezeichnetem Beifall aufgenommen worden, auch sey das Concert eins der vollsten in L. gewesen.
Außerdem wird Webers Jubelouvertüre gegeben, und eine Webersche Cantate, Du warst also in guter Gesellschaft. Da ich Dir zu Liebe in der warmen Stube schneidermäßig friere, kann ich mir denken, wie Du mir zu Liebe auf der Landstraße frieren magst, und es dauert doch noch einige Stunden, ehe ich Dich nach Stettin hineinbegleiten kann. Uebrigens aber wiederhole ich Dir zum letzten Mal, daß Cortez die langweiligste Suppe ist, so ich je genossen. Und eine Aufführung! Sie führten sich alle schlecht auf, bis auf meinen Homili, welcher schön ist, beim Himmel! Deine Korrektur ist parat, und ein rührendes Billett an Ad. Mt. dazu, von wegen Titel. Hätt ich einen Deiner Freunde gesehn, so würde ich sagen, er ließe Dich grüßen, so aber wird nichts draus. Das beste Lied in der Sammlung ist offenbar, laß Dich nur nichts nicht dauern, ich versichere Dich, wenn mir nicht der dritte Vers in der ersten Strophe imponirt hätte, würde ich Fehler hineinkorrigirt haben, damit doch etwas drin wäre. Dies und noch mehreres andres dumme Zeug habe ich Dir zu wissen thun wollen, und nun laß mich in Ruhe, grüß Deinen Löwen, der ein Lamm von mir ist, was Du ihm nicht zu bestellen brauchst, freue Dich Deiner Jugend, hüte Dich pebelhaft Cour zu machen, erfrier nicht die Nase, habe ein volles Concert, hinterlasse einven olles l guten Ruf in Stettin, trink nicht zu viel Bier und noch weniger Wein, und denke meiner in Fährlichkeiten.
Deine
Fanny Mendelssohn Bartholdy
Eben verlangte Mutter Deinen Pilgerspruch zu hören, ich schämte mir.
Guten Morgen Felix! Wie hast Du geschlafen, Wie hast Du gefroren? Hast Du alles gegessen? Hat Herr Kölpin mütterlich für Dich gesorgt? Gestern Abend waren oben die Adlichen losgelassen, und Du bist ein Nachtwächter, das sind die Neuigkeiten des Tages. Kennst Du den Sommernachtstraum? Hühnchen ist heute hier. Eben fährt der alte Horn vorbei. Es schneit. Jetzt muß ich meinen Brief schließen, ich erkläre Dich für ein dick Vieh und zause Dich Nachmittag. Von wegen ϰλέος ἐσϑλὸν ἐν ἀνϑϱώποισιν
Apropos Morgen ist Sonntag.
Dein Neffe, Sörin, Sphinx
Mila, Nachschlüssel, Graupe, Staubroulranx.
Rebecka Mendelssohn Bartholdy
Welch ein Treffer, daß ich heut dies Billett bekomme!
Fanny Mendelssohn Bartholdy          
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(Fanny Mendelssohn Bartholdys Briefteil).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1827-02-16" xml:id="date_a8b9b52b-0bfe-4f39-81f5-e74d1e09c702">16.</date> und <date cert="high" when="1827-02-17" xml:id="date_3d273923-55e8-4296-a5f2-c0d61c27f957">17. Februar 1827</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0117585" resp="author" xml:id="persName_f345252e-6bba-4ac1-814e-d8278221c3e1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_bb8f1o96-qc1d-249k-opds-upiwyvv0ha27">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0117585" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_ac714ca2-d720-4aec-b168-7d8dde1b37d2"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_5c505b00-f330-4189-acf4-41102fdbcbe9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_a0a5df14-37cd-41d5-8f1c-23316ea97626"> <settlement key="STM0100153">Stettin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_92fe4340-975f-4e08-ba79-57f0c89db0f2"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, den <date cert="high" when="1827-02-16" xml:id="date_e7422487-f63e-4569-b288-e12c72c3f940">16 Februar</date></dateline> <p style="paragraph_right"><hi n="1" rend="underline">Motto</hi>: Ach! wie kalt!</p> <p style="paragraph_without_indent">Ich hätte nicht gedacht, daß ich, noch während Deiner Anwesenheit,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a369c838-8fe6-4514-8a98-d7d02f60f458" xml:lang="de">Deiner Anwesenheit – Felix Mendelssohn Bartholdy hielt sich seit dem 17. Februar 1827 in Stettin auf. Im dortigen zweiten großen »Winter-Konzert« am 20. Februar 1827 brachte Carl Loewe Mendelssohns Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), in der Orchesterfassung zur Uraufführung. Mendelssohn spielte zusammen mit Carl Loewe sein Konzert As-Dur für zwei Klaviere und Orchester, MWV O 6, und trug das Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79, von Carl Maria von Weber (ohne Orchesterbegleitung) vor. Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125, bei der Mendelssohn als Geiger mitwirkte, erklang im zweiten Teil des Konzerts (BAMZ 4, Nr. 11, 14. März 1827, S. 83-87, und Nr. 12, 21. März 1827, S. 95 f.).</note> eine Dich betreffende Nachricht erhalten würde. Der Zufall – doch den giebts ja nicht im Menschenleben – also die Vorherbestimmung führte mich gestern Abend in <title xml:id="title_5992caf5-a54a-4907-928b-c02735907254">Cortez<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110966" style="hidden" type="music">Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d919a767-cf00-4ffc-86c1-d262195f2917" xml:lang="de">gestern Abend in Cortez – Gaspare Spontinis Oper Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique kam am 15. Februar 1827 im Königlichen Opernhaus zur Aufführung (Der Berliner Courier Nr. 13, 14. Februar 1827, S. 4). </note> neben <persName xml:id="persName_0b7714a1-9728-4a87-9537-06d3f8715e9b">Hr. Simons<name key="PSN0114926" style="hidden" type="person">Simon, Johann Franz (1807-1843)</name></persName> Schwester eine Leipziger <del cert="high" rend="strikethrough"><hi n="1" rend="underline">Lerche</hi></del> Dame,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_120f40dc-a764-4302-8312-17e6de42c4e8" xml:lang="de">Leipziger Dame – Ursprünglich schrieb Fanny Mendelssohn Bartholdy »Leipziger Lerche«. Feldlerchen gehörten zu den kulinarischen Spezialitäten Leipzigs. Nachdem 1876 deren Jagd verboten worden war, schufen Konditoren mit einem marzipangefüllten Gebäck, den Leipziger Lerchen, Ersatz.</note> welche <title xml:id="title_f34eb5f5-63ba-431e-b474-9aef55b7e132">Deine Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_chnq11dr-3usn-degp-cvgx-qiptblqbtypf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10a3e204-51ed-415b-8894-e740266cc86c" xml:lang="de">Deine Symphonie – Am 1. Februar 1827 kam im 16. Abonnementkonzert mit der 1. Sinfonie c-Moll, op. 11 (MWV N 13), erstmals Musik von Mendelssohn im Leipziger Gewandhaus zur Aufführung (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 86; Rezension des Konzerts: AMZ 29, Nr. 9, 18. Februar 1827, Sp. 156-158).</note> gehört und mir versichert hat, sie wäre sehr gut gegangen, und mit ausgezeichnetem Beifall aufgenommen worden, auch sey das <placeName xml:id="placeName_51151300-424b-4b8f-b17d-b30f73c3d36d">Concert<name key="NST0102790" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eins der vollsten in <placeName xml:id="placeName_7e0582b5-24fe-4d9f-9b68-b6a87bbae4b4">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gewesen.</p> <p>Außerdem wird <title xml:id="title_c9450e06-74c3-4268-8c41-d27eebed42c2">Webers Jubelouvertüre<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111248" style="hidden" type="music">Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59 (WeV M. 6)</name></title> gegeben, und eine <title xml:id="title_0da86148-f893-4e77-b089-c1f204d6347f">Webersche Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4eca4fee-07bc-4c08-9d69-fe1e1f184d0e" xml:lang="de">Außerdem wird Webers Jubelouvertüre gegeben, und eine Webersche Cantate – Am 25. Januar 1827 waren im 15. Abonnementkonzert im Saal des Leipziger Gewandhauses Carl Maria von Webers Jubel-Ouvertüre E-Dur, op. 59, und dessen Jubel-Kantate op. 58 erklungen (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 786).</note> Du warst also in guter Gesellschaft. Da ich Dir zu Liebe in der warmen Stube schneidermäßig friere, kann ich mir denken, wie Du mir zu Liebe auf der Landstraße frieren magst, und es dauert doch noch einige Stunden, ehe ich Dich nach <placeName xml:id="placeName_8fea6ca8-5c71-42f6-a7e9-6234d09d427d">Stettin<settlement key="STM0100153" style="hidden" type="locality">Stettin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hineinbegleiten kann. Uebrigens aber wiederhole ich Dir zum letzten Mal, daß Cortez die langweiligste Suppe ist, so ich je genossen. Und eine Aufführung! Sie führten sich alle schlecht auf, bis auf meinen Homili, welcher schön ist, beim Himmel! Deine Korrektur<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2e39f6cc-8279-45f9-9206-7edd6ac1515a" xml:lang="de">Deine Korrektur – betrifft die Zwölf Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 8 (MWV SD 2), die 1827 vom Verlag A. M. Schlesinger in Berlin in zwei Heften gedruckt wurden. Die im ersten Heft enthaltenen Lieder Das Heimweh (»Was ist’s, was mir den Atem hemmet«) op. 8/2 und Italien (»Schöner und schöner schmückt sich«) op. 8/3, sowie das im zweiten Heft enthaltenen Duett (Suleika und Hatem) »An des lust’gen Brunnens Rand« op. 8/12 komponierte Fanny Mendelssohn Bartholdy.</note> ist parat, und ein rührendes Billett an <persName xml:id="persName_e380c929-b077-4e3e-a82d-cc0d4430d565">Ad. Mt.<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2ec266ed-7528-4731-8bbd-a1491c1d8e26" xml:lang="de">ein rührendes Billett an Ad. Mt. – nicht bekannt.</note>dazu, von wegen Titel. Hätt ich einen Deiner Freunde gesehn, so würde ich sagen, er ließe Dich grüßen, so aber wird nichts draus. Das beste Lied in der Sammlung ist offenbar, <title xml:id="title_3a887be0-ddfb-4f91-849e-94f2ee18f766">laß Dich nur nichts nicht dauern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uq7lsys9-wl5k-w4sw-r3v3-2m3pxafcy4hb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100251" style="hidden">Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern«, [bis 1827]<idno type="MWV">K 31</idno><idno type="op">8/5</idno></name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_15edd9e0-df88-43db-81c3-363aa762a321" xml:lang="de">laß Dich nur nichts nicht dauern – Textbeginn von Mendelssohns Pilgerspruch op. 8/5 (MWV K 31) aus den Zwölf Gesängen MWV SD 2.</note><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> ich versichere Dich, wenn mir nicht der dritte Vers in der ersten Strophe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_52d4e701-e869-4de4-95a6-35601f07ffde" xml:lang="de">der dritte Vers in der ersten Strophe – Dieser lautet »Sei stille!«</note> imponirt hätte, würde ich Fehler hineinkorrigirt haben, damit doch etwas drin wäre. Dies und noch mehreres andres dumme Zeug habe ich Dir zu wissen thun wollen, und nun laß mich in Ruhe, grüß Deinen Löwen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d31d812f-4cb8-4f94-8b2b-54574c37b0fb" xml:lang="de">Deinen Löwen – Gemeint ist Carl Loewe, bei dem Mendelssohn während seines Stettin-Aufenthalts wohnte. Seit 1820 wirkte Loewe dort als Organist an der Jacobikirche, 1821 wurde er zum Städtischen Musikdirektor ernannt. Loewe hatte Mendelssohn Anfang Juli 1826 in Berlin getroffen: »Bei Marx war ich Nachmittags und lernte bei ihm Felix Mendelssohn, einen 18jährigen Jüngling, kennen, der liebenswürdig und artig war, und mir zwei neue Capriccios von seiner Composition mit einer eminenten Fertigkeit vorspielte. Er spielt äusserst correct und sauber. Sein Vortrag ist weniger bedeutend« (Brief Carl Loewes an seine Ehefrau Auguste Loewe in Stettin, Berlin, 2. Juli 1826. Druck: Carl Hermann Bitter, Dr. Carl Loewe’s Selbstbiographie, Berlin 1870, S. 106).</note> der ein Lamm<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a90a79e9-29af-4df7-a2cf-a6cacee561a7" xml:lang="de">Lamm – Die Wörter »Lamm«, »Lämmer« und »lämmern« kommen häufig in der Korrespondenz vor. Ein »Lamm« ist jemand, von dem man nichts Böses erwartet, dem man vertraut und den man liebt. »Lämmern« bezeichnet den Versuch, jemanden dadurch für sich zu gewinnen, dass man sich wie ein »Lamm« benimmt, also lieb und schön tut.</note> von <add place="above">mir<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> ist, was Du ihm nicht zu bestellen brauchst, freue Dich Deiner Jugend, hüte Dich pebelhaft Cour zu machen, erfrier nicht die Nase, habe ein volles Concert, hinterlasse ein<del cert="low" rend="overwritten">v</del><add place="overwritten">en<name key="PSN0117585" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> <del cert="high" rend="strikethrough">olles l</del> guten Ruf in Stettin, trink nicht zu viel Bier und noch weniger Wein, und denke meiner in Fährlichkeiten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bfdd961d-8c54-4200-8eae-0947461776c8" xml:lang="de">Fährlichkeiten – veraltet, Gefahr, Gefährdung.</note></p> <signed rend="right">Deine<figure rend="inline" style="inline" subtype="inline" type="notated_Music" xml:id="figure_119a70a7-2fc0-4139-ab31-1aa44566493e"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1827-02-17-01-N-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. b. 4/14b, fol. 1v</head> <figDesc style="display_none">Notennotat von Fanny Mendelssohn Bartholdy: Fanny Mendelssohn Bartholdy verwendete das Motiv auch in Brief gb-1827-02-19-02 Fanny Mendelssohn Bartholdy, Samuel Rösel und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Stettin, Berlin, 19. Februar 1827, anstelle ihrer Unterschrift. Gemäß Citron, Letters, S. 19, Anm. 7, könnte es sich um eine Reminiszenz an den Beginn von Ludwig van Beethovens Streichquartett cis-Moll, op. 131, handeln.</figDesc> </figure></signed> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_0b02c4ae-1cbf-4bf4-bb2c-8de6dcf31649"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Eben verlangte <persName xml:id="persName_abd0ecbd-2766-4032-9720-051fb23367e6">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <title xml:id="title_cb409f32-bbc5-4e93-9657-5c1d436b011f">Deinen Pilgerspruch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qtwehtfv-ysap-e2hu-aaz3-txb6xqbis3ak"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100251" style="hidden">Pilgerspruch »Lass dich nur nichts nicht dauern«, [bis 1827]<idno type="MWV">K 31</idno><idno type="op">8/5</idno></name></title> zu hören, ich schämte mir.</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_eec7754b-0e6e-4909-a04f-81613858dbd7"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Guten Morgen Felix! Wie hast Du geschlafen, Wie hast Du gefroren? Hast Du alles gegessen? Hat Herr <persName xml:id="persName_82f8b754-ed7c-4612-9596-1467a9bc750b">Kölpin<name key="PSN0112480" style="hidden" type="person">Kölpin, Ernst Heinrich Carl (1774-1846)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cf834418-553f-4b2b-ab4e-92c00ab0dc80" xml:lang="de">Herr Kölpin – Der Stettinger Arzt Ernst Heinrich Carl Kölpin war gemeinsam mit Mendelssohn in einer Kutsche nach Stettin gereist. Siehe Brief fmb-1827-02-17-01 (Brief Nr. 93) Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Stettin, 17. Februar 1827.</note> mütterlich für Dich gesorgt? Gestern Abend waren oben die Adlichen losgelassen, und Du bist ein Nachtwächter, das sind die Neuigkeiten des Tages. Kennst Du den Sommernachtstraum? <persName xml:id="persName_ced5b26b-989f-4242-bd84-e16fb4df5819">Hühnchen<name key="PSN0117119" style="hidden" type="person">Hünchen, Paulina Johanna Theresa (1803-1861)</name></persName> ist heute hier. Eben fährt <persName xml:id="persName_dcd8eb6b-676d-4677-83a5-8d9239989eaf">der alte Horn<name key="PSN0112088" style="hidden" type="person">Horn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848)</name></persName> vorbei. Es schneit. Jetzt muß ich meinen Brief schließen, ich erkläre Dich für ein dick Vieh und zause Dich Nachmittag. Von wegen ϰλέος ἐσϑλὸν ἐν ἀνϑϱώποισιν<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d580cf94-a0a5-43b5-b67b-4f03b139df63" xml:lang="grc ">ϰλέος ἐσϑλὸν ἐν ἀνϑϱώποισιν – griech., edler Ruhm unter den Sterblichen (Homer, Odyssee, α, V. 95).</note></p> <p><hi rend="latintype">Apropos</hi> Morgen ist <date cert="high" when="1827-02-18" xml:id="date_70183c95-8e63-42f0-abb7-900bc3f92f3c">Sonntag</date>.</p> <signed rend="right">Dein Neffe, Sörin, Sphinx</signed> <signed rend="right">Mila, Nachschlüssel, Graupe, Staubroulranx.</signed> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_3c6dc9dd-0a9c-4502-a747-b29567142800"> <docAuthor key="PSN0117585" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117585" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Welch ein Treffer, daß ich heut dies Billett<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5d8c2437-7dd4-4ad6-989e-5f4881b42450" xml:lang="de">dies Billett – nicht bekannt.</note> bekomme!</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>