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gb-1826-09-18-01

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Carl Friedrich Zelter an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Berlin, 18. September 1826 Du hast mich mein Felix gefragt: welche von Deinen letztren Sinfonieen mir am Besten gefiele? Wenn eine solche Frage, die so bald beantwortet zu seyn scheint mich in augenblickliche Verlegenheit sezzen könnte; so wiederhole ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Handschriftenabteilung, Nachl. Familie Mendelssohn Kasten 4,2, Bl. 11. autographes Konzept Carl Friedrich Zelter an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, 18. September 1826 Du hast mich mein Felix gefragt: welche von Deinen letztren Sinfonieen mir am Besten gefiele? Wenn eine solche Frage, die so bald beantwortet zu seyn scheint mich in augenblickliche Verlegenheit sezzen könnte; so wiederhole ich

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. – Es handelt sich um ein Fragment; das zweite Blatt des Doppelblatts wurde abgetrennt.

Carl Friedrich Zelter

Nachl. Familie Mendelssohn

Schmidt-Beste, Zelter, S. 44.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. September 1826 Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)counter-resetZelter, Carl Friedrich (1758-1832) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BerlinDeutschland deutsch
Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) B. den 18. 7br. 1826.

Du hast mich mein Felix gefragt: welche von Deinen letztren Sinfonieen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fvhr49gu-62rs-ntgm-rfu0-tbfpfkjim2wo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0qfqp29b-uiu8-mzom-96bj-up6hdvigtuac"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name>Deinen letztren Sinfonieen – Gemeint sind die am 4. März vollendete erste Fassung der Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), op. 101 (MWV P 2), sowie die im Autograph mit dem 6. August 1826 datierte Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3). mir am Besten gefiele? Wenn eine solche Frage, die so bald beantwortet zu seyn scheint mich in augenblickliche Verlegenheit sezzen könnte; so wiederhole ich Dir meine Antwort, daß mir jede dieser SinfonieenZelter, Carl Friedrich (1758–1832) in ihrer Art wohlgefallen habe, und darauf bestehe daß jede Kunstarbeit ihren für sich bestehenden eigenenZelter, Carl Friedrich (1758–1832) Werth haben müße der nur statt finden kann wenn sie es sich auf eine eigene Intention bezieht, die bey ganz idealischen Werken nicht immer gleich errathen wird. Denn, „meine Gedanken sind nicht Eure Gedankenmeine Gedanken sind nicht Eure Gedanken – Zitat aus dem Alten Testament, Jes 55, 8-9. dieZelter, Carl Friedrich (1758–1832) ich hier für erst errathen sollZelter, Carl Friedrich (1758–1832) und dann müßen sie noch reif werden.

Deine <hi rend="latintype">Sinf</hi>. aus <hi rend="latintype">C dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nxe1abpu-bmgv-2bnv-vdyu-tplcqhiyng8l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name> habe ich nun sieben mahl und das die Sommernachtsstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2qxvjivk-dmyl-t7pl-wek4-lcysdfx5d89k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> sechs Mal gehört; ich habe mich in Deine Intentionen hinein zu stimmen versucht und muß diese beyden Stücke sehr verschieden finden. Das Erste ist sehr lang das ist wahr, Es würde zu lang seynZelter, Carl Friedrich (1758–1832) wenn es zu etwas Anderm gehörte; Sehe ichs als ein Opus für sich allein an; so nehme |2| ich mir die Zeit es auszuhören und bin befriedigt. So darf sie bestehn wie sie ist:

Ein einfacher, ernsthafter, bellikoserbellikoser – streitbarer, kriegerischer; von lat. bellicosus. Hauptgedanke tritt kühn auf: ein Held. – Um ihn her versammelt sich auf dem Rufe der Tromete Trompete Tromete – Trommete, Trompete. die Menge, eilend, stürzend. Es ordnet sich, fügt sich; eine Masse, ein Ganzes ist da, in lebendigsterZelter, Carl Friedrich (1758–1832) Bewegung. Der Held leüchtet hevor hervor , hier, dort, überall; ein beweglicher Pfeiler; so geht es Berauf bergauf , bergab, retardirend, verschwindend, wieder aufsteigend und die Aktion schließt triumpfirend. Das alles scheint mir wirklich idealisch ohne vermischt zu seyn mit subalternem Klag- oder Siegsgeschrei und dürftiger Abmahlung von schreckhaften Äusserlichkeiten. Das rechne ich hoch an.

In dem Sommernachtsstücke, liegt der Hauptgedanke ausser der Musik. Man soll das Stück selbst kennen, man muß es kennen.

Es erscheint von vorn herein wie ein Meteor wie eine Lufterscheinung, flattert anher, gleich Mükkenschwärmen auf den Boden herab, wird zur Masse, zur derben Masse, prallt nochmals als solche auf undZelter, Carl Friedrich (1758–1832) zurück und füllt den Raum zwischen Unten und Textverlust, das zweite Blatt wurde abgetrennt.

            B. den 18. 7br. 1826. Du hast mich mein Felix gefragt: welche von Deinen letztren Sinfonieen mir am Besten gefiele? Wenn eine solche Frage, die so bald beantwortet zu seyn scheint mich in augenblickliche Verlegenheit sezzen könnte; so wiederhole ich Dir meine Antwort, daß mir jede dieser Sinfonieen in ihrer Art wohlgefallen habe, und darauf bestehe daß jede Kunstarbeit ihren für sich bestehenden eigenen Werth haben müße der nur statt finden kann wenn es sich auf eine eigene Intention bezieht, die bey ganz idealischen Werken nicht immer gleich errathen wird. Denn, „meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken„ die ich hier für erst errathen soll und dann müßen sie noch reif werden.
Deine Sinf. aus C dur habe ich nun sieben mahl und die Sommernachtsstück sechs Mal gehört; ich habe mich in Deine Intentionen hinein zu stimmen versucht und muß diese beyden Stücke sehr verschieden finden. Das Erste ist sehr lang das ist wahr, Es würde zu lang seyn wenn es zu etwas Anderm gehörte; Sehe ichs als ein Opus für sich allein an; so nehme ich mir die Zeit es auszuhören und bin befriedigt. So darf sie bestehn wie sie ist:
Ein einfacher, ernsthafter, bellikoser Hauptgedanke tritt kühn auf: ein Held. – Um ihn her versammelt sich auf dem Rufe der Tromete die Menge, eilend, stürzend. Es ordnet sich, fügt sich; eine Masse, ein Ganzes ist da, in lebendigster Bewegung. Der Held leüchtet hevor, hier, dort, überall; ein beweglicher Pfeiler; so geht es Berauf, bergab, retardirend, verschwindend, wieder aufsteigend und die Aktion schließt triumpfirend. Das alles scheint mir wirklich idealisch ohne vermischt zu seyn mit subalternem Klag- oder Siegsgeschrei und dürftiger Abmahlung von schreckhaften Äusserlichkeiten. Das rechne ich hoch an.
In dem Sommernachtsstücke, liegt der Hauptgedanke ausser der Musik. Man soll das Stück selbst kennen, man muß es kennen.
Es erscheint von vorn herein wie ein Meteor wie eine Lufterscheinung, flattert anher, gleich Mükkenschwärmen auf den Boden herab, wird zur Masse, zur derben Masse, prallt nochmals als solche auf und zurück und füllt den Raum zwischen Unten und …          
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April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name></title> habe ich nun sieben mahl und <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_5382f73c-cee4-4d5d-b31c-8be20ffba764"> <corr resp="writer">das</corr> <sic resp="writer">die</sic> </choice> <title xml:id="title_5016fc33-3a2f-45ea-a390-1d05b5558e1e">Sommernachtsstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2qxvjivk-dmyl-t7pl-wek4-lcysdfx5d89k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> sechs Mal gehört; ich habe mich in Deine Intentionen hinein zu stimmen versucht und muß diese beyden Stücke sehr verschieden finden. Das Erste ist sehr lang das ist wahr, <add place="above">Es würde zu lang seyn<name key="PSN0115916" resp="writers_hand" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name></add> wenn es zu etwas Anderm gehörte; Sehe ichs als ein Opus für sich allein an; so nehme<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>ich mir die Zeit es auszuhören und bin befriedigt. <hi rend="latintype">So</hi> darf sie bestehn wie sie ist:</p> <p>Ein einfacher, ernsthafter, bellikoser<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c1bd61fe-baf4-4857-af81-0c7faf1fdaf0" xml:lang="de">bellikoser – streitbarer, kriegerischer; von lat. bellicosus.</note> Hauptgedanke tritt kühn auf: ein Held. – Um ihn her versammelt sich auf dem Rufe der <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"> <sic resp="writer">Tromete</sic> <corr resp="editor">Trompete</corr> </choice><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_af25f471-4d29-416e-bbec-6ff48c06c63e" xml:lang="de">Tromete – Trommete, Trompete.</note> die Menge, eilend, stürzend. Es ordnet sich, fügt sich; eine Masse, ein Ganzes ist da, in <add place="above">lebendigster<name key="PSN0115916" resp="writers_hand" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name></add> Bewegung. Der Held leüchtet <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"> <sic resp="writer">hevor</sic> <corr resp="editor">hervor</corr> </choice>, hier, dort, überall; ein beweglicher Pfeiler; so geht es <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"> <sic resp="writer">Berauf</sic> <corr resp="editor">bergauf</corr> </choice>, bergab, retardirend, verschwindend, wieder aufsteigend und die Aktion schließt triumpfirend. Das alles scheint mir wirklich idealisch ohne vermischt zu seyn mit subalternem Klag- oder Siegsgeschrei und dürftiger Abmahlung von schreckhaften Äusserlichkeiten. Das rechne ich hoch an.</p> <p>In dem Sommernachtsstücke, liegt der Hauptgedanke ausser der Musik. Man soll das Stück selbst kennen, man muß es kennen.</p> <p>Es erscheint von vorn herein wie ein Meteor wie eine Lufterscheinung, flattert anher, gleich Mükkenschwärmen auf den Boden herab, wird zur Masse, zur derben Masse, prallt <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_af68ae9b-6ae0-4367-a9bb-2dc28c2b7720">nochmals</del> <add place="above">als solche auf und<name key="PSN0115916" resp="writers_hand" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name></add> zurück und füllt den Raum zwischen Unten und <add resp="UT" type="editors_addition">…</add><note resp="UT" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_f4a9a827-8911-48d6-a913-ad29820b26b8" xml:lang="de">Textverlust, das zweite Blatt wurde abgetrennt.</note></p> </div> </body> </text></TEI>