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gb-1826-06-12-01

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Carl Friedrich Zelter an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb> Berlin, 12. Juni 1826 Deine beiden Ouvertüren mein Felix, haben mir große Freude gemacht ja es ist mir nicht zu viel gewesen die Erste fünfmal nacheinander zu hören. Da Du hier und dort manches Kritische Freundeswort zu vernehmen haben wirst, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Transkription: Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. c. 21, fol. 41-42. Autograph Carl Friedrich Zelter an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, 12. Juni 1826 Deine beiden Ouvertüren mein Felix, haben mir große Freude gemacht ja es ist mir nicht zu viel gewesen die Erste fünfmal nacheinander zu hören. Da Du hier und dort manches Kritische Freundeswort zu vernehmen haben wirst,

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.

Carl Friedrich Zelter

Green Books

Schmidt-Beste, Zelter, S. 42 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

12. Juni 1826 Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)counter-resetZelter, Carl Friedrich (1758-1832) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BerlinDeutschland deutsch
An Felix Mendelssohn Bartholdy
Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)

Deine beiden Ouvertüren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u5r1vcl6-nlal-dhyy-9ojb-zwdpgcjchdss"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cxhtq6po-vwml-vger-e5hy-i9aroazcnhtw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name>Deine beiden Ouvertüren – die erste Fassung der Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), op. 101 (MWV P 2), beendet am 4. März 1826 (vgl. MWV, S. 241), und die Ouvertüre zur Oper Die Hochzeit des Camacho op. 10 (MWV L 5), datiert 12. Februar 1825 (vgl. MWV, S. 193). mein Felix, haben mir große Freude gemacht ja es ist mir nicht zu viel gewesen die Erste fünfmal nacheinander zu hören.

Da Du hier und dort manches Kritische Freundeswort zu vernehmen haben wirst, so will auch ich Dir sagen was ich meine.

Die Erste aus dem C<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vi59og18-4gga-fvn2-pjfh-ra7nc4tv6rxh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name>betrachte ich als Opus per se,Opus per se – lat., ein Werk für sich. Ouverture periodique für die Eröfnung eines großen Concerts.

Der ConusDer Conus – lat., Kegel. um den sich das Ganze anschliessend aufbaut liegt im Chor der Windinstrumente; dem sich der Gegensatz der Saitenchöre schicklich anschließt. Unerwartet und natürlich geht das Ganze fliessend fort. Die Modulation schlagend, gemäß und heiter.

Was ich als Tadel Deiner Stücke öfter und auch heute von Andern höre betrift das Maas. Man hält Deine Stücke für zu lang, so auch diese Ouverture.

Was mich betrifft so will ich nichts einwenden gegen Anderer Gefühl von dem man nicht wissen kann wonach es sich bildet.

|2| Ich kann nur zu lang finden was langweilend ist; ja was kurzweilig zu seyn sucht.

Was aber vollständig ist kann nicht zu lang seyn und man müßte fragen: Was ist zu viel? und so magst Du Dich selber fragen: was Du missen willst? Und wüßtest Du Dir hierauf nicht zu antworten; so laß die Muse walten die kein Unrecht kennt.

Was ich als Meisterer einzuwenden hätte ist, worauf Du bey reifern Jahren von selber nothwenig fallen must; denen ich wie Du weißt nicht vorgreiffe.

So sind Deine Piano im Ganzen zu nebulos, was im Einzelnen wahr und gut seyn kann und als Manier zurückhaltend und schwerathmend ist.

Eine unruhige Direktion ist einer Autorschaft Deiner Jahre gemäß und will ich nur erinnern, manche andere Directionen nicht geradezu als Muster zu imitiren, die uns die Pulsschläge gern auf den Brustlatz schreiben möchten um anzudeuten: ich bin auch dabey. Apollos stand hinter seinem Bilde,Apollos stand hinter seinem Bilde – Apollon, in der griechisch-römischen Mythologie der Gott der Dichtung und der Musik. und würde hier sein Auge dem Orchester zugewandt haben. Das Auge ist die Direction.

In dieser Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rsu0aec8-vs0d-jy3a-iiht-1etulgpj21rs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name> dirigiren die Windinstrumente das Ganze und Apollos würde die Trompeten dirigiren. Und ist das |3| Orchester im Gange, so darf mans gehn lassen; es sind auch Männer die nicht wie eine Heerde wollen getrieben seyn. Ein getriebenes Werk erfreut nicht.Zelter, Carl Friedrich (1758–1832) Und gelingt es ihnen so werden sie froh bey schwerster Arbeit, selbst wenn sie inne werden solten daß der Verfasser ein Pianiste ist.

Die Opernouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_a4fagexx-sfvh-vpjq-z52c-5rpaztxiyw8g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name>Die Opernouvertüre – Ouvertüre zu Mendelssohns Oper Die Hochzeit des Camacho op. 10. ist gut und als solche auch nicht zu lang. Man müste sie mit dem was darauf folgt wonicht mit dem ganzen Werke vergleichen können. Denn das hohe Violinengepfeiffe kann im Werke gerechtfertigt seyn; an sich selbst ist es darum zu tadeln weil man es nicht rein hören kann; es ist Quartettenspiel; man hört es täglich und soll doch neu seyn.

So viel für heute Dein ewiger Freund Zelter. B. d 12 Junius 1826.
            Deine beiden Ouvertüren mein Felix, haben mir große Freude gemacht ja es ist mir nicht zu viel gewesen die Erste fünfmal nacheinander zu hören.
Da Du hier und dort manches Kritische Freundeswort zu vernehmen haben wirst, so will auch ich Dir sagen was ich meine.
Die Erste aus dem C betrachte ich als Opus per se, Ouverture periodique für die Eröfnung eines großen Concerts.
Der Conus um den sich das Ganze anschliessend aufbaut liegt im Chor der Windinstrumente; dem sich der Gegensatz der Saitenchöre schicklich anschließt. Unerwartet und natürlich geht das Ganze fliessend fort. Die Modulation schlagend, gemäß und heiter.
Was ich als Tadel Deiner Stücke öfter und auch heute von Andern höre betrift das Maas. Man hält Deine Stücke für zu lang, so auch diese Ouverture.
Was mich betrifft so will ich nichts einwenden gegen Anderer Gefühl von dem man nicht wissen kann wonach es sich bildet.
 Ich kann nur zu lang finden was langweilend ist; ja was kurzweilig zu seyn sucht.
Was aber vollständig ist kann nicht zu lang seyn und man müßte fragen: Was ist zu viel? und so magst Du Dich selber fragen: was Du missen willst? Und wüßtest Du Dir hierauf nicht zu antworten; so laß die Muse walten die kein Unrecht kennt.
Was ich als Meisterer einzuwenden hätte ist, worauf Du bey reifern Jahren von selber nothwenig fallen must; denen ich wie Du weißt nicht vorgreiffe.
So sind Deine Piano im Ganzen zu nebulos, was im Einzelnen wahr und gut seyn kann und als Manier zurückhaltend und schwerathmend ist.
Eine unruhige Direktion ist einer Autorschaft Deiner Jahre gemäß und will ich nur erinnern, manche andere Directionen nicht geradezu als Muster zu imitiren, die uns die Pulsschläge gern auf den Brustlatz schreiben möchten um anzudeuten: ich bin auch dabey. Apollos stand hinter seinem Bilde, und würde hier sein Auge dem Orchester zugewandt haben. Das Auge ist die Direction.
In dieser Ouvertüre dirigiren die Windinstrumente das Ganze und Apollos würde die Trompeten dirigiren. Und ist das Orchester im Gange, so darf mans gehn lassen; es sind auch Männer die nicht wie eine Heerde wollen getrieben seyn. Ein getriebenes Werk erfreut nicht. Und gelingt es ihnen so werden sie froh bey schwerster Arbeit, selbst wenn sie inne werden solten daß der Verfasser ein Pianiste ist.
Die Opernouvertüre ist gut und als solche auch nicht zu lang. Man müste sie mit dem was darauf folgt wonicht mit dem ganzen Werke vergleichen können. Denn das hohe Violinengepfeiffe kann im Werke gerechtfertigt seyn; an sich selbst ist es darum zu tadeln weil man es nicht rein hören kann; es ist Quartettenspiel; man hört es täglich und soll doch neu seyn.
So viel für heute Dein
ewiger Freund
Zelter.
B. d 12 Junius 1826.          
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MWV, S. 241), und die Ouvertüre zur Oper Die Hochzeit des Camacho op. 10 (MWV L 5), datiert 12. Februar 1825 (vgl. MWV, S. 193).</note> mein Felix, haben mir große Freude gemacht ja es ist mir nicht zu viel gewesen die Erste fünfmal nacheinander zu hören.</p> <p>Da Du hier und dort manches Kritische Freundeswort zu vernehmen haben wirst, so will auch ich Dir sagen was ich meine.</p> <p><title xml:id="title_d58cc5c3-faac-4104-bbb1-71e9117be0a5">Die Erste aus dem C<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vi59og18-4gga-fvn2-pjfh-ra7nc4tv6rxh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. 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Man hält Deine Stücke für <hi n="1" rend="underline">zu lang</hi>, so auch diese <hi rend="latintype">Ouverture</hi>.</p> <p>Was mich betrifft so will ich nichts einwenden gegen Anderer Gefühl von dem man nicht wissen kann wonach es sich bildet.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Ich kann nur zu lang finden was lang<hi n="1" rend="underline">weilend</hi> ist; ja was kurzweilig zu seyn sucht. </p> <p>Was aber vollständig ist kann nicht zu lang seyn und man müßte fragen: Was ist zu viel? und so magst Du Dich selber fragen: was Du missen willst? Und wüßtest Du Dir hierauf nicht zu antworten; so laß die Muse walten die kein Unrecht kennt.</p> <p>Was ich als Meisterer einzuwenden hätte ist, worauf Du bey reifern Jahren von selber nothwenig fallen must; denen ich wie Du weißt nicht vorgreiffe.</p> <p>So sind Deine Piano im Ganzen zu nebulos, was im Einzelnen wahr und gut seyn kann und als Manier zurückhaltend und schwerathmend ist.</p> <p>Eine unruhige Direktion ist einer Autorschaft Deiner Jahre gemäß und will ich nur erinnern, manche andere Directionen nicht geradezu als Muster zu imitiren, die uns die Pulsschläge gern auf den Brustlatz schreiben möchten um anzudeuten: ich bin auch dabey. Apollos stand hinter seinem Bilde,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_099abcd4-e1b4-4310-9df5-d23ca098bcea" xml:lang="de">Apollos stand hinter seinem Bilde – Apollon, in der griechisch-römischen Mythologie der Gott der Dichtung und der Musik.</note> und würde hier sein Auge dem Orchester zugewandt haben. Das Auge ist die Direction.</p> <p>In <title xml:id="title_49fbd457-9eab-441e-9629-cf6545030f83">dieser Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rsu0aec8-vs0d-jy3a-iiht-1etulgpj21rs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100358" style="hidden">Ouvertüre C-Dur (»Trompeten-Ouvertüre«), [Herbst 1825] bis 4. März 1826; Umarbeitung bis 10. April 1833<idno type="MWV">P 2</idno><idno type="op">101</idno></name></title> dirigiren die Windinstrumente das Ganze und Apollos würde die Trompeten dirigiren. Und ist das<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Orchester im Gange, so darf mans gehn lassen; es sind auch Männer die nicht wie eine Heerde wollen getrieben seyn. <add place="above">Ein getriebenes Werk erfreut nicht.<name key="PSN0115916" resp="writers_hand" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758–1832)</name></add> Und gelingt es ihnen so werden sie froh bey schwerster Arbeit, selbst wenn sie inne werden solten daß der Verfasser ein Pianiste ist.</p> <p><title xml:id="title_4827fa34-175a-417e-b14a-ff6713f5623a">Die Opernouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_a4fagexx-sfvh-vpjq-z52c-5rpaztxiyw8g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_98954ee6-1e25-400a-bf09-21f1eba414c5" xml:lang="de">Die Opernouvertüre – Ouvertüre zu Mendelssohns Oper Die Hochzeit des Camacho op. 10.</note> ist gut und als solche auch nicht zu lang. Man müste sie mit dem was darauf folgt wonicht mit dem ganzen Werke vergleichen können. Denn das hohe Violinengepfeiffe kann im Werke gerechtfertigt seyn; an sich selbst ist es darum zu tadeln weil man es nicht rein hören kann; es ist Quartettenspiel; man hört es täglich und soll doch neu seyn.</p> <closer rend="left">So viel für heute</closer> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">ewiger Freund</signed> <signed rend="right">Zelter.</signed> <dateline rend="left">B. d <date cert="high" when="1826-06-12" xml:id="date_0a0786ab-6c90-4bc3-aa7b-804d079251a8">12 Junius</date></dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1826-06-12" xml:id="date_bbb3bad3-c06b-451a-b63e-201aedaaa222">1826.</date></dateline> </div> </body> </text></TEI>