fmb-1841-02-21-01
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Leipzig, 21. Februar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S. – Textverluste auf der vierten Seite durch Bindung, Textergänzungen.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
stenFebr. 1841
Nachdem ich Dich mit der
Auf unsrer Taufe, vergangnen Montag wars hübsch. Paul Felix Abraham heißt der kleine, herrlich gedeihende
teProbe davon, Abends Concert, Freitag Probe vom Quartett,
sehrempfehlen lasse, und die ich bei allen Kraftbrühe[n] mit Klößen um ein freundliches Andenken bitte.
Leipzig d. 21sten Febr. 1841. Liebste Mutter Nachdem ich Dich mit der SingAkademie, Rungenhagen, den Passionsstimmen &c. übermäßig gequält habe, komme ich heut schon wieder mit einer Bitte. Verzeih mirs, doch hoffe ich die heutige belästigt Dich weniger als die vorigen, und preßt vielleicht wieder ein Briefchen Deiner lieben Hand für uns heraus – das wär dann desto schöner. Ich brauche hier nämlich den Englischen Text meines Lobgesangs, und Cecile sagt sie habe Dir den, in einem der Birminghamer Musikfestbücher, bald nach meiner Rückkehr von dort im vergangnen Herbst zugeschickt. Sie glaubt, Du müssest ihn noch haben. Wenn dem so ist, und Du ihn herausfinden kannst, liebe Mutter, so bitte ich Dich recht sehr ihn mir umgehend herzuschicken. Ich werde Dir sehr dankbar dafür sein, und Dich hoffentlich nicht sobald mit neuen Bitten quälen. Auf unsrer Taufe, vergangnen Montag wars hübsch. Paul Felix Abraham heißt der kleine, herrlich gedeihende Kerl, und seine Pathen waren Mühlenfels, Schleinitz, Julie (die verheirathete) und Mme. Preusser. Pastor Blass taufte mit einer kurzen, aber ganz guten Rede. (Das aber ist hier eigentlich falsch. ) Cecile war so munter, und blüht überhaupt in diesen letzten Tagen so prächtig auf, wie ihre Blumen, die ich trotz besten Willens alle hatte vertrocknen lassen während sie im Bett lag, und die sie nun doch wieder bunt und lustig macht. Carl benahm sich bei der Taufe vortrefflich; es war ihm von Cecile so genau eingeschärft, daß alles mäuschenstill bei solcher Feierlichkeit sein müsse, daß er selbst nicht blos sich alles Redens enthielt, sondern auch sobald der Prediger die Rede anfing, ihm mit dem Finger drohte und St! St! machte, so daß mehrere von uns Lust zu lachen bekamen. Felsche schickte die Eistorte eine ganze Stunde zu spät, was der ganzen Feierlichkeit bedeutenden Schaden that. – Aber hier muß ich, liebe Mutter, eine Parenthese machen, an Beckchen. – O Beckchen! Der schönste Kuchen den ich je außerhalb Berlin gesehen habe, war von Dir! Wenigstens kam er vor einigen Tagen mit einer Adresse von Deiner Hand an, und stumm, wie er war, sprach er doch genug zu uns. Wir haben ihn bis auf ein kleines Stück aufgegessen! Wie sollen wirs nun machen, wenn er am Ende gar nicht für uns bestimmt war? Dann ists Deine eigne Schuld, denn wer solch einen Hauptkuchen in meine Hände legt, der riskirt alles. Nein, dies Eingemachte drauf! Er sah aus, wie Frühjahr, Herbst, und Polborn in einer Person. Und grade Punsch, mein Lieblingkuchen! Hab hunderttausend Dank! Und auch daß er zwei Tage nach der Taufe ankam, dank ich Dir; denn ohnedies hätt’ ich nicht halb so viel davon selbst essen können, bei meiner weltbekannten aufopfernden Gastfreundlichkeit. Wie gut, daß sie nicht auf die Probe gestellt worden ist! Aber ohne Spas, hab tausend Dank, liebstes Beckchen, für Dein herrliches Geschenk! Ich brachte mir den Abend gleich 7 Herren aus dem Abonnement-Concert mit; die haben ihn mal bewundert! Und am folgenden Nachmittag lud sich Cecile 4 Damen zum Caffee ein, die sollen ihn auch bewundert haben, daß er ganz klein geworden ist. Er kam mir um so mehr zu Statten, als ich jetzt eigentlich meine verdrießliche Jahreszeit verlebe. Es ist so entsetzlich viel Musik schon gemacht, daß mir ordentlich übel davor wird, wenns sich in diesen letzten Wochen noch einmal alles zusammendrängt und häuft. In 3 Wochen ists überstanden, aber diese letzten sind wirklich schwer durchzumachen. z. B. heut Probe und Concert von Gulomy, morgen Probe von der Passion, übermorgen vom Abonn. Conc., Donnerstag 2te Probe davon, Abends Concert, Freitag Probe vom Quartett, Sonnabend Quartett, Sonntag Probe von Dem. Schloss’ Concert, Montag Dem. Schloss’ Concert, Dinstag wieder Passionsprobe, und so beißt sich diese Klapperschlange 3 Wochen lang in ihren Schwanz. Ich habe den ganzen gestrigen Tag mit Schlafen verbracht, und bin heut ein wenig restaurirt, sonst könnt ich nicht einmal diesen Brief schreiben; gestern war ich zu nichts im Stande. – Mariechen ist noch gar nicht erwähnt, wie ich sehe; sie ist so dick und rund, daß man ihr die ungeheure Lebhaftigkeit gar nicht zutrauen sollte. Den ganzen Tag thut sie nichts als zappeln und trippeln und quäken, und dazu sagt sie Datom. Weitere Kenntnisse der Deutschen Sprache besitzt sie nicht bis jetzt. Dagegen fängt sie schon an in das Postillionslied nach Kräften mit einzustimmen, freilich mit großen Dissonanzen. Bitte, liebe Mutter sag Fanny sie möge mir doch bald meine Copialien-Rechnung schicken, und mein ergebenstes letztes beantworten, sag Paul er würde in den nächsten Tagen 21 Pfund von Schuncks für mich ausgezahlt bekommen, und ich bäte ihn um einen baldigen Brief, sage Beckchen alles Obige, und allen meine und Céciles Grüße, namentlich an Dirichlet, Hensel, Sebastian Walter, an Woringens und vor allem an Mme. Dirichlet, der ich mich sehr empfehlen lasse, und die ich bei allen Kraftbrühen mit Klößen um ein freundliches Andenken bitte. Und Du liebe Mutter, bleib mir gut! Schreib mir bald wieder! Und gedenke Deines Felix.
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B. heut Probe und Concert von <persName xml:id="persName_3e37edbc-c969-45ea-934d-29f6b939a6ac">Gulomy<name key="PSN0111618" style="hidden">Gulomy, Jérôme Louis (1821-1887)</name></persName>, morgen Probe von der <title xml:id="title_8c0b1e15-f9ec-4fb0-acf1-207287af5731">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title>, übermorgen vom <placeName xml:id="placeName_ab302192-8b35-4604-b48c-9401d68236b1">Abonn. Conc.<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Donnerstag 2<hi rend="superscript">te</hi> Probe davon, Abends Concert, Freitag Probe vom Quartett, <placeName xml:id="placeName_0a561fae-669a-48ce-88fb-88ee18e34fdd">Sonnabend Quartett<name key="NST0102789" style="hidden" subtype="Kammermusikkonzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Sonntag Probe von Dem. <persName xml:id="persName_a8c3ccb1-da14-4d7a-b29e-c1057c9ddc2b">Schloss’<name key="PSN0114593" style="hidden">Schloss, Sophie (1821-1903)</name></persName> Concert, Montag Dem. <placeName xml:id="placeName_df5ffd5e-8bf6-432f-9112-70da35d6558f">Schloss’ Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Dinstag wieder <title xml:id="title_c38fec15-ca82-480c-80b9-d262fd376acf">Passionsprobe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title>, und so beißt sich diese Klapperschlange 3 Wochen lang in ihren Schwanz. Ich habe den ganzen gestrigen Tag mit Schlafen verbracht, und bin heut ein wenig restaurirt, sonst könnt ich nicht einmal diesen Brief schreiben; gestern war ich zu nichts im Stande. – <persName xml:id="persName_e34cc9f6-7ad0-438b-9e7b-23e58acbf207">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> ist noch gar nicht erwähnt, wie ich sehe; sie ist so dick und rund, daß man ihr die ungeheure Lebhaftigkeit gar nicht zutrauen sollte. Den ganzen Tag thut sie nichts als zappeln und trippeln und quäken, und dazu sagt sie Datom. Weitere Kenntnisse der Deutsche[n] Sprache besitzt sie nicht bis jetzt. Dagegen fängt <persName xml:id="persName_ce814618-b89c-4657-84b0-ada54c48b1e3">sie<name key="PSN0113261" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> schon an in das <title xml:id="title_fc9056e4-7707-4472-a605-bad6f1024aaa">Postillionslied<name key="PSN0109383" style="hidden" type="author">Adam, Adolphe-Charles (1803-1856)</name><name key="CRT0107620" style="hidden" type="music">Le Postillon de Lonjumeau</name></title> nach Kräften mit einzustimmen, freilich mit großen Dissonanzen. Bitte, liebe Mutter sag <persName xml:id="persName_c4166c6c-ad84-4b6d-b5be-f0f7ac101448">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sie möge mir doch bald meine Copialien-Rechnung schicken, und mein ergebenstes letztes beantworten, sag <persName xml:id="persName_bcb310c2-3fa0-4024-9083-23a87dd7ec6d">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> er würde in den nächsten Tagen 21 Pfund von <persName xml:id="persName_c756a1a7-adbe-4912-b72c-7bc9396fed8b">Schuncks<name key="PSN0114778" style="hidden">Schunck, Souchay & Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds</name></persName> für mich ausgezahlt bekommen, und ich bäte <persName xml:id="persName_4fee4082-48d4-4bc6-89db-30bb3080d2d0">ihn<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> um einen bal[digen] Brief, sage Beckchen alles Obige, und allen meine und <persName xml:id="persName_b3d1a2a7-ba5d-47f8-a6ff-c5aa8d0dc286">Cécile[s]<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Grüße, namentlich an <persName xml:id="persName_26ab16a6-2136-454c-8684-44cc761a0d83">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>, <persName xml:id="persName_10feb591-cbd3-4a33-9a4a-c2b6f22452de">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1793ffbf-dad2-4bce-8736-8faffdffb71c">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> <persName xml:id="persName_c5302be9-9141-4b34-be48-818fe155f318">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>, an <persName xml:id="persName_34c0ecd9-7335-4774-95bf-d61efad167f3">Woringens<name key="PSN0115879" style="hidden">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> und vor allem an Mme. <persName xml:id="persName_88f41aac-bf53-4232-b931-0b78d307a53f">Dirichlet<name key="PSN0110667" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName>, de[r] ich mich <hi rend="underline">sehr</hi> empfehlen lasse, und die ich bei allen Kraftbrühe[n] mit Klößen um ein freundliches Andenken bitte. <seg type="closer" xml:id="seg_dbcbe69f-7afc-4b50-a8f0-453a61d07fd2">Und Du liebe Mutter, bleib mir gut! Schreib mir bald wieder! Un[d] gedenke Deines</seg></p><signed rend="left">Felix.</signed></div></body></text></TEI>