fmb-1841-01-25-01
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Leipzig, 25. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin.
Alles geht vortrefflich, Gott sei Lob und Dank. ten Tage wieder etwas aufzustehen versuchen. Ich habe ihr Deine beiden lieben Briefe vorgelesen, und
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steBrief, den ich seit vorgestern geschrieben habe; es wird mir angst und bange, wenn ich sehe wie diese Fluth anwächs’t, sobald ich einmal ein Paar Tage mich nicht dagegen wehren und eindämmen kann. Variationen aus der Lausitz und Mainz, Ouvertüren aus Hannover, Kopenhagen, Braunschweig und Rudolstadt,
Verzeih mir diese Stoßseufzer, liebste Mutter; ich bin doch eigentlich innerlich so herzensvergnügt, wie es nur ein Mensch sein kann, und so herzensdankbar. Wie gern ich aber länger und besser schriebe, und warum ichs nicht kann, das wollt’ ich blos damit Dir sagen. Und nun lebwohl, und grüß die
Leipzig d. 25 Jan. 1841. Liebste Mutter Alles geht vortrefflich, Gott sei Lob und Dank. Cecile und der Kleine befinden sich musterhaft, und erstere soll, wie wir hoffen, übermorgen als dem 10ten Tage wieder etwas aufzustehen versuchen. Ich habe ihr Deine beiden lieben Briefe vorgelesen, und sie dankt Dir und Euch allen für Eure lieben freundlichen Wünsche aufs herzlichste. Nun nimm auch meinen Dank, liebste Mutter, daß Du meine Bitte wegen der Stimmen der Passionsmusik so schnell und pünctlich mir erfüllt hast. Das kommt mir sehr zu paß; denn am vorigen Dinstag, als wir mit mehreren 100 Dilettanten zur Probe des historischen Concerts von Bach und Händel versammelt waren, erklärte ich für die nächsten Monate die Dinstagsproben für permanent, und kündigte die Aufführung in der Thomaskirche zum März an. Nun können wir durch Deine Güte morgen gleich mit dem Probiren anfangen, obwohl wir die eine Hälfte der Zeit auf die Haydnschen Chöre verwenden wollen, die Dir die heutige Allgem. Zeitung wohl ankündigen wird. Wärst Du wohl so gut, wegen der Instrumentalstimmen, die ich erst in einigen Wochen brauche, Erkundigung einzuziehen? Ich glaube sie sind entweder bei Devrient oder er weiß doch, wo sie sind. Dies ist der 35ste Brief, den ich seit vorgestern geschrieben habe; es wird mir angst und bange, wenn ich sehe wie diese Fluth anwächs’t, sobald ich einmal ein Paar Tage mich nicht dagegen wehren und eindämmen kann. Variationen aus der Lausitz und Mainz, Ouvertüren aus Hannover, Kopenhagen, Braunschweig und Rudolstadt, Deutsche Vaterlandslieder aus Weimar Braunschweig und Berlin, von denen ich die letztern componiren, die ersteren durchsehen und an einen Verleger bringen soll, und dazu meist so gute freundliche Briefe, daß ich mich schämen würde, wenn ich sie nicht auch nach Kräften gut und freundlich beantwortete – Aber wer giebt mir die schönen Tage zurück, die darüber hingehen! – Dann die Leute, die geprüft sein wollen und für ihre besorgten Angehörigen Bescheid erwarten, ob sie Musiker werden sollen, oder nicht, – wie eben 2 Rheinländer hier sind – und das soll man nun in ein Paar Stunden entscheiden – es ist wirklich eine arge Verantwortung – und ich denke oft an Lafontaines Ratze, die sich in den Käse zurückzog, und von da aus Orakelsprüche ertönen ließ. Verzeih mir diese Stoßseufzer, liebste Mutter; ich bin doch eigentlich innerlich so herzensvergnügt, wie es nur ein Mensch sein kann, und so herzensdankbar. Wie gern ich aber länger und besser schriebe, und warum ichs nicht kann, das wollt’ ich blos damit Dir sagen. Und nun lebwohl, und grüß die Geschwister und bleibe gut Deinem Felix.
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