fmb-1841-01-21-02
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Leipzig, 21. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es ist eine herzinnige Freude
Verzeihen Sie, daß ich immer nur kurz und wenig schreibe; ich hatte gestern Abend öffentlich zu spielen
Leipzig 21 Jan. 41 Liebe Mama Es ist eine herzinnige Freude Cecile anzusehen, wie sie so heiter und wohl in ihrem Bette liegt, mit dem Kleinen an der Brust. Sie hat wieder eine sehr gute Nacht gehabt, die Aerzte haben ihr auch heut ein wenig Fleischbrühe erlaubt, und da ist ihr Hauptwunsch erfüllt. Als ich diesen Morgen mit ein Paar Dresdner Mundsemmeln vor ihr Bett trat (Sie erinnern sich doch noch, daß ich die täglich selbst kaufen muß) biß sie so rasch und heftig in die eine, daß ich dachte, sie wollte sie ganz verschlucken – und dann machte sie ein Kindergesicht und sagte: Verzeih mir. Frau Lehnert hält die schönsten Reden über die ganze Welt im Allgemeinen, und den Kleinen und seine Fähigkeiten im Besondren, darüber lacht Cecile daß sie es kaum verbergen kann, und ist seelenvergnügt. Der Himmel, dem ich nicht genug zu danken weiß, erhalte uns so unser Glück! Verzeihen Sie, daß ich immer nur kurz und wenig schreibe; ich hatte gestern Abend öffentlich zu spielen in Ole Bulls Concert, heut wieder im Abonnement-Concert, und dazu vorgestern Abend, gestern früh, und heut früh sehr anstrengende Proben. Da bin ich immer so müde, daß ich kaum die Feder halten kann, und mich am liebsten hinlege und schlafe sobald ich zu Hause komme, und Cecile wohl finde. Ich habe noch immer nicht meinen Schlaf ganz eingebracht, aber durch das fortwährende Nachexerciren denke ich bald so weit zu sein. Mit herzlichen Grüßen für das ganze Haus Ihr ergebner Felix Mendelssohn Bartholdy
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