fmb-1841-01-18-01
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Leipzig, 18. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin.
tenJanuar 1841
Diesen Morgen ist meine 1 2 1 2
Jetzt ist der junge
Wie gesagt, wüßte ich nur wie ichs anfange um Gott genug zu danken! Die Sorge hat seit den letzten Wochen recht schwer auf mir gelegen, und ist nun in so kurzer Zeit, so über alle Erwartung schnell mir erleichtert worden. Gott erhalte es nur so!
Ich möchte gern bald wieder in ihre Stube; daher nichts mehr für jetzt. Den Nachmittag vor Abgang der Post setze ich noch eine Zeile hinzu. Sag es den
Abends. Alles geht nach schönstem Wunsche, Gottlob!
umgehend zu melden, ob ich das
Leipzig d. 18ten Januar 1841. Liebste Mutter Diesen Morgen ist meine Cecile von einem Knaben entbunden worden, so leicht und glücklich, daß ich noch halb wie im Traum bin, noch gar nicht weiß, wie ich anfangen soll Gott für so viel Güte zu danken. Gestern Abend waren noch mehrere Leute, u. a. Graf Baudissin’s bei uns zum Besuch, nachher klagte Cecile ein wenig, legte sich aber um 10 zu Bett und schlief gleich ein, so daß ich mich gegen Mitternacht auch schlafen legte; sie wachte dann um 3 und um 4 wieder auf, schlief aber immer dazwischen, und erst gegen 6 Uhr schien mir der Schmerz doch so stark, daß ich aufstand und nach der sagefemme schickte, obwohl Cecile es auch da noch durchaus nicht zugeben wollte. nach 1 2 7 kam die, und 5 Minuten vor 1 2 8 war ein muntrer, kräftiger Junge geboren, der ordentlich schreit, schmatzt, Fenchelthee trinkt, und es an nichts fehlen läßt. Das Mädchen, die ich nach dem Accoucheur der Vorsorge wegen geschickt hatte, kam eine Viertelstunde nachdem alles vorbei war wieder; und Cecile fühlte sich Gottlob so wohl, daß sie vor allen Dingen zu essen verlangte, und den Doctor im Spas fragte, ob sie nicht ein wenig auf und ab gehen dürfe. Der Himmel erhalte es so! Jetzt ist der junge Mensch fünftehalb Stunden alt, alles geht nach Wunsche und normal; wie ich Dir schon geschrieben wollen die Aerzte, daß Cecile in den ersten 14 Tagen selbst zu stillen versucht, dann aber soll jedenfalls eine Amme angenommen werden. Wie gesagt, wüßte ich nur wie ichs anfange um Gott genug zu danken! Die Sorge hat seit den letzten Wochen recht schwer auf mir gelegen, und ist nun in so kurzer Zeit, so über alle Erwartung schnell mir erleichtert worden. Gott erhalte es nur so! Ich möchte gern bald wieder in ihre Stube; daher nichts mehr für jetzt. Den Nachmittag vor Abgang der Post setze ich noch eine Zeile hinzu. Sag es den Geschwistern mit meinen herzlichsten Grüßen. Ich schreibe in der ersten Zeit täglich ein Paar Worte. Dein Felix. Abends. Alles geht nach schönstem Wunsche, Gottlob! Cecile hat ihre Wassersuppe und der Kleine seinen Fenchelthee mit vielem Appetit genossen, und ich hoffe auf eine ruhige Nacht für beide. Bitte, liebe Mutter, laß die frohe Nachricht in meinem Namen auch Onkel Joseph und Tante Hinni, und Mariane und Alexander wissen, da sie sich immer sehr freundlich für uns interessirt haben. Liebe Fanny, Dich bitte ich mir umgehend zu melden, ob ich das Flöten Concert von Friedrich dem Großen bekommen kann, und wann? Wenn ich nicht in einigen Tagen bestimmten Bescheid über Ja oder Nein weiß, so komm’ ich in Verlegenheit. Nun lebe wohl, liebe Mutter und liebe Geschwister und freut Euch mit mir meiner Freude und meines Glückes, für die ich dem lieben Gott gar noch nicht recht zu danken weiß, und es doch so gern möchte. Dein Felix.
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