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fmb-1841-01-18-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin<lb></lb>Leipzig, 18. Januar 1841 Diesen Morgen ist meine Cecile von einem Knaben entbunden worden, so leicht und glücklich, daß ich noch halb wie im Traum bin, noch gar nicht weiß, wie ich anfangen soll Gott für so viel Güte Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2964

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IV/458. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 18. Januar 1841 Diesen Morgen ist meine Cecile von einem Knaben entbunden worden, so leicht und glücklich, daß ich noch halb wie im Traum bin, noch gar nicht weiß, wie ich anfangen soll Gott für so viel Güte

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. Januar 1841 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) BerlinDeutschland deutsch
Mme. Mme. Mendelssohn Bartholdy in Berlin. Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig d. 18ten Januar 1841. Liebste Mutter

Diesen Morgen ist meine CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von einem KnabenMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) entbunden worden, so leicht und glücklich, daß ich noch halb wie im Traum bin, noch gar nicht weiß, wie ich anfangen soll Gott für so viel Güte zu danken. Gestern Abend waren noch mehrere Leute, u. a. Graf Baudissin’sBaudissin, Wolf Heinrich Friedrich Karl Graf von (1789-1878)Baudissin, Sophie Gräfin von (1817-1894) bei uns zum Besuch, nachher klagte CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ein wenig, legte sich aber um 10 zu Bett und schlief gleich ein, so daß ich mich gegen Mitternacht auch schlafen legte; sieMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wachte dann um 3 und um 4 wieder auf, schlief aber immer dazwischen, und erst gegen 6 Uhr schien mir der Schmerz doch so stark, daß ich aufstand und nach der sagefemme schickte, obwohl CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) es auch da noch durchaus nicht zugeben wollte. nach 1 2 7 kam die, und 5 Minuten vor 1 2 8 war ein muntrer, kräftiger JungeMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) geboren, der ordentlich schreit, schmatzt, Fenchelthee trinkt, und es an nichts fehlen läßt. Das Mädchen, die ich nach dem AccoucheurHammer, Christian (Friedrich) Ernst Immanuel (1794-1858) der Vorsorge wegen geschickt hatte, kam eine Viertelstunde nachdem alles vorbei war wieder; und CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) fühlte sich Gottlob so wohl, daß sieMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) vor allen Dingen zu essen verlangte, und den DoctorHammer, Christian (Friedrich) Ernst Immanuel (1794-1858) im Spas fragte, ob sie nicht ein wenig auf und ab gehen dürfe. Der Himmel erhalte es so!

Jetzt ist der junge MenschMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) fünftehalb Stunden alt, alles geht nach Wunsche und normal; wie ich Dir schon geschrieben wollen die Aerzte, daß CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) in den ersten 14 Tagen selbst zu stillen versucht, dann aber soll jedenfalls eine Amme angenommen werden.

Wie gesagt, wüßte ich nur wie ichs anfange um Gott genug zu danken! Die Sorge hat seit den letzten Wochen recht schwer auf mir gelegen, und ist nun in so kurzer Zeit, so über alle Erwartung schnell mir erleichtert worden. Gott erhalte es nur so!

Ich möchte gern bald wieder in ihre Stube; daher nichts mehr für jetzt. Den Nachmittag vor Abgang der Post setze ich noch eine Zeile hinzu. Sag es den GeschwisternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) mit meinen herzlichsten Grüßen. Ich schreibe in der ersten Zeit täglich ein Paar Worte.

Dein Felix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Abends. Alles geht nach schönstem Wunsche, Gottlob! CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) hat ihre Wassersuppe und der Kleine seinen Fenchelthee mit vielem Appetit genossen, und ich hoffe auf eine ruhige Nacht für beide. Bitte, liebe Mutter, laß die frohe Nachricht in meinem Namen auch Onkel JosephMendelssohn, Joseph (1770-1848) und Tante HinniMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862), und MarianeMendelssohn, Marianne (1799-1880) und AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871) wissen, da sie sich immer sehr freundlich für uns interessirt haben.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Liebe Fanny, Dich bitte ich mir umgehend zu melden, ob ich das Flöten Concert von Friedrich dem Großen<name key="PSN0113984" style="hidden" type="author">Preußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786)</name><name key="CRT0110354" style="hidden" type="music">Flötenkonzert</name> bekommen kann, und wann? Wenn ich nicht in einigen Tagen bestimmten Bescheid über Ja oder Nein weiß, so komm’ ich in Verlegenheit.

Nun lebe wohl, liebe Mutter und liebe Geschwister und freut EuchHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) mit mir meiner Freude und meines Glückes, für die ich dem lieben Gott gar noch nicht recht zu danken weiß, und es doch so gern möchte.

Dein Felix.
            Leipzig d. 18ten Januar 1841. Liebste Mutter
Diesen Morgen ist meine Cecile von einem Knaben entbunden worden, so leicht und glücklich, daß ich noch halb wie im Traum bin, noch gar nicht weiß, wie ich anfangen soll Gott für so viel Güte zu danken. Gestern Abend waren noch mehrere Leute, u. a. Graf Baudissin’s bei uns zum Besuch, nachher klagte Cecile ein wenig, legte sich aber um 10 zu Bett und schlief gleich ein, so daß ich mich gegen Mitternacht auch schlafen legte; sie wachte dann um 3 und um 4 wieder auf, schlief aber immer dazwischen, und erst gegen 6 Uhr schien mir der Schmerz doch so stark, daß ich aufstand und nach der sagefemme schickte, obwohl Cecile es auch da noch durchaus nicht zugeben wollte. nach 1 2 7 kam die, und 5 Minuten vor 1 2 8 war ein muntrer, kräftiger Junge geboren, der ordentlich schreit, schmatzt, Fenchelthee trinkt, und es an nichts fehlen läßt. Das Mädchen, die ich nach dem Accoucheur der Vorsorge wegen geschickt hatte, kam eine Viertelstunde nachdem alles vorbei war wieder; und Cecile fühlte sich Gottlob so wohl, daß sie vor allen Dingen zu essen verlangte, und den Doctor im Spas fragte, ob sie nicht ein wenig auf und ab gehen dürfe. Der Himmel erhalte es so!
Jetzt ist der junge Mensch fünftehalb Stunden alt, alles geht nach Wunsche und normal; wie ich Dir schon geschrieben wollen die Aerzte, daß Cecile in den ersten 14 Tagen selbst zu stillen versucht, dann aber soll jedenfalls eine Amme angenommen werden.
Wie gesagt, wüßte ich nur wie ichs anfange um Gott genug zu danken! Die Sorge hat seit den letzten Wochen recht schwer auf mir gelegen, und ist nun in so kurzer Zeit, so über alle Erwartung schnell mir erleichtert worden. Gott erhalte es nur so!
Ich möchte gern bald wieder in ihre Stube; daher nichts mehr für jetzt. Den Nachmittag vor Abgang der Post setze ich noch eine Zeile hinzu. Sag es den Geschwistern mit meinen herzlichsten Grüßen. Ich schreibe in der ersten Zeit täglich ein Paar Worte.
Dein
Felix.
Abends. Alles geht nach schönstem Wunsche, Gottlob! Cecile hat ihre Wassersuppe und der Kleine seinen Fenchelthee mit vielem Appetit genossen, und ich hoffe auf eine ruhige Nacht für beide. Bitte, liebe Mutter, laß die frohe Nachricht in meinem Namen auch Onkel Joseph und Tante Hinni, und Mariane und Alexander wissen, da sie sich immer sehr freundlich für uns interessirt haben.
Liebe Fanny, Dich bitte ich mir umgehend zu melden, ob ich das Flöten Concert von Friedrich dem Großen bekommen kann, und wann? Wenn ich nicht in einigen Tagen bestimmten Bescheid über Ja oder Nein weiß, so komm’ ich in Verlegenheit.
Nun lebe wohl, liebe Mutter und liebe Geschwister und freut Euch mit mir meiner Freude und meines Glückes, für die ich dem lieben Gott gar noch nicht recht zu danken weiß, und es doch so gern möchte.
Dein
Felix.          
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Den Nachmittag vor Abgang der Post setze ich noch eine Zeile hinzu. Sag es den <persName xml:id="persName_3575778f-b7f6-42ae-99b3-549671e8defb">Geschwistern<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> mit meinen herzlichsten Grüßen. Ich schreibe in der ersten Zeit täglich ein Paar Worte.</p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_76099c9f-aa23-4d75-abad-ce54b4e3ab56"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="underline">Abends.</hi> Alles geht nach schönstem Wunsche, Gottlob! <persName xml:id="persName_4bc759ff-6251-4ba4-a2f5-aebf946aabf6">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> hat ihre Wassersuppe und der Kleine seinen Fenchelthee mit vielem Appetit genossen, und ich hoffe auf eine ruhige Nacht für beide. Bitte, liebe Mutter, laß die frohe Nachricht in meinem Namen auch <persName xml:id="persName_6d137973-a73e-47b9-84c4-3d9956075cb1">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> und <persName xml:id="persName_73604d0c-34f6-4008-9f7c-a850417e0207">Tante Hinni<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_e69adbcd-c1ab-4730-9673-540764ba69d1">Mariane<name key="PSN0113230" style="hidden">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4b45ad01-2e6e-4065-bbee-38922fcea29a">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> wissen, da sie sich immer sehr freundlich für uns interessirt haben.</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_ec7f023d-1530-4ca3-bb26-55c6d1806d30"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p><seg type="salute">Liebe Fanny</seg>, Dich bitte ich mir <hi n="1" rend="underline">umgehend</hi> zu melden, ob ich das <title xml:id="title_60be23f9-fb1f-42db-b490-ba8cab32ff4e">Flöten Concert von Friedrich dem Großen<name key="PSN0113984" style="hidden" type="author">Preußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786)</name><name key="CRT0110354" style="hidden" type="music">Flötenkonzert</name></title> bekommen kann, und wann? Wenn ich nicht in einigen Tagen bestimmten Bescheid über Ja oder Nein weiß, so komm’ ich in Verlegenheit.</p> <p><seg type="closer" xml:id="seg_9ef81303-c599-42a2-83bb-fde820d791c3">Nun lebe wohl, liebe Mutter und liebe Geschwister</seg> und freut <persName xml:id="persName_efd01a57-3f46-421c-9805-5e3d814a9d3a">Euch<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> mit mir meiner Freude und meines Glückes, für die ich dem lieben Gott gar noch nicht recht zu danken weiß, und es doch so gern möchte.</p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix.</signed> </div> </body> </text></TEI>