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fmb-1841-01-04-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Reinhold Köstlin in Landeck (?)<lb></lb>Leipzig, 4. Januar 1841 Das ist wohl eine große Freude, wenn man nach sehr langer Zeit auf einmal wieder ein Paar so freundliche Worte, so herzliche Grüße, und einen so lieben Namen darunter sieht, wie in dem ganz kleinen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2948

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Nachl. 7,85,3. Abschrift fremder Hand Felix Mendelssohn Bartholdy an Reinhold Köstlin in Landeck (?); Leipzig, 4. Januar 1841 Das ist wohl eine große Freude, wenn man nach sehr langer Zeit auf einmal wieder ein Paar so freundliche Worte, so herzliche Grüße, und einen so lieben Namen darunter sieht, wie in dem ganz kleinen

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Schreiber unbekannt.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. Januar 1841 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Köstlin, Christian Reinhold (Pseud.: C. Reinhold) (1813-1856) Landeck (Tirol)Österreich deutsch
Herrn Herrn C. Reinhold Köstlin. Wohlgeb.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig den 4ten Januar 1841.

Das ist wohl eine große Freude, wenn man nach sehr langer Zeit auf einmal wieder ein Paar so freundliche Worte, so herzliche Grüße, und einen so lieben Namen darunter sieht, wie in dem ganz kleinen Briefchen, das mir der Buchhändler KöhlerKoehler, Karl Franz (1805-1872) von Ihnen brachte. Ich hatte oft Landsleute von Ihnen gefragt, ob sie Sie nicht kennten, und was Sie machten, war aber immer an die Unrechten gekommen, die keinen Bericht zu geben wußten; dachte darauf endlich Sie wären vielleicht längst von Stuttgart weg, und wir hätten uns zwar einmal im Leben oft und froh gesehen und manches von einander gehört, aber das wär eben von den Dingen, die einmal im Leben kommen, und sich nicht wiederholen wollen. Nun wir aber von einander wieder gehört haben, und zwar auf so unvermuthete Weise, kann’s ja auch kommen, denk’ ich, daß wir uns eben so plötzlich wiedersehen, und das wäre gar herrlich. Aber freilich so kurz, wie Ihr Briefchen dürfte es nicht sein, das Wiedersehen. Es ist gar zu kurz; steht freilich viel, und liebes darin, und mir ist ganz nach der alten Zeit unserer Bekanntschaft zu Muth geworden, so oft ich’s las, und mir Sie am Flügel sitzend, und mit der herrlichen Josephine LangLang, Josephine Caroline (1815-1880), ihr Lieder dichtend, und mit ihr musicirend dachte; aber es könnte doch von alle dem noch etwas mehr und Ausführlicheres enthalten haben, damit ich auch wüßte, wie und wo Sie leben, wenn Sie nicht mehr in Landeck im Innthale sind, ob Sie sich zu Hause wohl fühlen, ganz genesen sind, was für Arbeiten Sie beendigt, was für welche angefangen haben, wo man Sie einmal träfe, wenn man vielleicht wieder den Süden durchkreuzte, und ob keine Aussicht ist, Sie wieder im Norden zu sehen – denn auch von der Josephine LangLang, Josephine Caroline (1815-1880), wie es der geht, ob sie noch so unnachahmlich und ausdrucksvoll singen und spielen und componiren kann, ob sieLang, Josephine Caroline (1815-1880) noch in München ist, und da so fremd als wäre sie nie da gewesen. &c. &c – Wollten Sie mir über das alles nicht eine Nachschrift zum Briefchen schicken, aber gut 100 mal so lang, als das Briefchen selbst? Mich trifft alles unter meiner bloßen Namensadresse hier in Leipzig, oder wird mir nachgeschickt, wenn ich verreist bin. Das war ich jetzt seit den letzten Jahren fast immer den ganzen Sommer lang; auf meiner Hochzeitreise 1837 (denn ich bin jetzt verheirathet, und lebe mit FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und KindernMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) hier sehr froh und glücklich als wohlbestellter Abonnement Concert Musik Direktor) war ich nahe am Würtembergschen, mehrere Wochen in Freiburg, im Breisgau, dann im Schwarzwald; hätte ich Sie damals zu finden gewußt, so hätte ich gewiß Ihnen einen Besuch abgestattet, und eben damit wir einander nicht wieder ein mal so nahe vorrüber reisen, sollten Sie mir schon meine obigen Fragen beantworten. Daß ich der Musik treu geblieben bin, und mein Leben lang bleiben werde, wissen Sie wohl; doch macht mir das Clavierspielen nicht mehr so viel Freude als damals, dagegen das Componiren mehr als je. Zum Spielen komme ich nur noch so gelegentlich, und dann treibe ichs freilich wieder mal ein paar Wochen lang con amore, und ganz liegen lassen könnt ich’s um keinen Preis; aber so regelmäßig wie damals kann ichs auch nicht mehr durchführen. Da Sie der Josephine LangLang, Josephine Caroline (1815-1880) aber hübsche Lieder dichten, könnten Sie mir eigentlich auch ein Paar in den Brief ein legen; wenn’s gegen das Frühjahr geht, dann kann ich gewöhnlich nicht Liedertexte genug haben. – Aber nun verlange ich immer mehr. Ich will lieber schließen, und froh sein, wenn Sie mir obige Fragen beantworten. Jedenfalls aber denken Sie meiner freundlich und vergessen Sie niemals ganz

Ihren

herzlich ergebenen Felix Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig den 4ten Januar 1841. Das ist wohl eine große Freude, wenn man nach sehr langer Zeit auf einmal wieder ein Paar so freundliche Worte, so herzliche Grüße, und einen so lieben Namen darunter sieht, wie in dem ganz kleinen Briefchen, das mir der Buchhändler Köhler von Ihnen brachte. Ich hatte oft Landsleute von Ihnen gefragt, ob sie Sie nicht kennten, und was Sie machten, war aber immer an die Unrechten gekommen, die keinen Bericht zu geben wußten; dachte darauf endlich Sie wären vielleicht längst von Stuttgart weg, und wir hätten uns zwar einmal im Leben oft und froh gesehen und manches von einander gehört, aber das wär eben von den Dingen, die einmal im Leben kommen, und sich nicht wiederholen wollen. Nun wir aber von einander wieder gehört haben, und zwar auf so unvermuthete Weise, kann’s ja auch kommen, denk’ ich, daß wir uns eben so plötzlich wiedersehen, und das wäre gar herrlich. Aber freilich so kurz, wie Ihr Briefchen dürfte es nicht sein, das Wiedersehen. Es ist gar zu kurz; steht freilich viel, und liebes darin, und mir ist ganz nach der alten Zeit unserer Bekanntschaft zu Muth geworden, so oft ich’s las, und mir Sie am Flügel sitzend, und mit der herrlichen Josephine Lang, ihr Lieder dichtend, und mit ihr musicirend dachte; aber es könnte doch von alle dem noch etwas mehr und Ausführlicheres enthalten haben, damit ich auch wüßte, wie und wo Sie leben, wenn Sie nicht mehr in Landeck im Innthale sind, ob Sie sich zu Hause wohl fühlen, ganz genesen sind, was für Arbeiten Sie beendigt, was für welche angefangen haben, wo man Sie einmal träfe, wenn man vielleicht wieder den Süden durchkreuzte, und ob keine Aussicht ist, Sie wieder im Norden zu sehen – denn auch von der Josephine Lang, wie es der geht, ob sie noch so unnachahmlich und ausdrucksvoll singen und spielen und componiren kann, ob sie noch in München ist, und da so fremd als wäre sie nie da gewesen. &c. &c – Wollten Sie mir über das alles nicht eine Nachschrift zum Briefchen schicken, aber gut 100 mal so lang, als das Briefchen selbst? Mich trifft alles unter meiner bloßen Namensadresse hier in Leipzig, oder wird mir nachgeschickt, wenn ich verreist bin. Das war ich jetzt seit den letzten Jahren fast immer den ganzen Sommer lang; auf meiner Hochzeitreise 1837 (denn ich bin jetzt verheirathet, und lebe mit Frau und Kindern hier sehr froh und glücklich als wohlbestellter Abonnement Concert Musik Direktor) war ich nahe am Würtembergschen, mehrere Wochen in Freiburg, im Breisgau, dann im Schwarzwald; hätte ich Sie damals zu finden gewußt, so hätte ich gewiß Ihnen einen Besuch abgestattet, und eben damit wir einander nicht wieder ein mal so nahe vorrüber reisen, sollten Sie mir schon meine obigen Fragen beantworten. Daß ich der Musik treu geblieben bin, und mein Leben lang bleiben werde, wissen Sie wohl; doch macht mir das Clavierspielen nicht mehr so viel Freude als damals, dagegen das Componiren mehr als je. Zum Spielen komme ich nur noch so gelegentlich, und dann treibe ichs freilich wieder mal ein paar Wochen lang con amore, und ganz liegen lassen könnt ich’s um keinen Preis; aber so regelmäßig wie damals kann ichs auch nicht mehr durchführen. Da Sie der Josephine Lang aber hübsche Lieder dichten, könnten Sie mir eigentlich auch ein Paar in den Brief ein legen; wenn’s gegen das Frühjahr geht, dann kann ich gewöhnlich nicht Liedertexte genug haben. – Aber nun verlange ich immer mehr. Ich will lieber schließen, und froh sein, wenn Sie mir obige Fragen beantworten. Jedenfalls aber denken Sie meiner freundlich und vergessen Sie niemals ganz
Ihren
herzlich ergebenen
Felix Mendelssohn Bartholdy          
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