fmb-1841-01-02-01
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Leipzig, 2. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; S. 1 handschriftlicher Vermerk (Eingangsvermerk) von fremder Hand oben rechts: »pr 4/1 41«. – Dieser Brief ist nach Felix Mendelssohn Bartholdys eigener Angabe vor dem an Paul Mendelssohn Bartholdy gerichteten desselben Datums entstanden; siehe Brief fmb-1841-01-02-02 (Brief Nr. 2943) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 2. Januar 1841, Z. 32: »Ich habe M. in einem heutigen Briefe gesagt«.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
geehrtes Schreiben von 20sten v. M. habe mit bestem Dank empfangen. Es eröffnet mir, was ich bisher nicht gewußt hatte, daß nicht allein die persönliche Stellung zur
Zweierlei bedarf ich aber, um über die vorliegende Frage meine Meinung aussprechen zu können. Bis jetzt kenne ich nämlich das Statut der
Sobald ich diese zwei Erfordernisse habe, werde ich mirs zur wahren Ehre rechnen meine Ideen über diese Sache, sei es Ex. Excellenz, sei es dem Minister
tenJan. 1841
Ew. Excellenz geehrtes Schreiben von 20sten v. M. habe mit bestem Dank empfangen. Es eröffnet mir, was ich bisher nicht gewußt hatte, daß nicht allein die persönliche Stellung zur musikalischen Klasse der Akademie der Künste, welche mir in dem vorigen Briefe Ew. Excellenz anzutragen die Ehre erwiesen, bis jetzt eine unbestimmte ist, sondern daß auch zu der ganzen Umgestaltung dieser Klasse und der dazu erforderlichen Veränderung des Statuts der Akademie von Sr. Excellenz dem Minister Eichhorn meine Vorschläge abgewartet werden sollten, bevor er den Entwurf zur Umbildung dem Könige einreicht. Es ist mir ein solches Vertrauen höchst ehrenvoll, und ich werde demselben zu entsprechen mich nach Kräften bemühen; jedoch ist es mir zu meinem Bedauern unmöglich nach Berlin zu kommen, wie Ew. Excellenz mich wiederholt dazu auffordern. Wie ich in einem meiner früheren Briefe bereits bemerkte, kann ich im Laufe des Winters selbst nicht auf kurze Zeit Leipzig verlassen, und der einzige Weg, sich über die Sache zu verständigen, würde also der von Ew. Excellenz vorgeschlagne schriftliche sein. Hiezu bin ich mit Freuden bereit. Erst wenn die Frage über den künftigen Zustand des Instituts, zu welchem Sie mich berufen, erledigt ist, wird es zu einem Resultat führen können, über die mir dabei zu gebende Stellung zu verhandeln, und es wird sich dann sehr bald und ohne Schwierigkeit herausstellen, ob ich mich ihr gewachsen fühle, und ob sie meinen Wünschen zusagt oder nicht. Bis dahin, glaube ich, würde es für beide Theile unmöglich sein, eine bindende Erklärung über das Ganze wie über die einzelnen Puncte desselben abzugeben. Zweierlei bedarf ich aber, um über die vorliegende Frage meine Meinung aussprechen zu können. Bis jetzt kenne ich nämlich das Statut der Akademie und die Verfassung der musikalischen Klasse noch nicht, und weiß davon nur, was aus den Lectionsplänen, die von Zeit zu Zeit in den öffentlichen Blättern stehen, etwa zu entnehmen ist. Als ich im Jahre 1833 zum Mitglied der musikalischen Klasse ernannt wurde, schickte man mir nach Düsseldorf ein „Reglement für die Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschafthen vom Jahre 1790“ in welchem, wie schon der Titel vermuthen läßt, der Musik mit keinem Worte gedacht war, und etwas Andres ist mir seitdem nicht darüber zugekommen. Ich müßte also erstlich um Mittheilung der gegenwärtigen Verfassung der musikalischen Klasse und des Statuts, welches geändert werden soll, Ew. Excellenz ergebenst bitten, und dann zweitens wenigstens ungefähr den Umfang der Veränderungen, welche man vorzunehmen gedenkt, und ihren Gesichtspunct kennen. Da, wie ich höre, auch in andern Theilen der Akademie solche Umbildungen beabsichtigt werden, so ist auch dieser letztgenannte Wunsch wohl mit keiner Schwierigkeit verknüpft, und man würde mir vielleicht sagen können, welche Grundlagen in den andern Branchen beibehalten, welche verworfen worden sind, ob das ganze Alte von Grund aus aufgelös’t, ob nur gestützt und verbessert werden soll, ob die bisherigen Mitglieder erst wieder neu zu erwählen, resp. durch andre zu ersetzen wären, oder ob sie ihre Stellen und Ämter nach wie vor behalten sollen. – Über diese und ähnliche Fragen möchte ich mich nicht aussprechen, bevor ich die Ihrerseits bestehenden Ansichten im Allgemeinen kenne, oder wenigstens durch Beispiele aus den andern Kunstfächern darauf schließen kann, wie weit man in dem musikalischen zu gehn gedenkt. Sobald ich diese zwei Erfordernisse habe, werde ich mirs zur wahren Ehre rechnen meine Ideen über diese Sache, sei es Ex. Excellenz, sei es dem Minister Eichhorn (wie Sie es nun bestimmen werden) vorzulegen, und danke nochmals für das Zutrauen, welches mir Ew. Excellenz beweisen, und welches ich in seinem ganzen Umfang wohl zu würdigen weiß. Mit vollkommner Hochachtung habe ich die Ehre zu sein Ew Excellenz ganz ergebenster Felix Mendelssohn Bartholdy. Leipzig d. 2ten Jan. 1841
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