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fmb-1840-12-30-07

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Leipzig<lb></lb>Leipzig, 30. Dezember 1840 Lieber Rietz! Vor allen Dingen schicken Sie nur die versprochne neue Ouvertüre bald, an Platz in den Abonnem. Concerten soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen ihr Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2937

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. c. 25, fol. 5-6. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Leipzig; Leipzig, 30. Dezember 1840 Lieber Rietz! Vor allen Dingen schicken Sie nur die versprochne neue Ouvertüre bald, an Platz in den Abonnem. Concerten soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen ihr

4 S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. Dezember 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) LeipzigDeutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig d. 30sten Dec. 1840

Lieber Rietz! Vor allen Dingen schicken Sie nur die versprochne neue Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110506" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Hero und Leander d-Moll, op. 11</name> bald, an Platz in den Abonnem. ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen ihr<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110506" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Hero und Leander d-Moll, op. 11</name> mit großer Erwartung und Freude entgegen. Schicken Sie doch ja die zum Sturm aus f dur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name> auch mit, umgeschrieben oder nicht, wär’s auch blos für mein Privatvergnügen, und vielleicht ist es mit dem Umschreiben gar nicht Noth; man bildet sich das oft zu leicht ein, wenn so ein Stück da liegt. Ihre Ouv. aus a<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name> ist seitdem auch in der andern hiesigen Concertgesellschaft, EuterpeEuterpeLeipzigDeutschland, mit vielem Beifalle gegeben worden; auf dem SchützenhauseSchützenhausLeipzigDeutschland hört man sie auch oft: sie ist item ein Lieblingsstück, und der Mittelsatz ist das Lieblingstück des Lieblingsstücks<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name>; da murmeln die Leute, wenn der kommt. Ich habe auch gefragt wegen des Herunterfilzens der MusikZeitung, denn selbst lesen thu ich sie nicht; meine Bekannten versichern mich aber, die Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name> sei immer, und namentlich wieder bei der letzten Aufführung sehr und durchgängig gelobt worden. Das dank ihnen der und jeder. Auch ist ein Exemplar des ClavierAuszugs und eins der Orchesterstimme<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name> durch MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), der mich diesen Herbst besuchte, nach London transportirt worden, um es der Philharm. GesellschaftPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien zur Aufführung vorzuschlagen; doch zweifle ich daß es geschieht, und wenn es auch geschieht, daß die Aufführung für Sie im Geringsten angenehme Folgen hätte; MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat durchaus keinen Einfluß mehr beim PhilharmonicPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien, und die Sachen sollen dort so schlecht gehn, und die GesellschaftPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien im Ganzen so gelitten haben, daß man ihre Auflösung erwartet, und daß alle neuen Sachen nur so eben über’s Knie gebrochen werden, wie man mich allgemein versichert hat. Wie gesagt, schicken sie vor Allem eine neue, und die vom Sturm<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name> dazu!

Die Cellofantasie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name> und Arie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110513" style="hidden" type="music">Szene und Arie für Bass</name> erhalten sie nächstens durch Buchhandel, aber rothe Striche erwarten Sie nicht von mir; wenn Sie selbst sie nicht machen wollen, so sind die meinigen mindestens überflüssig oder gar unpassend. Wegen Jery und Bätely<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> wollte ich nicht gern mit HärtelsBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig sprechen, da die Lieder<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110485" style="hidden" type="music">Dreizehn Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 6 (2 Hefte)</name> noch nicht heraus sind, und nicht mit KistnerFriedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig, der zwar die Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name> schon gestochen hat, aber wegen des Wappen des Prinzen FriedrichPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861), das er auf den Titel setzen will, von Berlin noch Antwort, Zeichnung, was weiß ich abwartet. (Doch wird das Stück<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name>, wie er versichert, nun binnen Kurzem, fertig sein.) Ich biß daher in den sauern Apfel, HofmeisterHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) genannt, mit dem ich eigentlich noch niemals etwas zu thun gehabt habe, und fand besagten Apfel wirklich viel süßer, als ich gedacht hatte. Im Ernst, der MannHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) sprach so: das Arrangement, daß er Clav.Ausz. und Partitur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> mit dem Verkaufsrecht an die Theater haben solle für 20 L., convenire ihm zwar nicht, da er noch kein ähnliches Geschäft gemacht habe, er schlage aber statt dessen vor: entweder den Clavier-Auszug allein für 15 Louis zu verlegen, und bei der ersten Aufführung zu welcher ein Theater die Partitur verlange Ihnen noch 15 L. für das Eigenthum der letztern zu zahlen; oder wenn eine Ouvertüre zu dem Liederspiel<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> sei, die selbstständig in Concerten aufgeführt werden könne (merken Sie den Einfluß der a dur?) für den bloßen ClavierAuszug und die Orchesterstimmen der Ouvertüre 20 Louis gleich zu zahlen, und bei der ersten Theateraufführung für die Partitur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> noch 10. Ich wußte über die Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> nichts Bestimmteres zu sagen, denke aber jedenfalls daß sie zu einer Concertaufführung geeignet ist, oder daß es Ihnen ein Leichtes sein wird, sie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> dazu geeignet zu machen, und daß die letzte Proposition von HofmeisterHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) dann eine ganz annehmbare sei. ErHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) wünscht bald Ihre Antwort und wo möglich das Manuscript, des Clav. Ausz.<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name> zu haben, will auch gern noch andere Sachen acquiriren wenn Sie welche beilegen wollen, und freut sich sehr, mit einem solchen Componisten &c. &c. (nun kommen die Complimente, die erHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) Ihnen noch selbst schreiben wird.) Aber im Ernst schicken Sie bald und viel, und schreiben Sie umgehend Antwort.

Ihre zweite wichtige Sache laß ich mir gewiß herzlich angelegen sein, denn es kann’s keiner besser mitfühlen, als ich, wie schwer es dort durchkommen ist. Nur bitte ich Sie inständigst geben Sie die dortige Lage nicht eher auf, bis Ihnen eine andre gewiß, und für längere Zeit gewiß ist. Ich weiß für den Augenblick Ihnen nichts vorzuschlagen, aber das ist auch nicht von heut auf morgen abzumachen, und aus dem Gesicht verlieren werde ichs gewiß nicht. Nur wie gesagt, um Gotteswillen übereilen Sie dabei nichts, und bedenken Sie sich eher einmal zu lange, als zu kurz!

Mein Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5hlderw0-mq7o-laye-kzfq-kpfvf3rdonez"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> sollte sichs zu besondrer Ehre rechnen, wenn Sie ihn in Ihrem Concerte aufführen wollten, aber wenn die Stimmen gerade zu der Zeit gestochen würden, so wären weder die geschriebnen noch die gedruckten disponibel. Also sagen Sie mir in Ihrem nächsten Briefe die Zeit, wann Sie Ihr Concert geben wollen, und wenn ichs irgend kann, so werde ich veranlassen, daß Sie die Stimmen, geschrieben oder gedruckt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9f0xjroc-zjq4-cnox-rrfo-hcfdm5spvrxe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> bis dahin erhalten.

Sie schrieben etwas Verdrießliches über Dr. HasencleverHasenclever, Richard (1813-1876); hat der sich der letzten Zeit nicht als ein Heilmachermeister und wahrer Musikfreund bewiesen? Ich habe ihnHasenclever, Richard (1813-1876) immer für einen solchen gehalten, und thät mir recht leid, wenn ich mich geirrt hätte.

Nun aber Addio, Addio. Mit besten Grüßen Ihrer lieben FrauRietz, Maria Therese (1812-1861) und den Kindern von mir und der meinigen bin ich stets

Ihr Felix MB.
            Leipzig d. 30sten Dec. 1840 Lieber Rietz! Vor allen Dingen schicken Sie nur die versprochne neue Ouvertüre bald, an Platz in den Abonnem. Concerten soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen ihr mit großer Erwartung und Freude entgegen. Schicken Sie doch ja die zum Sturm aus f dur auch mit, umgeschrieben oder nicht, wär’s auch blos für mein Privatvergnügen, und vielleicht ist es mit dem Umschreiben gar nicht Noth; man bildet sich das oft zu leicht ein, wenn so ein Stück da liegt. Ihre Ouv. aus a ist seitdem auch in der andern hiesigen Concertgesellschaft, Euterpe, mit vielem Beifalle gegeben worden; auf dem Schützenhause hört man sie auch oft: sie ist item ein Lieblingsstück, und der Mittelsatz ist das Lieblingstück des Lieblingsstücks; da murmeln die Leute, wenn der kommt. Ich habe auch gefragt wegen des Herunterfilzens der MusikZeitung, denn selbst lesen thu ich sie nicht; meine Bekannten versichern mich aber, die Ouvertüre sei immer, und namentlich wieder bei der letzten Aufführung sehr und durchgängig gelobt worden. Das dank ihnen der und jeder. Auch ist ein Exemplar des ClavierAuszugs und eins der Orchesterstimme durch Moscheles, der mich diesen Herbst besuchte, nach London transportirt worden, um es der Philharm. Gesellschaft zur Aufführung vorzuschlagen; doch zweifle ich daß es geschieht, und wenn es auch geschieht, daß die Aufführung für Sie im Geringsten angenehme Folgen hätte; Moscheles hat durchaus keinen Einfluß mehr beim Philharmonic, und die Sachen sollen dort so schlecht gehn, und die Gesellschaft im Ganzen so gelitten haben, daß man ihre Auflösung erwartet, und daß alle neuen Sachen nur so eben über’s Knie gebrochen werden, wie man mich allgemein versichert hat. Wie gesagt, schicken sie vor Allem eine neue, und die vom Sturm dazu!
Die Cellofantasie und Arie erhalten sie nächstens durch Buchhandel, aber rothe Striche erwarten Sie nicht von mir; wenn Sie selbst sie nicht machen wollen, so sind die meinigen mindestens überflüssig oder gar unpassend. Wegen Jery und Bätely wollte ich nicht gern mit Härtels sprechen, da die Lieder noch nicht heraus sind, und nicht mit Kistner, der zwar die Ouvertüre schon gestochen hat, aber wegen des Wappen des Prinzen Friedrich, das er auf den Titel setzen will, von Berlin noch Antwort, Zeichnung, was weiß ich abwartet. (Doch wird das Stück, wie er versichert, nun binnen Kurzem, fertig sein. ) Ich biß daher in den sauern Apfel, Hofmeister genannt, mit dem ich eigentlich noch niemals etwas zu thun gehabt habe, und fand besagten Apfel wirklich viel süßer, als ich gedacht hatte. Im Ernst, der Mann sprach so: das Arrangement, daß er Clav. Ausz. und Partitur mit dem Verkaufsrecht an die Theater haben solle für 20 L., convenire ihm zwar nicht, da er noch kein ähnliches Geschäft gemacht habe, er schlage aber statt dessen vor: entweder den Clavier-Auszug allein für 15 Louis zu verlegen, und bei der ersten Aufführung zu welcher ein Theater die Partitur verlange Ihnen noch 15 L. für das Eigenthum der letztern zu zahlen; oder wenn eine Ouvertüre zu dem Liederspiel sei, die selbstständig in Concerten aufgeführt werden könne (merken Sie den Einfluß der a dur?) für den bloßen ClavierAuszug und die Orchesterstimmen der Ouvertüre 20 Louis gleich zu zahlen, und bei der ersten Theateraufführung für die Partitur noch 10. Ich wußte über die Ouvertüre nichts Bestimmteres zu sagen, denke aber jedenfalls daß sie zu einer Concertaufführung geeignet ist, oder daß es Ihnen ein Leichtes sein wird, sie dazu geeignet zu machen, und daß die letzte Proposition von Hofmeister dann eine ganz annehmbare sei. Er wünscht bald Ihre Antwort und wo möglich das Manuscript, des Clav. Ausz. zu haben, will auch gern noch andere Sachen acquiriren wenn Sie welche beilegen wollen, und freut sich sehr, mit einem solchen Componisten &c. &c. (nun kommen die Complimente, die er Ihnen noch selbst schreiben wird. ) Aber im Ernst schicken Sie bald und viel, und schreiben Sie umgehend Antwort.
Ihre zweite wichtige Sache laß ich mir gewiß herzlich angelegen sein, denn es kann’s keiner besser mitfühlen, als ich, wie schwer es dort durchkommen ist. Nur bitte ich Sie inständigst geben Sie die dortige Lage nicht eher auf, bis Ihnen eine andre gewiß, und für längere Zeit gewiß ist. Ich weiß für den Augenblick Ihnen nichts vorzuschlagen, aber das ist auch nicht von heut auf morgen abzumachen, und aus dem Gesicht verlieren werde ichs gewiß nicht. Nur wie gesagt, um Gotteswillen übereilen Sie dabei nichts, und bedenken Sie sich eher einmal zu lange, als zu kurz!
Mein Lobgesang sollte sichs zu besondrer Ehre rechnen, wenn Sie ihn in Ihrem Concerte aufführen wollten, aber wenn die Stimmen gerade zu der Zeit gestochen würden, so wären weder die geschriebnen noch die gedruckten disponibel. Also sagen Sie mir in Ihrem nächsten Briefe die Zeit, wann Sie Ihr Concert geben wollen, und wenn ichs irgend kann, so werde ich veranlassen, daß Sie die Stimmen, geschrieben oder gedruckt bis dahin erhalten.
Sie schrieben etwas Verdrießliches über Dr. Hasenclever; hat der sich der letzten Zeit nicht als ein Heilmachermeister und wahrer Musikfreund bewiesen? Ich habe ihn immer für einen solchen gehalten, und thät mir recht leid, wenn ich mich geirrt hätte.
Nun aber Addio, Addio. Mit besten Grüßen Ihrer lieben Frau und den Kindern von mir und der meinigen bin ich stets
Ihr
Felix MB.          
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Concerten soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen ihr</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 S.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-12-30" xml:id="date_2f65a831-0cc4-4eb5-9754-2d42f21234db">30. Dezember 1840</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_a232654e-60c5-4559-811a-a1ec0da23445">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_e5ad5acb-1a17-48c5-9fef-8372913f8c44"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0114200" resp="receiver" xml:id="persName_319ce5a8-5699-4646-ad18-b5f224a1f5b7">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_db842b2f-3a73-481a-b2d3-f66f96d59c64"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_ab1e1c5c-e386-4508-ac9c-794388b96fc2"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1840-12-30" xml:id="date_6f31d7ba-ed0f-4f12-bae6-3cd9ac11e776">30<hi rend="superscript">sten</hi> Dec. 1840</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Rietz!</seg> Vor allen Dingen schicken Sie nur die versprochne <title xml:id="title_58c38ef2-d5a7-4638-9540-b08a38293bcd">neue Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110506" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Hero und Leander d-Moll, op. 11</name></title> bald, an Platz in den <placeName xml:id="placeName_e9754e63-5f37-4b8a-b1d0-8b5e682d1077">Abonnem. Concerten<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> soll es dafür nicht fehlen, und gewiß nicht allein ich, sondern alle hiesigen Musikfreunde sehen <title xml:id="title_b98d0bd3-1401-47d2-99a9-dac58a5fc09a">ihr<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110506" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Hero und Leander d-Moll, op. 11</name></title> mit großer Erwartung und Freude entgegen. Schicken Sie doch ja die zum <title xml:id="title_fc654ae9-3b6f-428b-bf62-6ffb839098d4">Sturm aus f dur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name></title> <hi rend="underline">auch</hi> mit, umgeschrieben oder nicht, wär’s auch blos für mein Privatvergnügen, und vielleicht ist es mit dem Umschreiben gar nicht Noth; man bildet sich das oft zu leicht ein, wenn so ein Stück da liegt. Ihre <title xml:id="title_a68b1d7d-922b-4730-9dd8-9b905d1a4471">Ouv. aus a<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title> ist seitdem auch in der andern hiesigen <placeName xml:id="placeName_0bdd1246-fac1-4931-a4be-c799413ad7a2">Concertgesellschaft, Euterpe<name key="NST0100522" style="hidden" subtype="" type="institution">Euterpe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, mit vielem Beifalle gegeben worden; auf dem <placeName xml:id="placeName_938ca7f5-70d4-4213-9193-07c2c2e185ae">Schützenhause<name key="NST0103741" style="hidden" subtype="" type="institution">Schützenhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hört man sie auch oft: sie ist item ein Lieblingsstück, und der Mittelsatz ist das Lieblingstück des <title xml:id="title_2b50318a-d920-414d-9bfe-4c67d19f4d1e">Lieblingsstücks<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title>; da murmeln die Leute, wenn der kommt. Ich habe auch gefragt wegen des Herunterfilzens der MusikZeitung, denn selbst lesen thu ich sie nicht; meine Bekannten versichern mich aber, die <title xml:id="title_ed6c4845-cbd9-465f-9f2a-a9a8fae73d3b">Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title> sei immer, und namentlich wieder bei der letzten Aufführung sehr und durchgängig gelobt worden. Das dank ihnen der und jeder. Auch ist ein Exemplar des ClavierAuszugs und eins der <title xml:id="title_459a309b-c4ba-4da3-9f14-4de22d215199">Orchesterstimme<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title> durch <persName xml:id="persName_dcf04386-588f-4483-b9a6-8bffa4946805">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, der mich diesen Herbst besuchte, nach London transportirt worden, um es der <placeName xml:id="placeName_27d0a5b0-83ec-4d0a-b333-fd6f213a714e">Philharm. Gesellschaft<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zur Aufführung vorzuschlagen; doch zweifle ich daß es geschieht, und wenn es auch geschieht, daß die Aufführung für Sie im Geringsten angenehme Folgen hätte; <persName xml:id="persName_8c756a09-3f93-4225-854c-fde4de56d5a6">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hat durchaus keinen Einfluß mehr beim <placeName xml:id="placeName_d4cc408b-5543-4d0a-9d0c-9ed778d84087">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und die Sachen sollen dort so schlecht gehn, und die <placeName xml:id="placeName_a7aa392d-1876-44fc-b035-ff2fc3e0e85b">Gesellschaft<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> im Ganzen so gelitten haben, daß man ihre Auflösung erwartet, und daß alle neuen Sachen nur so eben über’s Knie gebrochen werden, wie man mich allgemein versichert hat. Wie gesagt, schicken sie vor Allem eine neue, und die vom <title xml:id="title_46ef20d9-1138-4fa0-a397-c48b3840a78b">Sturm<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name></title> dazu!</p> <p>Die <title xml:id="title_c4935039-7f67-48d2-a935-0b84c83387dc">Cellofantasie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name></title> und <title xml:id="title_99958b92-3819-4051-9775-a42d4d17368a">Arie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110513" style="hidden" type="music">Szene und Arie für Bass</name></title> erhalten sie nächstens durch Buchhandel, aber rothe Striche erwarten Sie nicht von mir; wenn Sie selbst sie nicht machen wollen, so sind die meinigen mindestens überflüssig oder gar unpassend. Wegen <title xml:id="title_95e242df-2ddc-4201-8254-6403a1610df5">Jery und Bätely<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> wollte ich nicht gern mit <persName xml:id="persName_24c8cd7c-d54d-4442-b239-996d8110fef0">Härtels<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> sprechen, da die <title xml:id="title_5f0582b3-c8ca-4598-9c76-d30707e88cbc">Lieder<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110485" style="hidden" type="music">Dreizehn Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 6 (2 Hefte)</name></title> noch nicht heraus sind, und nicht mit <persName xml:id="persName_b173eded-77a2-4486-bfb7-ede08c59ec9b">Kistner<name key="PSN0112404" style="hidden">Friedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName>, der zwar die <title xml:id="title_b2a2ab1c-39e7-40a0-a10d-53e3006d778a">Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name></title> schon gestochen hat, aber wegen des Wappen des <persName xml:id="persName_5132d694-9612-48c5-aecd-e115a1939198">Prinzen Friedrich<name key="PSN0113990" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName>, das er auf den Titel setzen will, von Berlin noch Antwort, Zeichnung, was weiß ich abwartet. (Doch wird das <title xml:id="title_7b897430-1fb1-4c23-99ad-a542c73951bd">Stück<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name></title>, wie er versichert, nun binnen Kurzem, fertig sein.) Ich biß daher in den sauern Apfel, <persName xml:id="persName_6244c9ff-0f9b-42c3-96c8-7fd2b2c6ad58">Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> genannt, mit dem ich eigentlich noch niemals etwas zu thun gehabt habe, und fand besagten Apfel wirklich viel süßer, als ich gedacht hatte. Im Ernst, der <persName xml:id="persName_f23ef268-fcf1-46dd-8126-7fa74eeac952">Mann<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> sprach so: das Arrangement, daß er <title xml:id="title_ee8804d6-32cb-4c25-8f17-e59dc1858dd7">Clav.Ausz. und Partitur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> mit dem Verkaufsrecht an die Theater haben solle für 20 L., convenire ihm zwar nicht, da er noch kein ähnliches Geschäft gemacht habe, er schlage aber statt dessen vor: <hi rend="underline">entweder</hi> den Clavier-Auszug allein für 15 Louis zu verlegen, und bei der ersten Aufführung zu welcher ein Theater die Partitur verlange Ihnen noch 15 L. für das Eigenthum der letztern zu zahlen; <hi rend="underline">oder</hi> wenn eine <title xml:id="title_9c93cbe7-91f8-4994-b25e-9fe3e86c5097">Ouvertüre zu dem Liederspiel<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> sei, die selbstständig in Concerten aufgeführt werden könne (merken Sie den Einfluß der a dur?) für den bloßen ClavierAuszug und die Orchesterstimmen der Ouvertüre 20 Louis gleich zu zahlen, und bei der ersten Theateraufführung für die <title xml:id="title_88b172cf-2a5d-4b32-9a70-12b6f279346e">Partitur<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> noch 10. Ich wußte über die <title xml:id="title_ad74a91c-4182-4ddf-b792-5641e165b298">Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> nichts Bestimmteres zu sagen, denke aber jedenfalls daß sie zu einer Concertaufführung geeignet ist, oder daß es Ihnen ein Leichtes sein wird, <title xml:id="title_82d63f27-8b38-4f40-9357-b0515350f6ce">sie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> dazu geeignet zu machen, und daß die letzte Proposition von <persName xml:id="persName_a8920345-d252-4f6b-87f0-d42443927b2c">Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> dann eine ganz annehmbare sei. <persName xml:id="persName_4aa410e4-7fca-4530-85d0-28da3ef5b07c">Er<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> wünscht bald Ihre Antwort und wo möglich das <title xml:id="title_4091245f-1f2b-4535-9b0e-765e02e5bd05">Manuscript, des Clav. Ausz.<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> zu haben, will auch gern noch andere Sachen acquiriren wenn Sie welche beilegen wollen, und freut sich sehr, mit einem solchen Componisten &amp;c. &amp;c. (nun kommen die Complimente, die <persName xml:id="persName_3bb5483f-2632-413a-b119-367d26d5267c">er<name key="PSN0112046" style="hidden">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> Ihnen noch selbst schreiben wird.) Aber im Ernst schicken Sie bald und viel, und schreiben Sie umgehend Antwort.</p> <p>Ihre zweite wichtige Sache laß ich mir gewiß herzlich angelegen sein, denn es kann’s keiner besser mitfühlen, als ich, wie schwer es dort durchkommen ist. Nur bitte ich Sie inständigst geben Sie die dortige Lage nicht eher auf, bis Ihnen eine andre <hi rend="underline">gewiß</hi>, und für längere Zeit <hi rend="underline">gewiß</hi> ist. Ich weiß für den Augenblick Ihnen nichts vorzuschlagen, aber das ist auch nicht von heut auf morgen abzumachen, und aus dem Gesicht verlieren werde ichs gewiß nicht. Nur wie gesagt, um Gotteswillen übereilen Sie dabei nichts, und bedenken Sie sich eher einmal zu lange, als zu kurz!</p> <p>Mein <title xml:id="title_4b333e2a-7c5f-4b37-9e03-4bc26f2f25aa">Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5hlderw0-mq7o-laye-kzfq-kpfvf3rdonez"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> sollte sichs zu besondrer Ehre rechnen, wenn Sie ihn in Ihrem Concerte aufführen wollten, aber wenn die Stimmen gerade zu der Zeit gestochen würden, so wären weder die geschriebnen noch die gedruckten disponibel. Also sagen Sie mir in Ihrem nächsten Briefe die Zeit, wann Sie Ihr Concert geben wollen, und wenn ichs irgend kann, so werde ich veranlassen, daß Sie die <title xml:id="title_315b374c-6ce2-4dc7-b384-b8b3e3b67007">Stimmen, geschrieben oder gedruckt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9f0xjroc-zjq4-cnox-rrfo-hcfdm5spvrxe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> bis dahin erhalten.</p> <p>Sie schrieben etwas Verdrießliches über Dr. <persName xml:id="persName_288fd123-93d2-450c-bd5b-b5328ece4319">Hasenclever<name key="PSN0111748" style="hidden">Hasenclever, Richard (1813-1876)</name></persName>; hat der sich der letzten Zeit nicht als ein Heilmachermeister und wahrer Musikfreund bewiesen? Ich habe <persName xml:id="persName_11b6df96-7ea6-4c9f-931e-db9269af87a1">ihn<name key="PSN0111748" style="hidden">Hasenclever, Richard (1813-1876)</name></persName> immer für einen solchen gehalten, und thät mir recht leid, wenn ich mich geirrt hätte.</p> <p><seg type="closer" xml:id="seg_ec1c6b26-2afe-473d-b362-1c02a193e200">Nun aber Addio, Addio.</seg> Mit besten Grüßen Ihrer lieben <persName xml:id="persName_2737f8aa-5ba1-4eb6-bafd-0f95dd7dea17">Frau<name key="PSN0114207" style="hidden">Rietz, Maria Therese (1812-1861)</name></persName> und den Kindern von mir und der meinigen bin ich stets</p> <signed rend="right">Ihr</signed> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>