fmb-1840-12-13-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 13. Dezember 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
Adresse, mehrere Poststempel. – In der Abschrift in der Adresse vor »des DEUTSCHEN National VEREINS« Textverlust oder Unleserlichkeit durch »[…]« gekennzeichnet.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Privatbesitz
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenDec 1840
Wenig Stunde nachdem ich gestern Ew. Wohlgeboren geehrte Zuschrift empfangen hatte ging von Herrn Kapellmeister
Das Paket habe ich uneröffnet mit dem
Leipzig d. 13ten Dec 1840 Wenig Stunde nachdem ich gestern Ew. Wohlgeboren geehrte Zuschrift empfangen hatte ging von Herrn Kapellmeister Spohr das Paket mit den 32 Sonaten ein, und mit Vergnügen würde ich den mir in Ihrem Schreiben ertheilten Auftrag dieselben zu prüfen, ausführen, wenn ich nicht aus Erfahrung wüßte, daß es mir beim besten Willen nicht möglich ist, bei der mir kurz zugemeßenen Zeit, über eine so große Anzahl neuer Compositionen zu einem Urtheil zu gelangen, das mich selbst ganz befriedigt, und das ich als ein für Andre gültiges hinzustellen wagte. Ich habe gefunden, daß nur nach mehrmaligem Durchspielen, an verschiedenen Tagen, bei verschiedenen Stimmungen sich erst sehr langsam eine bestimmte Meinung über den Werth eines neuen Stückes feststellt, ja daß mir oft diejenige Musik die liebste geworden ist, die mir Anfangs am wenigsten zusagen wollte. Bis ich Ihnen daher über die 32 Sonaten ein Urtheil aussprechen könnte, von dem ich vor meinem eignen Gewissen überzeugt wäre, daß es keinem der verschiedenen Componisten zu nahe träte, bis dahin würde eine zu lange Zeit vergehen; zu einem blos allgemeinen, oberflächlichen Gutachten aber halte ich die Sache, um die es sich handelt und deren Beförderung wir gemeinschaftlich alle erstreben, zu hoch, und weiß daß Ihnen damit nicht gedient wäre, und daß Sie es nicht von mir erwarten. Entschuldigen Sie deshalb, wenn ich einen Auftrag nicht ausführen kann, zu welchem größere Festigkeit des Urtheils gehört, als ich bis jetzt mir selbst zutraue, und glauben Sie mir, daß dies weder eine Redensart, noch falsche Bescheidenheit, sondern der wahre Grund ist, aus welchem ich ähnliche Anträge, so ehrenvoll sie mir auch sind, dennoch ablehnen zu müssen geglaubt habe. Das Paket habe ich uneröffnet mit dem Spohrschen Siegel und seiner Bezeichnung an Herrn K. M. Reissiger in Dresden geschickt, Ihrer Anordnung gemäß, und bin mit vollkommener Hochachtung E. Wohlgeboren ergebenster Felix Mendelssohn Bartholdy
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1840-12-13-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1840-12-13-02" xml:id="title_eba52f4a-d383-4fae-92b6-30cd193e2a52">Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustav Schilling in Stuttgart<lb></lb>Leipzig, 13. Dezember 1840</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00000000-0000-0000-0000-000000000000">Wenig Stunde nachdem ich gestern Ew. Wohlgeboren geehrte Zuschrift empfangen hatte ging von Herrn Kapellmeister Spohr das Paket mit den 32 Sonaten ein, und mit Vergnügen würde ich den mir in Ihrem Schreiben ertheilten Auftrag</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_988bf6c1-6fb5-49e6-80f5-3e27d37e2448">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">noch nicht eingetragen</title> <title key="unknown" type="successor">noch nicht eingetragen</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 7, 2917 </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_32081630-af05-4d1d-9594-5c2aee922567"> <msDesc> <msIdentifier> <country>-</country> <settlement>-</settlement> <institution key="RISM">-</institution> <repository>Privatbesitz</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">-</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph_third_party_copy">Abschrift fremder Hand</idno> <title key="fmb-1840-12-13-02" type="letter" xml:id="title_0a75f532-7a8b-4464-a4a7-c6201c6ceb83">Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustav Schilling in Stuttgart; Leipzig, 13. Dezember 1840</title> <incipit>Wenig Stunde nachdem ich gestern Ew. Wohlgeboren geehrte Zuschrift empfangen hatte ging von Herrn Kapellmeister Spohr das Paket mit den 32 Sonaten ein, und mit Vergnügen würde ich den mir in Ihrem Schreiben ertheilten Auftrag</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>Adresse, mehrere Poststempel. – In der Abschrift in der Adresse vor »des DEUTSCHEN National VEREINS« Textverlust oder Unleserlichkeit durch »[…]« gekennzeichnet.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Privatbesitz</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="autographic_concept">Autographes Konzept, GB-Ob, M.D.M. d. 38/213.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-12-13" xml:id="date_8e5dc91d-b042-4dc2-9ea0-04a9a41081e4">13. Dezember 1840</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_6a99fdac-27ea-4901-9702-3720d26d0682">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_47b8d644-14ce-4ddb-baec-1314aa741a84"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0118124" resp="receiver" xml:id="persName_a35cc783-3208-4920-958c-ebdd8126411d">Schilling, Friedrich Gustav (1805-1880)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_93a6a56d-67fe-4fad-9437-e747f982be82"> <settlement key="STM0100140">Stuttgart</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_2555bdbf-25c0-4f8b-a341-da0b75151e0b"> <head> <address> <addrLine>Herrn Hofrath Dr. Schilling</addrLine> <addrLine>[Sekretär] des DEUTSCHEN National VEREINS</addrLine> <addrLine>Für Musik</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Stuttgart</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_54ec8b36-6aab-401e-9d79-8c8ee087ef34"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1840-12-13" xml:id="date_56f67662-892f-46a9-a206-b5a9041f5026">13<hi rend="superscript">ten</hi> Dec 1840</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wenig Stunde nachdem ich gestern Ew. Wohlgeboren geehrte Zuschrift empfangen hatte ging von Herrn Kapellmeister <persName xml:id="persName_9ee02771-b218-4dfb-a078-4f1699ae4bd4">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> das Paket mit den 32 Sonaten ein, und mit Vergnügen würde ich den mir in Ihrem Schreiben ertheilten Auftrag dieselben zu prüfen, ausführen, wenn ich nicht aus Erfahrung wüßte, daß es mir beim besten Willen nicht möglich ist, bei der mir kurz zugemeßenen Zeit, über eine so große Anzahl neuer Compositionen zu einem Urtheil zu gelangen, das mich selbst ganz befriedigt, und das ich als ein für Andre gültiges hinzustellen wagte. Ich habe gefunden, daß nur nach mehrmaligem Durchspielen, an verschiedenen Tagen, bei verschiedenen Stimmungen sich erst sehr langsam eine bestimmte Meinung über den Werth eines neuen Stückes feststellt, ja daß mir oft diejenige Musik die liebste geworden ist, die mir Anfangs am wenigsten zusagen wollte. Bis ich Ihnen daher über die 32 Sonaten ein Urtheil aussprechen könnte, von dem ich vor meinem eignen Gewissen überzeugt wäre, daß es keinem der verschiedenen Componisten zu nahe träte, bis dahin würde eine zu lange Zeit vergehen; zu einem blos allgemeinen, oberflächlichen Gutachten aber halte ich die Sache, um die es sich handelt und deren Beförderung wir gemeinschaftlich alle erstreben, zu hoch, und weiß daß Ihnen damit nicht gedient wäre, und daß Sie es nicht von mir erwarten. Entschuldigen Sie deshalb, wenn ich einen Auftrag nicht ausführen kann, zu welchem größere Festigkeit des Urtheils gehört, als ich bis jetzt mir selbst zutraue, und glauben Sie mir, daß dies weder eine Redensart, noch falsche Bescheidenheit, sondern der wahre Grund ist, aus welchem ich ähnliche Anträge, so ehrenvoll sie mir auch sind, dennoch ablehnen zu müssen geglaubt habe.</p> <p>Das Paket habe ich uneröffnet mit dem <persName xml:id="persName_55a38cda-2ea6-403a-8cbd-0895120c365a">Spohrschen<name key="PSN0115032" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> Siegel und seiner Bezeichnung an Herrn K. M. <persName xml:id="persName_30b14ae2-3bba-47d7-9948-8837ff357e0c">Reissiger<name key="PSN0114129" style="hidden">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name></persName> in Dresden geschickt, Ihrer Anordnung gemäß, <seg type="closer" xml:id="seg_67877c5c-95a4-44ab-ab42-a6ccb2cf05e0">und bin mit vollkommener Hochachtung</seg></p> <signed rend="left">E. Wohlgeboren</signed> <signed rend="left">ergebenster</signed> <signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed> </div> </body> </text></TEI>