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fmb-1840-11-18-05

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Speyer in Frankfurt a. M.<lb></lb>Leipzig, 18. November 1840 Ich kann den jungen Eckert in jeder Beziehung Ihnen nur aufs Angelegentlichste empfehlen. Von den jungen Musikern mit denen ich seit geraumer Zeit in Beziehung gekommen bin, weiß ich keinen der von Seiten seines Talents, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht eingetragen noch nicht eingetragen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 7, 2877

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Nachl. 7,63. Abschrift fremder Hand Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Speyer in Frankfurt a. M.; Leipzig, 18. November 1840 Ich kann den jungen Eckert in jeder Beziehung Ihnen nur aufs Angelegentlichste empfehlen. Von den jungen Musikern mit denen ich seit geraumer Zeit in Beziehung gekommen bin, weiß ich keinen der von Seiten seines Talents,

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Felix Mendelssohn Bartholdy

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Nohl, Musiker-Briefe, S. 333 f. Edward Speyer, Wilhelm Speyer, der Liederkomponist 1790-1878, München 1925, S. 198-200.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. November 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland Speyer, Wilhelm (1790-1878) Frankfurt a. M.Deutschland deutsch
Herrn Wm Speyer Frankfurt a/M
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig den 18. Novbr. 1840 Lieber Herr Speyer!

Ich kann den jungen EckertEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) in jeder Beziehung Ihnen nur aufs Angelegentlichste empfehlen. Von den jungen Musikern mit denen ich seit geraumer Zeit in Beziehung gekommen bin, weiß ich keinen der von Seiten seines Talents, wie seines untadelhaften braven Characters, ein günstigeres Zeugniß verdient, als erEckert, Carl Anton Florian (1820-1879). Diejenigen seiner Compositionen, die mir zu Gesicht gekommen sind, zeigten alle einen völlig gebildeten, mit Mitteln und Formen wohlbewanderten Künstler, daher auch von Unterricht bei mir eigentlich keine Rede sein konnte; zugleich ist erEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) ein tüchtiger Clavierspieler, ein guter Geiger, und solch ein durch und durch musikalischer Mensch, wie Sie und Alle, die es mit der Kunst gut meinen, es gern haben und lieben. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen eine günstige Laufbahn zur Ausbildung seines Talents, erEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) möge sich nun zum Außerordentlichen steigern, oder bei einer braven regelmäßigen Tüchtigkeit beharren; – eins von den beiden ist ihm bei seinem Fleiß, und seinem bescheidenen Wesen mit Gewißheit vorauszuversprechen. Sollte die Unterstützung ihmEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) zugewendet werden, so würden Sie keinen Undankbaren in ihm verpflichten, und ich bin fest überzeugt, daß sein Benehmen, wie seine Leistungen Ihrer schönen StiftungMozart-StiftungFrankfurt a. M.Deutschland auch zur Ehre und Freude in Zukunft gereichen würden. –

Jedoch entschuldigen Sie wohl, wenn ich das im §. 27 verzeichnete Geschäft nicht übernehmen kann. Das Verhältniß EckertsEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) zu mir ist durchaus nicht wie schon gesagt, das eines Schülers zu einem Lehrer, und erEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) ist, wie ich bei seiner Hierherkunft bald bemerkte, durchaus musikalisch selbstständig. Zugleich würde mir es bei meinen sehr gedrängten Geschäften unmöglich sein, ihn unter meinen Augen etwas arbeiten zu lassen, wie ich das nachher zu bescheinigen hätte. Könnten Sie ihmEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) denn nicht gestatten seine Sachen direct einzuschicken? Daß es wirklich die seinigen und ohne fremde Beihülfe gemachte sind, will ich gern bescheinigen wenn es verlangt wird, dafür bürgen die Compositionen die ich von ihm kenne, und sein ganzes Wesen aber auch schon genugsam, ohne weitere Bürgschaft. –

Schönsten Dank für Ihre freundlichen Mittheilungen. Wann machen wir wieder einmal in Frankfurt lustig Musik zusammen? Ich fuhr diesen Herbst zweimal durch und konnte nicht einen Tag bleiben. Daß mir das schwer ward, brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen; Sie wissen wie mir der Paarthorn und was drum und dran ist, an’s Herz gewachsen ist.

Leben Sie wohl und gedenken Sie freundlich Ihres ergebenen Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Leipzig den 18. Novbr. 1840 Lieber Herr Speyer!
Ich kann den jungen Eckert in jeder Beziehung Ihnen nur aufs Angelegentlichste empfehlen. Von den jungen Musikern mit denen ich seit geraumer Zeit in Beziehung gekommen bin, weiß ich keinen der von Seiten seines Talents, wie seines untadelhaften braven Characters, ein günstigeres Zeugniß verdient, als er. Diejenigen seiner Compositionen, die mir zu Gesicht gekommen sind, zeigten alle einen völlig gebildeten, mit Mitteln und Formen wohlbewanderten Künstler, daher auch von Unterricht bei mir eigentlich keine Rede sein konnte; zugleich ist er ein tüchtiger Clavierspieler, ein guter Geiger, und solch ein durch und durch musikalischer Mensch, wie Sie und Alle, die es mit der Kunst gut meinen, es gern haben und lieben. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen eine günstige Laufbahn zur Ausbildung seines Talents, er möge sich nun zum Außerordentlichen steigern, oder bei einer braven regelmäßigen Tüchtigkeit beharren; – eins von den beiden ist ihm bei seinem Fleiß, und seinem bescheidenen Wesen mit Gewißheit vorauszuversprechen. Sollte die Unterstützung ihm zugewendet werden, so würden Sie keinen Undankbaren in ihm verpflichten, und ich bin fest überzeugt, daß sein Benehmen, wie seine Leistungen Ihrer schönen Stiftung auch zur Ehre und Freude in Zukunft gereichen würden. –
Jedoch entschuldigen Sie wohl, wenn ich das im §. 27 verzeichnete Geschäft nicht übernehmen kann. Das Verhältniß Eckerts zu mir ist durchaus nicht wie schon gesagt, das eines Schülers zu einem Lehrer, und er ist, wie ich bei seiner Hierherkunft bald bemerkte, durchaus musikalisch selbstständig. Zugleich würde mir es bei meinen sehr gedrängten Geschäften unmöglich sein, ihn unter meinen Augen etwas arbeiten zu lassen, wie ich das nachher zu bescheinigen hätte. Könnten Sie ihm denn nicht gestatten seine Sachen direct einzuschicken? Daß es wirklich die seinigen und ohne fremde Beihülfe gemachte sind, will ich gern bescheinigen wenn es verlangt wird, dafür bürgen die Compositionen die ich von ihm kenne, und sein ganzes Wesen aber auch schon genugsam, ohne weitere Bürgschaft. –
Schönsten Dank für Ihre freundlichen Mittheilungen. Wann machen wir wieder einmal in Frankfurt lustig Musik zusammen? Ich fuhr diesen Herbst zweimal durch und konnte nicht einen Tag bleiben. Daß mir das schwer ward, brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen; Sie wissen wie mir der Paarthorn und was drum und dran ist, an’s Herz gewachsen ist.
Leben Sie wohl und gedenken Sie freundlich Ihres
ergebenen
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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